Einzelbild herunterladen
 

stehen, als die landwirtschaftlichen Produtte. Daß wir die| ,, Deutschen Tageszeitung" vom 12. Januar 1924 Dr. Kurt leberteuerung der Industrieprodukte ebenfalls bekämpfen, ist Ritter beschäftigt, der nachgewiesen hat, daß der Ertrag, in selbstverständlich. Jedoch fällt bei allen Darstellungen der der Vorfriegszeit zu hoch und später zu niedrig angegeben Landwirte auf, daß das Lohntonto gar nicht betont wurde. Nach den Feststellungen von Dr. Ritter hatten wir wird und in den Berechnungen fa ft überall fehlt. im Jahre 1921 eine Ernte von 80 Proz. des Durchschnitts­Die Allgemeinbewirtschaftung der landwirtschaftlichen Produkte ertrages der letzten drei Friedensjahre. Stellen wir dies Ernte­in der Kriegs- und Nachkriegszeit hat es mit sich gebracht, daß ergebnis in Rechnung, dann haben die Landwirte im Jahre die Landwirte bei ihrem Bestreben, höchste Preise zu erzielen, 1921 gegenüber nur 22 Broz. Ausgaben beim Lohntonio gezwungen waren, Berechnungen über die Produktionstoften immer noch 60 Proz. des Vorfriegsergebnisses beim Roggen Dorzulegen. Wenn man auch annehmen tann, daß die Land- vereinnahmt. wirte dabei sehr vorsichtig verfahren sind, so ist doch

das Gute dabei erzielt worden, daß man sich auf Angaben der Unternehmer stüßen fann. Da in der Landwirtschaft die menschliche Arbeitskraft in hohem Maße zur An­wendung fommt, hat sich in der Vortriegszeit gewissermaßen ein feststehender Anteil der Lohnkosten herausgebildet. Diefe be­trugen in der Vorfriegszeit 35 Proz. der Gesamtproduktions­foften. Daß die Landbündler diesen wichtigen Anteil bei den Produktionskosten vollkommen verschweigen, muß eine besondere Bewandtnis haben, auf die wir nun näher ein­gehen wollen. Wir stüßen uns dabei auf Angaben aus unter nehmerkreisen, und zwar der Buchführungsinstitute der landwirtschaftlichen Körperschaften, im Vergleich mit Ma­terial aus einer Broschüre des Land- und forstwirtschaftlichen Arbeitgeberverbandes für die Provinz Schlesien , betitelt " Die Einkommensverhältnisse der schlesischen Landarbeiter im Jahre 1921".

Bon den Buchführungsinstituten werden die Barlohn foften pro Settar bebauter Fläche berechnet. Die Deputate, d. h. der gesamte Naturallohn, werden bei diefer Berechnung ausgeschaltet. Dies ist auch beachtenswert, weil über die Gewährung der Deputate an die Landarbeiter in den östlichen Provinzen von den Landwirten sonst immer erhebliche Klagen in dem Sinne geführt werden, daß die Deputate die Wirtschaft besonders belasteten. Will man die Betriebsergebnisse bzw. die Produktionskosten der Landwirte richtig erfassen, dann muß man schon den Grundsatz beachten, daß alles das, was der Betriebsinhaber mit seiner Familie selbst verbraucht, und die Deputate ver schiedenster Art, die den Arbeitern und Angestellten des Be triebes gewährt werden, doch nur einen Kreislauf in dem Betriebe darstellen. Derselbe Kreislauf besteht ja auch in der Biehwirtschaft. Entscheidend ist, was an Betriebstapi tal in den Betrieb hereingenommen wird und was an Be triebsmitteln in bar angeschafft wurde, und diesen Konten find die Einnahmen aus dem Absatz der Produkte gegenüber

zustellen.

Der Deutsche Landarbeiterverband hat die Löhne in der Landwirtschaft errechnet, und zwar auf der Grundlage des Roggenwertes bei der Umrechnung der Naturallöhne in bar. Zum Vergleich ist herangezogen der Stand der Löhne im Jahre 1919 und der Lohnstand Mitte Juni 1923. Der Ge­famtlohn, also Bar- und Naturallohn, ist wiederum umgerechnet auf den jeweiligen Stundenlohn. Da die Ver hältnisse verschieden sind, ist Deutschland in drei Wirtschafts­gebiete eingeteilt, das Gebiet Nord- Nordostdeutschland ein­fchließlich Schlesien mit überwiegend Naturallohn, das mittels deutsche Gebiet, wo der Barlohn überwiegt, und das füd- und westdeutsche Gebiet, wo nur wenig oder gar fein Naturallohn, dagegen fast nur Barlohn gewährt wird.

Die Stundenlöhne betrugen im nord- nordost deutschen Gebiet einschl. Schlesien 1919: 0,82 Papiermark und im Juni 1923: 3252 Papiermart, in Mitteldeutschland 1919: 0,81 Papiermart und im Juni 1923: 2442 Papiermart, in Süd- und Westdeutschland 1 Papiermart 1919 und 2064 Pa­piermart 1923. Der Wert einer Goldmart in Papiermart war im Mai/ Juni 1919 das Dreifache und im Mai/ Juni 1923 das 26 000fache. Demnach betrug der Goldwert der Stundenlöhne 1919 in Nord- Nordostdeutschland einschl. Schlesien 0,27 Goldmart, dagegen Juni 1923 nur 0,13 Gold mart, in Mitteldeutschland 1919: 0,27 Goldmart, bagegen 1923 nur 0,09 Goldmart, und in Süd- und Westdeutschland 1919: 0,35 Goldmart, dagegen im Juni 1923 nur 0,08 Goldmart. Wohl gemerkt, das ist der Gesamtlohn, also Natural und Barlohn zusammen pro Stunde berechnet. Dabei ist ferner beachtenswert, daß der eigentliche Barlohn ganz erheblich gesunken ist, denn der Barlohn ist in diesem Zeitraum, gemessen an der Papiermart, nur um das 1200fache, dagegen der Naturallohn, auf der Grundlage des Roggen prei es berechnet, um das 6150fache gestiegen. Durch diese Cegenüberstellung des Tariflohnes werden die eigenen An­gaben der Unternehmer bestätigt, nämlich das erhebliche Sinten des Lohntontos und hier wieder ganz beson ders der Barlöhne. Nach der ,, Industrie- und Handelszeitung" waren die Roggenpreise in Goldmark im Jahre 1923 im Mo­natsdurchschnitt folgendermaßen: Januar 6,98, Februar 7,88, März 7,43, April 8,02, Mai 6,70, Juni 5,89, Juli 8,69, August 4,92, September 5,83, Ottober 6,41, November 9,08, Dezember 7,40. Der Umlagepreis für 7 Monate des Jahres 1923 fällt nennenswert nicht mehr ins Gewicht, weil durch die wieder holten Preisfestsegungen für die Ablieferungen des Umlage­getreides die Umlagepreise dem freien Marktpreis fast immer angeglichen wurden. Hat es doch 1923 Beiten gegeben, wo der freie Marktpreis niedriger war als der Umlagepreis. Der Roggenpreis pro Rentner betrug im Jahre 1919 in Goldmart berechnet etwa 7 M. Mit diesem Preise für ein wichtiges land­wirtschaftliches Produkt, den Roggen, vergleiche man die Stun denlöhne im Jahre 1919 und 1923.

Nach den Ergebnissen aus Schlesien , die mir vergleichs­weise verwenden, betrugen die Barlohntoften pro Heftar im Erntejahr 1913/14 108 Goldmart, dagegen im Jahre 1921: 704 Papiermart! Der Wert einer Goldmart in Papiermart im Durchschnitt des Jahres 1921 war das 25fache. Demnach betrugen die Barlohnaufwendungen pro Heftar in Goldmark gerechnet im Jahre 1921 nur 24 M. Für eine Tonne( 20 Bentner) Roggen wurde 1921 ein limlagepreis von 2100 Papiermark gezahlt, das ergibt 84 Goldmart. Für 1 Tone freies Getreide( Roggen) wurden im Durchschnitt der Monate Auguft/ Dezember 1921: 4330 Papiermart gezahlt, ergibt 153 Goldmart. Da die Umlage niemals mehr als 1 des zur Verfügung stehenden Getreides in Anspruch nahm, ist es gerechtfertigt, bei der Berechnung des Preises auch wieder 1 Umlage und 2 freies Getreide zugrunde zu legen. Dies ergibt eine Summe von 130 Goldmart. pro Tonne Roggen, während in der Borkriegszeit die Landwirte 170 Goldmartfich für die Tonne Roggen erhielten. Die Landwirte erhielten also, gemeffen an dem schlesischen Beispiel, im Jahre 1921 77 Pro zent des Roggenpreises der Vortriegszeit ausbezahlt; das Lohntonto betrug in diesem Jahre nur 22 Pro3. gegenüber der Borkriegszeit!

Nun wird mit Recht eingewendet werden, daß auch der Rüdgang der Ernteerträgnisse je Heftar zu berücksichtigen ist. Aber auch bei den Angaben über den Ertrag je Fläche müssen die Uebertreibungen beachtet werden. Damit hat sich in der

Die Wissenschaft der Wettervorhersage.

Der Mensch ist so sehr vom Wetter abhängig, daß er zu allen Zeiten versucht hat, Anhaltspunkte dafür zu finden, um das Wetter vorherzusagen. Aber diese wichtige Frage ist lange den Laien über laffen gewesen, und erst in neuester Zeit hat die Wissenschaft sich ein gehender mit den Fragen der Wettervorhersage beschäftigt. Was wir heute davon wissen und wie welt die Erfolge dieses neuen Wiffens zweiges gediehen sind, das faßt in vortrefflicher Weise der Direktor der bayerischen Landeswetterwarte, Auguft Schmauß, in seinem Buch Das Problem der Wettervorhersage" zusammen. Die primitiven Bölfer, die im Wetter den Ginfluß des Baltens mächtiger Gottheiten sehen, haben natürlich zu einer richtigen Er­flärung des Betters nicht durchbringen können; ebensowenig die Astrologen, die aber zum erstenmal versuchten, in dem scheinbar will fürlichen Wandel der Witterung Gefeßmäßigkeiten und fosmische Bu fammenhänge zu erkennen. Die Menschheit war früher auf mehr zufällige Erfahrungen angewiesen; aber es zeigte sich, daß gewisse Wesen für Wetterveränderungen besonders empfindlich sind. So hat man wertvolles Material über das Verhalten der Tiere beim Bitte rungswechsel gesammelt und in ihnen Götterpropheten erkennen wollen. Auch besonders nervöse Menschen, die für das Wetter sehr empfindlich sind, fönnen wichtige Angaben machen, und außerdem ver­wertete man allerlei Wahrnehmungen, wie Gerüchte, Laute, z.B. das Summen der Telegraphendrähte, Wetterbrunnen usw. und natürlich vor allem das Aussehen des Himmels. Schmauß läßt dem Wetter­instinkt der Menschen, die in engem Zusammenhang mit der Natur leben und sich auf lange Erfahrungen sowie Ueberlieferungen ftüßen, der Hirten, Landleute, Jäger, Seeleute usw., volle Anerkennung zu­teil werden. Aber wissenschaftlich befriedigend ist diese Art der Wettervorhersage natürlich nicht. Der jahrhundertelange Glaube an den Einfluß des Mondes ist von der modernen Forschung nicht be­ftätigt worden, denn man fann feinen Zusammenhang der Mond stellungen mit den Witterungsvorgängen finden. Bertlos ist ber Hundertjährige Kalender". Die Bauern- und Bolkswetterregeln bagegen enthalten viele wertvolle Beobachtungen, bringen aber nur Richtiges, wenn sie auf furze Fristen voraussagen, während die Prognosen für das Wetter der verschiedenen Jahreszeiten dem Ge­biet des Aberglaubens angehören.

Solchen praktischen und mehr zufälligen Mitteln der Wetterpro­phezeihung tritt nun als wissenschaftliche Organisation der amtliche Betterdienst gegenüber, der in den verschiedensten Ländern mit Glüd gehandhabt wird, deffen größter Mangel bisher aber noch darin be­steht. daß eine einheitliche Beobachtung in allen Teilen der Welt fehlt. Es wird immer fiarer," sagt Schmauß, daß wir, wenn wir das Wetter wirklich erfassen wollen, uns nicht auf die Beobachtung unferer europäischen Wetterworten beschränken dürfen, sondern Ma.

Wenn die Landwirte wollen, daß ihre Interessen von dem gesamten Bolte richtig gewürdigt werden, dann sollten sie vor Uebertreibungen hüten. Im übrigen empfehlen wir den Landwirten den Grundsak, den Dr. Sagawe von der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft im Archiv für erafte Wirtschaftsforschung" Band VI, 1915 ausgesprochen hat, zur gefälligen Beachtung. Sagawe fagt an dieser Stelle, daß es eine bekannte Tatsache sei, daß je verschuldeter ein land­wirtschaftlicher Betrieb ist, desto mehr strebe der Betriesleiter nach der höchsten Ertragsfähigkeit, Niemand wird ableugnen wollen, daß die Landwirte im wesentlichen ent schuldet sind. Es ist daher Aufgabe der Landwirte, durch

Inanspruchnahme von Krediten erst einmal zu beweisen, daß fie das Größtmögliche an Produften aus ihrem Betriebe her­ausholen, und erst dann, wenn dies erfolgt ist, kann man ihrem Geschrei nach Schutzöllen Beachtung schenken und prüfen, ob die Not der Wirtschaft, wenn diese positiv nachgewiesen werden wird, beseitigt werden kann.

Die Tragödie Deutschlands .

In einem sehr beachtenswerten Artikel im Kopenhagener ,, Sozialdemokraten ", dem Zentralorgan unserer dänischen Bruderpartei, in dem eine gewisse Besserung der internatio nalen Lage festgestellt wird, heißt es über die politische Rechts­entwicklung Deutschlands :

in

Deutschland , so verfinstert sich das Bild und erschreckt fragt ,, Betrachtet man die politische Entwidlung der legten Monate man fich: Steht Deutschland vor einer neuen Tragödie? Berpaßt Deutschland wieder den pinchologischen Augenblic? en man in der übrigen Welt eingesehen hat, daß man Deutschland wieder auf die Beine helfen müsse, ist das vor allem der Tatsache zuzuschreiben, daß die Demokratie in dieser Welt die Oberhand befommen hat. Aber die Hilfswilligkeit fett voraus, daß auch in Deutschland die Demokratie die Macht in den Händen hält.

Das ist aber taum balbwegs der Fall mit der Regierung, die Reichsregierung ist reattionär. Trohdem fönnte vielleicht in Deutschland nun hat. Mehr als die Häfte der jetzigen deutschen Anbetracht dessen, daß im deutschen Reichstag eine zuverläſſige rent­blifanische Mehrheit mit den 173 Sozialdemokraten als Grundlage fizt, republikanisch und außenpolitisch vernünftig vom Robinett Marr regiert werden aber: wird bei der Bommenden Wahl eine fold Mehrheit bleiben?

Leider sieht es nicht danach aus.

"

Bei den in den letten Wochen abgehaltenen Bandtagswahle in Thüringen und Mecklenburg zeigte fich das Berrückte, daß die beiden äußersten Flügel, Nationalisten und Kommunisten. start zunahmen. Die Nationalisten, die sogenannten Deutschvölti­chen" find die Anhänger des Revancheredankens. Ihr Held iſt Ludendorff und ihre Hoffnung Bilheim oder sein Sohn. Sie werden wohl nicht die Mehrheit in Deutschland erringen, aber sie werden durch ihren Bormarsch die übrigen bürgerlichen Parteien in eine Bolitit brängen, die der erwachten Bernunft in Frankreich , Amerita und England feine Hilfe sein wird. tratie Regierung bitter nötin, und gerade jezt marschieren Jezt, gerade jetzt hätte Deutschland eine tatkräftige demo­Reaktion und Unvernunft mit flingendem Spiel vorwärts!"

Mit Recht fieht Sozialdemokraten" in dieser Erscheinung die Tragit der deutschen politischen Zukunft". Von der Energie und Einsicht der großen Maffe der wer?- tätigen Bevölkerung Deutschlands hängt es ab, diese verhäng. nisvolle Entwidlung abzuwenden. Nur wenn sie sich einig und geschlossen der Reaktion entgegenwirit, fann eine neue außenpolitilche Isolierung Deutsch­1ands verhindert werden.

Darpa", die neue Partei.

Gründung einer neuen Arbeitnehmerpartei.

Am Montagabend hat sich, einem Korrespondenzbericht zufolge, im Deutschen Hof" in der Lucauer Straße die Gründung einer neuen Partei vollzogen. Sie will rudsichtslos die Interessen der Arbeitnehmer vertreten und nur der Wohlfahrt der arbeitenden Bevölkerung dienen".

In der Gründungsversammlung referierten Solig unt Schindler( der frühere Kommunist. Die Referrten beschäfigken fich nach dem vorliegenden Becht mit den bisher cen Leistungen der linkestehenden Arbeiterparteien, die immer ben Mund voll genommen und nachher stets ihre eigenen Wähler verraten hätten". Jin übrigen ist das Programm eine Anhäufung von schöner Bersprechungen und nimmt den Mund nicht wenig voll. Daß die neue Partei mehr leisten würde oder fönnte als tie alte, die bisher bie Wähler verraten" hat, wird füglich kein Ernstzunehmender glauben können. Auch diese Neubildung ist nur ein neuer Bewe für den großen Mangel an politischem Verständnis und für de Schwierigkeiten der innerdeutschen Lage. Gesundung der Berhält. risse wird von Leuten wie Schindler sicher nicht ausgehen.

| Pistolenschuß hervorzubringen, durch welchen Hitler neuerdings seine Eignung zum politischen Leiter Deutschlands erwielen hat, sondern es bedarf dazu noch eines Kniffes, dessen Veröffentlichung mir hoffentlich keine Anklage des Landesverrates wegen Preisgabe eines Kniffes, die Bled ; befäße des Schuhes ein wenig au fodern. Der militärischen Geheimnisses einbringt. Es bedarf nämlich noch des Lärm des Zusammenschlages wird durch Bermehrung um das Klappergeräusch nunmehr zu einem Krach gesteigert, der allerdings. in gewiffen Fällen einem Knall ähnlich flingen mag.

frometeorologie treiben müssen. Die Atmosphäre ist ein Organismus: eine Störung an irgendeiner Stelle kann nicht ohne Auswirkung auf die übrigen Teile bleiben. Die sich daran anknüpfenden Ausgleichs. vorgänge brauchen Zeit; damit sehen wir die Möglichkeit gegeben, eine Matroprognose abzugeben, die nicht mehr das Wetter eines einzelnen Tages, sondern den Witterungscharakter eines längeren Zeitraumes umfassen wird". Diese Welt organisation der Wettervoraussage ist aber eine gewaltige Aufgabe. Schmauß denkt sich ein Weltamt für die nörd Es stedt ja eigentlich nichts weiter hinter diesem Knall. Er ist liche Halbfugel, das den allgemeinen Zustand der Atmosphäre zu Blechftüden, aber in einzelnen Fällen nimmt er sich doch wie ein ein bloßer Theaterdonner, ausgeführt auf ein paar loder befestigten überwachen hat. Daneben stehen Reichsämter in den einzelnen Bistolen chuß aus, der bis nach England hinüber gemeldet wird. Ländern, denen wieder Landeswetterwarten und Wetterdienststellen untergeordnet sind. Auf diese Weise wäre ein internationales Bulungen war und es ist verständlich. daß sich Ludendorff von diesem Hitler wird sehr befriedigt gewefen fein, als ihm der Schuß ge sammenarbeiten möglich, das eine Vorhersage auf längere Zeit ge- Symbol ferndeutscher Art aufs höchste geehrt gefühlt hat. ftatten würde. Daß die Wettervorhersage einmal so ausgebildet mer. den kann, daß sie völlig sicher arbeitet, hält der Verfasser nicht für möglich Benn man von dem Grundsatz ausgeht: Gleichen Witte. rungsfaktoren folgt auch gleiches Wetter", fo läßt sich bei Tages prognosen doch nur zu einer Treffsicherheit von 80 bis 90 Prozent fommen, und dieser Höchstsat scheint auf so furze Friften vom Wetterdienst bereits erreicht zu sein. Notwendig ist die größere Verbreitung des wetterkundlichen Unterrichts, der erst das richtige Berständnis für die Bedeutung der Vorhersagen bringen kann.

Der Pistolenschuß. Bon Hans Bauer.

leben wenig Wert hat, ist uns während des Krieges off genug zu Der Mensch noch feine vier Mart wert? Daß ein Menschen. leben wenig Wert hat, ist uns während des Krieges off genug zu etwas über vier Mart( genau 98 amerikanische Cents), zeigt der Gemüte geführt worden. Daß es sogar nicht mehr Wert bat als Cemiter Dr. C. A. Pierle vom West Texas Teachers' College", der die Rohstoffe, die der menschliche Körper enthält, genau abgewogen und auf ihren Wert geschäzt hat. Dr. Bierle fand, daß der Körper eines Menschen im Gewicht von 75 Kilogramm, der in seine chemische Bestandteile zerlegt wird, enthält:

genügend Wasser, um ein paar wollene Deden zu waschen, genügend Eisen, um einen Bilderhaken herzustellen; genug Kalf, um einen fleinen Hühnerstall zu weißen, und. genügend Schwefel, um die Flöhe auf einem mittelgroßen Hund abzutöten.

nſchließlich

So ist es im Münchener Hochverratsprozeß nun also doch zu einem Bistolenschuß gekommen.

Allerdings entstammte er feinem wirklichen Mordinstrument und überhaupt feiner Abficht, den Gang des Prozeffes zu stören. Er entstammte den Schuhen des Herrn Hitler , der am ersten Prozeß­tage beim Anblick Ludendorffs feine Abfäße fo mächtig aneinander­schlug, baß der Sonderberichterstatter des Daily Mail" nach Eng land fabelte, es habe wie ein Pistolenschuß geflungen.

Auf die Soldaten des alten Heeres dürfte diefe Nachricht nicht ohne Eindruck bleiben. Mit dem Munde Krach schlagen, das ist tein so großes Kunststud. Das fönnen andere auch. Die Revolver­schnauze ist gar nicht so feften. Aber der Revolver im Fußgelenk nötigt Achtung ab. Die Beine aneinanderhauen fönnen, daß man es bis nach England hört: das heißt so recht den Sinn des militä rischen Deutschland begriffen haben.

2erdinas dürfte es mükia fein, wenn begeisterte National fozialisten versuchen sollten, den Knlla nachzuahmen, den die Hacken des Meisters zu erzeugen vermögen. Der normale Bürgerstiefel ist nämlich ein durchaus ungeeignetes Instrument, einen reellen Lärm zu bewerkstelligen. Wohl sind auch ihm bei sachgemäßer Behandlung patschende Töne zu entlocken, aber diese haben nichts Mlitärisches schlagen ist der mit einem Blechstreifen beschlagene Schuh, wie er an fich. Die Borausfehung des Knalles beim Hackenzusammen beim Militär üblich war. Immerhin ist auch hiermit noch fein

Der Forscher meint, man fönne all diese Stoffe in einer Drogen­handlung für einen Dollar laufen. Wir finden, daß es ein wahrer Wucherpreis ist!

Bühnenchronif. Elisabeth Bergner wird im Leffing Theater" von jest an abrechfeind in Was ihr wollt und wie es euch findet Sonnabend statt.

gefällt auftreten. Die Neueinstudierung von Wie es euch gefällt

anstaltet in ihrem Lesesal eine Ausstellung von Handzeichnungen Die Bibliothef des Kunstgewerbemuseums, Bring- Albrechtfir. Ta, ber beutscher Meister des 16. bis 18. Jahrhunderts aus eigenem Besib. Tier- Kunstausstellung im Zoo. Die Verwaltung des Berliner Zoo will in diesem Sommer eine große Zier- Kunstausstellung Bertiner Künstler beranstalten: Tiere oder Tiere mit Menschen, Gemälde und Plastiken aus echtem Metall. Einlieferung 1. bis 5. April.

Borleseabend der Stadtbücherel Charlottenburg, Donnerstag, 8 Uhr, lieft Dr. Gustav Manz im Lefefaal. Wilmersdorfer Straße 166/67, die humorvolle falitische Rovelle Rebenslauf des heiligen Bonne bald Bud von Bicarbaug vor. Eintrittstarten zu 20 Bf. in der Faubtbücherei und in den Zweigstellen.

Sowjetstaatsverlages bat bei der ruifisch- deutschen Aktiengesellschaft enign" Ruffische Bücherläufe in i eutschland. Die Beiersburger Abteilung des in Berlin wiſſenſchaftliche Berte für 20 000 Dollar angelauſt. Ein Teil überlegt und herausgegeben werden. Der Neft wird in den Bibliotheken dieser Bücher soll, dem Oft- Expreß zufolge, in Betersburg ins Russische der Hochschulen, und Schulen untergebracht.