am besten. Ich wollte und will die einige Partei, deswegen werde ich immer für die Berständigung zu haben sein und meinen Einfluß. foweit ich überhaupt welchen habe, für sie einfegen.
Wird die KPD. vernünftig?
Die wiedererschienene Rote Fahne" veröffentlicht an ber Spige ihrer Dienstagmorgenausgabe einen Drahtbericht aus Jena über die dortigen Zusammenstöße zwischen Jungs Sturm" und Kommunisten". Dieser Bericht schließt mit drei Zeilen, die anscheinend der Redaktion im legten Augenblic por bem Druck bedenklich erschienen, denn sie gab nachträglich der Stereotypie Anweisung, sie herauszustechen und unleser lich zu machen. So geschah es, wenn auch in etwas mangel hafter Ausführung. Denn ein geübtes Gegerauge vermag mit einiger Mühe jene drei Zeilen wieder lückenlos zu entziffern. Und diese Mühe iſt nicht umsonst, denn sie gewährt Einblicke in die innersten Seelentonfittte tommunisti scher Redakteure, in den latenten Zwiespalt zwischen dem von Sinowiew anbefohlenen putschistischen Draufgängertum und bem Berantwortungsgefühl gegenüber den eigenen Anhän gern. Und in diesem Falle hat offenkundig das Verantwortungsgefühl und die Vernunft gefiegt. Denn der für den gewöhnlichen Lefer unkenntlich gemachte Schlußfah lautet:
Indes müssen role, um die Haltung der englischen Arbei-| ebenfowenig wie vorher, weiß überdies gerade der Genosse Künstler terregierung zu begreifen, nicht nur ihre prinzipiellen Schwierigkeiten verstehen, sondern uns auch die praktische Methode pergegenwärtigen, die fie in diefen Schwierigkeiten einschlägt. Macdonalds Methode weicht wohl von jener ab, die dem Genossen Brailsford und mit ihm einem großen Teil der Bartei in jenen Tagen vorgeschwebt haben möchte, als der Bedanke einer Arbeiterregierung zuerst aufgetaucht war. Vorsichtig die Kontinuität wahrend sorgsam darauf bedacht, bie Deffentlichkeit nicht zu beunruhigen, macht sie nicht sozia listische Demonstration, sondern unscheinbare praftische Bolitif. listische Demonstration, sondern unscheinbare praftifche Bolitif. Diese Methode, die vor allem trachtet, die rasch ermorbene Beruhigung und Wohlmeinung auch der Fernstehenden und Gegner nicht zu gefährden, hat in der Innenpolitit un zweifelhaft Erfolge gebracht. Nach der Beilegung zweier Streits, der Verbesserung des Mieterschutzes und der Arbeitslosenversicherung, der Berständigung über ein staat liches Wohnbauprogramm usw. wird der Arbeitsminister Genoffe Tom Shaw, dem der Löwenanteil an dieser Leistung zufällt, demnächst Dom Barlament eine umfassende Reform der Arbeitslosenfürsorge und die Ratifitation des internationalen Achtstundentagsüberein. tommens verlangen. Auf dem Gebiet der Außenpolitik und den damit zusammenhängenden Fragen der Kolonialund Wehrpolitik find die Schwierigkeiten um so größer, als die Erwartungen um so höher find. Hier ist es, wo die Mugen der ganzen Welt sich auf die sozialistische Regierung Englands richten. Hier gälte es, wovon Brailsford damals sprach: Beigen, daß etwas Neues in die Welt gekommen ist, der Welt den Glauben wieder geben, ihre Hoffnungen empor reißen und, wenn es fein muß- abtreten!" Gerade hier aber hat die praktische Politit, die die Demonftrationen der meidet, zwangsläufig bisher nichts gebracht als 3wejfel: die englische Arbeiterregierung bant Schlachtschiffe, läßt bie Ret tung des lonterrevolutionären Regimes in Ungarn durch eine internationale Anleihe zu, zögert in ihrer Haltung gegenüber der indischen Selbstverwaltung und verweigert ein Bekennt nis zur Revision von Bersailles.
Freilich, Macdonalds Methode ist eine Politit auf lange Sicht. Und es läßt sich nicht im voraus behaupten, melche Methode die bessere ist. Bielleicht behält Macdonald mit feiner Methode Recht. Vielleicht gelingt es ihm, auf seinem Wege die Absichten, die er mit allen Sozialisten teilt, ficherer zu verwirklichen. Vielleicht wird er, der von der Revifion von Versailles nicht reden wollte, es badurch erreichen, sie durchzuführen. es
Der Berliner Parteistreit. Entscheidung durch den Parteivorstand.
Der Parteivorstand hat sich am Dienstag mit den Diffe renzen befaßt, die wegen der Aufstellung der Reichstags: fandidaten in ben Wahlkreisen Berlin und Teltow
Beestom entstanden sind.
Der Parteivorstand ist von den beteiligten Organi fationen auf Grund des Organisationsstatuts angerufen. Er ift der Auffassung, daß diefe Streitigkeiten binnen fürzester Frist beigelegt werden müssen. Wenn mit den beteiligten Bartelorganisationen eine Einigung über die Kandidaturen nicht zu erzielen ist, wird der Parteivorstand seine Entscheidung treffen, um einen geschlossenen Wahltampf für eine über allem Richtungsstreit stehende Liste zu fichern.
Genosse Kurt Heinig ersucht uns um Veröffentlichung dieser Erklärung:
Irgendein Horcher an der Wand hat dem Genoffen Künstler aufgebunden, ich hätte durch einen Ausruf das Signal zum ,, Bruch" gegeben. Genosse Künstler überschätzt meinen Einfluß und unterschätzt die realen Tatsachen. Die Erregung der Genossen war wirklich nicht bestellt, sie erwuchs aus dem Unrecht, das am Sonntag am Geist der Einigung von Nürnberg abermals begangen wurde. Daß ich auch am Sonntag nicht auf einen Bruch hingearbeitet habe,
" So wie es in Jena gemacht wurde, muß es überall sein: Schlag auf Schlag! Reine Provokation der Faschisten darf tatent- s bingenommen werden!"
Also diefe Mahnung zur Attivität, die in den Augen der Linkser um Ruth Fischer zweifellos als viel zu zahm und leisetreterisch gelten würde, ist ber R.- F."- Redat fion als viel zu bedentlich erschienen und infolgedessen entfernt worden. Wir begrüßen diesen Borfall als ein Symptom der Rückkehr zur Vernunft und wollen hoffen, daß fich diese Erkenntnisse schließlich auch gegen Sinowiem durch fegen werden.
Abbau der Kultureinheit des Reiches?
Die Verordnungen auf Grund des zweiten Ermächtigungs gefehes sind nicht nur an Zahl aufreizend groß, sondern sie erfassen auch Materien, an die beim Erlaffen des Gesetzes fein Mensch ge dacht hat. So werden so ganz beiläufig durch den§ 42 der dritten Steuernotverordnung die Aufgaben der Wohlfahrtspflege, des Schul- und Bildungswesens den Bändern zur felbständigen Regelung und Erfüllung über. lassen. Vor der Ueberlassung an die Länder werden die reichsrechtlichen Vorschriften, die dieser Ueberlassung entgegenstehen, aufgehoben. Im zuständigen 30. Ausschuß sowie im Blenum hat die Regelung hingewiefen. Der Reichsfinanzminister hat auf fozialdemokratische Frattion auf die Gefahren dieser ihr Drängen hin in allgemeinen unverbindlichen Sägen bie Er flärung abgegeben, daß die Reichsregierung an eine Renderung von Bestimmungen der Reichsverfassung nicht herangehen würde. Doch biefe Erklärung ist absolut unzulänglich. Es kommt nicht darauf an, ob dieje Regierung in dieser oder in einer anderen Situation berartige Erklärungen abgibt. Wer will es hindern, wenn eine neue Regierung fich nicht an die Versprechungen ihrer Borgängerin hält und auf Grund der ihr burch die britte Steuernotverordnung gegebenen Rechte sich jeder Reichseinwirtung auf Kulturfragen enthält. Es ist daher trotz der einschränkenden Antwort des Ministers barauf zu bringen, daß Wohlfahrts., Schul- und Bildungswesen überhaupt nicht durch die Steuernotverordnung, sondern durch be. fondere Gesetze geregelt werden. Die Sozialdemokratie wird an dem in der Reichsverfassung veranderten Kultureinfluß des Reiches nicht rütteln lassen.
Auf Vorschlag des preußischen Innenminiffers befchloß das preußische Staatsministerium am Dienstag, den bisherigen bauptamtlichen Bevollmächtigten der preußischen Regierung zum Reichsrat Ministerialrat Dr. Meister zum Staatssekretär im Ministerium des Innern zu ernennen.
it rod in der Zahlungsfähigen"- die Preise herabgesetzt. Man erhält Krummhübel im Neuschnee. heute im Gebirge schon für 5 m. pro Tag volle ausreichende Benfion mit Zimmer, Heizung und Licht, man fann freilich auch 12 und 15 M. zahlen. Uebernachtung( Bimmer ohne Pension") wird nach dem hoteltarif mit 1,25 m. bis 3 M. berechnet. Dazu fommen überall noch 6 bis 10 Proz. Bedienungsgeld und die geringe Beherbergungssteuer. In den benachbarten tschechischen Orten, die man heute wieder ohne Paßschwierigkeiten befuchen tann, solls noch billiger sein.
Bo im Sommer viele Taufende Abschied nehmen von dem Wahrzeichen des Riefengebirges, ber Schneekoppe , da lagert jetzt der Schnee einen halben oder einen ganzen Weber hoch, festge treten und festgefahren. Und immer neue Floden legen sich darauf, weich und mollig. Denn seit Tagen schneit es im Gebirge, nach dem vorher vier goldige sonnige Tage die Einwohner und die vielen Fremden beglückten. Sonne auf Neuschnee gibt einen befonderen Reiz. Bie unzählige Brillanten glitern die winzigen Eistristalle und strahlen dabei den wärmenden Schein auf den frohen Wanderer zurüd. Scharf hebt sich der Kamm des Gebirges vom blauen Himmel ab. Gegen Abend wirft der schneebedeckte Roppenfegel als rötliches Licht den letzten Glanz ber untergehenden Sonne zurüd.
Dann geht die mondflare Nacht über die enblofen Sdynee flächen und oben am Ramm sieht man die Lichter der Heinrichs Baube aufleuchten.
Kommt aber Frau Holle mit ihrem großen Sad und schüttelt, dann ist meist nichts mehr zu sehen von den Bergruppen als Wol Ben, die über fie hinjagen, Dann ist's ungemütlich da oben, stür misch und falt. Und der unkundige Wanderer tut gut, fich an die festen Wege zu halten, bie weit um die Ortschaften gut gemacht und so befestigt sind, daß man mit leidlich gutem Fußzeug stunden. lang bequem wandern fann. Freilich, die Sportleute mit den Hölzern an den Füßen halten sich nicht gern an die Wege. Ihr Ideal ist die abschüssige Schneewiefe oder Lichtung oder die ein. fame Waldschneife. Um so mehr trifft man Rodler der Sport der Anfänger im Schnee.
Teuer ist freilich beides nicht. Für eine Mart den Tag be fommt man einen Rodelschlitten oder ein Paar Schneeschuhe geliehen. Die Bergbauden haben sogar die Einrichtung getroffen, daß fie Rodel verleihen, die man unten im Tal wieder abgibt, die man also nicht bergauf zu ziehen braucht. Sui, faust das in einer Biertelstunde von der Baude bis nach Krummhübel hinunter! Das bei ist der Sport teineswegs gefährlich. Der tiefe Schnee neben den Wegen ist überall bereit, den ungefchickten Fahrer weich aufs zunehmen. Ganz Faule bringt gegen gutes Geld der Hörner fchlitten zu Berg oder Tal.
Und gesund ist das! Der trübfte Sinn und die schlaffften Nerven werden unweigerlich aufgefrischt, denn sie müssen hier einfach mitmachen. Dabei ist's gar nicht falt da in den Bergen, wie man fürchten möchte. Die flare ruhige Luft macht nicht halb so viel frieren als ein trockener Nordost in den Berliner Straßen. Soweit gut. Aber das ist doch nur für die Reichen! Bewahre Freilich, wer Krummhübel nach der Kahlbaum- Diele oder einem Weinlofal beurteilt, triffts genau so gerecht als wenn ein Aus länder Berlin nach der Friedrichstraße abschäßt. An beiden Stellen wird man Gelb los. Biel. Neben den erstklassigen Hotels gibt es aber einfache Gasthäuser und Penfionen, in denen der Sportler und die zahlreichen erholungsbedürftigen Großstädter angemessene Unterkunft finden.
Die große Saison ist vorbei; der Schnee bleibt aber noch ben März, hindurch und nun hat der Hotelier- Berein dem Zuge der Beit folgend fo macht ers bekannt, foll heißen bem egzug
Wer also vom vorigen Jahre noch ein paar Ferientage hat und dazu ein wenig Mammon, der wag's ruhig. Er wird sich in den Sportorten des Gebirges, sei es Krummhübel , Schreiberhau oder das bescheidene Hein, schnell wohl fühlen. Lackstiefel freilich und Halbschuh muß er zu Haus lassen. Rindlederne gut gefettete Stiefel möglichst mit angenähter Schneelasche, furze engschließende Beinkleider auch Damen!- dazu Gamaschen oder Stußen, Joppe oder Wolljade mit Müße, Ersatzstiefel und Strümpfe, ge hören zur notwendigen Ausrüstung.
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Wer dann noch ein flein wenig heiteres Gemüt mitbringt, wird bald empfinden, daß solch ein Wintertag ohne Staub und ohne Benzingeruch Brust und Nerven in gleicher Weise wohl tut wie ein Sommerferienaufenthalt.
Wann aber wird die Zeit fommen, in der alle Mühseligen und Beladenen sich ab und zu solch ein Stahlbad leiſten tönnen? F. A.
Ein menschlicher Seismograph.
Ein intereffantes Phänomen beschreibt Prof. H. 5. Turner in ber Quarterly Review ". Ich habe eine Engländerin von ganz imitande ist, fast jedes Erdbeben in allen Teilen der Welt anzugeben, besonderer Empfindlichkeit viele Jahre beobachtet," berichtet er, die bevor noch irgendeine Nachricht angekommen ist. Sie leidet unter einer merkwürdigen nervösen Erschütterung, wie wenn fie unter dem Einfluß von Elektrizität stände. Diese Erregung befällt fie, so lange das Erdbeben dauert, und geht dann rasch vorüber. Sie hat bereits vicle Aerzte um Rat tefragt, aber feiner war bisher imitande, sie von diesen schmerzhaften Erschütterungen beim Auftreten von Erdbeben zu befreien. Diefer menschliche Seismograph" hatte be fonders schwere Erscheinungen am 9. September ces vergangenen Jahres, und tatsächlich famen am 11. September Nachrichten von einem schweren Erdbeben, das sich zwei Tage vorher in Indien ereignet hatte. Diese Erscheinung ist völlig einwandfrei beobachtet," fagt der Gelehrte, und bietet einen Einblid in ein Gebiet, das bisher noch taum je erforscht worden ist. Man kann daraus vielleicht unerwartete Auffchlüffe sowohl auf dem Gebiet der Seismologie wie der Physiologie erlangen.
Das diese Erscheinung feineswegs vereinzelt basteht, beweist ein organg aus Goethes frühester Weimarer Zeit . Ein Kammer. diener des Dichters erzählte davon Edermann folgendes:
Einst flingelte er mitten in der Nacht, und als ich zu ihm in bie Kammer trete, hat er fein eisernes Rollbett vom untersten Ende der Kammer herauf bis ans Fenster gerollt und liegt und beobachtet den Himmet. Hast du nichts am Himmel gefehen?" fragte er mich, und als ich dies verneinte: So laufe einmal nach der Bache und
Die Steuernotverordnung rechtsgültig.
Die Steuernotverordnung der Reichsregierung ist in dem Artikel, der von der Aufwertung der Hypotheken handelt, von der Rechtsprechung bisher als ungültig angesehen worden. Weite Kreise leiteten daraus die Hoffnung her, eine erhöhte Aufwertung ihrer Papiermarkforderungen erwarten zu können. Andererseits wurde auch damit die Frage aufgeworfen, inwieweit eine Abänderung der Notverordnung notwendig würde, um sie mit der Rechtsprechung in lebereinstimmung zu bringen. Jetzt hat der fünfte Zivilsenat des Reichsgerichts in einem Urteil vom 1. März 1924 die auf die hypothetenaufwertung bezüglichen Borschriften des Artikels 1 der dritten Steuernotverordnung grundsäglich als rechtsgültig anerkannt.
Durch dieses Urteil des Reichsgerichts erledigen sich die
Einsprüche der Hypothekengläubiger gegen die Aufwertung, foweit fie fich auf das erste Urteil des Reichsgerichts beriefen. Unberührt bleibt natürlich von diesem Vorgang die Frage, ob man nicht die Geldentwertungsgewinne der Sachwertbefizer in erhöhtem Maße der Allgemeinheit nußbar machen tann, wie es die Sozialdemokratie in ihren bekannten Forderungen zur Steuernotverordnung, verlangt. Dazu wäre eine Abänderung der bisherigen Borschriften notwendig, die dann ebenso Gesetzes. kraft hätten wie die jetzt vom Reichsgericht anerkannte Berordnung.
Schießen sie sich?
Die Duellaffäre im Reichstag.
In der gestrigen Abendausgabe haben wir von einer Duell forderung Mitteilung gemacht, die die drei„ völkischen" Reichstags. abgeordneten v. Graefe, Hennig und Wulle dem volks. parteilichen Abg. Dr. Cremer überbringen ließen, weil er sie in einem Zwischenruf als Hochverräter bezeichnet hatte. Wie wir hören, ist die Aufforderung zum Duell in der Wandelhalle des Reichstags durch den„ völkischen" Oberstleutnant a. D. v. Ahcmann als Kartellträger der drei genannten Abgeordneten erfolgt. Cremer hat die Forderung abgelehnt, was für ihn nach bürgerlichen Ehrbegriffen fein leichtes war, da er Reserveoffizier ist. Er beabsichtigt nun zu Beginn der heutigen Reichstagssigung eine Erflärung über diesen Zwischenfall abzugeben, und außerdem will fich bei dieser Gelegenheit auch der volksparteiliche Abg. General a. D. v. Schoch mit den völlischen Herren auseinandersehen.
scheid und Herr Helfferich sprechen sollen, dürfte also gleich Die heutige Reichstagssigung, in der später Genosse Breit. mit einem recht lebhaften Auftakt beginnen.
Volksschullesebuch 1924.
Gut föniglich und monarchistisch.
Aus Hilchenbach , Kreis Siegen , wird uns zu der Notiz BoltsSchullesebuch 1923" geschrieben:
In der hiesigen Seminarübungsschule, wie in den Bolksschulen
des Bezirks dürfen aus Sparsamkeitsrücksichten" die alten Lefebücher aufgebraucht werden. Vor mir liegen die Ausgaben für Mittel- und Oberstufen: Lesebuch für Westfalen . Neubearbeitet und herausgegeben im Auftrage bes Königlichen Provinzialschul follegiums zu Münster . Bielefeld und Leipzig 1919.( Belhagen und Rasing.) Neben den in Nr. 100 angegebenen Lefeftüden enthält das In haltsverzeichnis noch folgende:
Oberstufe:
Unser Raiserpaar in seinem Heim.
Des Kaisers Ansprache in der Erlöserkirche zu Jerufalem. An das junge Geschlecht:„ Da reitet der Kaiser! Seht, wie er figt." Mittelstufe:
Kaiser Wilhelm II : 1. Auf dem Spielplatz. 3. Wie unser Kaiser den Thron bestieg. 4. Heil Dir im Siegerfranz. 5. Der Kaiser tommt. 6. Der Kaiser am Rhein . 7. Aus dem Leben der deutschen Kaiserin. Das Lesebuch des zweiten Schuljahres enthält dazu noch die beiden Bilder des Kaiserpaars".
Was Boelig dazu sagt? Wie tann man sich über solche Bagatellen aufregen im Beichen des Abbaus der Republik !
frage den Bosten, ob der nichts gesehen." Ich lief hin, der Poster hatte aber nichts gefehen; welches ich meinem Herrn meldete, ber noch ebenso lag und den Himmel unverwandt beobachtete.„ Höre", fagte er dann zu mir, wir sind in einem bedeutenden Moment; ent weder wir haben in diesem Augenblick ein Erdbeben, oder wir be tommen eins." Und nun mußte ich mich zu ihm aufs Bett feßen, und er demonstrierte mir, aus welchen Merfmqben er das abnehme. Ich fragte den guten Alten, was es für Better gewefen. " Es war sehr wolfig", sagte er, und dabei regte sich kein Lüft chen, es war sehr still und schwül.
Wort geglaubt habe. Ich fragte ihn, ob er denn Goethen jenen Ausspruch sogleich aufs
fagte, war immer richtig. Am nächsten Tage", fuhr er fort, erzähle " Ja", sagte er, ich glaubte ihm aufs Wort; denn was er vorher. mein Herr seine Ecobachtung bei hofe, wobei eine Danie ihrer Nachbarin ins Dhr flüsterte: Höre! Goethe schwärmt!" Der Herzog aber und die übrigen Männer glaubten an Goethe, und es wies fich auch bald aus, daß er recht gesehen; denn nach einigen Wochen fam die Nachricht, daß in terselben Nacht ein Teil von Messina durch ein Erdbeben zerstört morten."
Berlin- West" fand im Festsaal des Neuen Rathauses zu Schöneberg Das zweite Winterkonzert des Männergefangvereins„ Ciederfafel statt. Der Chormeister Fritz Stempel hält gute Zucht und bemüht sich, den Ausgleich in den Stimmregistern unauffällig zu gestalten. Der Chor geht mit viel Bemühen und bestem willen den Weisungen feines Leiters nach. Den Lenören möchte man etwas mehr Glanz wünschen. Auch dürfte die Reinheit der Intonation in allen Stimmen auweilen forgfältiger bedacht werden. Als Soliftin war Margarete altotte mit Rezitationen und Liedern zur Laute eine ange. torisch bleibt bei ihr manches beim guten Willen, vieles gelingt ihr nehme Abwechslung zwischen den Darbietungen des Chors. Rezita finnfällig. Als Sängerin zur Laute fehlt ihr die stimmliche Beweg lichkeit, das Vortragsmäßige bleibt im Bordergrund und wird zu weilen zu bewußt betont. Den reichen Beifall verdiente fie fid ebenso unmittelbar wie Chormeister Stempel mit seiner Sängerschar
<-rs.
Heimatpflege in der Schule. Ein neuer Erlaß des preußischen Ruftusministers betont die besonders wichige Förderung der Heimat pflege durch die Heimattunde. Bei der Unmöglichkeit aber, in der jezigen Finanglage des Staates besondere Mittel dafür auf zuwenden, müffe versucht werden, die Aufgaben von unten auf unt in der einfachsten Weise anzufassen und sich entwickeln zu lassen. Du Pflege der Heimatkunde foll'e eine befondere Aufgabe aller Lehre fein. Und so bezeichnet der Erlaß des näheren als zwedmäßigstez Weg zur Förderung dieser Bestrebungen den über die bereits be ftehenden Arbeitsgemeinschaften für Junglehrer.
Der Bund deutscher Gebrauchsgraphiter hat in minden gefag wohin die Bundesleitung aus Berlin verlegt wurde. Dem entspremen wurde der Münchener Profeffor&.. Em de einstimmig zum Vor fizenden gemählt.
Eine Darstellung des Ludendorff- Hiller- Prozesses erscheint gleich nach des Ende des Brozesses in der vom Berlag für Sozialwissen aften herausgegebenen Sammlung politischer Brozeffe