|tl einem Tnde zu kommen od««rech nur eine wefentkich« ReduMon ihres Personalbestandes in Erwägung zu ziehen. Der in der deutschen Note vom?. Januar zum Ausdruck ge» langten Anschauung, dah ein persönlicher Kontakt zwischen der Kommission und den deutschen Militärbehörden nicht mehr not- w endig sei, können die alliierten Regierungen nicht bstpsiichten, k a sie, wie bereits gesagt, für die Erklärung der deutschen Regierung ö der die vollständig« Durchsührung aller militärischen Klauseln des Ertrages(mit Ausnahme der fünf Punkt«) keinen Beweis besitzen: die Kontroslkommission hat übrigens auf diesen Punkt in ihren. Schreiben vom Z7. Januar schon geantwortet. Ob die fünf Punkte selbst einen unmittelbaren Kontakt zwischen der Kommission 'md den deutschen Militärbehörden erfordern oder nicht, ist«ine Vrofle der praktischen Ausführung der Kontrolle, deren Lösung der Kommitfion obliegt. Die» ist die gegenwärtig« Loge. Die deutsche Regierung wird zugeben, daß fle das Vorhandensein ernster TNihoerstSndvlss« erkennen läßt. Soweit e» sich um die Art der Kontrollhandlungen handelt, welche durchzuführen die alliierten Regierungen das Recht vnd den Willen haben, find diese Mißverständnisse den deut- � ch e n Interessen ebenso abträglich wie den Interessen der Alliierten. Ig der Tot scheint jetzt die Stund« gekommen zu sein, um durch eine gemeinsame Anstrengung aus der Sackgasse herauszu- lammen, in der man sich im Augenblick befindet. Die alliierten Re- gierungen wiederholen, daß ste bestrebt stnd, auf sed« mögliche Weis« rad in einem möglichst kurzen Zeitraum die Lost der Kontrolle, die ruf Deutschland ruht, zu erleichtern. Im Hinblick 5uf dieses Ziel sind sie auch setzt noch bereit, der deutschen Regierang folgenden Vorschlag 53 machen: Beschränkung der Aufgaben der Kommissto» auf die 'llnf Punkt« und später Schaffung ein«» Garanti«kvmi» , e e» oder eine» anderen Organ, mit gleichen Aufgaben, da» an Stell« der Kommission«ingesetzt werden würde, sobald dies«(Ich davon überzeugt hat. daß die Durchführung der fünf Punkte soweit K-rtgcschrittm ist, daß die«ndgültige Regelung gesichert scheint. Dieses Angebot wird jedoch unter folgendem Vorbehalt ge- macht: Mit Rücksicht darauf, daß die Kontrolle praktisch seit länger > l» einem Jahr« geruht hat, und daß die deutsche Regierung der Kommission versichert hat, daß die militärischen Bestimmungen mit 'üsusnahme der fünf Punkt« vollständig durchgeführt sind, wird die i kutsche Negierung den Beweis für ihve Erklärungen erbringen und thren guten Glauben zeigen müsien, indem sie die u n« behinderte Durchsührung der erforderlichen Besichtigungen sichert. Dies« Besichtiaungen werden gemäß den von der Kommission ge» troffenen Enistheidungen und unter voller Wahrung der Kontroll» recht» vorgenommen werden, um den interessierten Nationen hin» "chtlich de» gegenwärtigen Stande» in bezug auf Srlegsmateriol. Rekrutierung vud milikLrische Ausbildung n Deutschland volle Beruhigung zu geben. Di« olllierten Regie» rungrn sind überzeugt, daß ein Vergleich auf dieser Bosi» beiden Teilen Vorteil« bringen würde. Er würde d«n verbündeten Re, qierungen in bezug auf die Durchführung der militärischen Bestim- mungen des Vertrages Garantien grben, die sie schon seit langem hätten erhalten müssen, und welch« die deutsche Regierung ohne Zweifel In ihrem eigenen Interesse zu geben bestrebt lein wird. Er würde serner der Ausübung der Kontrolle bestimmte Ziel« und genau sestgelegt« Grenzen setzen und. indem er klar die Be. stimmungen festlegt, unter welchen die Aufgab« der Kommission al» beendet betrachtet werden wird, würde dieser Vergleich der deub. schen Regierung die Perspektive eröffnen aus eine baldige Zurück» Ziehung der Kommission und aus ihre Ersetzung zuerst durch ein Garantiekomitee oder ein andere» Organ und dann durch den aus Grund de» Artikel, 212 de» Vertrage» handelnden BSlt«r» bundrat. kommt ein socher vergleich nickst zustande, so wird de» aMlerken Regierungen nichts andere» übrig bleiben, als io der genauen Anwendung der Rechte sorizusohre», die ihnen der vertrag«inräumt. Aber zum mindesten werden sie dann klar festgestellt haben, daß sl«. weit davon entfernt, mit dieser Frage unberechtigte Forderungen zu verbinden, immer bestrebt gewesen sind, den Schwierigketten der deutschen Regierung Rechnung zu tragen und daß, wenn ihre Anstrengungen gescheitert sind, die» lediglich der Fall gewesen ist, weil die ernste Mitarbeit und der gute Will« der deutschen Regierung gefehlt habin.
Die«Merten Reglervngn legen den Mußten Wert darm-k, bald- möglichst von der deutschen Regierung ein« Antwort zu erhalten." » Hinter den sorgfältig abgewogenen, mehrfach die deut- schen Interessen in den Kreis ihrer Darlegung zielenden Worten dieser Note verbirgt sich ein sachlich schärserer Inhalt, als nach den bisher vorliegenden Mitteilungen aus dem Aus- lande zu erwarten mar. Zwar ist noch von einem G a r a n- t i e k o in i t e e die Rede, dos die Interalliierten Kontroll- kommissionen ablösen und den Uebergang zu der Bölkerdund* kontrolle des Artikels 213 bilden soll. Aber bevor zu dieser Zwischenlösung geschritten wird, wird von der deutschen Re- giening oerlangt, einen neuen Beweis für ihre Behauptung zu erbringen, daß die A b r ü st u n g diirchgesührt sei. So kündet di« Note neue Besichtigungen gemäß der von der Alliierten Kontrollkommission zu treffenden Entscheidung und unter voller Wahrung der Kontrollrechte an. Die Kon- trolle nennt diesen Vorschlag, der Deutschland einer nochmali» gen gründlichen und vorläufig unabsehbaren, die Empsindun- gen der Bevölkerung aufs neue treffenden und überaus kost» spieligen Kontrolle aussetzt, einen Vergleich, dessen Nichtzustandekommen die weitere s ch ä r s e r e Anwendung aller Rechte des Vertrages zur Folge haben würde. Demgegenüber wird man der außenpolitischen Leitung des Reiches nicht bescheinigen können, daß sie mit zureichender Tatkraft aus allgemein politischen Gesichtspunkten heraus die Beendigung der Interalliierten Militärkontrolle und ihre Er» setzung durch di« Rechtsaufsicht des Völkerbundes betrieben habe. Während die Rote vom 9. Januar durch den Hinweis auf diese im Vertrag vorgesehene Regelung in London bei der neuen Regierung zunächst den Anstoß gab, das baldige Inkrafttreten der Lölkcrbundaufsicht in Aussicht zu nehmen, bewahrte der Außenminister in seinen mehrfachen Sssentllchen Kundgebungen eine rein negative Haltung, die mit der Schwäche der Reichsregierung gegenüber nationalistischen Ausschreitungen argumensterte. Zwar enthält die vertrag?» mäßige Dölkerbundsaufstcht ebenso wie die interalliierte Auf» stcht ein Clement der U n g e r e ch t i g k e i t: ist sie doch allein den Desiegten auferlegt und stempelt sie zu Völkern minderen Ranges. Aber der im Vertrage enthaltene Grundgedanke wäre aufzunehmen und die Forderung zu erheben, daß die Völkerbundsaufficht über Deutschland zu einer Völkerbunds, aufsicht über ganz Europa ausgestaltet wird. Statt mit bloß juristischen Argumenten eine nicht unzweideutige Rechts- Position verteidigen zu wollen, galt es und gilt es. den Geist der internationalen Solidarität aufzurufen, zu der als dem Grundgedanken des Völkerbundes die Reichsregierung sich so» eben erst bekannt bat. Daher ist im Sinne des Vertrages, der die Abrüstung einsestig Deutschland aber als Einleitung einer allgemeinen Rüstungsbeschränkung asten Nationen auf» erleg'e. die Forderung zu erheben, die Völkerkmdsaussicht unterschiedslos auf alle Völker auszudehnen. Nimmt Deutsch » land.als gleichberechtigtes Mitglied de? Völkergemeinschaft an der Ausübung dieser oegen'eitigen Beaufsichtiguna des Völker» bundes über seine Mitglieder teil, d-rm verwirklicht sich der Bund gleicher Völker, der den Versailler Vertrag überwindet. » Au« London wirb gemeldet: WI« Reuter hört, besteht in den maßgebenden Londoner Kreisen keine Neigung, auf di« Red«, di« der deutsch « Außen» minister gestern(Donnerstag) über die Frage der Militärkontrolle geholten hat, einzugehen. Diese Haltung wird damit begründet, daß d!« deutsche Regierung, als der Außenminister sein« Rede hielt, noch nicht im Besitz der neuen Not« der Botschafterkonferenz war, die dem deutschen Botschafter in Paris erst gestern übergeben wurde. Die Rede d«, deutschen Außemninister» stützte sich daher lediglich aus Zeitungsnachricht«». Man hofft, daß, wenn die deutsch « Regierung sich erst im Besitz der alliierten Not« befindet, di« Vor» teil« der alliierten Vorschläge in Erscheinung treten und eine ruhigere Betrachtung ermöglichen werden. Deutschland be- hauptet, die von den Alliierten geforderte Entwaffnung ausgeführt zu haben. Die Alliierten sind indes während de» ganzen letzten
Iah?« außerstand« gewesen. lrgruMn« InspekRo»■iigumfrwm und haben daher kein Mittel, die Richtigkeit dar deutschen Bn- Häuptlingen nachzuprüfen. Wenn Deutschland die Annahme de» von den Alliierten vorgeschlagenen Garantiekomitee» ablehnt, so bleibt den Alliierten keine andere Wahl, al» die beschwerliche und schwerfällige Kommission Rollet beizubehalten, die doch in Deutschland entschieden unpopulär ist. Dazu gibt WTB. folgende Anmerkung: Daß die deutsche Regierung, als der Außenminister sein» letzte Relchstazsrede hielt, noch nicht im Besitz der jüngsten Soirtrollnot« der Botschastertonserenz war, und daß sich diese Rede daher auf dies« Note noch gar nicht beziehen konnte, haben wir in der heutiges Nachmittagsauegabe beveit» festgestellt. Nicht richtig ist abe? di« Behauptung, daß die Alliierten während des ganzen letzten Lahres außerstande gewesen seien, eine Inspektion vorzunehmen, und daß sie daher kein« Mittel hätten, die Richtigkeit d«r deutschen Behaup» tungen nachzuprüfen. Tatsächlich sind in der Zeit zwischen dem IS. Januar und dem 31. Mai 1g23 weit über 2S0 Kontrollhand- lungen vorgenommen worden, und nicht weniger als Z40 dieser Kontrollhandlungen haben auch glatt durchgeführt werden können. deshalb nämlich, weil in diesen Fällen die Interalliierte Militär- tontrolltommission bei Zusammensetzung der Inspektion-tommissto» neu auf die durch den Ruhreinbruch ausgelöste Stimmung der deut- schen Bevölkerung Rücksicht nahm. Daß die Kommission von Beginn des Monats Juni ab diesen Brauch verlieh, ist«in« Maßnahme, die nicht die deutsche Regierung zu vertrete« hat. Ueber die Stellung der Reichsregierung zu der neuen Rote ist aus dieser Bemerkung nichts Entscheidendes zu ent» nehmen.___ die Regierung wird.... Die Regierung wird nicht... Eine alle Anekdote legt einem braven Feldwebel das Wort in den Mund:„Entweder konsequent oder inkonsequent. nur nicht dieses ewig« Schwanken!" Man ist versucht, den gleichen Schmerzensschrei auszustoßen, wenn man das Der- halten der Reichsregierung dem Reichstag gegenüber betrachtet, nur müßt« man statt„konsequent oder inkonsequent"„loyal oder illoyal' sagen. Die Loyalität im engsten Sinn des Wortes, das heißt die Gesetzlichkeit selbst sordert. daß dem Reichstag Gelegenheit gegeben werde, über dle Verordnun» gen, die auf Grund des Ermächtigungsgesetzes erlösten find. durch Veschkußfastunq zu befinden, denn nur unter dieser ge- setzlich festgelegten Voraussetzung ist das Ermächtigungsgesetz angenommen worden. Die Regierung schien schon«ntfchkosten. den Weg der Illoyalität zu gehen und dem Reichstag die Derhandlungs» Möglichkeit abzudrehen, als entdeckt wurde, daß verschiedene Vorlagen, vor allem di« G o l d k r e d i t d a n k des Herrn Dr. Schacht, unbedingt noch vor Toresschluß erledigt werden wüsten. Also— werden die Verhandlungen weiter fortgesetzt. Hat aber der Reichstag die notwendigen Dorlagen erledigt. dann soll er so heißt es jetzt wieder— sofort aufgelöst werden. Das könnte etwa am Donnerstag nächster Woche der Fall sein. Vom 6. April als Wahltermin ist nicht mehr die Rede, aber die Wahlen müßten im Fall der Auflösung spätestens doch bis zum 11. Mal erledigt stw. Nun kann sich aber dle Beratung auch noch länger hin- ausziehen, und es können Zwischenfälle eintreten, die alles wieder anders gestalten. Die Regierung kann sich die Sache noch einmal überlegen. Es kann sein, daß sie vom Reichstag verlangt, er möge sich selbst auflösen, es kann sein, daß sie ihn auflöst, es kann aber auch sein, daß sU weder das eine verlangt noch das andere tut. Die sozialdemokratische Reichstagsfraktion bleibt ans ihrem Standpunkt der Korrektheit und der Loyalltät. Sie verlangt, daß der Reichstag sein Recht wahrnimmt und über die eingebrachten Anträge verhandelt. Das.S'Uhr-Abendblatt" verzeichnet ein Gerücht, wonach der Reichstogspräsident im Aeltestenausschuß«in suristi» sches Gutachten vorgelesen habe, nach dem«ine Reichs»
Die verüammte Pflicht utiö Scholüigtelt. Stehen da neulich in einem der vielen Berliner Postämter, gerade so um die Mittagsstund«, in der Hauptgeschäftszett. Leute jeder Art, um beim Poftfisku» einzukaufen. Wi« gewöhnlich allge» mein«, Gemurmel über„lang«, Warten",„alle Schalter zu", er» munternd« Zurufe an den Bordennann, und— ach, wir alle kennen dies« Litanei und es würde uns etwa» fehlen, wenn es einmal anders wäre. Da steht aber auch in eine? Eck««In älterer Mann, der weder Marken kaufen noch telephonieven will, sondern ganz«tnsoch dasteht und Aepfel ißt. Er schält hastig und ungeschickt, steckt immer ganz kleine Stück« in den Mund und sein« hungrigen Kinnbacken mahlen gierig und schmatzend, wobei er sichtlich bemüht ist, nicht zu schnell den Genuß zu beenden. Dabei zittert der magere Körper, der in einem zerristenen Mantel von unergründlicher Farbe steckt, unaus. hörlich hin und her, als ob der ganze elend« Organismus in allen Teilen mitessen wollt«. Dann legt er die Hände aus di« Heizung und schließt di« Augen, sein« dünnen grauen Lippen zittern. Wi« wohl die Wörme tut, einen Augenblick nur ausruhen. Nicht denken müssen. Ein Beamter tippt Ihn an:„Da» müßige Rumstehen ist hier verboten. Sie müsien da» Amt txrlasien" sagt er in dienstlichem Tone. Das Publikum horcht auf. Alle sehen mit plötzlichem Inter» esse auf den Mann. Der aber erwidert gar nichts, mit einer unend. lich müden Bewegung nickt«r nur und geht hinaus Es sieht aus. al» wenn ein Automat ausgezogen wird. Alle sehen ihm nach. Der Beamte sagt halblaut:»Na ja— ich muß mich an mein« Bor- schrift halten." Es klingt fast wie ein« Entschuldigung. Und dann geht der Briefmarkenoerkauf weiter. __ Hana Wesemaan. fin neuer vorsintflutlicher Meisterflieger. Ein neuer Flngsaurier ist in den lithographischen Schie» fern vyn(Eichstädt entdeckt worden, und die naturgeschichtllche Be» deutung dieses Tieres wurde von Döderlein In der Bayerischen Akademie der Wisienschaften behandelt, worüber H. Böker in den »Naturwissenschaften" berichtet. Die genaue Untersuchung de» Ske» letts ergab, daß dieser Fluasaurier einen stumpfen, stark gewölbten und hinten abgerundeten Kopf sowie einen stark rudimentären Schwanz hatte und daß die Proportionen der Hinterbeine ausfallend an die von Springtieren erinnern. Infolge seines Stummelschwanzes nimmt das Tier unter den Sauriern«in« besondere Stellung ein. Interesiante Vergleich« lasien sich zwischen diesem Meisterslieger der Urzeit und den heutigen Lögeln und Fledermäusen anstellen. D«r Anurognathu» war ein Reptil, da, zu den besten Fliegern gehört haben muß. Sein Flugapparat stimmt mit denen gewisser Vögel übe-r raschend überein, und zwar am meisten mit dem de, Ziegenmelkers und des Mauerseglers. Ganz so gewandt wie der Mauersegler, der zu de« besten Fliegern unter den Vögeln gehört, wird unser Flug»
sourier nicht geflogen sein. Aber daß er nicht taumelnd wie eine Fledermaus, sondern in sausender gerader Fahrt flog, dafür spricht der ganze godrungene Habitus, Form und Bau der Wirbelsäule, die überaus große Aehnlichkeit mit der des Segler» zeigt. Auch Form und Größe des Kopses sowie die Abstumpfung der Schnauz« finden wir fast ganz so wie beim Mauersegler. Wie bei diesem Vogel hat der Kopf de» Sauriers fest auf den Schultern gesessen, so dos, vom Hals nichts zu erkennen war. Die große Fluggeschwindigkeit des Tieres macht« einen langen Hals unmöglich. Große Augen waren nötig, damit der Saurier wie der Segler lm Fluge die Insekten er- blicken konnte, und ebenso brauchte er wi« der Vogel eine breit» stumpfe Schnauz« zur Erbeutung dieser Nahrung. Di« Hinterbein« dienten während des Fluges als Flugsteuer. Unbedingt muß unser Saurier, abgesehen von diesem Eteuern im Flug, von seinen Beinen einen anderen Gebrauch gemacht haben al« die Fledermäuse. Durch den Vergleich mit einigen springmausähnlichen Säugetieren kommt Döderlein zu der Ansicht, daß der Fuß zum Springen geeignet war. Man kann also annehmen, daß Anurognathu» in der Ruhe in halber Ausrichtung etwa so aus einer Felskante saß, wie es noch heut« auf den Dogelbergen die Lummen tun. Fraglich ist es, ob der Saurier zum Fluge mit den Füßen absprang. Das Bein des Sauriers weicht von dem de» Frosches erheblich ab. ähnelt ober dem des Mauer» legier»: er wird daher dm eigenartigen Bau seiner Hintersüß« wohl durch dm reißend schnellm Flug erworben haben, damit die Wucht des Landens beim Anflug federnd aufgefangen werdm konnte. Jedenfalls steht der neue Flugsaurier mit seiner dem Mauersegler ähnlichen Lebensweise unter seinen vorsintflutlichen Derwandten einzig da.
Günler Heß,«in sugendlicher Tänzer, produzierte sich im Blüthner.Saal. Wenn in einer Kunst«in neuer Geist neu« Formen geschossen hat, ist stets eine Anzahl Mitläufer zur Stell«, dx die Form sich zu«Igen machen und damit auch den Geist erfaßt zu halxn meinen. Zuweilen gelingt«s ihnen, geschickt« Kompromisi« zwischen dem Alten und dem Neuen zu schließen, und sie wirken dann verheerend auf den Geschmack eines ahnungslosen Publiknms, das äußerlich effektoelle stilistische Promenadenmischungen von emsthafter stilreiner Kunst nicht unterscheiden kann. Meist aber sind es naioe Halbdilettanten, deren Impotenz zu offensichtlich ist, als daß sie Schaden anrichten könnten. Zu dieser ungefährlichen Gruppe zählt Herr Heß. Er hat sich drei oder vier rhythmische Bewegungsmotio« im Wigman -Stil(auch Iacques-Dalcroze dämmert hier und da) ange» eigner, mit deren Hilfe er 11 Tänze komponiert«, phantasielose, mono- ton« Zwittergebild«, die«r in unzulänglicher Technik vorführte. Ob er irgendwelche tänzerische Begabung besitzt, würde sich«rst erkennen lasien, wenn«r«in« grundlegend« künstlerische Elementarschul« durch» gemacht hat. I. 0. Entwürfe zu Lmln Dmkmäler». In Petersburg beschäftigen sich die meisten Künstler zurzeit mlt Entwürfen zu Lenin-Monu» menten. Die Entwürfe der Bildhauer Eharlamow und Sinaiski werden, dem Ost-Ezpreß zufolge, von der Kritik am meisten besprochen. Eharlamow stellt Lenin , als Steuermann auf einem Schiff dar, dessen Steuer er nach links wendet; vor ihm steht Marx, der mit erhobener Hand dle Fahrtrichtung weist. Eharlamow hofft, sein Monument auf der Nikolai-Drücke, die über die Newa führt, ausstellen zu können. Einaiski hat«in Lenin -Standbild van
riesigen Ausmaßen entworfen, dessen gewaltiger Sockel mit Da» stcllungen von Arlxitern, Maschinen und landwirtschaftlichen Geräten geschmückt ist. Diel angefochten wird«in Entwurf von Malewitsch : auf einem Unterbau, den Maschinen und Arbeitsgeräte bilden, erheb» sich«in großer Würsel, der„den Sieg der reinsten Form der proleta. rischpn Revolution" bedeuten soll. Die neueste Nummer min.Lachen links" übertrifft textlich und illustrativ fast noch ihre Vorgängerinnen. Unter den Bildern rag) eine ergreifende Zeichnung unserer KätheKollwltz hervor:„Mit den Kindern in» Wasser... Abekina gibt in wuchtigen Färb» flächen ein naturgetreues Abbild der völkischen Schnauze. Rüsch porträtiert mit Liebe den Hitler-Adolf al , den Typus des echt germanischen Manne» und zeigt an einem Bildnis des Finanz. Ministers Luther , wo der von diesem gesuchte Steuerhohlraum eigentlich sitzt. Da» leider noch Immer aktuelle Thema der Schüler« selbstmord« behandelt Erich Weinert in folgenden Versen: Di« Polizisten fanden ihn draußen im Wald, den klein«« vermißten-, «r war schon entstellt und kalt. Man brachte dem Lqter die Mütze. Pistole und Uhr. - Notizbuch. Zigaretten spitz«. «in« Locke und di« letzte Zensur vom Herrn Oberlehrer. Der Herr Studienrat schüttelt« lang« das Haupt. Dann sagte er: Ln der Tat. das hatte ich nicht geglaubtl Hätte er besser« Aufsätze gelchrieben und nicht phantasiert. er wäre nicht sitzen geblieben I So sprach, immerhin nicht ungerührt, der Herr Oberlehrer. Nach dem Begängnis machte er seinen Schulern Aar. dgtz dies Verhängnis von nicht» anderem di« Folge war als von Mangel an sittlicher Stärke, und schloß mit einem Appell und einem ernsten Dermerke: Dann wurde er offiziell. der Herr Oberlehrer. Da» republikanische Witzblatt„Lachen link," erscheint wöchentlich am Freitag. Der Preis der Einzelnummer beträgt 22 Pf., da, Vierteljohresobonneiment 8,22 M Moberner lenz. Yvonne Georgi . die Meisterschillerln der«ig» man, bringt am lt. im Schwechten-Saal lanz-Tuiteu»an Starjabin, Krenet, claiclla und vartot. W« Galerie De. Graste n.«•, Kursilrftendannn 17». eröffnet am ft, eine Ausstellung alter und moderner Meister(Oitade. Leibi. Liebermann. Picasio, Fragouard u. a., Kolleltioneu von Woij Röhricht und August« v. Zitzewitz.