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Die Sigungen des Herrenhauses wurden heute nach unwesentlichen Debatten auf den 27. oder 28. d. M. vertagt.

Leser, die nicht in Schwindelpapieren spekuliren, kein nahm und den Stein nach den Fliegen warf. Die Fliegen ent- I gemerkt handelt es sich hier nicht um Zustimmungs­Intereffe hat. wischten und der Schädel des Herrn war zertrümmert. erklärungen zu der Meldung des Vorwärts", sondern Der Monarch und die Parteipolitik. Aus der überall um Mittheilung eigener, aus den verschiedensten Mittwochs- Sitzung des Staatsraths wird dem Ham- Duellen stammender Informationen. burger Korrespondent" geschrieben: Herr von Köller aber dementirt; nur schade, daß Der Senioren- Konvent des Reichstages wird Seite her eine Bemerkung über die verspätete Ginbringung seines neue Mittheilung über diese nicht mehr ungeschehen zu Es scheint, daß dem Grafen Ranih von irgend einer Dementis das Geschehene nicht ungeschehen machen. Eine Anfang nächster Woche nochmals zusammentreten, um zur Antrags im Reichstage gemacht worden ist. Graf Kanis habe, machenden Dinge, die ebenfalls wieder auf eigenen In­Feier des 80. Geburtstages des Fürsten Bismarck Stellung so wird berichtet, darauf erwidert, er habe mit seinem Antrag formationen beruht, liegt jetzt auch in der Zukunft des zu nehmen. Ein anderes Ergebniß als die erste Be- auf den persönlichen Wunsch des Kaisers zurück Herrn Maximilian Harden vor, welcher Herr es jetzt- sprechung über die Bismarckfeier dürfte der in Aus- gehalten. Der Kaiser habe darauf erklärt, wenn in an fortes flingt etwas paradox- interessant findet, für höhere ficht genommene neuerliche Gedankenaustausch auch nicht fahre, feine Persönlichkeit in die Debatte auGetreidepreise und gegen das Umsturzgefeß zu kämpfen. haben.- iehen, fo mache man es ihm unmöglich, die Diese der Zukunft" gewordene Information lautet wie folgt: Berathungen des Staatsraths zu leiten."

Welche Mittel die Bismarck- Berehrer gebrauchen, um armen Leuten ein paar Groschen herauszulocken, zeigt eine 3u schrist an die oberschlesische Gaz. Opolska ". Danach ging in einem polnischen Dorfe der Lehrer( 1) von Haus zu Haus und bat um ein fleines Opfer für den Fürsten Bismarck, indem er vorgab, daß die Gabe für die Waisen der auf der Elbe " Unter­gegangenen bestimmt sein soll. Im allgemeinen soll" das polnische Bolt in vielen Gemeinden Oberschlesiens in dieser Weise um ein fleines Opfer angegangen worden sein.

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machen.

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abzuivarten ist."

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Zum Fall Hirschfeld. Uns geht das folgende Schreiben

Dies kann unmöglich wahr sein, obgleich der Hamb. In der Ministerialinstanz besteht gegen Herrn Perfius feit Korr." einen offiziösen Charakter hat. Wenn der Kaiser längerer Zeit eine gewisse Animosität; man wirft ihm dort vor, er habe, weil ihm das organisatorische Talent fehle, nicht nicht wollte, daß seine Persönlichkeit in die Debatte gezogen hinreichend für die schleunige Erledigung der Staatssteuerfachen wird, dann müßte er nicht blos im Staatsrath, sondern gesorgt. Als sein Nachfolger war Herr Braunbehrens in Aus­auch sonst sich jeder Parteipolitit enthalten. ficht genommen worden, der Unterstaatssekretär im Ministerium Das will der Kaiser aber nicht, wie all' seine politischen des Innern; mit diesem als Verwaltungsrichter hervorragend Kundgebungen beweisen.- befähigten Herrn, der als Präsident des Oberverwaltungsgerichtes den Betheiligten wohl erwünschter wäre als der gleichfalls auf Der agrarische Staatsrath. Der Reichs- Anzeiger" der Liste stehende Senatspräsident von Meyern, fonnte Graf Zum nationalen Narrentag rüsten sich die nationalen berichtet über die Freitagssigung, daß die Verhandlungen Gulenburg sich niemals recht stellen, und obwohl das Verhältniß Narren, wie weiland die Heren zur Walpurgissahrt auf über die Maßnahmen der Währungspolitit nach unter Herrn von Köller sich besser gestaltete, wurde der Plan dem Besenstiel. Sie schreien, sausen, radauen, und schimpfen der Pause fortgesetzt und mit der Annahme des nachfolgenden aufrecht erhalten, Herrn Persius baldthunlicht" schimpfen auf alles, was den Rummel nicht mitmachen Antrags zum Abschluß gebracht wurden: durch Herrn Braunbehrens zu ersehen. Man erzählt will; auf Berlin , das gottlose, das vor dem heiligen Nach der Erklärung des Herrn Reichskanzlers in der sogar, daß Herr von Köller bei seinem Amtsantritt, allem Bruch zu Blut- und Eisenmann sich nicht in den Schmutz bengen Sitzung des Reichstags vom 15. Februar d. J. soll, ohne wider, Herrn Persius keinen Besuch abgestattet haben soll. will, auf Caprivi, der nicht so gefällig war, zu Bis- unserer Reichswährung zu präjudiziren, unter Anerkennung Man erzählt ferner, daß der Freiherr v. Stumm, von seinem mard's Ehren sich auf Tepeschenfälschung und sonstige einer nachtheiligen Rüdwirtung des zunehmenden Werthunter ehrenwerthen, aber begrenzten Standpunkt aus ganz mit Recht, säkulare Hallunkereien zu verlegen; und auf den Reich 3fchiede zwischen Gold und Silber auf das Erwerbsleben, mit seinem Unwillen über das Erkenntniß im Weberprozeß nachdrüc tag, der sich weigert, den nationalen Narrentag mitzu- den verbündeten Regierungen die Herbeiführung eines Meinungs- lichen Ausdruck gegeben habe und daß es ihm gelungen sei, diese austausches mit anderen Staaten über gemeinschaftliche Maß- Ansicht bis an das Ohr des Kaisers zu bringen. Mit Rück- Sicher scheint, daß der Vorstoß des Herrn regeln zur Abhilfe in Erwägung gezogen werden. Nun- fie werden noch lauter zu schimpfen haben. nicht auf diese Erklärung, von welcher der Staatsrath mit Bev. Köller sich gegen Herrn Persius tehrte und Für Gelegenheit werden wir sorgen. friedigung Kenntniß genommen hat, glaubt derfelbe, daß im von dem Wunsche geleitet war, den greisen Präsidenten Die nationalliberale Preffe und die Umsturz gegenwärtigen Beitpunkt feine weiteren Maßregeln zu ergreifen zum Abschied zu drängen." Herrn v. Köller, unserem lieben Minister des vorlage. Wie sehr die Stimmung für die Umsturz- ind, sondern das Ergebniß der in Aussicht genommenen Schritte Innern, macht es ja offenbar Spaß, sich ein bischen mit vorlage in einem Theile der nationalliberalen Presse ume In der Sonnabend- Sizung wurde in die Verhand- den Zeitungen herumzuuzen. Also die Berliner Kors geschlagen hat, seitdem die Vorlage so abgeändert wurde, lungen zu III der Vorlage Maßnahmen zur Verbilligung respondenz" hat das Wort zu einem Dementi". Eaß nicht blos sozialdemokratische Arbeiter, sondern auch der landwirthschaftlichen Produktion und zur Erleichterung Apropos: Als Herr v. Köller neulich im Ab. nationalliberale Professoren von ihr getroffen werden des Absatzes der Erzeugnisse" eingetreten, welche bis zum geordnetenhause auf die Weber"- Angelegenheit hin an­tönnen, zeigt treffend der folgende Artikel der Rheinisch Eintritt der Pause noch fortgesetzt wurden.- gezapft wurde, war er verschwiegen wie das Grab. Er Westfälischen Zeitung": Daß Professor Sohm ein streng christlicher und kon- Das Zentrum und der Antrag Kauit. Die Kölnische wollte wohl nicht persönlich für das eintreten, was in Das Zentrum und der Antrag Kauit. Die Kölnische servativer Mann, einen neuerdings von der Mehrzahl der Bolls- Zeitung" bestreitet, daß das Zentrum in seiner legten der Berliner Korrespondenz" gedruckt steht?- Profefforen der Leipziger Universität und namhaften Buchhändlern Fraktionssigung einstimmig beschlossen habe, den Antrag Kanit in Leipzig unterzeichneten Protest gegen die§§ 111a und 130, abzulehnen. An dieser Nachricht sei kein Wort wahr! Das Abs. 2 der Umsturzvorlage in öffentlicher Versammlung vertreten offiziöfe Wolff'sche Telegraphenbureau, das diese Nachricht ver- mit der Bitte um Veröffentlichung zu: und begründet hat, kommt den Kreisen, deren Christenthum und breitet hatte, folle bei dem großen Gewicht, das seinen Meldungen Ronservatismus darin gipfelt, zu allen Vorschlägen der ver- beigelegt wird, gewissenhafter und wahrheitsliebender verfahren. bündeten Regierungen möglichst Ja und Amen" zu sagen, höchst Auch aus diesem Dementi geht klar hervor, daß das Sentrum ungelegen. Möchten doch diese Kreise sich wenigstens flar in wirthschaftlichen Fragen vollständig auseinandergeht. Die machen, wie gänzlich unannehmbar jene Paragraphen einem Großgrundbesitzer unter den Zentrumsleuten gehen mit den Mann, wie Profeffor Sohm, scheinen müssen, wenn er sich nicht Agrariern, die Vertreter von fleinbäuerlichen oder städtischen scheut, mit Sozialdemokraten und Freifinnigen in der Opposition Wahltreisen dürfen dies natürlich nicht. Da ist es denn fein gegen die Umftursvorlage öffentlich an einem Strang zu ziehen. Wunder, wenn die Zentrumsfraktion nicht weiß, wie sie sich zum Wer hat ihn in solche Nothlage gefekt? Mun, nichts anders, Antrag Kaniz" stellen soll. als die Verblendung gewisser sich konservativ dünkender Der Fall Perfius. Herr von Röller hat alles Kreise, die von dem, was das deutsche Volk bewegt, dementirt, was der Vorwärts" in der bewußten Kaiser - Der Straße das Schwarz- Weiße aus einer auch nicht die geringste Ahnung Ahnung zu haben scheinen. Im Volle ist man gegen die Umflurzvorlage, weil man Weber"-Köller- Persius- Angelegenheit veröffentlicht hatte, Reichs fabne berausgeriffen babe." Nicht weil ich in der Behauptung, ein sozialdemokratischer der Ueberzeugung lebt, daß der Umsturz des Bestehenden durchschlechterdings alles. Und warum sollte er nicht demen­nichts so sehr gefördert werden könnte, als durch Knebelung der tiren? Ist doch das auch sonst recht brauchbare weiche Seiden- Agitator zu sein, einen Vorwurf oder gar eine Beleidigung sehe, freien Meinungsäußerung, und man sieht unseres papier der Berliner Korrespondenz" so geduldig. Nach wende ich mich gegen jene" fchweren Beschuldigungen", Erachtens mit vollem Recht in den§§ 11la und gerade aber dürfte es Herrn v. Köller doch etwas unheimlich sondern aus Wahrheitsliebe und in Rücksicht auf die 182, Abs. 2 den Versuch einer solchen Knebelung. werden, wenn er die Menge der Eideshelfer überblickt, die unrichtigteit jener Informationen. Ueber die Behauptung, daß jene Paragraphen sehr harmlos feien, nach und nach dem Vorwärts" aus den verschiedensten Herr Kriegsminister unter einem sich auffällig be. Ich wenigstens verstehe, und mit mir sicherlich auch der weil sie ja Angriffe gegen die Religion oder die Monarchie, oder Lagern erstanden sind. Zuerst das christlich- soziale Volt", mert bar machenden Agitator" einen Mann, der in die Ehe, oder das Eigenthum nur dann strafen wollen, wenn die Angriffe in einer den öffentlichen Frieden gefährdenden Weise welches bestätigen konnte, daß das Entlassungsgesuch Volksversammlungen, in Rede oder Schrift für seine Ideen durch beschimpfende Aeußerungen erfolgen sollten, kann man wahr des Herrn Perfius auf die Aufhebung des polizeilichen öffentlich und auffällig Propaganda macht. Nun habe ich aber bis zu meiner militärischen Maßregelung haftig nur lächeln; denn beschimpfende Aeußerungen Weber"-Verbotes und die Mißbilligung dieser Aufhebung gegen die Religion, die monarchie, die Ehe u.s.w. haben den Durch den Kaiser zurückzuführen sei. Dann die freitonfer weder einen politischen, noch wirthschaftlichen, noch wissenschaftlich­öffentlichen Frieden im Deutschen Reiche vative" Post", die erzählte, daß der Kaiser dem Gegenstande medizinischen Vortrag gehalten, noch mich sonst irgendwie an der bisher doch höchstens dadurch gefährden können, ein besonderes Interesse widme, vermuthlich auch einen biesigen Parteibewegung oder Drganisation hervorragend be­daß der Beschimfende sich in Gefahr feste. Bericht in der Sache erfordert habe. Dann die freisinnige theiligt. eine tüchtige Tracht Brügel für seine Frech Nation", die zu berichten wußte, daß unmittelbar nach der beiten zu beziehen. D nein, die Borlage ist nicht Gutscheidung des Oberverwaltungsgerichts über die Weber" beweisen möchten, die selbst freilich harmlos genug find, so harmlos von einflußreichster" Seite die Aeußerung fiel: Gin nämlich, wie es jener Bär war, welcher, um die Fliegen von solches Gericht kann man nicht gebrauchen; sofort müßte dem Haupte feines schlafenden Herrn fortzufcheuchen, einen Stein der Mann an der Spike beseitigt werden." Wohl Gen Zoll tiefer, und wir hätten' n Begräbniß erster fich geworfen hatte und nur noch den Verwundeten Klaffe," meinte Ferdinand Wernicke, dem verdußten Samariterdienste leistete, dem Ungestümen warnend zu, daß Schlachziz die zerschoffene Kopfbedeckung reichend. Wenn er sich verbluten würde- Anton Kowalla kannte kein Se nu uf Ihr ollet Schimmelvieh jesessen hätten!" Maß in seiner entfesselten Leidenschaft, deren Gluth die Himmelsackerment!" rief der edle Pole, während er Sehnenkraft seines Körpers bis auf den letzten Rest zu ver­das Loch in der Müze betrachtete, mir Mühe von zehren schien. Kopf zu schießen! Sollen sie büßen das, diese... diese Musketiere!"

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Noch den dort... den Langen!" schrie er dem Schneider zu, indem er seinen Eisenprügel so wuchtig im Kreise schwirren ließ, daß die auf ihn eindringenden Soldaten unwillkürlich zurückwichen.

Und indem wilder Born sein Reckenherz übermannte, stürzte er mit geschwungenem Säbel nach der Barrikade, um für die ihm angethane Kränkung Rache zu nehmen. List Seine Worte galten einem hochaufgeschossenen blonden Ein lebhaftes Handgemenge war inzwischen an der Lieutenant, der, um sich unkenntlich zu machen, einen schlichten Barrikade entbrannt. Eine gute Viertelstunde mochte das Soldatenmantel angezogen hatte und von der dunklen Ein­Kreuzfeuer gedauert haben, als die Garden, über die geringe fahrt der verrammelten Echarrnstraße aus die Soldaten mit Wirkung ihrer Salven erbittert, mit lautem Hurrah! zum aufstachelnden Worten in den Kampf trieb. Auf Sprung Sturm auf die Stellung der Volkskämpfer vorgingen. weite war Auton bereits dem Blonden nahe gekommen, da Verzweiflung, Wuth und ein Gefühl der Scham trieb legte es sich plötzlich wie ein dunkler Schleier auf seine fie vorwärts in diesem Kampfe, der so wenig Lorbeeren Augen, die Waffe entfiel den erschöpften Händen, und er versprach. Mit gefälltem Bajonnet stürzten sie durch die sant bewußtlos zu Boden. Rasch sprang Florian auf den Wolken von Pulverdampf vorwärts, in der leisen Hoffnung, Stürzenden zu, um ihn hinter die Barrikade zu schaffen, den Feind durch den unvermutheten Ansturm in Verwirrung aber schon hatte ein halbes Dutzend grober Fäuste zu setzen. Aber mit trotzigem Hohngefchrei wurden sie von den Träger gepackt und ihn sammt seiner Last zu Boden den Gegnern empfangen der Nimbus der Unüberwind- gerissen. lichkeit schien in den Augen dieses Bürgerpacks längst von ihnen gewichen.

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In der Reichstags- Sigung vom 4. März fonnte der Herr Kriegsminister sich nicht zu dem rückhaltlofen Geständniß auf Schwingen, daß ich, der als einjähriger Arzt bereits einberufen, hinterher degradirt resp. aus der Liste der Offizierafpiranten ge= strichen wurde, weil ich Sozialdemokrat bin. Der Herr Kriegsminister suchte vielmehr, geſtüßt auf seine Informationen, die Mitglieder des Reichstages und die Ordnungs­mannen im ganzen Lande gruselich zu machen, indem er mich zu einem hervorragenden sozialdemokratischen Agitator stempelte, der in Versammlungen präsidirt, und besonders seinem Sohne auf

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präsidirt habe. Der Herr Kriegsminister fann hiermit doch nur Ferner ist es auch unrichtig, daß ich je Versammlungen politische Versammlungen meinen. Eine einzige Versammlung, die ich hier leitete, war eine völlig unpolitische Zu­sammenfunft, bei der nach einem literarischen Vortrage ein Hams burger Lehrer und Schriftsteller mehrere Gedichte von Otto Ernst , A. Fitger und ähnl. rezitirte.

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Wenn jene zum Besten eines Voltsbühnenfonds statt­gefundene Versammlung schon jetzt vor dem Intraft. treten des Umfturzgesetzes- Grund zu einer derartigen Maß­regelung geben fonnte, wie wird es dann erst später den tünft­lerischen oder literarischen Bestrebungen ähnlicher Art ergehen. Wie gesagt, jene Voltsbühnen- Versammlung war die einzige, in der ich den Vorsitz führte, sie war harmlos und un­politisch, trotzdem aber spricht der Herr Kriegsminister von ersammlungen, denen ich präsidirt haben soll. Endlich aber zu der Fahnengeschichte", über die in Harburg viel gesprochen worden sei. Das stimmt! Biel gesprochen und gefabelt haben davon die gesammten Harburger Spießbürger und Honoratioren, und es verging seinerzeit kaum ein Tag, wo ich nicht von diesem oder jenem über jenen Quatsch inter­wurde. Aber so entschieden ich auch vom pellirt Augenblicke an diesen Biertisch Klatsch erften als solchen fennzeichnete, so völlig ergebnißlos auch die von den Behörden auf's eifrigste betriebenen Nachforschungen verliefen und bei der vollständigen Grundlosigkeit auch ver laufen mußten, so hartnäckig hat sich trotzdem dieses Gerede weiter behauptet; für mich nur ein neuer Beweis, wie groß auch hier die Furcht der Bourgeoisie vor der rothen Fahne ist.

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Zum Sprachrohr für dieses Bierbankgefafele hat sich der Herr Kriegsminister dank der ihm zugegangenen Informationen gebrauchen lassen, wofür allerdings weniger ihn als die informirende Instanz die Chuld trifft. Möge er dafür sorgen, daß er in Zukunft beffer unterrichtet wird. Harburg , 14. März 1895.

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Hirschfeld, prakt. Arzt. Naturalisation von Ausländern in Preußen. De Nordd. Allg. Zeitung" zufolge soll aus den Berichten über die im letzten Jahre erfolgten Naturalisationen von Aus­ländern hervorgehen, daß vielfach nicht mit der erforder

Wart, Jung', dat will'n wi Di besorjen," schrie ein bartloser pommerscher Junge ihn an, der erst vor wenigen Jezt war der Augenblick für die Heißsporne gekommen, Monaten den Schäferkittel gegen des Königs Rock ver­die ihren überschäumenden Kampfesmuth so lange hatten tauscht hatte. zügeln müssen. Mit ihren Aerten und Piken und den Mit Hilfe seines Nebenmannes zerrte er den Schneider Sonstigen Waffen, die der Augenblick ihnen in die Hand ge- an den Beinen unter dem regungslosen Körper Kowallas geben, sprangen sie von der Brustwehr hinab in die vordersten hervor, um ihn als Gefangenen abzuführen. Reihen der Feinde, während das Feuer der Büchsenschützen Was hab' ich Euch gethan?" stieß Florian lichen Sorgfalt verfahren ist und daß Naturalisationen er fich auf die nachrückenden Kolonnen richtete. So manche Schnick hervor, indem er verzweifelt um sich griff und einen folgt sind, die hätten abgelehnt werden sollen. Bei der Heldenthat ward da von schlichten Männern im Arbeits- Halt zu gewinnen suchte. Seht Ihr nicht, daß ich... " Seht Ihr nicht, daß ich... Wichtigkeit des Gegenstandes hat sich der Minister des tittel vollbracht, die nie zuvor eine Waffe in Händen ge- ihn nur wegtragen wollte?" Innern, Herr v. Köller, veranlaßt gesehen, die Ge­habt hatten. Der Kühnsten einer war Anton Kowalla, der" Schlagt den Hund nieder, wenn er nicht mitgeht", währung derartiger Gesuche für einige Zeit von seiner im higigsten Gefecht stand und mit seiner Eisenstange zischte der Lieutenant aus seinem Winkel. Zustimmung abhängig zu machen, bis die anzuwendens mörderische Hiebe austheilte. Echon rann aus zwei Schon hatte der Pommer den Kolben aufgenommen, den Grundsätze den zuständigen Behörden geläufiger geworden Bajonnetwunden in Hüfte und Schenkel das Blut an um ihn auf den Schädel des kleinen Sachsen niedersausen sein werden. seinen Kleidern herab, aber mit Löwenmuth focht er weiter, zu laffen, als plöglich von der Flante her eine Hünengestalt Es wäre doch sehr interessant, etwas näheres über diese der Wunden und Schmerzen nicht achtend. Die ganze Er auf den Angreifer zusprang und ein Säbelhieb ihm zwei Grundsäge zu erfahren. Das A und dieser Grundsätze niedrigung und Schmach seines proletarischen Daseins wollte Finger von der Hand trennte. blautet wohl: Ausländer, die im Geruche stehen, Sozial­er von sich abwaschen in diesem blutigen Streit, der ihm die Bivat Polonia! Bivat!" dröhnte es laut von Herrn demokraten zu sein oder Arbeiterinteressen zu vertreten, Manneswürde zurückgab. Bergebens rief Florian Schnick, der Kafimir's Lippen denn er war es in allereigenster Person, werden nicht naturalisirt. Sie sind im Gegentheil nach in einer Aufwallung von Menschenliebe die Waffen von der dem Schneider das Leben gerettet hatte. Möglichkeit zu chikaniren und event. auszuweisen.

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