ostige Unintereffterthelt an der finanziellen Stügung des Staates erflärten. Die nationale Gesinnung sollte nichts fosten. Sie über. fießen es den breiten Massen des Bolles, für die Aufbringung der Staatslasten zu sorgen. Sie diskreditierten den nationalen Gedanken, indem fie ihn als Dedmantel des trasfesten Mammonismus und der Steuerbrüdebergerei mißbrauchten.
Ein Ueberblid über die Entwicklung des deutschen Finanzsystems seit dem Jahre 1920 läßt erkennen, daß die Staatslaften in wachsendem Maße von den breiten Massen aufgebracht wurden, während der Besiz immer mehr geschont wurde. Ueber diese Ente widlung gibt folgende Tabelle Auskunft:
1921 1922 1928
0
Dedung der Ausgaben Anteil der Maffen. Maffenbelastung
durch Steuern burch Inflation
0
9
47,0 Proz 49,0 12,6
belastung an den Steuern 60 Proz.
63,0 Proz 81,0 87,4
60 60
burch Steuern und Inflation 81,2 Proz. 80,4
95,0
Während der Anteil der Steuern an dem Ausgabebedarf des Reiches vollständig zurüdging, wuchs die Belastung der Massen im Berhältnis zur Besißbelastung gigantisch an. Das Gesamtaufkommen en Besigsteuern war im Jahre 1923 so geringfügig, daß es nicht einmal die Beranlagungs- und Erhebungskosten der Steuern bedte. Trotzdem, schrien die Bertreter des Besizes im Reichstage, der Besiz würde von der Laft der Besitzsteuern zermalmt. Der Wort führer der Befihintereffen gegen eine gerechte Belastung des Befizes war der Abgeordnete Dr. Helfferich. Er, der von natio kalen Phrasen überschwoll, bemühte sich, durch vollkommen falsche Behauptungen über die Belastung des Besizes in Deutschland die Steuerscheuen ehrlich zu machen und ihre Sabotage der Staatsfinanzen noch als nationale" Tat erscheinen zu lassen.
Wie können die Barteien, die mit helfferich diesen uner. hörten Zustand der deutschen Staatsfinanzen herbeigeführt haben, überhaupt noch magen, die Worte national" und Baterland" in den Mund zu nehmen, während doch das Geschick des Baterlandes und der Nation ihnen gleichgültig war, wenn sie zu seiner Rettung Steuern zahlen sollten! Sie schreien jegt nach nationalen Taten". Es gab in den verflossenen vier Jahren Gelegenheit genug zu nationalen Taten. Zwar nicht zu solchen, bei denen man sich auf Roften anderer mit großen Reden nach der Manier Helfferichs als nationaler held aufspielen fonnte, sondern solche, wo es im ftillen galt, nationale Gesinnung zu beweisen, indem man Steuern zahlte. Wo waren da die nationalen Taten?
Die Maffen des Bolles, die die Staatslaften auf sich genommen haben, handelten wahrhaft national, und jeder sozialdemokratische Arbeiter, der durch die Lohnsteuer den Staat ftüßte, übertrifft Herrn Helfferich und feine Parteifreunde an wahrhaft nationaler Ge finnung
Demokratie und Faschismus.
Völkische Propaganda und Siemens- Geld.
In den Siemens- Mitteilungen", der Betriebszeit schrift der Siemens- Betriebe, wird ein Artikel von Dr. Ludwig v. Winterfeld zur Berherrlichung des italienischen Fa. ich is mus veröffentlicht. Es handelt sich dabei nicht um eine objektive Wertung des Faschismus, sondern um ein Stüd deutschvältischer Propaganda Bir geben aus diesem Artifel folgende Stellen wieder:
Was will nun der Faschismus? Auf die fürzeste Formel gebracht, heißt seine Barole: Disziplin, Ordnung, Glüd, Größe bes Baberlandes"- eine Barole, welche jeder, der fein Baterland liebt und der nicht durch Partei fcheutlappen am fiaren Seben behindert ist, ohne Zaubern als die eigene erflären fann..
Der Faschismus hat es verstanden, die guten Eigenschaften in ben Menschen zu wecken und die schlechten Instinkte und Neigungen zu unterbrüden. Wenn es darauf anfommt, scheut er auch vor starten Maßnahmen zur Erreichung, feines Zieles nicht zurück Es gibt heute teine Beitung in Italien , welche es wagen fönnte, gegen die Intereffen des italienischen Staates oder Bolles Gerichtetes zu schreiben, denn die Tage ihres Be stehens dürften bann gezählt fein.
Belcher objektive Beobachter tönnte dieser Erscheinung seine Sympthien versagen?"
Das Demolieren von Zeitungen, bie Unterdrückung Andersdenfender gehört wohl zu den guten Reigungen des Menschen, zu Disziplin und Ordnung? Es ist unverkennbar, daß dieser Auffaz in Deutschland zu deutschvölkischem Terror aufreizen will. Es ist ein Stüd deutschvölkischer Wahlpropaganda mit Unternehmergeld im
Betriebe.
Herr von Siemens, ber biefe Propaganda duldet, ist nun eber ber Spizenkandidat der Deutsch demokrati. fchen Partei in Berlin . Wie vereinbart sich der in den Siemens- Mitteilungen" verherrlichte Terror mit demokratischer GeAnnung? Ist das etwa demokratische Wahlpropaganda im Sinne von Herrn von Siemens? Findet Herr von Siemens es nicht zum mindesten für geschmacklos, in den Betriebsmitteilungen feines Konzerns die Methoden verherrlichen zu laffen, benen fein Parteifreund Rathenau zum Opfer fiel hat ihn denn die Ter bindung mit Stinnes im Elettromontatruit politisch so verstrict, daß diese Widersprüche ihn nicht berühren?
Bor den Berliner Parteifunktionären sprach gestern Genoffe| haben. Begeisterung und Tattraft fun not, wenn wir fiegen wollen. Franz Künstler über die bevorstehende Reichstagswahl. ( Beifall.)
Der letzte Reichstag, fo führte er aus, hat versagt. In die Zeit feiner Tätigkeit fällt der Abbau des Achtstundentages, der Abbau des Mieterschutzes, die Entlassung der republikanischen Beamten, die Begünstigung der Steuersabotage der Besigenden.
Am 4. Mai foll ein neuer Reichstag gewählt werden. An diesem Tage wird die Entscheidung fallen, ob Deutschland in der Zukunft Republik oder Monarchie
sein soll. Wir haben den Kampf zu führen für die republikanische Staatsform.
Der Hitler- Prozeß in München hat uns gezeigt, in welcher Gefahr das Proletariat und die Republik im vergangenen Jahre fchwebte. Wir lebten damals auf einem Vulkan, der nicht zum Ausbruch fam, weil sich die Bölti chen aller Spielarten nicht über die Zeit des Losschlagens einigen fonnten. Noch ist die Gefahr eines Butsches nicht überwunden.
Die völkische Bewegung ist eine Bewegung der politischen Spekulanten und Abenteurer.
und Rettungsaktion für die Arbeiter werden, die den völlischen und Die Wahlarbeit für die Sozialdemokratie muß eine Aufklärungs. den fommunistischen Lodungen verfallen haben doch die Betriebs ratswahlen bei der Knorrbremse für die völlische Liste 300 Stimmen ergeben.
Am 4. Mai wird die Entscheidung fallen, ob die Sozialdemotraten oder die Graefe- Bulle herrschen sollen.
Ein Sieg der Bölkischen stärkt Poincaré gegen Macdonald. Die Leibtragnden werden dann die deutschen Proletarier fein. Darin liegt die internationale Bedeutung der Wahlen. Eine Niederlage der Sozialdemokraten würde alle Hoffnungen auf eine friedKatastrophe entgegeneilen. Deshalb müssen wir uns der Berant liche Berständigung zerschlagen. Ganz Europa würde einer neuen wortung, die wir bei diesen Wahlen tragen, bewußt sein. Daher verfolgen unsere Brüder in den anderen Ländern mit Spannung die Vorgänge in Deutschland . Mit Recht wünscht die Wiener„ Ar beiter- Zeitung", daß die deutsche Sozialdemokratie sich ihrer historischen Sendung bewußt sein möge, damit dem Niedergang wieder der Aufstieg folge.
In der Stunde der Gefahr muß sich die alte brüderliche Treue bewähren,
die die Sozialdemokratie groß gemacht hat, wie auch immer wir uns gegenüber standen. Die Extremen von rechts und lints wollen bei diefem Wahlkampf die Sozialdemokratie bei der Masse um jeben Kredit bringen. Die gehäffige Bekämpfung, die die Sozialdemokratie gerade von den rechtsstehenden Blättern erfährt, zeigt nur zu deut lich, daß die Sozialdemokratie die Partei der Arbeiter ist.
morden waren.
Die Sozialdemokratie, die arbeitenden Massen sind in die Bresche gefprungen, als die Männer des alten Systems fahnenflüchtig ge Damals schrieben rechtsstehende Blätter, daß das Reich an der Unfähigkeit Wilhe'm II. zugrunde gegangen fei. Nur die Bergeßlichkeit des Bolles läßt die Erfolge der Rechtsparteien und auch der Kommunisten erklärlich erscheinen. Das Elend der Gegenwart, ist nicht auf das Konto der Sozialdemokratie zu sehen. Es fann ihr nur der Borwurf gemacht werden, daß sie es verabfäumt hat,
mit der Gesellschaft um Ludendorff gründlich aufzuräumen. ( Allgemeine Zustimmung.) Nur ihrer Arbeit ist die Einheit Deutsch . lands zu danken. Ein Zerfall der deutschen Einheit wäre für die deutsche Arbeiterschaft die schlimmste Ratastrophe gewesen. Bir müssen überall zur Offensive übergehen.( Sehr richtig!) Unferen Gegnern fehlt es nicht an Geld. Auch die Kommunisten hoffen aus der Verzweiflung des Volkes Nugen zu ziehen. Sie stellen ihre Aufflärungsarbeit gegen die Sozialdemokratie ein. Sie arbeiten gegen uns mit Berleumdungen, wie es der felige Reichslügenverband nicht beffer tun fonnte.( Sehr richtig!) Was verbirgt sich hinter den Barolen und Forderungen der Kommunisten. Eine Barole erlegt bei ihnen die andere, ehe die einfachen Leute dos importierte Zeug verdauen fönnen. Sie wollen den Boden bereiten, auf dem Niedertracht und Gemeinheit triumphieren sollte. Sie müssen Aftionen machen auf Befehl Mostaus. Die Führung dieser Bartei ist bar jeder wirtschaftlichen Erkenntnis. Ihre unehrliche Politit führte zu ben bekannten Butschen, die die irregeführten Arbeiter alsbald erkennen ließen, wie sie nach dem Mißerfolg von ihrer Bartei treulos im Stich gelassen wurden.
Wir müssen den Arbeitern sagen, daß Butschtaftit sich immer reaktionär auswirkt, ganz gleich, ob sie von rechts oder lints angewandt wird. Wir müssen den Arbeitern sagen, wie die Freiheiten der Arbeiter in Rußland aussehen.
Wir Sozialdemokraten mollen den Boden ber Sachlichkeit nicht perlaffen. Wer politische Erfolge erringen will, muß einwandfrei handeln. Der Redner kennzeichnete unter allgemeiner Zustimmung das Gerede der Kommunisten von der Einheitsfront und schloß mit einer begeisternden Aufforderung zu arbeiten und zu kämpfen, damit der 4. Mai ein Tag des Sieges für die Sozialdemokratie werde.( Lebh. Beifall.
In der
Disfuffion
begrüßte ès Genosse Goldschmidt, daß Geneffe Künstler zum einigen Borgehen aufgerufen habe. Bir müffen unfere Meinungs. verschiedenheiten vergessen lernen, die hier getobt
Schlager!
3'
Unsere
groffer
Aus
eigener Bäckerei
Brot
hell, täglich frirch
TH
40 PF
Aus Mühle
eigener
Mehl
Wiener Mehl 22 Pt. Auszug Mehl 21 Pt. Weizen Mehl# 18 P RoggenMehl 15 PE Weizen Griess 22.
Genoffe Alexander Kih sprach als Vertreter der Berliner unga rischen Sozialdemokraten. Er rief die Genossen auf, zusammenzu stehen, denn dieser Kampf gilt nicht nur für die deutsche Arbeiter schaft. Wir in Ungarn zittern vor dem Ausgang der Wahlen. Der Redner erinnert an die Borgänge in Ungarn , wo der weiße Schreden herrscht.
Die deutsche Sozialdemokrafie ist jeht verantwortlich für die Sozialdemokratie der ganzen Welt. ( Beifall.) Genoffin Rosenberg unterzog den Antisemitismus einer Kritif, der das System mit dem Träger des Systems verwechselt. Sie ging auf die Geschichte des Judentums ein und stellt dem Juden. haß im Inlande den Deutschenhaß im Ausland entgegen. Sie rief schließlich die Frauen zur gemeinsamen Arbeit auf und bat die Männer, ihre eigenen Frauen für den Sozialismus zu gewinnen. ( Beifall.)
Genoffin Kresse weist darauf hin, daß nicht alles geschehen ist, um die Frauen zu gewinnen. Ohne die Aufklärung und Die Gewinnung der Frau ist die Partei zur Ohnmacht verurteilt.( 3uftimmung und Beifall.)
Gen. Dölz: Je größer der Kampf, um jo größer die Rampfeso freude. Im Wahlkampf ist auch mit aller Schärfe darauf hinzuwei fen, daß nur die Sozialdemofratie für wahre Freiheit der Frau eingetreten ist.( Beifall.) Gen. Kraah fchildert feine Erfahrungen bei den Potsdamer Wahlen. Botsdam stand im Zeichen des Haten Breuzes. In einem öffentlichen Gebäude hatten sie ihr Wahllotal Er fennzeichnete die nationale" Einstellung der hakenkreuzlerischen Bateninationalisten" und die politische Unwissenheit dieser Kreise und ging dann auf die christliche Nächstenliebe" ein, die er selbst am eigenen Leibe bei einer Bersammlung des bekannten Pfarrers prügelt worden sei.( Lebh. Phui!) Er bedauert, daß Genofſe Ebert Roch verspürt habe, wo er mit Gummifnüppeln herausge seine Zustimmung zur Auflösung des Reichstages gegeben hat. Es fragt sich, wie lange der nächste Reichstag leben wird.( Buftimmung.) Dann wird unsere Stunde schlagen.( Beifall.)
für alles verantwortlich zu machen, wofür die Verhältnisse verant Genoffin Todenhagen. Es ist üblich geworden, bie Parteileitung wortlich gemacht werden müssen. So ist auch die Handlungsweise des Gen. Ebert anläßlich des Reichstages zu verstehen. Wir fämp fen nicht als jüdische, nicht als chriftliche, fondern als sozialdemokra tische Partei. ( Beifall.) Das politische Intereffe ist nur in erregten Augenbliden groß, in der übrigen Zeit pflegt es zu erschlaffen. Die Kleinarbeit muß mit der Treue geleistet werden, die notwendig ist, wenn das Große gefördert werden foll. In jeder Form muß ge arbeitet werden. Dann haben wir feinen Grund, an dem endgülti gen Erfolg zu zweifeln.( Beifall.)
Nach einem Schlußwort des Genossen Künstler wurde folgende Entschließung
einstimmig angenommen:
„ Die Funktionärversammlung der BSPD. Groß- Berlins vom 19. März 1924 proteffiert gegen die Verhaffung des Profeffors Quidde durch die Schergen der bayrischen Reaktion und fordert die Reichsregierung auf, die fofortige Frellaffung des Professors Quidde 30 verfügen."
Damit hatte die von begeisterter Rampfftimmung getragene Bersammlung ihr Ende gefunden.
Stützen der Katastrophenpolitiker.
Die Reaktion macht alle ihre Organisationen zu den Wahlen mobil. Der„ Stahlhelm" und der Bund der Frontfoldaten" haben eine Rundgebung erlaffen, in der sie ihre Mitglieder zum Wahlkampf für eine starte nationale Reichsregierung, für starte vaterländische Politit" aufrufen, und zum Kompfe gegen den„ Marrismus". Diefe Organisationen treiben die Rechtsparteien systematisch weiter auf dem Wege der Ratastrophenpolitik. Sie sind die gefährlichsten Feinde der Republik und der Demokratie.
Die beiden Fürsten des Humors >
mitsamt dem helteren Hofstant
Pünktlich 7 Uhr bei Zielka Kabarett
Täglich
M. SCHULMEISTER
MSchulmeister
Merrens Knapen
KI24
user Tor
Hochbahnstation Kottbuser Tor
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mit zwei
portanzug Hosen Regenmäntel
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Kaffee
14 55 P 70.80 PE Kaffeem. Gerste 60 PE Gersfe
to 22 P
Roggen 220 4
98.
an
von 20.
Gay
Guidaders
In:
Cöpenick