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Blutige Zusammenstöße in Hamburg  .

ausgedehnt worden. Ueber die Bersönlichkeit des lim Walde| Deutsche   Vertreter vor dem Dawes- Ausschuß

bei Ziegenhals   erschossenen Samson fehlen noch immer Hamburg  , 21. März.( WTB.) Hier versuchten abends gegen nähere Einzelheiten. Bekanntlich besteht Grund zu der 7 Uhr do bis vie laufend Teilnehmer einer tommunistischen Annahme, daß Samson nicht der richtige Name des Toten war. Versamm.ung in geschlossenem Zuge nach der Innenstadt zu ziehen. Irgendwelche Angehörige fonnten bisher nicht ermittelt Als sich in der Kieler Straße Polizeibeamten der Menge entgegen­ftellten, wurden fie heftig bedrängt, so daß sie von der Waffe Ge- werden. Erst neuerdings hat sich in Görlig bei den Behörden brauch machten. mehrere perfonen wurden verwan- eine Frau gemeldet, die behauptete, daß sie nähere Angaben über det, darunter, wie tisher festgestellt wurde, ein Zivilist durch die Person des erschossenen Samson machen könne. Ihre Bekun. Bauchluß. Zur Verstärkung herangezogene grüne Polizei zer- dungen werden zurzeit nachgeprüft, Im übrigen läßt sich der Ab. freute die Demonftranten. schuß des Verfahrens gegen Baer  , Ruge und die übrigen Ober. länder zurzeit noch immer nicht absehen.

Wilde Streifparole.

Hamburg  , 21. März.( WTB.) Zu ben heute hier fursierenden Gerüchten über einen bevorschenden Generalfireit schreibt das Hamburger Echo":" Unorganisierte und kommunistische Elemente find immer noch mit Eifer am Werte, einen Generalstreit in Sem gesamten Wirtschaftspcbict Hamburgs   in Cang zu bringen. Eine Donnerstag rachmittag von der sog. oppofitionellen Streit leitung elf berufene wilde Bersammlung von Hafen und Werftarbeitern beschloß, den Orts ausschuß des Allgemeinen deutschen   Cewerffdjafisbundes abzusehen. Weiter beabsichtigt wan heute abend eine Demonstration zu veranstalten und ben Ortsausschuß während der Delegiertenverfammlung zu zwingen, die nötigen Maßnahmen für die Einleitung des Generalftreits zu ergreifen. Das Samburger Echo" teilt endlich mit, daß von einem Streitbeschluß der Seeleute nicht die Rede sein könne, nicht einmal die unorganisierten Seeleute ober der radikale Seemannsbund hätten einen dirctten Beschluß, der sich für den Etreit aussprädje, gefaßt.

Mordversuche an Kahr.

Aburteilung in München  . München  , 21. März.( WTB.) Vor dem Landgericht München   1 famen heute zwei getrennte Fälle zur Aburteilung, in denen die Angeflagten nach dem Leben Kahrs trachteten. Im ersten Falle handelte es sich um den Kellner Karl Gruber aus Absät bei Bogen, den Buchhalter Richard Seidl aus Dresden   und den Berg­beamten Otto Kleemann, alles Leute Anfang der zwanziger Jahre. Der Anschlag folke ähnlich wie der auf Rathenau   aus. geführt werden. Am 10. Januar wurde das Komplott aufgedeckt. Das Urteil lautete für Geibt auf ein Jahr Zuchthaus abzüg­lich von zwei Monaten fehn Tagen Untersuchungshaft. Die beiden anderen Angeklagten wurden freigesprochen.

In dem anderen Falle handelte es sich um den 26 Jahre alten Filmfchauspieler Weber Barthel aus Dresden   und ben 21jährigen Schuhmacher Friedrich Holzinger aus Haidhof, bel. bes Nationalsozialisten. Das Gericht erkannte in diesem Fall auf Freisprechung der beiden Angeklagten.

Das Femegericht im Freikorps   Oberland. Die Ausdehnung der Untersuchung auf Dr. Ruge. Telize, 21. März.( B. G.) Das Verfahren gegen das frühere Mit glied des Freikorps Oberland  , den Handlungsgehilfen Baer   aus Berlin  , wegen Ermordung eines angeblichen Feldwebels Samson im Walde bei Ziegenhals   in Edlefien ist noch immer nicht abge. schlossen. Die Meldungen über die der Anklage zugrundeliegenden Borgänge haben bekanntlich seinerzeit außerordentliches Aufehen erregt. Larach handelte es sich um ein Femegericht der Oberländer, die in den Rämpfen in Oberschlesien   gegen die Bolen eingefeßt waren, über den angeblich der Spigelei verdächtigen Samson, der zum Tode verurteilt und erschossen wurde. An dieser Eschießung war auch Baer   beteiligt, der später im Hinblick auf die Start an isemitische Strömung im Freiforps Oberland als Mitwiffer der Beseitigung Samsons   für fein Leben fürchtete und schließlich ben Behörden von der Tot Mitteilung machte. Baer   wurde dann perhaftet und gegen neine Untersuchung wegen Morbes einge. leitet. Inzwischen bas Berfahren bekanntlich auch auf den viel genann'en deuifcholischen Privatdozenten Dr. Ruge aus Seibel berg, der sich im Freiforps Oberland Bergert nannte und auf den Kompagnieführer Baers, den Hauptmann Riefer, fowie duf eine Reihe weiterer Mitglieder des Freikorps Oberland  , die an dem angeblichen Standgericht über Samson beteiligt gewesen sein sollen,

Entscheidung des Landtags in Sachen Kunsthochschule. Der Landtag hat in feiner geftrigen Ausschußsigung beschlossen, daß dor der Weiterführung der Arbeiten zur Zusammenlegung der Kunst­gewerbeschule mit der Charlottenburger   Hochschule eine Kommission zusammentreten soll, die aus der Bertretung der Akademie der Künste, der Hochschule fowie ter Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbe museums bestehen soll und die vom Ministerium angehört werben muß. Damit sind die Wünsche der Künstlerschaft nach Mitwirkung bei diesen Fragen erfüllt und weitere Maßnahmen des Ministeriums einstweilen inhibiert. 3.18

Die deutschen   Altchinesen.

Oder Sorgen der TU.

Genose Dr. Paul Nathan hatte sich seinerzeit beim thürin gifchen Landtagsabgeordneten Genossen Riesz   für die Bulaffung eines Herrn Rudner aus Wilna   zum Studium der Naturwissen schaften an der Universität Jena verwendet. Der Brief gelangte merkwürdigerweise nicht an Genossen Kiess, sondern an die thürin gische Filiale der Telegraphen- Union, die nichts Eiligeres zu tun hatte, als ihn der Bresse   zu übermitteln.

Es

Paris  , 21. März.( WIB.) Staatsjettetär Fischer, Ministerialdirektor Dr. Popih und Geheimrat Ka ft vom Reichs. finanzministerium hatten heute nachmittag eine Besprechung mit dem Budgetunterausschuß des Komitees Dawes. wurden im Anschluß an Besprechungen mit den Sachverständigen in Berlin   und in der Zwischenzeit aufgetretene Fragen die Ein­nahmen und die Ausgabenjeite des deutschen   Haushalts und die Entwicklungsmöglichkeiten innerhalb eines fommenden Zeit­abschnitts erörtert.

Sorgenvolle Betrachtungen des Temp3".

Paris  , 21. März.( Eigener Drahtbericht.) Der Temps" nimmt am Freitag in einem in mehrfacher Hinsicht bemerkenswerten Artife! zu dem Problem der Reparationen und der französischen   Sicherheit in einer Weise Stellung, die als ein deutliches Symptom dafür ange fprochen werden darf, daß der Widerspruch gegen die Poincaré fche Bottit auch in Frankreich   felbft immer weitere Kreife erfaßt. Das Blatt übt einleitend scharfe Kritik daran, daß die fran döfifche Regierung den Arbeiten der Sachverständigentomilees voll. tommen gleichgültig gegenüberzustehen scheine. Nicht nur, Die Beröffentlichung ist an sich für niemand tompromittierend, daß sie in feiner Weise versucht habe, auf die Beratungen irgend fie ist lediglich erfolgt, um der Hetze gegen die Zulassung von Aus. welchen Einfluß auszuüben, scheine sie auch die Schwierigkeiten, auf ländern an deutschen   Universitäten Borschub zu leisten. Sie ent. die die Verhandlungen geftoßen felen und die von der Deffentlichkeit springt der Tendenz eines bornierten Fremdenhaffes, der für den mit Ungeduld verfolgt werden, in feiner Weise zu interessieren. Das nationalen Vorteil einer praktischen Ausübung der deutschen   einschneidendste Ergebnis der von den Sachverständigen durchge Wissenschaft durch das Ausland fein Verständnis besitzt. Der Abführten Enquete werde sein, daß sie unfehlbar, fet es direkt oder auf druck von Privatbriefen tann zur Not gerechtfertigt werden, wo es Umwegen, zu einer neuen Festfegung der deutschen  fich um die Aufdedung schreiender Mißstände handelt, davon fann Gesamtschuld führen müsse Das aber bedinge, daß die aber hier nicht entfernt die Rede sein. Somit charakterisiert sich das Gläubiger Deutschlands   sich über die Werteilung der zu erwartenden Borgehen des Schwerindustriellen Telegraphenbureaus als eine Bahlungen sowie über die Regelung der gegenseitigen Schulden im journalistische Unanständigkeit, die durch den Stumpf. voraus verständigten. Denn man dürfe sich keiner Illusion finn der mit ihm verfolgten Absicht nur erklärt, aber in feiner bingeben, daß, wenn die Experten in dieser Frage zu einem ein ftimmigen Beschluß gelangen werten, ihre Borschläge ein nahezu Weise entschuldigt werden kann. unangreifbares Bollwert bilden würden, das jede Re. gierung, die dagegen anzufämpfen versuche, vor der ganzen Welt ins Unrecht fehen müßte. Frankreich   habe deshalb das allerdringendfte Interesse, endgültig zu berichten, was es an England zu bezahlen haben werde. Denn die Regelung des Reparations. problems und dasjenige der interalliierten Schulden feien untrenn bar voneinander. Deutschland   habe von einer Disfuffion dieser Art nicht mehr viel zu befürchten, da es die von den Sachverständigen genannte Zahl für das Maximum deffen ansehen wirb, was man bon ihm zu fordern berechtigt fei. Diese Zahl müsse der französischen  Regierung die Notwendigkeit vor Augen führen, so rasch wie möglich mit den beteiligten Regierungen in direkte Berhandlungen zu treten, mit England über die Regelung der interalliierten Schulden, mit Deutschland   über die Möglichkeit der Aufbringung der Repa rationen und die Modalitäten ihrer Bezahlung..

Der Fortschritt" in Thüringen  .

Aufhebung der Kreisfreiheit der Städte. Weimar  , 21. März.( TU) Durch die neue Regierung wird durch ein Notgeiet die Streisfreiheit der größeren Städte Thüringens   wieder beseitigt und diese wieder den Streis direktoren unterstellt werden. Mit dieser Maßregel werden auch die Befuiffe der Kreisausschüsse start eingeichränkt. Gegen die neue Bestimmung wenden sich der Thüringische Städte berband sowie die Linksparteien und fünden schärfste Oppo fition an.

Auslegung der Stimmlisten

für die Reichstags- und Gemeindewahlen gemeinsam. Der Reichsminister des Innern hat allgemein bestimmt, daß die Stimmlisten und Stimmfarteien für die Reichstagswahl vom 6. bis 13. April 1924 auszulegen find. In Preußen finden die Reichstagswahlen an dem gleichen Lage statt, der gefeßlich für die Gemeindewahlen bestimmt ist. Für beide Wahlen sollen diefelben Stimmlisten und Stimmfarteien benutzt werden. Da die Auslegungs frist für die Gemeindewahlen nach den gefeßlichen Vorschriften pätestens am 30. März beginnen muß und zwei Wochen bauert, hat sich, wie der Amtliche Preußische Pressedienst mitteilt, der Reichsminister des Innern damit einverstanden erklärt, daß die Auslegungsfrist für die Gemeindewahlen auch für die Reichstags wahl gilt. Mithin ist für beide Wahlen in Preußen pom Minister des Innern eine einheitliche vierzehntägige Auslegungs frist angerechnet, die am 30. März beginnt und am 12. April endet.

Das Stimmrecht der Ausgewiesenen.

Zu der Frage der Sicherheit meint das Blatt, bie Befrie­dung Europas   fönne nicht ausschließlich dadurch geschlichtet werden, daß man Vorsichtsmaßnahmen gegen Deutschland   treffe, man müffe weitergehen. Die Sicherheitsvorkehrungen müßten durch Maßnahmen ergänzt werden, die zur Beruhigung beitragen. Mit anderen Worten, man müßte den Weg der Gegenseitigteit und der Solibarität zur Geltung bringen. Das aber set nur möglich durch einen innerhalb des vom Bälterbund gebote nen Rahmens zwischen Deutschland   und allen seinen Nachbarn- England und Italien   abzuschließenden Bertrag, der die Kontra­benten verpflichte, sich gegenfeitig nicht anzugreifen.

Galandra für den Faschismus.

Mailand  , 21. März.( TU) Der frühere Minister Ealanbra hielt im Scala Theater gestern eine große Wahlrebe, in der er die Notwendigkeit der Solidarität bet Liberalen mit bem Durch Berordnung vom 17. März, veröffentlicht im Reichsaibismus im Intereffe der Verfassung und der italienischen gefeßblatt Nr. 22, hat der Reichsminister des Innern für die Reichs. Freiheit gegen alle schädlichen Einflüsse darlegte. Mussolini   müffe tagswahl angeordnet, daß Stimmberechtigte, die aus dem als der wahre Herzog" der Italiener angesehen werden, der belebten Gebiet ausgewiesen oder durch Maßnahmen niemandem anderen diene als dem Waterlande. Die Rede Ealan der Befagungsmächte verdrängt sind, auf Antrag in die Stimmliste bras wurde mit stürmischem Beifall aufgenommen. Die Presse be­ihres gegenwärtigen Aufenthaltsortes einzutragen sind. Erfolgt die tont die außerordentliche Bedeutung gerade dieser Rede für den Ausweisung oder Berdrängung erst nach Ablauf der Frift zur Ausweiteren Verlauf des Wahlkampfes. legung der Stimmliste, so erhält der Ausgewiesene oder Berdrängte Don der Gemeindebehörde seines neuen Aufenthaltsortes auf Antrag einen Stimmschein, der ihn zur Teilnahme an der Reichstagswahl berechtigt. In Preußen erhalten Ausgewtesene oder Berdrängte mit Rücksicht auf die Bestimmungen des preußischen Wahlrechts, das auch für die Reichstagswahl in allen Fällen, also auch bei Antrag­in solchen Fällen nur die Ausstellung eines Stimmscheins fennt, stellung vor Ablauf der Auslegungsfrist, einen Stimmschein.

Reichspräsident und Parteimann.

Die Bergisch- Märkische Zeitung" hat in ihrer Nummer vom 18. b. M. in einer Notiz: Reichspräsident und Parteimann" mit geteilt, daß der Reichspräsident für Kinderspeisungen in

baß im Hinblick auf den in Kiel   ausgebrochenen Wirtschaftskampf diese Spende ein Zuschuß an die Ausgesperrten und ein Eingreifen der kraft seiner Stellung zu vollkommenſter Unparteilichkeit der pflichteten Gewalt in den Wirtschaftskampf fel. Wie wir von unter richteter Seite erfahren, ist diese Behauptung unwahr: der Reichspräsident hat für Kiel   nicht 500 Dollar gespendet; die ihm für Wohlfahrtszwede zur Verfügung gestellten Mittel verwendet der Reichspräsident selbstverständlich zur Linderung materieller Not ohne Rüdfight auf politische Erwägungen irgend. welcher Art.

Kommunisten und Separatisten.

Faschistische Wahlfitten.

Gere to ist von den Fafciften ein fozialistisches Vereins. Mailand  , 21. März.( EP.) Jm neapolitanischen Vorort Corgo lolal verwüstet und in Brand gesteckt worden. Aus Perugia  berichten die Blätter von der Berwüstung eines fatholischen

Vereinslokale.

Muffolini fährt nicht nach London  .

Rom  , 21. März.( EP.) Die Agenzia Stefani" veröffentlicht eine Note, in der mitgeteilt wird, daß infolge der Eröffnung der neuen Kammer Mussolini   das italienische Königepaar auf seiner wurde ihm zu verstehen gegeben, daß Macdonald auf eine solche Reiie nach London   nicht begleiten lann.( Wahrscheinlich

England, Rußland  , China  .

Condon, 21. März.( Eigener Drahtbericht.) In den Berhand­lungen mit der City hat der Sowjetvertreter Ratowski bie Schaffung einer Anleihe erwartet, von der im ersten Jahre 20 000, im zweiten 30 000 und im dritten 40 000 Pfund Rußland  ausgezahlt werden sollten. Daran knüpfte sich jedoch die Bedingung, daß Rußland   fämtliche ihm zustehenden Rechte und Prärogativen, betreffend die ost chinesische Eisenbahn auf England übertragen solle. Infolge der Nichtratifikation des russische chinesischen Bertrages ist auch die englische Anleihe hinfällig ge worden. Dies erklärt die Nervosität Sowjetrußlands im Konflikt mit China  .

Mond und Wetter. Der Glaube, daß zwischen der Bitterung und den Mondphasen ein Busammenhang bestehe, wurzelt immer nod) in ben breitesten Schichten des Bolkes. An dieser Anschauung haben auch alle Zestrebungen, die dahingehen, die breite Maffe mit Riel 500 Dollar gespendet habe, und daran die Bemerkung geknüpft. Begegnung gern verzichten würde. Red. d. V.") den Grundprinzipien der me'eorologischen Wissenschaft vertraut zu machen, bisher nur wenig ändern fönnen. Schuld daran trägt wohi hauptsächlich die Fa biche Theorie von den kritischen Tagen, für die der verstorbene Falb in den legten 3: hn Jahren des vorigen Jahr hunderts eine ungemein rührige Propaganda zu maden gewußt hat. Mit diesem alten Aberglauben rechnet in ter Umschau" der batannte Me corologe Dr. F. Baur- St. Blasien   ab. Er führt aus, daß die unmittelbare, finnliche Wahrnehmung den Menschen schon in Den frühesten Zeiten auf die Sonne als Ursache der täglichen und jährlichen Echwankung der Witterungge: fdjeinungen hingewiefen bebe. Es ist dater sehr begreiflich, daß man auch dem scheinbar faft cbenso großen Mond einen Einfluß auf das Wetter zugeschrie, ben hat. Dabei fommen einige meteorologische und astronomische Tatsachen in Verbindung mit psychologischen Momenten. dem Ge banten fehr entgegen, zwischen Mond und Wetter einen Rusammen. Fang zu fenftruieren. So ist z. B. die weitverbreitete Regel, daß der zunehmende Mond schönes Wetter bringe, wohl darauf zurückzu­führen, daß der zunehmende Mond vor Mitternacht am Himmel stelt und daher bei schönem Wet er von allen Menschen wahr nommen werden kann. Wenn aber bei abnehmendem Mond Schönes Wetter ist und das kommt ganz ebenso häufig vor­bann merkt es außer den Meteorologen und Astronomen niemand, weil die übrigen Menschen dem Himmel nach Mitternacht teine Be ach'ung schenken Aehnlich steht es mit der Beltsmeinung, der Mond life bie Wolfen auf. Eie gründet sich auf die durch die Aufzeichnungen der Betterwerken bewiefone und phrfitolisch durchaus erklärbar: Tatsache, daß in den Abendstunden eine Neigung zur Auflösung der Bewöl fung besteht. Diefe Neigung ist, von gewissen unabhängig vom Mond eintretenden Störungen abgefehen, ganz allgemein vorhanden. Wenn jedoch der Mond am Himmel fteht, so ist es ungemein ein Brucksvoll. fein Licht durch die Wolfen durchbrechen und allmähliche 21ft ärung eintreten zu fehen, während die meisten Menschen die chyndliche Aufhei'erung des Himmels in mondloser Nacht über. f.hen.

Das Berliner Phl'harmoniche Orcheffer wird im April unter Leitung bon Beim Furtwangler eine größere Steife antreten. Zunächst wird es der Enladung einiger no bbcuticher Etante folgen, oann wird es im be lesten Gebiete fonzertieren und von da für einige Konzerte nach München  fabren. Sieran anschließend werden sich die Künstler nach der Schweiz  begeben.

Saarbrüden, 21. März.( Eigener Drahtbericht.) In der hiesigen Malstatt  - Burbacher Handelsbruckerei, in der auch das hiesige Ge. paratisten organ Der Eaarfurier" hergestellt wird, werden, wie nunmehr zum allgemeinen Erstaunen bekannt wird, die Flug. blätter für den Streit in der Badischen Anilin. und Sobafabrit in Ludvigshafen gedrudt. Der Streit wird bekanntlich gegen den Willen der Gewertschaften geführt. Die Flug. blätter werden von Saarbrücken   durch das fommunistische Arbeiter. bureau nach Neunkirchen   zu dem kommunistischen   Getretär Jo st geschickt, von wo aus fie nad Speyer zu einem gewissen Monter, Steinmetzstraße, durch einen Joseph Jan und Bartsch gebracht

werden.

Frauenwahlrecht in der Türkei  .

Paris  , 21. Mära.( WTB.) Nach einer Meldung ber Chicago Tribune" aus Sonstantinopel bat die Nationalversammlung gestern den Frauen das Stimmrecht gewäbrt. Allobolverbot demnächst aufgehoben. Bier und Bein dürfen Wie das Blatt weiter aus Stonstantinopel berichtet, wird das bereits wieder verlauft werden. Die Branmweindeftillation wird von der Regierung fontrolliert werden. Nach einer Erklärung des Finanzminifters ist die Regierung im Prinzip für die Einführung bes Allaholmonopole.

Mostau, 21. März.( Eigener Drahtbericht.) Kraffin erklärte in feiner Rebe in Charkow  , daß die Sowjetregierung im Falle des Nichtzustandekommens der erwarteten Auslandsanleihe nicht daran denten würde, die Borkriegsschulden, sowie die Forderungen ausländischer Brivatmänner anzuerkennen und die nationalisierten Bermögen zurückzuerstatten. Die rechtliche Anerkennung habe für Rußland   nur den Sinn, daß fie die Erlangung von Krediten er­leichtern sollte.

Petroleumaktien für Wahlpropaganda.

New Yort, 21. März.( Tul.). Der mit der Aufdeckung des Betroleumftandals beauftragte Ausschuß hat festgestellt, daß Gin­clair nach Erlangung der Petroleumfonzeffionen des Teapot Dome 75 000 Attien, die einen Wert von 350 000 Pfund Sterling ausmachten, der republikanischen Bartel zum Zwede der Wahi propaganda zur Verfügung stellte.

Labour Barty und PPS. Auf Einladung der englischen Ba bour Barin haben fich die Bertreter der Polnischen Sozialistischen Partei  ( PPS.), Abgeordneter Riebz alfomiti und 3u. la miti, nach London   begeben, um sich über bie laufenden Bar teiangelegenheiten zu verständigen.