Die Friedenspolitik der Arbeiterschaft.
Wo steht der Feind?
3wei wichtige Kundgebungen, die aus London gemeldet werden, fennzeichnen erneut die Richtung, die die englische, Arbeiterregierung in ihrer Friedenspolitik verfolgt. Die Mitglieder der Regierung, Unterstaatssekretär im Schazamt Graham und Oberst Wedgewood, Kanzler des Herzog fums Lancaster, haben in Bersammlungen der Unabhängigen Arbeiterpartei zu den wichtigsten europäischen Problemen Stellung genommen. Graham sprach sich entschieden für die herabsehung der deutschen Schuld aus.
Eine Verständigung hinsichtlich einer herabgesezten deutschen Schuldziffer biete den Vorteil, daß Deutschland definitiv und wirksam in die Lage verfeßt werde, seinen Haushalt auszugleichen und sich ferner der Anleihe zu entledigen, die die deutsche Regierung zur Stübung ihrer Währung aufzunehmen beabsichtigt. Man fönne sich von einer Einschränkung des Reparationsbetrages die Wiederherftellung normaler Zustände in Deutschland versprechen und eine gün ftige Rückwirkung auf die allgemeine Finanzlage in Europa erwarten. Die Arbeiterregierung werde hoffentlich Maßnahmen ergreifen, um eine Verständigung in der Reparationsfrage nach den mitgeteilten Gesichtspunkten herbeizuführen. Was Frankreich anbelangt, so brauche man feine Schwierigkeiten zu befürchten, da in Baris die. Ansicht vorherrsche, daß übertriebene Hoffnungen auf den von Deutschland zu zahlenden Reparationsbetrag eine internationale Gefahr bedeuten würde.
Unter einem anderen Gesichtspunkt untersuchte Wedgewood dte Lage in Deutschland in Verbindung mit dem Reparations problem. Er gab wohl der allgemeinen Anschauung der Labour Party und der Regierung Macdonald Ausdrud, als er ertlärte, daß ein Sieg der Rechtsparteien bei den deut. fchen Wahlen eine befriedigende Lösung der Reparationsfrage hintertreiben und eine neue wahnsinnige Rüstungsära heraufbeschwören werde.
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Diese Möglichkeit erfülle die Arbeiterregierung mit lebhafter Sorge, denn es sei offenbar, daß eine Lösung des Reparations problems ohne Mitwirkung der deutschen Regierung nicht möglich sei. Die franzöfifchen Neuwahlen finden bekanntlich eine Woche nach den deutschen statt. Sie werden eine Antwort auf die deutsche Lage bedeuten. Es sei möglich, daß sich im Verlaufe der nächsten Wochen ein wütender Rationalismus in Deutschland mit all feinen Begleit. erscheinungen der Diktatur und Demagogie äußern werbe. England
müsse mit den anderen Mächten gegen den wahnsinnigen Rationalismus, der jenseits des Rheins auftauche, Front maden.
Woran starben sie?
Eine frühere Krankenschwester unter dem Verdacht des vierfachen Mordes.
Die Kriminalgeschichte, die in der legten Zeit Diele graufame hauptet, Georg Körner habe ihr einen Heiratsantrag gemacht, fei Verbrechen zu verzeichnen hatte, die sowohl in pinchologischer als auch aber von ihr abgewiesen worden. Aus erger darüber habe er fich in sozialer Hinsicht die Aufmerksamkeit der Deffentlichkeit auf sich mit Gas vergiftet. Sie ging fomeit, daß fie eine Nichte Heinrich lentien, ist um einen Fall bereichert worden, das an Taten des Körners und eine Tochter aus deffen erster Che vor die finstersten Mittelalters gemahnt. Lür fezte. Es fam zu einem langwierigen 3ivilprozeß. n. zwischen verheiratete fie fich wieder mit einem Dberingenieur Mar Frenzel und zog mit ihm nach der Schwäbischen Straße. Aus der lazienstraße nahm sie dorthin alles mit, was da mar. In biefer neuen Wohnung wurde Frenzel eines Tages
Unter bem bringenden Verdachte des pierfachen Morbes ist eine 32 Jahre alte Frau Erna Bischof, geborene Warz, verhaftet worden. Sie wird beschuldigt ihre erste Schwiegermutter, ihren ersten Mann,
den Bruder ihres ersten Mannes nud ihren zweiten Mann umgebracht
3u haben, um sich in den Besitz der Erbschaften zu sehen. Frau B. Borbergstraße zu Schöneberg tätig. Diese Bache wurde eines Tages mar früher Krantenschwester und auf der Rettungsmache in der im Jahre 1919 gebeten, ärztliche Hilfe nach der Abazienstr. 18 zu einem Manne Namens Heinrich Körner zu schicken, der dort mit seiner 72 Jahre alten Mutter wohnte. Weil augenblicklich kein Arzt zur Verfügung stand, ging die Schwester Bars in die Wohnung und verabfolgie Rörner zur Linderung feiner Schmerzen eine Morphiumsprize. Diese Besuche wiederholten sich noch öfter. Im Sommer 1919 fuhr dann ber tränkelnde Rörner zur Rur nach Saiz fchlirf. Er hatte fich an die Rrantenschwester und ihre Pflege fo gewöhnt, daß er sie nadhtommen ließ. Nach der Kur tebrien die beiben als Berfobie zurúd. Balb darauf fand die Hochzeit statt. Nach nicht langer Beit starb die alte Frau Rörner. Die ehemalige Schwester mird jezt beschuldigt, ihr
Morphium und andere Markofifa in die Speisen gemischt und dadurch ihren Tob herbeigeführt zu haben. Nach dem Tode der Mutter nahm Heinrich Körner feinen Bruder Georg, einen Jung. gesellen, zu sich. Nach etwa zweieinhalb Monaten starb plößlich auch Heinrich Körner im Alter von 52 Jahren. Seine Witwe gab an, daß er an Arterienvertaltung gelitten habe, und hiernach ftellte ein Arzt auch den Totenschein aus. Jest behauptet die Frau, Körner fei ein starker Morphinist gewesen. Das trifft jedoch na den Ermittlungen bes Kriminalfommiffars Ziegler nicht zu. Die Erbschaft fiel, meil ein Teftament nicht vorhanden war, dem Bruder des Verstorbenen zu. Sieben Wochen nach dem Tode Heinrichs starb auch Georg Körner, diefer an einer Gasvergiftung Jetzt fand man ein Testament, das seine Schwägerin, die Bitwe
Heinrichs, zur
Allein- Erbin
Kunst und Leid.
Bon hohem Interesse ist es nun zu beobachten, wie die einfekte und alle anderen Angehörigen ausschließt. Die Erbin be hier skizzierten Gedankengänge in den maßgebenden politischen Kreisen Frankreichs behandelt werden. Ein offenbar offiziös beeinflußter Artikel des Betit Parifien" anläßlich der Ein Konzert zum Wohle der Blinden . englisch - französischen Berhandlungen scheint den Optimismus Im Berwaltungsbezirt riebrichshain ist die Grahams hinsichtlich der Berständigungsmöglichkeit mit Frank Blindenwohlfahrtskommiffion in vorbildlicher übrig reich zu rechtfertigen. Es heißt in diesem Artifel u. a.: feit bemüht, das Los ihrer Schüßlinge zu erleichtern. Am Somming Deranstaltete fie in der Bandelhalle des Reichstagsbaules ein Ron 3ert, dessen Ertrag ber Grundstod für ein geplantes Blinden heim sein wird. Neben dem Staats- und Dom br batten Bauline Dabert und Heinrich Schlußnus fich in ben Dienft des Liebesmertes gestellt, so daß eriefene Runft geboten mmbe. Der Sinfonie Drefterverein der Songpolizei ( Gruppe Mitte) beteiligte fich mit einem gut onsgefährten Prene naben fongert.
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mit einem Herzschuß im Beffe tot aufgefunden. Seine Witwe beerbte ihn und erwarb durch die beiden Erbschaften ein ansehnliches Bermögen. Jetzt heiratete sie wieder einen achtbaren Mann, B., bevor die Beschuldigungen gegen fie erhoben wutben. Der Zivilprozeß ging unterdessen durch verschiedene Instanzen, bis übergeben. Jetzt wurde die Kriminalpolizei mit der Nachprüfung das Gericht sich veranlaßt jah, die Aften der Staatsanwaltschaft zu der Borgänge beauftragt und die Ermittlungen belaften Frau B. fo fhmer, daß sie unter dem dringenden Berdachte des vierfachen Mordes festgenommen wurde. Ihren zweiten Mann Frenzel fell Frau B. entweder selbst erschossen oder ihn durch Machinationen bahin getrieben haben, sich zu erschießen. Die Berhaftete bestreitet noch alle Beschuldigungen, hat aber bereits zugegeben, daß sie das angebliche Testament ihres Schwagers gefälscht habe.
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Eine vierköpfige Familie durch Gas getötet. Am Sonntag vormittag gegen 11 Uhr wurden im Hause Menumentenstraße 3 in Schöneberg ber 44 Jahre alte Postbeamte Rati Leopold, seine Ehefrau und feine beiden Kinder burch Gas vergiftet tot aufgefunden. Sämtliche vier Leichen wurden nach der Leichenhalle in der Enthstraße geschafft. Die polizeilichen Ermittlungen über den Tob der vierköpfigen Familie des Postbeamten Leopold haben ergeben, baß es fich nicht uni dreifachen Word und Selbstmord, sondern um einen Unglüdsfall handelt. Frau Leopold hatte gestern ihren Geburtstag und als eine Nachbarin ihr aus diesem Anlaß gratulierte, machte sich Leopold felbft an einem Gasmeffer zu schaffen und goß Waffer auf, nachdem er verschiedene Schrauben gelöst hatte, beteiligte fich dann an dem Gespräch der beiden Frauen und vergaß darüber, die Schrauben wieder anzudrehen. Infolgedessen find durch starten Gasbrud angesammelte Gasmengen entwichen und haben über Nacht fämtliche vier Mitglieder der Familie getötet. Eine übereilige
Rorrespondenz wußte fofort zu melden, daß der Beamte fich felbft und feine Familie getötet habe, aus Furcht vor seiner Entlaffung, infeige des Beamtenabbous,
Sport und Radio.
wollen. Bom fleinsten Apparat, bequem in der Tasche zu tragen, bis zum großen in eble Hölzer gebetteten Röhrenempfänger ist ein meites Feb, bas zahlreichen Zwischentypen Heimrecht gibi. In ber Höhe der Halle schwebt ein Gewirr von Antennendrähten, und zu ben Konzertzeiten der Berliner Rundfuntfender schnarrt und fingt es geheimnisvoll aus den Humberten von Bautsprechern, die faft feber Chand im Betrieb erhält.
Die Ausstellung bleibt bis zum 30. März geöffnet.
Die Apparates chau, die gestern mittag im Sportpalast eröffnet wurde unb bie ben riesigen Raum bis auf den legten Blag füllt, nennt fich eine Sport- und Radioausstellung, mb. bei ber Sport mehr Borwand ist, um für Radio zu werben. Man ist offenbar zu biefer Bertindung gefommen, meil man befürchtete, Mit dem Auffommen der Arbeiterregierung mehe jest in baß die Rabioinduftrie den Raum noch nicht füllen werbe. Das England ein neuer Wind. Bon dem aufrichtigen Bunfche Gegenteil ift der Fall. Die Radioinduftrie hat einen Teil der sportBeseelt, eine Friedensatmosphäre in Europa zu schaffen, habe Mac. lichen Aussteller hinaus in den Borgarten der Halle gedrängt, nicht donald in seinen Reben und in feinen Briefen an den fran. um Schaben der Boote, Ranus und Zelteinrichtungen, die fich im zöfifchen Ministerpräsidenten fich bereit erklärt, das Sicherheits Tageslicht viel günftiger präsentieren als in der etwas dumflen Halle, Neben den maffersportlichen Gerätschaften find die Leichtmotorräder problem wieder aufzunehmen. Allerdings verstehe er es als all. noch fehr zahlreich vertreten, während bas übrige Sportgebiet fehr gemeine europäische Frage, die England in Berbindung mit der in den Hintergrumb tritt. Auf dem Gebiet des Radioempfangs fiebt Beratung über die Abrüstung und das allgemeine Schiedsgerichts, mon fo ziemlich alles, mas bie legten Wochen an Neulonstruktionen Derfahren zu läfen gedente. Die franzöfifche Regierung, die das über diese ohlfahrtsveranstung follte rethr ein als hur gebracht haben. Bieles ift allerdings darunter, bas nur als lleber Sicherheitsproblem unter einem anderen Gesichtspunti beadyte, eine Gelegenheit uz Befriedigung des Bertangents nach Kungserscheinung bewertet werden fann, aber man bat ben Ginhabe die Renderung in der Haltung der englischen Bolitik mur genuß oder Unterhaltung. In ihrem Mittelpunkt stand eine St und brud, daß in ber neisen 3ndustrie ticha gearbeitet wird. Ein bef gehung ai ber bie Gäfte fidy is ben Reichsbagsfat begaben. tiger Ronkurrenzfampf scheint fich unter den Ronstrutteuten ber billigen fönnen. Jezt jei auf beiden Gelten der gute Wille vor Reichstagspräsident Genoffe Bebe, der für die Bohlfahrtsvereinen und billigen Detektorenempfangsapparate entwidein zu handen und eine offene Aussprache also nüßlider denn je. anftaltung das Brotettorat übernommen hatte, mies auf ihren 3wed Man merkt aus diesem Artikel, daß die französische Re hin Die Blindenwohlfahrts tommiffion Friedrichhain hat für 80 gierung nur unter dem Drud der äußeren und inneren Berhilfsbebürftige Erblindete oder Blindgeborene zu forgen, um beren hältnisse sich der Friedenspolitit Macdonalds anzupassen sucht. Wohlergehen 16 Pfleger und Pflegerinnen sich bemühen. 12 von Aber noch eine Hoffnung winkt dem franzöfifchen nationalen den Blinden fteben ohne Angehörige ba, unb then follte bas Blin Blod" der Sieg der Rechten in Deutschland1 denheim eine, Suflucht werden. Loebe figte die Mitteilung hingu, baß der Reichspräfibent Ebert bereits einen namhaften Beitrag Der frühere Finanzminister Rog hat das in feiner geftrigen gespendet hat. Dann sprach Reichsfunfhwort Rebstab über die Rede in Amiens offen ausgesprochen. Er polemisierte heftig. Beziehungen der Kunst zum Leid. Den Rampf gegen gegen die Bildung eines Blods der Linken, insbesondere gegen tas Leid der Blinden galt biefe Beranstaltung, zu der die Kunst ihre Die Einbeziehung der Sozialdemokratie in diesen Blod, Gaben beisteuerte. Mit dent Bend ringt auch die Runft unserer Lage, die denn die deutschen Wahlen würden den Nationalisten eine mit der Gdywere des Lebens will künstlerischer Schaffenstang fich fichere Mehrheit bringen. Der Hinweis auf die drohende Geerft: auseinanderseßen. Auf eine Rumft, bie been Blid von fahr eines Sieges der deutschen Realtion soll noch einmal die dem Düfteren, von Rot und Tod abgewandt hatte, folgte die Kunft, die von Mitleid mit den Leiden ben getragen war. Lösung der Reparationsfrage hintertreiben und den Zufam Un erster Stelle nannie der Bortragende hier Hauptmann und Riffe. menbruch des nationalen Blods in Frankreich aufhalten. Dichter haben, in der Fähigkeit immeren Schauens dem Blinden Hergt und Helfferich, Westarp und Bulle find verwandt, das Leid imferer Tage vorausahnend gesehen. jetzt mehr denn je die besten Wahlhelfer Poincarés! Friedenskundgebung der franzöfifchen Gewerkschaften. gänzung öffentlicher Wohlfahrtspflege durch prioste Liebestätigkeit. Paris , 24. März.( WTB.) Der Nationalrat des A11gem Namen der Wohlfahrtskommiffion bankie ihr Borsteher Otto meinen Arbeitsbundes, der im Laufe der letzten Wodge Reinde. Bei der Beranstaltung war die Stadt Berlin durch eine Tagung abhielt, hat vorgestern feine Beratungen mit der An- Oberbürgermeister Böß und der Vermeltungsbezirt Friedrichshain nahme einer Kundgebung abgefchoffen, in ber es u. a. heißt, die durch Bezirksbürgermeister Genoffen Mielig und andere Mitglieder des Bezirksamtes vertreten. von dem franzöfifchen Rationalismus burchgeführte Gewalt. politit babe bantrott oemacht. Sie habe Frankreich nicht die Anerkennung, feiner Rechte gebracht, sie habe es im Gegenteil tom. promittiert und isoliert. Die Gewerkschaften verlangten demgegen er eine Friebenspolitit, eine Politit der Zusammenarbeit der Bölfer, die mehr denn je fich zu einer gemeinsamen Anstrengung rereinigen müßten, um das wirtschaftliche und finanzielle Gleich gewicht wiederherzustellen. Außerdem verlangten die Gewerkschaften die Organisierung des Friedens burch allgemeine Ent. waffnung und die Einrichtung eines obligatorischen Schiedsgerichts, bas alle internationalen Streitigkeiten zu schlichten hätte.
Ein Schritt des deutschen Botschafters.
Die Neuwahlen im befesten Gebiet. Paris , 24. März( Eigener Drahtbericht.) Die Behauptung französischer Blätter, daß die am Sonnabend von dem deutschen Botschafter auf dem Quai d'Orsay unternommene Demarche der Freilaffung der von den franzöfifchen Otupationsbehörden als Geifeln verhafteten Deutschen bzw. deren Austausch gegen den vom Reichsgericht wegen Spionage zu 12 Jahren Zuchthaus verurteilten franzöfifchen Hauptmann gegolten habe, ist, wie wir von zuftän biger Seite erfahren, unzutreffend. Herr v. Hoesch hat mit Dem franzöfifchen Außenministerium lediglich über die Drgani. fation der Reuwahlen zum Reichstag in den bejegten Gebieten und die damit zusammenhängenden Fragen der Bersammlungsfreiheit, der Aufhebung der politischen Beschrän. fungen usw. verhandelt. Die Besprechungen darüber sind noch nicht zum Abschluß gelangt.
Kein polnisch- tichechischer Geheimvertrag. Die tschechoslowa fische Gesandtschaft ersucht uns mitzuteilen, daß fein Geheimvertrag zwischen Polen und der Tschechoslowabei besteht.
Wohlfahrtsminister Hirtfiefer, ber an Stelle des verhin berten Reichskanzlers fprach, betonte die Notwendigkeit der Er.
Brennendes Phosphor. Die 3medmäßigkeit der Bolizeinorschrift betreffs Aufbewahrung von Bhosphor erwies ein Fall vpn Selbstentzündung von Phosphor zur Bertilgung von Rathen im Drogengeschäft von Hugo Schu 13. Müllerlir. 166a. Sonntag nachts brangen aus dem verfchloffenen Kellerfenster unter der Drogerie Phosphordämpfe heraus. Da es nicht möglich mar, zum Branbherbe vorzubringen, wurden von der Feuerwehr die giftigen Dämpfe mittels Squgrohr abgesaugt, imb frische Luft zugeführt. Darauf gelang es dem Geschäftsführer, mit einem Sauerstoffhelm ausgerüstet, zum Brandherde vorzubringen, die eiserne Tür zum Phosphorfeller. einem zugemauerten Raum im Rellerboben, zu öffnen und mit einigen Eimern Wasser den schwelen. den Brand zu löschen. Der größte Teil des Phosphors blieb infolge ber vorschriftsmäßigen Aufbewahrung unverbrannt und es entstand ein Sachschaden.
Einziehung der 10 und 100- Billionen- Reichsbanknoten. Das Reidysban!-Direktorium gibt bekannt, daß die Noten zu 100 B11. lionen Marf vom 26. Oftober 1923( 1. Ausgabe) und die Noben zu 10 Billionen Mart vom 1. November 1923 ( 1. und 2. Ausgabe) eingezogen werden. Die Befizer dieser Geld
der Reichsbant in Zahlung geben oder gegen andere gefeßliche Zahlungsmittel eintauschen. Mit dem 20. April 1924 verlieren bie aufgerufenen Roten ihre Eigenschaft als Zahlungsmittel. Bom20. April ab erfolgt ihre Einlösung nur noch bei der Reichsbant
Das Bezirksamt Berlin- Mitte veranstaltete in der Stadthalle, Klosterftraße, ein Bolfstonzert, deffen Reinertrag für Wohlfahrtscheine tönnen fie bis zum 20. April 1924 bei allen Raffen amede verwendet wird. Mehr als 500 Personen erlebten einen genußreichen Abend und erfreuten fich an den Darbietungen der Sänger. Der Solist Herr Karl Arnster, fowie der Männer. gefangverein ernteten ehrlichen starten Beifall, der nicht eher enden wollte, ehe nicht die besonders Klangvollen Stellen wiederholt wurden. Die alten schönen Bolksweisen laffen boch ein anderes Empfinden im menschlichen Innern auffominen, als die feichte Dufit, der Operettenschlager. Das alte Boffslied Gin Jäger aus Rurpfalz gab dem Abend einen meihevollen und unvergeßlichen Ausklang. Nur allzu rash ging die Beranstaltung zu Ende.
Werbender Kindergesang.
Der Schwarzmeier'sche Kinderdor gab am Sonntag im 3irtus Busch das erste feiner diesjährigen Rongerie. Sieben. hundert Schultinder fangen, um den Iten zu helfen, bie in bitterer Not find. Ein Teil des Ertrages foll auch für die Jugendpflege verwendet werben, die reichlicherer Mittel bedarf. Der rühm ich befannte Chor hat sich unter Chormeister Bernhard laut, dem jetzigen Beiter, auf seiner früheren Höhe behauptet. Was er bietet, ist eine Leistung echter Kunst, die auch anspruchsvollere Ge. nießer befriedigen fann. Die Schulung des Kinderchors, der an Klangschönheit und Ausdrucksfähigkeit mit manchem tüchtigen Thor erwadyfener Sänger zu wetteifern vermag, ist ein Meisterstud feines Leiters. Musterhaft ist die Deutlichkeit der Aussprache, die höchste Bewunderung verbient.
In ernsten und in heiteren Liedern mar die Wirkung diefes Rinderchors gleich start, und mehrfach nötigte stürmischer Beifall des vollen Hauses zu Wiederholungen Eine beifallsfreudige Zuhörer. schaft hatte auch der Rezitator Hugo Riebe, besonders mit feinen heiteren Borträgen. Unter den Zuhörern war Oberbürgermeister Böß. Das Konzert wird an zwei Sonntagen wiederholt, am 30. März ( 11% Uhr) und am 7. April( 11% Uhr). Dann macht der Chor in den Osterferien eine Konzertreije nad Wien .
hauptlase in Berlin bis zum 20. April 1925. Mit diesem Zeitpunkt en bet für die Reichsbant bie Einfüfungspflicht. Die aufgerufenen Noten zu 10 und 100 Billionen Mart fowie die bereits aufgerufenen Roten zu 5 Billionen Mart sind besonders baran fenntlich, daß ihre Rüdseiten un bedrudt find.
Sozialbemofrafije Studentenvereinigung. Montag abend 8 1hr, Raidreuthfir. 4, bei Bändler. Genoffe, Dr. Friedländer: Meine Beobach ungen in Frankreich . Gäste willlommen.
Der Schnellzug Oftende- Basel verunglückt. Acht Personen tot, elf verletzt.
Es hat den Anschein, als ob feine Woche vergehen dürfte, ohne daß von schweren Eisenbahnunfällen berichtet wird. Nach den lehten Katastrophen wird jeht gemeldet, daß der Schnellzug oftende- Bafel mit einem Güterzug zufammengeftoken iff. Acht Berfonen wurden getötet, eff verletzt. Der Zusammenstoß des Schnellzuges Oftende- Basel mit einem Güterzuge if im Bahnhof Bensdorf erfolgt. Nähere Nachrichten lagen bei Redaktionsschluk noch nicht vor.
Groß- Berliner Parteinachrichten.
3. Nat. Seute, Montag, 7 Uhr, Bersammlung ber kommunalen Rommiffion bet Religet, Engelafez 23. Gefcheinen aller auf tommunalem Gebiet ehrenamtlich tätigen Genoffen erforderlich.
6. Abt. Gamel. Mitglieber befuchen die Rrelsmitgliederversammlung am Mittwoch in Saverlands Festfalen. Die Bezirksführer rechnen bis Dienstag ab... 88. br. Lichterfelbe. Morgen, Dienstag( nicht heute), Funktionärtonferens 7% Uhr, bet Straft, Heinersdorfer Str. Die Mitgliederversammlung findet biesmal nicht, Mittwoch, sondern Donnerstag, den 27. Sara, bei tel, Sehlen Dorfer Straße, ftatt