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bliebe mir nichts übrig, als dieselbe aufzugeben.-Beffer tann doch die herrschende Gönnerwirthschaft nicht gekennzeichnet werden.

geeignet, die ländlichen Arbeiter für die sozialdemokratischen Lehren zu gewinnen. Mit Tagesgrauen beginnt die Arbeit und endet erst nach Sonnenuntergang: von 3 oder 4 Uhr Morgens bis 7 resp. 8 Uhr Abends wird mit kurzer Unter­Nur eine Republik hat sich, wie allgemein zugestanden brechung um die Mittagszeit gearbeitet, sodaß der Arbeitstag wird, von dieser Korruption fern zu halten gewußt, die ca. 16 Stunden dauert. Die landwirthschaftlichen Vereine, Schweiz.- b ni tenta

Heiligenstadt. Der Zigarrenarbeiter Josef Zange, welcher in ber Windolf'schen Schänke zu Geißleben zu einer Majestäts­beleidigung sich hat hinreißen lassen, als man ihn in unziemlicher Weise aus dem Schlafe weckte und ihn dann zu einem Hoch auf den Kaiser aufforderte, ist wegen jenes Vergehens zu 4 Monaten Gefängniß verurtheilt worden. Der Staatsanwalt hatte ein Jahr beantragt.(!!)

die fich augenblicklich viel mit der Bekämpfung der Sozial- Der Gang der Dinge in Belgien   läßt sich jetzt demokratie beschäftigen, sollen zunächst in dieser Richtung mit einiger Sicherheit beurtheilen. Der Staub, den die Wandel schaffen, denn hier sehen die sozialdemokratischen Gegner der Arbeiterbewegung abfichtlich aufgewirbelt hatten, bringt folgendes Inferat: Agitatoren geschickt und erfolgreich die Hebel ein. So wird fängt an zu verfliegen, und wir können den Kampf- Schau- 10 abzugeben. Bu sogleich empfehle ich Knechte und Jungen bereits aus der Unterſener Gegend gemeldet, daß die länd- play so ziemlich überblicken. Und da sehen wir denn statt lichen Arbeiter und Dienstknechte dort kürzlich eine Ver- topflosen Durcheinanders und wilder Ausbrüche der Leiden­ſammlung einberufen hatten, in welcher einstimmig beschlossen schaft, wie aus den Telegrammen geschlossen werden mußte wurde, an sämmtliche Grundbefizer die Forderung zu stellen, planvolles, flugberechnendes Handeln. planvolles, flugberechnendes Handeln. Den besonnenen in Zukunft die Arbeitszeit auf 12 Stunden festzusetzen. Flamländern ist es gelungen, die heißblütigen Wallonen Jeder Billigdenkende wird zugeben, daß im Interesse des zu zügeln und alle Kräfte dem einen, gemeinsamen Gefindes eine Verkürzung der Arbeitszeit erfolgen muß." Biel   zufstreben zu machen.

Das ist ganz schön, aber vielleicht erinnert sich das Berl. Tagebl.", daß es vor wenigen Wochen sehr erfreut war über die Gründung eines Vereins zur Bekämpfung der Sozialdemokratie in Schleswig Holstein  , wo doch die Verhältnisse ganz ohne unser Buthun die Massen der land­wirthschaftlichen Arbeiter unserer Partei über furz oder lang zuführen müssen. Macht der genannte Verein die Land­arbeiter auf unsere Bestrebungen nachdrücklich aufmerksam, so wird uns dies nur sehr lieb sein.

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Und da der Einfluß der organisirten Flamländer augen­scheinlich von Tag zu Tag zunimmt, so können wir von der weiteren Entwickelung nur Gutes erwarten.

2 Ueber die Verfaffungsrevifions- Frage in Belgien  liegt heute folgende Meldung vor:

Braunschweig  , den 18. Mai. Der hiesige Stadtanzeiger" Zum Herbst d. J. habe ich viele junge Arbeiterfamilien unter günstigen Bedingungen. Josephy's Haupt- Agentur, Schwaan   in M. Das Geschäft besteht seit 1870." Man sete anstatt Arbeiterfamilien: Pferde, statt Knechte und Jungen: fette Ochsen und Kühe, dann hat man eine der Anpreisungen von Waaren, wie sie heute üblich sind. In solcher schamlosen Weise werden Menschen zum Verschachern angepriesen, und zwar feine schwarzen Söhne unserer afrikanischen Fieber­tolonien, sondern Angehörige unseres christlich- germanischen Deutschlands  .

Mülhausen   im Elsak, 19, Mai. Hier hatten sich, zum Theil schon vor mehreren Monaten, 4 Vereine tonstituirt und ihre Vereinsstatuten, wie es die hier zu Lande noch geltende französische   Vereinsgesetzgebung erfordert, der Behörde zur Ge Die Zentralfektion hat sich einstimmig für das Prinzip der nehmigung unterbreitet. Es waren dies drei Zahlstellen deutscher  Verfassungsrevision ausgesprochen. Die Majorität ist der An- Arbeiter- Zentralverbände, und zwar der Schuhmacher, Schreiner sicht, daß die Revision den Bedingungen angepaßt werden müsse, und Zimmerleute, und ferner ein Freidenferverein Feuerbach". welche in den verschiedenen, seitens der Zentralfettion ange- Vor einiger Zeit nun traf, von dem faiserlichen Bezirkspräsidium vier Vereine ein ablehnender Be­tagte fich auf Zeit, um ihrem Bericht ein; erstatter Beit zu gewähren, seinen Bericht an die Kammer vor­zubereiten.­

nommenen Resolutionen aufgestellt sind. Die Seftion ver- in Colmar   ausgehend, war den Gesuchstellern auch in diesen

Fällen kein Wort darüber gesagt, weshalb den Vereinen die Ge­nehmigung verfagt wurde. Und doch hatte die Behörde zur Ab­lehnung des Gesuchs der Schuhmacher z. B. beinahe ein Jahr gebraucht! So etwas nennt man Bureaukratie.

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nach

Auf Pfingsten versammelten sich in Leipzig   die Stöcker- Liebermann'schen zu einem Parteitag". Stöcker hielt einen Vortrag über chriftliche Wahrhaftigkeit und Liebermann über germanische Ehrenschulden. Bickenbach  blieb grollend fern, weil der christlich- germanische Wucher Bum dritten Male hat der Schwedische Reichstag nicht auf die Tagesordnung gesezt war, und er ließ in vor seinem Auseinandergehen die Arbeiter Unfall­Berlin den Pfingstgeist über sich kommen, wo er mit versicherungs- Vorlage der Regierung abgelehnt. Straßburg  . Das Urtheil der Strafkammer des Landgerichts seinen Kollegen Zimmermann, Werner und Alimenten- Daß die Mehrheit des Reichstages die Unfallversicherung vom 14. d. Mts. in Sachen der wegen unerlaubter Verbreitung Böckel am ersten Feiertag etliche Dugend Juden verspeiste nicht grundsätzlich verwirft, geht aus dem Umstande ber Elsaß  - Lothringischen Boltszeitung" bezw. des Boltsfreund und über die Stöcker- Liebermann'schen schimpfte, was von hervor, daß sie die Krankenkassen  - Vorlage mit angeklagten Parteigenoffen ist in Kürze dies: Böhle, Picker, diesen natürlich mit Zinsen und Zinseszinsen erwidert wor- einigen formellen Aenderungen angenommen hat; die Müßiggang, Naumann und Ranger zahlen 40 M. oder verblißen 4 Tage Haft und die Angelegenheit des Fink wird in Ermange­den. Jeder dieser- Ehrenmänner u. s. w. Krankenversicherung   kann bei rein privaten Gesellschaften ingentigender Beweise für ſein angebliches Vergehen auf oder bei staatlich unterstützten Kassen erfolgen. Ein erster unbestimmte Zeit unbestimmte Zeit vertagt. Die Klage Die Klage gegen den Mit Durch Zufall erhalten wir eine konfiszirte Nummer Schritt auf staatssozialistischem Gebiete ist also in Schweden   angeklagten Kramer welcher vor der Eröffnung des der Wiener Arbeiter- Zeitung", welcher wir folgende der Hauptverfahrens gethan.­seinen Wohnsit von Straßburg  Ronsistation anheimgefallene Notiz entnehmen: Frankfurt am Main   verlegt hat, gelangte nicht zur Polnische Wirthschaft und ihre Opfer. Leitartikel auf Die Ministerkrise in Portugal   ist noch immer nicht Berhandlung. Die staatsanwaltlichen Bestrafungsanträge Leitartikel schreibt die liberale Preffe über die Verfolgungen der gelöst. Alle Versuche, ein Minifterium zu bilden, sind bis zielten auf Bestrafung des Angeklagten Böhle, welcher Juden, Polen   und Deutschen   in Rußland   und wahre Ströme der nun gescheitert. Auch in Spanien   scheint infolge finan- auf Grund des Sozialistengesetzes bereits vorbestraft ist und über die russischen Gräuel". Gewiß, die Empörung ist eine durch- teller Schwierigkeiten eine Ministerkrise in Aussicht zu Anftiftung zu demselben zur Laft gelegt wurde, mit einer Ge­Entrüftung aus berechtigte und jeder Mensch hat das Recht, mit allen Mitteln stehen.- gegen die Schandthaten des russischen Despotismus zu proteftiren. Ueber die Vorgänge in Belgrad   liegen eine Reihe Jeder Mensch nur nicht die Polen  , nur nicht die polnische von Depeschen vor, von denen wir folgende wiedergeben Preffe, welche die galizischen Gräuel ruhig geschehen läßt, welche schweigt oder selbst applaudirt, wenn in wollen: Galizien   eine Aera der Verfolgungen inaugurirt wird, die geradezu unerhört ist, selbst in Desterreich. Seit der Herr Pro­fessor Bobrzynsky, der würdige Kollege des Bilinski und ehemals eine Zeuchte der Delegation der edlen Polen  ", zum Lohne für seine Schweifwebelei die Leitung des galizifchen Unterrichtswesens übernehmen durfte, wird unter den Studenten, ja selbst unter den Gymnasiasten, gehauft, wie es die Rosaten nicht besser könnten. Besonders an den ruthenischen Gymnafien hören die Verfolgungen nicht auf; Sozialisten­riecherei und polnisches Nationalgefühl" vereinigen sich, um die Eristenzen von jungen Burschen gleich schockweise zu vernichten: legelirungen von allen Gymnasien Desterreichs, Haussuchungen, Abschiebungen sind an der Tagesordnung. Was Wunder, daß fo ein gemarterter Knabe namens Jdzikowski sich vor einigen den Ver Monaten eine Kugel durchs Gehirn jagte, um folgungen feines Lehrers des edlen Jugendbildners Haburg   zu entgehen.

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bekannten

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wir

fängnißstrafe von zwei Monaten( und einer Geldstrafe von 50 m. Der Prozeß war nur wenig interessant. Interessant war aber doch jedenfalls ein Theil der Ausführungen des Staats­anwalts. Das Gericht war nämlich durch die Angeklagten darauf aufmerksam gemacht worden, daß Kolporteure hiesiger Die Folgen der gestrigen Exzesse sind viel ernstere, als sich Beitungen, die allerdings feine fozialistischen Zeitungen waren, nach den ersten Nachrichten vermuthen ließ. Sowohl auf Seiten unbeanstandet ohue Kolportage- Erlaubniß ihre Blätter des Militärs, als auch auf Seiten der Zivilisten wird eine verbreiten und auch Abonnements für dieselben auf­große Zahl von Schwerverwundeten beklagt. Begreiflicher nehmen. Der Herr Herr Staatsanwalt bestritt das nicht, Weise herrscht unter der Bevölkerung große Aufregung, boch er meinte aber, daß diefen Kolporteuren das Bewußtsein verlief der Tag ruhig. Selbst in Kreisen, die der Königin bis der Rechtswidrigkeit ihrer Handlungsweise fehle, wogegen dieses her tühl gegenüber ftanden, ist man geneigt, einen großen Theil Bewußtsein den Angeklagten nicht gefehlt habe. Den Beweis der Schuld an den Exzessen dem taktlosen und zugleich dieser Behauptung erließ sich der Herr Staatsanwalt. Außerdem zaubernden Vorgehen der mit der Ausführung meinte er zu diesem Punkte, die Straßburger Zeitungen feien bes Regierungsbefehles betrauten Organe eben auch feine Zeitungen, welche Staat und Gesellschaft unter­zuzuschreiben. Es kann als feststehend gelten, daß die Regie: graben, die" Elfaß- Lothringische Volkszeitung" und der Volks­rung in der Stupfchtina einen schweren Stand haben wird; freund" feien aber wohl folche Zeitungen, und darum­im übrigen wird jedoch der Angelegenheit teine wissen nicht, ob der Herr Staatsanwalt diese Folgerung flar weittragende Bedeutung beigemessen. ausgesprochen oder nur angedeutet hat müffe die Recht­Die Regierung beorderte zur Verstärkung der verlegung der Kolporteure der letteren Zeitungen bestraft werden  Belgrader Garnison   alle im Lager von Banis- und könne die Rechtverlegung der Kolporteure der ersteren kobado befindlichen Truppen hierher. Ferner trifft Beitungen unbestraft bleiben. im Laufe des Tages ein Bataillon aus Nisch ein. Dieses große Militäraufgebot bezweckt in erster Linie die Verhinde Frankfurt   a. M. Gegen das Franks. Journal" ist eine rung von Zuzügen der Bevölkerung aus dem Innern des strafrechtliche Untersuchung wegen Vergehens gegen die Religion Landes. Die Folgen des gestrigen Straßenkampfes stellen sich eingeleitet worden auf Grund der Wiedergabe und Kritik ber jetzt als schwerer heraus, als ursprünglich angenommen wurde. Rede des Dr. Lütgenau in einer Bersammlung des Vereins Bei einer Kavallerie- Abtheilung wurden sämmtliche Mann- junger Raufleute. Das Franks. Journ." ist ein nationalliberales schaften und Offiziere, wenn auch meist leicht, verwundet. Die Organ. Das ist der Humor davon! Verwundungen der Erzedenten sind sehr zahlreich, vielfach schwer, zum Theil sogar lebensgefährlich. An den Erzessen Karlsruhe, 11. Mai. In dem Prozeß gegen Genossen waren außer Studenten und Omladinisten auch Raufleute und Adolf Geck   in Offenburg  , Töpper und Mayer in Karlsruhe   wegen Bürger betheiligt, von denen mehrere verhaftet wurden. Zahl- Preßvergehen hat der großh. Staatsanivalt gegen das frei­reiche Freunde und Anhänger der Königin Natalie haben sich heute sprechende Urtheil der hiesigen Straftammer Revision eingelegt. nach Semlin begeben. Wie verlautet, wird der Aufenthalt der Es handelt sich um jenen Fall, in dem Töpper die Karlsruher  Königin in Semlin nur fura sein, diefelbe werde in nächster Ausgabe des Voltsfreund" als verantwortlicher Redakteur zeichnete, kurz während die Staatsanwaltschaft behauptet, Geck sei der thatsäch= Zeit nach Rumänien   abreisen. liche Leiter des Blattes gewesen.

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Aber in Galizien   beschränkt man sich nicht auf den Despotis mus in eigener Regie, man fucht eine Ehre darin, den Büttel der russischen Polizei zu spielen. Schleyen, ein öfterreichischer Unter­than, schmachtet seit Jahr und Tag auf der Warschauer Festung; die österreichische Regierung rührt feinen Finger um seine Rückgabe gut bewirken. Und erst vor wenigen Tagen hat wieder die Lehns­pflicht gegen Rußland   ein blutiges Opfer gefordert. Der Tech­nifer Ignaz Komar wurde im vorigen Jahre, gelegentlich der Unruhen an der Petersburger Technit mit hunderten seiner Kollegen von dort relegirt und ausgewiesen. Natürlich geht er in das freie Desterreich", um hier seine Studien zu vollenden, umsomehr, da sein theoretischer Lehrgang beendet ist und er nur noch die Praxis braucht. Er will die Webeschule in Krosno   be­fuchen, meldet sich beim Bezirkshauptmann um die Erlaubniß (.starost" läßt fich der Herr tituliren), und auf die Frage nach Empfehlungen beruft sich der naive Mensch auf Herrn Wyslouch, Das Das Attentat auf den russischen Großfürst­einen Redakteur eines Lemberger Oppositionsblattes. genügt, die Schule friegt er nicht zu sehen, sondern Thronfolger zeitigt jeden Tag ein paar neue Mythen, Nürnberg  . Der Maurer Sch. ist kein Freund des Alters­wird fofort abgefchoben. Er geht nach Krakau   und um die ober Fabeln. Gewiß ist nur, daß die erste Fassung: ein versorgungs- Gesetzes; die Schuld über die Schöpfung desselben Weberei praktisch lernen zu können, Bei irgend einer der japanischer Polizist habe ohne jeglichen Grund den jungen in die Schuhe und ließ sich deshalb am 14. Februar d. J. in der Arbeitsbuch. Das war sein Tod. zahlreichen, fast alltäglichen Haussuchungen in Krakau   wird der Mann überfallen, eine Lüge war. In Rußland   glaubt man Seubusch'schen Wirthschaft in Werdenfels in wenig respektvoller betreffende ein

agnoszirt. Er wird natürlich arretirt, figt einige Wochen unter gewesen die russische Kolonie Sadhalin, in welche die dem Verdacht, er habe sich in Fabriten einschleichen und dort Nihilisten mit Vorliebe verschickt" werden, ist nicht sehr weit agitiren" wollen. Mangels jedes Beweises für diese Schand von Japan  . Nach einer anderen Version hätte der russische that wird er endlich enthaftet und freigegeben? D nein, er wird Thronfolger in allerdings unbegreiflicher Rücksichtslosigkeit an die Grenze gebracht, um dort der russischen Polizei aus die religiösen Vorurtheile der Japanesen gröblich verletzt. geliefert zu werden. Da hatte der Unglüdliche das sichere Loos Der Berschickung nach Sibirien   vor Augen, vielleicht nach jahre: Jedenfalls hat diese Handlung, wie jede andere, ihren zu­langer Kerterhaft, denn die russische Polizei fagt mit Recht, wenn reichenden Grund" gehabt.- ein Mensch schon im freien Desterreich" nicht geduldet wird, welch ein Verbrecher muß er nach russischer Anschauung sein. Und flatt seine Griftens, seine Gesundheit, sein Leben langsam vernichten zu sehen, 8og er es vor, sich am 11. Mai unter die Räder einer Lokomotive zu werfen. Wer hat dieses Blut auf dem Gewissen??

Sinecuren giebt es in der bourgeoisen Re­ publik   ebenso wie in der Monarchie. Da man aber in der Republik   teine Hofschranzen tennt, so müssen den um die Regierung verdienten" Männern Staatsämter ohne Arbeit als Versorgung verliehen werden. Bekannt ist die Korruption der öffentlichen Verwaltung in den Ver einigten Staaten von Nordamerika  . Auch in Frankreich  nehmen die Sinecuren an Zahl zu. Interessant ist, was hierüber die Kölnische Bolts- Zeitung" zu berichten weiß:

Seit den letzten Wahlen hat die Regierung schon etwa dreißig der damals durchgefallenen Republikaner   auf Roſten der Steuerzahler versorgt. Den bei den Gemeindewahlen in Paris   durchgefallenen Radikalen Delabrousse versorgte die Re gierung erst bei der Eisenbahn und dann mit einer Einnahme­fielle von 12 000 Frs. Seine Frau flagt nun auf Scheidung und Unterhalt gegen ihn, Delabrousse aber führt selbst vor Gericht aus, er lönne nichts für seine Frau geben, da er kaum für sich zu leben habe. Seine Frau bedürfe übrigens feines Unterhaltes feinerseits, da fie 4000 Frs. Miethe zu zahlen ver möge. Der Anwalt der Frau weist auf die 12 000 Frs. Gehalt

hin.

Ueber die Verhältnisse in Chile   schreibt unser süd­amerikanischer Korrespondent unterm 19. April aus Buenos Ayres   folgendes:

Arbeiterbewegung. Pirmasens  

, 20. Mai. Wie uns ein Privattelegramm meldet, reichten sämmtliche Mitglieder der Grubenausschüsse ( Arbeiterausschüsse) des Saarreviers heute ihre Entlassung ein, weil den Ausschüssen jede Initiative genommen sei, sie nur An­träge berathen dürften, die ihnen von den Grubenverwaltungen Es scheint, als wenn die chilenische Revolution doch noch vorgelegt und ihnen weitergehende Befugnisse, die sie verlangten, in diesem Jahrhundert zu Ende kommen sollte. Die Revo- verweigert würden. Die Grubenleitungen, die von diesem Schritt lutionäre machen Fortschritte und der Dittator Balmaceda im Voraus unterrichtet waren, drohten jedes Mitglied, das seine weiß in feiner Wuth gar nicht, welche Graufamkeiten er gegen Entlassung fordere, sofort abzulegen. die Anhänger der Revolution, die in seine Hände gelangen, ausüben soll. Einige seiner Rache Akte deuten darauf hin, daß es mit ihm nicht mehr richtig" sein kann. Es darf jest Niemand mehr über die Kordilleren zu uns herüber. Ein reicher Chilene englischer Abkunft, welcher kürzlich auf dem Wege nach Europa   in Montevideo   ankam, hat für die Er­laubniß, Chile   verlassen zu dürfen, an die Regierung 40 000 Besos zahlen und für die gleiche Summe Bürgschaft leisten müffen, welche verfällt, wenn der Betreffende in irgend einem uruguaischen oder argentinischen Hafen landet. Also ist die Bürgschaft verfallen, denn Montevideo   ist die Hauptstadt

von Uruguay  .-

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Korrespondenzen und Parteinachrichten. Magdeburg  

, 16. Mai. Gestern Abend ist hier ein einziger Aber ich muß davon dem Verwalter meiner Stelle großer Arbeiterverein für den Wahlkreis Magdeburg   gegründet 6000 abgeben. Aber, warum verfehen Sie ihr Amt nicht worden. Die richtige Antwort auf die Schließung der bisherigen selbst? Weil ich durchaus nichts davon verstehe. Wollte fünf Vereine!

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man mich dazu zwingen, meine Stelle selbst zu versehen, dann Lüttich  

, 20. Mai. Jm hiesigen Rohlenbecken ist, wie das W. T. B. meldet, von Seraing   abgesehen, der Streit voll­ständig beendigt, in den Rockerill'schen und Marihaye'schen Kohlenwerken ist gleichfalls eine weitere Abnahme des Streits eingetreten. Charleroi  

, 19. Mai. Der allgemeine Ausstand in dem Rohlenbecken von Charleroi   dauert fort.

0 Charleroi  

, 20. Mai. Etwa 800 Kohlengruben Arbeiter haben heute früh die Arbeit in Chatelet, Fleurus  , Jumet und Gilly wieder aufgenommen; es befinden sich noch etwa 29 000 Streifende in dem Kohlenbecken von Charleroi  . Im Kohlenbecken des Zentrums ist die Lage gegen gestern unver­

ändert. Mons  

, 19. Mai. Der Sozialist Cardinal wurde heute wegen Handlungen, welche mit den letzten Arbeitseinstellungen zusammen­hängen, zu acht Tagen Gefängniß verurtheilt. Da Cardinal Busatzstrafe von zwei Monaten Gefängniß und 200 Franks dem Gerichtshofe Parteilichkeit vorwarf, erhielt er außerdem eine Geldstrafe. Zusatzstrafe von zwei Monaten Gefängniß und 200 Frants