Es geht aufwärts!
Bielfach ist die Meinung verbreitet, daß die Inflationsperiode die Organisation unserer Partei vollkommen zertrümmert habe. Das ist jedoch keineswegs der Fall. Zwar ist die finanzielle Leis stungsfähigkeit der Organisationen zeitweise außerordentlich herab. gedrückt worden. Aber der Kern der Bartei blieb auch in den schwierigsten Zeiten fest. Einige Zahlen über die Mitglieder bewegung mögen das erläutern:
Am 1. April 1922 zählte die alte Bartet 1 174 105 Mitglieder, ble USB. 290 762 Mitglieder, also beide Parteien zusammen 1464 867 Mitglieder. Bon der UEP. haben nur 206 065 Mitglieder die Bereinigung mitgemacht. Am. 31. Dezember 1923, nach den Stürmen der Inflation, zählte die Bereinigte Bartei berechnet nach den im Laufe des Jahres verkauften Beitragsmarten 1 259 304 Mitglieder, darunter 233 664 weibliche!
Seit dem 1. Januar 1924 melden alle Bezirke fortgesetzt mit gliederzum ad; s, einzelne Bezirke haben seit dem Höhepunkt ber Krise ihre Mitgliederzahl fast verdoppelt. Im ersten Bierteljahr 1924 find
weit über 300 000 neue Leser der Parteipreffe gewonnen worden. Die Partei verfügt über 169 3eitungen, 100 davon werden in eigenen Drudereien hergestellt, in denen 121 Rotationsmaschinen, 259 Schnellpressen, 288 Sehmaschinen usw, in Berwen
bung stehen.
Inzwischen sind auch die Zeitschriften, der Partei, die vorüber. gehend hatten eingestellt werden müssen, wieder erschienen und erfreuen sich unerwartet großer Nachfrage. Der Organisationsapparat ist vollkommen wicter aufgebaut und die Genossen geben überall mit Zuversicht und Freude in den Wahlkampf, der harte Anforderungen an jeben einzelnen stellen, aber auch der Partei neue Festigung und neuen Zuwachs an überzeugten Kampfgefährten bringen wird.
Völkischer Leichenfult.
Nur um gegen Preußen zu hetzen.
Begräbnis zeigten, wie leicht ein berartiger trauriger Anlaß von der einen Seile au rein politischen Demonstrationszweden und auf der anderen Seite von rcoifalisierten Elementen entgegengejetter politischer Anschauung zu peinlichen Störungen ausgenuht wird. 3. Jm zur Debate stehenden Fall des Ruhrkämpfers Dreger hat der preußische Minister des Innern zwar pflicht gemäß eine öffentliche Ueberführung vom Anhalter zum Görliger Bahnhof mit umzu untersagt, aber den Antragstellern durch den Polizeipräsidenten mitteilen lassen, daß eine würdige Totenfeier in der Bahnhofshalle oder im Bahnhofsjaal stattfinden fönne.
4. Der Wunsch der Eltern des Berstorbenen ging dahin, daß die Ueberführung der Leiche vom Anhalter zum Görliger Bahnhof unter Ausschluß einer Demonstration und ledig. lich unter Begleitung der nächsten Angehörigen vor sich gehen solle, zumal da die Verbände, Rorporationen usw. an der Beisetzung des Berstorbenen in feiner Heimat sich beteiligen werden. Bei dieser eigentlichen Leidenfeier wird auch ein Vertreter der preußischen Regierung anwesend sein.
Die Darlegung ist fnapp und mürdig. Und faum jemand, dem nicht an politischem Krateel gelegen ist, fann gegen fie etwas Ernst. haftes sagen.
Nun tommt aber die Reichsregierung! Sie läßt durch Wolffs Bureau mitteilen, daß sie bei der Ankunft der Leiche Dreyers einen Kranz niederlegen und dem Verstorbenen, weil er Felb augsteilnehmer war, auch noch militärische Ehren erweifen laffen werde! Sudem ist aber den Geisler- Berbänden eine ihren Wünschen entsprechende Beteiligung bei der. Trauerfeierlichkeit zugesichert" worden. Diese Mitteilung der Reichsregierung man fann als Beranlasser wohl Mitteilung der Reichsregierung Dr. Jarres vermuten fieht faft so aus. als sollte sie eine De s- abouterung der preußischen Regierung darstellen. Jebenfalls ist sie eine neue Berbeugung vor denselben Leuten, die im Hitler- Prozeß beschuldigt wurden, den Hochperrat im Norden vorbereitet zu haben. Mit der Regierung Marg werden fie leichter fertig, als mit dem Margisten Severing.
Das Verfahren gegen GC.
Versammlungsleben in der Karwoche.
Der Abgeordnete Hergt hat am 24. März unserer Reichstagsbereit wären, die Woche pom 13. bis einschließlich 21. April von fraktion mitgeteilt, daß sämtliche bürgerlichen Parteien öffentlichen Versammlungen zu Wahlzwecken oder zu Erörterungen politischer Angelegenheiten freizuhalten. Auf An. regung einer dieser Parteien, so schreibt Hergt, richte er nun auch an die sozialdemokratische Reichstagsfraktion die Anfrage, ob sie bereit fei, dem erwähnten Abkommen zuzustimmen.
Genosse Hermann Müller hat darauf folgenden Brief an den Abgeordneten Hergt gerichtet:
„ Auf Ihr gefl. Schreiben vom 24. März erwidere ich Ihnen nach Rücksprache mit meinen Bartelfreunden das folgende:
In der Karwoche werden in weiten Teilen Deutschlands öffent liche Wolfsversammlungen nicht möglich sein, weil es nicht ges lingen würde, die gesamte Wählerschaft zum Besuche öffentlicher Boltsversammlungen zu veranlassen. Eine gewisse Rege Iung mi Sinne ihrer Anregung dürfte sich so vielerorts von felbft ergeben. Meine Partei hat jedoch schwere Bedenten dagegen, in dem gesamten Deutschland die Zeit vom 13. bis 21 April 1924 von öffentlichen Bersammlungen völlig freizuhalten. fönnen deshalb einer generellen Regelung, wie sie vorgeschlagen wird, nicht zustimmen. Wir müssen es den einzelnen Bezirten überlassen, zu entscheiden, ob sie auf Grund der Verhältnisse ihres Bezirks die angegebene Zeit von öffentlichen Wählerversammlungen völlig freihalten wollen.
Sturm im Unterhaus.
Wir
Um Lloyd George fund den Berkehrsstreit. London, 28. März.( Eigener Drahtbericht.) Als Macdonald am Donnerstag nach seiner großen politischen Rede das Unterhaus megen des Londoner Berkehrsstreits auf mehrere Stunden verlassen mußte, ergriff Lloyd George die Gelegenheit zu einer Angriffs. rede gegen Macdonalds Politik, die er unklar und nicht eindeutig nannte. Das Haus, das noch ganz unter dem Eindruck der mit größter Höflichkeit und diplomatischer Feinheit geschliffenen Rede Macdonalds über die offenen und heimlichen Sünden Frankreichs gegen den Friedensvertrag und den Frieden stand, ließ Lloyd George in einer Weise abfahren, wie er es sicherlich in seinem par. lamentarischen Leben noch nicht erfahren hat. Es war der schwärdefte Tag für Lloyd George. Der Konservative Drnsby Gore griff in einer leidenschaftlichen
In einem französischen Gefängnis ist ein Deutscher geftorben, der im Ruhrgebiet von französischen Kriegsgerichten verurteilt worden Ceipzig. 28. März.( WTB.) Zu der Pressemeldung, daß gegen ist. Die Leiche des Berstorbenen wird in die Heimat übergeführt und muß auch Berlin passieren. Flugs haben sich nun die„ Bater- die Drganisation Conful" im April vor dem Staatsgerichtsländischen Verbände" des ehrenfesten Geister der Eache be of verhandelt werden soll, erfährt WTV. aus zuverlässiger Quelle, mächtigt. Sie wollten die Leiche in ihrem Sinne festlich empfangen daß das Verfahren bei der Reichsanwaltschaft seinem Ende entund durch die Stadt geleiten, vom Anhalter zum Görliger Bahnhof. Begengeht. Beim Staatsgerichtshof ist jedoch die Sache noch nich: Rede Lloyd George an, die er, nachdem Macdonald inzwischen eingegangen, fo daß an eine Berhandlung im Monat April noch
tanischen Kundgebung gehört.
Nun hat der preußische Minister des Innern durch das Bor. haben einen Strich gemacht. Es hat einen Umzug durch die Stadt verboten und zwar auf Grund der Berordnung des Reichspräsi denten, wonach Versammlungen und Demonftrationen unter freiem Himmel untersagt bleiben.
nicht zu denken ist.
München, 28. März.( Eigener Drahtbericht.) Seitdem der Staats. anwalt sich erlaubte, gegen Hitler und Genossen die bekannten Straf anträge zu ftellen, versuchen mehrere pölfisch- nationalistische Organi Auf das selbstverständliche Berbot hatten die Geisler- fationen, durch Kundgebungen aller Art einen Einfluß auf Böltischen nur gewartet. In der ganzen Rechtspreffe fiel man wie das Gericht auszuüben. In vorderster Linie stehen hier der Front auf Berabredung über den sozialdemokratischen Minister her, bem triegerbund und der Verband nationalgefinnter man verwarf, er habe zwar den Leichenzug des russischen Bolsche Soldaten. In den Freitagausgaben der hiesigen völkischen wisten Woronfti gestattet, aber einem deutschen Ruhrkämpfer verbiete Beitungen steigerten sich nun diese Beeinflussungsversuche zu derart cr eine Ehrung! Der Zwed dieser Lamentation war sehr burch gewalttätigen Drohungen, daß man geradezu von einem befichtig. waffneten Terror sprechen fenn. Die Deutsche Presse" überschreibt Nun läßt die preußische Regierung durch ihren amtlichen Breffe mit Riefenlettern ihre Ausgabe Welches ist unsere Aufgabe, wenn Dienst folgende Aufklärung verbreiten: die Angeklagten verurteilt werden?" und beantwortet dann diese 1. Das generelle Verbot von Versammlungen unter Frage in folgender Weise:" Bei einer etwaigen, aber faum zu erfretem Himmel und öffentlichen Umzügen entspricht der Berordnung wartenden Berurteilung werden wir darauf hinarbeiten, daß eine des Herrn Reichspräsidenten vom 28. Februar d. 3. Die ftritte folche dem deutschen Rechtsfinn unverständliche Tat mit Leiden Durchführung durch den preußischen Innenminister als Zivil. folche dem deutschen Rechtsfinn unverständliche tommiffar liegt ganz besonders im Sinne der Reichszegie.ihaft zurüdgewiesen würde. Keine Gefahren werden uns rung, weil jede einmal gestattete Ausnahme einen Präzedenz fall darstellt, auf, den sich dann die extremen Parteien fortwährend berufen können.
2. Die Waterländischen Berbände" berufen sich auf die seinerzeit ertelite Erlaubens des Umzugs bei der Ueberführung der Leiche des russischen bipfomatischen Auslandsvertre. ters Borowski. Sie vergessen aber daß damals auch die Be. erdigung des Bismardiündlers Rudnid in öffentlicher Umzugsform statfinden durfte. Gerade die Erfahrungen tei diesem
jener feine als„ Arbeiterlesebuch" gebrudte Rede hielt, den Borfiß und wirfte mit aller Kraft gegen ihn, tonnte aber nicht verhindern, daß bas Laffalle in diesen Versammlungen schließlich einen entscheiden den Sieg errang und mit der Stiftung des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins eine neue Epoche in der deutschen Arbeiterbewe gung begründete. Seine Feindschaft gegen Lassalle und den So. zialismus brachte Büchner dann in Broschüren und größeren Werten zum Ausdrud. Der gehäffige Ton, den er gegen Laffalle anschlägt, und das mangelnde Verständnis für unsere wahren Tendenzen rauben diesen Schriften viel an Wert. Dagegen tann man Büchners rein wissenschaftliches Wirken unbedingt fchäßen. Wir sehen in ihm neben Kart Bogt, Molefchott, hädel u. a. den hervorragendsten Bahnbrecher der Darwinfchen Lehre. Eine größere Bortragstour durch Nordamerika machte ihn auch dort populär. Bis ins hohe Alter blieb er produktiv und befchloß seine Tage am 30. April 1899 M. Sch.
"
abhalten können, diese Pflicht zu erfüllen, deren Erfüllung letzten Endes führen wird zur Befreiung unseres Boltes und Landes." Und die„ Großdeutsche Zeitung", der frühere„ Bölkische Beobachter", schreibt in einem Leitartikel: Sollte aber doch wider alles Erwarten aus juristischem Formeltram diefer Prozeß mit einer Berurteilung abschließen, so mögen die Richter zusehen, wie sie die Berantwortung vor ihrem Bolt, vor ihrem eigenen Gewissen und vor der Welt gefchichte tragen können. Mögen wir dann auch Grund haben zum äußersten Aufbäumen unseres Rechtsempfindens und unseres nationalen Willens, so haben wir niemals einen Grund zur Berzweiflung. Ein Sturm wird durch die deutschen Lande gehen und wird selbst die nicht unberührt laffen, die in schnödem Eigen nuß und feinlicher verabscheuungswürdiger Selbstbeschränkung ver. funken sind. Der nationalen Schwungkraft des deutschen Boltes werden dann neue Energien zugeführt, und es wird lommen der Tag, an dem das deutsche Bolt sich die Verurteilten mit 3ubel wiederholt." Infolge diefer aufreizenden Drohun gen. wurden beide Blätter auf die Dauer von einer Woche verboten, und zwar auf Grund der am 2. Februar erlassenen Verord. nung zum Schuße der Wahlfreiheit. Diese Verordnung bestimmt, daß Beitungen verboten werden können, wenn ihr Inhalt auf den gewaltsamen Umsturz der Berfassung oder auf die gewaltsame Störung der öffentlichen und staatlichen Ordnung abzielt.
Ab nach Süden
"
ichloß. feine einzige der Fragen" Lloyd Georges zu beantworten". Die Konservativen und die Arbeiterabgeordneten jubelten ihm zu. Baldwin, der Führer der Konservativen, sprach in seiner Rede Macdonald ebenfalls feine warme Anerkennung aus. Als Lond George dann nochmals das Wort nehmen wollte, um einen gemiffen Rückzug anzutreten, wollte ihn das Haus nicht mehr anhören, er mußte fich schließlich mit der Erklärung begnügen, daß er, an gesichts der Stimmung des Hauses, darauf verzichten müsse, fich gegen die erhobenen Borwürfe zu verteidigen. 2loyd George perließ dann fluchtartig das Haus. Als Ramsay Macbeiterpartei und die Konservativen eine minutenlange donald sich später zum Gehen anschickte, brachten ihm die ArDvation.
Borher hatte Premierminister Macdonald mitgeteilt, daß es ihm gelungen sei, Berhandlungen im Verkehrsstreit anzubahnen. Er fügte hinzu, wenn auch Berhandlungen bevorstünden, so müffe die Regierung doch mit Befugniffen ausgerüstet fein für den Fall, daß der Streit sich ausdehne oder die Bedürfnisse bes Publikums eine besondere Aktion erforderten. Eine Profia. bald erlaffen werden. Für einen, besonderen Transportdienst für mation, die das Bestehen einer Notlage verfünde, werde die Krantenhäuser werde gesorgt werden. Die großen öffent lichen Dienstzweige müßten im Gange bleiben. Die Beamten müßten bei der Ausübung ihres Dienstes geschüßt werden. Die Re gierung betrachte es weder als ihre Aufgabe, den Streit zum Scheitern zu bringen, noch die Differenzen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern zu verschärfen. Macdonald fügte hinzu, daß bas Kabinettsfomitee, b. h. ein besonderes aus Ministern gebildetes Komitee für den Fall der Ankündigung des Ausnahme. zustandes jetzt zusammengetreten sei und ferner alle Maß. nahmen für eine Beendigung des Streits bereit lägen.
Eine Ausnahmeverordnung?
Condon, 28. März.( WTB.) Blättermeldungen aus Liverpool zufolge sind verschiedene Mitglieder des Kronrats aus London in Lord Derbys Siz Knowsley Hall eingetroffen, wo augenblicklich der Rönig weilt.„ Evening News" zufolge war der Zweck der Zusammen. funft, dem Könige zu ermöglichen, die Proklamation einer Note zu unterzeichnen, die der Regierung die nötigen Vollmachten vers leiht.
Annahme eines Londoner Verkehrsgesetzes tehrsmittelvorlage in zweiter Lefung mit 511 gegen 112 London, 28. März.( WLB.) Im Unterhaus wurde die Ber Stimmen angenommen. Die Liberalen und einige Arbeitermitglieder filmmten dagegen unter der Begründung, daß das Gesetz undemo fratisch sei. Die Borlage war während mehrerer Jahre in der Schwebe geblieben und ist jetzt in aller Eile eingebracht werden, um eine Kontrolle und Regelung des Londoner Ber. tehrswesens zu ermöglichen, damit die unergiebigen Dienstzweige, die zum Teil an dem Berkehrsstreit schuld find, in Zu funft ausgeschaltet werden können.
Einladung zum Harafiri. Ein wenigftens in Europa unge. wöhnliches Verfahren, einen mißliebigen Minister zum Rücktritt zu zwingen, wurde fürzlich gegen das Mitglied des japanischen Kabinetts Grafen Goto angewandt. Der Minister hatte im Interesse des Aus gleichs der durch das Erdbeben herbeigeführten wirtschaftlichen und damit das Mißvergnügen weiter Beltstreife erregt. Stürzlich sah er nun vom Fenster feines Arbeitszimmers aus, wie ein Leichen. wagen vor seinem Hause vorfuhr, dem die Leichenträger einen foft. baren Sara entrahmen, um ihn an der Haustür niederzustellen, wonach sie sich schweigend entfernten. Reugierig trat der Minister aus dem Hause, um das befrembliche Geschent näher in Augenschein zu nehmen. Der aus foftbarem Rosenholz gefertigte, mit filbernen und bronzenen Bierat reich bebecte Earg trug auf dem Deckel die Initialen des Grafen, und wenn noch ein Zweifel bestehen konnte, daß der Sarg für den Minister bestimmt war, so hätte biefen Zweifel gefehte Unterausschuß hat vorläufig beschlossen, nur 400 Proz. zu Der vom Ständigen Ausschuß des Preußischen Landtages eineine auf dem Dedel befestigte Karte beseitigt, auf der man die Worte las:„ Wir lassen den Kasten leer, hoffen ihn aber am Abend voll läge zur Grundsteuer( oder 16 Proz. Friedens miete) wieder abholen zu fönnen." Rein Zweifel, man richtete an den als Hauszinssteuer zu erheben, und zwar nur zur Förderung der Grafen Goto die Aufforderung, an sich das landesübliche Sarafiri Neubautätigkeit und zur Bestreifung sozialer Auszu vellziehen. Heute ist man in Japan freilich schon soweit, daß die gaben. Die Hälfte foll dem Neubau zugute tommen, leberfenbung eines Sarges nicht genügt, um den Empfänger zum Selbstmord zu treiben, Graf Goto regte sich deshalb auch nicht weiter auf, Jonbern begab sich lächelnd ins Ministerium.
München, 28. März.( Eigener Drahtbericht.) Das vor einigen Tagen erfolgte halbamtliche Dementi der Meldung, daß die brei Kronzeugen Kahr, Lossow und Seißer, seit einigen Tagen einen Erholungsurlaub nach dem Süden angetreten hätten, hatte nur turze Beine. Nach. Mitteilungen von Augenzeugen haben Rahr, Loffom und Seißer tatsächlich am Freitag pormittag mit dem D- 3ug 9,35 Uhr mit dem Ziel Italien München ver. lassen. Auf Anfrage bei zuständiger Etelle wurde mir die Nacheyt richt bereits bestätigt.
Die Japaner find Stümper. Wenn sie lernen wollen, wie man einen mißliebigen Staatsmann aus der Welt schafft, fo follen sie bei unseren deutschvölkischen Ministerfillern in die Schule gehen. An französischkundige Leser des„ Borwärts"! Alle diejenigen Lefet des„ Borwärts" und alle Parteigenoffen, die das deutsche Parteiblatt im Austausch gegen den Populaire" an frangofische Genossen fenden wollen, wie es bereits mit den englischen Parteigenoffen geschehen ist, werten gebeten, ihre Adressen an Genoffen Dr. Adolf Baez, Berlin NB. 21, Strom. straße 58 1, der die Bermittlung übernehmen will, mit Frei fuvert zur Rüdantwort aufzugeben.
Beginn des Mount- Everest- Aufflieges. Wie aus Delhi gemeldet wirb, bat Donnerstag von Darjeeling aus der diesjährige Aufstieg ber englischen Mount Everest Expedition unter Führung des Generals Bruce begonnen.
Genf, 28. März.( Eigener Drahtbericht.) Jm italienisch sprechenden Kanton Leffin( Ticino) entwickelt sich, von Italien infpiriert, eine nationalistiche Beivegung, die an die Irredenta in Südtirol, als es noch öfterreichisch war, erinnert. Seit Ende origen Jahres bestehen im Stanton eine Reihe fascistischer Organisationen, die bereits eine eigene Beitung gegründet baben. Seit furzem wird ferner von der Vereinigung der Jungs Leffiner ein in Mailand gedrucktes Buch innerhalb der Schweiz verschickt, das sich gegen die Schweiz und ihre bemokratischen Einrichtungen wendet und die Umwandlung des Kantons Tessin in eine reis one, also die Loslofung von der Schwetz, verlangt. Troßdem bekannt ist, daß die ganze Aktion von Mailand ausgeht, bat die italienische Regierung bisher leine Schritte das gegen unternommen.
Polens Reparationsanteil.
Warschau, 28. März.( Eigener Drahtbericht.) Nach Mitteilungen Reparationsfommission sind von den durch Deutschland bis geleisteten Reparationszahlungen im Gesamtbetrage von 8411,9 Millionen Goldmart auf Polen 5,1 Millionen entfallen! Bebanern über Allenstein. Warschau, 28. März.( Tl)£ er Staatssekretär im deutschen über das Attentat auf den deutschen Bizefonful in Allenstein ause träger in Berlin das Be dauern der deutschen Regierung Auswärtigen Amte, Malzahn, hat dem polnischen Geschäfts. gebrückt und erklärt, die ostpreußischen Behörden hätten eine Be lohnung auf die Ergreifung des Täters ausgefeßt.
Der amerikanische Generalstaatsanwalt Daugherty hat seinen Rücktritt eingereicht, der vom Bräsidenten Coolidge unver züglich angenommen wurde. Dieser Schritt ist auf ein Ersuchen Coolidges zurückzuführen, das damit begründet wurde, daß der Generalstaatsanwalt fich geweigert habe, dem Ersuchen. des Unterfuchungsausschusses des Senats ftatizugeben, gewisse Dokumente über den Gewehrschmuggel an der megitanischen Grenze auszuliefern. Daugherty erklärte, er fei lediglich im Hinblick auf das Erim Zusammenhang mit dem Betroleumskandal viel genannt. suchen des Präsidenten zurückgetreten. Bekanntlich wurde sein Name
Gegen die Auflösung des heifischen Landtags. In der Sigung des Lanotags wurden mehrere diegierungsvorlagen, darunter das Abänderungsgefez zum Gemeindeumlagegeiez und der Entwurf eines Gefeßes über Ruhegehalt und Hinterbliebenen verforgung der heifischen Beamten ohne Debatte angenommen. Ein Antrag der Bollspartet auf Auflösung des Landtags wurde gegen die Stimmen der Antragsteller und der Kommunisten abgelehnt.