Wirtschaft
Die Lage der Automobilindustrie.
Der Reichsverband der Automobilindustrie hielt
Konfumgenoffenfchafts- Generalversammlungsvertreter martberichte geben für den Ruhrlohlenbergbau einschließlich der
Heute, Dienstag, den 1. April 1924, abends 61, Uhr:
General- Versammlung
cm 29. März 1924 in Berlin feine 23. Generalversammlung Das Erscheinen eines jeden VSPD.- Generalversammlungsvertreters ab. In dem Geschäftsbericht, den Direktor Dr. Sperling er stattete, wurde u. a. der fchroffe Wechsel im Geschäftsgang während ift der wichtigen Tagesordnung wegen unbedingt erforderlich. des letzten Jahres beleuchtet:
Zunächst Anfang des Jahres Belebung des Absages, dann während der fünstlichen Etüßung des Martturfes bis zum April des verflossenen Jahres absolute Befchäftsftitle. Mit Beginn der darauffolgenden in Erinnerung befindlichen fürchterlichen Inflation wiederum erneute Nachfrage, die sich, wie auch in anderen Industriezweigen, aus der wahllosen Flucht der Mart erflärie. Als dann im Juli v. J. unsere Papiermart vollständig zusammenbrach und die Industrie allgemein zur Berechnung eine auf Goldbasis überging, trat und zwar auf lange Zeit alle Betriebe erfaffende Stagnation des Geschäfts ein. Ein gewiffes Gegengewicht hatte sie nur in dem immer größer werdenden Bedarf an Kraftfahrzeugen, welche gegenüber den anderen Ländern lange genug zurückgehalten war und auf Befriedigung brängte.
Fahrgeld wird vergütet.
gen bleiben in Gültigkeit für alle Aufträge, ble bis einschließlich 9. April 1924 im Besiz des Syndikats find, soweit fie auf prompte Lieferung lauten. Für Aufträge, die vom 10. April 1924 ab beim Syndikat eingehen, fällt der ganze Wechseldistort zu Lasten des Käufers. Die Preise blieben im Monat März unverändert. Sie sind mehr als 25 Proz. niedriger als diejenigen des Chilifalpeters. Im Auslande war der Markt der Stickstoffdüngemittel allenthalben fest. Der Absatz von schwefeljaurem Ammoniat im Auslande war so start, daß eine außerordentliche Knappheit an Ware eintrat.
Wechsel in der Celfung der Preußischen Staatsbant. Mit dem 1. April tritt der Präfident v. Dombois, der 1909 als NachBei Einführung der neuen Währung zunächst Stillstand folger Havensteins diefes Amt übernommen hatte, in den Ruhe des Geschäfts, welches sich aber mit Beginn des Jahres lang- stand. An feiner Stelle wird Staatsfefretär röder bas fam hob. Heute herrschen überall lebhafte Nach. Bräfdentenamt der Preußischen Staatsbant übernehmen. Dem fragen nach Kraftwagen aller Art. Die Automobil- ausscheidenden Leiter des staatlichen Geldinstituts wird von amtindustrie sei in ihren wichtigsten Werfen mitten in der Umstellung belicher Seite besonders die Förderung des Siedlungswertes in griffen, und die bedeutend vergrößerte Produktion würde sich in Preußen nachgerühmt. wenigen Monaten so auswirken, daß sie auch einem weiter ge ftiegenen Mehrbedarf gerecht werden fönne. Die Aussichten auf die Zukunft könne man etwa beurteilen nach der Vermehrung der wichtigsten Auslandsstaaten. Das deutsche Wirtschaftsleben verlangt gebieterisch eine wesentliche Verdichtung des Kraftwagenbestandes, und damit feien auch für die Automobilindustrie gewisse berechtigte Hoffnungen auf die Zukunft geDer Redner trat dann mit Gedankengängen, die an dieser Stelle an Hand einer Beröffentlichung des Verbandes bereits wieder. gegeben und kritisiert wurden, für eine zeitweilige Begünstigung ver Induſtrie durch Berlängerung der Einfuhriperre und für einen dauernden Zollschuh ein. Die Bersammlung schloß fich diesem Standpunkt durch Annahme einer Entschließung an. In einer weiteren Entschließung wandte sich der Unternehmerverband gegen die starke Belastung des Automobils mit Steuern, insbefondere gegen die Luxussteuer auf Straftwagen. Inwieweit die Industrie selbst diejenige Berbilligung der Produktion anstrebt, die zu einer Erweiterung des Abfazes unerläglich ist, darüber wurden mur allgemeine Angaben, teine speziellen Mitteilungen und Borschläge gemacht.
geben.
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Starte Kreditbelastung der Reichsbant. Der Reichsbantaus meis vom 22. März brachte eine neue starte Belastung der Reichsbant mit Kreditforberungen der Privatwirtschaft. Während die gegen Lombards aufgenommenen Darlehen noch zurückgingen die Papiermarkiombardforderungen um 17,3 auf 27,7 Millionen, die Rentenmarflombardforderungen um 43 auf 128,2 Millionen Goldmart, überjtieg die Zunahme der Wechsel. diskontkredite diesen Rückgang ganz bedeutend. Der Reichsbanf bestand an Papiermartwechseln wuchs um 33,1 auf 596,5 Millionen, derjenige an Rentenmartwechseln fogar um 109,8 auf 977,6 millio. nen Goldmart an, so daß die Reichsbant jetzt für mehr als 1% Milliarden Goldmart allein im Wechseldistontgeschäft ausge liehen hat, während noch weitere 155,9 millionen Goldmart gegen Lombards fortgegeben wurden! Die 8unahme ber diston tierten Wechsel in der Berichtswoche insgesamt um 142,9 Mil lionen Goldmar! ift auffallend groß im Verhältnis zu dem Rückgang der Lombarbkredite, der mir 60,3 millionen Gold mart betrug. Die Zunahme der Kreditbewilligungen erftreffte fich diesmal stärker auf Papiermark als auf Rentenmarkkredite. Um sie durchführen zu können, mußte die Reichsbant ein meiteres Darlehen von 50 Millionen. Rentenmart bei der Renten. bant aufnehmen, so daß sie jetzt insgesamt 500 Millionen Rentenmarf bei der Rentenbank entliehen hat( von 1200 Millionen, die für die Privatwirtschaft bereitgestellt wurden). Der Papiermarknoten umlauf ging um 6,7 auf 600,5 Trillionen Papiermark zurüd.
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Der Stidstoffmarft im Monat März. Die Stickstofferzeugung erlitt im März fo berichtet das Stickstofffyndikat- durch die Ar beiterunruhen in Oppau einen Ausfall. Das Werk Oppau liegt auch heute noch still. Die Nachfrage ist gegenüber dem Monat Fe bruar weiter gestiegen. Bei guter Bagengestellung erreichten die Abladungen im Berichtsmonat. die Höchstiffer seit dem Bestehen des Stidstofffyndikats. Sofern die derzeitige Wagengestellung anhält, famm mit prompter Ausführung eingehender Aufträge gerechnet werden. Dabei muß allerdings die Sortenwahl dem Syndikat verbleiben. Die Borräte find erheblich zurückgegangen. Das Stidstofffyndikat nimmt zurzeit für die Hälfte der Rechnungsbeträge Wechsel mit einer Höchstlaufzeit von 3 Monaten entgegen. Den Wechseldistont trägt zur Hälfte das Syndikat. Diese Bedingun
4.
Der Mangel an Facharbeitern, der durch die Lohndruckpolttit der Unternehmer und durch die infolgedeffen geftiegene Auswanderung verschärft mirb, macht sich bereits in der Wirtschaft des Rheinlandes empfindlich bemerkbar. Die Berichte des Kölner Landesarbeitsamts besagen, daß die Zahl der unterstüßten Erwerbs: lofen in diefer Woche in rascherem Tempo zurückgegangen ist wie in der Verwoche. So ist die Erwerbslosigkeit im Regierungsbezirt Köln und Düsseldorf um je 12 Broz.( in der Vorwoche 4 Proz bam 95 Broz.) gefunken. Im unbefezten Teil des Regierungsbezirkes Düsseldorf foreitet die Besserung doppelt so schnell fort. Angezogen hat die Nachfrage in den verschiedenen Berufen nach Spezial- und Facharbeitern, an denen ebenso wie in den vergangenen Jahren in absehbarer Zeit Mangel eintreten wird, teils megen der Aus wanderung gerade dieser Arbeiterkategorien, teils weil die Ausbibung der gelernten Fach- und Spezialarbeiter in den vergangenen Jahren in weitem Umfange unterblieben ist. Die erschreckend große Anzahl Jugendlicher, die ohne Lehr- und Arbeitsstellen geblieben find, bedingt für die fommenden Jahre einen Mangel an Facharbel tern. Berufliche und fachliche Ausbildung des Nachwuchses ift daher bringend erforderlich. Die Nachfrage nach fremdsprachlichen Korre spondenten zeigt, daß der Bearbeitung des Weltmarties mieder größere Aufmerksamkeit geschenkt wird.
Gerstengraupen, lose
Gerstengrütze, lose Haferflocken, lose.... Hafergrütze, lose Roogenmehl 0/1.... Weizengrieẞ Hartgrieß
100,00-125,00
42,50
Preisnotierungen für Nahrungsmittel. Durchschnittseinkaufspreise in Goldmark des Lebensmittel- Einzelhandels je 16,00-17,25| Malzkaffee, gepackt... 23,00 25,00 16,00-17,00 Röstgetreide, lose.... 16 00-18,00 15,75-16,00 Kakao. fettarm 16,00-16,50 Kakao, leicht entölt 130,00-153,00 12,75-14,40 Tee, Souchon, gepackt. 350,00-420,00 18,00-18,80 Tee, indischer, gepackt. 425,00-500,00 22,00 25,80 Inlandszucker basis mel. 40, 14.50-16,- Infandszucker Raffinade 42,50-44.50 17,00 21,00 Zucker Würfel....... 45,00-48,00 36,00 40,00 14,00-17,00 Zuckersirup hell in Eim. 49,00 20,25-24,00 Speisesirup dunk. in Eim. 33,00 35,00 3,00 32,5 Marmelade Einfr. Erdb. 108,00-120,00 26,00-35,00 Marmelade Vierfrucht. 40,00-48,00 36,50-42,00 Pflaumenmus in Eimern 45.00 48,00 3,20 3,80 4.00-4,60 67,00 68,00-68,50 66,50
70% Weizenmehl Weizen- Auszugmehi Speiseerbsen, Viktoria Speiseerbsen, kleine Bohnen, weiße, Herl
Langbohnen, handveries.
Linsen, kleine Linsen, mittel Linsen, große Kartoffelmehl
Makkaroni.
19,00-22,75 Kunsthonig
43 0-49 50 Steinsalz, lose.. 16,0 18,00 Siedesalz. lose 40,00-45,00 Bratenschmalz in Tierces 36,00Bratenschmaiz in Kübeln 20,00
37.59
Tafelreis, Java Ringäpfel, amerik..... 100,00-105,00 Getr Pilaumen 90/100
Pflaumen, entsteint Cal. Pflaumen 40/50
•
...
Der Beschäftigungsgrad des Ruhrgebiets. Die neuesten Arbeits lintsrheinischen Zechen und der von der Regie betriebenen Zechen eine Beschäftigungsziffer von 460 000 Arbeitern am 1. März d. I. Bor der Ruhrbesehung, am 1. Dezember 1922, arbeiteten ti rheinisch- westfälischen Bergbau 561 000 Arbeiter. Rein rechnerisch wären danach rund 100 000 Bergarbeiter noch außer Arbeit. Bon
an.
dieser Zahl muß man jedoch die Abwanderung, besonders der Jugendlichen, der Ausländer und der landwirtschaftlich Berufstätigen abziehen. Ueber den Umfang dieser Wanderungsbewegung, vor allem bei den Bergarbeitern fehlen genaue Angaben. Im Laufe des Monats März sind eine Anzahl Neueinstellungen vorgenommen worden, die den Arbeitsmarkt entlasteten. Immerhin ist die Zahl Schwan fungen der Beschäftigungsgrad unterworfen ist, zeigen folgende Ziffern: Am 1. Februar waren, ausschließlich der Regie: zechen an der Ruhr, 448 000 Bergarbeiter beschäftigt, am 1. März
444 000.
Welchen
Die Goldhamsterei der Vereinigten Staaten . Aus dem jähr lichen Bericht des amerikanischen Bundesreserveamts geht hervor, daß der Gelboorrat in den Bereinigten Staaten sich augenblidlich auf 930233000 Pfund( rund 18,6 Milliarden Goldmark!) beläuft, d. h. also zwei Fünftel des Goldvorrats der ganzen Welt. Die Goldvorräte der Bereinigten Staaten find Surch den Weltkrieg noch bedeutend erhöht worden. In den letzten 5 Jahren ist eine Erhöhung von 232 550 000 Pfund zu verzeichnen.
Aus der Partei.
Referentenmaterial für Bildungsarbeif.
Bon den vom Reichsausschuß für sozialistische Bildungsarbeit herausgegebenen Vortrags- und Kursus dispofitionen find zwei weitere Nummern erschienen, und zwar: Nr. 15: Was ist und will der Sozialismus? von G. v. Frankenberg , Nr. 16: Die Frau und der Sozialismus von Klara Zils. Neu bearbeitet und ergänzt find: Nr. 6/7: Die politischen Parteien in Deutschland von Rutiner, Nr. 11: Die politischen Parteien, ihr werden und Wesen von Dr. Adolf Braun . Diese sowie die übrigen in der angegebenen Schriftenreihe erschienenen Dispositionen bieten allen in der sozialistischen Bewegung stehenden Referenten und Funktionären, besonders im Hinblick auf den Wahlkampf, wertvolle Materialien für ihre Tätigkeit und find zum Preise von je 15 Pf. pro Heft und Borto durch den Reichsausschuß für sozialistische Bildungsarbeit ( R. Weimann), Berlin SW. 68, Lindenstr. 3, zu beziehen. Bersand erfolgt gegen Boreinsendung des Betrages oder unter Nachnahme, Kandidatenaufstellung im Reich.
Alel, 31. März.( Eigener, Drahtbericht.) Auf dem Bezirkspartei tag für Schleswig Holstein , der am 30. und 31. März in Kiel togte. murhen einstimmig folgende Kandidaten aufgestellt: 1. Luise Schröder Altona, 2. Eggerstedt Riel, 3. Gemert schaftssekretär Richter Neumünster , 4. Lehrer Biester- Hois büttel. Die Genossen Frohme und Professor Radbruch haben auf eine Randidatur verzichtet.
Hannover , 31. März.( Eigener Drahtbericht.) Eine Bartei tonferenz, die am Sonntag in eigen tagte, stellte für den 15. Wahi freis( Oft- Hannover ) folgenden Wahlvorschlag für die Reichstags wahlen auf: 1. Beine Bremen, 2. Kuhnert Sharnbed, 3. Frau Luehrs- Hannover , 4. Thien- Lehe.
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Karlsruhe, 31. März.( Mtb.) Auf dem Parteitag der Sozial bemokratischen Partei Badens wurde folgende Reichstagswahl. lifte aufgestellt: 1. Rebatteur Dstar Ged Mannheim, 2. Rebatteur Georg Schöpflin Karlsruhe ,, 3. Kaufmann Stephan Meyer. 4. Geschäftsführer Adolf Samark Mannheim, Freiburg , 5. Raffenbeamter Ostar Graf Pforzheim, 6. Buchdrudere befizer Adolf Bed Offenburg. 7. Ehefrau Therese Base Konstanz und 8. Schriftfeger Karl Großhans Konstanz . Die Liste wird vom Landesvorstand und dem Parteiausschuß noch ergänzt werden. Auf dem Parteitag hielt Hermann Müller Franken ein Referat über bas Thema„ Sozialdemokratie und Reichstagswahlen", 46,00 50,00 worin er betonte, baß fich die Sozialdemokratte nicht aus der deutschen Bolitit ausschalten laffe, auch wenn nach den Wahlen eine von rechts beeinflußte Regierung fommen sollte.
67,50-68,00
46,00-48,00 56,00 48,00-52,00
25,00 Purelard in Tierces 15,25-17,50 Purelard In Kisten 17,00-19,50 Speisetalg in Packung 27,00-31,00 Speisetale in Kübeln 31,00-36,00 Margarine, Handelsm. I desgl II. 43,00-48,00 Margarine, Spezialm. I.. 76,00 55,00-60,00 desgl. li. 60,00-65,00 80,00-85,00 Molkereiputter i. Fässern 174,00-175,00 75,00-95,00 Molkereioutter in Pack. 178,00-180,00 85,00-99,09 Landbutter......... 80,00-85,00 Auslandbutter in Fässern 175,00 14,00-160,00 Auslandbutter in Packg. 180,00 135,00-150.00 Corned beef 12/6 lbs p. K. 35,00 110,00-120,00 Speck, gesalzen, fett... 62,00- 67,00 155,00-165,00 Quadratkäse.
Schwarzer Pfeffer singap. 103,00-111,00 Quarkkäse Weißer Pfeffer.
Rohkaffee Brasil
135,00-146,00 Tilsiter Käse, vollfett 180,00-215,00 Ausl. ungezuck.Condensmilch 48/16. Rohkaffee Zentralamerika240,00-300,00 Röstkaffee Brasil 240.00-280,00 Inländische desgl. 48/12 Röstkaffee Zentralam... 320,00-400,00 I Inl. gez. Condensm. 48/14 Heutige Umrechnungszahl 1000 Milliarden.
149,00-154,00
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36,00
30,00-40,00
3
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Koch& Seeland
Besichtigung ohne Kanfzwang Herrenstoffe reine Wolle
für Anzüge, Ulster, Paletots
Mtr.
8.
Damen- Gabardine 150 breit 6.
35,00-50,00 120,00-125,00
22,50-23,50 18,60- 19,00 28,00
viele Farben, reine Wolle
29,00
Mir.
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