Wirtschaft
Arbeitslohn und Wohnungsbau.
In der soeben erschienenen Zeitschrift für Betriebswissenschaft"
befindet sich ein Artikel des Professors Sommerfeld- Mann
heim über die Wohnungsmiete des Arbeiters als Be: trier fostentattor. Der Artikel geht davon aus, daß der Lohn alle jene Aufwendungen enthält, die in ihrer Gesamtheit die physische und geistige Leistung des Arbeiters ermöglichen. Der Lohn muß demnach Aequivalente enthalten für den Lebensunterhalt, die Kleidung, die Wohnung, für Kulturbedürfnisse und für die Vorbereitung zur Erzielung der Fertigkeiten. Der Aufwand des Arbeiters für die Mietwohnung muß als Bestandteil des Lohnes zurüdvergütet oder vorgeleistet werden. Profeffor Sommerfeld untersucht die Folgerungen, die sich aus dieser Auffassung ergeben, je nachdem, ob der Export von Waren unter dem Weltmarktpreis oder zu diesen Breifen erfolgt. Solange der Export unter dem Weltmarktpreis stattfand, blieben erhebliche Kostenbestandteile der Ware ungededt und große Werte gingen ohne Gegenleistung ins Ausland Wir haben unseren Hausbesitz dem Auslande teilweise geopfert." Wenn aber zu Weltmarktpreisen Waren ausgeführt werden, so fließen die Gegenwerte der Mietfosten dann nicht an diejenige Stelle, wo die Kosten zu decken find. Sie fallen vielmehr dem Betriebe des Exporteurs zu. Die Industrie zehrt auf diese Weise den Hausbefiß auf. Es war den am Export beteiligten Streifen möglich, die Exportgewinne, soweit sie in der unberechtigt ihnen zufallenden Mietquote bestanden, zur Erweiterung und Berpolifommnung ihrer Anlagen sowie zur Erhöhung der Lebenshaltung des Unternehmers zu verwenden. Die Bereicherung geschicht auf Kosten des Hausbesiges, in neuerer Zeit auch auf Roften der Allgemeinheit, die durch Wohnungsbauabgaben unter staatlicher Führung den Miethausbau finanziert.
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Die Billigkeit würde nach dem Verfasser erfordern, daß die Miettosten wieder wie vor dem Kriege als Lohnbestandteil vom Betrieb getragen werden. Folgerichtig kommt der Artikel zum Schluß, daß dem Niedergang unseres Wohnungswesens nur dadurch begegnet werden kann, daß der Arbeitslohn wieder auf eine Höhe gebracht wird, die es dem Arbeiter ermöglicht, die Miete in aus reichender Höhe zu entrichten.
Diese Auffassung Sommerfelds ist, wenn man das Problem auf lange Sicht hin betrachtet, richtig. Allerdings ist eine rasche Wiederaufnahme des Wohnungsbaues selbst bei erheblicher Erhöhung der Löhne nicht eher möglich und denkbar, wenn der gänzlich desorganisierte Kapitalmarkt wieder funktioniert und dem Häuserbau die notwendigen Mittel zuführt. Da das von einer Mieten und Lohnerhöhung allein feinesfalls erwartet werden kann, ist eine gemeinwirtschaftliche Aufbringung des Wohnungsbautapitals und damit gleichzeitig eine gemeinwirtschaftliche Bautätigkeit notwendig, wie sie von der Sozialdemokratie immer ge fordert wurde.
Die Darlegungen Professor Sommerfelds bestätigen also die Auffassung, daß der Ertrag der künstlichen Niedrighaltung der Mieten zum größten Teil de Industrie zugute gefommen ist. Die Industrie hat alfo den Hausbefiz enteignet. Damit ist die Fabel, die erst fürzlich wieder vom Generaldirektor
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Bögler auf der Industrietagung vorgetragen wurde, nämlich, daß der Mittelstand durch die Arbeiterschaft ruiniert worden sei, auf das gründlichste erledigt. Für den Staat aber und für die Gewerkschaften ergibt sich aus den Darlegungen des Wissenschaftlers die zwingende Schlußfolgerung, daß eine den Mietsteigerungen angemessene Lohnerhöhung die wichtigſte Boraussetzung für die dauernde Belebung des Wohnungsbaues darstellt.
Die erwähnte Beitschrift für Betriebswissenschaft erscheint im Industrieverlag Spaeth& Linde, Berlin . Die Bierteljabre. schrift will, wie schon ihr Titel fagt, sich mit den Problemen der Betriebswirtschaftslehre befaffen, sie wissenschaftlich fördern und ihre Anwendung den Praktikern vermitteln. Das erste Heft enthält u. a. Beiträge über Goldmarkbilanzen und Goldmailbucbfübtung, über die Bilanz als Mittel der Erfolgsrechnung, über die Lehren vom Kredit, die Gründung von Aktiengesellschaften und über„ die Wohnungsmiete des Arbeiters als Betriebskostenfaftor". Als er ausacber und Mitarbeiter zeichnen Hochschulprofessoren, wote . Schmidt- Frankfurt, Leitner- Berlin , Sommerfeld- Mannbeim. Jit demnach die Zeitſchrift vorwiegend von Intereſſen der Biſſenſchaft und der fapitalistischen Unternehmer getragen, so wird ihr Inhalt doch auch für solche Arbeitnehmer und Gewerkschaftsvertreter von Wichtigkeit sein, die infolge ihrer Stellung im Betriebsrat, in technischen Ausschüffen usw. den Problemen der Produktionsgestaltung besondere Aufmerksamkeit widmen müssen.
Die Angst vor der Auslandskonkurrenz. Wir haben darüber berichtet, daß in der Automobilindustrie eine starke Nervosität wegen der drohenden Konkurrenz des Auslandes herrscht. Der amerikanische Autoindustrielle Henri Ford , der mit dem Achtstundentag und trog der hohen amerikanischen Löhne die Automobile bedeutend billiger herstellt als die deutsche Automobilindustrie, beabsichtigt die Einfuhr großer Mengen von Personenwagen und Traktoren nach Deutschland . Bisher ist die Einfuhr von 500 Fordschen Traktoren
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auf Antrag des Reichsernährungsministeriums genehmigt worden, und zwar soll die Einfuhrgenehmigung davon abhängig gemacht sein, daß zum Bezuge dieser Trafforen ein Kredit gewährt wird. Was nun die Personenwagen angeht, so ist anzunehmen, daß auch diefe ihren Eingang in Deutschland finden werden. Zwischen der Berlin - Burger Eisenwerk A.-G. zu Berlin und der Ford Motor Company find nämlich Verhandlungen zum
Abschluß gekommen, die den Bertrieb von Fordautomobilen und
Die deutsche Gesell
fchaft wird ein ihr gehöriges Werf an der Wafferkante zur Ber
fügung stellen, in dem man diejenigen Teile von Fordautomobilen innerhalb der Grenzen fabrizieren will, deren Einfuhr verboten ist. Ob und wann die Einfuhr erfolgen wird, hängt allerdings noch davon ab, daß das Einfuhrverbot aufgehoben wird. Im Interesse der deutschen Hondelsbilanz würden auch wir eine Uebersch we m mung Deutschlands mit ausländischen Automobilen nicht für Schutzöllen und Einfuhrverboten, sondern durch eine intensive erwünscht halten. Diese kann aber nicht befämpft werden mit Konkurrenz durch die deutschen Fabriken. Unternehmer haben jezt Gelegenheit zu beweisen, daß sie mit Unterweitmarktlöhnen, also mit einem beträchtlichen Vorsprung vor der fremden Konkurrenz dasselbe zu leisten vermögen wie die Amerikaner. Das ist auch deshalb notwendig, weil nur durch einen radikalen Preis abbau diejenige Besserung des Automobilabsages erreicht werden kann, die diesem wichtigen Industriezweige ein weiteres Gedeihen ermöglicht.
Der Wechselkredit beim Bezuge von Kalifal en. Das Kalisynmit Rücksicht auf die durch die ungünstigen Witterungsverhältnisse dikat hat fich entschlossen, den zurzeit bestehenden Wechselkredit eingetretene Berzögerung in der Felderbestellung auch noch auf solche Aufträge auszudehnen, welche ihm vom 1. bis einschließlich 16. April zur fofortigen Lieferung zugehen, mit dem Borbehalt, daß es auch weiter Reichsbankkredite bekommt. Da sich die Reichs bank jedoch nur bereit erflärt, für diese Aprilabrufe den Wechselkredit bis höchstens 31. Oftober auszubehmen, so muß dieſer Lag äußerster Fälligkeitstermin der Prolongationswechsel sein.
Schweden führt die Goldeinlösung für Noten wieder ein. Der fchwedische Reichstag hat Sonnabend befchloffen, die Verpflichtung der Reichsbant zur Einlösung ihrer Banknoten in Golb gleichen Tage wird das Ausfuhrverbot für Gold aufgehoben und mit dem 1. April wieder in Kraft treten au laffen. Am ein Einfuhrverbot für Gold für alle anderen Stellen als die Reichsbank erlassen.
Zur polnischen Balutareform. Die neue Notenbank eröffnet bre Tätigkeit am 28. April. Am 1. Mai werden die polnischen Goldgulden in Umlauf gefeßt.
Gesetz,
in Gefe
das der kritischen Lage der ameifangen schaft abhelfen soll, ift dem Senat eingereicht worden. Es sieht
die Angleichung der Preise der Agrarprodukte denen der industriellen Erzeugnisse vor; eine Exportfommission mit einem Kapital von 200 millionen Dollar soll ferner gegründet werden, um die amerikanischen Agrarprodukte durch eine zusammenfassende Organisation des Exports und durch Exportprämien im Auslande fonkurrenzfähig zu machen.
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