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Wer trägt die Schuld?

Zu dem eifernen Bestandteil des Lügenarsenals der Rechts­parteien gehört die Behauptung, daß lediglich der Versailler Bertrag und die Judenrepublik" an dem Niedergang der deutschen   Staatsfinanzen und dem schließlichen Zusammen­bruch der Mark   die Schuld trügen. Hunderte Male ist von unserer Partei diese Lüge widerlegt und der Nachweis er bracht worden, daß gerade die lautesten Schreier und Hezer nicht nur am meisten am Martzerfall verdient haben, sondern auch die Hauptschuld an dem finanziellen Zusammenbruch Deutschlands   tragen.

Nun veröffentlicht der Ministerialdirektor im Reichs­finanzministerium Dr. Paul Bensch in der Presse einen Artikel über die Lage der deutschen   Reichsfinanzen in den Monaten vor dem Rathenau  - Mord, der äußerst interessantes Material zu dem erwähnten Thema enthält. Es heißt in diesem Artikel:

Die

Hatten schon die Jahre 1920 und 1921 eine beginnende Bes­ferung der finanzpolitischen Lage des Reiches herbeigeführt, so ge= stalteten sich die Verhältnisse zu Anfang des Rechnungsjahres 1922 neil günstiger, als man im allgemeinen angenommen hatte. Ausgaben des Reiches, soweit sie nicht aus Leistungen aus dem Friedensvertrag entstanden, begannen damals zurückzuebben. Die außerordentlichen Ausgaben für die Ueberleitung in die Fricdens­wirtschaft gingen zurüd. Die Aufwendungen für die Zinsen machten sich nicht mehr so start geltend wegen der eingetretenen Entwettung des Geldes. Andererseits mehrten sich die Einnahmen des Reiches. Die Steuergesetze von 1919 bis 1921 begannen wirksam zu werden. Das Bild der Finanzgebarung des Reichs in den Monaten April, Mai und Juni 1922 ist aus folgenden Ziffern ersichtlich. Es betrugen die ordentlichen Einnahmen im April 13,2 miliarden, im Mai 17,6 Milliarden, im Juni 17,8 Milliarden Maik. Dem gegenüber bezifferten sich die Ausgaben für die allgemeine Reichsverwaltung nach Abzug der Verwaltungseinnahmen im April auf 7 Milliarden, im Mai auf 12,5 Milliarden, im Juni auf 11,1 Milliarden Mart. Die Betriebsverwaltungen hatten nötig an Zuschüssen und Anleihebedarf 0,3, 0,9 und 2,8 milliarden Mart. Die gesamten Ausgaben des Reiches einschließlich der Ueberweisungen an die Länder, einschließlich der außerordentlichen Ausgaben und der unter norinalen Verhältnissen nicht notwendigen Zuschüsse der Betriebsverwaltungen betrugen also 34,4 Milliarden Mart. Diesen inneren Ausgaben standen an Einnahmen aus ordentlichen Quellen allein 48,6 Milliarden gegenüber. Zu diesen ordentlichen Einnahmen tamen noch außerordentliche Einnahmen hinzu in Höhe von 8,5 Mil­liarden, so daß für die Dedung der Reichsausgaben in diesem Bierbei­jahre die Summe von 57,1 Milliarden vorhanden war. Nicht meniger als 22,7 milliarden der Reichseinnahmen blieben damals übrig für die Ausführung des Friedensvertrages. Die Friedens vertrag felbst erforderte die Summe von 48,8 Milliarden Mart.

Es war also in diefem Bierteljahr die Finanzlage des Reiches jo, daß nicht nur alle inneren Ausgaben durch Einnahmen, sondern auch noch die Hälfte der Friedensvertragsaufwendungen durch diese Ein­nahmen gededt werden konnten.

Dabei darf man nicht vergessen, daß infolge der Spannung zwischen dem Außen. und dem Innenwert der deutschen Mark   die Aufwendungen für den Friedensvertrag aufgebläht waren. Wäre es bamals bei den verhältnismäßig stabilen Werten des deutschen   Geldes geblieben, so hätte sich infolge dieser Verbesserung der Lage der Reichsfinenzen jedenfalls eine Entwicklung des Außenwertes der Mart nach oben vollzogen, so daß die Ausgaben aus dem Friedens. nertrag neminell geringer werden fonnten. Andererseits aber stand zu erwarten, daß die Einnahmen des Reichs sich noch weiterhin befarten, weil die im Frühjahr 1922 vorgenommene Reform der indirekten Steuern erst in der Zukunft sich auswirken mußte. Ebenso begann damals der neugeschaffene Buch- und Betriebs­prüfungsdienst, der eine genaue Nachprüfung der Steuer erflärung ermöglichte, feine Wirkung auszuüben. Die Steuer­moral hob sich und damit war gleichfalls eine Erhöhung der Ein­nahmen zu erwarten. Die Reichsfinanzen strebten in jenen Mo­naten einem Zustand der Festigung und Beharrung zu. Das mit so großen Opfern angestrebte Ziel der Sanierung der Reichsfinan. so großen Opfern angestrebte Ziel der Sanierung der Reichsfinan. jen jählen in erreichbare Nähe gerückt. Da tam der Rethenaumord und mit ihm begann die Tragödie der Mart, jener ungeheure Zusam­menbruch des deutschen   Geldwesens, der, durch die außenpolitischen Schwierigkeiten verstärkt und durch den Ruhrkampf gefördert, zur völligen Auflösung des Markwertes führte und die Finanzen des Reichs mit in den Abgrund riß. Es liegt eine ungeheure Tragit in der Tatsache, daß wir durch das außen- und innenpolitische Geschehen in dem Moment wieder in das wilde Wogengestürz der Finanznot zurüdgeschleudert wurden, als zum ersten Male finanzpolitisch festes Land in Sicht war." sisu 9913

Das Zeitsignal.

Der Berliner   Rundfunksender gibt jeden Tag von 12.55 bis 1 Uhr nachmittags das Beitzeichen von Nauen   wieder. Es besteht aus einer Reihe sinnvoll geordneter Morse- Zeichen, die dem Renner ermöglichen, feine Uhr nicht nur täglich fast absolut genau zu stellen, sondern auch durch sorgsames Vergleichen den Gang feines Zeitmessers so zu regulieren, daß er richtig", alfo weder erheblich vor noch nachgeht.

Die Großslation Nauen   gibt das Zeitzeichen zweimat täglich. Einmal eine Stunde nach Mittag und dann wieder eine Stunde nach Mitternacht  . Beide Male setzen um 12.55 die ersten Vor­signale ein. In der Minute von 12.55 bis 12.56 wird 20mal der Buchstabe v,..., gefuntt. Dann folgt eine Baufe von etwa 15 Gefunden, auf die dann das Anrufzeichen das Kenn wort der Station Nauen POZ.. und die Buchstaben MI G Z, b. h. Mittlere Greenwicher( sprich Grienitfcher) Buchstaben MI GZ, d. h. Mittlere Greenwicher( sprich Grienitscher)

Beit

Yorsignale........ 123

Hauptsignale

5 12, 88 4259

32

--­

40

Se

60 Seconds

-.. durchgegeben wird. Nach einer tleinen Bause bis zum Ende dieser Minuten fett Bunft 12.57 das Senden des Buchstaben x, ein, der 50 Sekunden lang ertön. Drei Striche beenden diese Minute, nach Berhallen des letzten Striches ist es genau 12.58. Von 12.58 ab wird 5mal Jas Zeichen n, gegeben, und zwar so, daß der Punkt genau am Schlusse jeder 10. Sefunde ertönt. Das fünfte n beschließt also die 50. Sekunde. Es folgen wieder die drei Schlußstriche, deren letter diesmal anzeigt, daß es genau 12.59 ist. Nun folgt wieder in Abständen von je 10 Gefunden 5mal das Zeichen g,- deffen Punkt ebenfalls jedesmal die 10. Sefunde beschließt. Endlich fönen wieder drei Striche, deren letzter genau um 1 Uhr verhalli. Zur Bestätigung der Richtigkeit der Zeitmeldung folgt sofort das internationale Schlußzeichen Bunft, Strich, Bunft, Strich, Bunft. Eine Minute nach 1 pflegt dann der Sprecher des Berliner   Rund­Eine Minute nach 1 pflegt dann der Sprecher des Berliner   Rund­funksenders noch besonders anzusagen. Einen wirklichen Nugen wird man jedoch nur haben, wenn man die Zeichenfolge des Zeit fignals zu deuten und donach zu handeln weiß.

Das Zeitsignal von Nauen   wird von der Hamburger   See­warte belötigt, die durch eine besondere Kabelleitung um 12 Uhr 56 Minuten 55 Sefunden, also 5 Sekunden vor dem Beginn der Borsignale einen Stromstoß nach Nauen   gibt, und 5 Sekunden später setzt sich dann das Zeitpendel in Nauen   in Bewegung und gibt automatisch die geschilderten Zeichen. Die Abgabe der Zeit­fignale wird außerdem vom geodätischen Institut in Potsdam   und mäßig durch Telegramme der Etewarte in Hamburg   das Ergebnis dem Marineobservatorium in Wilhelmshaven   beobachtet, die regel ihrer Beobachtungen mitteilen. Die Abweichungen von der absolut richtigen Zeit sollen nicht größer als 1/100 Sekunde sein.

Die Le'che mit dem Blumenstrauß. Mutmaßlicher Frauenmord im Südwesten Berlins  . Ein Kapitalverbrechen liegt, wie die Polizei annimmt, einem Zeichenfund zugrunde, den am Freitag voriger Woche Schutz­polizeibeamte des 31. Reviers gegen 4 Uhr morgens in der Ivenslebenstraße machten. Man glaubte zunächst an einen Unfall, die Obduktion ergab jedoch ein anderes Bild.

Sie

des Grundstücks Alvenslebenstr. 23 ein Mädchen auf dem Auf einem Rundgang fahen die Beamten in der Haustürnische Rüden daliege n. Der Körper war noch warm und die Beamten glaubten noch Lebenszeichen in ihm zu erkennen. brachten deshalb die Bewußtlose sofort mit einem Automobil nach dem nahegelegenen Elisabeth- Krankenhause. Hier fonnte der dienst tuende Arzt aber nur noch den Tod feststellen. Seine Ursache war durch die Besichtigung der Leiche allein nicht zu erkennen. Spuren äußerer Gewalt waren zunächst nicht zu sehen. Die Tote Rosa Schakys, die früher im Norden Berlins   wohnte, fich seit wurde festgestellt als eine am 4. April 1900 geborene Händlerin einigen Monaten aber unangemeldet in der Schwerinstraße aufhielt. Beim Auffinden hatte sie einen Blumenstrauß in der Hand. Die Leiche wurde beschlagnahmt und zur Fest stellung der Todesurfache nach dem Schauhause gebracht. Die Db duktion, die Gerichtsarzt Profeffor Dr. Strauch gestern nach­mittag vornahm, hatte das überraschende Ergebnis, daß die junge scheint es, daß die Händlerin zunächst mit dem Gesicht auf der Händlerin erdrosselt worden ist. Nach Spuren am Gesicht Straße gelegen hat und ein Stück Weges gefchleift worden ist, nach dem ihr eine Schlinge um den Hals geworfen worden war.- Rosa Schalys handelte in den Lofalen des Westens mit Zigaretten Nach diesen Feststellungen ist ohhe weiteres klar, wo die und war dort ziemlich bekannt. Sie soll auch Kotain vertrie ben haben. Nach dem Ergebnis der Nachforschungen, die die der Berelendung des deutschen   Volkes zu suchen sind. Es sind Mordkommission mit ihren Beamten die Nacht hindurch betrieb, jene Revolverpolitiker auf der Rechten, die ihren Kreaturen ist die Händlerin zuletzt in den Morgenstunden in einem Lokal in der Alvenslebenstraße gesehen worden, wo fie aus Anlaß ihres Ge­die mörderische Waffe in die Hand drückten und nach Er3 burtstages zechte. Nach ihrem Fortgang hörten andere Gäste von berger schließlich Walter Rathenau   zur Strecke brach der Straße her Hilferufe. Sie gingen hinaus und fahen ten. Nach diesem Verbrechen, das von den Rechtsparteien noch mehrere Berfonen, die fich stritten. Alle gingen nach der Richtung, immer gedeckt und rechtfertigt wurde, vollzog sich unaufhalt in ber später die Tote gefunden wurde. Die Gäste dachten an eine samt der weitere Niedergang Deutschlands  . Mögen die Mil- Schlägerei Betrunkener und kümmerten fid nicht weiter um den lionen des ausgeplünderten und ausgebeuteten Arbeitervolles mit einer um den Hals geworfenen Schlinge den Tod gefunden hat in ft anaunehmen, baß die Sändlerin beim Schleifen in Stadt und Land, mögen die breiten Schichten des ver Auf die Ermittlung der Täter wird eire Belohnung ausgefekt wer­efendeten Mittelstandes und der um ihr letztes Hab und Gut ben. Mitteilungen zur Aufklärung nehmen die Kriminalkommissare gebrachten Kleinrentner den verbrecherischen Katastrophen- Trettin und Quoß im Zimmer 103a des Polizeipräsidiums enige poftifern auf der Rechten am 4. Mai die gebührende Ant- gen. Ob etwas geraubt worden ist, steht noch nicht feft. Die Händ­

wort erteilen.

Baiffeftimmung an der Börse.

An der heutigen Börse fanden die in den letzten Tagen be. gonnenen Eretutionen eine verstärkte Fortsetzung. Die Tendenz des Effektenmarktes ist dementsprechend außerordentlich schwach. Die Krebiteinschränkungen der Reichsbank und der Sce­handlung haben die Baisse erst richtig ins Rollen gebracht. Die Aussichten für die nächste Zeit werden an der Börse selbst sehr peffi: mistisch beurteilt. Man verweist vor allem darauf, daß die Renten­martkredite von der Wirtschaft bis auf einen einen Rest in An Sprud) genommen sind und daß eine eigentliche Rückzahlung dieser Kredile bis auf weiteres taum möglich ist, so daß mit fortgesetzten Prolongationen gerechnet werden muß.

Der heute veröffentlichte Reichsbanfausweis vom Quartals. ultimo bietet ja auch bereits ein außerordentlich trübes Bild des allgemeinen Geld. und Kreditverkehrs. Wesentlich trug zur Ber. schlechterung der Stimmung die Veröffentlichung des Pariser " Matin" über den Inhalt des Sachverständigenberichtes bei. Der französische   Frant liegt unverändert. Im Tausch verkehr wurde heute das englische Pfund mit 74,45 Frank bezahlt. Im offiziellen Devisenverkehr ist die Lage unverändert. Am Geldmarkt. macht die Versteifung rasche Fortschritte. Tägliches Geld ift faum noch zu bekommen; man nannte heute einen Sag von roz. pro Tag. Monatskredite werden anscheinend überhaupt nicht mehr abgeschloffen.

ferin foll etwa 100 Goldmart bei sich gehabt haben. In ihrer brau­nen Ledertasche wurde jedoch nichts mehr gefunden.

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unbehelligt von irgendwelchen Störungen vor fich gehen, und der bepremierende Eindruck des schlechten Besuches war offenbar fo start, daß es auch nicht zu einer Diskussion fam. Der Jungdeutsche Orden fann den gestrigen Abend in Schöneberg   als einen schweren Miß­erfolg buchen.

Wieder eine Paßfälscheraffäre.

Ein deutscher Beamter in den Händen russischer Erpress Ein helles Licht auf die Schleichmege, auf denen uns imi. wieder neue unerbetene Gäste aus dem Often zuwandern, wirft d Aufdeckung von Paßfälschern im großen, die der hiesigen Krimina polizei in den letzten Tagen gelungen ist. Der Fall hat insofern eine gewisse Aehnlichkeit mit einem anderen vor einigen Tagen berichteten Fall, als auch hier leider wieder ein deutscher Beamter schwach genug gewesen ist, sich durch abgefeimte ausländische Gauner verführen zu laffen.

Leute mit Pässen, die in Frankfurt   a. d. D. ausgestellt Schon seit einiger Zeit fiel es hier auf, daß außerordentlich viele worden waren, nach Berlin   zugereist tamen. Auch Ein­reifeerlaubnisse, Aufenthaltsbescheinigungen, Sichtvermerke stammten in auffallend großer Zahl aus jener Stadt. Kriminalkommissar Lobbes und seine Beamten famen einer russischen Bande auf die Spur, die in großem Umfange fälschen ließ und dann auch selbst fälschte. Ein Russe namens Bientowiti war der erste llr= heber des ganzen Treibens. Seine Fro lernte in Frankfurt   a. d. O. einen dort auf dem Baßbureau beschäftigten Beamten fennen und og ihn in ihre Netze, obwohl er Frau und Kinder hatte. Ihrer Ber­führung und leberrebungstunft gelang es, diesen Mann zu der ersten Baßfälschung zu bewegen. Nach dieser Gefälligkeit" hatte der Aufdedung seiner Straftat zwang er ihn seit. Bienkowski den Beamten in der Hand. Durch Drohungen mit dem fortwährend, ihm alles zu fälschen, was er verlangte. In einem Pensionat in der Neuen Königstraße, in dem er mit seiner Frau wohnte, richtete er ein förmliches Bureau ein, von dem aus er feine Fälschergeschäfte im großen und mit reichem Ertrage betrieb. Die Geschäfte" gingen so gut, daß das Ehepaar auf großem Fuße leben fonnte. Bon dieser Zentrale und ihrem Betriebe erfuhren aber auch noch andere Ruffen namens Rubinlicht, Saute, Betresoff, Lunin und v. Keuchel. Diese Herr schaften wurden dem Frankfurter   Beamten gegenüber noch dreifter, forderten den Mann furzerhand unter den üblichen Drohungen kommen. Sie unterhielten in den westlichen Vororten Neben wiederholt auf, mit Formularen, Stempeln usw. nach Berlin   zu zentralen und ließen hier den Frankfurter   Beamten alles ausfüllen, stempeln und unterschreiben. Jetzt gelang es der Polizei, Bienkowski, Saufe, Petrefoff und Lunin festzunehmen. Rubinlicht und v. Seuchel find verschwunden und werden noch gesucht. Der ungetreue Beamte ist ebenfalls verhaftet.

"

In der Baubude verbrannt.

Heute morgen gegen sechs Uhr wurde der 65 Jahre alte Wächter Franz Bagel aus der Wiechertstraße 58 in einer Baubude, die Hause Belle Alliance Str. 51 aufgestellt war, auf einem der Aktiengesellschaft für Bauausführungen gehört und die vor dem Arzt ftellte feft, daß der Tod infolge der schweren Brandwunden ein­Ro: sofen liegend verbrannt aufgefunden. getreten war. Nach den angestellten Ermit- lungen scheint Bagel  

Ein

durch ausströmende Gafe betäubt morden zu sein. Er ist dann auf den Kokscfen gefallen und hat dort den Tod gefunden. Potsdamer   Stadtverordnetensihung nach der Neuwahl. Nach dreiviertel Jahren fand fürzlich wieder die erste Stadtverordnetensizung im alten Stadtschloß statt. Bürgermeister Rauscher eröffnete die Sigung und begrüßie die neugewählten Stadtverordneten. In feiner Rede führte er aus, taß die Stadt Botsdam gut durch die Inflationszeit hindurchgefommen sei. In der Preffe lefe man fogar, daß England der Stadt Potsdam  vertreter gefchlossen diese Ehrung ab. Die Tagesordnung war englisches Rapital angeboten hätte. Bei der Berleihung der goldenen Amistetten lehnten die agt Lints.

nur sehr furz. U. a. wurde die Wahl des Stadtverordneten­anwalt Rosbund. 4

vorstehers vorgenommen. Wieder fiel die Wahl auf Rechts­

Die Berhandlung gegen die Giffmischerin Rose Gentschow wurde heute morgen fortgeführt. Bekanntich hatte die Angefiagie am den Aerzten gelungen, fie soweit wiederherzustellen, daß die Ange­Schluß der geftrigen Eikung infolge einer sie beloftenden Aussage einen förperlichen Zusammenbruch eritten, doch war es flagte heute der Berhandlung wieder folgen tonn. Zunächst wurde die gestern abgebrochene Bernehmung der Gastwirtin Frau Beymar über die Vergiftung des Händlers Hempel fortgesetzt.

In einer republikanischen Massenfundgebung gegen das Luden­dorff- Urteil, für die Freilaffung der politischen Gefangenen der halle  , Klosterstraße( Untergrundbahnhof Klosterstrak), Reichstags= Linfen sprechen Mittwoch, den 9. April, abends 7 Uhr, in der Stadt­abgeordneter Genoffe Dr. Paul Levi  , Landtagsabgeordneter Otto Nuschke   und der bekannte Vorfämpfer für die Revision des Fechenbach- Urier's, Senatspräfident A. Freimuth. Die nationa liftischen Organisationen haben mit einer Sprengung der Kund­gebung gedroht. Republikanische Arbeiter erscheint in Massen und beweist den Nationalisten, daß ihr eure Kund­gebungen zu schüßen wißt.

verkehrt ein Sonderzug zu ermäßigten Fahrpreisen von Offerfonderzug Berlin- Ostpreußen  . Am Donnerstag, 17. April, Charlottenburg   ab 6.11 abends, nach Königsberg   an 10.37 vor mittags. Fahrkarten nach Marienburg  , Elbing  , Braunsberg und Königsberg   werden vom Mittwoch, 9. April, an bei der Fahrkarten­ausgabe Zoologischer Garten in der Zeit von 10 Uhr vormittags bis Fahrpreise sind durch Aushang auf den Bahnhöfen bekanntgemacht. 6 Uhr abends ausgegeben. Die besonderen Bestimmungen und bie die Fahrt durch polnisches Gebiet weder Personalausweis noch Deutsche   Reichsangehörige brauchen bei Benukung dieses Zuges für visierten Baß. 3ollabfertigung an den Grenzen unter. bleibt. Unter gleichen Bedingungen verkehrt am 17. April auch

ein Sonderzug von Insterburg   über Königsberg   nach Berlin  .

Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Lehrer. In der Generalversammt lung wählte die Berliner   Ortsgruppe der Arbeitsgemeinschaft ozialdemokratischer Lehrer und Lehrerinnen Deutschlands   zum Vorsitzenden den Genoffen Dr. E. Bitte.

Groß- Berliner Parteinachrichten.

Ermordet und beraubt wurde am Sonntagmorgen um 8 Uhr in Hamburg   die 41 Jahre alte Brot- und Schokoladenhändlerin Minna Hinnrichs, geborene Schwebe, Am Malzweg 20 auf­gefunden. Sie ist durch einen Stich durch den Hals ge. tötet worden. Die Wohnung war durchwühlt, einige Schmud facen fehlen. Auf die Ermittlung der unbekannten Täter ist eine polizei ist um Mitwirkung ersucht worden. Mitteilungen an Ober- Genome Sermann Müller Lichtenberg. Alle mit der Sozialdemokratie Belohnung von 1000 Goldmart ausgefeßt. Die Berliner   Kriminal­wachtmeister Brumme, Streife B 1, im Polizeipräsidium.

Ein Reinfall der Schöneberger   Reaktion. Seit einigen Tagen machte fich in Steglik. Friedeau, Schöneberg   fowie in einigen anderen westlichen Vororten eine besonders heftige Propaganda für die Bersammlung des Jung­deutschen Ordens im Helmholz- Reformgymnasium in ber Rubensstraße zu Schöneberg   bemerkbar. Jedem Bewohner diefer Bororte, der einigermaßen unverdächtig ausfah, wurden Hand. zettel zugesteckt, an den Bahnhöfen wurden Werbeplafate ange schlagen, selbst die Bäume blieben nicht verschont. Bei dem starten bürgerlichen Charakter dieser Vororte hätte man nun mit einem großen Erfolg rechnen fönnen, doch es fam anders. Die ohnehin nicht übermäßig große Schulaula des Helmholk- Reformayymna fiums war am gestrigen Abend nur etwas über ein Drittel gefüllt. Das Bub'ikum bestand hauptsächlich aus Frauen, die hier wie übrigens auch in Bayern   bei den bürgerlichen Parteien das vorwiegend reattionär Element bilden. So tonnte der Vortrag

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Bichtenberg. 114-117. Abt. Seute, Dienstag, den 8. April, abbs 7%, Uhr, in ber Aula des Jahn- Realgymnasiums, Marktstr 1/2, große gemeinsame Mitglieder versammlung. Tagesordnung: Wir und der iommende Reichstag". Referent: Sympathifierenden Richtmitglieder sind eingeladen. Genossen! Gorgt für guten Besuch. Mittwoch, den 9. April:

29. bt. 7 Uhr: Mitgliederversammlung, Schulaula Senefelderfir. 6. Tages ordnung: Wahltechnische Aufklärung.

30. Abt. 7 Uhr Zahlabend bei Busch, Tilsiter Str. 27, Biebemann, Borndorfer Gir 8, Witschuß. Petersburger Str. 5.

54. Abt. Charlottenburg  . 7 Uhr zahlabende Gruppe 6: Jugenbheim. Rosinen traße 4. Gruppe 7: Lokal Schellach, Spreeste. 1. Gruppe 5: Donnerstag, 10. April, 7 Uhr, Lofal Bühnemann, Helmholzftr. 39 Sagesordnung in allen Gruppen: Stellungnahme zur Reichstagswahl 77. Abt. Schöneberg  . 7%, Uhr Bahlabende

1. Bea: Milbe. Stollendorfftr 16.

2. Bez.: Jürgens, Barbarossaftr 5a. 8 Bez.: Bittiomsti, Martin- Luther- Str. 78. 4. Bea B, Martin- Luther- Str. 69

31. Abt. Friedenau  . 8 Uhr Besarteabende. 1.- 3. Bez: Schulz, Wiesbadene Ecle Laubacher Str 4.- 6. Bez.: Mabe, Handjernftr. 60/61.

82. Abt. Sieglig. 7 Uhr Rablabenbe in ben bekannten gotaten. 01. Abt Ereptom.

Uhr Einzelzahlabende. 2. Bez.: Gollieg. Riefholz 19. 3. u. 4. Bez.: Sttinger, Rietholz Ede Elsenstr 5. Bez.: Trugmann, Jäger häuschen, am Treptower Part. 1. Bez: Donnerstag, 10. April, bei Brüdner, 133. Abt. Raraw. Gräz Ede Kriftr. 8 Uhr Sahlabend bei Rlig, Pantgrafenste. Tagesordnung: Reichstagswahlen und Maifeier.