Einzelbild herunterladen
 

Rund um Potsdam  .

Gewerkschaftsbewegung

Was noch zu zahlen verbleibt". Im Abteil faßen noch zwei Herren mit 3ylinderhut und fabel in den schlimmsten Monaten des Martsturzes sich handgreiflich Doppelt gibt, mer schnell gibt. Die Wahrheit dieses Gazes hat haften Schnurrbärten( wie S. m.)- lafen den Lofalanzenger" und rauchten Zigarren. Sie benahmen sich also ganz wie andere gezeigt. Wem damals nicht schnell genug gegeben wurde, der war Die Berliner   Buchdrucker zum Schiedsspruch. Leute auch, zumal wenn sie im Zylinder sind und Schnurrbärte wie manchmal schon bei vierundzwanzigstündiger Berspätung um die rechtigten Gehilfenforderungen burd) die Unternehmer hervorge infolge der in gewaltigen Sprüngen fortschreitenden Geldentwertung Im Buchdrudgewerbe hält die infolge der Ablehnung der be­der Kaiser tragen. Einmal schaute der eine zum Fenster hinaus, Hälfte des ihm gebührenden Betrages geschädigt. Es gibt aber Unrufene Strife auch weiter an. Am Montag berichtete Braun in und weil es regnete, sagte er: Scheußlich. Dann huffongte er fall perlegte, die sogar erft jegt ausgezahlt erhalten, der Generalversammlung der Berliner   Buchdruder über die 2ohn­weiler. Spalte um Spalte, Strag und Herzog, Ludendorff und Paula Busch  . Neubabelsberg  . Ein Trupp junger Menschen rechnet man ihnen vor, mas fie nach damaligem Geld zu bean- stand der Unternehmer gefcheitert waren, tam es zu dem befannien was ihnen bereits im Herbst vorigen Jahres zulam. Gewissenhaft perhandlungen. Nachdem die Berhandlungen an dem Wider fchritt den Bahnsteig enlang. Mädchenstimmen trällerten frühlings. froh und schmetterlingsleicht. Nun schaute der Herr im Zylinderspruchen hatten, und dann wird ihnen anheimgestellt, sich den Betrag Schiedsspruch, der nunmehr durch das Reichsarbeitsministerium abermals zum Fenster hinaus. Und was er fah, veranlaßte ihn, von soundsoviel Papiermark im heutigen Wert von einigen rechtsverbindlich erklärt worden ist. Als nachträgliche Auf­Mergernis zu nehmen. Das hat er denn auch reichlich. Gewiß: Goldpfennig bei ihrem Bostamt abzuholen. befferung ist in dem Schiedsspruch lediglich eine Lohnerhöhung um Deutsche Jungens und Frühlingslicht im Mädchenkleid, aber- Bor uns liegt ein Rentenbescheid, den eine im vorigen Jahr 150 m. ab 3. Mai vorgesehen. Rur   vereinzelt ist es den Kollegen nehmt alles nur in allem Derunglüdte Seitungsträgerin im April 1924 erhalten da flatterte zwischen Regen und Sturm hat. Nach der erst am 10. März 1924 ergangenen Ent. im Reiche gelungen, höhere Löhne zu erringen. Immerhin feien ein roter Wimpel. Er flatterte gläubig und hell und ahnte nicht... heibung des Oberversicherungsamts ist für die Zeit vont feibung des Oberpersicherungsamts ist für die Zeit von auch in Berlin   von der Gehilfenschaft gewisse Erfolge erzielt worden. Nun lehrten fich Zylinder zu Zylinder. Wolf!" fagte der eine. 9 Auguft bis 8. November 1923 eine Rente von monatlich 3632,10 Den im Reiche im Kampfe stehenden Arbeitern des graphischen Ge­Werden mir schon friegen!" der andere. Papiermart zu zahlen, wozu noch die gesetzliche Zulage fommt. werbes aber werde die wärmste Sympathie entgegengebracht. Mit ihr beläuft sich der Gesamtbetrag auf etwas über 232 Milliarden Papiermart, in genauer Berechnung 232 387 090 133 Papiermart. ie das herauskommt, ist in dem von der Deutschen   Buchdrucker. Berufsgenossenschaft ausgefertigten Bescheid auf einem Foliobogen in vorgeschriebener Umständlichkeit berechnet. Abbiert wird aus sechs Boften, wieviel die erhöhte Rente von 702 beträgt, dann aus ebenso vielen Boften, wieviel darauf zu zahlen ist, weiter aus ebensovielen Boften, wieviel davon schon gezahlt ist, und schließlich wird nach Abzug dieses schon gezahlten Betrages festgestellt, daß noch zu zahlen verbleiben etwas über 66 milliarden Papiermart, in genauer Berechnung mit Aufrundung 66 397 000 000 Bapiermart, munistische Stimmen angenommen: In ganze Berechnung auszuführen, dann das Formular des Bescheides das heißt: nicht ganz 6% Goldpfennig. Die Arbeit, die auszufüllen( die zahlreichen Durchstreichungen im vorgedruckten Teri fehen aus wie mit dem Lineal gezogen) und dazu die fast eine Folio­feite bedeckende Berechnung mit der Schreibmaschine sauber zu Pa­pier zu bringen, hat gewiß sehr viel mehr als 6% Goldpfennig

*

Das Potsdamer   Schauspielhaus trägt die Inschrift: Dem Ber­gnügen der Einwohner". Ein halbes Jahrhundert Bürgertum be. trachtete von dieser Barte Kunst und auch was danebenliegt. Botsdam. Die Inschrift am Schauspielhause steht schon über der ganzen Stadt, der Stadt der Ueberbleibsel, die Fridericus nie ver standen hat und nicht verstehen konnte und immer an Wilhelms II. bledherne Herrlichteit benft. Reichswehr   fnallt übers Pflaster. Bints, rechts, fints, rechts- Aus offenem Fenster schwingt der Lon einer Jungfrau: Es liegt eine Rrone im tiefen Rhein  den Gasthäusern siten Bürger bei Stangenbier und Politif. Und alles ist ein bißchen ungekanntes Bürgerbräu, vermanschtes

Münden.

-

-

-

-W-

Arbeitslohn gekostet.

Man fann es Unfallverletzten nicht verdenfen, wenn sie der. artige Renten als Fopperei empfinden. Mit Recht sind sie darüber empört, daß fie durch Verzögerung der Er lebigung ihrer Rentenansprüche geschädigt und schließlich mit Pfennigen abgespeist werden.

Für freie Körperkultur.

Der Verbandsvorsitzende Seiz ging in längeren Ausführungen auf den von den Kommunisten geforderten allgemeinen Streit ein und legte die Gründe für das Verhalten des Verbandsvorstandes dar. Man müsse einiger denn je zusammenstehen und die Kräfte für einen späteren Zeitpunkt aufsparen, um dann den Stoß der Unternehmer erfolgreicher abwehren zu fönnen.

Alle Redner verurteilten den Schiedsspruch als unbefriedigend und gaben einmütig ihrer Empörung Ausdrud. Nachstehende, Dom Borstand eingebrachte Entschließung wurde gegen einige fom­

rium erfolgten Berbindlichkeitserklärung vom 2. April 1924 Renntnis Die Versammlung nimmt von der vom Reichsarbeitsministe­rium erfolgten Verbindlichkeitserklärung vom 2. April 1924 Kenntnis

und erklärt:

und der guten Konjunktur im Gewerbe ist die getroffene Lohnrege Angesichts der von der Brinzipalität getriebenen Preispolitit lung mit ihrer fiebentiaffigen Staffelung von 30 m, in der Spige bis zu 18 M. herunter als vollkommen ungenügend anzusprechen. diese Lohnregelung entgegen der Auffassung des Reichsarbeits Unter den gegenwärtigen Berhältnissen im Buchdruckgewerbe ist ministers als nicht gerechtfertigt anzusehen.

Die ab 3. Mai vorgesehene Bulage" von 1,50 M. wirkt sich nach Staffeln zu Bettelpfennigen aus und ist weder geeignet, Ür­beitsfreude zu weden, noch den gewerblichen Frieden zu sichern. Unter dieser Bewertung des Schiedsspruchs fügt sich die Ge­

*

Im Part zu Sanssouci  " fingen die Böget zwifchen Regen und Sonnenschein. Das Schloß träumt von jenen Tagen, wo man nicht mehr eine Mart bezahlen muß, um einmal durch die Räume zu schlendern. Fremdenführer warten auf Fremde, warten von Ewigkeit zu Ewigkeit. Wer follte an solchem Tage, außer ein paar Wandervögeln die dankend verzichten im Barfe fein. Nur einer hat ein paar Provinzler erwischt. Ich höre: Also da hat ber Friedrich jewohnt, den se valleicht aus de Jeschichte zufällig tenn'n." Husch, husch die Waldfee! Plöglich zwischen Busch und Baum, seltsame Prozession. Fahnen, in schwarz- weiß- rot getrieben wurde, hatte den Erfolg, daß weite Kreise der Arbeiterschaft scheinender Zeit die Mittel anzuwenden, die sie als zweddienlich an­Die Hehe, die im vorigen Monat gegen das Nadtturnen behilfenschaft zunächst dem Zwange desselben, um bei geeignet er­halten. Eine, zwei zwanzig Fahnen und lauter junge Leut. Schirmmüge auf. Wir fennen uns. Bismard- Jugend. Rein Bort Aus diesem Grunde hatte auch die von den Gruppen für freie Körper nach fo langen Jahren größter Entbehrung durchzusehen. auf die Nadikultur aufmerksam wurden und sich mit ihr beschäftigten. fiebt, die berechtigte Forderung nach einer menschenwürdigen Existenz fällt. Es muß etwas passiert sein. Wozu sonst det allens? Nun fultur einberufene Brsammlung nach dem Reichenberger Hof einen tommen auch ältere Herren. Wo bei den anderen die Mühe, fist guten Besuch zu verzeichnen. Der Zwed diefer Beranstaltungen ift bei ihnen der Bylinderhut. Und huch ja, da sind auch meine Die Beseitigung vorhandener Mißverständnisse in der Arbeiterschaft. Herren aus der Vorortbahn. Schließlich entpuppt sich das Ganze Einleitend gab Kurt Lüde einen Ueberblick über die geschichtliche Ent­als Gedächtnisfeier für etwas totes Raiserliches. Choräle steigen wicklung der Rörperkulturbewegung. Rudolf Lehmann stellte der zum Firmament. Und wenn die Welt voll Teufel wär und wollt perlogenen bürgerlichen Unmoral die natürliche, hohe Sittlichkeit uns gar verschlingen... Schließlich fam der Schuhmann; da dieser Bewegung gegenüber. In feiner humor- und temperament werden die Fahnen eingerollt und ich befomme 6 M. Strafe vollen Art zeichnete Dr. Graaz die Ursache der körperlichen und mein Hund feinen Beißtorb trägt. geiftinen Schwäche. In verständlicher Darstellung zeigte er weiterhin als Mediziner die Bedeutung des unbefleideten Badens und der Gymnastik für die Gesundheit des Körpers. Am Schlusse fonnte er die einmütige Zustimmung der Bersammelten zu seinen Aus­für freie Rörpertultur ben Anschluß an das führungen feststellen. In diesen Tagen vollziehen die Gruppen Arbeiterturn. und Sporttartell Damit ist die organi fatorische Grundlage für ein erfolgreiches Arbeiten geschaffen. Im Anschluß hieran fei auf eine wertoolle und beachtenswerte literarische Neuerscheinung Hans Surén  , Der Menis und die Sonne ( Frandhs Sportverlag, Stuttgart  ) nerwiesen, in der vornehmlich an einer großen Anzahl Bilder der prachtvollsten und ebelften nadten Männer und Jüngingsgestalten der großartige Einfluß der Nadt. Lultur nachgewiesen wird.

-

weil

Die gestohlenen 300- Papageien wiedergefunden. Im Zoologischen Garten waren vor einigen Tagen auf rätselhafte Art wertvolle Papageien abhanden gefommen. Die Ermittelungen Der Kriminalpolizei haben auf die Spur eines jungen Mannes ge führt, der diese Diebstähle chne 3meifel im Umherreifen gewerbs mäßig betreibt. In Berlin   erschien er in Bogelhandlungen im Norden der Stadt und bot a pa gelien und Silberfafanen zum Kauf an. Er erzählte, er sei erst fürzlich zu Schiff in Ham burg angefommen, habe eine Anzahl ausländischer Bogel mitgebracht und müsse sie jest verlaufen, weil er Geld zur Weiterreife brauche. In einigen Fällen fand er auch Ab­nehmer, bie ihm für einen Bapagei 200 bis 300. zahlten. Bier Bapageien aus dem hiesigen Zoo fanden bie Kriminalbeamten bei Händlern wieder, einen bei einer Familie in Charlottenburg  , die ihn von einem Händler eben erst getauft hatten und sich von dem Dierchen nur schwer wieder trennen fonnten. Der fünfte ist sicher auch irgendwo in Groß- Berlin getauft. Mitteilungen über feinen Berbleib und über den Dieb nimmt die Kriminalpolizei des 33. Re piers beim Bolizeiamt Tiergarten enigegen.

als mit einer

-

Der geprellte Bankier.

Einer elegant und ficher auftretenden Schwindlerin mit ihrem Gafan ist ein Berliner   Banfier ins Garn gegangen und dabei um 123 000 Goldmarf geprellt worden. In gesellschaftlichen Angelegen heiten wandten fich ein angeblicher ungarischer Journalist Francois Szell und feine Gattin Marie geborene Fürst an ihn. Nach wieder­holber gemeinsamer Erledigung von Geschäften fam im September vorigen Jahres die junge Frau allein zu dem Bantier und bat ihn um ein Darlehen von 200 Goldmart, weil ihr Mann verreift sei. Infolge dieses Erfuchens fam es zwischen dem Banfier und ber jungen Frau zu einer angelegentlichen Aussprache, aus der ber Banfier die Ueberzeugung mitnahm, daß er es mit nichts weniger Fürstin zu tun hatte. Bon mun an war es ber Fürstin ein leichtes, ben verliebten Banfier einzuwideln und ihn zur Hergabe immer größerer Beträge zu bewegen. Die Beziehungen wurden immer enger und zuguterbett beschloß man, sie zu einer Lebensgemeinschaft auszubauen. Ende vorigen Monats fam man überein, sich in London   trauen zu lassen. Nach einem herzlichen Abschied in Berlin   fuhr der Banfier nach der Themfeftabt voraus und stieg im Rarlton- Hotel ab. Hier wartete er auf die Fürstin, die gleich nachtommen follte, vier Tage lang vergeb lich. Dann fuhr er nach Hannover  , suchte umsonst nach der Fürstin" oder Frau Szell   oder Berwandten, fehrte nach Berlin   zu rüd und erfuhr hier, daß Herr Szell   mit feiner Frau nach Stalien abgereift war. Das Bärchen hatte ihn im ganzen um 125 000 Goldmart erleichtert. Für die Wiederbefchaffung hat er 10 Bros. ber Summe ausgesetzt. Wie wäre es benn, wenn fich für einen Bantier, dem die Gold- Tausender so leicht aus her hand gehen, auch einmal das zuständige Finanzamt intereffierte,

-

3u der Schießerei in der Hagenauer Straße wird mitgeteilt, bağ ber junge Stolzfuß immer noch nicht vernehmungs­fähig ist festgestellt ist, daß er am Sonntag mit 10 Mann feiner Jugenbvereinigung in der Dunderstraße einen Ausflug nach Straus berg gemacht hat. Diese Burschen behaupten, daß sie mit ihm ge meinsam zurückgekehrt seien. Bom Bahnhof aus hätten fie fich auf bem Heimwege nach und nach getrennt und feien einzeln nach Haufe gegangen. Stolzfuß fei gulegt allein weiter gegangen. Eine Waffe will feiner von ihnen besigen. Ob diese Darstellung richtig ift, erscheint noch etwas zweifelhaft. Zur Zeit des Schusses haben gefchloffen, daß diefe doch zur Begleitung des Schwerverlegten ge­3wmei junge Burschen das Haus eilig verlassen. Es ist nicht aus. hört haben und daß fie unvorsichtig mit einer Pistole umgegangen find. Empfänger gesucht. Bei dem Eisenbahnunglüd in Ludwigsstadt  ( Oberfranken  ) am 18. Februar sind auch meh. rere mit Boftpateten beladene Güterwagen zer. trümmert worden. Bahlreiche Batete und Gegenstände find aber mangels jeglicher Anhaltspuntte unbe­ftellbar. Sie lagern beim Bo stamt Bamberg 2, wo sie für etwaige Rückfragen, die durch Bermittlung der Aufgabepoft anstalten unter genauer Bezeichnung des Sendungsinhalts anzu­bringen find, bereitgehalten werden. Die Bestellung würde feinen Schmierigkeiten begegnen, wenn die Absender vorschriftsgemäß Doppel der Aufschriften in die Sendungen gelegt hätten. Doppel der Aufschriften in die Sendungen gelegt hätten. Zamenhof als Philofoph und Ethifer" betitelt fich der Bortrag, den beute abend ber Efperanto- Berband Berlin   im Café Josty, Botsdamer Plat, veranstaltet. Beginn 8 Uhr.

Schlagwetterkatastrophe in Belgien  .

Ju einem Bergwerf bei Lodelinsart hat sich ein Schlag wefter ereignet, dem zehn Bergarbeiter zum Opfer ge­fallen find.

Gerüfteinffurz in der Kirche von 3onnebele. Dem Matin" wird cus Brüffel gemeldet, daß gestern in der Kirche von Zonnebete, die mährend des Krieges zerschossen wurde und jetzt wieder aufgebaut wird, ein Gerüst einstürzte. Bon sieben Personen, die zufällig in der Kirche anwesend waren, wurden drei auf der Stelle getötet. Drei andere verschieden nach ihrer Antunft im Hofpital. An dem Aufkommen der siebenten Berson wird gezweifelt. Es waren drei Frauen und vier Kinder.

Ein neuer Kindertransport in Wien   eingetroffen. In diesen Tagen tamen wieder weit über 1000 Kinder aus Deutsch  land zu mehrmonatiger Pflege nach Desterreich. Ein Transport brachte auf Einladung des Landes Niederösterreich   hauptsächlich Kinder aus Sachsen   und Bayern  . In einem zweiten Bug maren etwa 800 Rinder deutscher Turner, die vom Deutschen Turnerbund in Desterreich eingeladen waren; zu ihrer Be­grüßung bei der Ankunft in Wien   hatten sich eingefunden Vertreter der Deutschen   Gesandtschaft, der Regierung, des Turnerbundes und der Gesangvereine.

Berkehrsmißftände infolge der Polizeiftunde. Bom Zentralverband der Bäcker und Konditoren wird uns ge­schrieben: Durch die Berlängerung der Polizeistunde bis 1 Uhr nachts und durch die herrschende Verkehrsmijere haben sich für das Bersonal in den Konditoreien, Caféhäusern und Restaurants, unter dem diele jugendliche weibliche Bersonen sind, Mißstände herausgebildet, die auf die Dauer unerträglich find. Wenn die Betriebe erst um 1 Uhr gefchloffen werden, so wird das Personal durch Abrechnung, Auf­räumungsarbeiten, Umfleiden usw. noch mindestens eine halbe Stunde zurüdgehalten. Bom Besten aus stellen Straßenbahn, Hochbahn, Stadtbahn ihren Betrieb nach dem Norden und Often furz nach 1 Uhr ein. Da nun die meisten in diesen Betrieben beschäftigten Berfonen nicht dicht bei ihrer Arbeitsstätte wohnen, fondern vielfach hoch im Norden oder Often, so müssen fie allnächtlich nach einer eren, anstrengenden, oftmals bis 12 Stunden dauernden Tätigkeit ihren Marsch quer durch Berlin   antreten. Welche Gefahren hier in fittlicher und gesundheitlicher Beziehung bestehen, braucht wohl nicht besonders hervorgehoben zu werden. Wäre es von den Behörden nicht richtiger, ehe man die Zustimmung zur Berlängerung ber Groß- Berliner Parteinachrichten. Polizeistunde gibt, sich davon zu überzeugen, ob auch das in diefenentälin, 92. 96t. Mitwoch, 16 d. W. abends viinitlich 7, hr, bel Wolf, Betrieben beschäftigte Personal die Möglichkeit hat, feine Wohnung Raif Friedrich Str 173: Funktionärigung einschließlich der Gruppenführer. zu erreichen, denn die Entlohnung ist nicht so, daß es sich ein Auto Befondere Ein adungen ergehen nicht. Leiften fann wie die Gäfte, zu deren Bequemlichkeit die Polizeistunde ber Juriftlichen Sprechstunde, Lindenstr. 3, Distufftonsabend über Christentum und Sungsozialisten. Gruppe Süden. Seute, Dienstag, abends 8 Uhr, im Gaal perlängert murbe,

Ferienfonderzüge 1924. Die Konferenz der deutschen Reichs­eifenbahndirektionen, auf der die Fahrpläne und Tarifbestimmungen für die in diesem Sommer abzulaffenden Fertenfonberzüge zu er. mäßigten Forpreisen festgefekt werden sollen, findet am 29. April in Baden- Baden   statt.

Sozialismus.

Stereotypeure in verschiedenen Seitungsbetrieben fort. Die Bor In Schlesien   dauert der Streit der Maschinensetzer und stände des Zeitungsverlegervereins und des Buchdruckervereins haber beschlossen, am Mittwoch sämtliche Zeitungs- und Druckereibetriebe in Schlesien   zu schließen, wenn bis dahin die Streitenden trotz der Aufforderung ihrer Berbände die Arbeit nicht wieder aufgenommen

haben.

Der Streit in Ludwigshafen   q. Rh. führte zur Annahme der gestellten Forderungen und wurde damit beendet. Auch in Budapest   ist die Arbeit wieder aufgenommen worden. Ueber die Regelung der Lohnfrage wird nunmehr verhandelt.

Kommunistische Gewerkschaftstaktik.

Die Rote Fahne  " für die Proving Brandenburg bringt heute eine elfenlange Resolution, Sie ber Barteitag ber Kommunistischen Partei über die gegenwärtige Lage in ber deutschen   Gemert­schaftsbemegung und die nächsten Aufgaben der RBD. beschlossen hat Auf all die unglaublichen Berdrehungen einzugehen, die dem Agi tationsbedürfnis dieser Partei entsprechend nach dem Grundjag var­genommen wurden, die Lüge als Rampfmittel zu gebrauchen, hat Beinen Zwed.

Unsere Gewerkschaftsführer, die meist seit Jahrzehnten und unter ungleich schwierigeren Verhältniffen im Kampfe ihren Mann ge standen haben, werden furzweg als die gelben Gewerkschafts­führer" verleumbet und von ihnen behauptet: Eie organisieren planmäßig den Streifbruch und werfen die aufrechten Klaffen­fämpfer aus den Verbänden heraus". Da diese Unterstellung offen­bar noch nicht revolutionär" genug ift, folgt ihr die meitere: Die Gewertschaftsbureaukratie ist bestrebt, die Klaffentampforganisatio nen zu gelben, tapitalfreundlichen Vereinen zu machen" Das ist so der ja bereits hinlänglich befannte Ton der kommunistischen   Razen­niftifchen Barteitags gegen die Gewertschaften find nicht neu. Ohne mufit gegen die Gewerkschaften. Auch die Beschlüsse des fommu­Erlaubnis der Parteileitung dari tein tommunistisches Parteimitglied aus einer Gewerkschaft aus­treten, vielmehr muß jedes Mitglied der fommunistischen Partei zugleich Mitglieb einer Gewerkschaft sein. Doch nicht etwa, um in den Gewerkschaften in gemert haftlichem Sinne tätig zu fein, fondern im Sinne der kommunistischen   Partei.

" Der Parteitag verlangt von allen Mitgliedern einen entschie­denen und energischen Kampf gegen die Spaltung und gegen die reformistischen Spalter."

Mit anderen Worten, die kommunistischen   Parteimitglieder foller mehr noch als bisher in den Gewerkschaften die fom­Gewerkschaften, für die kommunistische Partei, um ihren mur iche Rabau- und Generalstreifpolitit betreiben, gegen die Ausschluß aus den Gewerkschaften zu erzwingen. Die Kape­disten können dann die Ausgesperrten als Märinrer der refor mistischen Gewertschaftsbureaukratie" hinstellen, um sie zugleich als neue Mitglieder für die kommunistischen   Gewerkschaften der Aus geschlossenen zu erfaffen. In dieser Weise sollen unsere Ge­wertschaften aber legalifiert und gestärkt werden; nicht als Ge mertschaffen zerrüttet, die Bommunistischen Ge­wertschaften, sondern als Hilfstruppen der kommunistischen  Partei

fommunistische Partei erneut gegen sie beschlossen hat, nicht irre Die Gemertschaften, werben sich durch die Taftit, die die tionen der tommunistischen Parteiprovokateure in den Gewerkschaften machen lassen. Sie fönnen und werden sich nicht alle Provoka gefallen lassen. Sie werden nach wie vor von allen ihren Mitgliedern, auch den tommunistischen, die Beachtung ihrer Saun­gen und Beschlüsse fordern. Wer absichtlich den Beschlüssen und fagungsgemäßen Bestimmungen zuwiderhandelt, wird aus geschloffen, felbst wenn er Mitglied der D. ist. Die fommunistische Partei fann in ihren Barteigewerkschaften bestimmen, sie fann nicht über unsere Gewerkschaften verfügen. Die Gewerkschaften gehen ihren Beg und lassen die Kommunisten meiter freien und zappeln.

Zum Warenhausstreit.

Die Lage im Warenhausstreit ist ziemlich unverändert. Nachdem die Handelshilfsarbeiter infolge eines Gonderabschlusses Sandorf, um deren Warenhäuser es sich handelt, bazu überge die Arbeit wieder aufgenommen haben, ist die Firma gangen, Neueinstellungen vorzunehmen. Viel Glück scheint sie dabei nicht gehabt zu haben, denn für ein Monatsgehalt von 60-90 W., felbst für männliches Personal, haben sich nicht viele Stellungslose gefunden. Aber auch den menigen, die sich zu einem Engagement bereiterklärten, wurde noch näherer Bescheid, wann die Arbeitsauf­nahme stattfinden soll, in Aussicht gestellt. Das in den Geschäften befindliche Berfonal ist nicht in der Lage, einen ordnungsgemäßen Betrieb aufrechtzuerhalten. Die Firma hat daher durch Labendieb­müßte, erheblich übersteigt. Im R. b. 2. ist festgestellt, daß die Stähle von gewiffen Räufern" erheblichen Schaden, der die Summe, die für die Gehaltsforderungen der Streifenden gezahlt werden