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verhastet wegen-Landesverrats'! Borgehen gegen dieRote �ahne". 53!« wir erfahren, wurd« der Redakteur der.Roten Fahne' Stadlverordneter Dörr, am Dvnnerstazfrüh aus dem Bett heraus verhaftet, weit ein Haftbefehl des Obevreichsanwalts wegen.Landes- oerrats' vorlag. Dieser fall durch ein« erwa 13 Zeilen umfassende Notiz verübt worden sein, die aus demdunkelsten Hinterpommern' militärisch« Uebungen vor der Dorfjugend auf demGute Iagow im Kreise Lippehne  ' kritisierte und als faschistische Uebungen be- handelte. Tie Notiz erschien am 3. April. Tatsächlich gibt es weder in H in:« rp o m me rn noch sonstwo einen Kreis L i p p e h n e. Dos sollte man, wenn nicht in der.Roten Fahne', so doch bei der Reichsanwaltschaft in Leipzig   wissen oder leicht fest- stellen können. Wo da die.Geheimnisse' liegen, die«wer fremden Regierung gegenüber gewahrt werden müssen, mag der Kuckuck wissenl Uebrizms ist Dörr zunächst wieder auf freien Fuß gesetzt. kommunistische Zemel Politischer Mord i» Hageuow. Schwerin  , 17. April.  (Eigener Drahtbericht.) Eine scheußliche Mordtat wurde unweft von Hagenow   In Mecklenburg   verübt: Ein Amtsoertreter namens Jonas wurde meuchlings nieder. geschossen. Die ZZermutung, die sofort nach Bekanntwerden 3 er Ta: auskam, daß es sich bei dieser Untat um«inen politischen Mord handelt, um einen Feinemord, der diesmal zur Abwechslung von kommunistischer Seite begangen wurde, scheint durch die amtlichen Feststellungen bestätigt zu werden. Die Tat soll von einem bekannten Kommunisten aus Lübtheen   begangen sein, der sicherem Vernehmen nach russicher Abstammung ist. Mehrere Mitglieder der kommunistischen   Ortsgruppen Hogenow und Lübtheen   stehen stark im verdacht, aktw an der Mordtat beteiligt zu sein. In Hagenow   sind bereits zwei führend« Kommu» nisten verhastet, in Lübtheen   einer: weiter« Derhaf- tungen stehen beoor. Zur Vorgeschichte und zur Erklärung der Motive für die Tat ist folgende« bcmerkcnswert: Jonas, der noch im Herbst vorigen Jahres Leiter der KPD  . war, hatte als solcher die bekannten kommuftstischen Moskauer   Putschanweisungen erhalten. Vor der Durchführung scheint ihm aber angst und bange geworden zu sein, denn«r entledigt« sich ihrer auf dem schnellsten Wege und kehrte der KPD  . den Rücken. Seitdem setzte ein« wüste Hetze seiner früheren Porteigenossen gegen ihn ein. Aus Furcht. Jonas könnte Verrat üben, hat man anscheinend den Mord begangen. In der Stadt Hagenow   geht das Gerücht, daß in der Gastjoirtschost Zur Traube' an mehreren Abenden vor der Mordtot geheime Sitzungen stattgefunden haben, an denen stet» drei Kommunisten aus Lübtheen   teilgenommen haben sollen. Hierbei soll der Plan zur Ermordung des Jonas beschlossen worden sein. Im Verlauf« der bisherizoir Untersuchung sind die Putschanweisungen sowie weitere» belostendes Material bereits gefunden worden. Der Kommunist Maurer K. hat bereits ein Geständnis abgelegt, jedoch bestreitet er ganz entschieden, daß er vorher von der Mordabsicht gewußt habe. De Leiche des Erschossenen ist am Mittwochabend nach Hagenow   gebracht und noch in der Nacht ist die Obduktion vorgenommen worden. Der Körper weist vier Echußtanäl« auf. Unter der Bevölkerung Hagenows herrscht starke Erregung über dies« feige und gemeine Mordtat, und man ist allgemein sehr gespannt aus die völlige Aufklärung dieses politischen Derbrechens.
ZUüller-Brandenburg naß gehe«, wie nun endgültig fest» steht, hat dem Leiter der ihürl.ngischen Landespolizei. Polizeioberst Müller-Brandenburg, dl« Anbiederung an die Recht»» Parteien nickt» genütz». Er wird von seinem Amt ent- b o b e n werden. Vorläufig ist er von der OrdnongSdund- regierung beurlaubt worden. Zum Gesandten in Belgrad   eruaml ist der bisherige Ge- sandte in Kotvno Dr. Olthausen.
.Zapfenstreich.' Al» gestern Im T r i a n o n t'h e a t e r der Vor. hang hochging, weht« eine modrig« Grabesluft von der Bühne. Ein fast vergessenes Gespenst schien zu neuem Leben erweckt. Franz Adam Beyerleins noch keine 30 Jahre alterZapfen« streich', das die Direktion Rotter auf den Spielplan gesetzt hat, kommt uns heute weniger aktuell vor als ein Stück, desien Handlung im Mittelalter spielt.' Der Militarismus, der Gegensatz zwischen Leutnants- und Unteroffiziersehr«, die Tendenz, daß ein Wachtmeister nicht nur Drlllautomat. sondern auch Mensch sein kann, sind Se- danken, die uns Republikanern kein Kopfzerbrechen mehr machen sollten. Wenn das ge'chickt k'istrmerte Trauerspiel bei der gestrigen Neueinstudierung starke Anteilnahme erweckte und lauten Beifall auslöste, so werden wir nachdenklich. Hand auf» Herz! Ist es im Heer der Republik ander» geworden? Ist die Schranke«fallen, die den Gemeinen verhindert, Offizier zu werden, oder wird ihm wenig- stens dieselbe menschliche Ehre zugestanden? Die Regie hotte sich ganz auf Spannung eingestellt. Es war ein« saubere Aufführung ohne den Ehrgeiz, etwa« Altmodisches auf neu aufzustutz-n. Georg Alexander  . Robert Müller. Schröder-Schromm, der unverwüstliche Julius Falten. stein und Irene Splrat holten au» ihren Rollen heraus, was nur irgend möglich war. Dgr. Eine ifidische UnioersitSt In Dan- ig? Di« Kommission für geistige Zusammenarbeit beim Völkerbund beschSsttgl« sich in ihrer letzlen Sitzung unter Leituno von Henr. verg'on mit der Frage de- in verschiedenen osteuropäischen ,L/-e«rn eingeführten oder geolanten Nornertts claostt« für südis�e Studie- re n de! E- wurde beschlossen, die Gründung einer jüdischen Universität in Europa   S" empfehlen Daraufhin erklarte der Vertreter Spaniens  , daß fein Land sich freuen wurde, d.esen Ge- danken verwirklichen zu können.. Dte. spamfch« Regterung werde nicht nur den Platz für diese Umversitat k�eltstellen. sondern auch eine jährliche Subvention bewilligen- Bekarmilich herrscht in Spanien   unter der Führung von Senate r P lbdo tint starke vo. wcguno zur Repatriieiunq der Juden. u.l« Kommission beschloß jedoch, im Hinblick auf die jiddisch««imn Ort tm beut» schen Sprachgebiet zu empfehlen und entschied sich für Danzig.  2n Jim Jork gib« es mehr fremdsprachige als englische Zes. langen. In der Eity von New Port werden ziveimal so viel fremd- sprachig« wie englische Zeitungen herausgegeben. Di« Gesamtauflage dieser sremdsorachigen Tageszeitungen betragt nechezu ein« Million Exemplare. An erster Stelle stehen dt« jüdilwen Zeitungen, fünf an der Zahl und mit einer Auflag« von 390 000. Ei folgenyvei na» ttenisch« Zeltungen mit 175 000 und drei deutsch  « mlt 110(WO Leserm Äwei russische   Zeitungen besitzen«Inen Leserkreis von über 72 000 und zwei griechische von über 55 000. In slowenischer, slowakischer. serbischer und kroatischer Sprach« erscheinen fünf Ztituno«, mit einem Gesamtumlauf von 55 000 Stück. Ihnen schließen sich zwei ungarische Blätter mit»7 000 Lesern an. drei polnische mit 2S000. eine französisch, mit 17 000. ein« tschechische mit 12000 und eine spanische mit 7000. An letzter Stelle schließlich sind drei arabisch« Zeitungen zu nennen, mit einem Leserkreis von Insgesamt OC>00 Personen. h« Mtmuf-eotitnutUWiv«franft«U«»«al-wdoot, te Indien gemeldet wird,«ft General Bruce, der ftübrer der Mount. �ck«kehrt. ins°lse«wer Ertraakung von Tibet au»»ach Indien  
Frankreich   sabotiert unö Hapern! Jntriguen gegen das Gutachten.
Varl,. 17. April.  (Eigener Drahchericht.) Es zeigt sich immer deutlicher, daß ollen offiziellen und offiziösen Versicherungen zum Trotz, die französische   Regierung an einer VerwirLichung des von den Sochocritündigen vorgelchlagenen Programms zur Losung der Reparationsfraze in seiner heuiigen Form nur«in sehr ge- ring es Interesse hat. Sie hat eine Reih« von Vorbehalten und Reserven formuliert, die praktisch daraus hinauslausen, sich dem verlangten Verzicht Frankreichs   auf sein« gegenwärtige Politik in den besetzten Gebieten zu entziehen, und sie scheint entschlosien, dos ganze Werk der Sachverständigen zu sabotieren, falls sie mit ihren Forderungen nicht durchdringen sollt«. Ein doppeltes Manöver In dieser Richtung scheint bereits vom Quai d'Orlay«in. geleitet worden zu fein. Das erst« besteht darin, die Zusammensetzung der Beparattonskowmisflcm zugunsten Frankreichs   zu äuderu. Im..Temps' wird am Donnerstag eingehend dargelegt, daß. nachdem Amerika   den Verfatller Berrrag nicht ratifiziert habe und auch nicht zu den Gläubigerstaaten Deutschlands   zähle, der ameri- konische Vertreter bei den Veratungen über die Verhandlungen der deutschen   Schuld in der Reparationskommifsion eigentlich nicht, zu suchen Hab«, daß man andererseits aber Japan   und Süd» s l a w i« n. die einen berechtigten Anspruch darauf hätten, nicht von den Beratungen ausschließen könne: der japanisch« Bot- s<l)aster halbe bereit» am Mittwoch einen Schritt in diesem Sinne bei Poincare   unternommen und nach Auftaffang der ftonzö fischen Re- gierung könne ein offizielles Ersuchen dieser Länder, über die Bero- tungen auf dem laufenden gehalten zu werden, nieht abschlägig be- schieden werden. Wenn auch nach dem Etatut der Reparatwns. kommifsion die Delegierten Japans   und Südflawien« tn der Repara- tionsfrage nicht stimmberechtigt sind, so würde ihr« Teilnahm« an Stell« de» amerikanischen Delegierten doch ein« beirächlliche Stärkung der franzSflsch.belgischell Posifion der Kommission bedeuten, in der bei Stimmengleichheit die Präsidial- stimm« den vusschiog gibt. Da, zweite Manöver, dos am Donnerstagabend ebenfall» derTemps' andeutet, ist nicht minder gefährlich. Danach beabsich- tigt die ftanzösifch« Regierimg den Standpunkt zu vertreten, daß die von der Kompetenz der alliierten Regierungen abhängigen Ent> fcheidungen erst getroffen werden können, wenn Deutschland   die ihm in dem Plan der Sachverständigen auferlegten Verpflichtungen zu erfüllen begonnen haben werde. Mit anderen Worten: Di« französische   Regierung will selbst die Diskussion über die von den Delegierten als unerläßliche Boraussetzung dezeichnete Wiederherstellung der wirtschaftlichen und fiskolisäyen Souveränität der deutschen   Regierung über die besetzten Gebiet« h i n a u s s ch i«- b e n, bis in Deutschland   die zur Errichtung der llöährungsbank. zur Umwandlung der deutschen Eisenbahn in ein« Privatgesellschaft. zur hypothekarischen Belastung der Renten usw. erforderlichen Ge- setze verabschiedet sein werden.
Auch in den maßgebenden französischen   Kreisen wird man sich wohl kaum darüber im unklaren sein können, daß keine deutsche   Regierung das Programm der Sachverständigen durchführen könnte, ohne die bindende Zusicherung, daß Frankreich   durch Erfüllung der ihm in diesem Programm vor- geschriebenen Bedingungen die Voraussetzung dazu schafft. Di« französische Taktik kann demnach auf nichts anderes hinauslaufen als darauf, das Wert der Sachverständigen im Keim zu sabotieren. Paris  , 17. April.  (Havas.) Bei dem gestrigen Besuch des japanischen Botschafters bei Poincare   hat es sich nicht um die omerikanifch-japanifchen Meinungsverschiedenheiten in der Einwände- rungssrog« gehandelt, der japanische Botschafter hat vielmehr Poin- eorö ersucht, Wirtschaft sverhandlungen zwischen Frank- reich und Japan   aufzunehmen, zum Zwecke der Neugestaltung des französifch-japanifchen Handelsvertrages, den Frankreich   nach dem Kriege gekündigt habe, und der bisher durch stillschweigendes Heber- einkommen von drei zu drei Monaren verlängert worden sei. Hapern unö üas Gutachten. Borstos; gegen die Reichsregierung. München  , 17. April.  (Eigener Drahtbericht.) Nachdem der bayerische   Ministerpräsident sein grundsätzliches Einverständnis zu der von der Reichsregierung geplanten Behandlung der Sachoer- ständig engutachten gegeben hat, ist ein Vorstoß bemerkenswert, den der der Regierung K n i l l i n g nahestehend«Bayerische Kurier' unternimmt. Es handelt sich um den Vorschlag der Sach- verständigen, die Reichsbahn in eine Aktiengesellschaft umzu- wandeln. Diese» Vorhaben sei schon im Rahmen des zwischen dein Reich und Bayern   abgeschlossenen Staatsvertrages unmöglich. Denn die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft sei die Uebertragung de» Besitze» an ein anderes Rechtssubjekt, also eine vollendete Der« äußerung. Der Vorschlag der Sachverständigen sehe darüber hinaus auch noch die vollwertige Verpfändung vor. Veräußerung wie Der- Pfändung seien beide nach Artikel 8 des Staatsoertrages nur mit Zustimmung der bayerischen Landesregierung möglich: diese könne ihrerseits auf Grund eines Landtagsbe» s ch l u ss«« die Zustimmung nur nach Vorousgenehmigung durch den bayerischen Landtag erteilen. Auch die Entente könne Bayern   eine Aenderung de» Slaatsvertrages in diesem wichtigen Punkte nicht aufzwingen. Werde die Jnternationalisierung der Eisenbahn entgegen den Bestimmungen des Aitikels 8 des Stoatsvertrages trotz­dem vollzogen, so sei der Staatsvertrag hinfällig und die Eisenbahn sei wieder Besitz de» bayerischen Staates. Es erscheine notwendig, die Reichsrcgierung daraus aufmerksam zu machen.
Eine programmreöe Staunings. Genosse Th. S t a u n i n g hat bei dem Abschlußfest der Aopen» Hagener Arbeiterschule folgend« Ansprache gehalten: Da» Abschlußfest der sozialdemokratischen Arbeiterschule fällt dieses Jahr auf einen Zeitpunkt, dessen Gedächtnis man in unserer Geschichte bewahren wird. Di« kleine verachtete Arbettervartei ist die größte politisch« Partei des Landes geworden, und die ganz« Bevölkerung wartet mit Interesse aus die Ernennung der ersten oänischen Arbeiter- regierung, als den Ausdruck de» Siege» der Sozialdemo trat!» scheu Partei." Ich möchte daher, indem ich die Lehrer und Schüler begrüße und ihnen für die Arbeit de» vergangenen Winter» danke, einige Worte über die politischen RichMnien für den neuen Lebensabschuiv der Sozialdemokralle und des dänischen Parlamentarismus, der jetzt anhebt, sagen. Die Politik, die geführt werden soll, ist durch die Wahlen be- stimmt. Es muß ein« demokratische Politik sein, und sie muß in Uebereinstinnnung stehn mit dem Programm, da» der letzte Kongreß ausgestellt hat. Man versucht allcnrbalben schars zu scheiden zwischen demokratischer und sozialistischer Politik: doch, wie all« hier wissen, ist das sinnlos. Wir sollen gerade durch die Demokratie zum Sozia» lismu», und die sozialistische Gesellschaft soll ja auch aus demo- kretisches Grunde ruhen. Vorläufig gilt es daher, die Gesellschaft zu demokratisievcn, und eben, wenn die» geschieht, erwächst der Sozialismus daraus. Ein isickiiges Glied in dieser bevor- stehenden Arbeit ist die Vvlksausklörung. Der wirtschaftliche Aufstieg der Arbeiterklasse muß von z u- nehmender Kultur begleitet sein, und die politisch« Reife wird stet» im Verhältnis zum Grade der Aufklärung stehn. Die Auf- klärungsarbeit, die unsere Partei bisher geleistet Hot. hat Frücht  « getrogen, aber mehr Aufklärang nnd höhere Kultur find erforderlich und nicht zum wenigsten bei der Partei, die setzt die Führerstellung in der Politik unseres Landes einnimmt. Ein wichtiges Glied wurde in die Organisation der Sozial» demokratie durch die Errichtung des Aufklärungsverbande« gefügt, und von hier aus wird flcherlich Tüchtige» geleistet werden. Aber wir können die Volk-aufklLrunqsarbett nickt allein meistern, dl« Gesamtheit muß ihre Pflicht tun, besonders Sindern und Jugend gegenüber, bei denen der Grund gelegt werden soll. ' In der kommenden Zeit muß man sich mit der Verbesserung der Lehrerausbildung, mit der Jugendschule und wa» sonst im Schulwesm oonnöten ist. be'chäftigen. Wir werden dann er» fahren, welche» Interesse die verschiedenen Parteien der Grundlage der Kultur unseres Landes entgegenbringen. In der Gesellschoftswirtschost vertreten wir dt« Lujossmig, daß die Arbeil der entscheidende Faktor ist: deshalb wünschen wir die bestmögliche Ausbildung für die Fach- arbeiter: aber wir wünschen auch, daß dem Fleiß und der Tüchtigkeit Schutz, namentlich durch«inen unversöhnlichen Kampf gegen die Arbeitslosigkeit, gewährt werde. Wird die Produktion erhöht, kann die Arbeitslosenunterstützung gespart, der Umsatz vermehrt werden-und die Steuerkraft steigen. woraus sich auch günstigere Voraussetzungen für den Staatshaus- holt ergeben. Und hieraus folgt auä> die Besierunq des Wertes unserer Valuta, die Herabsetzung der Warenpreise und weiter« günstige Entwicklung bedeutet.- In dlesem Kreis« wird kaum das Verständnis für die Schwierig» keiten mangeln, denen wir jetzt entgeqengehn, und deshalb möchte ich auch hier dl« Bitte aussprechen, das Interesse für«ine gut« Arbeiteraufklörung weiterzuoerbetten. Es muh jetzt Reif«, Vertrauen, Zusammenhalt bewiesen werden: denn jetzt gilt««, den Grund zur Entwicklung der nächsten 25 Jahre zu legen. Und hinsichtlich dieser Arbeit müssen wir uns in erster Linie aus unsere etgenen Kräfte verlassen. Selbstverständlich steht ein Stab von Beamten für die Ber- waltung und dl, Borbereitung der Gesetze zur verfugung: ober viel« weisen mit Besorgnis auf das Ausland hin, wo der un- günstig« Einfluß von Beamten die Arbeit unserer Partei- genossen erschwert Hot..... Ich glaub« jedoch, daß Dänemark   in seiner Gesamtheit einen loyalen und pflichttreuen Beamtenstand hat. Ich kann nicht
glauben, daß in den Ministerien Leute sitzen, die die Arbeit von anderen politischen Gesichtspunkten beeinflussen lassen als denen. die nun zur iRacht gelangt sind. Es gibt vielleicht Leute, die ihre Beamtenstellungk» aus poli- tischen Gründen ausgeben möchten: doch von denen, die unter dem neuen Ministerium verbleiben, muh selbstverständliche u n, bedingte Loyalität erwartet werden, und ich glaube auch, daß sie vorhanden ist. Aber die Arbeiterklasse wird vsel aus der Zett lerftchC in die wir jetzt eintreten. Es wird -_ eine Sampszeik, aber auch«tue ArbeitszeU werden, und es hängt eben von der Höh« der Kultur und der Neise�z- de» Geistes ab. ob die Lehre, die wir erhalten, uns weiter vor» w ä r t s führen wird, wo» hoffe ich der Fall sein wird. Wir führen das Werk weiter, das unseie Väter vor mehr als 50 Jahren begannen, wir führen es weiter in demselben Geiste und Glauben, der sie beseelte und begeisterte, all« Schwierigkeiten zu Überminden im Geiste des Sozialismus. Es lebe der Sozialismus! « Dänemarks   Außenminister in der Lrbeiterregierung zu werden bat sich der dänische Gesandt« in Berlin  , Graf Moltk«, bereit erllärt._ Der japanisch-amerikaniscbe Konflikt. Jtem Port, 17. April.  (Eigener vrahkberichl.) Der Senat hat die Abstimmung über den Zusah zum Einmanderungsgeseh. der die Einwanderung von Ehinefen und Zapanerv unterbindet. wiederholt und mit 7t gegen 4 Stimmen den Zusah angenom­men. Gut informierte Washingtoner Kreise berichten, daß mit Rück- ficht auf die wahrscheinlichen polltischen Folgen in den am Pazifischen Ozean   liegenden Staaten Präsident Co olidge sein Veto gegen diesen Beschluß einlegen wird. E<Adge soll namenllich vom Staat«. sekretär hvghe», der eine Reizung Zapem» für sehr bedenk- lich vvd den amerikanischen   Interessen abträglich hält, bearbeitet werde», sein Vetorecht zu benüheu. Tokio  , 17. April.  (TU.) Der japanische   Staatsmann und Großindustrielle Shibufawo erklärte amerikanischen Pressever. tretern, daß die Annahme des Einwanderungsgesetzes durch den Kongreß eine Aera der Grausamkeit und der Rachsucht einleiten werde. Seit 70 Iahren hätte Japan   alle» getan, um die Freundschaft der ZZereinigtcn Staaten zu erhalten. Amentas eigenes Gewissen sei der einzige Zwang, der seinen Hand» langen auserlegt werden könne. Keine äußere Macht könne Amerika  zwingen. Di« jetzig« Frage sei daher der Prüfttein der amerika­ nischen   Gerechtigkeit und Menschlichkeit.Es war Amerika  , welches Japan   auf die Wege der modernen christlichen Zivilisation geführt hat, welches Japan  «ingeladen hat. aus seiner Zurückgezogenheit hervorzutreten und der Familie der zivillsierten Notionen beizutreten. Darum hätte Amerika   niemals, wenn es in Uebereinstimmung mit seinem v orgeblichen Bekenntnis von Gerechtigkeit und Humanität gehandelt hätte, die Japaner aus. schließen dürfen. Jetzt wird ganz Japan   wie ein Wann ausstehen und die Amerikaner fragen: Warum habt Ihr un» denn überhaupt eingeladen, dem Geschäft der modernen Zivilisation bei» zutreten? Japan   ist in vorliegendem Falle gänzlich machtlos. Es kann nicht hoffen, sich in die inneren Angelegenheiten der Der- einigten Staaten«inmischen zu können. Japan   kann nicht» Positives tun, aber es wird tiefen Groll empfinden über die ihm absicht- lich vor den Augen der ganzen Welt zugefügte Beleidigung durch ein« Ration, deren Leitmotiv Menschlichkeit. Gerechtigkeit, Freiheit und Brüderlichkeit ist. Ich sageabsichtlich', weil Japan  mit der äußersten Gewissenhaftigkeit da» Gentlemenabkommen be» obachtet hat und«in« Auswanderung nach den Vereinigten Staaten   verhindert hat. Japan   hat fein ehrlichste» und beste, getan, um seinem in dem Geist eine» Gentlemen   abgegebenen Ver­sprechen treu zu bleiben. Die Annahme des Gesetzes wird über. drüsstg« Grausamkeit einerseits und gedämpften Groll andererseil» hervorrufen.'