ab Behelfswohnungen sowie sogenannte Wertwohnungen sind auch zt wieder von der Förderung mit öffentlichen Mitteln ausgeschloffen. Der staatliche Ausgleichsfonds foll vorwiegend dazu dienen, die Wohnungsbautätigkeit zu fördern in Gebieten, in denen aus beson. beren Gründen der Wohnungsbedarf nennenswert starter ist als in anderen Bezirken, oder in denen die Wohnungsbautätigkeit mit dem den Gemeinden zur Berfügung stehenden Anteile am Hauszinssteuerauffommen nicht hinreichend unterstüht werden fann. Er wird in erster Linie den unter besonders schwierigen Wohnungsverhältnissen leidenden Gemeinden des befehten Ge. bietes, aber auch den Bezirken zugute fommen, deren Wohnungs. not durch den 3ustrom deutscher Flüchtlinge erheblich verstärkt worden ist. Berücksichtigt aus dem Ausgleichsfonds follen ferner auch folche Gemeinden werden besonders ländliche und Borortsgemeinden, deren geringes Hauszinssteuerauftommen es ihnen nicht möglich macht, u. a. den Wohnungsbedarf für zugezogene oder zuziehende städtische Arbeitnehmer in genügendem Umfange zu befriedigen. Die Vergebung der Hauszinssteuerhypothefen aus dem staatlichen Ausgleichsfonds erfolgt unter den oben schon angegebenen Bedingungen gleichfalls durch die beteiligten Gemeinden und Kreise. So notwendig Richtlinien und Vorschriften sind, zu bedauern ist nur, daß Wohnungen damit nicht gebaut werden können und daß die Hauszinssteuer, d. h. die Quelle, aus der die Mittel für die Hypothekenbewilligungen genommen werden müssen, erst allmählich zum Fließen kommt. Aufgabe der Gemeinden und Kreise, aber auch in Beziehung auf den Ausgleichsfonds des Staates, muß es deshalb fein, alles aufzubieten, um im Borgriff auf die zu erwartenden Steuereingänge schon jezt Mittel in die Hand zu bekommen, die die dringend notwendige Inganalegung der Bauwirtschaft möglich machen. Das Schwergewicht der Fürsorge für den Wohnungsbau liegt darauf sei hier besonders hingewiefen von jest ab jedenfalls bei den Gemeinden und Kreisen, die hoffentlich den Beweis erbringen werden, daß fie der ihnen übertragenen großen fozialen Aufgabe auch wirklich gewachsen find.
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Die Liquidation der Außenhandelskontrolle. Die in der Zeit der Währungszerrüttung so wichtige Kontrolle der Ausfuhrpreise und Ausfuhrmengen durch eigene Selbstverwaltungsorgane ist nach Ansicht des Reichsmirtschaftsmini fteriums jezt überflüffig geworden. Eine Exportfontrolle findet in vielen Industriezweigen nur noch durch den Reichskom.
miffar für Aus- und Einfuhr statt.
Staatsbeteiligung an der Holzwirtschaftsbant. Die Preußische Staatsbant hat einen großen Posten Aktien der Holzwirt. fchaftsbant übernommen und so eine mittelbare Beteiligung des preußischen Staates an diesem zur Förderung der Holzwirtschaft gegründeten Unternehmen herbeigeführt. Die Holzwirtschaftsbant hat ihrerseits eine Interessengemeinschaft mit der Süddeutschen Holzwirtschaftsbant abgeschlossen und durch Austausch von Aufsichtsräten befestigt.
Auflöfung des Stärtesynditats. Das Stärkesyndikat hat sich aufgelöst. Eine wesentliche Herabsetzung der Stärkepreise, die infolge aufgelöst. Eine wesentliche Herabfegung der Stärfepreise, die infolgedessen erwartet werden würde, ist auf die Dauer unwahr scheinlich, da gleichzeitig ein Zollschuh für deutsche Stärkefabrikate scheinlich, da gleichzeitig ein 3ollschutz für deutsche Stärtefabrikate vom Reichswirtschaftsministerium vorbereitet wird und vom Reichsrat bereits angenommen wurde.
Frantspekulation und Metallmarkt. In den Kreisen der rein gefallenen Metall- Frantspekulanten wird die Ansicht vertreten, daß Geschäfte, soweit Zahlung in ausländischer Währung gefordert wird, auf Grund der Verordnungen gegen die Spekulation nichtig sind. Diese Verordnung hat wohl hier zum erstenmal Beachtung durch die Spekulation gefunden. Der Devisentommiffar ist aber nicht der Ansicht der Spekulation und sieht, wie er mitteilt, darin nur einen Bersuch, sich den Verpflichtungen zu entziehen, was gegen Treu und Glauben verstößt. Deshalb empfiehlt er den Be troffenen, sich die notwendigen Devisen durch Verkauf von Metall zu beschaffen und, wenn der Erlös nicht reicht, in Mart zu zahlen. Der Frant segte feine Besserung fort. Dadurch ist die Lage auf dem Metallmarkt verschärft worden, so daß man Insolvenzen zahlreicher Firmen erwartet.
Die Industrialisierung Südafrifas. Der Manchester Guardian Commercial" berichtet über die neuere Entwicklung Südafrikas auf dem Wege zur Industrialisierung. Eine ganze Anzahl von Fabrifen ist neu errichtet, andere find wesentlich ausgebaut worden. Besonders die Wollindustrie hat einen großen Umfang angenommen, um die im Inland gewonnene Wolle zu verarbeiten. Auf dem Weltmarkt stehen wir vor einer Verknappung der Rohwollvor. räte, die durch die südafrikanische Entwicklung verschärft werden tann. Auch ist eine großangelegte Fleischfonferpenindustrie im Entstehen. Außerdem wurden Spinnereien, TabafSündholz, Seifen-, Schuh- und Leberfabriken gegründet. Billiges Heizmaterial und billige ungelernte Arbeit der Eingeborenen begünstigen die Entstehung dieser Industrien. Nach einer Verordnung des Reichswirtschaftsministeriums vom Bestrebungen zu einer nationalen Industrie in China . Einer 14. April 1924 ist in Aussicht genommen, folgende Außen- amerikanischen Zeitschrift(„ The World Tomorrow") zufolge gibt es handelsstellen und Außenhandelsnebenstellen, jekt in China sechs Industriezentren. Der Anteil des die bereits seit längerer Zeit ihre Bewilligungstätigkeit eingestellt fremden Kapitals an den chinesischen Unternehmungen geht ständig zurüd. So gehören 51 Broz. der in China befindlichen Spindeln Benzin- Benzol, für den Bereich der deutschen Gießereien, Chemie, für Eisen- und Stahlerzeugnisse, für Eisen- und Stahl: chinesischen Besizern, 27 Proz. japanischen und 5 Broz. englischen Chemie, für Eisen- und Stahlerzeugnisse, für Eisen- und Stahl Eine große Schiffahrtspesellschaft in Shanghai wurde aus anterifawaren, für Eisenbahnwagen, für Eisenwirtschaft, für Elektrotechnik, nischem Besiz in chinesischen übergeleitet. Die Richtung geht unfür den Exporthandel, für Taserstoffe, Haare, Borsten und Stuhl verkennbar zur Nationalisierung der Industrie unter Ausrohr, für Feinmechanit und Optit, für Flechtwaren, für die holz schaltung des ausländischen Kapitals, das sich immer mehr auf die verarbeitende Industrie, für Bleistifte, für die Kortindustrie, für Lieferung von Maschinen und Werkzeugen beschränken muß. Die Ratao- und Schokoladenerzeugnisse und Zuckerwaren, Kautschut, der nächste Stufe der Entwicklung wird die Ausbeutung der Bergwerfe Leberwirtschaft, für Rauchwaren, für Leuchtöle, für den Maschinen Lederwirtschaft, für Rauchwaren, für Leuchtöle, für den Maschinen- und der Ausbau von Eisenbahnlinien sein, die ebenfalls durch ein bau, für Metallerzeugnisse, der Metallwirtschaft, für Musikinstrumente, für das Papierfach, für das Buchgewerbe, für die Papier - heimisches Kapital ausgeführt werden dürften. industrie, für Papierwaren Abt. H. und L, für Paraffin, Kerzen, Erdwachs, Ceresin und Montenwachs, für Schiffe, für Schnik und Formerstoffe und Knöpfe, für Spielwaren, für Steine und Erden, Feinferamit, für Glas, Natursteine, für 3ement, Ratt, Gips, Traß und sonstige Bindemittel, für das Tabalgewerbe, der Bigaretten industrie, für Steinfohlenbeer Bevollmächtigter für Aus- und Ein fuhrbewilligung von Mineralölen.
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Ansprüche gegen die genannten Stellen sind balbmöglichst, jedoch jedenfalls vor dem 1. Juli 1924, geltend zu machen. Der Reichs tommiffar für Aus- und Einfuhr bewilligung, Berlin B. 15, Liezenburger Str. 18, ift, falls die unmittelbare zu leitung der Ansprüche an die genannten Stellen Schwierigkeiten begegnen follte, zur Entgegennahme und Weiterleitung der Ansprüche
bereit.
Englisches Kapital im polnischen Holzgewerbe. Die Ausnutung der Baslowescher Forsten( Buszcza Bialowiejska), des größten europäischen Waldgebietes, über die die polnische Regierung jahrelang mit verschiedenen ausländischen Konzernen verhandelt hat, ist nunmehr endgültig an eine Gruppe von englischen Holzfirmen vergeben worden. Die Ausbeutung foll underzüglich beginnen.
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infolge der Fordchen Automobile billiger Düngemittel. Das Versprechen Fords wirfte unwiderstehlich auf die Farmer, deren Organisationen in der legten Zeit an Madht beträchtlich zugenommen haben. Diese bestürmten auf Grund ihrer Vereinbarung mit Ford das Parlament mit Gesuchen, die Ausbeutung der Wasserkräfte an Ford zu übertragen. Das Angebot Fords war wie in der letzten Nummer der amerikanischen Nation" ausführlich dargestellt wird viel günstiger als andere Angebote. Er wird die Wasserkräfte in der Tat um ein Butterbrot erhalten. Er übernimmt die bereits Dom Staat während des Krieges ausgebauten Stickstoffwerfe, worie der Staat 83 Millionen Dollar investiert hat, um 5 millionen Dollar. Außerdem muß das Stauwert mit einem Kostenauf wand von voraussichtlich 50 Millionen Dollar vom Staat ausgebaut werden, wofür Ford jährlich kaum 3 Proz. für Tilgung und Zinsen dienst bezahlen muk. Ford erhält das Recht zur Ausnüßung der Wasserwerke und Betriebe auf 100 Jahre und ist von der Bindungen des Gesezes über Benutzung der Wasserkräfte, dic das Gemeininteresse und die Verbraucher schüken, befreit. So kann er den Strom, den er zur Herstellung von Stidstoff nicht brauchtund hierfür kommt nur ein. Bruchteil des Stromes in Frageweder in eigenen Betrieben verwerten oder aber ohne Bindung an vorgeschriebene Breife weiterverpachten. Auch ist er in der Berech nung seiner Produktionskosten bei der eigenen Erzeugung durch feine Borschriften gebunden. Ford ist heute der größte Besizer von Bergwerfen, Forsten, Holz- und Zellstoffabriten, Eisenbahnen und Baumwollfabriken; seine Automobilfabriken bilden einen verhältnsimäkig geringen Teil seines Besizes. Die Uebertragung der Wasserkräfte gibt ihm zur weiteren Ausbreitung unbegrenzte Möglichkeiten. Ford ist dank seiner billigen Automobile und seiner Lohnpolitit, die unter äußerster Ausnükung der Arbeitsintensität gute Löhne bei achtstündiger Arbeitszeit sichert, sehr volkstümlich. Nichtsdestoweniger ist das ihm gewährte Riesengefchent ein Mißbrauch an dem Bolfsvermögen und birgt um so größere Gefahren, als nach Fords Tode feine Nachfolger feine persönliche Tüchtigkeit feineswegs gewährleisten.
Verbandstag der Textilarbeiter.
ents
nur
Kaffel, 17. April. ( Eigener Drahtbericht) In der Donnerstagvormittagsfigung des Textilarbeiterfongresses erstattete zunächst Dressel den Bericht über das Verbandsorgan. Den Wünschen der Frauen habe man nach Möglichkeit Rechnung getragen, aber die Jugend müsse noch viel mehr berücksichtigt werden. Die geistige Erziehung der Jugend sei eine der wichtigsten Aufgaben der Zukunft. Wenn endlich die Streitagt innerhalb des Verbandes begraben werde, fönne auch der„ Textilarbeiter" mehr leisten; fo aber sei das Verbandsorgan gezwungen, auf diesen inneren Streit einzugehen, und das werde nicht aufhören, folange die KPD. ben Borposten Moskaus spiele. Der Rebner bat, die kommunistischen Anträge gegen die Schreibweise des Verbandsorgans abzulehnen; über die reichhaltigere Ausstattung des Textilarbeiters" ließe sich reden. Die Leitung werde ihr möglichstes fun. Dem im vorigen Jahre ausgeschiedenen Redakteur Wagener, der den Lertil arbeiter" seit 1896 geleitet hat, sprach Dressel unter dem Beifall des Verbandstages den Dank der Verbandsleitung aus. Der Lertil arbeiter" hat gegenwärtig eine Auflage von 400 000 Exemplaren.
Den Bericht der Revisoren aab Frigiche, den des Berbands ausschuffes Schmidt. Dieser hob hervor, daß alle Beschwerden dem inneren Streit zwischen Kommunisten und Andersgesinnten ents stammen.
Antrag, einem Oppositionsredner eine Stunde Redezeit zu gewähren, Die Aussprache geftaltete fich sehr lebhaft. Ein fommunistischer wurde gegen etwa 20 Stimmen abgelehnt. Die Debatte bewegte fich in der Hauptsache in einer Auseinandersetzung mit der, Ovvos Amerika hat Henry Ford ein Königreich gefchenkt. So haben fition". Fast alle Redner wandten sich scharf gegen die kommunisti bekannte Senatoren der Bereinigten Staaten den Vertrag ausgelegt. fchen Umtriebe im Verband und verlangten eine reinliche Scheidung. den der amerikanische Kongres mit Henry Ford zur Verwertung Wer den Beisungen Mostaus folge und nicht das Verbandsstatut der riesigen Wasserfälle in Alabama , der sogenannten Muscle beachte, fönne nicht in den Reihen des Verbandes geduldet werden. Shoals", geschlossen hat. Der bekannte Senator Norris erflärte: Bemerkenswert war, daß der Oppositionsredner Hauboldt aus Dies war das größte Gefchent, bas je einem einzelnen Faifenau der Ansicht Ausdrud gab, die Arbeiterschaft tomme un Sterblichen zuteil wurde." Wenn der Vertrag im Senat zur Abben bewaffneten Aufstand nicht herum. Der fommu ftimmung tommt, so ist die Mehrheit dafür schon gesichert. Es nistische Delegierte Affenbacher aus Barmen verlangte, der Butter steigt weiter im Preise. Nach dem Marktbericht von Nach dem Marktbericht von handelt sich in der Tat um eine Riefenunternehmung sondergleichen, Textilarbeiterverband folle fich dem russischen Berband an Gebr. Gauſe verschärft die Knappheit an Butter die Marktlage die nun von den Bereinigten Staaten, dem Eigentümer der Waffer schließen. Der Antrag Affenbacher fand nicht einmal die erforderweiterhin und zwang die Notierungsfommiffion, die Preise am fälle, zu den denkbar günstigsten Bedingungen an Ford übertragen liche Unterstügung. Dienstag um 8 m. per Zentner zu erhöhen. Die Nachfrage ist werden soll. Die erwähnten Wasserfräfte werden nach Errichtung bringend und fann ihr bei den geringen Inlandszufuhren und der des Stauwertes 600000 Pferdekräfte liefern, werden den Kommunisten auseinander und betonte, daß endlich reine Bahn In seinem Schlußwort fehte fich Jaedel nochmals mit den Unmöglichkeit des Imports nicht im entferntesten entsprochen werden. Stromt für ein Gebiet von 500 Meilen im Umfreis erzeugen und Die amtliche Preisfeitfegung im Verkehr zwischen Erzeuger und außerdem den größten Betrieb der Welt für Stidichloffen, die Referate von Jaedel und Feinhals als Broschüre gemacht werden müßte. Mit großer Mehrheit wurde beGroßhandel, Fracht und Gebinde gehen zu Käufers Lasten, war ftoffgewinnung aus der Luft versorgen. Die Herstellung herauszugeben. Zwei vom Verbandsvorstand eingebrachte Ent am 15. April 1924 für la Qualität 168 M. per Zentner, IIa Qualität von billigen Stickstoffdüngemitteln war das Bauberwort, das Ford schließungen, von denen die eine sich gegen den Raub des 163 M. per Zentner, abfallende 150 M. per Zentner. Auch nach zu diesem Vertrag verhalf. Er erklärte, daß er sich für die Her Acht st unbentages und die Beschneidung der Rechte der Be Margarine ist die Nachfrage des bevorstehenden Festes und der ftellung von 40 000 Tonnen Stickstoff im Jahre verbürge, die er fehlenden übrigen Fette lebhafter geworden, zumal in den Konsum- au einem Preis von nicht mehr als 8 Broz. über die Herstellungs- triebsräte, die andere gegen die Lohnpolitik des Reichs. und Spigenmarken; während Mittelqualitäten weniger gefragt fosten in den Verkehr bringen würde. Die amerikanische Landwirt arbeitsministeriums wendet, wurden gegen wenige Stimmen schaft bedarf nicht zuleit wegen des Verschwindens der Pferde angenommen. Die Kommunisten stimmten gegen die Wieder. erringung des Achtstundentages. Nach dem Bericht der Mandatsprüfungsfommission ift die 15. G neralversammlung des Deutschen Tertilarbeiterverbandes von 285 männlichen und 30 weiblichen Delegierten beschickt. Der Verbandstag spricht der Leitung des Verbandes mit Neun zehntelmehrheit unter stürmischem Beifall das Vertrauen aus. Der Borstand wurde beauftragt, die Geschlossenheit des Ber. bandes mit allen Mitteln herbeizuführen.
bleiben.
In diesen Jahren entstehen unter einer beispiellofen Fülle von Werken, die der Gerius ihm eingibt, seine großen episch- lyrischen Gedichte sowie seine Dramen, unter denen wiederum jenen der Borzug zu geben ist, in denen das lyrische Element vorwiegt. Unter den dramatischen, aber bühnenfremden Gedichten find es vor allem Manfred" und das Mysterium Rain", gewaltige Gebilde, die fich mit den höchsten Fragen des Menschengeschicks auseinander
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vorhat. Handlung, Handlung sagt Demosthenes ." Noch kurz vorher beschäftigte sich seine Phantasie mit dem Gedanken, Farmer in Amerika zu werden. Man mag daraus erkennen, daß nicht allein ethische Beweggründe ihn nach Griechenland führten; auch hieraus spricht der Trieb des romantischen Abenteurers, der allein Ruhe in der Unruhe, Raft in der Bewegung findet. Dennoch ist Griechen. land das eigentliche Land seiner Bestimmung gewesen; und deshalb
Jetzen. In beiden ist Byron von Goethes Faust" beeinflußt, in war diese Fahrt für ihn ebensowenig allein eine Sensation. Noch beiden Werken aber tritt er ihm durchaus mit Wahrung seiner fünft turz vorher hatte er Shelley, den Freund, der vom Gewitter überlerischen Selbständigkeit gegenüber. Seine bühnenfähigen Stüde , rascht auf einer Bootsfahrt in Italien ertrant, wie einen antifen wie„ Sardana pal" und andere, dagegen erreichen nicht die Helden auf einem Holzstoß verbrannt und seinte Asche in Rom beigleiche Höhe. In derfelben Zeit verfaßte Byron schließlich seine gefeßt. Auch er fühlte das Borbewußtsein seines nahen Unterumfangreichste und letzte Dichtung, die ihn bis in sein Todesjahrgangs:" Ich werde nach Griechenland gehen und dort sterben." So beschäftigt hat, das fatirische Epos:„ Don Juan". Hier finden wir opfert er Werk und Leben dem letzten und brennendsten irdischen alle hervorragenden Gaben seiner Kunst, Wis, Poesie, dichterische Erlebnis: dem des Todes. Mit der großen Geste, die ihm eigen Phantafie und Bosheit noch einmal zu einer glänzenden Meister war, mit der er einst tausend Pfund für eine Jacht verschwendet fchaft vereinigt. Den Inhalt des„ Don Juan" anzugeben, ist nahezu hatte oder großmütig eine ganze Familie unter seinem Dach auf. unmöglich. In der Darstellung einer bunten Reihe von Abenteuern nahm, gab er nun den ganzen Rest seines immer noch stattlichen folgt Byron, wie in feinen anderen Inrifchen Epen, durchaus dem Bermögens für die Ausrüstung der griechischen Truppen hin. Seine gleichen Prinzip, das ihn gern zum Gegenstand feiner Dichtung Fahrt nach den griechischen Inseln, auf der ihn die bewunderten einen verwegenen Kriegs- oder Liebeshelben wählen läßt, und in Grüße des alten Goethe erreichten, gestaltete fich wie ein Triumph. denen er von Junter Harold" bis zu„ Luzifer " ftets fich felber Aber er starb nicht auf dem Schlachtfeld. In Missolunghi dargestellt hat, indem er auch hier, der Tradition des dichtenden raffte feinen in letzter Zeit oft geschwächten Körper in wenigen Abenteurers treu, den Blick stets slavisch auf den Spiegel des Wochen ein Fieber am 19. April 1824 bahin. eigenen Wesens gerichtet hält. Man hat den„ Don Juan" nicht mit Unrecht mit einer jener graziöfen englischen Bergnügungsjachten verglichen, mit denen reiche Engländer zuweilen weite Streuzfahrten im Mittelmeer machen. Sie führen neben Basteten und Cham. pagner auch Bulver und Blei gegen Seenot und räuberische Ueber fälle an Bord. So ist das ganze Gedicht beinahe ein ununter. brochenes Scharmüßel mit englischen Lächerlichkeiten und National. bastern. Es ist Byrons Rache an der englischen Gesellschaft. Hier offenbart er sich als politischer Dichter, lange vor Béranger und Heine. Die sinnlichen Stellen dieser Gefänge streifen oft hart an Obszönität, zum Entfezen aller heuchlerischen Lugend in Eng. land. Byron wußte das, als er die Worte sagte: Cher wird ein Ramel durch ein Radelöhr, als mein Don Juan in ein englisches Familienteben gelangen." Die englische Gesellschaft hat ihm dies bis heute nicht verziehen.
Noch ehe Byron die letzten Gefänge des„ Don Juan" vollendet hatte, trat jenes Ereignis ein, das fein Leben zu einem so plöglichen tragischen Abschluß brachte: der Befreiungskampf Griechenlands gegen die Türkei . Immer hat Byron auch nach der politischen Tat gebürstet: Wer wird wohl schreiben, sobald er nur etwas Besseres
Dem oberflächlichen Beschauer mag dieses Ende einer mit über. aus großem Reichtum begabten Natur finnlos erscheinen, dennoch) liegt es durchaus folgerichtig in der Idee feines Schicksals, ja als ein tiefes Gleichnis muß dieser Tod erscheinen, mit dem eine pathetische, in vieler Hinsicht maßlose Natur ihr erzentrisches Leben nach feinen eigenen Worten durch eine felbftlose und reine Tat sühnen und adeln wollte. Und wie so oft in dem bewegten Leben großer Männer geschieht auch hier das gleiche: ihr Leben wächst in den Augen der kommenden Geschlechter als Sinnbild eines großen Menschenschicksals dem Mythos gleich über die Bedeutung ihres Werkes hinaus, dem einst die Lebenden ihren Ruhm verdankten. So wird auch das Bert Byrons überragt von dem Schatten des großen, fämpfenden, liebenden und leidenden Abenteurers, dem es das Sajidjal nicht erlaubte, feine reichen Gaben zur letzten Reife zu bringen, dem es aber dafür bestimmt war, gleich einem von allzu hohen Energien bis zum Zerspringen geladenen Gefäß, in der Fülle feiner Kraft und seines Könnens, sich selber an das All zu verschwenden und mitten in den Berzüdungen seines höchsten Rausches glanzvoll unterzugehen.
Vorträge, Vereine und Versammlungen.
Männerchor Solidarität". Sonntag, den 20. April( 1. Diterfeieriag), früh 8 Uhr, Treffpunkt an der Gertraudtenbrüde. Pflichtfändchen für Arbeiter. dichter Maaß.
Briefkasten der Redaktion.
19. d. M., und am Dienstag, den 22. d. M., aus. Die juristische Sprechstunde fällt am Sonnabend, den 8.8. 100. Ihre Annahme ist richtig. Die Ründigungsfrist lann aber durch Bereinbarung anderweit geregelt werden. Ob fich ein ablehnender Standpunkt Sypothet. 63,20. 6. B. Uns empfiehlt, müffen Sie selbst entscheiden.
nicht bekannt.
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Der Kraftradfahrer braucht noch mehr als der Autofahrer einen zu verlässigen, nicht gleitenden Reifen.
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