Die Feststellung der Toten.
Weiteres zum Eisenbahnunglück von Bellinzona . Die Feststellung der Toten von Bellinzona fonnte nach einer neuen Meldung aus Basel nur dadurch erfolgen, daß man neben der Sichtung der unter den Trümmern sich irgendwie vorfindenden Papiere auch noch das große Reisegepäck einer genauen Bisitation unterzog. Auf diese Weise wurde die Identität Dr. Helfferichs und seiner Mutter festgestellt. Ferner wurde unter den Toten noch festgestellt ein Herr Siegfried Bert heim aus Charlottenburg , Direktor der Beton- A.- G. Zur Beerdigung und Ueberführung der sterblichen leberreste der ums Leben gekommenen Deutschen hat sich eine Bestattungskommiffion non Bern nach Bellinzona begeben. Im Lauf des gestrigen Bor mittags fonnten an weiteren Toten identifiziert werden Professor Rheinkogel aus Berlin Charlottenburg , ferner Frau Melitta Godet aus Altmahlstedt bei Hamburg , ferner Kauf mann Elvision Planzi aus Mailand . Wie es heißt, soll die Familie Dr. Helfjerichs beabsichtigen, die sterblichen Ueberreste nach Deutschland überführen zu lassen. Man hofft auch noch die Eine Baseler Dame, die sich bei dem Unglück von Bellin zona in dem zweiten nach dem deutschen Wagen folgenden italienischen Wagen befand und sich mit vie'er Mühe nach der Katastrophe retten fornte, erzählt über den deutschen Wagen: Als ich gerettet draußen stand, fah ich den deutschen Wagen vor dem unsrigen in fürchterlicher Glut brennen Auch unser Wagen war schon vom Feuer erfaßt und in furzer Zeit angebrannt. Mir war, cfcrebte ih has Schaurine nicht selbst, sondern als anderer Mensch.
übrinen Toten identifizieren zu können.
Der Stadtkämmerer zum Haushaltplan
Noch kein Anfang eines Aufschwungs, nur erst eine Atempause.
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Der Stadthaushaltplan für 1924 wurde den StadtStadthaushaltsplan für 1924 verordneten gestern vom Kämmerer mit einer Einführungsrede ein. In dem Entwurf ist der Steuerbedarf auf 71570 000 vorgelegt, die Licht und Schatten sehr vorsichtig verteilte. Dieser Goldmark angenommen; zu seiner Deckung sollen 100 Proz. der staaterste Haushalt nach der schreckensvollen Geidentwertungszeit iäßt er- lid) veranlagten Grundvermögenssteuer und die Gefennen, daß auch für die Wirtschaft der Gemeinde eine Erleichterung werbesteuer mit 500 Broz. des Steuergrundbetrages der Steuer und Besserung sich anbahnt Den Beginn eines neuen Aufschwunges nach dem Ertrage und mit 1000 Broz. des Steuergrundbetrags der will der Kämmerer es noch nicht nennen, aber er empfindet den Steuer nach der Lohnsumme in Anspruch genommen werden. Der durch die Markstabilisierung geschaffenen Zustand wenigstens als auf die verheerenden Wirkungen der rafenden Geldentwertung im Kämmerer warf zunächst einen Rückblid auf das Vorjahr, speziell eine Atempause. Den Blick ließ er zurückschweifen über die schwere Laufe des September und Oftober 1923, wo die Stadtverwaltung alle Zeit, die wir durchlebt haben und an die wir alle mit Grauen denken. Mühe hatie, nur von einem Tag auf den nächsten zahlungsfähig zu Ihm mußte zumute sein wie nach dem Ritt über das frachende Eis bleiben. Das ganze Defizit von 1922 habe, da es durch die Indes Bodensees dem Reiter, der glücklich der Gefahr entronnen war. flation auf weniger als einen Pfennig heruntergebracht war, auj Aber die Zukunft ist auch für die Gemeindeverwaltung noch recht Abrundungskonto geidyrieben werden fönnen. Im November ungewiß und dunkel, und eine schwierige Aufgabe bleibt die 1923 habe die Stadtkasse nicht einmal genügend Beschaffung der Mittel zur Ausbesserung der Geld gehabt, um die Erwerbslosenunterstüßung Schäden, die unserem Gemeinwesen der Krieg und auszahlen zu können, und die städtischen Werte standen vor dem Ruin. Die Rentenmark war die Eriösung: der Zusammenbruch gebracht hat. Die Rete des Kämdie Stadtverwaltung atmete auf. Der neue Etat für 1924 ist merers wurde von den Stadtverordneten in Ruhe angehört. Erst in auf Goldmarkbasis aufgestellt; er balanciert mit den Nachträgen mit der nächsten Sigung werden sich die Fraktionen äußern. Die Ab- rund 350 Millionen. Für die opferwillige Ausdauer, die die stimmung über den von der sozialdemokratischen Fraktion bean- Beamtenschaft während der unfeligen Inflationsperiode bei ihrer tragten, von den Kommunisten und dem Zentrum unterstügten An- mühevollen Arbeit bewährt hat, gebührt ihr Dank und Anerkentrag zum Fall e kam gestern zustande. Nach der Annahme nung.( Beifall.) Der neue Etat hat natürlich eine starke Beschrändes Antrages dürfte die Angelegenheit nun ihre befriedigende Erfung der fachlichen Ausgaben anftreben müffen; damit muß eine entsprechende Einschränkung des Berwaltungsapparates, foweit es ledigung finden. fich um ganz oder nahezu unproduktive Arbeit handelt, Hand in Hand gehen. Die Abbauverordnungen haben hier die Arbeit erleichtert; alles in allem wird die Verwaltungsarbeit zurzeit mit nur der Hälfte der Arbeitsfräfte bewältigt, die vor drei Jahren tätig gewefen sind.( Hört! hört!) Diese Entwicklung ist noch nicht abgeschlossen. Bon den Haushaltskosten entfallen zwei Fünftel auf die Zentrale, drei Fünftel auf die Bezirke. Der Anteil Nach einer Mitteilung des Magistrats ist mit dem Polizei- der Zentrale geht relativ zurüd; ich halte das für keinen Fehler. präsidium Einverständnis darüber herbeigeführt, daß die einschränDen Bezirksverwaltungen foll fortschreitend größere Bewegungsfenden Bestimmungen der Gesetzgebung von 1851 auf das Anfreiheit und damit größere Wirtschaftsfreudigkeit vermittelt werden. fchlagen von Wahlplakaten an den Säulen feine Ganz folgerichtig verbindet sich damit eine Bereinfachung des Etats Anwendung finden. Ohne jede Debatte erledigte die Versammlung überhaupt. Unter den Einnahmen figurieren an der Spize die eine stattliche Reihe von Magistratsvorlagen durch unveränderte An- Reichsüberweisungen aus der Einkommensteuer. Die SteuerbeEisenbahnunglück bei Dieburg . Ein Eisenbahnunglück ereignete nahme, darunter die Vorlagen über die vorläufige Regelastung drückt in gegen die Vorkriegszeit unerhörtem Maße gerade sich bei Dieburg in der Nähe von Darmstadt . Dazu wird amt- lung der Haushaltswirtschaft für 1924, die Gründung auf das reine Arbeitseinkommen. lich folgendes mitgeteilt: Der vormittags um 4 Uhr 38 Min. in Die- einer Flughafen Ges. m. b. H., die Organisation der 3en burg von Großzimmern eintreffende Personenzug überfuhr ein auftrale Buch. An den Haushaltsausschuß ging die Vorlage, durch Salt stehendes Einfahrtssional und geriet infolgedessen auf ein totes welche für Notstandsarbeiten der Tiefbauverwaltung neuerGleis. Die Lokomotive fuhr den am Ende stehenden Brellbod dings rund 5% Millionen Goldmark angefordert werden. um, und zwar mit solcher Kraft, daß sie noch eine Wand des dahinterliegenden Empfangsgebäudes eindrüďte. Dabei entgleifte die Lokomotive. Zum Glüd sind bei diefer Gelegen heit nur 5 Reisende, die im 3uge waren, leicht verlegt worden. Störungen des Betriebes sind nicht eingetreten. Die Unterfuchung über die Schuld an dem Unfall ist eingeleitet.
Jemand will im ersten Wagen eine Frau nach Hilfe winken gesehen haben. Drei deu 'sche Herren behaupten, daß sie die einzigen feien, die sich aus dem deutschen Wagen gerettet haben; wie, wußten sie nicht zu sagen. Man nahm an, daß die sofortige Betäubung nach derro ofion den Berbrannten die Quelen cines entfeklichen Todes gedämpft habe. Dreiviertel Stunden standen wir ratios vor den brennenden Trümmern. Viele Passagiere gingen zu Fuß nach dem Bahnhof von Bellinzona , viele Berlehte sah man. Zum größten Teil er itten sie leichtere Bermundungen, die von dem herunterfallenden Gepäck herrührten. Wir fahen blutüberströmte Gestalten vorübermanten in der Helle der Feuersbrunst. Die ersten Feuer wehrleute, die zur Rettung heranfamen, fonnten nicht löschen, da ihnen das Wasser fehlte, und als nachher Wasser zur Stelle war, waren die Wagen schon völlig ausgebrannt.
Koloniegründungsfeier..
„ Stolz weht die Flaaae schwarzweißrot!" Am 24. April vor vierzig Jahren meldete der Reichskanger Bismard dem deutschen Konjul in Kapstadt durch Depesche, daß die Besitzung des deutschen Kaufmannes Lüderitz in Afrika unter den Schutz des Deutschen Reiches gestellt worden sei. Zur Erinnerung an diesen Tag des Beginnes deutscher Kolonialpolitik hat die Ko Ioniale Reichsarbeitsgemeinschaft, die alle folonialen und folonialintereffierten Bereinigungen umfaßt, gestern Gebent. feiern in verschiedenen Städten Deutschlands veranstaltet. Die Feier für Berlin , die in der großen Universitätsaufa stattfand, wurde zu einer Rundgebung mertlich schwarzweißroter Färbung. Unter den Ehrengästen waren Bertreter der Regierung, frühere Gouverneure der Kolonien, Beamte der Kolonialverwaltung, cuch Adolf Friedrich von Mecklenburg als Ehrenvorsitzender der Deutschen Kolonialgesellschaft . Fahnen von Marine- und Kolonialfriegervereinen wurden in feierlichem Zuge hereingetragen, wobei es an schwarzweißroten Schärpen nicht fehlte. Universitätsrettor Prof. Dr. Roethe bewillkommnete als Hausherr" die Festteils nehmer mit einer langen Rede. Deutschland müsse sich ausdehnen können und brauche Kolonien, es dürfe nicht verzichten, sondern müffe an seine Zukunft glauben. Er erwähnte den Kolonisator Karl Peters , den Deutsch and nicht ertragen fonnte, dank der ( spottete Roethe) Bortrefflichkeit des Parlaments". Die Gedenkrede hielt Dr. Geiß, ehemaliger Gouverneur von Südwestafrika, Präfident der Kolonialen Reichsarbeitsgemeinschaft. Er schilderte die wirtschaftliche Bedeutung der Kolonien für die Versorgung Deutsch lands und die Größe des Verluftes, den das deutsche Bolf erlitten hat. Die Koloniallüge, daß Deutschland nicht zu folonisieren verstanden und die Eingeborenen barbarisch behandelt habe, müsse mit aller Schärfe zurücnewiesen werden. Das deutsche Bolt denke nicht an einen Verzicht auf Kolonien, denn das hieße, vor der Weltgeschichte obdanken. Dann folgte General a. D. Lequis mit einer militärisch- schneidig vorgetragenen Rede, in der er die Taten der Rofoniaftruppen feierte und der in den Kolonien gefallenen Rämpfer gedachte. In einem Ausfall gegen die Revolution Magte er über den Geist der Zwietracht", der nach Zermürbung des Heeres uns den Schmachfrieden von Versailles gebracht habe. Er hatte seine Rede forgfältig ausgearbeitet, aber schlecht gelernt, so Daß er stecken blieb und erst nach einem hilfefuchenden Blick in das rasch aus dem Uniformrod hervorgezogene Manuskript seine De flamation fortfehen konnte. Am Schluß seiner Rede fündigte er an, daß wir noch einmal hinausfahren werden, um uns wiederzuholen, was einst unser war, und wieder werde es erklingen: Stolz weht die Flagge schwarzweißrot!" Militär. mufit fiel ein mit dem F'aggenlied, das viele der Versammelten mitfangen. Es sprachen noch Geheimer Medizinalrat Prof. Dr. Noht über die Leistungen der deutschen Tropenhygiene und die Geistlichen Prof. Richter und Prof. Freitag über die Arbeiten der evangelischen und der katholischen Mission in den Kolonien. Mit dem Deutschlandlied und dem Fahnenabmarsch endete die Feier.
Lebensmüde Jugend.
Die gestrige ordentliche Sigung begann mit einer Ehrung unserer verstorbenen Genoffin Martha Demmning, deren hohe und bleibende Berdienste um die Jugendfürsorge und Jugendpflege der Vorsteher Genosse Haß in seinem Rachruf mit Worten höchster Anerkennung hervorhob.
Zur Schulgeldſtaffelung
an den höheren Lehranstalten und Mittelfajulen stellten die Deutschnationalen einen Antrag, wonach die für die Kinder Minder bemittelter vorgesehenen Befreiungen und Ermäßigungen nur für Schüler und Schülerinnen gelten sollen, deren Leiftungen genügen. Gen. Dr. Lohmann warf mit Recht den Antragstellern vor, daß sie hier ein aller Billigkeit widersprechendes Ausnahmeredyt statuieren wollten; und der Antrag wurde dann auch mit erheblicher Mehrheit abgelehnt. Nachdem das Arbeitsgebiet der Deputation für Arbeit und Gewerbe nach Infrafttreten des Arbeitsnachweis gelees im wesentlichen auf das Landesarbeitsamt übergegangen ist, hatte der Magistrat schon im vorigen Juni die Auflösung der Deputation vorgeschlagen. Die Versammlung hatte die Beschluß feffung vertagt. Am 14. Februar d. 3. unterbreitete der Magistrat der Berfammlung eine neue auf den Beschlüssen des Organisations. ausschusses beruhende Borloge, welche die Auflösung der Deputation und die Bildung eines befonderen Drgans für das Gewerbewesen ( Magistratskommiffar und Beirat) vorfah. Der zuständige Ausschuß lehrte indessen am 10. März diese Vorlage ab und schlug por, den magiftrat zu ersuchen, die Deputation unverzüglich wieder in Lätigteit treten zu lassen, die Sagung entsprechend ihrem neuen Aufgabenkreise zu ändern und die Deputation mit 17 Stadtverordneten zu besetzen. Unsere Genossen brachten zur Plenarberatung den Antrag ein, zwar der Auflösung zuzustimmen, zugleich aber den Magistrat um eire Borlage zur Bildung einer neuen
zu ersuchen.
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Deputation für Handel und Gewerbe
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An städtischen Steuern
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kommen in der Hauptsache nur Grund- und Gewerbesteuer in Be tracht. So sehr die Intereffenten hier über Ueberlastung geflagt haben, so unzweifelhaft feft steht, daß in Berlin die Belastung niedriger war als in den meisten anderen preußischen Kommunen. Bitter menig erhalten wir diesmal aus den Ueberschüssen der Städtischen Werke, nämlich nur 10-11 Millionen oder ein Sechzehntel des gesamten Einnahmefalls an Steuern, gegenüber ein Biertel in der Borkriegszeit. Immerhin müssen wir dankbar sein, daß es gelungen ist. die Werke durch die Gefahrperiode des Vorjahrs unversehrt durchzubringen und der Stadt zu erhalten.( Zustimmung.) Das Extraordinarium hat angesichts der Troftlosigkeit des Anleihemarktes nur ganz minimal mit 3 Millionen dotiert werden Die Gesamtverschuldung der Stadt Berlin bleibt, in Goldmarf umgerechnet, hinter 2 Milliarden zurück, ein so gewaltiger Betrag, daß er die absolute Notwendigkeit der durch die dritte Steuernotverordnung vorgeschriebene Sistierung der Berinfung und Tilgung städtischer Anleihen ohne weiteres erhärtet. Dennoch haben wir auf mehreren Gebieten einiges an Fortschritten in Aussicht genommen, so auch u. a. in der Straßenbeleuch tung; aber es wird zunächst nur bei schüchternen Anfängen bleiben müssen. Die Stabilisierung der Währung hat schwere Opfer gefordert, auf allen Seiten.
fönnen.
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Wir stehen noch nicht im Anfang der Befferung, wir haben nur erst eine Atempause und können nur wünschen, daß die Verhandlungen über die Reparationsfrage zu einem günstigen Ergebnis auch für uns führen möchten.( Beifall.)
Im Anschluß hieran teilt der Borsteher mit, daß die erste Lesung des Stadthaushaltsplans für 1924 in der Woche nach den Wahlen am Dienstag und Donnerstag stattfinden Die wiederholte Abstimmung über den gemeinfamen Antrag der Sozialdemokraten, Kommunisten und des Zenfrums betreffend die Zustimmung zum Ausscheiden des tommunistischen Stadtrats Leß aus dem Magiftratskollegium ergab mit 103 gegen 57 Stimmen die Annahme; 7 Mitglieder hatten sich der Stimme enthalten.
wird. Der Gegenstand tief eine weitschichtige Erörterung hervor, in der Päth( Dnat.) für den Ausschußbeschluß, Gen. Flatau mit großem Nachdruck für unseren Antrag eintrat, wobei er gleich zeitig auch energisch die Forderung einer besseren Organisation bei dem Gewerbe- und Kaufmannsgericht erhob. Gen. Giadtrat Brühl stellte die Zustimmung des Magistrats zu unserem Antrage, sofern er Annahme finde, in Aussicht. Im Sinne von Bäth ließ sich auch der Demokrat Schubert vernehmen. Mit 96 gegen 72 Stimmen trat die Versammlung dem Antrag: Heimann bei, womit sich der Ausschußbeschluß erlebigie. Um 6 Uhr brachte der Kämmerer den
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Nach ihrer Angabe hat Liebeskummer sie zu dem Schritt veranlaßt. Die 17jährige Räthe B. Iprang aus einem Fen it er ihrer im House Hochstraße 5 belegenen Wohnung drei Stod werte tief in den Hof hinat und blieb mit schweren inneren Berlegungen besinnungslos liegen. Ele fand im Jüdischen Krankenhause Aufnahme. Sie hatte die Tat aus Furcht vor der Ueber führung in ein Ganatorium begangen. Morgens fand man etwa 500 Meter nördlich dem Freibade Wannsee die Leiche eines jungen Mannes auf. Neben dem Toten lag ein Revniver. Nach vorgefundenen Papieren handelt es sich um den 23 Jahre alten Dekorationsmater Karl K. aus Charlotten burg . In einem Briefe teilt er mit, daß er sich das Leben zu nehmen beabsichtige, doch fehlt jede Angate über den Beweggrund. Der Un glückliche hatte sich eine Kugel in die rechte Schläfe gejagt.
Die Arbeitsgemeinschaft für Schulrundfunk E. V. teilt mit: Geit dem 3. Februar 1924 besteht, zunächst für Berlin , eine Arbeitsgemeinschaft für Schulrundfunk E. V., die als sogenannter Amateur
Das Rundfunkprogramm. Freitag, den 25. April.
Tageseinteilung
Vormittags 10 Uhr: Nachrichten dienst. Be
In den lekten Tagen hat die Zahl der Jugendlichen, die vers juchten, ihrem 2- ben gewaltsam ein Ende zu machen, in erschrecender Weise zugenommen. So wurde der aus der Landeserziehungs- kanntgabe der Kleinhandelspreise der wichtigsten Lebensmittel in der Zentralmarkthalle. Nachm. 12.15 Uhr: Vorbörse. Nachm. anstalt Lubeshrf nach Berlin beurlaubte 16jahrige Frig W. 12.55 Uhr: Uebermittelung des Zeitzeichens. Nachm. 1.05 Uhr: in feiner mit Gas angefüllten Schafftube durch seinen Better be- Nachrichtendienst Nachm. 2.15 Uhr: Börsenbericht. mustlos aufgefunden. Man versuchte, ihn ins Leben zurückzurufen, 4.30-6 Uhr: Berliner Funkkapelle( Unterhaltungsmusik). 7 Uhr: doch blieben elle angewandten Mittel ohne Erfolg. Gram über Vortrag von Apajune:„ Die feine Küche im Mai" 7,30 Uhr: Vor den Tod seiner Mutter soll ihn zu dem letzten Schritt ge trag des Herrn, Prof. Dr. Ferdinand Jakob Schmidt . Ordentlicher tricben haben. Der 14jährige Schüler Alfred R. verProfessor an der Universität Berlin: Kant ", anläßlich des 200gif'ete fich nachmittags in der elterlichen Wohnung mit Gas. Haus- jährigen Geburtstages des Philosophen. 8,30 Uhr: 1. a) Cäcilie, von Strauß, b) Heimliche Aufforderung, von Strauß( Mary Wurmbewohner, die durch den Gasgeruch aufmerksam geworden waren, alarmierten die Feuerwehr, die den Knaben ins Leben zurückrufen Meisenberg von der Staatsoper, Berlin ). 2. a) Nocturne C- moll, von Chopin , b) Walzer E- moll, von Chopin ( die zehnjährige fonnte. Er wurde auf Beranlassung eines Arztes nach dem Kran Pianistin Lucie Stern). 3. Rezitativ und Arie des Josef aus der fenhause Am Friedrichshain transportiert. Der Bedauernswerte ist Oper: Josef in Aegypten , von Méhul ( Adolf Henke). 4. MédiEpileptiker und hatte einige Tage zuvor seine Mutter tation, von Tschaikowsky ( Franz Veit, Konzertmeister des Berliner durch den Tod verloren. In der Nacht sprangen der Philharmonischen Orchesters, Violine). 5. Arie aus der Oper: 18jährige Mar B. aus Schmargendorf und die 16jährige La Traviata ", von Verdi( Marie Wurm- Meisenberg von der StaatsCharlotte Sch. aus Wilmersdorf in den Schlachtenfee. oper, Berlin ). 6. Impromptu As- dur, von Chopin ( die zehnjährige Pianistin Lucie Stern). 7. a) Frühlingstraum, von Schubert , Im Wasser tamen aber beide wieder zur Besinnung und riefen b) Ständchen, von Schubert ( Adolf Henke). 8. a) Polonaise, von jämmerlich um Hilfe. Auf ihr Geschrei eilte der Diener Wieniawsky, b) Obertaß, von Wieniawsky( Franz Veit, KonzertRobert Weinberger herbei und brachte die jungen Leute wieder meister des Berliner Philharmonischen Orchesters, Violine). Am ons Land. Sie fanden im Krankenhause Lichterfelde Aufnahme .| Steinway Flügel: Kapellmeister Otto Urack .
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Da im Weltestenausschuß Einverständnis darüber herrschte, daß Anträge in diefer Sigung nicht verhandelt werden sollten, schloß die gestrige Sigung schon gegen 7 Uhr. In der nächsten Woche findet feine Sigung statt.
verein die Lehrer der verschiedenen Schularten zusammenfaßt, die fich mit dem Rundfunkwesen befassen, und die außerdem daran arbeitet, das Rundfunkwesen zu einem planmäßigen Bestandteil des Unterrichts zu machen. Das ist um so notwendiger, als bisher in den Darbietungen der verschiedenen Sender, die in der Hauptsache nachmittags und abends arbeiten, auf die Bedürfnisse der Schule noch gar nicht Rücksicht genommen worden ist. Anfragen werden an die Geschäftsstelle: Bochumer Str. 8b, erbeten.
Die Berliner Bürgermeisterwahl.
Die Unterkommission zur Borbereitung der Bürgermeif erwahl hat jezt endlich von den eingegangenen Bewerbungen eine Auswahl von 15 Bewerbern getroffen, die dem 25er- Ausschuß der Stadtverordnetenversammlung in feiner Sigung in der nächsten Woche zur inneren Auswahl vorgelegt werden soll. Meistens handelt es sich dabei um Berwaltungsbeamte, die schon in Berlin tätig gewesen sind. 11. a. werden vorgeschlagen die Bezirks bürgermeister Augustin, Doflein, Dr. Scholz( Charlottenburg ), Sembrizky und Stritte. Die Demokraten schlagen vor Hauptsteuerdirektor Dr. Lange, den früheren Berliner Stadtrat Loehning und den Ministerialrat Ruer. Als Kuriosum ist wohl die Kandidatur des Deutschnationalen und besoldeten Stadtrats Wege anzusehen. Unter den zur engeren Auswahl stehenden Kandidaten befinden sich auch die beiden Kandidaten der Sozialdemokratie, der Stadtrat Heinrich Dürrberg und der Stadtrat Dr. Herz- Spandau. Der Char lottenburger Stadtrat, Genosse Paul Hirsch , den die Fraktion ebenfalls gebeten hatte, sich zu bewerben, hat auf eine Kandidatur verzichtet. Der Ausgang der Bürgermeisterwahlen ist vorläufin noch vollkommen ungewik. Da irgendwelche Verhandlungen zwischen den Fraktionen noch nicht stattgefunden haben, was sich bisher abspielte, waren lediglich formelle Präliminarien. Es ist faum anzunehmen, daß die Wahl im Plenum vor Ende Mai erfolgt.
Au alle Grunewaldbesucher wird die dringende Bitte gerichtet, zur Erhaltung des Waldbestandes das Berbot des Rauchens m Walde zu beachten, sich dem Walde nicht mit unverwahrteni Feuer zu nähern oder ihn mit brennender Zigarre oder Zigarette zu betreten. Infolge der in der wärmeren Jahreszeit zunehmenden Trockenheit ist die Brandgefahr im Walde ganz bedeutend erhöht. Abgesehen von der Strafbarkeit im Zuwiderhandlungsfalle werden nicht nur oft Leben und Gesundheit von Menschen und Tieren durch Waldbrände gefährdet, es gehen auch dadurch dem Bolk ungeheure Werte verloren. Im allgemeinen Interesse wird ersucht, den Anweifungen der Aufsichtsbeamten unbedingt Folge zu leiften.