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Sinowjews neuer Rüffel.

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Der von uns bereits zitierte neue Rüffel Sinowjews ist in einem langen Artikel der Brawda" vom 19. April enthalten. Sinomjem zählt darin einen ganzen Katalog von linten Abweichungen" auf, die sich die neuen Häuptlinge der KPD  . haben zuschulden tommen laffen. Die berühmten drei groben Fehler" Werner Scholems fehren in diesem Artikel wieder. Ein furchtbares Berbrechen hat ferner Artur Rosenberg   begangen, der in einer Berliner  Funktionärversammlung die Forderung aufstellte, daß die Partei organisation im Sinne Rosa Luxemburgs umgestaltet werden miffe. Das gibt Snowjem Veranlassung zu einer Vorlesung über den Menschewismus" von Rosa Luxemburg  :

Jedem nur einigermaßen unterrichteten Barteigenoffen müßte s befannt fein, daß gerade in Organisationsfragen Rofa Lugemburg große Fehler begangen hat, daß fie lange Zeit le Menfchewiti unterstützt hat und die Bedeutung einer zentrali­erben proletarischen Organisation und eifernen Disziplin nicht ichtig einschäßte, weil sie ihre Haupthoffnungen auf die soge annie Spontanität der Massenbewegung, auf die Selbstorgani ation usw. jette. Gerade. in Organisationsfragen muß man zwischen dem Beninismus und den Fehlern Rosa Lurem Surgs unterscheiden."

Als die bekannte Kritik Rosa Luxemburgs an der Lattik der Bolschewiki von Paul Levi   veröffentlicht wurde, konnten sich die Moskauer   Herrschaften nicht genug tun in Beteuerungen, daß Rosa gemburg. in allen wichtigen Fragen mit den Bolfchewifi ciner Meinung gewesen sei. Damals mußte Klara 3ettin bazu berhalten, um das in einem diden Buche nachzuweisen. Der Nach weis hat allerdings auch die alte Klara Zetkin   vor der Kaltstellung nicht schützen fönnen. Immerhin ist es erfreulich, daß Sinomjew jetzt offen zugibt, daß die Bolschewiti auch von Rosa Luxemburg  

abrüden.

Ruth Fischer   hat nach Sinowjew   auf einem Bezirkstag in Rheinland- Westfalen   eine Resolution eingereicht, die die Tattit der Einheitsfront überhaupt ablehnt". All diese Fehler" ver­anlaffen Sinomjem festzustellen, daß es unter der fiegreichen Linten Elemente gibt, die im höchsten Grade unreif, ohne jede marriffische Erziehung, ohne ernste revolutionäre Traditionen, mit einer Neigung zur hohlen revolutionären Phraseologie der deutschen   kommunistischen  Bewegung schweren Schaden zufügen fönnen". Sinowjem wünscht, daß die Taktik der Einheitsfront weiter anerkannt wird, meil sie allein der KPD. geholfen hat, eine Maffenpartei zu werben". Soviel hat Sinowiem also doch schon begriffen, daß wenigstens zwischen den Butschen man jo tun muß, als ob man Arbeiterinteressen wirklich positiv vertreten, wolle. Er droht den Linten mit einem neuen Konflikt, wenn sie durch. Intransigenz die KPD. allzu sehr isolieren:

" Die Linten müssen ein für allemal solche Erklärungen unter laffen, wie die von mir erwähnten. Aeußerungen von Ruth Fischer  und Scholem  . Sonst ist ein konflikt zwischen der deutschen   Linfen  und der Kommunistischen Internationale unvermeidlich.

Die Lehrendes Eisenbahn- Unglücks am Gotthard  

Das große Eisenbahnunglück von Bellinzona   ift technisch info- Eisenbahnwaggonbauanstalten nicht nur für unseren eigenen, fon­fern bemerkenswert, als es den ersten großen Unfall auf elektrisch dern für den Bedarf vieler Bölfer ganz moderne Wagen betriebenen Bahnstrecken darstellt. Der Zufall will es, daß nun ge mit elektrischer Beleuchtung bauen. Wenn man in rade in diesem Fall gewiffe Borzüge des elektrischen Betriebes durch der Schweiz   in der elektrischen Zugbeleuchtung voran ist, so liegt cine andere Einrichtung eines einzelnen Wagens in Frage gestellt das auch in den dortigen wirtschaftlichen Verhältnissen begründet, die werden sind. Ob nämlich die Gasbeleuchtung bei Eisenbahnunglücken von vornherein auf weitgehende Ausnutzung elektrischer Einrichtungen hindrängten. wirklich die Ursache der Brände ist, war bisher mit Hinweis auf Die Feuersicherheit im Zuge. die große Feuerquelle der Lokomotive und andere Faktoren start umstritten.

Wie läßt sich die Explosion erklären?

Aber selbst wenn auch der deutsche Zug elektrische Beleuchtung gehabt hätte, so würde damit noch nicht grundsäglich die Frage der Feuersicherheit moderner Züge bei Unglüdsfällen gelöst fein. Der Für den Eisenbahntechnifer wäre das Unglüd am Gotthar Unfall am Gotthard fand in der Nacht statt, so daß z. B. die besonders inftruttiv gewesen, wenn jener Wagen mit Gasbeleuchtung Frage der Kochgelegenheit im Speisewagen dadurch nicht geflärt und damit auch den dazu gehörigen Gasbehältern nicht mitgefahren wurde. Nach übereinstimmenden Berichten ist z. B. daß große Eisen­wäre. Alsdann hätte man bei dem e'eftrischen Betrieb die anderen bahnung ud bei Landsberg   a. d. Warthe  , das im Jahre 1918 Gefahrenmomente reiner studieren fönnen. Seit jeher haben Eisen- nicht weniger als 42 Tote und 30 Verlegte erforderte, durch den bahntechniker den Standpunkt vertreten, daß durch die plögliche Um- Speifewagen verhängnisvoll geworden. Beim Her fegung der febendinen Kraft der fahrenden Züge bei Zusammen unterstürzen des Speisewagens dieses D- Ruges wurde auch sein Gas­stößen im Augenblid so aroße Wärmemengen frei werben, daß behälter beschädigt. Das ausströmende Gas hat sich dann am Herd. hierdurch schon Brände erklärt werden. Diese Ansicht geht dahin, feuer entzündet und zu dem schnell um sich greifenden Brande Ver­aniaffung gegeben. Das Serdfeuer ist also in diesem Falle die daß die fich plöglich entwickelnden Wärmemengen unmittelbare Ursache dafür gewesen, daß gerade unter den Be allein genügen, um ohne den hinzutritt einer offenen Flamme die Entzündung abgesplitterter nußern des Speisewagens damals der Eisenbahnunfall zahlreiche Holzteile, herumfliegender Bolsterfüllungen ausreichend zu er- Opfer forderte. Die Lehren des neuesten Eisenbahnunglüds müssen flären. Bäre ter Baggon mit der Gasbeleuchtung nicht mitge- affo auch die Einrichtungen der Speisewagen berücksichtigen. Bei fahren, dann hätte sich vielleicht auch die Aufmerksamkeit wenigstens diesen bleibt die Feuersgefahr auch ohne Gasbehälter solange, als einiger Beobachter auf Funken und Flammenerscheinungen infolge hier mit offenem Feuer gearbeitet wird. Und hier bietet sich nun der modernen Elettrotechmit eine vorzügliche Gelegenheit, das offene der elektrischen Einrichtungen erstreckt. Schließlich ist auch zu be denken, daß jeder Eisenbahnwaggon an den Lagerstellen seiner Feuer des Kohlenherdes durch völlig gefahrlofe Achsen Schmiermaterialien enthält, die beim Unfall aus den Rocher oder Kochplatten zu ersehen. erwähnten Ursachen auch leicht entzündet werden können. Jeder große Eisenbahnunfall zeigt zudem ein solches Bild der Verwüstung der durch und übereinandergestürzten Wagenteile, daß auch durch diese dann meist verstreuten Delmengen Brände erklärlich werden. Immer hin steht auch fest, daß in der Tat die Gasbehälter der Eisen bahnwagen verhängnisvoll merben fönnen.

Die elektrische Zugbeleuchtung.

Epidemie der Gas- Selbstmorde.

Zweifelsohne wird aber doch der Unfall am Gotthard die Ein­führung der elektrischen Zugebeleuchtung in Deutschland   beschleunigen. In unserem Bahnwesen laufen somieso schon für die internationalen Buge meist Bersonenwagen mit elektrischer Be leuchtung. Die Umwandlung unserer Wagen in folche mit elet. trischer Beleuchtung wäre auch mohl schneller vor sich gegangen, wenn nicht der Weltfrieg gekommen wäre. Die Jahre des schred­lichen Bölferringens stellten auf allen Gebieten so hohe Anforde rungen an Deutschland  , daß man diese technischen Umbauten zurüd­ftellen mußte. Wenn in den Berichten nom Gotthard   mit einer ge wissen Spike im übrigen auf die angebliche Zurückgebliebenheit der deutschen   Baggons hingewiefen wird, so ist dieser Vorwurf aus mehr denn einem Grunde unberechtigt. Denn meist verfehren wie schon hervorgehoben gerade in internationalen Zügen auch deutsche Wagen mit elettrischer Beleuchtung. Dann aber Borläufig hat es also mit der Konsolidierung der KPD. noch seine ist zu bedenken, daß durch die Art, wie wir durch den Friedensver gute Weile. Sinowjew   hat schon recht, wenn er in seinem Eintrag belastet wurden, uns auch wenig Mittel in den letzten Jahren labungsschreiben zum fünften Welffongreß darüber jammert, daß blieben, um auch fonft erfirebenswerte technische Fortschritte zu ver die, Bildung zuverlässig bolfchemistischer Barteien außerhalb Ruß wirklichen. Schließlich darf hervorgehoben werden, daß deutsche lands eine schwierige Sache ist. Er wird freilich nie begreifen, daß die Bildung bolichemistischer" Barteien außerhalb Rußlands  überhaupt unmöglich ist, weil merkwürdigerweise zwischen Rußland  und den europäischen   Industrieländern Unterschiede bestehen, Ein untrügliches Zeichen für die Not und das allgemeine Elend die die Bildung revolutionärer Jatobinerparteien in Berlin   ist die Zunahme der Selbstmorde und Selbst­unmögtid) madjen. Wenn Sinomjem das auch nicht versteht, so morduersuche Die Zahl der Lebensmüden ist groß, fie fpiegelt wird er fchon dafür sorgen, daß die deutschen   Arbeiter das begreifen. fich wieder u. a. in den zahlreichen Gasvergiftungen, die sich in der die nicht gewohnt find, im Sinopfenfchen Stile von Bonzen tom- legien Zeit wieder häufen. In den lehten Stunden wurden allein zehn der Berliner   Feuerwehr gemeldet liter anderem aus der Rüdersdorfer Straße 8, Frankfurter Ace 362, Großbeerenstraße 46, Fehrbelliner Straße 94, Gerichtstraße 23, Weberstraße 46, Bartburgstraße 41, in Schöneberg  , Stubenrauchstraße 58, in Friedenau  , Jagonftraße 15, in Spandau  , Hochstraße 43 und der straße. In den meisten Fällen gelang es den Samaritern, die Lebensmüden zu retten. Nur in einigen Fällen waren alle Bieder belebungsversuche vergeblich, weil die Feuerwehr zu spät benach. richtigt worden und der Tod schon eingetreten war. Bei: Gasper giftungen empfiehlt es fich stets, die nächste Feuerwache unverzüglich anzurufen, damit sofort Samariter mit Sauerstoffapparaten ent­fandt werden können.

mandiert zu werden.

As gud mu

Briand für Poincaré  .

Paris  , 25. April.  ( Eca.) Briand hat gestern durch eine große Rede in Nantes   feine Wahlkampagne eingeleitet. Nach Ausführungen über die äußere Politit erinnerte er baran, daß er in den fywierigen Kriegszeiten Führer der franzöfifchen Nation gewesen sei, daß er ferner alles getan habe, unt Deutschland   zur Achtung vor dem Ber­failler Vertrag zu zwingen. Er erhob dagegen Einspruch, daß man feine Beit gegen die Poincarés ausspiele. Gegenüber der volle zogenen Tatsache der Ruhrbefehung fei die Aufgabe, aller Republi femer, fich um die Fahne zu scharen. Briand   erinnerte ferner daran, daß Deutschland   während feiner Regierung 2% Milliarden Goldmat für die Reparationen bezahlt habe, allerdings zweifle er daran, daß Deutschland   diese Zahlungen fortgesetzt haten mürbe: Er würde alfe zu ähnlichen Borsichtsmaßregeln gezwungen gewesen fain, wie fein Rad olger, da er in gleicher Weise wie tiefer um die Sicherheit Frankreichs   und die Wahrung des Friedens besorgt gewesen fei. Briand apeffierte schliehlich an die Einigkeit aller Republikaner  .

Paris  , 25. April.  ( BTB.)" Kommerpräsident Raoul Béret hat dem Drängen seiner politifden Freunde aus feinem Wahlkreis nachgegeben und sich bereit erklärt, wieder für die Rammer zu fandidieren,

Die Börse unter Druck.

10 Fälle an einem Vormittag.

7-

Unsere Wählerversammlungen.

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Ein

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Die Hauptschuld an dem Unglück von   Bellinzona trägt die Ueberfahrung des Haltefignals durch den Führer des Luzerner Schnellzuges. Wenn dieses Mal an dem Ungiüd Deutsch­  land start beteiligt ist, so sei baran erinnert, daß auch   Frankreich) bemerkenswert oft große Eisenbahnunglüce hat. Aus 1918 der  Pariser Schnellzug im Tunnel von Pacŋ entgleiste, wollte es der Zufall, daß ein zweiter Schnellzug in entgegengesetter Richtung in, ben eben entgleiften hineinfuhr. Dieses Unglück erforderte zehn Lote und 30 Verwundete. Die Erfahrung fehrt, daß bei allen Eisen­bahnunglüden letzten Endes immer irgendein unglüdfeliger 3ufall mitspielt. Das lehrt auch der Unfall am   Gotthard, der durchaus nichts gegen die deutsche Eisenbahntechnik beweist.

An der Unglücksfiäite.

Frau Helfferich ist von Strefa tommend in   Bellinzona einge­hoffen und hat die Leiche ihres Mannes wieder ere, tannt. Heute vormittag fand die von den Gemeindebehörden von  Bellinzona veranstaltete Trauerfeier für Helfferich statt. Die sterb liche Hülle wird provisorisch nach   Zürich gebracht werden. Ber­treter der Stadt   Bellinzona werden die Leiche begleiten. Die Ueber­reste der Leichen der noch nicht identifizierten Rei fenden werden ebenfalls nach   Zürich gebracht und sollen dort aufgebahrt werden. Der Zustand des schwerverlegten Dr. Hoff. mann aus   Berlin, ber im Kantonhospital in   Bellinzona be­handelt wird, hat sich gebeffert.

Leichtigkeit abgewiesen werden. Gleich eindrucksvoll waren die Bersammlungen, in denen die Genossen Bartels, Dittmer, heimann, Riezmann, Leid und Lempert tas Mort hatten.

Harmlose ungarische Sportsleute". Felinohme einer großen internationalen Taschendiebesbande. Ungewöhnlich reichen Erfolg hatten lange Beobachtungen der Taschendiebstahlsstreife. Es gelang ihr, ein ganzes Nest biefer übien Gäste auszuheben. Seit Mitte dieses Monats beobachteten die Ben amten auf der Russenschaufel", wie der Autoomnibus E genannt wird, und den Straßenbahnlinien 76 und 176 das Auftreten von Taschendieben, die mit größeren Geschid und seltener Frechheit ais üblich arbeiteten. Endlich gelang es ein n der Bande auf frischer Tat zu fassen und ihm eine eben gezogene goldene Uhr abzunehmen. Die weiteren Beobachtungen ergaben, daß die Bande ein Lofal in der Tiedstraße als Hauptzentrale ertoren hatte. Hier sammelten sich die einzelnen Glieder, die verstreut in den ver schiedensten Stadtteilen wohnten, und wurden vom Führer zu ameien oder dreien angesetzt. Hierher brachten auch die einzelnen Kolonnen die Beute mit, die von anmesenden Hehlern sofort ab= gefchäßt und in bares Geld umgesetzt wurde. Sorgfältig beobachteten Die Beamten die Gepflogenheiten der Spezialisten. Gestern griffen sie im günstigen Augenblid zu. So gelang es, alle 12 Mitglieder der Bande und auch mehrere hehler zu verhaften. Auf der Wade fam es noch zu einem Zwischenfall. Einer der Burschen, ein 19 Jahre alter Rudolf Melleier, machte einen Fluchtversuch, glitt aber auf dem Fensterbrett ab und stürzte, auf den Hof. Er brach fich beibe Oberschenkel und wurde als Polizeigefangener ins Krantenhaus geschafft. Den einzelnen Trupps, die von der Arbeit" tamen, wurden zahlreiche Uhren, Brieftaschen, Krawatten fofe ungarische Sportsleute zu fein, die fich nur por. übergehend in   Berlin aufhielten und zu den Olympischen  Spielen nach   Schweden weiterfahren wollten. Der Erkennungsdienst fonnte aber bald feftstellen, daß mehrere von ihnen schon öfter zu ähnlichem Sport" in   Berlin gewefen waren.

Belt und Zeit", unsere illustrierte Bochenschrift, liegt der heutigen Postauflage bei.

orfehlers heißt

Am gestrigen Donnerstag fanden 12 große fozialdemo. fratishe Bersammlungen in   Berlin ftatt, die sehr gut besucht waren. In allen Berjammlungen, deren Etimmung fieges gewiß waren, wurden die Ausführungen der sozialdemokratischen Redner mit Beifall aufgenommen. In den Siemens ftabt Festfälen referierte Landsgerichtsrat Gen. Dr. Ruben gehend schilderte ber Redner die Arbeit der Sozialdemokratie ber Der Schaffung der Mieterschußgefeße und tennzeichnete das Bernabein und anderes abgenommen. Alle behaupten harm­halten der Kommunisten in der Mietspolitit. Schon heute steht es fest, daß unsere Taftit die richtige war. Am Schlußße seiner Aus führungen forderte. Gen. Ruben die Anwesenden auf, mehr denn je mitzuarbeiten am Werke der Aufklärung. Ohne Distusion fonnte die Bersammlung gefchloffen werden. Die Wählerschaft Charlottenburgs hafte Gelegenheit, in zwei Bersammlun gen fich über die Absichten und die Ziele unserer Partei unterrichten zu laffen. Im Tauengien- Bierter fprach Genosse Rietisch. Seine Am Wochenschluß stand die Börse noch immer im Zeichen von Ausführungen anden bei dem bürgerlichen Bublitum gute Auf­Be.läufen der Spekulation und feinerer Banten. Die herausnehme. In den Hohenzollernfälen referierte Benoffe Stampfer femmende Ware brüdie weiter auf die Rurfe. Das Gesamtgepräge der Börse kann als schwach bezeichnet werden. Berstimmend mirtt vor allem die Tatsache, daß es nicht möglich erscheine, in   Deutschland einen Borclairing hinsichtlich der Frankverpflichtungen für Ultimo Mai zustande zu bringen. Domit bleibt die hauptsächlichste Sorge für die Börse noch auf Bochen hinaus bestehen. Die Aeußerung des Reichsverbandes der   deutschen Industrie zu den Sachverständigen vorschlägen, der heute wohl die Rundgebung bes   Deutschen Industrie. und Handelstages folgen wird, wurde von der Börje als günftiges Symptom gewertet. Man hofft, daß die Berhandlungen über die Sachverständigenvorschläge verhältnismäßig rasch abgewickelt werden, wenn nicht Boincaré in letzter Stunde eine Verständigung fabotiert. Im offiziellen Devisenverkehr war bie Bage heute un verändert. Im Austauschverkehr wurden englische Pfunde mit 68% Frant bezahlt. Am Gelbanerft zeigten fich feine Symptome einer Besserung und Geschäfte über größere Geldbeträge tamen heute überhaupt nicht vor. na

Der Mürzlich verhaftete Stubenmaler Wilhelm Bauer, ter in angettuntenem Zustande, erzählt hatte, er habe bet bem beibe. mann- Attentat mitgewirkt, ist von der Bolizei wieder auf freien   uk gelegt worden, weil Bauer feine Selbstbesichtigung jest felbft als Renommage bezeichnete und ihm die Beteiligung an dem. Attentat nist nachzewicfen, werden konnie. Rachejeft in   Südafrika Der ehemalige Burenführer Bieter Marik, ber 1914 einen Aufstand gegen bie   britische Herrschaft zu erregen verfuchte, ift fest zu brei Jahren Gefängnis verurteilt worben. Sein jahrelanges Leben im Eril, auch in   Deutschland, murde mildernd angeredet,

Die Bürgermeisterwahl Infolge eines es in der Notiz in der heutigen Morgenausgabe, daß sich um die Stelle des   Berliner Bürgermeisters aus   Nürnberg ein Stadtrat Heinrich Dürrberg beworben habe. Selbstverständlich handelt es sich debei um den Nürnberger Stadtrat Genossen hei­meridh, ber ebenfo wie ber anbere sozialdemokratische Bewerber Genoffe Dr. Herz- Spanbau auf die engere Bewerberlifte ge­tommen ist.  

Reichstag oder Narrenhaus, bas ift die Frage, bie am 4. Mai entschieben wird, fonstatierte Stampfer am Schluffe feines Refe rates. Erhalten bie Extremen rechts und lints großen Einfluß im neuen Barlament, wird unfer innerlich zerfieischtes   Deutschland bem franzöfifchen Militarismus ausgeliefert fein. Wir wollen eine inter. nationale Berständigung, auf Grund deren der Wiederaufstieg unferes Boltes mieber möglich ist. Die Stärkung der Sozialdemo tratie ift bie Borbedingung bezu. In der öffentlichen Wähler versammlung der 32. Abteilung bewies Bürgermeister Genoffe Bridner, daß die Gezialdemokratie bie einzige Bariei war, die für eine Ronfistation des Hohenzollernvermögens eintrat. Der Rebner zeigte ferner, wie die Genossen Robert Schmidt und Herbens Bilbelm etein, perlin, Shafieelte. 70/71, Deldes, gina- Angebote in bing in ihrer Regierungszeit bemüht waren, das Finanzelend im Reich zu beseitigen. Zum Schluß appellierte der Rebner an bie Einsicht der Frauen.

Einsicht der Frauen. In der öffentlichen Wahlversammlung ber 33, Abteilung in der Schulaula in der Hohenlohestraße schilberte Genoffe Beid den Währungsverfall unb tam   bonn auf die Renten. mart zu sprechen, bie bas Berdienst des Genoffen Hilferbing ift. Scharf geißelte der Rebner die strupellose Wahlbemagogie der Rechts- und Linksputschisten. In ber Distuffion sprach der fom­In der Germaniabraueret mun stische Stadtverordnete Holzfäller  .

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in der Frankfurter   Allee schilderte Genoffe Breuer bie Aufgaben, bie ber tommende Reichstag zu erledigen hat. In ber Distulfion Sprachen brei USBD.- Leute, aber ihre Reben fanden in der   Ber ammlung nicht den geringsten Beifall. In einer sehr gut beluchten Bersammlung in der Seeschlcß- Brauerei   Friedrichshagen fprach Genoffe Ernst   Reuter anstelle des verhinderten Genossen Dr. Bechlin über die aubenpolitische Bedeutung der Reichstags. wählen. Ein junen ficher Anhänger der RBD., ber mit bemitleidens. roerter Ungefchididteit die tommunistische Forderung auf Ablehnung des Scherftändigenqutachters verteidigte, fonnte vem Geneffen Bernhard   Krüger und vom Referenten in feinem Shlußwort mit

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tablice inbe

Wetter für Beru und Umgegenb. Sehr mild, zeitweise better, fchwache, Allgemeine Wetterlage für Denffchland. Ziemlich warmes, meift trodenes

Better.

bas in ber Ausgabe Inferat

1, 2, 4 unb 6- Mart- Artilein bringt, tönnen wir gana befonders hinweisen.  De ble Breife enorm billig sind, ist ein Besuch im Warenhaus Wilhelm Stein fche lohnend.

Das Raufhaus Gebrüber genfez, CD. 36, Biener Str. 64, Ede Baufiger Strake, Bochbahnstation Oranienstraße und Görliger Bahnhof, veranstaltet extra billige Berkaufstage in den Abteilungen Waschstoffe, Kleiber- und Geiden. ftoffe. Der Berkauf mit bielen billigen Breifen erfiredt fich nur auf turze Reit. Wir verweisen auf das Inferat in vorliegender Nummer. Die Fensterauslagen verbienen eine ganz besondere Beachtung.

Groß- Berliner Parteinachrichten.

8. b. Seute abend 7% Uhr bei B. Burg, Brensioner fee 188, Funktionär hung.

11.

st. Sarlsharp. Sonntag, den 7. April, Mugblattverbreitung. Die Untersaffierer und Wahlbelfer müffen dieselben am Sonneband, den 26. April, bei Buchhols abholen.

Berantwortlich für Bolitit: Ernst Renter; Birtschaft: Artur Saternus;

Gewettichaftsbewegung: S. Steiner: Revidcton: Dz. Sohn Chilowski: Lokales und Sonstiges: Fris   Karstadt: Anzeiges Th. Glode: fämtlich in   Berlin. Berlag: Borwärts Berlag G. m. b. 5.   Berlin. Brud: Borwärts- Buchdruderet uns Berlagsanfalt Baul Singer u. Cs. Berlin G. 68. Zindenstraße 3.

Sierzu 1 Beilage.