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Sonnabend, ben 3. Ma, abende: Flugblattverbreitung in Groß- Berlin

Kein Mitglied der Partei darf dieser wichtigen Parteiarbeit fernbleiben!

Ecke ein Theater gebaut wird?! Es kann ja bequem in dem Wolfen­froßer untergebracht werden, der dann bestimmt zu einem Wahr zeichen Berlins wird.

Der Berliner Baumschuh.

Der Baum- und Waldschutz ist für das neue Berlin eine lebens­wichtige Aufgabe. Die Not der Zeit, vor allem der Kohlen- und Brennstoffmangel führte zwangsläufig zur rechtswidrigen Selbst­hilfe und Holzdiebstählen und Waldfreveln in den Forsten, die nicht nur die Forstwirtschaft schädigten, sondern auch das Waldbild zer­Störten. Aber auch Waldbesitzer und Parkbefizer machten nicht allzu felten alten Baumbestand zu zu Geld, um über Schwierigkeiten hinwegzukommen. Die Berteuerung der Verkehrs­tatife und damit der Ausflüge und Erholungsfahrten ins Grüne macht aber nötig, der Erhaltung und der Entwicklung aller Grün­flächen und Baumbestände befondere Sorgfalt zu widmen. Aus reichendes Grünland und ein weiter Waldgürtel sind für eine Bier

millionenstadt eine Lebensfrage.

zwei Knaben von 10 und 11 Jahren, die sich dort zur Erholung in einem Stift aufhielten. Weiter vor vier Wochen einen Knaben in der Spandauer Stadtforst und bald darauf in derselben Gegend drei Knaben von 10 bis 14 Jahren, die er am Schlangengraben über­fiel, als fie Wafferflöhe fingen. Geride nahm eigens zu feinen unfauberen Zweden stets einen Stock mit. Die Knaben in der Tegeler Forst, die aus Siemensstadt stammen, zeigen Striemen von heftigen Schlägen. Weitere Mitteilungen zur Auf­flärung des Treibens dieſes Unholdes nimmt Kriminalfommiſſar Streme im 3immer 332 des Polizeipräsidiums entgegen.

Deffentliche Wählerversammlungen

heute, Mittwoch, den 30. April, abends 7% Uhr: Wedding ( 14. Abt.): Schulaula Demminer Straße. Prenzlauer Berg ( 24. Abt.): Herrmannsheim, Carmen- Sylva­Straße( Kolonie). Kreuzberg ( 39. und 48. Abt.): Alexandriner, Alexandrinen­Kreuzberg( 44. und 45. Abt.): Reichenberger Hof, Reichenberger straße 37a( nicht 44). Straße 147.

Fremdenlegion oder Heilsarmee! Der Majoratsherr als Berufseinbrecher. Dem erweiterten Schöffengericht Charlottenburg wurden drei Ravaliereinbrecher", die stellungslosen Karl Wilhelm Aleganber v. Reudell, Hermann Bürger und Gustan Wagner aus der Untersuchungshaft vorgeführt, um sich wegen 5 Einbruchsdiebstählen zu verantworten. Die Festnahme der gemeingefährlichen Einbrecher erfolgte unter erschwerenden Um­

ständen. Durch einen Vertrauensmann hatte die Polizei erfahren, daß sich die Diebe regelmäßig mit ihrer Beute in einem Café in der Bismarckstraße trafen. Als zwei Kriminalbeamte zur Festnahme schritten, wurde ihnen von den drei Angeklagten der heftigste Widerstand geleistet, so daß Wagner entkommen fonnte. Er ist erft vor kurzem festgenommen worden.

Wilmersdorf - Grunewald : Gymnasium Kaspar- Theys- Straße. Schöneberg ( Siedlung Lindenhof): Ledigenheim. Marienfelde : Lokal Haseloff, Berliner Str. 114. Lichtenberg ( 119. Abf.): Lokal Hinze( früher Hellriegel, Lands- fam. Nach einer legten Berföhnung mit den Eltern, stahl er der

berger Chauffee 1.

Die Angelegenheiten des Waldschutzes find dem Städtebau am te übertragen. Ein Verzeichnis der zu schüßenden Baumbestände ist in enger Zusammenarbeit mit den Bezirten aufgestellt. Hierbei ist den Wünschen der Bezirksämter möglichst entgegen gekommen. Innerhalb der Gemartung Berlins wurden sämtliche städtischen und ſtaatlichen Baldbestände aufgenommen. Beil bei den heutigen wirt. schaftlichen Verhältnissen weite Schichten der Bevölkerung auf Reisen net zichten müffen, ist es notwendig, ihnen die Möglichkeit zum Wandern und den Aufenthalt in frischer Luft auf jeden Fall zu sichern. Neben diesem Waldgelände wurden die Baumbestände der öffentlichen Freiflächen, die bedeutenderen Gärten der öffentlichen städtischen Anstalten, sowie die Baumalleen und die öffentlichen Anlagen auf den Friedhofen , sowie die größeren Privatparts und endlich auch die Gärten innerhalb von Baublocks zum Schuße vorgesehen. Die ge­famte vorgesehene Baumschuhfläche beträgt rund 19000 Seftar. Das ist eine quadratische Fläche, die eiwa 1.1 Kilometer lang und 14 Kilometer breit ist. Hiervon sind städtischer Belig zirka 14 000 Hektar, staatlicher Befig zirka 3000 Settar und Der 4. Mai der Schidialstag für Deutschlands Arbeiterschaft Privatbesi zirka 2270 Heftar. Das Verzeichnis der zu schützenden Baumbestände wurde nach Anhörung der amtlichen Bertretungen von Indusirie am 11. 1923 durch

der in das Berzeichnis aufgenommenen Grundeigentümer. Gegen

Tegel : Strandschloß in Tegel . Waidmannsluft: Lotal Arit am Bahnhof. Referenten: Bartels, Dr. Breitscheid, Crispien, Dr. Freund, Hirsch, Marie Kunert, Lüdemann, Nietisch, Zista. Tagesordnung in allen Versammlungen:

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gefcht. Hierauf erfolgte durch bie Bezirksämter bie Benachrichtiges Oeffentl. Beamtenversammlung den Beschluß des Magistrats liefen zahlreiche Beschwerden ein, die heute, Mittwoch, den 30. April, abends 7%, Uhr: zurzeit zuan größten Teil in erster Instanz entschieden sind. Unab Charlottenburg : Schulaula Schillerstr. 25/26. hängig von den im Gebiet der Stadt Berlin geschüßten Baum­beständen ist ein Schuß der wichtigsten Baumbestände in der Berlin umgebenden 8- Kilometerzone ge. plant. Für die Feststellung dieses Verzeichnisses ist der Provinzial ausschuß der Broving Brandenburg zuständig, dem das Städtebauamt feine Vorschläge eingereicht hat. Die Beschlußfassung über die Bor­fchläge steht noch aus.

Die nach dem Baumschutzgesetze für die Freigabe von Uferwegen erforderlichen Maßnahmen sind vom Städtebauamt ebenfalls in An­griff genommen worden. Es hat eine Besichtigung der in Betracht fommenden Gewässer in Gemeinschaft mit den zuständigen Bezirfs ämteru stattgefunden. Zurzeit wird von diesen Bezirksämtern das notwendige Blanmaterial befchafft.

Theateragentur, Bühne".

Jugendliche Lüftlinge.

Tagesordnung: Beamtenschaft und Reichstagswahl". Referenten: Reg.- Oberinspektor Biermann, Ministerialrat a. D. Faltenberg.

Deffentliche Jungwählerversammlung

heute, Mittwoch, 30. April, abends 7%, Uhr, in der Schulaula Lütticher Straße 47/48. Thema:" Jugend und Reichstagswahl. Referent: Frau Klara Bohm- Schuch.

Die Maimiete.

Großmannsjuht, Unreife und Lüsternheit haben die 19jährigen Schauspieler Alfred Schenkel und Arno Müller zu Handlun Der Städtische Ausschuß für das Wohnungswesen hat sich in gen bedenklichster Art verleitet, die sie vor die Strafrichter und ins feiner gestrigen Sigung mit der Regelung der Miete für Mai auf Gefängnis gebracht haben. Die beiden jugendlichen Angeklagten Grund der Berordnung des Preußischen Ministers für Volkswohl hatten, da es ihnen nicht gelungen war, aus eigener Kraft auf den fahrt über die Mietzinsbildung vom 17. und seiner Anordnung vom Brettern, die die Welt bedeuten, Erfolge zu erzielen, den Entschluß 24. April befaßt. Die gesetzliche Miete für Mai beträgt hiernach gefaßt, eigene Theaterunternehmungen zu gründen. Zunächst hatte Müller, der zwei leere Zimmer Lindenstr. 15 gemietet 35 Pro3. der Friedensmiete. Besteht eine Vereinbarung hatte, einen Verband reisender Schauspieler auf zwischen Mieter und Vermieter, wonach der Mieter die Ausführung Aftien gegründet, der in gemieteten Sälen Vorstellungen ver­der sogenannten Schönheitsreparaturen( das Tapezieren und An­anstalten sollte. Da es ihm aber nicht gelang, seine Aftien unterstreichen oder Kalten der Wände und Decken, das Streichen der Fuß­zubringen. verbündete er sich mit Schenkel und gründete eine böden und der Fenster und das Streichen der Türen) in feinen Miet­Theateragentur Bühne". Die ganze Bureauausstattung räumen übernommen hat, oder wird eine solche Vereinbarung noch bestand in zwei Tischen, einigen Stühlen und einem Regal. Zum getroffen, so ermäßigt sich die Miete um 4 Pro 3., also Raffierer wurde der Kaufmann Alex Briese mig in die Gesell­schaft mit aufgenommen. Allzu start war dieser jedoch mit der auf 31 Proz. der Friedensmiete. In diesem Falle hat dann der Staffenverwaltung nicht belastet, denn das Gesamtvermögen Mieter die Schönheitsreparaturen auf seine Roften ausführen der Gesellschaft bestand in ganzen drei Mart. Mit geliehenem zu lassen. Genügt er dieser Pflicht nicht, so kann der Vermieter die Gelde wurde in Zeitungen ein Inferat erlassen: 500 Damen und Schönheitsreparaturen mieder selbst ausführen lassen und verlangen, Herren fucht Bühne" Lindenstr. 15. Nun meldeten fich zahlreiche daß der Mieter vom nächsten Zahlungstermin ab den vollen, für junge Mädchen im Alter von 17 bis 25 Jahren und laufende Instandsetzungsarbeiten bestimmten Teil der Miete, d. h. auch Jünglinge, die sämtlich hofften, zum Theater, Film oder auch die bisher abgezogenen 4 Proz., zahlt. Die Betannt­Ballett tommen zu können. Zunächst wurde jedem eine Einmachung des Magistrats über die Mietzinsbildung in Berlin , fchreibegebühr von 2,50 m. abgenommen; dann erhielt die im übrigen auf Grund der neuen Berordnung über die Mietzins der fünftige Kunstjünger eine Schminkstunde" und die jun­gen Mädchen wurden am nächsten Tage zur ärztlichen bildung in Breußen eine völlig neue Fassung erhalten hat, wird am Untersuchung" einzeln hinbestellt. Hierzu mußten sie ein Bade- Mittwoch, den 30. April, in einer Sonderausgabe des Gemeinde­trifot mitbringen. Müller wurde als heilgehilfe" bezeichnet, der blattes veröffentlicht werden. aber so gut wie ein Arzt jei. Die jungen Mädchen mußten sich ent­fleiden und verschiedene Stellungen einnehmen. Das Bade= to stim wurde ihnen dabei heruntergeriffen. Während der eine am Schreibtisch jaß und Aufzeichnungen machte, hantierte der andere mit einem Metermaß. Einige der so behandelten Mäd­chen liefen weinend davon und erzählten ihren Eltern ihre Erleb­nisse. Infolgedessen sahen sich mehrere Bäter veranlaßt, Straf antrag zu stellen. Zu Weihnachten hatten die Herren Direktoren eine Weihnachtsfeier veranstaltet und einen Saal für 150 Bersonen gemietet. Es erschienen aber nur etwa 30 Personen. Die Nacht fonzession fonnten die Unternehmer" jedoch nicht einholen, da sie nicht imftande waren, die Mart für die Stempelgebühr aufzubrianteressiert. gen. Als der Wirt die Saalmiete einfassieren wollte, waren die Herren, Direttoren" verschwunden. Auch die Musiker hatten das Nachsehen. Amtsgerichtsrat Burtard verurteilte. Schenkel, Müller und Briesewitz wegen gemeinschaftlichen Betruges, die beiden ersten auch wegen tätlicher Beleidigung. Es erhielten Schenkel vier Monate brei Wochen, Müller vier Monate eine Woche Gefängnis und Briefewis 140 Goldmart Geldstrafe.

Ein Sadift.

Ein gefährlicher Lüstling wurde am vergangenen Sonnabend in der Tegeler Forst ertappt und unschädlich gemacht. Mehrere 2r. beiter, die durch den Forst radelten, hörten Hilferufe und fahen, daß ein Mann, der sich mit drei Knaben zu schaffen gemacht hatte, auf seinem Rade nach Staaten zu entfloh. Gie fegten ihm nach, holten ihn ein und brachten ihn nach einem Lotal in Saat­winkel, wo sie ihn der Polizei übergaben. Die Feststellungen er gaben, daß er, ein 31 Jahre alter Arbeiter Richard Geride aus Tegel , die Knaben überfallen, fabistisch mißhandelt und sich auch noch in anderer Weise an ihnen vergangen hatte. Der Berhaftete wurde nach Berlin gebracht und gestern von Kriminal fommissar Strewe eingehend verhört. Er scheint sehr viel auf dein Kerbholz zu haben. Nach seinem bisherigen Geständnis hat er früher bereits in Seeburg drei Knaben in der gleichen Weise miß­handelt. Ebenso im Oftober 1923 auf dem Schnitterberg bei Staaten

Nächtliche Parade?

sammelte sich in 2ichtenberg am Sportplatz ein Trupp bon Uns wird geschrieben: Am Montagabend von 10 bis 411 Uhr 12 jungen Leuten in Hitler - Blusen, mit Hafenkreuzen gefchmidt, übungen mit anschließendem Parademarsch, der von den unter einem Führer und veranstaltete dort militärische Marsch Difizieren" mit Safentreuz- Müße abgenommen wurde. Dann ertönte das Stahlhelm- Lied und die mutigen Stämpfer für Deutsch lands Erneuerung" verfchwandtn im Dunkel. Es dürfte angebracht sein, daß sich auch die Behörde für die nächtlichen Uebungen etwas

Schwarz- Rot- Gold feit 1336.

Das Hauptintereffe nahm der Angeflagie v. Reudell in An­spruch, da er der Sohn des kürzlich verstorbenen Oberzeremonienmeisters des Ertaisers ist. Im Jahre 1915 war der Angeklagte v. Keudell bei der Marine eingetreten, mußte fonnte er jedoch sofort als Fähnrich beim Feldartillerie- Regiment in aber 1917 den Dienst verlassen. Infolge seiner Familienbeziehungen Sommer 1918 Urlaub befam, um fein Abiturium abzulegen, beging Darmstadt wieder eintreten und wurde auch Offizier. Als er im er feinen ersten Einbruch bei seinem Schwager in Berlin , dem er wertvolle Gobelins stahl. Nun kehrte er nicht mehr zum Regiment zurüd, sondern verbrachte den namhaften Erlös in Spiel­flubs, in denen er in sehr innige Berührung mit Berufsverbrechern Mutter den Familienschmud und brannte mit einer Belgierin durch. Inzwischen war er vom Kriegsgericht wegen Fahnenflucht zir neun Monaten Gefängnis verurteilt worden. Um sich der bis die Eltern ihn in der 3rrenanstalt Dalldorf unter Strafe zu entziehen, führte er lange Zeit ein unstetes Wanderleben, brachten und entmündigen ließen. Der Bater war dann mit seiner Entlassung unter der Bedingung einverstanden, daß er entweder in die Fremdenlegion oder in die Heilsarmee ein­trete. v. Reudell benußte aber die wiedergewonnene Freiheit, um

scfort Zuflucht bei seinen alten Verbrecherfreunden zu suchen. In dieser Zeit wurde ein Einbruch in das Familienschloß Schwedda und es besteht daß v. Keudell

Steubelt baran peteifiat mar. Da Reubell nach dem jeßt er­

folgten Tode seines Baters Mitbefizer des Fideifommiffes geworden

it, würde er sich somit gewissermaßen felbft bestohlen haben. Das

Schöffengericht verurteilte v. Reudell zu zwei Jahren Ge fängnis unter Anrechnung von 13 Monaten Untersuchungshaft, Würger zu 2% Jahren und Wagner zu 2 Jahren Ge­fängnis. Troß der Dreiftigkeit der Diebstähle und der hohen Werte, die gestohlen worden sind, nahm das Gericht entsprechend dem Antrage des Verteidigers mit Rücksicht auf die von den Gerichts­ärzten begutachtete minderwertigteit davon Abstand, dem Angeklagten v. Reudell die bürgerlichen Ehrenrechte abzuerkennen.

Unter der Anklage des Kindesmordes.

Unter der Anklage der Tötung ihres neun Tage alten unehelich geborenen Kindes hatte sich die 25 Jahre alte Landarbeiterin Lina Hildebrandt vor den Geschworenen des Landgerichts I zu per antworten. Ihr Bater war ein Trinter, ihrer Mutter wurde das Leben unerträglich, fie verließ den Mann. Was soll die Vierzehn­jährige mit den beiden fleinen Geschwistern anfangen? Sie führte fie zum Gemeinderat und ging selbst in Stellung.... Pflüct Ge­müsse, wo sie sie findet, gebar ein Kind, wurde vom Bräutigam mit Syphilis infiziert und ging alsbald mit einem anderen Kinde schwanger. Das erste starb 1% Jahre alt im Waisenhaus, das zweite erwürgte sie mit einer Schnur am Tage der Entlassung aus dem Birchow- Krankenhaus. Die Mutter war verreift, im Hause nur ein Stück trocken Brot, Furcht vor der Mutter peinigte sie, ob­gleich die von der Schwangerschaft der Tochter mußte. Wozu auch das Kind? Mutter darf sie doch nicht sein und im Waisenhaus stirbt heimlich von der Mutter, die am nächsten Abend zurückgekehrt ist, Sie erwürgt es, padt es in einen Karton und bringt es fie habe es einer Frau Körner zur Aufzucht gegeben. Das gleiche zum Wiesengraben und wirft es da hinein. Der Mutter fagte fie, erzählte sie dem Waisenrat. Der forschte nach und stellte die Lüge fest. Sie ist geständig, fommt ins Gefängnis. Wie alles geschehen ist, weiß fie nicht. Erblich belastet ist fie, fagt der psychiatrische Sachverständige, geistig beschränkt, ihr Widerstand ist ge­schwächt durch die unglücklichen Entwicklungsbedingungen und bie inphilitische Erkrankung. Der Staatsanwalt aber fand feine mildernden Umstände. Das Geschworenengericht" Der­urteilte sie zu einem Jahr Gefängnis unter Anrechnung der Untersuchungshaft. Die Richter sprachen ihr doch milbernde Um stände zu.

es doch.

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Boller Berkehr am 1. Mai. Die Funktionärversammlungen der Hochbahner, Straßenbahner und der Omnibusgesellschaft babeit beschlossen, von der Durchführung einer Verfebre. ruhe am 1. Mai Abstand zu nehmen. Lant Verein barung mit den Direktionen fönnen diejenigen Arbeitnehmer, die an den Maifeiern teilzunehmen wünschen, beurlaubt werden. Am 1. Mai wird demnach der Verkehr bei allen drei Gesellschaften, wie bei der Eisenbahn in vollem Umfang aufrecht erhalten werden. ginn des Sommerhalbjahres nach der kleinen Frankfurter Die 5. Oberrealschule, bisher Weinmeisterstr. 15, wird mit Be­Straße 6( Nähe Alexanderplag) berlegt. Eltern, die im Osten realschule vorbilden lassen wollen, tun gut, ihre Söhne bei dieser Berlins ihren Wohnfig haben und ihre Kinder auf einer Ober­Anstalt anzumelden. Es werden jetzt noch Anmeldungen für alle Schule täglich von 11-12 Uhr vormittags entgegengenommen. Klassen von Serta bie Unterselunda im Amtszimmer der neuen

Abschied des Potsdamer Regierungspräsidenten. Am Sonn­abend verabschiedete sich der bisherige Regierungspräfident von Botsdam, der neu ernannte preußische Ministerialdirektor Franz Schleusinger, von den Beamten und Angestellten der Re­gierung. Als Nad folger des Ministerials direktors Schleusinger auf dem Bosten des Potsdamer Regierungspräsidenten ist der von den Franzosen ausgewiefene Regierungspräsident Momm, früher in Wiesbaden , in Aussicht genommen. Doch bedarf seine Ernen nung nach Artifel 86 der Berfassung noch, der Zustimmung des Provinzialausschusses, dessen Vorsitzender sein Amtsvorgänger, Dr. Schleusinger, ist.

Die Juriffische Sprechffunde findet morgen( Mittwoch, den 30. d. M.) nur von 3-5 Uhr fiaft.

In einer nicht wiederzugebenden Weise, die ihnen aber nicht vergessen werden soll, haben völlische und deutschnationale Lümmel feit fünf Jahren die Farben Schwarz- Rot- Gold der durch die Weimarer Verfassung errichteten deutschen Reichseinheit beschimpft und verächtlich gemacht. In einer großen Anzahl von Beiträgen hat die republi­fanische Bresse unausgefeßt darauf hingewiesen, daß gerade die Farben Schwarz- Weiß- Rot dem Volle innerlich vollkommen fremd geblieben sind, während Schwarz Rot Gold überall bort geweht hat, wo es um deutsche Freiheit und Ein. beit ging. Es ist deshalb ein besonderes Verdienst der Graphi­fchen Stunftanstalt Sadorff u. Ko., Berlin , Ritterstr. 50, eine Partie von 12 sehr schönen farbigen Bostkarten nach alten Bildern und Vorlagen herausgebracht zu haben, die die tolle und freche Ver­logenbeit der völlischen Hezer bloßstellt. Man sieht, daß 1836 diese Farben als Reichssturmfahne auftreten. Der Freiſchärler üoto wählte 1813 die Farben als Uniformfarben. Ernst Moriz Arndt, Turnbater Jahn, Ludwig Uhland, Ferdinand Freides Ligrath, Hoffmann von Fallersleben und Friz Reuter fingen und sagen von Schwarz Rot- Gold. Die ersten deutschen Kriegs­fchiffe fuhren 1848 unter diesen Farben. All das und manches andere erfahren wir aus den Karten, deren Berbreitung empfehlens wert ist,

Jugendweihe Neukölln. Anmeldungen zur Jugendweihe werden in den Vorwärtsspeditionen, Redarstr. 2 und Siegfriedstraße, entgegen genommen. Anmeldegebühr 50 Bf. Unterrichtsbeginn 16. Mai Donauftr. 120.

Eine Maifeier des Touristenvereins Die Naturfreunde", Werbebezirk Norden, findet am Donnerstag, den 1. Mai, abends 7,30 Uhr, in der Schul­aula Grünthaler Str. 5, statt. Außer musikalischen und rezitatorischen ersten Mai auch für den proletarischen Wanderer würdigen. Gäste find Darbietungen wird Gen. Dr. Mennide in seiner Festrede die Bedeutung herzlich willkommen. Eintritt 0,30 M.

2. Mai, abends 7 Uhr, in der Fürstin- Bismard- Schule, Chorlottenburg, Genoffe Bleier bält im Rahmen einer Maifeler, die am Freitag, den Sybelfte. 2/4, stattfindet, einen Bortrag über das Thema: Batum feiern wir den 1 Mai Musikalische Umrahmung