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Str. 20341. Jahrgang

Beilage des Vorwärts

Gewerkschaftsbewegung

Ein Arbeiterjubilar.

Jubiläen find heute in der Arbeiterbewegung nichts Seltenes mehr. Wenn die Deffentlichkeit so wenig davon erfährt, so deshalb, weil die Betroffenen" und ihre Freunde diese Tage manchmal felbft vergessen. Wenn wir heute registrieren, daß unter Genosse Joh. Döring am 1. Mai 25 Jahre Gewertschaftsangestell­ter ist, so deshalb, weil er der Führer eines der größten Streits war, der in den ersten Jahren nach dem Fall des Sozialistengesezes das deutsche Wirtschaftsleben erschütterte. In Döring repräsentiert sich ein Etüd der Geschichte der deutschen   Hafenarbeiter bemegung.

nanzstrategen und Juristen in Wirklichkeit aus. Die Tragödie von Bellinzona   zeigt, wohin diese Weisheit führt.

An und für sich treibt ja die Lohnpolitik gerade, der Berkehrs­anstalten alte erprobte und eingeübte Kräfte in andere Berufe. Es tritt eine Fluftuation des Personals ein, die eine richtige Ausbil dung der Kräfte vereitelt. Dadurch gewinnt der Verkehr nicht und auch nicht die Sicherheit der Millionen, die Leib und Leben diesem anvertrauen müssen. Wir verweisen nur auf die Berliner   Unter immer wieder neueingestellten und faum ausgebildeten Personal grundbahn, eine unserer bestgestellten Aktiengesellschaften, die sich nun schon wochenlang mit ihren Arbeitern, Angestellten usw. um ftelle der Gesellschaft zum sogenannten Laubenschlag". Der Ver­eine fleine Lohnzulage herumschlägt. Unterdes wird die Arbeits. fehr leidet brauchen und die Unfälle mehren sich. das Wort Schnellbahn ist nur noch ironisch zu ge­

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Ein deutschnationaler Reichstagskandidat. Man fchreibt uns: Heute abend spricht im Deutschen Hof", Lucauer Straße, der Vorsitzende des gelben Bäckergesellenbundes, G. Wischnövsti, genannt der gelbe Gustav". Er ist als Renommierarbeiter an der dritten Stelle auf der deutsch­nationalen Liste für Berlin   zum Reichstag aufgestellt.

Mittwoch, 30. April 1924

Marsch" und ähnlicher patriotischer Klimbim weit näber liegt als alles andere und die deshalb jedenfalls nicht dazu berufen sein tönnen, die Feste der flassenbewußten Arbeiter und Angestelltenschaft vers fchönern zu helfen.

Zum Kampf der Mannheimer Metallarbeiter.

verwaltung Mannheim des Deutschen Metallarbeiterverbandes er. Mannheim  , 29. April.  ( Eigener Drabfbericht.) Die Orts läßt folgenden Aufruf: Sämtliche auf Montage befindlichen Mon­teure der dem Verband der Mannheimer   Metallindustrie an­zureisen und sich mit ihren im Kampf befindlichen Kollegen joli­gefchloffenen Betriebe haben sofort ihre Arbeit einzustellen, zurüd­darisch zu erklären."

Kinderschuh in den Bereinigten Staaten.

Wie aus Washington gemeldet wird, hat das Repräsentanten­haus mit 297 gegen 59 Stimmen beschlossen, in die Verfassung Bestimmungen über die Kinderarbeit aufzunehmen.

Deutscher   Holzarbeiterverband. Die Modelleure, Gipsbildhauer fernzuhalten. und Antrager befinden sich im Streit. Zuzug nach Berlin   ist

Metallarbeiter! Alle Mitglieder der mittleren und engeren Berwaltung treffent

fich am 1. Mai, vormittags.9 Uhr, am Gaaleingang des Balhalla Theaters und unbedingt bei dem Kollegen Tirpis. Das Erscheinen aller biefer Stollegen ift

Pflicht

Döring ist Altonaer  . Mit 23 Jahren trat er 1887 dem Lokal­verein der Hamburger   Schauerleute bei. Daß die lokalen Organi­fationen der Hafenarbeiter jich drei Jahre später zu einer Zentral­organisation zusammenschlossen, ist wesentlich sein Verdienst mit. Beim Ausbruch des großen Hamburger Hafenarbeiter ftreits, der vom November 1896 bis in den Februar des nächsten Jahres 18 000 Mann elf Wochen lang auf der Straße fah, Ser Stadt und Reichsparlamente in Bewegung brachte, der Männer aus dem bürgerlichen Lager, wie Ggiby, Tönnis, Hefner, Jastrow, er in allen Arbeiterfämpfen gegen feine Berufskollegen als Wie würdig dieser Herr als Deutschnationaler ist, beweist, daß Naumann und andere, gegen den Ausbeutertiüngel in Bewegung Streitbrecheragent auftrat. und den kämpfenden Bäcker­brachte, obwohl S. M. höchsteigenmäulig gegen die unberechtigten gesellen in allen Orten Deutschlands   zugunsten der Bäckermeister in Forderungen der Ausständigen" wetterte, und der, was das wichten Rücken fiel. Die Scharfmacher unter den Bädermeistern haben tigste war, nicht nur ganz Deutschland  , sondern, wie die Spenden sich dafür erfenntlich gezeigt, indem fie diefen Herrn seit 1904 un­Die Ortsverwaltung. aus fast allen Ländern Europas  , aus Nord- und Südamerika, unterbrochen unterstützt haben. Gearbeitet hat er nicht mehr. An fich zur waifeier im Gaalbau Friedrichshain   mit ihrer Verbandslegi Baugewerksbund, Bangewerkschaft Berlin  . Unsere Mitglieder werden ersucht, Transvaal   und Australien   bewiesen, die Arbeiter der ganzen Welt Beiträgen fam von den wenigen Gelben nichts ein; nur die Bäcker- timation, Mitgliedsbn oher Streittarte zu versehen, da ohnedem aufrütteite bei Ausbruch dieses so gewaltig wirkenden Kampfes meister zahlten. 8utritt gewährt werden kann.. muide Döring ganz von selbst neben Legien, Elm und Molkenbuhr in den Bordergrund der Bewegung geschoben. Döring leitete die Organisation ehrenamtlid), und erst am 1. Mai 1889 wurde er als Borsigender angestellt, wobei er gegen fein bisheriges Arbeits­einkommen mit seinen Gehalt als Bonze" ins Hintertreffen fam. Döring hat den Hafenarbeiterverband durch manche Fährniffe hin­durchgebracht. Abwechselnd versuchten es die Llondgewaltigen in Bremen   oder die Ballinesen in Hamburg  , die Scharfmacher in den Liticehäfen oder ihre Freunde in den Binnenhäfen und in der Binnenschiffahrt, der Organisation den Lebensfaden abzuschneiden. Neben der Tapferkeit der Hafenarbeiter und Binnenschiffer, die wohl manchmal geschlagen wurden, aber sich nie zerschlagen ließen, war es der Führung Dörings zu danken, daß die Organisation trotzdem von 2000 auf 36 000 Mitglieder fticg.

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Der Konzentration des Kapitals feizten dann die Gewerkschaften ihre Kräftekonzentration entgegen. Am 1. Juli 1910 traten die Ber bände der Transportarbeiter, der Hafenarbeiter und der Seeleute zu einer Organisation zusammen. Döring wurde zum 2. Vorfizen­ben der neuen Organisation gewählt; heute ist er 1. stellvertretender Berfitzender des Deutschen Bertehrsbundes. Die Organisation betraute Doring mit einem Sitz im Reichs wirtschaftsrat. Außerdem ist er ihr Vertreter in der Internationalen Transportarbeiterföderation. Da Döring jeder Boje abhold ist, er­regte er bald die Unzufriedenheit der aufgeregten Moskauer. Als er gar in der Breffe als einer der Männer genannt wurde, die den Moskauer   Fischzug in der Internationalen Trasportarbeiterföde­ration verhinderten, war sein Name die Losung für jede kommu­nistische Berleumdung. Seine Kollegen aber, die wissen, daß ein Döring für die Arbeitertlaffe mehr wert ist, als das ganze Kropp­zeug von Lofomffi bis Krabbelahti, wünschen ihm, und feiner Orga nisation noch manches frohe Lebens- und Kampfesjahr.

Im Kriege war er einige Zeit eingezogen, dann reklamiert und schwang während der Kriegsjahre fräftig den Klingelbeutel nicht nur topitänen, die er in seinen Schriften als Handwerksretter fräftig zu bei den Kleinhandwerksmeistern, sondern auch bei den Industrie bekämpfen vorgab. Aber ihr Geld roch nicht. Die Bädermeister fühlten sich diesem Manne derart tributpflichtig, daß ein anderer, der fie fälschlicherweise in seinem Namen auffuchte und von ihnen Geld forderte, fie um recht namhafte Summen brandschahen konnte. Die Bäckermeister zogen nach und nach ihre hand von dem schwülstigen Redner, der ihnen im übrigen menig leistete, zurüd. Er fom mehr in das Fahrwaffer des Herrn Geisler und hat dort jedenfalls ein vertreter nach seiner ganzen Verrätertaktik gegen die Arbeiterschaft. besseres Auskommen gefunden. Der Herr ist zum deutschen   Volks mehr als geeignet".

Löhne der Maschinisten und Heizer.

Für die Arbeitnehmer der in Groß- Berlin gelegenen Mit gliebswerke des Arbeitgeberverbandes der Elektrizitäts-, Gas- und Wasserwerke der Proving Brandenburg gelten ab 31. März 1924 III 50 Pf., IV 42 Pf., V( Mindererwerbsfähige) 33 Pf., Frauen als Stundenlohnfäße in den Gruppen I 62 Bf., II 55 Bf., 31. Die Frauenzulage beträgt wöchentlich 96 Bf., die Kinder­zulage 1,92 M. Oberheizer, Obermaschinisten, Obermonteure er­halten 3 Pf. mehr als der bestbezahlte ihnen unterstellte Arbeiter. Sohlen- und Schladenarbeiter erhalten eine ständige Schmutz zulage von 3 Pf. pro Stunde.

Für die gewerblichen Arbeitnehmer der Berliner   Städtischen Elektrizitätswerke Alt. Ges. gelten ab 1. April 1924 folgende

Stundenlohnfäge:

9

Gruppe Ia 65 Pf., Ib 61 f., II 57 3f., III 52 Pf., IV 44 Bf., V 35 Pf. Frauenzulage und Kinderzulage 96 Pf. bezt. 1,92 M. Für Schlackenzieher sowie bei Arbeiten der Koblen arbeiter in Loren und Kähnen wird eine Staubzulage von 6 Pf. je Stunde gewährt.

Die Mantelverträge lönnen Ende dieser Woche gegen Bor­zeigung des Mitgliedsbuches in Empfang genommen werden.

Entlaffung eines Betriebsratsvorsitzenden.

Iungen morgen vormittag 10 Uhr in den. Räumen des Gewerkschaftshauses, Deutscher Verkehrsbund, Deutscher Eisenbahnerverband. Maiverfamm Engelufer 24 25. Referenten die Kollegen: Dreffel, Bergmann, Bieloch, Schacht, Rellinger, Oltersdorf. Die Mitglieder haben pünitlich und vollzählig zu erscheinen. Mitgliedsbuch legitimiert. Ohne Ausweis feinen Zutritt. Die Verwaltungen. nerstag vormittag 10 Uhr im Filmgewerkschaft. Maifeier für alle in der Filmindustrie Beschäftigten Don Geselliges Zusammensein. Zahlreiches Erscheinen erwünscht. Alten Astanier", Berlin   SW, Anhaltstraße 1.

Wirtschaft

Der amerikanische   Stahltrust im Jahre 1923.

Herr Gary, der Chefpräsident des amerikanischen   Stahltrusts, hat in seinem vorletzten Jahresbericht unter unendlichem Jammern behauptet, eine Verkürzung der Arbeitszeit müsse den Ruin der amerikanischen   Industrie im allgemeinen und der ameri tanischen Stahlindustrie im besonderen herbeiführen. Wenn man Garys damaligen Ausführungen hätte glauben wollen, so mußte man die Aktionäre nur soviel übrig bleibe, daß sie sich einen Strid zum annehmen, daß bei einer Berkürzung der täglichen Arbeitszeit für Aufhängen kaufen könnten oder daß fie als tramp" ins amerikanische  Land hinausgehen. Nun mußte der amerikanische   Stahltrust in vergangenen Jahre eine Verkürzung der Arbeitszeit zugestehen, aber von der mit fo beweglichen Worten vorausgefagten Bankrotterklä rung des Trufts ist im letzten Geschäftsbericht, für das Jahr 1923, feine Rede mehr. Im Gegenteil, der Stahltruft hat im vergangenen Jahr glänzende Geschäfte gemacht, viel beffere als in den vorhergegangenen Jahren:

Die Zahl der Arbeiter ist im Durchschnitt gestiegen Der Achtstundentagkampf im Baugewerbe. on 214931 im Jahre 1922 auf 260 786 im vergangenen Jahre, um 45 855 oder um 21,3 Broz. Dagegen ist der Wert des Umfazes Goldmart auf 1 571 414 483 Dollar oder auf 6 Milliarden 600 Millio gestiegen von 1092 772 000 Dollar oder 4 Milliarden 589 Millionen Das Aussperrungsfieber der Baulöwen. Wie aus München   berichtet wird, hat der Vorstand des nen Goldmart. Die Erhöhung des Umsatzes gegen das vorausges bayerischen Baugewerbeverbandes einstimmig beschlossen, sämtliche gangene Jahr stellte sich auf 2 Milliarden 11 Millionen Goldmart Bauarbeiter Bayerns auszusperren. Es werden etwa oder auf 43,8 Proz. Der Umsatz hat also weit st ärter zugenommen 40-50 000 Bauarbeiter von der Aussperrung betroffen. Nach den Der von der Produktion freigestellte Vorsitzende des Betriebsrats als die Zahl der beschäftigten Arbeiter. Der Nettoüberschuß der Angaben der bürgerlichen Bresse stehen bereits mehr als 60 Pro3. rend der Arbeitszeit nach. Um einen drohenden Teilstreit im Be- 108 707 064 Dollar oder auf 456,6 Millionen Goldmart. Der ge. der Firma Bergmann E.-W. juchte einen furgen Urlaub wäh- pielen Werte des Stahltrusts stellte sich im vergangenen Jahre auf der Bauarbeiter im Streit, weil ihnen der Kampf um die Bethiele zu verhindern, wollte er eine Auskunft beim Metallarbeiter famte ausgezahlte Arbeitslohn( wobei auch die Gehälter der höchsten teidigung des Achtstundentages aufgezwungen wurde. verband und bei der Betriebsrätezentrale einholen. Der Urlaub Trustbeamten einbezogen find) betrug im Jahre 1923 469 500 000 wurde verweigert, der Betriebsratsvorsitzende entfernte fich ohne Dollar oder 1 Milliarde 971 Millionen Goldmart. Auf je 100 Dollar Urlaub aus der Fabrit, wurde. deshalb megen beharrlicher Arbeits- Arbeitsverdienst( immer einschließlich des Einkommens der höchsten verweigerung entlaffen und focht feine Entlassung durch Klage beim Beamten) tamen 23.16 Dollar Nettoüberschus. Jeder Ge Gewerbegericht an. halts- oder Lohnempfänger hat im vergangenen Jahre dem Stahl trust einen Nettoüberschuß von 1750 Goldmark eingebracht. Der Durchschnitt sverdienst der Arbeiter und Angestellten in den Werken des Trusts stellt sich für das vergangene Jahr auf 1800 Dollar oder auf 7560 Goldmark. Das ist ein Durchschnittswochenverdienst von 145,4 Goldmart. Auch wenn man berücksichtigt, daß dabei die Direktoren usw. mit einbezogen sind und daß das Leben in Nord­ amerika   teurer ist als in den europäischen   Ländern, werden die Arbeiter der deutschen   Eiſenindustrie mit Staunen auf diese Zahlen

Die Arbeitslosigkeit im Reiche.

Die Zahl der unterstügten Erwerbslosen im unbe: festen Deutschen   Gebiet ist in der Zeif vom 1. bis 15. April 1924 Don 703 000 auf 476.000 zurüd gegangen. Wenn auch dabei gewiffe Wenderungen in den Unterstützungsvorschriften mitgewirft haben, so ist eine weitere wesentliche Entlastung des Arbeitsmarktes unverkennbar. Der späte Eintritt milderen Wetters hat zur Folge gehabt, daß die Landwirtschaft später als sonst, dafür aber nun in erheblichem Ausmaße, Arbeitskräfte eingestellt hat. Inner­halb der Industriezweige zeigt sich leider noch immer eine unzu fängliche Belebung der Ausfuhrgewerbe.

Im befesten Gebiet ist die Entwicklung sehr unregelmäßig. Liegen auch abschließende Ziffern nicht vor, so ist doch offenbar im Bergleich mit der Zeit vor dem Ruhreinbruch die Arbeitslosigkeit in den besetzten Gebieten noch immer unverhältnismäßig viel höher.

Folgen der Sparpolitik.

Wir erlebten in verfloffener Madhe. das Unglüd auf der Gott­ hardbahn  . Während die Welt noch unter dem Eindruck der Eredensnachricht steht, behaupten Sachverständige als letzten Grund der Katastrophe die mangelhafte Belegung der wichtigen Bosten mit technischem Personal. Diese Argumentation wedt gewisse Erinnerungen an den Abbau in Deutschland  , der, im allgemeinen von Juristen norgenommen, auf Kosten des Technifers ging. Dabei verfuhr man so unwirtschaftlich wie mur möglich. Wir führen zur Orientierung des Lesers einen Fall an, der nicht vereinzelt dasteht:

In einer Lokomotiva bteilung wurden bis jetzt 164 Handwerker und Arbeiter entlassen; sie waren mit der Instand fegung von Lokomotiven beschäftigt. Folgen: 6 Lokomotiven- Aus­besserungsstände können nicht befeßt und benutzt werden: die wirtschaftliche Auspuhung vermindert sich um 10 Proz. Nach dem noch in Aussicht stehenden weiteren Personalabbau von 3 Proz. ift mit einer weiteren Verminderung der Ausnutzung von 14 bis 15 Broz. zu rechnen. Die Bahn muß, um, ihre Arbeiten bewältigen zu fönnen, die eben erſt ausgeschalieien teuren Brivatbe­triebe wieder heranziehen. So sieht das Werk der Fi­

Deutscher Metallarbeiter- Verband

Alle Mitglieder der mittleren und engeren Berwaltung treffen sich am

Donnerstag, 1. Mai,

Dorm. 9 Uhr

Die Kammer 8 erkannte den Einspruch gegen die Entlassung als berechiigt an und verurteilte die Firma zu einer Entschädi gung von 180 Goldmark mit der Begründung: Eine beharrliche Ar­Leitsverweigerung liege nicht vor, um so weniger, als ja der Kläger produktive Arbeit nicht zu leisten hatte. Ob die Einholung einer Aus­funft zur fraglichen Zeit unbedingt notwendig gewesen sei, möge dahingestellt bleiben. Mindestens fei aber dem Kläger   zugute zu halten, daß er sich berechtigt glaubte, den Betrieb zur Einholung einer Auskunft in Betriebsangelegenheiten zu verlassen.

,, Verbands Musiker."

Bom Deutschen Mufiferverband, Drisverwaltung Berlin  , wird uns geschrieben:

blicken.

Jedenfalls sollen die deutschen   Industriellen nicht mehr mit der Ausflucht tommen, die deutsche   Industrie könne bei weiteren Lohn­erhöhungen nicht fonkurrenzfähig bleiben. Bor 20 Jahren wurden die Aktien des Stahltrusts, die nominell auf 100 Dollar aus geftellt aber start verwässert", waren, mit 10 Dollar gehandelt, jetzt Die Ausübung des gewerblichen Mufizierens durch Militär stehen fie auf 275 Dollar. Diese Höherbewertung der Aktien iff in mufiter, Beamte, Dilettanten und sonstige Nebenberufler. nimmt wieder einmal überhand. Der Schaden, welcher den vielen, insbe- erster Linie dem Fleiß und der Geschicklichkeit der Stahltrustarbeiter fondere auf Ausübung von Gelegenheitsmufifen angewiesenen Be- zuzufchreiben. Wenn man bedenkt, daß der Stahltrust mit einem rufsmusikern dadurch erwächst, ist ein ganz enormer. Kaum, daß es Rapital von mehr als 2000 Millionen Dollar arbeitet, ihnen möglich ist, an den Hauptgeschäftstagen( Sonnabend und Sonne fann man sich auch vorstellen, welche Macht diefes Mammutunter­tag) Arbeit zu erlangen. Vielfach find die Nicht- Berufsmufifer jezt nehmen mit seinen weit über 100 Gießwerfen und mit seinen un­auch wieder bei Veranstaltungen der Arbeiter und Angezähligen, manchmal riesig großen Nebenunternehmungen in den Ber felten anzutreffen. Der Grund dafür ist darin zu suchen, daß einigten Staaten ausübt. Albin Michel  . allein schon die Bersicherung, man fei Verbandsmitglied" genügt, um auch als Nichtverbandsmitglied" und Nicht- Berufsmusiker in diefen Kreisen Beschäftigung zu finden. Hier muß also eine strengere Kontrolle Blaz greifen. Nicht die Bersicherung allein, daß man Verbandsmitglied" jei, darf genügen, sondern der Beweis für diese Versicherung muß gefordert werden. Nur wer sich durch sein Mitgliedsbuch als der Ortsverwaltung Beifin des Deutschen Musiker­verbandes zugehörig ausweist ist als wirklicher freigewerkschaftlich erganisierter Berufsmufifer zu betrachten und als solcher zu beschäf­tigen. Alle anderen find nicht Verbandsmitglieder, sondern Ber­bandsschwindler, und allein schon deshalb lehne man sie ab. Beson­bere Borsicht ist geboten in den Fällen, wo es sich um sogenannte Saustapellen" handelt. Hier hat man es in der Hauptsache mit Beamtenmusikern zu tun, denen der Fridericus- Reg­

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Der Reichsverband des Deutschen Handwerks, der Deutsche   Hand werks- und Gewerbefammertag und der Preußische Handwerks. fammertag werden am 25., 26. und 27. Mai in Berlin   ihre Tagung abhalten. Auf der Tagesordnung steht in erster Linie die Beratung der neuen Reichshandwerksordnung. Der Gefeßentwurf ist bereits Die. Berhandlungen finden im Sizungssaal des Reichswirtschafts­vom Reichswirtschaftsrat der Reichsregierung zugeleitet worden.

rates statt.

Das Defizif, in der österreichischen Handelsbilanz beträgt für Januar und Februar 190 Millionen Goldkronen gegen 100 Millionen für den Fall, daß sich der Außenhandel weiter so ungünstig entwidelt. im Vorjahre. Die österreichische Bresse äußert große Befürchtungen

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