mürbes, cbeafe die Frag« bar{«tecadttart*« Schakben und der gepkmten deutsche « auswärtigen Anleihe wie die Mtwirtung der Bereinigten Staaten bei der wittschaftlichen Wiederherstellung Europas , die Belgien für so gut wie unmSglich holte. „Daily Chronicle' führt in einem Leitartikel aus, der Besuch d.rr belgischen Minister in Paris , London und Rom stelle einen«nd- gültigen und sehr lobenswerten versuch der belgischen Regierung dar, zwischen ihren drei Hauptalliierten eine B« r« i n b a r u n g überden Dawesbericht zustand« zu bringen. Lei Erwägung dessen, was angeboten werden könne, um Poincarö zu besänftigen, der sich vielleicht nach den französischen Wahlen etwas weniger un- versöhnlich zeigen»verde, dürfe man gewiffe bestimmt« Tests achen nicht vergessen. Der Dawrsplan könne ohne die vorgesehen« inter » nationale Anleihe nicht durchgeführt werden und das Geld dafür iperde niemals gezeichnet werden, wenn nicht die Kapitalisten in der gangen Welt kontrete Versicherungen erhalten, daß Frantr�ch seine willkürlich« Eingriffe in das deutsche Wirts chofkleden aufgibt und sie nicht wiederholen wird.
Sollmann über üas Gutachten. Söiu.?. Mai. fMtk».) Roichsminister<l D. Eollmauv beschäftigte sich in einer Beisaminlung in Kodleng am Dienstag ein- ff-bend mit dem Gutachten dar Sachverständigen. Er betonte, das Gutachten müsse als Derhandlungsgrundlag« die»«», aber man solle «s im Ausland nicht fo hinstellen, al, müsse Deutschland vor Dank- borkeit den« die Hände küssen, die da« Dokument überreichten. Schließlich seien es doch die härtesten Lebingungen, die jemals«nem besiegten Volte auferlegt worden wären. Die Jahre». summe von 2,5 Goldmilliarden beträgt 400 Million« Mark mehr, als das große und wohlhabende Reich vor dem Krieg« für Heer, Marine und Schuldendienst ausgegeb« hat, und 1100 Goldmillicmen mehr, als die Reichswehr , Kriegsbeschädigtenfürsorg« und Schuld«» dienst des verarmt« Reiches insgesamt im Jahr« 1924 ausmachen. Trotzdem wird die Sozialdemo kratie im Reichstag alle» dafür einsetzen, um die Verständigung auf Grund des Gutachtens herbeizuführen: denn es gibt kein« aober« weg. Man soll aber die ungeheuren gasten nicht vorklanern, die da« Gutachten für Deutschland bringt. Die Vorschläge der Sochoerstänlngen «»halt« zudem, auch eine schwere Belastung der breiten Massen. Man muff« einen Reichstag schaff«, der endlich auch d« Lefitz zum Slraerzahl« bringt. Die Sozialdemokratie verlangt von Frankreich , daß t* Klarheit gibt, ob es durch Reparationen befriedigt ist und welche Sicherungen es am Rhein beansprucht. Auf den Gedanken, das Rheinland vom Reiche loszulösen, muß Frankreich Verzicht«: darin sind sich deutsche und französische Sozi allsten vollkomm« einig. Jede Hoffnung französischer Imperialisten auf die rhemischen Arbeiter ist zmecklos. Di« Abneigung gegen den Separatismus ist bei Sozialdemokraten und Kommumsten schärfer denn ja. Alle Er- süllungspolitit ist auf Verständigung mit Frankreichs ab« auch auf dieEinhertdesReiches und die Befreiungder Rhein - lande geachtet. Erleichterung am Gelümarkt. D!« E ffckten börf« eröffnet« heut« wieder in. zlemlich /jefter Haltung. Da« Ausbleiben von Exekution«- und Rotverköufen veranlaßt»! die Baissespekulation, an die allmählich« Deckung ihrer ziemlich bedeutenden Engagements heranzugehen, ffs log« außer- '�dem einig« Kaufaufträge aus der Provinz und ans' dem AuMstd« '/vor. Dies« günstig« Konstellation des'Marktes prägte' sich' in ziem- • lich lebhaftem Geschäft besonders auf dem Petroleummarkt« aus. Die Ge ldma r t,t lag« zeigt ebenfalls«in« gewisse Erleichterung.. Man namite fsir täglich« Geld Sätze von pro Mille und darunter. Für Monatekvedit« 4— 4M: Proz. monatlich. Gegen Schluß der "ersten Börsenstund« setzte jedoch ein« neue Abschwächung auf der ganz« Linie ein. Es traten wieder Insoloenzz wecke auf. die der Spekulation weitgehende Zurückhaltung nahelegten.
Der Apostel öer„tticht-Gewdf. Unter der Ueberschrist.Das Martyrium der rnfii- fchen Schriftsteller und Künstler� v« Lndrö Lewinfon erschien in der Pariser „Cornoedia" unter ander« folgende Aeußerung: .. Während der russische Gedanke und das russische Genie den ekelhaften Kelch trink«, schlafen die Intellektuellen Europas im velbiamngorten. Sie haben sich an die Leid« der anderen ge- wähnt... Aber es gibt etwas Schlimmeres als die Gleichgültigkeit: die Mitschuld. Alz wir noch aus Sowjetgebiet verweilt«, fand« wir im„Oeffentlichen Anzeiger" Petrograds— der einzig« legalen Informationsquelle— die Lift« unserer Brüder und Freund«, Schrift- steller und Unioersuaisangehnrigen, die nach unsäglichen Qualen er- ichoss« wurden, plakatiert. Darunter zehn oder zwölf Kolonnen Teile aus Romain Rolland und Barbusse , als vornehm« Referenz und höchstes Argument der Scharfrichter. Sie bedienten sich der bürger« lichen und utopistischen— gewiß gut gemeint«— Beredsamkeit der «zwe! Schriftsteller, womtt wir, um da» Talent und die Redlichkeit zu ehren, einverstanden sind, als Trommelwirbel zu der Hinrichtung um dos Schrei« der Opfer zu ersticken..." . Daraus sendete Romain Rolland an Her« Lewinfon folgend« Brief: Ich lese heute morg« in der.Co moedia" vom 12. April in einem von Ihn« gezeichneten Artikel, daß man sich in Petrograd meines Namens bedient, um Aerfolgung« gegen Schriftsteller und -Künstler Rußland « zu rechtfertigen. Wenn dem so ist, ist es«ine große Unverschämtheit. Ich bin darüber nicht erstaunt. Ich bin an die Lerleumdungen oller Regierungen, die de» West«» inbegrissen, gewöhnt. Seit zehn Jahren seh« ich, wie mir v»n den Fabrikant« der Meinung, in den alliiert« sowie in den deutsch « Lände«, ver» fälschte upd verstümmelt« Gedanken und Worte entlehnt werden. Ich wunder« mich nicht, daß die Herren de» Tages in Rußland dieselben Mittel benützen, um ihr Geld turrent zu machen wie die von Paris mir gegenüber«nd die von London dem«dl« E. D. Morel gegenüber... Aber ich wunder« mich, daß bei einer Pariser Zeitschrift, deren � Direktor(Monsieur Gabriel Alphand) mein« Schriften kenn« müßt«, ■ da er sie als delegierter Verwalter des Verlages Ollendorff oeröffent» licht hat, solche Konfusionen vorkommen. Sie könnt« wissen. Herr .Lewinson, daß mein Ram « seit vielen Iahren die Verteidigung der Geiftessreiheit symbolisiert. Ich Hobe die„Erklärung der Uuabhöiigigkeit" auf- geworfen und sie von ollen sreigeistigen Intellektuellen Europas unterzeichnen lassen, und ich Hab« nie aufgehört, für diese Freiheit zu kämpfen: besonders in lang« und sehr lebhasien Preffepolemike» mit Barbitss«, die überall in Europa veröff«tlicht wurden. Sie brachten mir die Verdammung der Organe der französischen «omimi. nisten, der.Clarte". der„LHumanite, und(in den Seiten dieser Zeitung) des Generalissimus Trotz« selbst, Sie sollten wissen, daß der Autor von„U Vi« de.Tolstoi" und Mahatma Gandhi der erste europäische Schüler des großen Apostels ' h»- Ricb!-G:walt ist, daß er es immer war und immer i«in wird. Daß er auf der Seite aller«erfolgten geg« all« Verfolger, aller
die deutstbnationalen am Pranger. Hera « a« die Futterkrippe— egal, was es kostet! Die Parteileitung der Deutschnationalen hat jahrelang den Entrüstunasrummel gegen die Erfüllungspolitik geführt. Sie hat den Woiilkampf ganz auf die nationalistische Phrase ein» gestellt: Schluß mit der Erfüllungspolitik� Sie hat in offiziellen Erklärungen das Gutachten der Sachverständigen als zweites Lersailles abgelehnt. Sie schickte Helffe- rich mit einer Artikelserie gegen die Gutachten vor, aus der hervorgehen sollte, daß die Annahme der Vorschläge gleich- bedeutend sei mit einer Versklavung Deutschlands . Diese selbe deutschnationale Parteileitung erklärt jetzt, nur wenige Tag« nach dem Tode Helfserichs, daß sie bereit ist, die Erfüllungspolitik mitzumachen, wenn sie nach den Wahlen an der Regierung beteiligt wird. Mit einer verschleierten Erklärung in der„KreuzzeÄung� begann es. Es folgt««in Artikel des Herrn Baecker in der.Deutschen Tageszeitung�, der schon nicht mehr zweifeZhast war. Dann kam die Rede Westarps, die die„Kreuzzeitung " vergebens umzudeuten versuchte. Und nun tritt auch noch Herr H e r g t auf den Plan, der sich während des Kriege? mit seiner Erklärung über die Amerikaner unsterblich machte. Er hat sich am 26. April in Grünberg i. Schl. vor seinen Parteigenossen eifrig für die Erfüllungspolitik eingesetzt. Damit enthüllen die Deutschnationalen ihre beinahe verbrecherische Gewissenlosigkeit. Jahrelang haben sie die Erfüllungspolitik mit schembar fanatischem Haß bekämpft, lediglich um den.marxistischen" Regierungen Knüppel vor die Beine zu werfen. Jahrelang haben sie die V e r st ä n d i g u n g sabotiert, haben das deutsche Volt in das Ungllüt der Inflation und der Ruhrbesetzung gestürzt, nicht, weil sie überzeugt waren, daß es einen anderen Weg gäbe als die Erfüllungspolitik, sondern led iglich, well sie nicht die erste Rolle spielten. Sie haben aus brutalstem Egois- mus den deutschen Michel an den Abgrund gezerrt. Wenn etwas Vaierlandsoerrat ist, so ist es diese Haltung der.natio- nalen" Helden von der nationalistischen Phrase. Aber die Deutschnationalen stehen nicht allein da. Die .nationalen" Diktatoren um El aß schlagen tapfer in dieselbe Kerbe, nachdem sie vorher ebenso tapfer die Trommel für den großen.Vefteiungskampf" gerührt haben. Der bekannt« Herr von Sodenstern wich in der„Deutschen Zei» tung" vorgeschickt, um die deutschoölkischen.Kampfverbände ein wenig plötzlich für eine K o a l i t i o n mst dem Zentrum und der Deutschen Volkspartei zu begeistern..Im Erkennen des Möglichen liegt die Kunst der Politik" so philo- sophiert er und sagt: .Da nach aller Voraussicht im kommenben Reichstage keine Part« so stark sein wird, daß sie die Regierung allem bild« kann, so muß man damit rechnen, daß zunächst zwei oder gar drei Parteien oder Parteigruppen sich i n d i« M a ch t t« i l« n." Damit lüftet auch Herr Claß, der Führer des alldeutschen Verbandes» den Schleier. Den Herren um Westarp, Hergt und Claß war der gesamte nationale Rummel nichts anderes als Mittel zum Zweck. Laßt sie an die Futterkrippe heran. die Westarp, Hergt und Eloß, und sie werden ebenso brave Erfüller sein wie nur je einer dieser als Baterlandsver- räter verschrienen.Marxisten"! Was werden die Deutschvölkischen zu diesem Umfall sagen? Reinhold Wulle , der auch in seiner Partei viel um» ftrittene, gab sich in einer Steglitzer Versammlung nicht ganz zu erkennen. Er führte nach einem Bericht des.Lokal- Anzeiger" aus: .Das Ministerium Brand enstein in Mecklenburg uierde von den völkischen gestürzt werd«, well et für die Unterhandlungen über das Sachverständigengutachten ein- getret« ftL Und wenn wir die Leiden des besetzt« Gebietes durch- mach« müßten, Deutschland dürfe sein« Zukunft nicht vernichten. Einen Krieg könne Deutschland nicht führen. Die Deutsch - völkische Partei wünsche keine Kriegzpolitik. Ei« wünsche Gesundung im Innern." Das ist für einen Reinhold Wulle ein« außer» rdenllich
jeuer, die leiden, geg« alle jene, die sie leid« mach«, ohne Unter. schied der Rasse, der Religion und der Nation ist. Denn jetzt sind überall Scharfrichter und über- all Opfer. Und für mich gibt es bloß ein Vaterland: Die Menschheit. Immer wenn man meinen Namen oerlangt hat, um unschuldig Bedrohten zu Hilf« zu kommen, oder freien, unterdrückt« Geistern (sei es Toller oder Unamuno ) habe ich ihn hergegeben. Es ist nicht einmal nötig, mich darum zu bitten, man kann gewiß sein, daß ich im voraus die Sache aller Märtyrer unterschreibe. Die» darf aber die Klarheit nicht verdunkeln. Ein« nwmchaste Intelligenz nimmt das Recht in Anspruch, jede Größe zu bewuubem, auch die feindliche.■ r Ich bewundere die russische Revolution, wie ich die fianzöirsche bewundere, trotz ihrer blutigen Auswüchse, der verhängnisvollen menschlrchen Bestie.,, Aber ich �ibe keinerlei Grund, die düster« Massaker» dieser zwei Revolutionen mehr zu verachten als die Schlächtereien de« Welt- krieges, der schlechter ist als jede Revolution, und d« ich für d« Vernichter jeder Zukunft halt«. Ich rechne darauf, daß Sie und tn«.Cmnoedia" unparieiisch diese Antwort vollständig und ahn« Kürzung in den Seiten der Zeitung. wo Ihr Artikel erschienen ist, drucken werden. Romain Rolland.
vom Oaumstamm zum Möbel. Dm Zug ins Gigantische, das Kennzeichen des modern« Groß. betriebes, hat man bisher in der deutsch « Holzindustrie vergeblich gesucht. Di« Scheidung zwischen Sägeroerk und weiterer Holzi>er- arbeit ist allgemein üblich und in der Möbelindustrie ist der Mittel- und Kleinbetrieb noch durchaus vorherrschend. Nur sehr vereinzelt trifft man in dieser Industrie den weilblickend« Industriellen mit kaufmännischem Geist, der reoolutiomerend in die herkömmliche Be- uiebstechnik eingreift. Ein solcher musterhafter Großbetrieb sind die Holsatia-Werke, Neumaims 5)slzbearbeitungssabr!ten in Altona . Ottensen , der am SO. April im Künstterhause einem geladenen Publikum im Film vorgeführt wurde. Das Problem der vertikal« Betriebsgliederung ist in diesem Unternehmen für die Holzindustrie glänzmd gelöst. Di« Holzver. arbeitung beginnt beim rohen Baumstamm, der durch Gattersägen m Bretter zerlegt wird, die nach sorgsillttger Pflege Zur Weiter- Verarbeitung reif werden. Di« äußere Haut des Möbels, die durch ihre Farbe und Maserung das Auge crsreui, besteht aus dünnen Tafeln von Edelholz, die bis herab zu ein Zehntel Millimet«: Stärke in interessanten Arbeitsprozessen im Furnierwert hergestellt werden. Ein sehr wichtiges Material des Tischlers ist der Leim, von dessen Bindekrast das Gelingen der Tischlerarbeit in hohem Maß« abhängt. Di« Holsaria-Werke stellen ihren Leim in der eigenen Fabrik her, ebenso wie die Beizen und Polituren, die für die letzten Pollendungs- arbeiten erforderlich sind. Neben dm üblichen Tischlereimaschinm werden in dem Betrieb eine Menge von Spezio'mofchinen für' die Holzbearbeitung ver wandt. Bemerkenswert ist die Schwalbenschwanz-, Füge- und Leimmaschine, die selbsttätig die zu verleimenden
gemäßigte Sprache, die za verschiedenen Vermutungen An- laß gibt. Ander» das Organ v. G r a« f e s» die„Mecklenburger Warte". Sie bringt eine drei Spalten lange Abrechnung mit den Deutschnationalen, die sie Schänder der deutschoölkischen Schurkerei nennt und denen sie attestiert, daß sie in punkto Gemeinheit den Vogel abgeschossen haben. Das Austreten der Denffchnationalen habe sich als eins höchste, gemein« Farce erwiesen, als ein Betrug der Wählerschaft. Und darin muß man dem Blatt Graefes, dessen gute Be- Ziehungen zu Hitler und Ludendorff bekannt sind, recht Aeben. Die Spekulation der Deutschnationalen ist klar. Daß Erfüllungspolitik getrieben werden muß, wissen sie zwar zu genau. Ihr unerhliches und gewissenloses Manöver hat lediglich den Zweck, die M a s s e n zu sich herüberzuziehen, um ihnen nach den Wahlen die große Last der Steuern aufzuhalsen._ tzemze gegen Stresemann . Was ist die Deutsche Volkspartei ? Der besonders durch seine Tätigkeit als Reichskommifsar in Sachsen bekanntgewordene frühere Reichsjustizminister Dr. Rudolf Heinz«, Mitglied der Deutsch « volkspartei, veröffent- licht im„Tag" einen Artikel, der d« Anschein erweck« will, als ob er sachlich die Politik der Volkspartei darlege, in Wirklichkeit aber eine Polemik gegen die Politik Stresemanns dar- stellt. Heinz« wehrt sich geg« d« Gedanken, daß die Dolkspartei etwa«ine republikanische Partei geworden sei und sagt dazu: Da mich mit aller Bestimmtheit daraus hingewiesen werden, daß die Deutsch « Dolkspartei nach dem Zusammenbruch« in be- wüßtem Gegensatz« zur Demokratie gegründet war- d« ist. Gewiss« linksgcriditcte Kreis« suchen diese Tatfache m Vergess«heit geraten zu lassen, indem sie mst großem Geschick« all« die Punkte hervorheben, wo die Deutsch « Volkspartei mst der Demokratie taktisch zusammengegangen ist. Dadurch wird der Ein- druck erweckt, daß der Unterschied zwischen den beiden Parteien sich immer mehr ausgleiche, daß leßlen Endes auch die Deutsch « Dal t»parte» republitanisch-demokratisch-par- lamentarisch geworden sei. Dem ist nicht so. lieber gewiss« vorübergehend« takttisch« Maßnahmen, darf man nicht überseh«, daß die Dattsch« Dolkspartei im Kerne heute dieselbe ist, wie sie zurzeit ihrer Grün» dung war. Ein welenttiche« Moment für die Besttm» mung der Parteien, ist ihr« Stellung zur Staatsforn». Di« Dem sehe Bolksoartei hat in der Nationalverl aunnlung geg« dl« Verfassung gestimmt, weil die extrem« parlamentarische De- mokratie ihr nicht den genügend« Hall für das Reich zu bieten schim. Die Ding« Hab« ihr schneller Recht gegeben, als sie selbst damals glaubte. Di« Axt, wie der Reichstag sich selbst seiner Macht und seiner Pflicht« entkleidet hat,»md un« er dann auseinander- gegangen ist, lassen«ine ttesgreis«de Aenderung der Verfassung zur gebieterisch« Forderung werden. Di« Verfassung muß von radikalen Konstruktionen befrell»»nd nach Gedanken um'«baut werd«, die d« Lebenskraft«»md Lebensbedingimgen der Nation besser gerecht unrd als die Weimarer Derfoflung das tut. Nachdem er so Anträge auf. Abänderung der Berfas- sung angekündigt, verlangt Heinz« welter, daß der Rest der Zwangswirtschaft aufgelöst, die„Arbeitstraft des ein- zeln« von Fesseln bestell� und„zu höherer Leistung gesteigert" werde! Vor allem verlangt er eine„vernünftige Neubil- dung von Kapital' und die Befreiung der Volkswirtschaft von Einflüssm der Kapitalfeindschaft. Im Gegensatz zu seinem Fraktionsführer Stresemann fordert Heinz« weiter, daß dem Gut- achten der Sachverständigen mit äußerster Vorsicht entgegengetreten »md ihn«,„nicht übereilt zugestimmt" werde.../ Um sich: ein ganz besonders gutes Ansehen zu geben, versichert Heinz«, es seien setzt schon Bestrebung« im Gang«, um die Bolls- parte» wieder in ei« groß« Koalition zu lock«.. Nach dm Erfahrung« vom letzten Herbst würden diese Bestrebung« keinen Erfolg haben, denn die Kluft zwischen Deutscher Dollsporte» und Sozialdemokratie sei nicht zu überbrücken. Diese Sorge um die Zukunft kann Heinz« sich wirklich sparen, trotzdem er Reichskommissar in Sachs« gewesen»st. Er sollte erst mal die Zusammensetzung des Reichstags abwarten und dann sehen, ob die Volkspartei überhaupt noch nach der einen oder der anderen Seite hin koalitionsfähig verblieben ist.
Bretter an die Längskante mit einer schwalbmschlvanzartig« Feder und einer entsprechenden Nut« versteht, st« mit Leim bestreicht und ineinander schiebt, so daß eine»ntrmnbar« Verbindung mtsteht. Durch die Ausbeutung eigener Torsmoore sind die Hotsatia-Werke»mob- hänerig von der Kohlenbelieferung. Die Schlösser und Beschläge für die Möbel n>erd« in einer eigenen Fabrik hergestellt, ebenso gehört zu dem Betrieb ein« eigen« Glasschleiferei und Spiegelbelegeanstall, welche die mannigfachen für die Möbelherstellung erforderlichen Gläser lieferl. Kurzum, di« Holsatiawerke sind ein in Deutschland einzigartig dastehendes Unternehmen, in dem der Fachmann viel Interessantes seh« dann, das aber auch dem Lai« est« Fülle von Belehrung bietet. Di« Darstellung von Betriebsemrichtungen und-vorgäng« im Film ist ein« Aufgabe, di« besonderes Geschick erfordert. Di«„In- dusttiefilm-Aktimgesellschast" hat di« ihr gestellte Aufgabe glücklich Selöst. Der Film ist technisch recht gut gelungen. Der Titel de» älms:„Dom Baumstamm zum Möbel" ist richtig gewählt, denn tatsächlich steht man auf der Leinwand die verschiedenartigen Der- richiungen, denen das Holz aus dem Wege vom Baumstamm bis zum fertigen Möbel unterzog« wird. Besonderes Interesse erregten einzelne Bilder wie die Arbeit in der Bildhauerwerkstätte oder die Entstehung einer Intarsia. Heiterkeit erweckte der am Schluß ge- zeigt« Trickfilm. Die Holsatia-Werke fertigen, besonders, für den Export noch Ueberfee. Möbel, die in weitgehendem Maße ausetn- anderg«omm«n und leicht zusammengestellt werden könn«. Im Bilde werd« die Möbelteile gleichsam von Geisterhoich aus der Packkiste befördert und im Nu aufgebaut. m. k.
Der Erfinder der Kunstseide gestorben. Graf Hiloir« de C h a r» donnet, der Erfinder der tüiifttich« Seide, ist vor kurzem in Paris geftorb«. Wi« ch der„Natur-" in einem Nachruf mitgeteilt unrd, wurde er durch di« Paiteurfchen Arbeiten über den Seid«» wurm gang zufälliq dazu angeregt, sich ebenfalls mit diesem Tier vom biologischen Standpunkt aus zu beschäftig«, und dies» Sw- dium brachte ihn dann auf den Gedanken, die Arbeit des Seid«« wurmes durch künstliche Herstellung zu ersetzen. Die wesentlichst« Punkte seiner EcHndung wurd« von ihm»n einer Beschreibung niedergelegt die er 1884 der Pariser Akademie der Wissenschaften versiegett zur Aufbew-chrung übergab. Im Jahre 188S führt« er dann sein Verfahr« auf der Pariser Ausstellung vor uird es er» folgte die Gründung einer Aeselllchaft, die die industriell« Aus» nützung der Erfindung»n die Hand nahm.
Lautsprecher in der Kirche. In der Westminster-Ablei in Lon. don hat man jetzt zur Verbesserung der Akustik im Gottesdienst d« Lautsprecher eingeführt, und zwar mit auß-rordcntlichem Erfolg. Di« Kirchenlesucher, die sich am Ostertag in der Kirche versammelt hatten, stellten imt Freud « fest, daß man auch in d« verior«st«n Winkeln der Krrch« de« Worte des Predigers mit einer Deutlichkeit hörte, die man bisher vermißt hatte. Auf der Kanzel war«in Mikro- phvn ausgestellt, und Schallverstärker vermittelten die S imm- des Geistlichen den Lautjprechern. die auf dem Chor und in tun r";''» liehen und sudlich« Eck« der Kirche ausgestellt waren.