Besnemann, Herofb, Stegerwald, Dr. Schreiber, Lange- Hergermann, Dr. tem Hommel, Imbusch, Schulz- Gahmen, Beder, Rheinländer, Frau Neuhaus, Schwarz, Crone, Roth , Noos, Frau Teufch, Hofmann, Effer, Ginn, Cerig, Dr. Schetter, Dr. Kaar, v. Guerard, Nenfes, Tremmet, Kerpl, Dr. Marg. Giesberts, Schlad, Dr. Bell, Bieber, Blum, Klödner, Allefotte, Bolz, Andre, Feilmayer, Groß, Fehren bach, Dr. Mirth. Diez, Erfing, Damm, Dr. Bodius.( Weitere Namen enthält die amlliche Liste noch nicht.)

Demokraten: 28. Dr. v. Siemens, Frau Dr. Büders, Dr. Dern burg, Dr. Bergfträßer, Reftor Ropsch, Schiffer, Gerland, Graf von Bernstorff, Roch, Freiherr n. Richthofen, Ziegler, Schüding, Ertelenz, Dr. Külz, Dr. Göz, Brodauf, Dr. Wieland, Dr. Heuß, Diebrich, Rorell, Büll( Weitere Ramen enthält die amtliche Liste noch nicht) Rommuniffen: 62. Hendemann, Frau Golfe, gen. Ruth Fischer , Eichhorn, Dr. Rosenberg, Gefchte, Bierath, Scholem , Schlecht, Müller, Dbendies, Schmidt, Jabasch, Jenbrosch, Creuzberg, Roenen, Schumann, Babemann, Höllein, Schubert, Henm, Urbahns, Deifen, Katz, Maslowski, Schüß, Rosenbaum, Frölich, Frau Baden. eder, Frau Bettin- 3undel, Florin, Reitler, König, Stoeder, Langen. feld, Schroer, Schman, Eppstein , Buchmann, Meyer, Rädel, Strügel, Nagel, Hedert, Grube, Roscher. Stetter, Remmele, Kenzler, Ebner, Thälmann , Dr. Herzfeld.( Beitere Namen enthält die amtliche Liste

noch nicht.)

Deutsche Volkspartei 44. Dr. Scholz, Dr. Kahl, Dr. Stresemann, Schnee, v. Kemnik, Dr. Mittelmann, Frhr. v. Rheinbaben, Beuer mann, Dr. Kulenkampf, Thierfopf, Dr. Cremer, Leutheusser, Ben­thien, Dr. Runsel, Dr. Gildemeister, Albrecht, Tramm, Dr. Hugo, Engberding, Winnefeld, Glingspor, Dr. Kalle, Herp, Dr. Molden hauer, Kemples, Adams, Dr. Moft, Dr. Heinze, Dr. Schneider, Dr. Wunderlich, Thiel, Brünninghaus, Bides, Dr. jur. Curtius, Dr. Beder, Dauch.( Weitere Namen enthält die amtliche Liste noch nicht.)

Deutfcnationale 96: Fletscher, Wormit, Behrens, Graf zu Eulen burg , Hensel, Paul, v. Sperber, Laverenz, Berndt, Wischnovosti, Graf Bestarp, Geisler, Dh'er, Stubbendorf , Dr. Steininger, Krüger­Hoppenrade, Budjuhn, Wege, Bruhn, Dr. v. Reudell, Schulze, Lind ner, Schlange- Schöningen, Moltewiß, Jandrey, Wolff, Schulz, Schmidt, Schott, Frhr. u. Richthofen, Hülfer, Gustav, Breslau , Frhr. v. Freytag- Loringhoven, Dr. Lejeune Jung, Hergt, Schröter, Manste, Wolf, Schiele, Riefeberg, Martin, Memeter, Leopold, Dr. Herefe, v. Goldacer, Graef- Eisenach, Dr. Oberfohren, Thomsen, Lohmann, Fürst v. Bismard, Hart, Schmidt, Dr. Bienbed, Logemann, Dr. Hugenberg, Treviranus, Dr. Mumm, Rippel, Dr. Helfferich( in zwischen verstorben), Lind, Hartwig, Beibt, Wallraf( 3meimal ge­wählt), Koch. Neuhaus, Dr. v. Dryander, v. Tirpik, Weilnböd, Bach, mann, Dr. Strathmann, Dr. Reichert, Domid, Hartmann, Paul, Dr. Philipp, Dr. Hößsch, Biener, Dr. Barth, Bazille, Siller, Got, Brefelbaum, Dr. Eperling, Dr. Sapf.( Weitere Namen enthält die Liste noch nicht.)

Deutschröltische: 32. v. Ramin, Bulle, Ahlemann, Dr. Bahlen, Schliephace, Chmatal, Stöhr. Graf zu Reventlom, Henning, Weiden­höfer, Blune, Dr. Frid, Jakob, Rahl, Dr. Roth, Dietrich, Dr. Ganger, Ruckdäschel, Fritsch, Feder, Mergenthaler, v. Graefe.( Weitere Namen enthält die amtliche Liste noch nicht.)

Vertrauen in die Zukunft!

Ueber den Wahlausfall in Deutschland schreibt unser Biener Bruderblatt, die Arbeiterzeitung":

So schwer die Berluste find. die die Partei am Sonntag er litten hat, sie sind fleiner, als es viele gefürchtet hatten.. 3wei Drittel der deutschen Arbeiterklasse fiehen immer noch in ihrem Lager. Und dafür, daß sie wiedergeminnt, was sie diesmal perforen hat, wirb bie Entwidlung fehr schnell sorgen.

Denn die Parteien, die im Wahlkampf die nationalistischen Stimmungen aufgepeitfdyt, bie Sozialdemokrate megen ihrer Frie benspolitif befämpft haben, werben binnen meniger Bodhen Dor einer unlösbaren Aufgabe stehen. Die erste Frage, über die der Reichstag zu entscheiben haben wird, ist die: Annahme aber Ablehnung des Sagperständigen gutachtens? un haben sich im Wahlkampf bie Deutschnationalen, die Bölfifchen und bie Stommunisten auf die Ablehnung festgelegt. Im neuen Reichs ing mag gegen diese drei Parteien noch eine einfache Mehrheit nor handen sein, aber feine Zweibritielmehrheit; und zur Annahme eines mesentlichen Teiles des Sachverständigengutachtens, zur Internatio­nalisierung der Reichsbahnen, ist eine Zweibritielmehrheit erforder lich. Die Nationalisten und die Kommunisten werden nun vor der Wahl stehen: entweder die Durchführung des Sachverständigengut achiens zu ermöglichen und damit ihre Wahlparolen fofort nach der Wahl zu verleugnen ober aber das Sachverständigen gutachten wirklich zu Falle zu bringen und damit das Reich in den schwersten konflift mit Frankreich zu stürzen. Dem

Philister über mir!

Bon Rate Marcus.

nationalistischen Rausch, der bei dieser Wahl gefegt hat, wird die Ernüchterung schnell folgen: man fonnie in dem erregten Lande unfchwer Stimmen fangen, indem man den Revanchefrieg( jei es unter der schwarzweißroten, sei es unter der Sowjetflagge) ver­sprach, aber man wird sich hüten, den Krieg mit der nadien Faust gegen die eisenstrogende Gewaltmaschinerie des französischen Mill. barismus wirklich zu beginnen. Binnen wenigen Bochen wird das deutsche Bolt, aus dem nationalistischen Rausche erwachend, er­fennen, daß teine andere Politit möglich ist als die bes als die Politi? Friedens, der Berständigung, der Erfüllung

der Sozialdemokratie! Un bem Tage, an dem die Bolitis des Revanchefrieges an ben harten Tatsachen der internationalen Machtverhältniffe fcheitert, beginnt das Biebererftarten ber Sozialdemokratie, beginnt ihr Marsch zu ihrem Revanche

fieg!"

Der bayerische Landtag.

Man weiß nicht, wie er aussieht.

München , 7. Mai. ( TU.) Nachdem die Landtagswahlen nummehr auch in der Bfaiz stattgefunden haben, werden neuer dings Versuche gemacht, die Zusammenlegung des neuen bayerischen Landtags festzustellen. Die Berechnungen der München - Augsbur ger Abendzeitung" führen zu dem Ergebnis, daß der Bölkische Block 23, die Bereinigte Nationale Rechte 11, die Bayerische Bolts­partei 46, der Bauernbund 10, die Sozialdemokraten 23, die Kom­muniften 9, die Nationalliberalen 1, bie Christlichsozialen 2, Sie De motraten 3 und die Beamtenliste Kratofiel 1 Mandat erhalten. Der Bayerische Kurier" meint dagegen, daß die Gruppe Stratofiel fein Mandat treffe; im übrigen hält das Blatt die Berechnungen auch jetzt noch für so schwierig, daß die Entscheidung des Landeswahlaus: schuffes abgewartet werden müsse.

"

Sie wollen nicht pfeifen...

München , 7. April. ( Tul.) Wie erinnerlich, hat vor furzem der Nationalsozialiſt Hermann Esser verlangt, daß die nö fischen Egeordneten im Landtag mit den Bultbedein und mit Pfeifen solange lärmen follten, bis Hitler freigelaffen fei. Es ist bemerkenswert, daß das amtliche Organ bes nöllischen Rechtsblods th Bayern , die Deutsche Breffe", dieser Parlamentspolitik nunmehr entgegentritt und schreibt: Nicht särm, Tumult und findliche Phrafen, sondern Taten ernster Pflichtertenntnis müßten die Bahn der völkischen Parlamentsarbeit fein.

Der neue württembergische Landtag.

Stuttgart , 7. Mai. ( 2.) Nach den Mitteilungen des Landes. mahlleiters stellt sich das vorläufige Landtagswahlergebnis in Burttemberg wie folgt: Abgegeben für den Bauern- und Beingärtnerbund 240 162, Deutschdemokraten 125 6621, Deutsche Bolkspartei 55 040, Freiwirtschaftsbund 3749, Rommunisten 138 583, Landvolksbund 627, Baterländischoöltischer Rechtsblod 124 508, Ber­einigte Sozialdemokraten 190 323, Böllischfozialer Blod 17 283, Bund der Geufen 15 078, Zentrum 218 704, insgesamt 1 189 675 gültig. Bei der Berteilung der 56 Bezirtsfige unb ber 24 Landesfiße scheiben aus: der Freiwirtschaftsbund, ber Land- und Volksbund sowie der Volksbund der entrechteten und betrogenen Sparer, da sie weber in einem Bezirk die Wahlzahl ( 1 189 675: 80= 11870), noch in vier Wahlbezirken je ein Achtel der Wahlzahl( 1858) erreicht haben. Von den 56 Bezirtsfizen und 24 Landesligen erhalten: Bauern und Weingärtnerbund 12 Be girlsfige und 5 Bandesfibe, zu fammen 17; Deutschdemokraten 6 Be zirtsfiße und 3 Bandeslige, zufammen 9; Deutsche Boltspartei 2 Be girlssige und 1 Landesfig, zufammen 3 Gige; Rommuniften 7 Be. zirtsfige und 3 Landessize, zufammen 10 Size; Rechtsblod 6 Be zirkssige und 2 Bandessize, zusammen 8 Size, Sozialdemokraten 9 Bezirkslige und 4 Landeslige, zusammen 13 Sige; Böllischsozialer Blod 2 Bezirtsfige und 1 Bandesfig, zufammen 3 Sige; Sentrum 12 Bezirksfige und 5 Landessize, zufammen 17 Size

Einreifenerbot für

Doppeldemonstration in Halle.

Zu den verschiedenen Meldungen über die beabsichtigte Feier bei der Einweihung des Moltke- Denkmals in Halle teilt der Amt­liche Preußische Pressedienst nunmehr die von der zuständigen Stelle gegebenen Anweisungen mit: Es sollen met Feiern in Salle ftattfinden, eine auf dem Denkmalsplat und eine atveite auf einem noch nicht endgültig feftgefegten freien Blaz außerhalb des Weichbildes ber Etadt. Diefe beiden Feiern werben von der befonders verstärkten Hallefden Suppolizei berart überwacht und gefchüßt, boß Störungen und Sprengungsversuche verhindert werden. Deffentliche Umzüge aber, gefchloffene Märsche nach dex Bersammlungslpägen usw. Bleiben, um Rubestörungen und be brohlichen Zwischenfällen vorzubeugen, untersagt.

Der Reichskanzler über Reparationspolitik.

Rom , 7. Mai. ( EP.) Reichstanzler Dr. Marg gab dem Ber­ liner Korrespondenten der römischen„ Tribuna" folgende Erklärung über die deutsche Reparationspolitit ab:

Nach reiflicher Ueberlegung hat die deutsche Regierung beschios fen, den von den Sachverständigen zur Lösung der Reparationsfrage corgezeichneten Weg einzuschlagen. Ich bin überzeugt, daß auch die Mehrheit des deutschen Volkes die Haltung der Regierung billigt. Doch fragen wir uns, ob diefer Wag uns die Freiheit bringen wird. Ich habe wiederholt betont und behone nod jegt, daß der 3wed unserer Erfüllungs­politit die Freiheit Deutschlands ist. Um frei zu mer­ben, haben wir finanzielle und materielle Opfer aller Art übernom men und die Laft des Widerstandes an Rhein und Ruhr getragen. Um den Sachverständigenberichten nachzukommen, muß die fis­talische und wirtschafbliche Souveränität Deutsch . lands in ben besetzten Gebieten wieder hergestellt werden, nur unter dieser Vorauslegung hat die deutsche Re­gierung den Sachverständigenberichten grundfäßlich zugestimmt. Trotz des ernsten Zweifels, daß die Sachverständigen unsere Zah­lungsfähigkeit überschägt haben, indem sie von günsti geren politischen und wirtschaftlichen Boraussetzungen ausgingen, fnüpfen wir an die Sachverständigenberichte bie Hoffnung, daß fie durch Arbeit und Opfer dazu helfen werden, daß Deutschland feine Freiheit wiedererlangt. Wir erwarten ebenso bestimmt, daß die große Zahl unserer Staatsangehörigen, die in franzöfifchen und belgischen Kertern schmachten oder als Ausgemie fene gezwungen find, fern von ihrer Heimat zu leben, endlich die Freiheit zurüderlangen und zu ihren Familien zurüdfehren fönnen, Ueber den Vertrag von Bersailles erflärte Reichskanzler Morg: Die Rechtsgrundlage des Bersailler Bertrags muß erneuert werden, Namentlich muß anerkannt werden, daß Deutschland mit dem Ver­failler Bertrag nicht nur Pflichten übernommen, sondern auch Rechte erlangt hat, die ihm nicht beftritten oder geschmälert merden dürfen. Gestüßt auf die Sachverständigenberichte, muß eine Atmosphäre des Bertrauens geschaffen werden, die nach unserer Ansicht ungerechten, sogenannten Sanfionen müssen aufhören. Nur auf der rechtlichen Grundlage des Bersailler Vertrags und besonders auf dem Gebiete des Rheinlandabkommens fann man verlangen, daß das deutsche Bolt die fameren Laften der Reparationen trägt. Alles, was Deutschland ungerecht belastet, muß beseitigt werden.

Hungerstreik französischer Soldaten?

Baris, 7. Mai( ED.) Die Humanité" feilt mit, daß in Mainz 100 wegen ihrer Teilnahme an der Maifeier gefangen... gehaltene Soldaten in den Hungerftreit getreten find.

Rabet in Berlin . Wie bie Telegraphen- Union meldet, ist Rabet qu feinem Wege von Mostau nach London in Berlin eingetroffen. Er wird an ben ruffisch- englischen Berhandlungen in London teit­nehmen

Die holländisch- russischen Verhandlungen in Berlin find ab gebrochen worden. Die erwartete Einigung tonnte nicht erzielt werden.

Sollmann. Der Reichstagsabgeorb nebe Gollmann follte am 24. Mai auf der jaarländischen Haupt tagung der Sozialbemokraten sprechen. Obmohl die Barteileitung die Ertlärung abgegeben hatte, daß sich der Redner jeder Behandlung Der Aufstand auf der Jufel Kuba mächft noch immer, Die futa. jaarländischer Fragen enthalten molle, hat die Regierungsnische Regierung hat die Vereinigten Staaten im Waffen für tommission es abgelehnt, Sollmann die Einreise zu geftatten. 400 000 Dollar erjudyt

Töchter, Handelsagenten und Detaillisten! Auf meinen Weg! Eurer geht ins Beere.

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Der Borstand" zieht verstohlen die Uhr. An diefer golbenen Stapfel zerbricht mein Strahl, fällt mie tot herab. Unter dem lieber fumpfige Wiesen ist ein feuchtendes Netz von Sumpf- Geräusch des Här dettaschens gehe ich vom Bodium herunter, laffe boterblumen geworfen. Ein Heiner Abhang sprüht goldene Sträucher, sternhaft erblüht. In flaren Bächen spiegelt der Weiden loderes Gezweige. Ueber den Brückenfteg geht eine Frau, türbefrei, hoch. brüftig aufgeredt, als hätte die leidye Luft ihre Gelente beseelt.

Aber der fleine Bahnhof ist steingrau und trüb. Gefichtlos starren die Häuser in fügen hinab. Aus den geöffneten Fenstern bringt dumpfer Geruch gefangenen Daseins. Alle Stuben sind gleich: mit der verlogenen Bierschnitzerei der Bertifoms und den furchtbaren Druden über dem Sofa. An diesen Bertitows und Diesen bildlosen Bildern fröstelt der Blid. Ein Frember, heimat­pertrieben, lausche ich in jede Haustür hinein. Aber die Stimmen find lady, getreten, friechen am Boden hin. Hier gift es feinen Kang, feine Farbe. Leben verfidert an Blumen" tapeten. Das Bereinshaus" ist aus preußischen Steinen gebaut, aus jenen regelrechten, Staubgrauen Steinen, die im Regen ganz schwarz merden. Im Saat hat man lange Tische hufeisenförmig aufgestellt und mit rotgemusterten Lüchern bedeckt. Kaffeetassen und Bier­gläser fiehen unregelmäßig durcheinander. Die Luft riecht nach altem Bigarrenqualm. Auf dem Podium steht ein fleiner Tisch, der auch graurot gebedt" ist.

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mir die hand schütteln und lächele stumpf. Meine überwachen Ohren hören vom Ende des Tisches bie Worte:" Den ganzen Abend bente ich darüber nach, ob ich das Büfett abgefchoffen habe. Mein Mäb chen ist furchtbar naschhaft."

Ich suche im ganzen Saal ein Menschengesicht. Eins ift ba. Es ist das einer Frau, die mich aus grünlichen Augen anfprüht: Feindin!" zu ihr gehe ich hin und biete ihr die Band. Aber da fchrumpft sie zusammen und stottert das ärmliche, verzerrte Lächeln der Krämersfrau,

Im Geiste der Völkerverföhnung". Rürzlich hat der preußische Rultusminister Dr. Boelig Right linien für einen Lehrplan ber Deutschen Oberschule per öffentlicht. Es wird darin mit Recht verlangt, daß in Gefchichte und Staatsbürgertunde die staatsrechtlichen, voltswirtschaft­lichen und gesellschaftlichen Verhältnisse der Gegenwart und Ber Biergangenheit durchzunehmen find. Aber ber Minister hat nicht ge bührend berücksichtigt, daß der Unterricht nach Artikel 148 ber Reidjs perfaffung im Geiste der Bälterperföhnung" zu er teilen ist.

Ich spreche mit dem„ Borstand", einem langen, blonden Herrn, ber nich um Ropfesfänge überragt. Er ist auf mein leibliches Bohl bebacht und bietet mir mit der geölten Gerpilität des Ladenbefizers, affe erdenklichen Getränke an.

rentin das Wort."

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Ich mage nicht im Soal Umfchau zu halten. Aber ich höre den breit gequollenen Dialekt bes norbbeutschen Tieflandes. Dann ist es so weit, daß ich anfangen fann: Hiermit erteile ich unferer Refe­Ich blide zum erstenmal umher, während mein Mund die übliche Anrede formt. Mit offenen Augen frage ich in diese Menschen hinein und werfe erfte, flammernde Worte wie Angelschnüre aus. Aber meine Augen tehren ohne Antwort zurüd, und die Angelsdynüre fliegen auf öben Ganb.

Meine Stimme füllt sich mit Klang. Mein Billen ballt jedes sort. Ich forme den Sinn aus meinen Händen heraus. Reden heißt aufglühen wie eine Fadel bei Nacht. Reben heißt: Jahre voll Kompf, Irrtum, Gefched in Borte bammen. Reden heißt: ganz ich felbft fein zum Sieg der Sache.

3miner noch tleben Männer und Frauen, laffig gebüdt, an den langen Lischen. Ihre Augen find blinbe Spiegel, in denen ich nur mein eigenes Geficht verschwemmen fehe. Ihre Hände fingern grifflos an Blusen und Westen herum.

Noch einmal steige ich auf, unbeschwert schreitenb. Rufend gehen meine Hände voraus. Ich muß euch zwingen, ihr Hausfrauen,

Zu den Lehraufgaben der Quinta follen z. B. bas„ efben eitalter der Bollerwanderung", bie großen Staifer des frühen Mittelalters, bie Blütezeit der ritterlichen Kultur sowie der breißig jährige Strieg und die Befreiungstriege" gehören, zu denen des Quaria die elbengestalten" aus dem Zeitalter der griechi­fchen Freiheitstriege", eine ausführliche Darstellung der Taten alleranders, der großen Persönlichkeiten aus dem Zeitalter der Bunischen Kriege". Dies läßt barauf schließen, daß bie Hauptlehr. gegenstände in Geschichte auch weiterhin Monarchen und Kriege fein werden. Wenn nach dem Lehrplan für Oberbertia dem Bedürf nis der Jugend für Heldenverehrung durch die Darstellung belben haften Personen- und Boltslebens Rechnung getragen werden foll, so hätte bestimmt werden müssen, daß den Herzen der Schüler auch bie Persönlichkeiten näher zu bringen sind, die sich um die Friedens. bewegung Berdienste erworben haben. In Unterfetunba sollen die Berteilung der Erde, insbesondere die Entstehung bes englijojen und ruffischen Weltreichs und das Emportommen ber außereuro. päischen Mächte( Japan und Nordamerita)" und„ bas Wiedererfiar. fen des französischen Imperialismus" burchgenommen werden. Aber von der Berücksichtigung ber pazififtifchen Strömungen in biejen Ländern steht in dem Behrplan nichts. Nur für den Staatsbürger lichen Unterricht in Oberprima find das Bölkerrecht, die überstaat liche Organisationen und der Bölferbund vorgesehen. Oft es dem ber Mille des Ministers, daß die vorher abgehenden Schüler davon in der Schule nichts erfahren? Dies sind aber etwa vier Fünftel. Ebenso wenig wie der Lehrplan in Geschichte ist mit der Reichs­verfaffung der im Deutschen vereinbar, ba unter den zur Letture

| empfohlenen Schriften pazififtifche nicht genannt find. In Quaria follen u. a. griechische und römische, in Seria deutsche Sagen gelesen merden, z. B. folche über Heren, 3merge, Riefen, Elfen, aber in feiner Klasse Lefeftide, in denen bas internationale Leben und de Schlichtung von Bölferstreitigteiten durch Schiedsgerichte behandelt merben. Bei der deutschen Lektüre foll in Oberselunda bas laici nische Mittelalter unter den Karolingern und Dttonen in einer us maht charakteristischer Ueberlegungen berücksichtigt werden. Aber für feine Rlaffe ift gefordert morben, baß ein bebeutender auslän bischer Pazifist in deutscher Uebersehung, z. B. Tolstoi, zu lesen tit.

Gegen diefen Lehrplan muß um so schärfer Einspruch erhoben merben, als zu befürchten ist, daß er in ben der anderen Schularten übernommen wird. Für die danach unterrichteten Schüler ist die Geschichte nicht ein Mittel, die Gegenwart besser zu verstehen. Eie merben vielmehr weltfremd erzogen, zu Menschen, die hem Geiste der Reichsverfaffung innerlich fernstehen.

Der Minister hat in Rönigsberg bei der Kant- Feier gefagt, die Neuordnung des Schulwesens fei ein Rranz, ben Breußen am: Grabe feines großen Gehers niederlege. Der Geift, in dem dieser Lehrplon verfaßt worden ist, ist aber nicht der Geist des übernatio­nalen Rant. Dr. Erich Witte .

Profeffor Hochen- gg verurteilt. Die Biener Aerztetammer hat gegen den Hofrat Prof. Hogenegg, ber sehr schwere Beschuldigungen gegen einen Teil der Herzie wegen Annahme von Brovision bei der Zuweifung an Spezialärzte und bei Operationen gerichtet hatte, vor bem Ehrenrat der Verztekammer das Urteil gefällt. Der Hofrat wurde zur Disziplinarstrafe der Entziehung des attiven und passiven Wahlrechts für die Kammer auf drei Jahre und zum Tragen ber Rosten des ehrenrätlichen Verfahrens im Betrage von 500 000 Stro nen verurteilt. In der Begründung des Urteils wird erfart, baß die von der Aerztekammer eingeleitete Untersuchung fomie die Aus: fage der Zeugen die Grundlosigkeit der von Hofrat Hochenega er­hobenen Beschuldigungen ergeben haben. Demgegenüber bleibt Hofrat Hochenegg bei allen feinen erhobenen Borwürfen.

Muleumsführung. Sonntag, ben 11., 10 Uhr vorm., findet eine wiffen 15aftliche Führung im Alten uieum( Antiquarium, Bold- und Ellbergerät, Dr. Neugebauer) tatt. Eintrittscheine fnb vor Beginn am eingang bes genannten Museums erhältlich. Mehr als 25 Hörer können nicht zugelassen werden.

Der verliehene Hermes. Die merilaner haben fich der Ansiedlung ber arleichen Flüchtlinge aus seleinaften mit vielem Gifer angenommen. Dafür wollen fich die Griechen nun dankbar erzeigen. ie der Leiter des Hilistomitees bes Völkerbundes für den naben Often, der frübere amerifa nische Botichatter in Stonstantinopel Henry Morgenthau , mitteilte, bat bie griechliche Regierung beschlossen, als Reiden der Dantban leit ben ermes. bes Bragiteles, einen ber größten Schage der altgriechischen Stunft, Das flaifische Meistermer! foll in den Vereinigten Staaten zu leiben. verschiebenen nordamerikanischen Museen ausgestellt werben.

Schachweltmeifier Copablanca Mitglied der revolutionären Junta. Nadj amerilanischen Breffeberichten ist der Schachmeister Capablanca Mitalieb der revolutionären Sunta von Cuba . Capablanca gab eine Erffärung darüber ab, ftellte aber nicht in Abrebe, daß er Renntnis gehabt habe von ben Plänen der Revolutionare