tünstlichen Nebel herauszubringen, den fie bisher um sich verbreiteten und aus dem fie ihre vergifteten Geschosse schleuderten. Die politische Krise der Gegenwart gleicht der wirtschaftlichen im Herbst. vorigen Jahres: Wie damals durch das Ermächtigungsgesetz und die dadurch möglichen brutalen Maßnahmen eine Klärung herbeigeführt wurde, so ist auch jetzt Klarheit mit allen Mitteln, auch den brutalften, zu erstreben.
Der Unfug von Halle.
Der Deutsche Tag " und seine Folgen.
Für den 11. Mai plorfen die sogenannten, Vaterländischen Ber bande" in Halle einen Deutschen Tag ", zu dem sie aus ganz Deutsch land mittels, Crirazügen Teilnehmer heranführen wollen. Es soll ein. Dentmal eingeweiht werben, selbstverständlich unter Mitführung von Fahnen, Musik und was fo dazu gehört.
Die Kommumisten rufen zu einer Gegendentonstration auf und verlangen, daß aus allen Betrieben Delegationen geschickt werden, um einen Deutschen Arbeitertag" der Rundgebung der Baterländi. hen" entgegenzulegen.
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Der preußische Meinifter des Innern fonnte nicht gut den einen Tag genehmigen und den anderen verbieten. Er hat deshalb beide genehmigt, aber veranlaßt, daß die Rundgebungen getrennt voneinander stattfinden. Er kündigte zudem an, durch die Polizei werbe bafür gesorgt, daß feine Zusammenstöße erfolgen.
Aus diesen Gründen, sagt die„ Germania " weiter, dürfe die Regierung Mary nicht zurücktreten. Ihr Programm sei das einzig mögliche. Innenpolitisch handele es sich tarum, ob unser Bolf in einen sozialistischen und einen nicht sozialistischen Teil auseinandergeriffen werden foll. Außenpolitisch aber stehe zur Frage, den Berständi gungswillen durch Gewalt zu ersetzen. Darüber müßten, die Deutschnationalen sich entscheiden. Sie dürften nicht entschuldigend und anklagend behaupten können, daß man sie zu Zugeständnissen nötigte. Sie verlangten eine affive Politit und sollten sie zunächst selbst ver Das ist, vom Standpunkt der Polizei, gesehen, die praktischste suchen, und zwar unter den heute gegebenen Berhältnissen: Lösung. Bom politischen aber befriedigt sie in feiner Weise. Denn Es scheint ausgeschlossen, daß eine nichtdeutschnationale Re- foeben haben noch in Preußen und in fast allen Bundesstaaten die gierung entsteht, gegen die die Deutfcnationalen nicht bestimmte Ber- Bolizeibehörden öffentliche Maifeierbemonftrationen pflichtungen übernehmen, für die sie nicht einen Teil der Verant- verbieten und gewaltsam verhindern müssen, weil noch immer der wortung fragen, ganz gleichgültig, ob fie in dieser Regierung figen zivile Ausnahmezustand unter Befehl des Herrn Jarres besteht und oder fie nur unterstützen. Sind sie unfähig, selbst zures Rundgebungen unter freiem Himmel verboten sind. gieren und verantwortungslos genug, in dieser Krisen. Bas am 1. Mai galt, ist bisher nicht aufgehoben morden. Auch am zeit jebe andere Regierung zu verhindern, dann tritt die Frage der 10. unb 11. Mai wird der Jarres- Zustand noch bestehen. Es dürfen Neuwahlen in den Bordergrund. Aber erst muß diefer Tat von Rechts und Gefeßes wegen auch an diesen Tagen feine Demonbestand vor der breitesten Deffenttichteit tfarge ftrationen unter freiem Himmel stattfinden. stellt fein.
Da aber die Einweihung eines Denfmals auf öffentlichem Zum Schluß unterstreicht die..Germania " ihre Datle: Blaze naturgemäß unter freiem Himmel" stattfinden muß, so ver gungen noch einmal: Die rein negative Einstellung fie gegen die Ausnahmezustandsverordnung Der Deutschnationalen zum Gegenwartsstaate babem jo mehr, als die einfache Enthüllung zu einem demonstrativen unhaltbare Zustände geschaffen. Wir müffen aus die Aufmarsch der ganzen Stahlheimverbände aus dem Reich gestaltet fer Lage heraus, indem den Deutschnationalen nichts werben soll. Schon aus diefen rein rechtlichen Erwägungen hätte die von der Verantwortung abgenommen und er Rundgebung der Baterländischen" verboten werden müssen. ipart wird, die ihre bisherige verantwortungslose Bolitit Die Erlaubnis der fomenunistischen Gegendemonstration am anderen schuf. Vielleicht gelingt es, fie dadurch zur Mitarbeit Ende der Stadt kann nicht darüber hinwegtäuschen, daß die Gean dem Staate der Gegenwart heranzuziehen. Er nehmigung des reaftionären Aufmarsches in Halle eine Heraus mag ihnen fo unsympathisch wie möglich sein, fchließlich ist erforderung aller fozialistischen Arbeiter darstellt, die aber doch der Hüter und Schüger deutschen Bolts mit Empörung erlebten, daß in ber Republif ihre Maitund tu'ms und hat ein Recht darauf, daß alle Barteien ihn gebung verboten wurde, ganz im Stile Traugott Jagoms. stüßen, daß sich teine ihm gegenüber auf den Standpunkt. unfruchtbarer Kritik oder gar bes erbitterten Kampfes stellt." Inzwischen. tun die Deutschnationalen fa, als wollten sie noch lange um ihre Mithilfe gebeten werden. In einer Zuschrift aus deutschnationalen Kreifen" wird im schwer industriellen Tag" versichert, die Deutschynationalen dächten car nicht daran, ihrerseits die Initiative zu ergreifen, sondern würden abwarten, wie die Regierungsneubildung auf verfassungsmäßigem Wege erfolgen werde. An gefichts der Stärfe ihrer Frattion hätten fie es nicht nötig, irgendwelchen Parteien nachzulaufen". Sie würden zunächst gar nichts tun, nichts beschließen, nichts ablehnen, sondern cbwarten, bis man an sie herantritt.
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Die klare Aufforderung, die in der Bresse der bisherigen Regierungsparteien an die Deutschnationalen gerichtet wird, endlich selbst Farbe zu bekennen und die Regie. rungsperantwortung zu übernehmen, dürfte ja wohl auch ihnen als ein„ Herantreten genügen. Man darf neugierig feinsab fie jekt, nachdem ihnen die Bahn freigemacht ift, sich als„ Lüchtige" ermeisen und an die Front der Berantwortung marschieren werden!
Die antirepublikanische Rundgebung in Halle bedeutet eine schwere Gefahr. Nicht nur die fommunistische Arbeiterschaft fühlt sich durch den Aufmarsch der Stahlhelm- Baterländischen provoziert. auch die nicht auf Gewolt eingeschworenen, ruhig denfenden sozialiftischen Arbeiter Mitteldeutschlands fehen mit Empörung, wie den Baterländischen" geftatiet wird, was ihnen am 1. Mai verboten wurde. Und da die Erregung infolge der Birischaftskrise ohnehin in Mitteldeutschland groß genug ist man erinnere sich, daß der ganze Betrieb der Mansfelder Bergwerfsgesellschaft ftillgelegt wer den soll so bedeutet der Denkmalstag von Halle mehr als eine Sonntagsbeluftigung. Wir hoffen, daß die Polizei Straßenschlachten verhindern wird, ohne daß wieder geschoffen wird. Aber es bleibt dabei, daß man durch die Genehmigung ber vaterländischen Maffenveranstaltung ein fomeres Unredyt beging an allen, denen die Maifeier zumindest so heilig ist wie jenen ihr Erzfolog. Was den Sozialdemokraten nicht recht sein durfte, braucht auch den Baterländischen nicht billig sein.
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*** Deutschöölkische Purzelbäume.
Tas Marrenparlament in Meklenburg.
Die Deutschooltijden haben gestern im Medienburger Bonding,
Der neue Reichstag wird voraussichtlich am 27. Mai au nachdem sie eine halbe Stunde vorher ein Mißtrauensoum gegen feiner ersten Sigung zusammentreten.
Eine Falschmeidung. Wie die Telegraphen- Inion bezichtigt, trifft ihre Meldung, daß Radet fich in Berlin aufhält, nicht zu.
Brotpreisherabsetzung in Paris . Bon heute ab foll ber Brot preis in Paris um 5 Centimes auf 1,15 Frant für das Kilo harab gefeßt werden.
Hans Guttmann, Souffleur in der Bufonina, in einem deutschen Theater des gegenwärtigen Rumäniens , hat, wie vor einer Bache berichtet murde, bei den Proben zu einem Schillerschen Drama plöß lich den Souffleurkasten verlassen, den Regiffeur beiseite geschoben und angefangen, Regieanweisungen zu geben. Er fonnte fo er zählte er nicht mehr on sich halten. Zweiundzwanzig Jahre hatte er fouffliert, stets mit dem Gefühl des Unbefriedigtfeins und bereit, in einem bestimmten Augenblick die Zügel der Regie an fich zu reißen. Brociumdzwanzig Jahre hatte er hilffos zusehen müssen, wie grobe Hirne eble Runst mißverstanden, unwiffend appende Hände Situationen verbarben, taube Dhren an flangoollen Höhepunkten, oratorischen Gipfeln, vorüberhörten, furzfichtige Augen vifionäre Wirkungen vernachläffigten.
Während dieser zweiundzwanzig Jahre hoffte der Souffleur in feiner Höhle und las den stodenden Schauspielern aus einem blau und rat angestriechenen Gremplar Stichwort und Bers vor, achtete peinlich auf ihre Bewegungen und dirigierte überhaupt mehr, als ale im Theater ahnten. Satte fich jemand auf der Bühne neisprochen, so wußte Guttmann ein belanglofes Wort zu finden, das der rheto: rischen Seitenpfad des Sprechers beendete und zugleich in die breite Hauptstraße des Tertes müntete. Entfernte fich ein unvorbereiteter dem linken Hintergrund zu, so mußte ein Wint genügen, die leise Ahnung eines Binkes, sozusagen ein Wint im ersten Entstehungs stadium, um den Schauspieler vorschriftsmäßig nach rechts zu tomnicnbieren.
Und zu all dem mußte man flüfterit. Es war fein gewöhnliches Flüstern, wie jenes, das Geheimnis und Beichle birgt, sondern ein tautes Flüftern. Es geschah nicht durch eine Gentung der Stimme und den Gebrauch ber Lippen, sondern durch eine Straffleistung der Bruft. Sechs und acht Stunden im Leg flüsterte man o, laut und unhörbar, angeftrengt ind gewohnhetsmäßig, als wäre man beijer ren Beruf, ein Heiserfeitsfünftter, der von seiner Stinunbandlofigleit lebt Alle Organe, die dem Worte Stang und Sdall verleihen, mußte man ausfallen, man mußte der Sprache then Laut nehmen, gleidhjam afuftine Schatten der Worte geben. Dan mußte per standen werden auf der Bühne und im Barrett ungehört fein, einfach fo, cls( präche man überhaupt nichts: ftunum nach richwörts, heredi
noch vorn.
So hodie Guttmann, heinzelmännisch und unbemerkt, und ein Apparat auf der Bühne, wie Kulissen und Vorhangrolle. Als wäre er ein Grammophon und fein Koften mit der Schallöffnung ein Trichter. Er mußte sich ärgern und tun, mas ihm befohlen war. Eeine Pflicht, leise zu sein, wirkte auf sein Wesen und er wurde
ben miebergewählten Ministerpräsidenten Brandenftein eingebracht Fatten, gegen das von den Rommunisten gestellte Mißtrouensvotum gestiunt, bas mördlich ihrem eigenen Antrag ppin Dienstag ent. sprach Sie haben somit dem für fte untragbaren Herrn Don Brandenstein von neuem in ben Gattel geholfen.
Was war geschehen? Brandenstein hatte zunächst erffärt, er babe feinen befannten Borten vom Mittwoch nichts hinzuzufügen. Später fügte er dann hinzu, er werde selbstverständlich das Gut
bescheiden. Er führte eine flüsternde Eristenz, ein halblautes Leben. Er irug gleidfam wie eine Schnede ihr Haus, feinen Souffleurtaften immer mit sich herum, auch wenn er ihm entstiegen war.
3ieiunbzmanzig Jahre war Hans Guttmann Souffleur, bis er Regisseur wurde. Der Bericht weiß zu vermelden, daß die Regie: einfälle des Souffleurs ausgezeichnet waren und den Regiffeur be schämten. Wer dann die Aufgabe des Souffleurs übernahm, als die Aufführung stafffand das erzählt der Bericht nicht mehr.
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Es ist möglich, daß Hans Guttmann aus Gewohnheit, aus un bedingter innerer Rottnendigkeit, beim Godenzeichen wieder in feinen Kasten troch und feine alte Tätigkeit aufnahm. Es war ihm möglich ist es nir um die Sache zu tun, nicht um seinen Chr gelz und er wurde wieder aus einem Mächtigen fein eigenes erkzeug, aus einem Herrscher ein Behelf, und er fouffierte mit größerer Leidenschaft und Teilnahme, als feine Schauspieler spielten. e
Hebbel- Kuriosa.
Bon Mar& reger.
Hebbels Nibelungen reden fich wieder zum gangen Riesents maß ihrer menschlichen Leiber in einer Neueinstudiering, im Giant lichen Schauspielhause, und als ich neulich, noch unter dem Einbrud des Monumentalmertes fiehend, in meiner Bibliothet nach vere borgenen Schäßen über den genialen Dithmarschen fuchte, stieß ich auf zwei literarische Dokumente, die mir mert erscheinen, ausgegraben zu werden.
achten der Sachverständigen ablehnen, wenn die von ihm gestellten Boraussetzungen nicht erfüllt merden follien. Das ist dem Sinne nach dasselbe, mas er auch vorher gefagt hatte, es bedeutet die bedingte Annahme des Gutachtens. Und dieser Eiertanz genügte den Deutschpölfischen? Sie find befcheiben, sehr bescheiden!
Und mas sagt die völkische Presse zu diesen Burzelbäumen? Da ist das Deutsche Tageblatt, das fich stolz Kampfblatt Ser deutschvältischen Freiheitstemegung" nennt. Es ist am Freitag, dent 9. 6. M., glüdlich in der Lage, einen Bericht aus Schwerin vomir 7. zu veröffentlichen. Im Tone der Entrüstung wird da versichert, daß sich die Deutschvölkischen die Provokation der Deutschnationalen quf feinen Fall bieten lassen werden:
An dem Haren Standpunkt der Deutschwölfischen hat sich nichts geändert. Im pollen Bewußtsein ihrer Berantwor tung zur Wahrung der Döltischen Belange wird die Fraktion der Freiheitsbewegung an der notwendigen Ablehnung des Ministerpräsidenten v. Brandenftein fefthalten müssen." Dem Ministerpräsidenten Brandenstein schreibt das erboste Blatt folgendes ins Stammbuch:
Welches sind denn die Grimbbegriffe einer nationalen Politik? Ehrlichfeit und Berantwortungsgefühl! o und wie hat der mecklenburgische Ministerpräsident Freiherr von Brandenstein bewiesen, daß diese Grundbegriffe ihm Richtschnur feines politischen Handelns find? Nirgends und niemals! Denn man halte fich folgendes vor Augen: Wenn Herr von Brandenstein tt og aller möglichen Beden. fen dem zustimmte, daß das Eadyverständigengutachten afs Grundlage für Berhandlungen anzufchen fei, jo ertannte er damit das Gutachten als folches an. Und das ist das Berhängnisvolle."
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Das alles steht in Deutschen Tageblatt einen Tag nach dem Umfati ber Döltischen Fration im Medlenburger Landtag zu lefent. Und das ist für die Böllischen einigermaßen verhängnisvoll.
Da für Herrn von Brandenstein die Berliner Reise so üble Folgen gehabt hat, bekommt es sein Ministerfollege in Medien. burg- Strelig, der deutschnationale Staatsminister Schwabe, mit der Angst zu tun. Er läßt durch die Deutsche 3eitung"
verfünden:
„ Es ist un mahr, daß ich, der deutschnationale Minister Don Medienburg- Strelig, den Standpunkt der Reichsregierung ge. billigt habe. Wahrheit ist, daß ich als Gaft der Minifter tonferenz in Berlin beiwohnte, da mich die vertrauliche Besprechung intereffierte.
Wenn die deutscinationalen Staatsminister por Boincaré eben foniel Mannesmut aufbringen wie vor den Deutschvölkischen, dann dürfte der Wunder- und Wanderprophet Hergt recht behalten.
Deutschnationale Flüchtlingsfürsorge.
In unserer Morgenausgabe vom 1. April berichteten mir über den Fall des Freiherrn von Senden auf Nazlaff, der sich
weigerté, bie vom Flüchtling Templin zur Uebernahme des Dorf fruges hinterlegte Raution wieder herauszugeben, als sich der Pachtvertrag zerschlug. Hierzu schickt uns Freiherr von Senden folgende Berichtigung, die wir mortgetreu zum Abbrud bringen;
1. Der Flüchtling Gottlieb Templin aus Kensan hatte feit dent 8. Januar 1923, der Zeit des Bertragschlusses, bis zum 1. April 1923, ber Zeit der Uebernahme des Kruges, fein Geld durch Entwertung foweit verloren, daß er den Krug nicht mehr übernehmen fonnte. In gegenseitigem Einvernehmen wurde er Don mir des Bertrages entbunden und erhielt von mir, da er mittelfos war, eme 3.31mmer Wohnung mit Küche und Laid. Ich hatte den Schaben, da ich erst 1 Jahr später den Reug neu berpachten fonnte. Die Herausgabe der vom Templin auf einer Bant hinterlegten Raution wurde nur verweigert, ba Templin anderweitig auf Arbeit ging und jegliche Leistung als Miete für Wohnung und Land verweigerte.
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2. Als er hiergegen tagen wollte, wurde ihm vom Amisvor fteher Stellvertreter in Naglaff anfiandslos ein Armutsatteft aus. geftcut."
Die Berichtigung des Freiherrn von Senden ist ein Dokument für die Dentweise unserer Agrarier. Gottlieb Templin fommt als Flüchtling zu ihm und pachtet von ihm einen Dorffrug. Ais Sijerheit gibt er dem Freiherrn am 8. Januar 1923 bei einem
ftadt bes. Dichters, statt. Der Oberpräsident der Broving mar. nicht an Ort und Stelle. Ebenso fehlten Abgefandte von der töniglichen Regierung in Schleswig . Selbst der Bandrat des Kreises mar nicht erschienen. Alle diese Herren hätten ja wahrscheinlich das Fußgeftell des Dentmals füffen müssen. In denkbar nüchternfier Weise, aller. bings Hofftein angemessen, verkef die Feier. Hervorzuheben wäre noch, daß Weffelburen feinerzeit 200 Mart als Beitrag zum Hebbeldentmal verweigerte.
Rellinghusen( Holstein), September 1887.
Wertbandtag 1924. Auf der diesjährigen Jahresversammlung des Deutschen Wertbundes in Rarlsruhe sollen zwei trennende Fragen in den Mittelpunkt der Berhandlungen gestellt werden. Die este ist eine Frage, die auch in bem zurzeit so viel gelesenen und umstrittenen Buch von Henry Ford behandelt wird: die Mechani sierung der Arbeit und ihre fulturellen Borzüge und Schäden. Das zweite Broblemt ist: fann ber Spielfilm eine ebenso veredelnde Wirkung gewinnen an Stelle der varflachenden tmb berderblichen Einflüsse, die er zurzeit tatsächlich ausübt, umb melde mittel fönnen uns diefem Siele nähern? Es sollen bei dieser Gelegenheit eine Reihe von Ausschnitten cus muſtergültigen Filmen, Erörterungen fich daran anschließen. Der letzte Wertbundiag in bie ba und dort geglijdt find, vorgeführt werden und grundsätzliche Berbumde gezeigt, und baraufhin bat jetzt eine Aussprache zwischen Weimar hatte eine fbarte Opposition gewiffer junger Clemente im sem ersten Borsigenden Prof. Richard Riemerschmid und Bartning . Sm Juni 1890 hatten sich vor der Straftanimer in Leipzig Behrendt, Henning, Boelzia unb Berdmeister stattgefunden. Darin wurde. dem Borschlage zugestimmt, feine Sondergruppe der Jungen mehrere Schriftsteller des Jüngsten Deutschlands " wegen Gotteszu fchaffen, vielmehr wurde vereinbart, daß der Wertband in allen lüfterung und Verlegung des Sittlichkeitsgefühls, angeblich begangen Beranstaltungen, die mit den von Henning herangezogenen Künstlern in einigen ihrer Romane, zu verantworten. In dem stenographischen Bericht über diesen Prozeß( Leipzig , Verlag von Bilheim Friedrich) geplant find, feine eigene Angelegenheit fehen wird. Auf der Aus bieten.n befindet sich folgende Stelle: Angeflagter Walloth: Wenn. Ele ftellung Die Form", die Enbe Juni in Stuttgart eröffnet werden Berlin wird. Das elementore Gestalten gedanklicher Hebbels Judith unb Holofernes lejen, werden Sie eine Notzuchtsfoll tann fich praktisch die erste Gelegenheit hierzu bieten. tein! Sind feine Schriften in Leipzig erschienen?" Mitangefagter Mittelpunkt von Offenen Abenden" fein, zu denen jedermann berfi( Sittenfeld) ruft dazwischen: Rein, aber in Bien hat man Hebbel ein Denkmal gefeht und vom Raiser ist ein großer Beitrag bazu gegeben worden."
Der arme Staatsanwalt D..( fein anne fann hier pers wiegen bleiben), der eine große Sache zu vertreten glaubte und fein eigenes geistiges Rüstzeug wahrscheinlich hinter der Bermutung serberg, ebbel tönnie ebenjolls einer der Modernen fein, deren Bücher in Leipzig verlegt wurden, hätte wegen feiner literarischen Untenninis fidcher Milderungsgründe beanspruchen tönnen, wenn ihm bekannt gewesen wäre, mit welcher Gleichgültigkeit und AhnungsIrfigteit noch drei Jahre zuvor die Behörde und eigene Landsleute Hebbels an diefem vorübergingen. Denn in einem Hefte der Be fellschaft des Jahres 1887, der führenden Zeitschrift des Jimaften Deutschland ist unter Buschriften aus dem Bejertreis" folgender Brief zu finden:
JJ
ebbelfeier. Am 2. Geptember dieses Jahres fand die Einweihung des Hebbeldentmals in Beselburen( olstein), ber Bater
Boltsbühne. Tie für Sonnitag, 11., angelegte Filmmatinee muk aeridhoben. toerden, ba bie erforderlichen leanischen Einrichtungen sich nicht rechtzeitig jeztigftellen liegen. Die Matinee wird nunmehr voraus fichtlich am Sonntag, 18. mai, failfinden. Näheres darüber with noch in den Zahlstellen der Bollsbühne und dard bie Bresse belamit. gegeben.
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Die erfte Handelshochschule in Dänemart Dänemar! befomurt jest felte erfle Handelshochschule. Die jobine handels, und aufmännische Schule wird zur Handelsuniversität erweitert.
Cine ruffische Mufferfarm. Auf der Arefamili- Aniel bei Betersburg wird ein Bauernhof emgerichtet, der. wie der Dft- Grbren berichtet, in jeder inficht eine Mutter fà: mi darstellt und dem ruftichen Bauern als Schulbeispiel dienen fel. Ausgebildete landwirtschaftliche: Spezialisten nerben pie izbeiten auf dieser farm feilen. Das Boongaus und alle Wirtschafts gebäude follen aus jener liderem Material erbaut werden Das ganze in velen wird dann einem Sauern bes Betersburger Gouvernements aber. laffen werden; es erhält den Namen„ Leningof.