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Die Sozialdemokratie nach den Wahlen

Berliner   Funktionärkonferenz.

Die Berliner   Funktionäre nahmen gestern in einer Ronferenz| dem Bolte zur Entscheidung vorzulegen. Der Parteivorstand ift die Referate ber Genoffin Klara Bohm- Schuch und des Genoffen der Meinung, daß für den Augenblid eine große Roalition schon Crispien über den Ausgang der Wahlen und die nächsten Aufgaben rechnerisch nicht möglich ist. Wir müffen zunächst abwarten, der Partei entgegen. Zunächst sprach wie die Frattion zu diesen Dingen Stellung nehmen wird. Wie wir uns zur neuen Regierung stellen werden, hängt auch davon ab, welche Haltung diese Regierung gegenüber unseren Forderungen bezüglich des Achtſtundentages, der Abschaffung des Ausnahme zustandes und einigen anderen einnehmen wird.

Genoffin Bohm- Schuch.

Die Schlacht, so führte sie aus, ist geschlagen, aber wir haben fie nicht verloren. Nach den Jahren, in denen wir die Verant wortung hatten, haben wir nun die Mitläufer abgestoßen und den Kern unserer Wähler behalten. Unsere ganze Bolifit war eingestellt auf die harte Tatsache des verlorenen Krieges. Wir haben den Willen bekundet, die Schäden des Krieges wieder gut zu machen. Darum find mir so ungeheuer befämpft worden. Trotzdem war es nur durch unsere Politit möglich, schwere und blutige Ronflitte zu

permeiden.

Das Ergebnis der Wahlen war insofern eine leberraschung, als niemand geglaubt hatte, daß die Deutsch   nationalen so start und die Deutschböltischen so relativ schwach aus ihnen her­vorgehen würden. Diese Parteien haben versucht, die Wähler mit wüstem Geschimpfe auf den Versailler Vertrag und die Erfüllungs. politik zu födern. Wenn heute die Deutschnationalen in die Regie rung hineinwollen, indem sie sich auf den Boden der Erfüllungs­politit ftellen, so nur darum, weil sie die Lasten dieser Er. füllung auf die Schultern der arbeitenden Maffen ab­

wälzen wollen.

In längeren Ausführungen fennzeichnet die Rednerin die Politik ber Kommunisten, die jeden Anlaß benutzen, um unsere Partei bis auf das Messer zu befämpfen. Sie sind, wie sie erflärt haben, nicht in den Reichstag   gegangen, um zu arbeiten, sondern um zu agitieren. Das Hervorstechendfte des ganzen Wahlergebnisses ist das Folgende:

Wir haben mit den Kommuniffen zusammen 26 Mandate weniger als vor den Wahlen. Diese Stimmen find also nach rechts hinübergegangen.

Den Wählermassen, die nach rechts hinübergewechselt find, waren wir zweifellos nicht national genug, den anderen, die zu den Kommunisten gingen, waren wir zu national. Es heißt aber jegt, flare Linie zu halten. Den Kommunisten gegenüber haben wir den Staat aus unserer Ueberzeugung als Sozialdemokraten zu be jahen  . Wir haben das deutsche   Volt durch Schaffung der Republik  vor dem Untergang bewahrt. Das wird das undergängliche Ber. dienst der Sozialdemokratie fein. Wäre diefes Staatsbewußtsein in unjeren Massen lebendig gewesen, so hätte die Republit nicht so zurüdgehen fönnen, wie wir es heute erleben. Gegen rechts haben wir uns gegen jede nationalistische Tendenz zu wenden, mir haben alles abzulehnen, was diesen Staat stürzen will. An alles das, was bisher zum Sturz dieses Staates unternommen wurde, dentt man nur mit großer Schant. Was in alle geschehen konnte, ist un erhört. Eine Rundgebung, die ein Aufmarsch gegen die Republit fein follte, durfte unter feinen Umständen gestattet werden. Was not tut, ist

neue Werbearbeit für die Partei.

Wir können uns mit Erfolg verteidigen nach rechts und links. Den Beweis für die Richtigkeit unserer bisherigen Politit werden wir jegt bei dem Kampf um das Sachverständigengutachten bringen können. Wir müssen dabei unter allen Umständen versuchen, die Intereffen der Arbeiterschaft zu wahren, soweit das bei der Stärke der anderen Parteien überhaupt möglich ist.( Zwischen­ruf: Roalition mit den Deutschnationalen!) Davon fann gar feine Rede sein. Wer ist denn uns überhaupt gegen eine Roalition? Wer wäre nicht froh, wenn wir jetzt nach dem Ausfall der Wahlen in Frankreich   in Deutschland   eine Koalition bilden könnten, wie fie das Kabinett Wirth darstellte. Eine verantwortliche Opposition muß über ihr Ziel flar sein. Entweder tann man nach dem Sturz einer Regierung das Bolt wieder befragen, oder aber man muß die Regierung selbst übernehmen, die man stürzte. Alles andere ist eine Unmöglichkeit.

Wir werden in den nächsten Wochen vor die Frage gestellt fein, ob wir dem Kabinett Marr, das das Sachverständigengutachten angenommen hat, außenpolififch das Bertrauen geben wollen oder nicht.

Wenn wir fonfequent Erfüllungspolitit treiben wollen, so müssen wir unsere eigene Organisation stärken, so daß jeder das Gefühl hat, daß hinter den Abgeordneten im Reichstag auch die ihre Zahl entsprechende Maffe und eine starte und gefchloffene Organisation steht. Wir müssen daher alle Meinungsver­schiedenheiten fachlich austragen. Dazu ist auch nötig, daß unter un feien Funktionären feine Unflarheiten herrschen. Dann wird es uns gelingen, die Entwidlung zum Sozialismus vorwärts zu treiben, trog aller Rückschläge, die gekommen sind und noch tommen mögen. Dann tommt die Zeit, wo wir sagen fönnen: Wir sind die Macht im Staat und der Staat ist unser.( Lebhafter Beifall.)

Genosse Crispien

Don

Wir hatten schon im alten Reichstag eine Nebenregierung der Schwerindustrie, die so start war, daß sie die Politit der Regierung durchkreuzen konnte. Sie wird auch im neuen Reichstag   start sein, trotzdem sich der schwerindustrielle Flügel Deutschen   Bolkspartei fosgelöst hat und bei der Wahl ohne der anbat geblieben ist. Er hat jetzt seine Vertretung in den Deutsch nationalen. In den Reichstag tritt auch der Schwerindustrielle Hugenberg ein, der frühere Krupp  - Direktor und Mitglied des Reichsverbandes der deutschen   Industrie. Er ist gegen die Annahme des Sachverständigengutachtens und verfügt über große Macht in der Presse. Außer einem Rorrespondenzbureau, bas zahlreiche Blätter speift, unterliegt der Lag" und der Lokal ist in Deutschland   die Macht, mit der wir in der nächsten Zeit zu Anzeiger vollkommen feinem Einfluß. Die Schwerindustrie ringen haben. Es ist durchaus noch nicht so sicher, ob die Er. füllungspolitit sich durchsetzt.

Die Deutschnationalen ftreben aus innerpolitischen Gründen nach der Macht, sie wünschen Preußen und damit das Reich zu beherrschen. Darum verlegen sie auch ihre Tätigkeit von Bayern   nach Breußen. Wir denken gar nicht daran, ihnen durch den Antrag auf Bolts. entscheid über das Gutachten die eigene Entscheidung abzunehmen. Der Boltsentscheid tommt erst dann in Frage, wenn der Reichs tag über diese Dinge verhandelt hat. Und dabei werden die Deutschnationalen sich enthüllen müssen. Der Redner meist auf die großen Lasten hin, die die Ausführung des Sachverständigengut achtens mit fich bringt, die aber getragen werden müssen, wenn wir den Friedensvertrag überwinden wollen. Eine andere Politik würde alle Hoffnung eritiden. Sie würde die Stellung der englischen Ar. beiterregierung erschüttern und alle Hoffnung, die wir an den Wahlausfall in Frankreich   knüpfen, zunichte machen.

Der Wahlausfall in Frankreich  

hat uns alle ohne Ausnahme überrascht. Der Sieg der Sozia. listen ist dort um so erfreulicher, als wir dort ben Kommu nisten die Zerstörung der Partei und Gewerkschaften verdanken. Natürlich wird die neue franzöfifche Regierung nicht ohne weiteres in der Lage sein, den Versailler Vertrag zu revidieren. Ueberall fehen wir, wie nach anfänglichen Mißerfolgen die sozia. listische Bewegung wieder erstartt, in England, in Frankreich  , in Desterreich und Dänemark  . Ich bin überzeugt, daß auch in Deutschland   der Tiefstand unserer Bewegung erreicht ist, und daß wir alle Chancen haben, neue Erfolge zu erringen. Neue Kämpfe stehen bevor. Der Kampf um das Sachverständigen gutachten, der Boltsentscheid um den Achtstundentag, alles das mer ben große politische Aktionen sein, die uns gestatten, unsere Tatkraft zu entfalten. Wir werden datei mehr als bisher die Frauen aufklären müssen, wir werden uns um die Jugendlichen und die Indifferenten aus dem proletarischen Mittelstand betüm­mern müssen. Vor allem aber werden wir

gegen die Bolichewiften eine flare Scheidelinie

zu ziehen haben., Diese Leute trieben eine Propaganda, die nichts mit dem Sozialismus gemeinsam hat. So haben sie in das Ruhrgebiet   Blatate geschid t, die aus Berlin   stamm. ten, aber pöllig russisch sind. Die Tendenz ist genau so wie die, die wir auf Plataben in Moskau   gesehen haben, auf denen es hieß: ,, Bauern und Arbeiter beraubt die Räuber." Das ist nicht sozia­liftisch, hat mit Marrismus nicht das geringste zu tun. Warum fonnten wir in Halle teine große Gegendemonstration machen, warum fonnten wir nicht allen zum Troß am 1. Mai dennoch demon. ffrieren? Weil uns die Kommunisten dabei in den Rüden fallen und folche Gelegenheiten in ihrem Sinne zu Puffchen ausnuten. In allen Fragen ist das Auftreten der Kommunisten für die Arbeiter. bewegung lähmend gewesen und hat lediglich die Reattion gestärkt.

In unseren eigenen Reihen müffen wir die Meinungsverschieden heiten tameradschaftlich und mit größter Sachlichkeit austragen, so daß die Organisation jederzeit ihre Schlagkraft behält. Keine neue Spaltung, fein Kampf gegeneinander, fondern einiges 3u. fammenstehen. Wenn die Genossen alle von diesem Geist be­feelt find, dann tönnen wir den Ausfall der letzten Wahl als eine vorübergehende Episode betrachten, dann wird vom 4. Mai der Auf­stieg der sozialistischen   Bewegung in Deutschland   und damit der sozialistischen Internationale auf der ganzen Linie datieren.( Leb­hafter Beifall.)

In der Diskussion

fpricht zunächst als Bertreter der fämpfenden Bergarbeiter, Haupt­vorstandsmitglied Genoffe Jaufchet: Der Bergarbeiterkampf ift der größte, ben Deutschland   je erlebt hat. Der Kampf wird in ben verschiedenen Bergrevieren verschiedener Ursachen megen geführt. In den Bergarbeiterversammlungen werden uns oft die Schiebs. sprüche unseres Genossen Mehlich vorgehalten. Demgegenüber ist aber zu betonen, daß diefe Schiedssprüche beffer find, als die an­berer Schlichter. Letzten Endes ist er aber das ausführende Organ bes Arbeitsministeriums. Obwohl die Bechenbefizer alle Bohnerhöhungen ablehnten und sogar Arbeitszeitverlängerungen wollten, brachten die Schiedssprüche dennoch ohnaufbeffe. die Bestätigung der Ueberzeitabtommen vom vorigen Jahr. Trotzdem wurden die Sprüche von den Zechenbefizern abgelehnt. Nun fam der Arbeitsminister und änderte die Entscheidungen Mehlichs ab, so daß für die Bergarbeiter schlechtere Bedingungen als früher in Kraft treten follten. Das lehnten die Bergarbeiter ab. Den Absichten der Kommunisten folgen die Bergarbeiter nicht. Sie sind sich bewußt, daß ihr Kampf auch

Tegte in feinem großzügigen Referat die fapitalistischen Entwicklungs. tendenzen, die zum Weltkrieg und zu der heutigen Wirtschaftskrise geführt haben, dar. In Deutschland   hatten wir nach dem Striege einen dreifachen Kampf zu führen, zunächst gegen die Gewalt. politik der Sieger, bann gegen die Reaktion im Innern und schließlich gegen den Boligewismus. Trotzdem haben wir uns so geschlagen, daß wir, besonders nach dem legten Wahlkampf, gute Hoffnung für die Zukunft haben können. Daß unfere Politit nicht ergebnisios gewesen ist, hat die Genoffin Bohm- Schuch nach gewiesen. Es ist mit Recht hervorgehoben worden, daß die Regierungen. In der Frage der Arbeitszeit betonten die Schiedssprüche rung Wirth die Ruhrbeſegung verhindern fonnte, nachdem sie schon vorher durch ihre Bolitik Berhandlungen herbeigeführt hatte. Sie wurde durch die Schwerindustrie gestürzt. Am Ende des Ruhrkampfes haben wir nun eine völlig zerrüttete Wirtschaft. Der Einfluß der Schwerindustrie führte schließlich zu einer Verschärfung der bestehenden politischen inneren Gegenfäße Deutschlands  , die die Auflösung des Reichstages nach sich zog. Die Sozialdemo­tratie mußte gegen die Regierung Marg vorgehen, weil sie das Er­mächtigungsgefek benutzte, um die Arbeiter wirtschaftlich und politisch zu entrechten. Wie ernst es der Sozialdemokratie in ihrem Kampf gegen diese Entrechtung war, beweist der Umstand, daß sie das Risito bes Wahlkampfes auf sich nahm, obwohl sie wußte, daß sein Ergeb­nis in einigen Wochen für sie viel günftiger geworden wäre.

Crifplen( Schlubwort): Bir haben teine Beranlaffung, gegen bas Bolizeivorgehen in der ruffifchen Handelsvertretung zu protestieren. Mir haben die Pflicht, an uns selbst zu arbeiten. Stets aus Prinzip gegen alle Maßnahmen der Parteileitung zu fein, bebeutet Schwächung der eigenen Partei. Bilden wir eine Schidsalsgemeinschaft für schlechte und gute Tage! Die Funktionärtonferenz nahm darauf einstimmig folgende Entschließungen an:

ftehenden Bergarbeitern spricht die Funktionärfonferenz der Den im schweren Abwehrkampf gegen das Zechenkapital Bereinigten Sozialdemokratischen Partei Groß- Berlins die wärmste Sympathie aus. Die Berliner   Sozialdemokraten wünschen den Kämpfern für menschenwürdige Lebensbedingungen vollen Er­folg und verpflichten sich, ihrerseits durch rege Sammlungen beizutragen, den Kampf der Klaffen- und Kampfgenoffen an Rhein  und Ruhr zu unterstützen."

Die Funktionärversammlung der BSPD. Berlins   erhebt schärf­Reich und am 11. Mai in Halle gegenüber der Arbeiterschaft und der sten Proteft gegen das zweierlei Recht, das am 1. Mai im ganzen friegstreibenden völtischen Militärctique um Ludendorff   geübt wurde. Sie verurteilt bas brutale Borgehen gegen die Hallesche Arbeiter­fchaft. Die Funktionärfonferenz fordert vom Parteivorstand und Frattion, alle Schritte zu unternehmen, um den zivilen Ausnahme­zustand zu beseitigen, der nur der Knebelung der Arbeiterschaft bient."

nuws

Groß- Berliner Parteinachrichten.

4. Kreis Brenzlauer Berg  . Die Droner des Rreifes haben Gigung Donners bag, ben 15. Mai, 7 Uhr, bei Schneider, Brenzlauer Allee 43. Die partei. genöfifchen Mitglieder vom Reichsbanner haben ebenfalls 8utritt.

6. Kreis Kreuzberg  . Donnerstag, den 15. Mai, 7% Uhr, bei Reim, Urban­fraße, wichtige Sigung.( Sommerfest, Abrechnung der Maifeier.) 17. Kreis Lichtenberg  . Donnerstag, den 15. Mai, abends Uhr, Gikung Uhr Bor. des Bildungsausschusses in der Bibliothek Weichselstr. 28. trag des Genoffen Dr. Beffer über Der ewige Frieden". Gäste will. tommen. Kreisvorstand: Der für den 17. Mai bei Tempel angesetzte Gigungsabend findet erft am 24. Mai statt.

18.Streis Beißenfee. Donnerstag, den 15. Mai, 8 Uhr, Fraktionssigung im Rathaus, Rimmer 21.

1. Areis mitte. Freitag, den 16. Mai, 7 Uhr, bei Spiegel, Aderftr. 1, wichtige Gigung des erweiterten Rreisvorstandes.

2. Areis Tiergarten. Freitag, ben 16. Mai, 8 Uhr, erweiterte Areisvorstands. figung bei Trimper, Flensburger Str. 3.

Heute, Mittwoch, den 14. Mai:

10. 6. 7 Uhr Sahlabend und Mitgliederversammlung in der Gemeinde. schule At Moabit 23. Tagesordnung: Der neue Reichstag  ". Die Funt bionäre Stunde früher.

11. t. 7 Uhr Abteilungsversammlung bei Berger, Levegowstr. 21. Nach dent Vortrag Neuwahl der Abteilungsleitung. 29. bt. 7 Uhr Abteilungsversammlung in der Schulaula Genefelderstr. 6. Bortrag des Genossen Albert Sorlig über ,, Der Ausfall der Wahlen". 31. bt. 7 2hr Funktionärversammlung mit Betriebsvertrauensleuten und Elternbeiräten bei Goldschmidt, Stolpifche Gtr. 36.

87.

t. 7% Uhr Zahlabende: 1. Bezirk: Die Genossen werden eingeladen; 2. und 3. Bezitt bei Jevafch, Ebertnstr. 10; 4. bis 6. Bezirk bei Röhler, Matternftr. 13. Die Bezirksführer holen sich vorher vom Genossen Krause Informationen.

88. bt. 7 Uhr Bahlabende: 154. und 156. Bezirk bei Roshala, Fürften. malder Str. 12; 157. und 158. Bezirk bei Bartusch, Friedenstr. 88; 159. Be. girl bei Gohlte, Friedrichsberger Str. 22; 160. Bezirk bei Lubotta, Richthofen ftraße 1; 184. bis 188. und 195. Bezirt bei Mogwig, Barnimftr. 13; Be. girl 189a bei Rosenberg, Langenbedste. 1; Bezirke 189b, c bei Tinius, Wilhelm- Stolze- Str. 34.

40. Abt. 7 Uhr Sahlabend bei Reufner, Sagelberger Str. 20. 42. Abt. 7% Uhr Bahlabend in den bekannten Bokalen. Tagesordnung: Neu­wahl der Abteilungsleitungen.

45. 6. 7 Uhr Gruppenzahlabende: Minnig, Laufiger Str. 46; Sebestreit, Reichenberger Str. 124; Liebig, Wiener Str. 57; Studenberg, Glogauer Straße 17. 1. Stellungnahme zur Neuwahl der Abteilungsleitung. 2. Ab­rechnung. Material mitbringen.

67. Abt. Grunewalb. 8 Uhr Sahlabend im Lokal Wurzbacher, Bahnhofsrestau. rant Grunewald.

71. Abt. Wilmersdorf  . 7% Uhr gemeinsame Mitgliederversammlung mit der 72. Abt.   in der Gemeindeschule Roblenzer Str. 15. Vortrag des Genoffen Dr. Dalin.!

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73. Abt. Gamargendorf. 8 Uhr Sahlabend in der Gemeindeschule Friedrichs haller Straße. Bortrag bes Genossen Dr. Friedländer: Die Aufgaben unferer Partei". 77. Abt. Schöneberg  . 7 Uhr Rahlabende: 1. Bezirk bei Milde, Nollendorf­ftraße 16; 2. Bezirk bei Jürgens, Barbarossaftr. 5; 3. Bezirk bei Witkowski, Martin- Luther- Str. 78; 4. Bezirk bei Bill, Martin- Luther- Str. 67.

81. Abt. Friebenan. 8 Uhr Bezirksabende: 1. bis 3. Bezitt bei Alabe, Hand. fernftr. 60-61.; 4. unb 5. Bezirk bei Schulz, Wiesbadener  , Ede Laubacher Straße. Stellungnahme zur Vorftandswahl. Aussprache über den Bolts. entscheid. Referenten die Genoffen Buchholz   und Paulus.

125. Abt. Weißenfee. 7 Uhr Mitgliederversammlung bei Gallas. 127. Abt. Sohenschönhausen. 7 Uhr in ber Schule Freienwalder Straße Mit­gliederversammlung. Tagesordnung: 1. Berichte. 2. Neuwahl ber Ab­teilungsleitung. 8. Verschiedenes.

184. Abt. Buch. 8 Uhr Sahlabend bei Stephan. Tagesordnung: Neuwahl des Borstandes. 136. Abt. Reinidenborf- Dft. Berichtigung. Der Bahlabend des 1., 2. und 3. Be sirts findet bei Roffad, Provinzftr. 61, ftatt; ber des 10. und 11. Bezirks nicht im Lotal Steinbach, fondern im Jugendheim Geebab, Residenzstr. 49. Die übrigen Bezirke fiebe geftrige Notis.

137. Abt. Reinickendorf  - West. 7% Uhr Funktionärversammlung im Boltshaus, Scharnweberstr. 114. Donnerstag, ben 15. Mai, Uhr ebenda Rahl. abend für alle Bezirke. Bortrag des Genossen Buschid über unsere Auf­gaben nach den Wahlen":

Abt.   140a Wittenan. 8 Uhr Sahlabend bei Schulz, am Bahnhof. Bortrag des Genoffen Schäfer. Maimarten und Gammellisten find abzurechnen. 141. Abt. Rofenthal. 7% Uhr Rahlabend bei Schmidt, Lindenallce 43. Wichtige Tagesordnung.

Bilbau. 715 Uhr Mitgliederversammlung. Bortrag über ,, Mieterrecht in Roloniewohnungen". Referent Regierungsrat Albrecht.

Morgen, Donnerstag, den 15. Mai:

33. bt. 7 Uhr Funktionärkonferens unter Sinzuziehung der Elternbeiräte bei Lojad, Benmeftr. 8. Bezirksführer, Beiträge abredynen! 182. Abt. Blankenburg. 7 Uhr Rahlabend bei Klug, Dorfstraße.

Sterbetafel der Groß- Berliner Partei- Organisation

11. Abt. Genoffin Martha Jofeph, Gozlowskyftr. 2, ist verstorben. Ein. äfcherung Donnerstag, den 15. Mai, nachmittags 2 Uhr im Krematorium Gerichtstraße.

Jugendveranstaltungen.

Achtung, Mitglieder!

Eintrittstarten sur Rennten Sinfonie für Sonntag, ben 18. Mai, vormittags 11% Uhr, in ber Philharmonic, Bernburger Str. 22-23, Finb im Jugenbjekretariat zum Preise von 1,30 M. erhältlich.

Achtung, Abteilungsfaffierer!

Seute müßen restlos von allen Abteilungen die Beitragsmarken abgerechnet

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und für Mai abgeholt werden; ferner auch die Arbeiter Jugend", Jugend voran unb Internationale".

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der Kampf für die gesamte deutsche Arbeiterschaft ift. Trotz des riesigen Ausfalls an Kohlenförderungen besteht bei dem Bergkapital nicht das geringste Entgegenkommen, ja nicht einmal Berhandlungsbereitschaft. Die Bergarbeiter wenden sich um Hilfe eit und wie fe fufcamment an die Arbeiterschaft.

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Heute, Mittwoch, den 14. Mai, abends 7% Uhr: Friedrichsfelbe: Jugendheim Berliner Str. 45, Ede Schloßstraße, Bortrag: Jugend und feruelle Fragen". Raulsdorf: Schule Adolfftr. 25, Vortrag: Geruelle Fragen". Lichtenberg  - Mitte: Jugendheim Doffeftr. 22, Diskussion: Der neue Reichstag  ". Buisenstadt: Schule Stallschreiberstr. 54, Vortrag: ,, Wie Rieberschöneweide: Schule Berliner   Str. 31, Distuffion: Unser Susammenleben in der Abteilung".. Often( Frankfurter  Biertel): Schule Tilfiter Str. 4, Bortrag: Gesundheitspflege der Jugend". Often( Petersburger Viertel): Schule Tilfiter Str. 4, Bortrag: ,, Schundliteratur und Rino". Tempelhof  : Lyzeum Germaniaftr. 4-6, Bortrag: Die neue Schule". Webbing: Ratholische Schule, Ruheplaz, Ede Antonstraße, Vortrag: Werbebezirk Often: Schule Tilfiter Str. 4, Elternverfammlung. Aufgaben der SAJ. und ihr Berhältnis zum Elternhaus."

Genoffe Heffe verlangt von der neuen Reichstagsfraktion eine gradlinige sozialistische Bolitit. Unsere Bolitit im letzten Reichstag fönnen wir mit gutem Gewissen vertreten, wir follten sie, schriftlich Staatsbanterott". niedergelegt, weiten Boltstreifen zugänglich machen. Genoffe Käufer protestiert gegen die Genehmigung des Deut­

Genoffe Wegner hat die Befürchtung, daß unsere Partei erledigt ist, wenn wir nicht eine Politik treiben, die uns den Maffen wieder näher bringt.( Widerspruch; Rufe: Pessimist!)

Im Wahlkampf haben sämtliche Parteien, mit Ausnahme der Sozialdemokratie, von dieser Hauptursache der Reichstagsauf lösung nicht gesprochen. Von den Deutschnationalen bis den zu Demokraten haben fich darauf beschränkt, Einzelfragen zu behandeln und die Sozialdemokratie anzugreifen. Der Rebner wandte sich in längeren Ausführungen gegen den Unfug der Splitter.schen Tages" in Halle durch die Landesbehörden.( Beifall.) parteien und erntete damit allgemeine Zustimmung. Man muß anerkennen, daß sich unsere Genoffen und Genofsinnen und die Jugendlichen im Wahlkampf tapfer gehalten haben, besonders auch in Berlin  , wo wir in ganz besonders schwieriger Lage waren. Unser Ordnerdienst hat gegen den Terror der Kommunisten ausge zeichnet funktioniert und wir haben unsere Bersammlungen zum weitaus größten Teil in völliger Ordnung durchführen fönnen. Wir müssen in Zukunft unsere Bersammlungen so organisieren, daß Dis. tuffionsredner, die nicht zur Sache reden und sich in Beschimpfungen unferer Bartei ergehen, klar gemacht wird, daß wir uns das nicht von ihnen gefallen lassen.( Lebhafte Zustimmung.)

Die Frage der Regierungsbildung

hat ben Parteivorstand in derselben Sigung beschäftigt, als er ein­stimmig beschloß, das Sachverständigengutachten unter Umständen

Genoffe Wermuth: Leider find nach dem Zusammenbruch 1918 die Arbeitermaffen mit Phrasen vollgestopft worden. Daraus er. tlären sich viele Mikerfolge unserer Partei. Sorgen wir für Auf. flärung.( Großer Beifall.)

Die Versammlung beschließt, die Debatte zu beenden. In ihrem Schlußwort erklärt Genossin Bohm- Schuch: Unsere vornehmste Aufgabe muß die Gorge um die Beibehaltung der Erfüllungspolitit fein; zwangsläufig folgt daraus bie Innenpolitit. Bir Sozialisten sind stets für Völkerfrieden und Bölferversöhnung eingetreten, wir lehnen jede Konzeffion an die Gewalt ab.

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Reichsverband der Kleingartenvereine Deutschlands  , Provinzialverband im Bebrervereinshaus, großer Saal, Alerander. Groß- Berlin. An alle Funktionäre! Am 20. Mai, abends 7 Uhr, findet play, eine große Propagandaversammlung statt. Tages­orbnung: 1. Dauer: olonien fowie sonstige Gegenwarts- und Zukunfts­aufgaben des deutschen   Kleingartenbaues.( Referent: Herr Neftor Förster, erfter Borfigender des Reichsverbandes der Kleingartenvereine Deutsch­ lands  , Frankfurt  .) 2. Verdrängung der Kleingartenkolonien durch Heim­ftättengebiete.( Referent: Herr Regierungsrat Otto Albreht, Berlin  . Zu dieser Versammlung follen erscheinen: Der Borstand des hiesigen Pro­binzialverbandes, alc Vorstandsmitglieder und Delegierten der ange­schloffenen Bezirksverbände jomie bie Borfizenden der einzelnen Vereine Steiner darf fehlen, denn diese Bersammlung ist berufen, unsere Wünsche den Vertretern der Regierung und sonstigen Behörden zu unterbreiten, die eingeladen find. Alle an diesem Tage stattfindenden Bezirsdelegiertens figungen find um eine Woche zu verschieben.