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Die Reichstagswahl in Ostpreußen .

Aus Ostpreußen wird uns geschrieben:

Die Reichstagswahlen in Ostpreußen sind von außerordentlichem Intereffe für das übrige Deutschland . Ein oberflächlicher Beobachter fönnte den Eindrud erhalten, daß der Stimmenverlust der Sozial­demokratie diesmal besonders groß ist. Ist dem wirklich so? Es wird direkt von ihrer Hinrichtung gesprochen. Einer der Herren, die so urteilen, trägt die Hauptschuld daran, daß die Deutsch nationalen in Ostpreußen in lezter Zeit ähnlich wie in Pommern an Stimmen gewonnen haben. Wer aber gewiffenhaft die poli­tischen und wirtschaftlichen Berhältnisse in Ostpreußen nachprüft, fann es bei einem Vergleich der Stimmenzahl der Sozialdemokratie von 1919, 1921 und 1924 nicht bewenden lassen.

Es ist notwendig, auch die Wahlen der Borkriegszeit heranzu ziehen. Die Revolutionsstimmung vom Januar 1919 fann nicht als Grundlage eines Vergleichs dienen. Bei der legten Reichs­wahl 1912 wurden abgegeben: in Ostpreußen 51 479 sozialdemo­fratische Stimmen, davon in Königsberg allein 19 701, in der übrigen Proving 31 778.

Amerikanische Verkehrsregelung.

Amerikanische

Ein Vorbild für Berlin ,

Zur Weiterbildung der Polizeibeamten auf ihrem Arbeitsgebiet dienen auch Lichtbild- und Filmvorträge. In Berlin will ein aus der Polizeibeamtenschaft zusammengetretener Lehr­filmausschuß eine Reihe solcher Borträge veranstalten. Sie werden behandeln u. a.: Geschichte der Berliner Schuhmannschaft, Aufgaben der Kriminalistik, die Daktyloskopie, frühere und jetzige Strafjuftiz, gerichtliche Medizin, Psychotechnit, Otfultismus, drahtlose Telephonie, Naturschuß usw. Am Donnerstag fand in der Urania ein fchaft statt. erster Lichtbildvortrag unter sehr starter Beteiligung der Beamten

Die Polizei von New York .

Verkehrsdezernat hat, sprach über amerikanische Bolizei, befonders Bolizeimajor Senffarth, der im Schußpolizeifommando das über Organisation und Ausbildung der Bolizei von New Yort. Bei 6% Millionen Einwohnern hat New York 11 000 bis 12 000 Bolizeibeamte mit 650 Offizieren, aber an Sonnabenden und Sonn tagen oder sonst bei starfem Bedarf tommen dazu noch 3000 unent geltlich diensttuende Reservebeamte aus der Bevölkerung. In der Kriegszeit wurden als Polizeibeamte 5000 Frauen einge. ftellt ein Teil davon ist für den Innendienst und für die öffent. liche Wohlfahrt beibehalten worden. Aus den die Ausbildung zei genden Lichtbildern erjah man, daß in New York die Polizei nicht nur zu Lande und zu Wasser( wie in Berlin ), sondern auch mit Flug zeugen in der Luft auf dem Bosten ist. Die Durchführung des A. foholverbotes macht ihr viel Arbeit, weil es von allen Bevölkerungs­schichten in weitestem Maße umgangen wird. Senffarth gab an, daß unter dem Verbot, ungeachtet des Kampfes der Bolizei gegen die Umgehungen die Zahl der Siftierungen megen Truntenheit fich verboppelt hat.

Riefenhafter Verkehr und seine Regelung.

Die Konservativen dominierten. Wenn nach der Revolution im Januar 1919 für die Sozialdemokratie ca. 460000 Stimmen, also die Hälfte aller Stimmen, abgegeben wurden, so fonnte das wohl überraschen, ist aber zu erffären. Mit einem Schlage mar die ungeheure Macht der oftpreußischen Agrarier, die feine Auf­flärung zuließ, gebrochen. Es trat ein ganz natürlicher Borgang ein, das Pendel schlug vollständig nach links aus. Daß die Wähler, die sozialistisch wählten, nicht alle Sozialdemokraten waren ,, war jedem Einsichtigen flar. Hätte man eine zielbewußte Aufklärung und Schulung der Wählermassen einsetzen fönnen, wäre manches anders gekommen. In feinem Bezirk aber hat die 3erriffenheit der Ar. beiterklasse und die gegenseitige oft persönlich gehäffige Be. fämpfung soviel Unheil angerichtet. wie in Ostpreußen mit seiner so menig geschulten Arbeiterschaft. Große Wählermassen sind durch die Der Bortragende behandelte ausführlich das Ver Behrs. kommunistische Agitationsmethode einfach ins Lager der Deutſchwesen von New York und die Leistungen der New Yorker Ber­nationalen getrieben worden. Dazu kommt der wirtschaftliche Drud, fehrspolizei. In den Geschäftsvierteln der riesigen Stadt hat der den die Agrarier in der niederträchtigsten Weise auf die Landarbeiter Berkehr von Fuhrwerken und Fußgängern eine ins Ungeheuere ge ausüben. Hierunter leidet auch unsere Organisation.. In der Zeit der hende Entwicklung genommen. Die 3ohl der Autos beläuft schlimmsten Inflation war die Hälfte der organisierten fich in Rem ort auf 400 000, dagegen in Berlin auf nur Barteigenoffen arbeitslos. Die Deputanten auf dem 20 000 und felbft in London auf noch nicht 100 000. An einer Stelle Lande mußten ihr Getreide verkaufen, um die Versicherungsbeiträge in New Dort wurde ein täglicher Berkehr von 39 000 Fuhrwerken tem Herrn" mitzubringen. Jegt, wo das Geld stabil ist, befommen fie im günstigsten Fall einen Barlohn von 120 m. im Jahre. Bon ihrem Deputatgetreide werden ihnen 3 bis 13. Sentner abgezogen, dafür sollen fie 67 Stunden im Jahre mehr arbeiten. 20 000 Band­arbeiter stehen bis jetzt deswegen im Streit. Trogdem haben die ländlichen Ortschaften verhältnismäßig gut gewählt. Bersagt haben die Stäbte, und besonders die größeren Städte. Trog der selbstlosen Arbeit unserer Genossen haben Bölkische und Kommunisten tadellose Sprengarbeit geliefert, so daß große Massen Arbeiterwähler einfach verschwunden sind. Eine Riesenarbeit an Auftlärung ist hier noch zu leisten. Die Frage der nächsten Reichstagswahlen ist eine Organisationsfrage.

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Die Bölkischen, die sich hier mehr als anderwärts, sozialistisch" gebärden, haben ihre 85 000 Stimmen hauptsächlich aus Arbeiter, Beamten, und Angestelltenfreifen erhalten. Bei der nächsten Wahl wird man in Ostpreußen feine Bölfischen mehr fennen. Bei dieser Gelegenheit auch ein paar Worte über die anderen Parteien. Die Deutschnationalen haben ihre Stimmenzahl von 294 000 im Jahre 1921 auf 398 000 bei diesen Wahlen erhöht, Die Mittel, die sie im Wahlkampf angewandt haben, sind sa ftrupellos gemejen, daß ein Antrag auf ungültigkeitserklärung der ganzen Wahl. in Ostpreußen gestellt ist. Haben sie doch unter anderem eine Werbeannonce unter dem Titel Bekanntmachung" und unterzeichnet mit gez.: Dr. Richter" losgelassen.

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Die Deutsche Beltspartei" hat von ihren 14000 Stimmen von 1921 55000 Stimmen verloren. Auch die Demo­fraten sind von 53 000 auf 35 000 Stimmen zurüdgegangen. Alles in atem genommen, haben wir in Ostpreußen gegen die Wahlen nach dem November 1918 viel verloren. Sieht man aber die Bor Priegszeit , wie eingangs bemertt, in Frage, jo haben wir beffer ab geschnitten als das Reich. Die Gesamtpartei hat, wenn mir die Rommunisten außer acht lassen, gegen 1912 einen Zuwachs von 50 Broz., die Partet in Ostpreußen dagegen einen Zuwachs von 300 Broz. erhalten.

Kommunistischer Schwindel.

Die Moskauer Branda", das offizielle Organ des fommunistis schen Zentralfomitees, feierte jüngst ihren Pressetag". Aus diesem Anlaß brachte das Blatt Line Unmenge von Artikeln, in denen es sich selbst beweihräucherie. Unter diesen Artikeln fesselt vor allem einer die Aufmerksamkeit. Er behandelt die Frage, wodurch sich bie ruffische tommunistische Bresse zu ihrem Borteil von der Breffe in Sen bürgerlichen" Ländern unterscheide. Die Antwort darauf

foutet:

Unsere Breffe ift fühner, offenherziger, ehrlicher als jede beliebige ultrademokratische bürgerliche Zeitung. Wir üben wirkliche Kritif. Unsere Zeitungen beden das auf, was für ben stumpf finnigen Staatsbürger der europäischen Demokratie bis heute noch ein Buch mit fieben Siegein ist die Warenpreise, die Berhältnisse in den Fabriken, die ungefeßlichen Handlungen jeder beliebigen

Administration."

Eigenlob stinkt, heißt es im Sprichwort. Um aber dieses Eigen. fob der Monopolisten der ruffifchen Breßfreiheit ertragen zu fönnen, muß man über Geruchsnerven verfügen, deren Robustheit sich mit der Moral Sinomjews meffen fönnte,

Die Börse in Hoffnung.

Die letzte Bollbörse der Woche stand unter dem Zeichen einer lebhaften Charakter an. Ibgesehen davon, daß das Bublikum mehr durchaus festen Tendenz. Das Geschäft nahm zeitweise einen sehr und mehr aus seiner Reserve heraustritt, halten auch die Käufe des Auslandes weiter an. Namentlich die Schweiz und hol­land waren recht start vertreten. Auch Käufe von englischer Seite in Verbindung mit einem deutschen Ron fortium wollte man wahrnehmen. Im übrigen dienten zahl­reiche günstige Nachrichten dazu, die Tendenz weiter zu beleben. Die Meldung von eventuellen en glifchen Krediten für die thüringische Industrie, die Behebung der Schwierigteiten im Bedenr- Konzern wurden äußerst günstig aufgenommen. Die Runde, daß die Bergische Bank A.-B. in Elberfeld sich unter Ge­fchäftsaufficht gestellt habe, fonnte der günstigen Tendenz wenig abbruch fun. In bezug auf die Berhandlungen im Ruhrfon. flift glaubt man, daß die Beilegung dieses Rampfes bevor fiehe und man sieht auch den deutsch russischen Berhandlingen recht optimistisch entgegen.

Der Geldmarkt blieb füffig, tägliches Geld wird schon mit % Bromille angeboten, Der franzöfifche ranten wies auf den Auslandsplägen wenig Veränderung auf, in Berliner Ufancen­handel wurde er mit 75,5 gegen London genannt. Am Denisen martt hielten fich die Anforderungen ungefähr in den Grenzen bes Borloges und daher wieber emas zurüdgegangen.

Hundstagshite im Mai.

Kühlere Witterung im Unzug.

für 10 Stunden gezählt. Das Uebermaß des Verkehrs erwürgt schließlich den Verkehr selber. Für New York ist alles Mögliche zur bhilfe vorgeschlagen worden, Bau von Tunnels und von Hoch­ftraßen, Verbot des Pferdebetriebes, Beseitigung der Straßenbahn Geschäftswagen möglichst nur bei Nacht, Be- und Entladen nur auf und sogar der durch ihre Pfeiler störenden Hochbahn, Verkehr der dem Geschäftsgrundstüden. In vielen Straßen dürfen Autos nicht mehr halten, in etwa 100 Straßen wird der Verkehr nur noch in einer Richtung zugelaffen. An Bunkten starken Verkehrs find für die Polizeiposten erhöhte Standorte geschaffen worden, feine Türme, von denen sie den Berkehr überschauen und durch weithin fichtbare Signale regeln. An belebten Straßenkreuzen darf nicht links eingebogen werden, sondern es wird nur reisfahr: damer Blah förnte nach Senffarths Meinung selbst mit den Nem erlaubt, wie in Berlin auf dem Kemperplaß. Auf unserem Bots Dorfer Mitteln nicht beffer Ordnung geschaffen werden, so lange de Berfehr nach und von der Bellevuestraße sich störend hineinschieb

Selbsterziehung des Fußgängers.

Auch die Eorge für die Sicherheit der Fußgänger. Die folche Verkehrspunkte überschreiten müssen, ist eine sehr wichtige Aufgabe der Verkehrspolizei. Gelöst werden fann sie aber nur, wen die Bevölkerung durch Selbsterziehung hilft. In New Yori meisen die G dh u l e n auf die Straßengefahren hin und geben Ber­haltungsmaßregeln. Auch sprechen Polizeibeamte in den Schulen, in großen Garagen, in Versammlungen über Verhaltungsmaßregeln für den Straßenverkehr. Blafate, die alle Kniffe der Reklame aus­nugen, dienen demselben Zwed. Solche Maßregeln haben z. B. die Berunglüdungen von Rindern um 20 Prozent ver­ringert. Die Autoführer werden gelegentlich durch eigenartige Mittel zu größerer Gewissenhaftigkeit ermahnt. An einem Eisen­bahnübergang wurden die Trümmer eines von einem Eisenbahnzuz überfahrenen Autos öffentlich auf einem Gerüst aufgestellt. Auto­führern zeigte ein Richter im Leichenschauhaus die zerfetzten Beich::.

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Bolizeimajor Senfforth möchte nicht alle geschilderten Maßregeln auf Berlin übertragen. Er sieht aber in ihnen manche be­achtenswerte Anregung. Den Bortrag hörten auch Ber­treter des Minifteriums des Innern mit an.

fug ist hier schon öfter verübt worden. Das Gelände ist ihm günstig, weil die Züge in einem tiefen Einschnitt fahren. Für die Ermitte lung der Täter ist von der Eisenbahnverwaltung in jedem Falle eine Belohnung ausgefeßt. Mitteilungen an Kriminalfommiffar Dr. Riemann im Polizeipräsidium.

Aufruf des Eisenbahn- Notgeldes.

Der Reichsfinanzminister hat das auf Papiermart lautende Notgeld der Deutschen Reichsbahn und die von den Reichsbankdirettionen ausgegebenen auf Bapiermart lautenden Gut­fcheine mit Wirkung vom 16. Mai 1924 aufgerufen. Die Einlösung fann bei fämtlichen Raffen der Deutschen Reichsbahn , Einlösungsfrist läuft bis einschließlich 16. Juni 1924. Die Fahrkarten, Gepäck, Güter, Stations und Hauptkassen erfolgen. Das bis zum Ablauf der Einlösungsfrist nicht eingelöste Notgeid wird noch bis zum 16. Juli 1924 von der Hauptkasse der Reichs: bahndirektion Berlin , Schöneberger Ufer, eingelöst werden. Das auf Dollar lautende wertbeständige Notgeld der Deutschen Reichs­ bahn behält auch weiterhin feine Gültigkeit und bleibt von diesem Aufruf ausgenommen.

Goldanleihe werben an den Bost kaffen des Bezirts Berlin Die bisher als Zahlungsmittel verwendeten feinen Stüde der nur noch bis zum 17. Mai einschl, in Zahlung genommen.

Alles fließt und die geplagte Großstadtfreatur, bie fich noch vor gar nicht so langer Zeit fröstelnd in Mantel und Schal hüllte, weiß sich vor Hige nicht zu lassen. Die goldenen Zeiten für die Gast­wirte sind gekommen, und auf den Straßen Berlins sieht man Szenen, die aus einem großen Film, der Die Nadtfultur" heißt, herausgeschnitten zu sein scheinen. Aber, Gott sei Dant ist der Trost ganz in der Nähe, und die begründete Hoffnung auf fühlere Witte. rung steht unmittelbar vor der Tür. Ein altes Sprichwort sagt bekanntlich: Wenn der Journalist über das Wetter schreibt, wird es immer anders als er es vorausjagt. Erklärt der Zeitungs­schreiber, es wird fühler werden, so wird es sicher noch heißer, und wir werden nächstens in der Sonne wie im Wüstensand Eier fochen fönnen. Diesmal ist aber nicht der Journalist der Prophet fühlerer Witterung, sondern die Wetterabteilung des Meteoro logischen Instituts, also eine Stelle, an deren wissenschaft­licher Zuständigkeit nicht gezmeifelt werden darf. lleber die Ur. fachen der Hundstagshige im Mai wird folgendes erklärt: In der legten Zeit lag über dem Südosten Guropas ein Gebiet hohen Luft bruds, während im Westen und über Englanb ein Gebiet niedrigen Luftdruds ausgebreitet war. Diefes Luftdruckgebiet brachte uns westliche Winde, Kühle und Regen. Am verflossenen Sonntag aber änderte fich die Situation, und das öftliche Hochdruckgebiet breitete Hause Rantstraße 47 zu Charlottenburg . Hier wohnt im dritten Große Aufregung gab es in der vergangenen Nacht in dem fich über ganz Europa aus. In sehr großen Höhen, über sechs Rilo- Stod des Gartenhauses als Untermieter ein 62jähriger Alfred meter hoch, wo eine Strömung vom Aequator nördlich zustande geleiber, der Dolmetsch der polnischen, tschechischen und russischen fommen ist, verschwand die Wolkendede, und die Sonne konnte un Sprache ist. Kleiber nahm gestern abend einen 22 Jahre alten vermindert ihre Ausstrahlung ausüben. Da die Sonne im Mai aber Brattikanten" Norbert Lohat aus der Kailer- Allee 56 zu bereits von großer Stärke und Gewalt ist, ist die Folge die über- Wilmersdorf in seine Wohnung mit. Plöglich hörten Nachbarn mäßige Hize, unter der wir seit Tagen leiben. In allerfürzester Streit, Hilferufe und mehrere Schüffe. Sie benachrichtigten die Zeit aber ist mit einem Abbruch der hiße zu rechnen. Bolizei und Beamte des 128. Reviers fanden in den Räumen ein Bon Westen kommt wieder falte Luft nach Mitteleuropa . In wüftes Durcheinander. Kleiber hatte am linten Auge einen Holland ist heute bereits das Thermometer auf 13 Grab gefallen, Bift olenschuß in den Kopf erhalten, hatte noch um Hilfe ge­während wir noch über 20 Grad Hige haben. Auch in Frankreich ein Arzt ihn verbunden hatte, wurde er besinnungslos nach dem rufen und war dann blutüberströmt zusammengebrochen. Nachdem ist es heute bereits fühler, und wir fönnen schon morgen Birchow- Krankenhause gebracht. Er ist noch nicht wieder zu sich ge­fühlere Witterung erwarten. Es ist nicht ausgeschlossen, fommen, und man weiß deshalb nicht, warum der Streit entstanden ist. daß Gewitter auftreten werden an einzelnen Orten, doch dürften Lohatlag tot in der Stube, er hatte sich eine Kugel in den fie nicht schwer werden und nicht von großen Regenfällen be Ropf gefchoffen. Die Leiche wurde nach dem Schauhaufe gebracht gleitet sein. Also nur noch bis morgen, und die Qual der Hize hat ein Ende. Hoffentlich

Im Gefängnis entlarvt.

Mordversuch und Selbstmord.

Er wollte die Richter und sich selbst erschießen. Bei der heutigen Berhandlung bes Schöffengerichts Charlotten­ burg gegen die Einbrecherbande Achterlid und Genoffen hatte ein Juftizwachtmeister in der Bause zufällig gehört, daß der 33jährige ungeflagte David Drausch aus der Baldemarstr. 7a einen ge­Nachladenen Browning in fein Sofenfutter eingenäht habe, um im Falle feiner Berurteilung zuerst die Richter und bann sich selbst zu erschießen. Bei der Durchsuchung des D. fand man tatsächlich die Bistole und nahm sie ihm ab. Bei zwei ber Zuhörer, dem Arbeiter Water Kalies und dem Arbeiter Willibald Rärgel, entbedte man Schlagringe, die ebenfalls beschlagnahmi

tat maren der Bantbeamte Jean Massenet aus Ludenwalde, der

wurden.

der heutigen Postauflage bei. Bolt und Zeit", unsere illustrierte Bochenschrift, liegt

Cin großer Bantbetrugsprozeß, der Ende Februar dieses Jahres vor dem Landgericht I verhandelt wurde, wird jetzt noch ein nach ipiet haben. Es handelte sich bei dem Prozeß um 475 Glanzftoff. attien, die sich ein Betrügerfonsortium burch einen raffiniert ange legten und durchgeführten Schwindelplan von einer Großbank zu verschaffen gewußt und zu Geld gemacht hatte. Wegen dieser Straf­Raufmann Schinkel aus Berlin und ein gewiffer Heinrich Bed auf aus Machen zu Gefängnisstrafen verurteilt worden Einer der bei Offenbach , hatte sich rechtzeitig feiner Verhaftung entzogen Die Hauptbeteiligten, der Lederarbeiter Johann Schud aus Zellhausen Kriminalpolizei fandte ein Ausschreiben mit genauer Personalbeschrei bung an alle Gefängnisverwaltungen mit dem Ersuchen, sich ihre Ge fangenen einmal ganz genau onzusehen. Da stieß man im Ge fängnis zu Bien auf einen Mann, der sich Leo Rorfield nannte. Er war wegen hehlerei zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt. Auf ihn paßie die Beschreibung des Bielgesuchten. Scharf ins Gebet genommen, gab der Gefangene nach langem Sträuben auch zu, daß er der gesuchte Johann Schuck sei. Seine Auslieferung wurde bean­tragt und auch ben illigt. Beamte der Kriminalpostdienststelle hoiten ihn unter allen Vorsichtsmaßregeln aus Wien ab, da er schon zweimal aus der Haft entwichen und einmal auf der Flucht von einem fahren­den Güterzuge abgesprungen war. Der Berhaftete wurde in Wien fchwer gefesselt mit einer Autobroschte von der Strafanstalt nach dem Bahnhof gebracht. Hier war eine ganze Hundertschaft von Polizeibeamten aufgeboten, bis der Verbrecher in einem Abteil ficher untergebracht war. Die Fahrgäfte der nächsten Ableile räumten eiligst ihre Plätze, weil sie fürchteten, daß sich unterwegs etwas ereignen fönnte". Auf den Zwischenstationen brängten sich vielfach Neugierige an das Abteil, um den Verbrecher zu sehen. Die Fahrt verlief ohne Zwischenfall, und Schuck wurde gom Unhalter malbftraße, bertauft i biefer soche analge, lifter, Maniel ufm. au feh Bahnhof mit einer Kraftbroschte nach dem Bolizeipräsidium gebracht. billigen Breifen, um jedermann Gelegenheit zu geben, fi fon jest mis Er gibt seine Beteiligung an dem Bantfchwindel und andere Straffeine Pfingstbedarf zu versehen. Näheres in Juferat der heutigen Abend­

taten zu.

Steinwürfe gegen Stadtbahnzüge. Gestern abend gegen 7 1hr murden zwei Stabthebnzüge auf dem Ring zwischen Hermannstraße und Tempelhof mit Steinen beworfen. Mehrere Scheiben wurden zertrümmert. Die Unfugftifter, wahrscheinlich Burschen aus den benachbarten Laubentolonien, waren nicht zu finden. Der Une

Am 15. März wurde mit ben Arbeiten begonnen, die in der Bucht Die Hebung der deutschen Schiffe in der Bucht von Scapa Flor von Scapa Flow versenkten deutschen Kriegsschiffe zu heben. Das große Schwimmbod, bas fürzlich von Deutschland ausgeliefert wurde, wurde son Queensborough nach Scapa Flom geschleppt. Es ist beabsichtigt, zuerst den Schlachttreuzer Hindenburg " zu heben. Sollten die Operationen erfolgreich sein, fo foll die gesamte Flotte gehoben werden.

Wetter für morgen.

Berlin und Umgegend: Nach Gewittern am Sonnabend kühler und noch wollig, Deutschland : Im Osten Deutschlands zunächst noch warm, dann weit berbreitete Gewitter, im Besten und Süden fühler und meist wollig.

Die

nummer.

Geschäftliche Mitteilungen.

Das feit 6 Wochen neu bestehende Damen- Ronfettionsgeschäft, Kleiber Rohn, Mentolla, Hermannstr. 311, bietet in Frotté - und Mouffelinetleider berartig billige Preise, daß fich ein Eintauf für die Damen bortfelbft fehr lohnt. Siehe Inferat.

Das Raufhaus Gebrüber Leyfer, Berlin , Wiener Str. 64, Cde Soufiger Str, Sochbahnftation Oranienstraße und Görliger Bahnhof, verkünder heute einen tploffal billigen Berkauf in Baschstoffen, Strumpfwaren, Herren- Artikeln, Damenwäsche Razfetts, Babewäfche und Schürzen. Es sei auf das heutige Inserat mit de billigen Breifen hingewiesen.