Einzelbild herunterladen
 

partei und den fogenannten nationalen Anschau. ungen der vaterländischen Verbände gähnt eine unüberbrüdbare Kluft. Es ist nicht ein Unterschied der politischen Taktik, der uns auseinandertreibt, es ist der Gegen= faz der Weltanschauung, der uns zu Gegnern macht. Hie Christentum, Aussöhnung der Bölker und nationaler Gedanke, der in seinen Forderungen an den ewigen Wahrheiten des Christen­tums orientiert ist, dort germanische Weltauffassung", Rampf und

Entschiedenheit.

Republik und Deutsche Tage.

Die Germania " wendet sich mit bemerkenswerter Schärfe gegen das Bemühen gewisser Kreise, Preußen mit " Deutschen " Tagen und ähnlichen, angeblich nationalen Gedenkfeiern zu überschwemmen. Die heftige Aufpeitschung hier der der

Preußischer Protest gegen Schweyer.

München , 22. Mai. ( BS.) Amtlich wird mitgeteilt: Der preu. Bische Geschäftsträger in München , Ministerialrat Dr. Dent, hat heute mittag dem bayerischen Ministerpräsidenten Dr. v. Knil­überreicht, in dem die preußische Regierung gegen den Brief des Iing ein Schreiben des preußischen Minsterpräsidenten Braun bayerischen Innenministers Dr. Schweyer an die Deutsch - Hanno­

diesen Anschauungen gibt es kein Battieren. Nation und der Rasse seine höchste Betrönung erfährt. 3 wischen ten," so heißt es da, geben zu immer größeren Beversche Parte Einspruch erhebt. Der Kampf muß bis zum bitteren Ende ausge. fochten werden. Der Augenblick ist gekommen, zwischen ihnen und uns einen starten Strich zu ziehen, damit nunmehr die letzten Reste von Halbheiten und Unklarheiten, wo sie noch im Bande bestehen sollten, ausgeräumt und ausgemerzt werden

fönnen."

Es bleibt abzuwarten, wie die Voltspartei sich äußern wird. Noch gestern sympathisierte die Nationalliberale Correspon­denz" mit der Kandidatur Tirpitz:

., Wenn andererseits aber der Name eines so hervor ragenden und maßpollen Staatsmann es wie der des Großadmirals von Tirpit start in den Vordergrund tritt, so möchte man hoffen, daß dort, wo der Wille zum Dienst am gemeinsamen Baterland vorhanden ist, auch ein gangbarer Weg hierfür gefunden wird."

Die Presse der Rechten ist sehr kleinlaut. Die Deutsche Tageszeitung" hält nach wie vor an der Kandidatur Tirpitz

feft und hofft noch:

" Zugleich aber ist es wiederum gerade in der heutigen Lage Deutschlands von ganz besonderer Bedeutung, daß die Bersönlich feit des Großadmirals von Tirpik ein außenpolitisches Gewicht besigt, das ein außerordentlich wertvolles Afit= vum auf deutscher Seite darstellen würde. Wir möchten deshalb der Meinung sein, daß das legte Wort über diese Rombina­tion noch nicht gesprochen sein fann."

Die Kreuzzeitung " lügt sich über den erbärmlichen Kuh handelsversuch der Deutschnationalen hinweg mit der in diefer Situation nur tomisch wirkenden Behauptung, parteipoli tische Eigenbrötelei bestimme das Verhalten der Mittel­

parteien.

Die Unentwegten in der Deutschen Zeitung" haben noch nicht gemerkt, wie die politische Situation fich gewendet hat. Sie

schreiben:

Schließlich hält die Breffe der bisherigen Regierungstoalition noch immer an der Anmaßung fest, daß die Deutschnationalen, vielleicht auch die Sozialdemokraten, sich zunächst einmal zu dem angeblich fertigen Programm der Marr- Regierung zu äußern hätten. Davon fann natürlich nicht die Rede sein. Das Regierungsprogramm stellt die Fraktion auf, die zur Regie= gierungsbildung berufen wird, und das ist die deutsch nationale."

Seit wann lieft die Deutsche Zeitung" in der Seele des Reichspräsidenten?

Der Lokal Anzeiger" schließlich nimmt den Fall Tirpik politisch. Er denkt an die außenpolitische Wirkung einer Kandi­datur Tirpitz und behauptet, daß die Deutschnationalen der Kandi­datur Tirpitz eine Sondierung der englischen Regierung habe voran­gehen lassen. Er fährt fort:

,, Diese können nicht wohl anders als günstig aus­gefallen sein, anderenfalls wäre die Aufstellung dieser Kanzlerkandidatur ja ganz unverständlich.

Man wird in diesen Worten nicht nur eine Vermutung und Andeutung, sondern auch eine verstedte Rritit sehen müssen. Aber die Deutschnationalen wollten ja gar feine vernünftige Randi datur, sondern eine ganz unverständliche", um sich aus der Affäre ziehen zu können.

Der Gesamteindruck ist der, daß die Deutschnationalen eine moralische und politische Niederlage erlitten haben. Die mit großer Prätenfion unternommene Initiative ist läglich zu sammengebrochen.

Die Steuernotverordnungen im befehten Gebiet zugelaffen. Die Rheinland kommission hat die erste, zweite und dritte Steuer­notverordnung im besetzten Gebiet unter bestimmten Vorbehalten

zugelassen.

Karussell und Blütenbaum.

Bon Erna Büsing.

Weiß übergossen steht der Blütenbaum. Sich selbst Freude genug, ein von sich selbst angeftauntes Bunder, werdender Erfüllung gewiß. Frohmütige Freude leuchtet aus tausend Blütenaugen. Der Blütenbaum ist ein Stückchen des ewigen Kreislaufs der Natur, selbstsicher trotz aller Vergänglichkeit, im Vorher und Nachher gleich fest verankert.

Nicht weit vom Blütenbaum lärmt ein Karussell. Es dreht sich im Kreise, für das Geld der Mitfahrenden. Die tun glücklich, weil sie das Unterbewußtsein haben, daß soundsoviel Menschen für Karuf­fellfahren kein Geld ausgeben können. Zu allem schrummt die Orgel. Musik pfropft die Leute voll Freudebegier oder füllt sie mit Wehmut, was beides ein Herausreißen aus der Gleichmäßigtei ist und mithin einer ersehnten Gefühls- und Gedankennetspannung gleichtommt. Die Orgel überschreit alle anderen Geräusche. Je prunkvoller das Karussell, desto wüster der Lärm. Bei uns spielen die Karussellorgeln Tag für Tag Schlager. In Amerika besinnt man sich Sonntags auf sein Christentum, weshalb dann die Karussells mit Choralbegleitung gehen.

Fuß für Fuß trabt das lebende Karussellpferd im leicht aufge­Fuß für Fuß trabt das lebende Karussellpferd im leicht aufge­worfenen Sand in die Runde. Menschliche Fürsorge beschwerte es mit Scheunappen, um ihm den Weg zu erleichtern. Ein paar Ar­beitslose pürschen sich an das Karussell und enttäuscht sagt eine harte Stimme: Ach, da is ja' n Pferd, da gibt's für uns nichts zu drehn und auch nich' einen Sechier zu verdienen."

Das Karussell ist eigentlich für Kinder bestimmt, die, das Mär­chen noch in sich, auf dem bunitepinselten Karussellschimmel in das blaue Land der Bunder fahren. Aber die Jugend verirrt sich nicht hierher. Dafür kommt, fett und aufgeschwommen, der Mann, für den die Zeit, ganz gleich ob Inflation oder Krieg, stets eine verdienst­reiche ist. Meine Frau ist Gefrierfleisch," quädt er, pact seine fich durchaus nicht zierende Freundin am Arm und beide besteigen einen

"

Wie wir von unterrichteter Seite erfahren, besteht bei der Reichsregierung nicht die Absicht, die feit zwei Monaten betriebe nn Kreditbeschränkungen aufzuheben. Schon die bisherige Wir­fung der Kreditrestriktionen ist als günstig anzusehen infosern, als

denken Anlaß." Das Blatt zieht zwischen den fog. vaterländi­schen und nationalen Verbänden auf der einen und dem Ben Keine Aenderung der Krediteinschränkung. trum auf der anderen Seite einen flaren Trennungsstrich und verlangt, daß mit aller Entschiedenheit gegen das Treiben dieser Verbände, die es auf gefährliche innenpolitische Spannungen abgesehen haben, vorgegangen wird. Das Zentrumsorgan sagt: Uns will bebünten, a als wenn wir in dieser Frage unserem wenn wir in Volke den schlechtesten Dienst erweisen würden, wenn wir gerade bei der innerpolitischen 3ufpigung, der wir zuzutreiben scheinen, es an dieser Deutlichkeit zu wünschen übrig ließen. Hier darf es feine halbheiten mehr geben: denn gerade diese Halbheiten könnten nur dazu dienen, Entscheidungen hinauszuschieben, die doch einmal fallen müssen. Es steht zu befürchten, daß bei dem Aufeinanderplagen der Gegenfäße auch die Mitte Schaden leiden könnte, wenn sie nicht eine wirklich ist. Dann werden auch wesentliche, durch die Risikoklauseln in liche Politik der Mitte einschlägt, die bei aller grundsätz- Industrie und Handel bedingte Momente der Teuerung für inlän­lichen Klarheit es auch an der nötigen Kraft und Aktivität im dische Waren in Wegfall gekommen fein. Unter diesen Umständen Kampfe der beiden Extremen miteinander auch ihrerseits nicht wird, so kann man hoffen, auch die deutsche Industrie wieder fehlen lassen darf." exportfähig und damit die Handelsbilanz aktiv werden.

Das ist eine Sprache, die nicht mißverstanden werden tann.

Auch das Berliner Tageblatt" beschäftigt sich im Zusammenhang mit den gestrigen Landtagsverhandlungen mit der Frage, wie man die Gefahren, die durch die Wühle reien der sogenannten vaterländischen und nationalen Ber­bände entstehen, am besten befämpfen fann. Es weist auf die Rolle hin, die gewiffe, dem Innenminister untergeordnete ministerialbehörden bei den Vorfällen in Halle ge spielt haben, und hält es für sehr bedenklich, daß diese Behörden in Abwesenheit des Innenministers ihre Entschei Dungen entgegen den Ratschlägen des Oberpräsidenten der Provinz Sachsen , des Regierungspräsidenten von Merseburg , des Polizeipräsidenten und des deutschnationalen Bürgermeisters von Halle getroffen haben. Das Blatt sagt: Ein Minister des Innern muß die Möglichkeit haben, fich häufig zu Inspektionsreisen auf das Band zu begeben. Wenn er dann nicht die Gewißheit hat, daß die hohen und höchsten Beamten, die er aus vielleicht übergroßer, Loyalität auf ihren politischen Bosten belassen hat, seine Bolttit und die des preußischen Kabinetts befolgen, sondern erfahren muß, daß fie rechts raditalen Gruppen ein unangebrachtes vertrauensfeliges Entgegenkommen bezeigen, so muß das zu Folgen führen, wie es die höchst beklagenswerten Borgänge in Halle gewesen sind. Unter dem alten System würden vermutlich die Beamten, die gemeint maren, wenn der Minister im Landtage erklärte, daß er jezi alle Entscheidungen immer selbst treffen wolle, sofort von selbst die erforderlichen Konsequenzen gezogen haben. Es wird abzuwerten sein, was man je zt aus dem preußischen Ministerium des Innern hören wird. Jedenfalls muß die Loyalität der Republik gegenüber politischen Beamten des alten Systems dort eine Grenze haben, wo diese Loyalität zur Gefährdung der Republik felbst wird."

"

die erwünschte und notwendige Entlastung des Devisen­marktes zu verzeichnen ist. Es muß weiter darauf hingewirkt werden, daß Industrie und Handel ihre großen Warenvorräte auch unter Preissenkung auf den Markt bringen. Bisher hat die Reichs­bant schon mindestens um 50 Proz. mehr Kredite vergeben, als por dem Kriege; eine Erhöhung dieser Kreditbeträge kommt erst in Be­treten ist und eine volle Zuteilung der angeordneten Devisen mög­tracht, wenn noch eine weitere Besserung am Devisenmarkt einge­

Alldeutscher Lügentratsch.

Köfters Maifeier, Automobile und Salonwagen. Genoffen Röfter die Zielscheibe deutschynationaler und deutschvöl Die deutsche Gesandtschaft in Riga ist seit dem Amtsaustritt des tischer Klatschgeschichten. Man kann derartige Hecheleien im allge­meinen auf sich beruhen lassen, da sie viel zu dum m find, um einer ernsten Prüfung stand zu halten. Sie fennzeichnen lediglich das moralische und geistige Niveau der Urheber und Weiterträger der Berleumdungen. So ist es auch mit dem Bügentratsch der " Deutschen Zeitung", die behauptet hatte, Genoffe Köfter habe zur Feier des 1. Mai einen Empfang in der deutschen Ge­fandtschaft veranstaltet, er habe für seine lebersiedelung nach Riga einen Salonwagen für sich in Anspruch genommen, verfüge über zwei Automobile, die vor allem dafür bestimmt seien, den Berkehr von seiner Strandvilla in die Stadt zu erledigen, treibe einen auf­fälligen Gelbaufmand, eine bedenkliche Personalpoftttik und andere schöne Dinge mehr. Ina

In Wirklichkeit verhält es sich so, daß der 1. Mai in Bettland ein hoher Staatsfeiertag ist. An den von der lettischen Regierung veranstalteten Festlichkeiten nahm das gesamte diplomatische Korps teil. Der Salonwagen, der Röfters Familie nach Riga beförderte, brachte auch den Vorgänger Kösters nach Deutschland zurück. Außer­dem beteiligten sich andere Privatpersonen an der Fahrt, so daß dem Reiche keine Rosten entstanden. Die deutsche Gesandtschaft in Riga besigt nur ein Automobil, das lediglich zu Dienstzwecken benutzt wird. Was die Ausgabe von Geldern betrifft, so wird sie ebenso wie die Personalpolitik vom Auswärtigen Amt geregelt. denkt nicht daran, von ihnen Notiz zu nehmen. Ein Beweis dafür, Diese Tatsachen sind auch der Deutschen Zeitung" bekannt. Sie daß dem alldeutschen Organ lediglich daran liegt, den deutschen Ge­fandten ir. Riga , dem fachlich nichts nachzusagen ist, persönlich zu man goverunglimpfen und zu verdächtigen. Es genügt, derartige all­deutsche Schmutzereien niedriger zu hängen..

blattes" sind ein Beweis dafür, daß man auch im Lager der Die Artikel der Germania " und des Berliner Tage Mittelparteien, die außerordentliche Gefahr der pseudovater ländischen Bewegung flar erkannt hat, und daß sie weite Kreise des Bürgertums beunruhigt. Die preußische Regierung wird zu zeigen haben, daß sie nicht gewillt ist, bayerische zu stände auf preußischem Boden einreißen zu lassen, und daß sie Quertreibereien einzelner Instannzen nicht duldet.

Lebens freuen. Laut lärmt das Karuffell und all die feinen Insekten. stimmen sind verloren. Durch Geschret müssen sich die Menschen in ihrer Daseinsfreude belügen. Für die Schönheit der Natur sind ihre Augen blind geworden. Sie sind bewußt zivilisiert, stehen unter der Peitsche des Kapitalismus und darum hat für sie das Karussell den Blütenbaum erschlagen.

-

Bauarbeiterftreits im alten Aegypten. Wirtschaftliche Kämpfe zwischen Arbeitern und Unternehmern find so alt wie die menschliche Kultur selbst. Schon die Berichte der alten Aegypter wissen von Streits zu erzählen. Es handelt sich dabei um Tempelarbeiter, die beim Bau der Gräberstädte beschäf­tigt waren. Sie waren fest angestellt, befamen also ihren in Naturalien bestehenden Lohn, auch wenn einmal eine Beitlang feine Beschäftigung für sie da mar. Aber wie im heutigen Drient, Lohnes. Die reichen Tempelherren ( die Kirche war die erste Rapital so war auch damals die Behörde recht faumfelig im Auszahlen des macht Aegyptens ) sorgten für sich, fümmerten fich aber wenig um macht Aegyptens ) sorgten für sich, fümmerten fich aber wenig um ihre Arbeiter. So fam es einmal, nachdem einen ganzen Monat lang die Getreidelieferung ausgeblieben war, in der Totenstadt von Theben zu einem regelrechten Streit. Die Arbeiter zogen demon­ftrativ in die Stadt der Lebenden und brachten ihre Klage vor dem Stadthauptmann, der denn auch aus öffentlichen Mitteln Getreide hergab, um die Unzufriedenen zu beschwichtigen. Interessant ist in dem Bericht, daß die Arbeiter zum Schluß dem Stadtschreiber ein Geschent machen; er war wohl besonders bemüht um die Angelegen­heit. Dieser Fall stand aber keineswegs vereinzelt da. Wiederholt zogen die Arbeiter mit Frau und Kindern in die Stadt und okku­pierten einen Tempelhof, um durch diese Demonstration die Tempel­verwaltung zur Auszahlung des Lohnes zu zwingen. Begütigungs­versuche von Vorarbeitern und höheren Tempelbeamten fruchteten nichts. Auch Polizeioffiziere wohnten den Verhandlungen bei, doch famer Unterdrückung. Wie es scheint, ist es den Arbeitern immer hören wir bemerkenswerterweise niemals von Versuchen gewalt gelungen, ihre berechtigten Forderungen durchzusehen, wenn auch oft recht lange Zeit darüber verging und stets wieder neue Unregel mäßigkeiten vorfamen.

Landtagsauflösung in Braunschweig ?

Braunschweig , 22. Mai. ( Tul.) Der Landtag hat am gestrigen Mittwoch seine Beratungen wieder aufgenommen. Gleich zu Be ginn der Sigung brachte die Fraktion der Deutschen Bolts= partei einen Antrag auf Auflösung des Landtages ein.

Die Regie Robert Pirts wußte dem Spiel im Rahmen der ge­wünschten Maiblumen- Sonnengoldsphäre zu einem hübschen Erfolg zu verhelfen. K.

Die Radio- Nachtigall. Dem Genießer des Rundfunks foll jezt auch die Mühe erspart werden, in Feld und Flur hinauszugehen, um dort den Lönen der Nachtigall zu lauschen, sondern er erhält das Konzert dieser Primadonna der Bogelwelt in seinem Zimmer, behaglich in den Klubfeffe! zurücgelehnt. Die englische Rundfunk­gesellschaft läßt es fich angelegen sein, den Nachtigallgesang in alic Großstäble zu übermitteln. Eine besondere Expedition unter Füh rung des Kapitän West ist zu diesem Zwecke nach einem idyllischen Ort in Surrey ausgezogen, wo sich ein ganzer Chor von Nachtigalen jeden Abend hören läßt. In einer Entfernung von 100 Mekan wird ein sehr empfindliches Mikrophcn so verborgen aufgestellt, daß es die gefiederten Sänger nicht stört, und dann werden ihre Melo­dien in großer Verstärkung auf dem Radiowege überall hin ver­wird nach der Nachtigallensymphonie die Begleiterin Wefts Beatrice breitet. Um eine gewisse Abwechslung in dies Konzert zu bringen, Harriton ein Cellofolo horen lassen, so daß man die Naturföne mit den Klängen des Instrumentes vergleichen fann.

Wasser unter dem Sand der Sahara. Das Niederbringen artesischer Brunnen hat seit Jahren die Erfahrung bestätigt, daß sich unter dem Sand der Sahara ein Wasserspiegel befindet, dessen Grenzen man bisher zwar nicht genau feststellen konnte, der aber die Annahme rechtfertigt, daß er sich unter dem Boden weiter Teile der Wüfte erstreckt. Man muß bis zu einer Tiefe von 70 bis 150 Meter graben, ehe man auf das Wasser stößt, das in hohem Strahl aus dem Bohrloch hervorbricht. Dieser Wasserstrahl befördert Fische und fleine Krabben springfrisch an die Oberfläche, in Begleitung von allerlei anderen lebenden Wasser- und Muscheltieren in un­tabelig frischem Zustand. Wie die französische Zeitschrift La Nature" hervorhebt, gehören diese Tiere denselben Gattungen" an, sich hier vor einer ganzen Kette von schwer zu lösenden Problemen die in den Seen von Palästina heimisch sind. Die Wissenschaft sieht gestellt. Woher kommen diese Tiere, und wovon leben sie in der Tiefe? Die Tatsache, daß sie existieren, läßt an sich den Schluß zu, daß diese unterirdischen Gewässer eine enorme Ausdehnung haben müssen, und daß die erbohrten Brunnen vermutlich genug Wasser verwandeln Es mag hinzugefügt werden, daß diese in ewiger schmeichelnder Manier, daß wir, die wir von zu Hause an derbere Nacht lebenden Fische des Augenichts entbehren.

Ein Schwank der die

"

blauschwarzen Rappen, abgeschabter Politur. Aechz," sagt das bolz leichter dramatischer Rost kommen, fo tun fie das in so sanfter eine liefern fönnen, um einen Teil der Wüste in fruchtbares Land zu

pferd und knickt nahezu in die Knie.

Auf einem blanklackierten Fuchs mit vier langen weißen Beinen und langem weißen Gesicht sizen vier vergnügte Mädchen, die von sich wissen, daß bei ihnen die Moral aufhört, wenn der Hunger an­fängt. Sie warten auf die Einladung zum Abendbrot und machen fich laut lachend bemerkbar. Eigentlich find es Elasse Kinder, voll ungesunder Heiterkeit. Sie guden in Sie eingesetzten Geschirrspiegel der Karussellpferde und freuen sich der Lichtreflege.

Der Blütenbaum fängt Licht und Luft mit tausend hellen Augen auf. Dicke, gewichtige Räfer, blaue und braune Fliegen und die ganze luige Gesellschaft Summbrumm kommt bei ihm zu Besuch. Sie woffen nichts anderes als in voller Selbständigkeit sich ihres

Dinge gewöhnt sind, auch an einer niedlichen harmlosigkeit Geschmack Die drei Akte von Olof Bull und Helge Krag, die im

fan, on Theater unter diesem nichtssagenden Titel ge

=

In den Verband der Boltsbühne( Theater am Bülowplak) treten für bas kommende Spieljahr ein: Carl Hannemann( von der Truppe"), Sturt Lied( Leipzig ), Adolf Manz ( Stuttgart ), Gerhart Ritter( Darm­tabt), Therese Thießen( stönigsberg), Aribert Wäfcher( von der Truppe".) Leo Blech wird als Gast am 25. Mai eine Aufführung des Trou fingt an diesem Abend Vera Schwarz als Gaft. badour in der Großen Boltsoper dirigieren. Die Leonore

"

spielt werden, beweisen das von neuem. Eine allzu glückliche Ehe, in der sich beide Teile ein wenig zu langweilen beginnen, wird durch ein altes, romantisch gewickeltes Mädchen und einen trottelhaften Lebejüngling in Aufruhr gebracht. Nachdem die Wässerlein sich worden ist, worauf man sich gerührt in die Arme fintt. Olga Lim wieder gelegt haben, freuen sich alle, daß es nicht schlimmer ge­burg und Julius Faltenstein geben das Pärchen mit freund­lichem Verständnis für ein glückliches Cheleben. Maria Hofen George Groß aus. Sie zeigt u. a. erstmalig Aftstudien, Reisebilder Die Galerie Groß, Köthener Straße 38, stellt bis 1. Juli Graphik von gibt das fplenig- romantische Altjüngferchen mit etwas Selbftironie. I aus den Stizzenheften, frühe Arbeiten, politische und satirische Zeichnungen.