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zwischen In sterburg und Berlin   42 Mart. Der Fahr fartenverkauf findet statt in Küstrin  , Landsberg  , Kreuz, Schneide mühl, Marienburg  , Elbing  , Braunsberg, Königsberg   während der Schalterdienststunden, in Berlin   bei der Fahrkartenausgabe des Bahnhofes Zoologischer Garten in der Zeit von 10 Uhr vormittags bis 6 Uhr abends. Die Rückfahrkarten gelten 2 Monate. Für die Rückfahrt fann jeder fahrplanmäßige Eil- oder Personen zug benutzt werden. Deutsche   Reichsangehörige brauchen in diefen Zügen für die Fahrt durch den polnischen Korridor einen Personal­

ausweis.

Der Mord an dem Fünfzehnjährigen.

Noch keine weiteren Spuren.

Zu dem Mord östlich von Berlin   auf der Grenze von Mahls= dorf und Dahlwiß, dem angeblich politische Motive zugrunde liegen follen, erfahren wir noch folgende Einzelheiten. Der Ermordete ist der am 8. August 1909 in Mahlsdorf   geborene Schüler Günther Beyer. Sein Vater ist Oberstadtsekretär und wohnt in Mahls dorf, Lindenstr. 31. Der junge Mann ging gestern nachmittag gegen 6 Uhr aus der elterlichen Wohnung fort, um sich mit der Straßenbahn nach Cöpenick zu begeben, und zwar zur Teilnahme an einer Versammlung der Schüler- Ruderriege der Körner- Real­schule in Cöpenick. Von dieser Fahrt ist er nicht mehr nach Hause zurückgekehrt. Gegen 1% Uhr nachts famen zwei junge Leute auf die Polizeiwache von Mahlsdorf   und zeigten an, daß in einer Schonung, die zu Dahlwiz gehört, die Leiche eines jungen Mannes liege. Beamte der bezeichneten Wachhe begaben sich nach der Scho­nung, wo sie die Leiche in einem Gehölz auffanden. Die Augen des Toten waren mit einem Taschentuch ver bunden, das hinten mit einer Sicherheitsnadel zusammengestedt Der tödliche Schuß muß aus nächster Nähe ab­gegeben sein, da das Taschentuch die typischen Verbrennungsmert. male aufweist. Die Kugel ist etwa 1 Zentimeter über dem linken Augenwinkel des linken Auges in den Kopf gedrungen. Die Leiche wurde von dem beamteten Arzt, Medizinalrat Schulz aus Char­ lottenburg  , untersucht, der feststellte, daß keinerlei weitere Ber­legungen vorliegen. Ein Ausschuß ist nicht vorhanden. Etwa 20 Meter von der Leiche entfernt ist eine Batronenhülse gefunden worden, die zweifellos von einem Trommelrevolver herrührt. Die Leiche wurde an Ort und Stelle vom Erkennungsdienst des Polizei­präsidiums Berlin   photographiert. Eine Beraubung des Toten hat nicht stattgefunden, da man Brieftasche und sonstige Utensilien vor= fand. Auf der Brust des Toten war ein aus einem Notizbuch herausgeriffener Bettel befestigt, der die Inschrift trug: " Tod den Faschisten! KPD  . Erefutive." Unten lints steht: Erledigt am 26. Mai 1924." Die Rückseite des Zettels trägt die lleberschrift: Schwarze Liffe von Mahlsdorf".

war.

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Es folgen dann zwölf Namen von Mitgliedern der Bismardjugend, und darunter die Unterschrift: KPD  . Ere­futive". Unter den aufgeführten zwölf Namen befindet sich auch der Name des Ermordeten, dieser Name ist zweimal durchstrichen, und links neben dem Namen befindet sich ein Kreuz. Rechts steht ebenfalls das Datum 26. 5. 1924. Die Bermerte sind ebenfalls mit Ropierstift geschrieben. Der Ermordete trug feine Weste. Der Zettel war an der oberen Seite mit einer schwarzweißroten An opinadel und an der unteren Seite mit dem Taschenmesser des Ermordeten, das durch das Hemd durchgesteckt war, befestigt.

Ein Verwandlungskünstler.

Gine vielseitige Persönlichkeit ist jetzt durch die Berliner   Kriminalpolizei unschädlich gemacht worden. Der 27 Jahre alte aus Süddeutschland   stammende Dentist Ernst Mergen thaler wurde von seinen Heimatbehörden wegen Betruges, Ur­fundenfälschung und Unterschlagung lange vergeblich gesucht. Als

parsad

Anträge im Rathaus.

In der Berliner   Stadtverordnetenversamm| Grundgebühr eine außerordentliche Belastung für den kleinen und ( ung hatten gestern Deutschnationale und Kommunisten das Ver- mittleren Stromverbraucher bedeutet und in den meisten Fällen ein gnügen, mit ihren bei den Reichstagswahlen erreichten Vielfaches des wirklichen Stromverbrauches beträgt. Die Vers Stimmengewinnen praylen zu können. Beide Parteien forderten in fammlung ersucht weiter den Magistrat, auf alle Fälle darauf hinzu Anträgen baldigste Anberaumung von Neuwahlen zur Stadt- wirken, daß die E.-W. von sich aus eine Nachprüfung der Elektrizitätszähler bei den Verbrauchern vornehmen, um verordnetenversammlung, bei denen sie einen ähnlichen die vorgekommenen Ungerechtigkeiten zu beseitigen und den Mez­Gewinn erwarten zu dürfen behaupteten. Ob sie deffen wirklich bereich der Zähler dem tatsächlichen Verbrauch anzupassen."- Zu schon so sicher sind, wie sie tun, muß man allerdings doch bezweifeln. diesem Antrag beantragten unsere Genoffen eine Aenderung im Auch sie wissen, daß sie mit einer Ernüchterung der Wähler zweiten Absatz dahin, daß die Nachprüfung auch auf die Grundgebühr zu rechnen haben, die sehr bald kommen fönnte. Einstweilen aber ausgedehnt werden soll. Genosse Schlegel befürwortete die Annahme müssen fie, um die Stimmung auszunußen, den Mund möglichst dieser Aenderung, sprach sich aber gegen den ersten Absatz aus, der, voll nehmen. In diesem Punkt war übrigens dem Redner der wie er dartat, einen für die Erreichung des angestrebten Zwedes un Kommunisten der deutschnationale Pastor Koch doch über. geeigneten Weg vorschlage, während die Nachprüfung der Grund­Er hat unbestreitbar das größte Mundwert. Die Abstimmung über gebühr und der Zähler eine Aenderung des ganzen Systems ermög lichen werde. In der Abstimmung wurde der zweite Absaẞ die Anträge wurde noch ausgesetzt. mit der beantragten Aenderung angenommen, der erste Absatz dagegen abgelehnt. 3ur Annahme fam nach ausführlicher Bes gründung durch Genoffin Dr. Wygodzinski der Antrag unserer Ge­nossen vom 13. März, wonach der Magistrat sofort beim Zentral fomitee zur Bekämpfung der Tuberkulose dahingehend vorstellig werden soll, daß der Stadt Berlin   über den sonst üblichen Verteilungsschlüffel hinaus besondere Mittel zur Bekämpfung der in Berlin   sich besonders start ausbreitenden Tuberkulose zugewendet werden. Am 4. März hatten die Deutschnationalen beantragt, der Magiftrat folle bei der Staatsregierung die unverzügliche Einbrin­gung eines Gefeßentwurfes betreiben, nach dem auch in Berlin   am 4. Mai d. J. die

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Der erste der Anträge, der die Gefährdung von Per sonen durch den überschnellen Automobilverkehr zum Gegenstand hat, war von den Demokraten schon am 28. Februar eingebracht. Stadtbaurat Dr. Adler verwies auf die Bekanntmachung des Polizeipräsidiums vom 14. Februar d. J., welche angesichts der erschredenden Zunahme der Automobilunfälle die Kraftfahrer, die eine Schuld oder Mitschuld trifft, mit Entziehung des Führerscheins bedroht, und die gleiche Maßregel bei Ueberschreitung der Marimal fahrgeschwindigkeit im Wiederholungsfalle vorfieht. Ein großer Teil der Unfälle, in manden Monaten über die Hälfte, fei aber durch die Unachtsamkeit der Fußgänger verschuldet. Gegenüber Erneuerungswahlen zur Stadtverordnetenversammlung der Borfriegszeit hätten die Unfälle aber nicht zugenommen. In nächster Zeit sei auf eine sehr starke Zunahme des Autoverkehrs zu stattzufinden hätten. Von den Kommunisten ist am 15. Mai der rechnen; geeignete Sicherungsmaßnahmen würden bereits erwogen. Dringlichkeitsantrag eingebracht, mit Rücksicht auf das Ergebnis der Dr. Steiniger( Dnat.) stimmte dem Antrag von ganzem Herzen" Reichstagswahl vom 4. Mai den Magistrat erneut aufzufordern, bei zu, bat aber den Begründer des Antrages, Dove, doch auf die ihm der Reichsregierung die Neuwahl des Stadtparlaments zu betreiben. nahestehenden Autobefizer erziehlich in dieser Richtung einzuwirken, Den ersten Antrag begründete Koch  ( Dnat.) in seiner sattsam be= was ja jetzt, nachdem die Wahlen vorüber seien, auch möglich sein kannten Manier mit einer Flut von Anwürfen gegen die mar­türfte. Genosse Klose trug ein reichhaltiges statistisches Material vor. ristische Linke". Lege man die Wahlziffern Berlins   zugrunde, fo Bon 1914 auf 1923 hat sich in Berlin   die Zahl der Kraftfahrzeuge würden auf die Versammlung 53 Deutschnationale, aber nur von 8992 auf 20 881 erhöht, darunter 3100 Krafträder und 4895 Laft- 45 Sozialdemokraten entfallert. Die marxistische linke Seite des magen. Auf 180 Einwohner fommt ein Kraftfahrzeug; nur von Hauses würde alles in allem nur 94, die antimarristische Rechte aber Hamburg  , wo schon auf 170 ein solches entfällt, wird Berlin   über- 131 Mitglieder zählen. Das Zentrum würde auch bei 9 oder 10 Mita troffen. Die Steigerung der zulässigen Fahrgeschwindigkeit von 25 auf 35 Kilometer hat gewiß die Gefahr erhöht, aber z. B. in gliedern statt seiner jezigen 8 nicht mehr das Bünglein an der Wage bilden. Unter stürmischer Heiterkeit der Versammlung schloß Herr New York   ist die Geschwindigkeit unbegrenzt; dort haftet der Besitzer Koch   seine von der Linken und von der äußersten Linken mit Lachen für jeden Schaden. Im dritten Quartal 1923 famen von 373 Unfällen begleitete Rede mit dem Saze:" Der Mohr hat seine Schuldigkeit 155 auf Privatpersonenwagen, 54 auf Krafträder; für das vierte nicht getan, der Mohr fann gehen!" Degner( Kom.) entfesselte Quartal find diese Biffern 349, 156, 35. Gegen die Kraftwaoenfahrer Lachstürme auf der Rechten mit seiner Deduktion, daß die Berliner  ergingen im vierten Quartal 1923 nicht weniger als 3449 Strafver­Wahlen einen fügungen. Neben den Polizeimaßnahmen muß durch

Belehrung der Berliner   Bevölkerung

und durch sorgfältigere Ausbildung der Führer den Gefahren ge­steuert werden; hier wären die Chauffeurschulen einmal unter die fritische Lupe zu nehmen. Vor allem aber sollte auch in Berlin   eine " Autowacht" ins Leben gerufen werden. Der Antrag wurde an

genommen.

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Am 22. Mai hat der Haushaltsausschuß folgenden Beschluß ge. faßt:" In Erledigung des bringlichen Antrages der Wirtschaftspartei ersucht die Bersammlung den Magistrat, in seiner Eigenschaft als Hauptaktionär der Elektrizitätswerke auf die Leitung derselben mit aller Energie dahin einzuwirken, daß die heutige Berechnung des Strompreises

ergeben hätten.

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gewaltigen Rud nach links

Genosse Reimann erklärte, er wolle die

heitere Stimmung der Versammlung nicht trüben und verzichte daher auf das Wort. Dr. Salzgeber verwahrte in ziemlich schroffer Abwehr das Zentrum gegen die Anzapfungen Kochs; er verbat fich energisch, das Zentrum ohne weiteres in den eigentlich nur in der Einbildung bestehenden Bürgerblock einzubeziehen. Im Schlußwort replizierte Roch mit gleicher Schärfe und sagte im übrigen voraus, daß die Regierung die Versammlung werde auflösen müſſen, wenn diese den Antrag verwerfen sollte. Die namentliche Abstim diese den Antrag verwerfen sollte. mung über den Antrag wurde auf die nächste Sigung verschoben. Die Beratung der weiter auf der Tagesordnung stehenden An­träge wurde abgefeßt oder vertagt und gegen 49 Uhr die Sigung

tüchtiger" Mann hatte er die Inflation ausgenutzt und eine E defunter Zugründelegung einer Grundgebühr aufgehoben wird, da diese geſchloſſen.

metallschmelze in Stuttgart   eingerichtet. Als die Festigung der Mark einfeßte, ging feine Schmelze pleite" und Mergenthaler mußte flüchten, da seine Schulden ihm über den Kopf gewachsen waren. Ueberall versuchte er ein Geschäftchen" zu machen und trieb fich in vielen Städten umher. Zuletzt fam er nach Berlin  . Er nannte sich, wie bisher festgestellt wurde, Willi Krent, Peter Rösten, Adolf Künzel, Joseph Schmidt  , Joseph Lührsdorf, es ist aber nicht ausgeschlossen, daß er sich noch andere Namen zugelegt hat. Als Joseph Lührsdorf fand er in einem großen Geschäft eine Stellung cls Einfäufer und Provisionsreisender. Er wohnte mit gefälschten Abmeldepapieren und Päffen in Weißensee   als Adolf Künzel. In

Berlin  

vorhanden war.

er mit Schecks, die er angeblich von seiner Firma erhalten hatte. " Grbeitete er nun folgendermaßen: Seine Einkäufe bezahlte Auf den guten Ruf dieser Firma hin wurden sie ihm stets abgenom men, und erst später stellte es sich heraus, daß keine Deckung Oft verkaufte er auch auf eigene Rechnung die Waren, die er für die Firma eingekauft hatte. Aís er jetzt eine dritte Person zur Fälschung einer Unterschrift verleiten wollte, murde er angezeigt. Bei seiner Verhaftung fand man bei ihm drei Scheckbücher und mehrere lose Schecks, die auf füddeutsche Banten ausgestellt waren. Mergenthaler wurde dem Untersuchungs­richter vorgeführt.

Ordenstage in Potsdam  .

In aller Herrgottsfrühe fah man am Sonntag in Botsdam, wie eine eigenartige Gemeinde sich in dem Kirchenschiff der Friedenskirche in Sanssoucie   versammelte. Der Jung deutsche Orden, schwar­zes Kreuz im weißen Feld, hielt hier feine Bannerweihe ab. Die Schar der legten Bereitschaft" nennen sie sich. Kommt, laßt uns die Mauern Jerufalems bauen. Ich weihe diese Fahnen als Wahrzeichen der Ordnung in unserer unordentlichen Zeit," mit diesen Worten empfing fie der Geistliche der Kirche, Hofprediger Dr. Vogel, und die Fahnen senkten sich zum Schwur auf den Altar. Am 24. Juli, am Tage der Ermordung Rathe= Riche findet for Johannitertag in Botsdam in dieser Kirche statt. Schon heute fordert das Stomitee zur Enthüllung des Denkmals des 1. Garderegiments die Potsdamer   Bürgerschaft auf, Quartiere für den 13. Juli bereitzustellen, da der Zuzug

imgeheuer zu werden verspricht. Die Potsdamer würden aber ganz gern auf den Zuzug verzichten. Selbst viele der guten Spießer wollen lieber ihre Ruhe haben und das Denkmal Denkmal sein lassen.

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Helft den Kindern!

Der Berliner   Ausschuß der Deutschen Nothilfe" wendet sich an die Berliner   Bevölkerung mit folgendem Aufruf: Helft den Kindern! Unsere Jugend ist durch fast zehn Jahre größter Entbehrung unterernährt. Kinderkrankheiten und Bolts­scuchen fordern Tausende von Opfern. Es ist notwendiger als je, ihnen wenigstens für einige Wochen Erholung in Luft und Licht zu verschaffen. Die Mittel, die den städtischen Wohlfahrtsämtern und den Wohlfahrtsorganisationen aller Richtungen für Freiplätze zur Verfügung stehen, find völlig unzulänglich. Ihre Fürsorge bricht zusammen, wenn ihnen nicht schnelle und reichliche Hilfe wird. Gie alle bitten durch die Berliner   Nothilfe" um Spenden, um den zahl­lofen wohlbegründeten Anträgen auf Verschickung entsprechen zu können. Berlin   hat während eines langen und harten Winters großzügig geholfen, Nahrung und Kleidung zu schaffen. Die wirt­schaftliche Lage ist aber heute so ernst wie nur je. Sozial- und Klein rentner darben, der Mittelstand geht zugrunde schwer lastet auf finderreichen Familien wochen- oft monatelange Arbeitslosigkeit neuer Arbeitsstillstand droht. Niemand weiß, ob er nicht morgen selbst zu diesen Hilfsbedürftigen gehört. Darum helfe heute jeder, der noch irgend helfen kann! Spenden werden erbeten an den Berliner   Ausschuß der Deutschen   Nothilfe, Berlin   NW.   40, Reichs­tagsufer 3. Banttonto: Preußische Staatsbant, Berlin   W. 56. Ronto 101 920, Bostschecktonto: Berlin   NW. 7, Nr. 77 955. Sämt

liche Verbände der freien Wohlfahrtspflege, die städtischen Wohl­fahrts- und Jugendämter, Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften und die Berliner   Presse sind in ihr vereinigt.

Die Furcht vor der Not. Tragischer Selbstmord eines Ehepaares.

leicht auch nur um groben Unfug Betrunkener handelt, steht noch dahin. Mitteilungen zur Aufklärung nimmt das Raubdezernat im Zimmer 80 des Polizeipräsidiums entgegen.

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Schon wieder falsche Reichsbanknoten. Zurzeit treten wieder falsche Reichsbantnoten 3 it 2 Billionen Mart der I. Ausgabe vom 5. November 1923 und zu 1 Billion Mark der ersten Ausgabe vom 1. November 1923 teilung und Amisenthebung hat der Oberwachtmeister& ch mit auf. Es wird erneut darauf hingewiesen, daß die echten 2 Billionen M.- Noten als Schuh ein Wasserzeichen in einem Linien­von der Oberstaatsanwaltschaft mit seiner Ehefrau gemeinsam in feiner Wohnung den Tod gesucht. Schmidt hatte sich der unter muster( fogenanntes Z- Muster) oder im Kugelmuster oder in einem schlagung von Dienstmarten schuldig gemacht, die er bei gitterartigen Muster mit dem ständig wiederkehrenden Buchstaben S aufweisen. Der Schutz der echten 1- Billion- M.- Note besteht in der Post in Freimarken umtauschte und diese dann in den Ges einem auf der rechten, violett gefärbten Seite des Papier enthaltenen schäften in Zahlung gab. Als die Tat entdeckt wurde, gab Schmidt Wasserzeichen Eichenlaub und Kreuzdorn darstellend sowie in als Entschuldigung für seine unbegreifliche Handlungsweise an, daß den im Papierstoff eingebetteten Pflanzenfasern. er durch die Geldentwertung sein ganzes Geld in Höhe von Die Fasern sind bei den meisten Fälschungen durch Druckstriche 10 000 M., das er während seiner 40 jährigen Dienstzeit erworben nachgeahmt, lassen sich also mit einer Nadel vom Papier nicht abs batte, verloren habe und daß er sich jetzt vor dem Abbau geheben, woran die Fälschungen leicht zu erkennen sind. Das Wassers fürchtet hätte. Das Schöffengericht hatte Schmidt zur Mindest zeichen fehlt den Fälschungen entweder ganz oder es ist durch Auf strafe von drei Monaten Gefängnis unter Bewilligung einer Be brud mangelhaft nachgeahmt. Vor Annahme dieser Fälschungen währungsfrist verurteilt, von einer Amtsenthebung jedoch Abstand wird gewarnt. genommen und die Entscheidung hierüber dem Disziplinarberfahren überlassen. Der Staatsanwalt hatte wegen Unterlassung der Amts enthebung Berufung eingelegt und die große Straflammer sprach auch dem Antrage gemäß die Amtsenthebung auf drei Jahre aus. Aus Verzweiflung über seine Zukunft hat der alte Mann in der folgenden Nacht mit seiner Ehefrau gemeinsam den Tod durch Gasvergiftung gesucht.

Raubüberfall oder grober Unfug?

Das Abenteuer eines Kartoffelhändlers beschäftigt feit einigen Tagen das Raubdezernat der Kriminalpolizei. Als der Händler Alfred Weiße am Donnerstag voriger Woche mittags um 1 Uhr mit seinem beladenen Kartoffelwagen über die Putlizbrücke fuhr, fielen zwei Männer feinem Pferd in die Zügel und riefen ihm unter Drohungen mit einem blanten Gegenstande zu: Du Hund, Schädel ein!" Dann kamen noch zwei andere heran und riffen wenn du nicht sti hältst, so schlagen wir dir den einen Sad Kartoffel vom Wagen herunter. Als sich Leute sam­melten, die nicht wußten, um was es sich handele, warfen die vier Männer den vollen Sack über das Geländer auf die Butligstraße hinunter. Dann verschwanden alle vier nach der Quizomstraße zu. Als der Händler das Publikum aufgeklärt hatte, wagte niemand, fie zu verfolgen. Es tonnte nur noch festgestellt werden, daß die Flüch­figen in der Quizomstraße Jackett und Müze wechselten, um sich un fenntlich zu machen. Der Sad mit den Kartoffeln wurde unten in der Butligstraße gefunden und sichergestellt. Die vier Männer sind noch nicht ermittelt. Ob es sich um einen Raubüberfall oder viel

Das Rundfunkprogramm. Mittwoch, den 28. Mai.

Tageseinteilung. Vormittags 10 Uhr: Nachrichtendienst. Be­kanntgabe der Kleinhandelspreise der wichtigsten Lebensmittel in der Zentralmarkthalle. Nachm. 12.15 Uhr: Vorbörse. Nachm. 12.55 Uhr: Uebermittelung des Zeitzeichens. Nachm. 1.05 Uhr: Nachrichtendienst. Nachm. 2.15 Uhr: Börsenbericht.

4 Uhr: Vortrag der Frau Ida Orloff  : Lachen im Hause" ( Jugendvortrag). 4.30-6 Uhr: Berliner   Funkkapelle( Unterhaltungs­musik). 7.30 Uhr: Vortrag des Herrn Gregers- Nissen:" Wander­fahrten auf dem Rad". 8.30 Uhr: Moderner Operettenabend. Mit­wirkende: Käthe Mann; Kammersänger Albert Kutzner; Eduard Kandl   vom Deutschen Opernhaus, Charlottenburg  . Am Steinway Flügel  : Kapellmeister Otto Urack

Ruderunterricht. Das Jugendamt Berlin   teilt mit: Wie in den Borjahren soll auch in diesem Jahre den Schülern der Fach- und Fort­bildungsschulen sowie anderen Jugendlichen über 14 Jahre Gelegen­heit gegeben werden, das sportmäßige Rubern in Ruberbooten unter Leitung tüchtiger Ruderlehrer zu erlernen. Zu diesem Zwede werden zwei Kurse eingerichtet, die voraussichtlich vom 2. Juni bis Ende Juli und vom 1. August bis Ende September dauern. Die Uebungszeiten find wochentäglich von 5-7 Uhr abends( ge­wünschtenfalls von 6-8 Uhr abends) geplant. Die erste Ausbildung erfolgt auf der Spree   vom Grundstück Holzmarktstr. 15/18( Michael­firchbrüde Stadtbahnbogen) aus mit Fahrten spreeaufwärts. Be­fondere Ruderkleidung ist nicht erforderlich. Die Teilnehmergebühr für einen Kurjus beträgt 6 Goldmart, die bei der Anmeldung im Jugendamt zu zahlen sind. Meldungen können für den erſten Kursus sofort, für den zweiten Rurfus im Juli beim Jugendamt, Poststr. 16, Bimmer 29, in den Dienststunden 8-3 erfolgen.

Ein Mitglied des Britischen Konfular- Korps födlich verunglückt. Auf der Fahrt von München   nach Tegernsee   überschlug sich am gestrigen Sonntag das Automobil des dem englischen Konsulartorps angehörigen Lords Cossen- harty, der bei Bad Kreuth eine Besizung hat. Der Lord wurde durch den schweren Wagen begraben und war sofort tot. Sein Diener erlitt eine leichte Gewirnerschütterung. Ein mitfahrender Gast, ein Münche  ner Kaufmann, ist ebenfalls leicht verlegt. Die Leiche des Getöteten wurde zunächst nach Starnberg   gebracht.

Zeuge, den die Kriminalpolizei ermittelte, befundet, daß in der Nacht Der Tod des Pensionärs Jafob ist noch nicht aufgeklärt. Ein zum Montag zwischen 12% und 12% Uhr ein junger Mann und ein junges Mädchen mit einem älteren Mann, der betrunken zu sein oder an Krämpfen zu leiden schien, die Holzmarkiftraße entlang nach der Langen Straße und dem Haufe 105 zugingen, in dem Jakob wohnte. Der ältere Mann ging mühsam in der Mitte der beiden und hatte seine Arme über deren Schultern gelegt. Allem Anschein nach war das Jakob. Seine beiden Begleiter werden ersucht, sich bei Kriminalkommissar Dr. Berndorff im Polizeipräsidium zu melden.

BSPD.- Eltern der 111. und 186. Gemeindeschule, flug­traße, werden ersucht, ihre Adresse bei Karl Ties, Schwarz­fopffstraße 9, v. 2 Tr., abzugeben.

Brandwunden am ganzen Körper erhielt der Arbeiter- Stanis laus offmann aus der Wörther Str. 26 bei einer Explosion stande fand der Berlegte im Krankenhaus Friedrichshain   Aufnahme. n ber Gasanstalt Danziger Straße. In besinnungslosem Bu