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Die erfte Rechtsanwältin in Berlin . Die bisherige Gerichts­effessorin Frl. Dr. Marie Munt, Tochter des ehemaligen Land­gerichtsdirektors Wilhelm Munk in Berlin , ist als erster weiblicher Rechtsanwalt bei den Groß- Berliner Landgerichten zugelassen worden. Männerchor Heidenröslein", Siemensstadt ( Mitglied des DASB.) veranstaltete ein Instrumental- und Gesangskonzert ein Wagnis, das sein Dirigent, B. A. Joseph, mit Umficht und Rortite zu gutem Ende führte. In bunter Folge wechselten er­proble Bolkslieder mit dem Orchester, als dessen besondere Leistungen Bug der Frauen" aus Lohengrin , der Faceltang" von Meyerbeer und das Fledermaus- Potpourri" zu nennen waren. Ja selbst Eilenbergs ,, Mühle im Schwarzwald " gewann unter dem aufhellenden Maihimmel und den alten grünen Bäumen des Gartenetablissements ,, Spandauer Bod" neuen Reiz und Wirkung. Die zarten Chöre ver­loren sich zu sehr im weiten, verschwammen. Webers Jägerchor" aus Gurnanthe" ward recht lebendig, Mädchenlachen" von Stir und Rappels Lombardisches Ständchen" verrieten fleißige Arbeit des Chores, dessen ersichtliche Mühe durch guten Besuch des Konzerts und ehrlichen Beifall verdientes Lob fanden.

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Vereinigung der Freunde von Religion und Völkerfrieden. Genosse Bleier spricht Donnerstag, den 29. Mai( Himmelfahrt), morgens 10 Uhr, im Rahmen einer religiösen Feierstunde in der Trinitatis- Kirche, Charlotten burg , Karl- August- Blab. über das Thema: Unser Himmel". Freitag, bent 30. Mai, abends 7 Uhr, spricht Genosse Bleier in der Aula der Gemeindeschule Dranienstraße, Charlottenburg , über das Thema: Autokonig Ford und der Achtstundentag.

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Der Arbeitsgemeinschaft der Kinderfreunde Groß- Berlin. Auf vielseitigen Wunsch soll zur Sonnwendfeier ein feines Erinnerungsblatt für unsere Kinder hergestellt werden. Wir bitten daher alle Genossen unserer Bewegung um ihre Mitarbeit, damit dieser Versuch gelingt. Gebraucht werden Zeichnungen, Erzählungen, Gedichte, Grlebnisse, die Bezug auf die Sonnenwende haben. Die Beiträge sind bis spätestens 2. Juni an die Zentrale der Kinderfreunde, Lindenstragr 3, zu senden. In der nächsten Helferversammlung am 4. Juni im Altersheim, Danziger Str. 62, wird alles Nähere vereinbart werden. Für Vorschläge und Ergänzungen find wir dankbar.

Bezirtsbildungsausschuß Groß- Berlin. Für Sonnabend, den 31. Mai, Sonntag, den 1. und Montag, den 2. Juni, find Karten für das deutsche Opernhaus im Bureau des Bezirksbildungsausschusses, Lindenstr. 3, 2. of II. Zimmer 8, zu haben.

Der Sturz in den Abgrund. Ein schweres Autounglück im Gebirge.

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Ein furchtbares Automobilunglüd ereignete sich in der Nähe des bayerischen Gebirges Reit im Winkel ". Ein mit 52 von einem Gebirgstrachtenfest heimtehrenden Personen beladenes Auto stürzte 40 Meter tief in den Maserbach hin ab, wobei alle Insassen unter dem Wagen begraben wurden. Der Wagenlenter, seine Braut und ein 17jähriger Schreibers gehilfe waren fofort to t. Zwei andere Insassen wurden durch Schädelbruch und Brustquetschungen schwer verlegt, eine ganze Anzahl Bersonen hat Bein- und Armbrüche erlitten. Mindestens 30 Personen wurden leicht verlegt. Augenzeuge berichten, daß das Wasser des Maserbachs von dem Blute der Opfer rot gefärbt war. Unverlegt find nur ganz wenige davongekommen.

Groß- Berliner Parteinachrichten.

2. Rreis Tiergarten. Seute, Mittwoch, abends 6 Uhr, Bezirksversammlung in der Aula Bochumer Str. 8b. Wichtige Tagesordnung. 17. Areis Lichtenberg. Mittwoch, den 28. Mai, 72 Uhr, bei Tempel, Gudrun straße 7, Sigung fämtlicher Ordner und Besteller. 3. Kreis Webbing. Donnerstag, den 29. Mai, Ausflug. Treffpunkt 64 Uhr Bahnhof Wedding ( Eingang Lindower Straße). Abfahrt 7.55 Uhr Schleft icher Bahnhof nach Strausberg .

Heute, Mittwoch, den 28. Mai:

2. Abt. 7 Uhr bei Ohngemach, Rommandantenfte. 88, Mitgliederversamm Tung. Rein Mitglied der Abteilung darf fehlen. Der Bezirksvorstand ist vertreten.

14. Abt. Die für heute geplante Mitgliederversammlung fällt aus. Alle 25. Abt.( nicht 35. Abt.) Uhr Mitgliederversammlung im Gaalbau Fried­

Mitglieder besuchen die stattfindenden Schulversammlungen.

richshain( kleiner Gaal). Bortrag des Genoffen Dr. Freund, M. b. 2., über ,, Das Sachverständigengutachten, Boltsentscheid und die Partei".

Fuchs",

26. Abt." Uhr außerordentliche Abteilungsversammlung im Musikalischen 35. Abt. Die im Borwärts" am Dienstag früh veröffentlichte Mitglieder versammlung im Friedrichshain bezieht sich auf die 25. Abt. Die 35. Abt. hat heute teine Mitgliederversammlung. 37. Abt. 7 Uhr Mitgliederversammlung in der Schule Sausburgstr. 20. Tagesordnung: 1. Neuwahl der Abteilungsleitung. 2. Abteilungsange Tegenheiten. 40. Abt. Die Funktionäre der Abteilung treffen sich um Uhr zu einer wichtigen Besprechung in der Bockbrauerei, Fidicinstr. 2-3.

Elternbeiratswahlen.

42. Abt. 7% Uhr Mitgliederversammlung in der Schulaula Bergmann­straße 60-65. Neuwahl des Abteilungvorstandes. Die Bedeutung der 103. Abt. Oberschönemeibe. Parteigenossen, beren Rinder die Schule Rott meterstraße befuchen, werden dringend ersucht, ihre Adreffe abzugeben bei Hornig. Wattste. 1, Quergeb. part.( Bereinte 5. und 7. Schule.)

114. Abt. Sichtenberg. 7% Uhr Rahlabende: 1. Gruppe bei Lauter, Rroffener Straße 14; 3. Gruppe bei Schwarzer, Gabriel- Mag- Str. 17; 4. Gruppe bei Bauer, Wühlifchstr. 39. Neuwahl der Funktionäre.

120. Abt. Friebrichsfelbe. 8 Uhr bei Schwarz, Capriviallee 42, Mitgliederver fammlung. Tagesordnung: 1. Geschäftsbericht. 2. Neuwahl der Abteilung. 3. Parteiangelegenheiten.

Wissell zum Sachverständigengutachten

Tagung der Berliner Funktionäre.

Bor den Berliner Funktionären sprach gestern Genosse Wissell über das Sachverständigengutachten.

Der Reichstag , fo führte er aus, steht vor schweren Entschei­Dungen. Es geht um die Annahme oder Ablehnung des Gutachtens der Sachverständigen, um die Frage der Gestaltung des deutschen Schicksals in den nächsten Jahren und darüber hinaus handelt es sich um den Versuch, auf dem Boden wirt­schaftlicher Erwägungen aus dem Banne einer nur politischen Ein­stellung herauszukommen und eine Lösung für eine ersprießliche Zu­fammenarbeit der unter den Kriegsfolgen leidenden Welt, insbesondere Europas zu finden.

Handelt es sich hierbei nach deutscher Auffassung im wesentlichen um den Zahlungsplan, so kommt doch für weite Teile des französischen Volkes auch das Problem der Sicherung vor nationalen Angriffen Deutschlands in Frage. Frankreichs Bevölkerungszunahme war wesentlich geringer als die Deutschlands .

Während vom Ende des Krieges 1870/71 bis zum Ausbruch des Weltkrieges Frankreichs Bevölkerung von 35,9 auf 39,75 Millionen, d. h. um 11 Proz., anwuchs, stieg die deutsche Bevölkerung von 40,9 auf 67,9 Millionen, also um 66 Proz.

In der Presse und in Flugblättern wird immer wieder die Tat­sache des Geburtenrückganges behandelt und oft wird dabei behauptet, daß Deutschland einst Rache nehmen werde, wenn Frankreich durch seine Entvölkerung genügend geschwächt sei. So ist die Furcht vor einem neuen deutschen Angriff großgezogen worden, nur so wurde es Poincaré möglich, seine befannte Politik zu treiben. Wer sich nicht in diese Ursachen des französischen Sicherungswillens hinein­versetzt, der wird die Unbeugsamkeit des französischen Sicherungs­willens unterschätzen und sich politisch falsch einstellen.

Wie die franzosenfeindliche Heze unserer Nationalisten wirkt, beweist eine Aeußerung der englischen Morning Post":" Die Fran­ zosen wären Narren, wenn sie demgegenüber ihre Sicherheit preis­geben wollten."

Wenn auch Poincaré jetzt eine Niederlage erlitten hat, so hoffen doch die Kreise um ihn herum, daß die deutschen Nationa listen ihnen durch Sabotage der Sachverständigenvorschläge in die Hände arbeiten werden. Nach der Meinung des Auslandes würde eine Ablehnung des Sachverständigengutachtens den bösen Willen Deutschlands hinsichtlich der Verständigung befunden. Gerade nach der Niederlage des Nationalen Blocks scheint jetzt der Weg zur Ver­ständigung frei zu sein.

Biele deutsche Politiker find sich leider über den Willen Frank­ reichs zur Sicherung und über die Gründe der Hartnäckigkeit, mit der es seine finanziellen Forderungen erhebt, im unflaren. Als die deutschen Truppen im Spätherbst 1918 Nordfrankreich verließen, waren dort 54 000 Kilometer Straßen und Wege, 2300 Kilometer Eisenbahnen gänzlich zerstört, weitere 2000 Kilometer Bahnen erheblich beschädigt, 300 000 Wohnhäuser lagen in Schutt und Asche und 440 000 andere waren schwer beschädigt, 22 900 Fabriken mußten neu aufgebaut oder repariert werden. 1600 Kilo meter Kanäle waren zu erneuern, an 2 Millionen Hektar Kulturland und weitere 1,3 Millionen Hektar sonstiger Boden war wieder herzu richten.

Was Deutschland bisher an Wiedergutmachung geleistet hat, steht nicht einwandfrei feft. Das ist sogar unter den direkt Beteiligten sehr strittig. Deutschland fagt, es habe 42 Milliarden gezahlt, die Reparationsfommission erklärt, es feien nur 8 Milliarden. Andere Sachverständige nennen Summen von 25 bis 41 Milliarden. Die Gründe für diese unterschiedlichen Summen liegen zum Teil in der verschiedenen Bewertung, zum Teil auch in der bisher noch nicht geschehenen Abrechnung.

Der Redner schilderte bas Reparationsproblem feit Abschluß des Versailler Bertages. Nach den vielen vergeblichen Bemühungen hier eine Lösung zu finden, machte endlich der amerikanische Staatssetre tär Hughes in einer Rede in New- Haven am 20. Dezember 1922 den Vorschlag, einen internationalen unparteiischen Sachverständigen ausschuß zur Lösung des Reparationsproblems auf einer wirtschaft lichen, von jeder politischen Zielsetzung freien Grundlage einzusetzen. Diesen Plan durchkreuzte Poincaré durch die Ruhrbesetzung. Deutschland erklärte durch den Außenminister v. Rosenberg am 16. April 1923, daß es den von Hughes gemachten Vorschlag für gangbar halte. Am 2. Mai 1923 bietet Deutschland 30 Goldmilliarden auf Anleihe an. Dieser Vorschlag wurde abgelehnt.

Nachdem der Ruhrkampf Deutschland an den Abgrund ge= bracht hatte, berief die Reparationsfomission endlich am 30. November 1923 zwei Sachverständigenausschüsse ein, die Deutschlands Zahlungs­fähigkeit prüfen sollten und Anfang April dieses Jahres ihre Arbeit beendeten. Das wichtigste der beiden Gutachten ist dasjenige des Ausschusses, an dessen Spize der amerikanische Sachverständige Dawes stand.

Dieser Plan ist ein unteilbares Ganzes. Sein Ziel ist 1. die Schaffung einer Einrichtung zur Erzielung der höchsten jähr lichen Zahlungen durch Deutschland , 2. möglichst hohe Ueberweisungen an Deutschlands Gläubiger zu ermöglichen, 3. die Frage Was kann 24. Abt. Treffpunkt zur Herrenpartie früh 7 Uhr im Lotal Rösner, Smmanuel. Deutschland zahlen?" aus dem Bereich der Theorie auf den Boden

Morgen, Donnerstag, den 29. Mai:

8. Abt. Treffpunkt zum Ausflug 8 Uhr Bahnhof Großgörschenstraße. Kirchstraße 25.

91. Abt. Neukölln . 7% Uhr Treffpunkt zum Ausflug bei Röster, Ratisgarten­ftraße 4. Jungsozialisten. Gruppe Schöneberg : Tagesfahrt nach dem Plößensee( Bernau ). Treffpunkt morgens 7 Uhr am Bahnhof Schöneberg . Gäste find herzlich eingeladen.

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Männerchor Friedrichshain . Serrenpartie. Treffpunkt 5 Uhr morgens Schleft scher Bahnhof, Madai, Ede Fruchtstraße. Trinkbecher und Badeanzug ist mitzubringen. Genoffen als Gäste willkommen.

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6. Kreis Kreuzberg . Funktionärinnenfißung Freitag, den 30. Mai, 7% Uhr, bei Wolf, Gräfestraße. Hierzu sind eingeladen: Agitation, Wohlfahrt, Rinderfreunde.

Jugendveranstaltungen.

Achtung, Abteilungstaffierce! Die Beitragsmarken für Mai müssen abge. vechnet und die Juni- Beitragsmarken abgeholt werden; ferner unser Mit­teilungsblatt Jugend voran" vom Monat Juni. Achtung, Abteilungsleiter! Die Bostkarten vom Mai- Jugendtag müssen abgerechnet und die Eintrittskarten zur Gonnenwendfeier abgeholt werden.

H

Heute, Mittwoch, den 28. Mai, abends 7% Uhr: Friedrichshagen : Jugendheim Scharnweberstr. 105, Bortrag: Ferdinand Laffalle" Raulsdorf: Schule Adolfstraße, Bortrag: Reformkleidung und Rörperpflege". Bankwih: Jugendheim Schulstraße, Vortrag: Religion und Arbeiterjugend". Lichtenberg - Mitte: Jugendheim Doffeftr. 22, Bortrag: Rauschgifte und ihre Wirkungen". Neu- Lichtenberg : Schule Marktftr. 12, Vortrag: Unsere Stellung aur Kg." Buifenstadt: Schule Stallschreiber Straße 54, Bortrag: Ritotin, ein Bolfsgift!" Webbing: Katholische Schule, Ruheplag, Ede Antonstraße, Distuffion: Warum find wir Gozialisten?" Friebrichsfelbe: Jugendheim Berliner Str. 45, Ecke Schloßstraße, Bortrag: Die deutsche Reichsverfassung".

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Berbebezirk Neukölln. Die Teilnehmer, die am Himmelfahrtstag mit nach Selchom fommen, treffen fich 8 Uhr früh am Sermannplay( Apotheke) oder 9 Uhr Rudow , Endhaltestelle der 47.

Vorträge, Vereine und Versammlungen.

Internationaler Bund ber Kriegsopfer. Am Mittwoch, den 28. Mai, abends 7 Uhr, im Gewerkschaftshaus, Engelufer 24-25, Gaal 3, allgemeine Sinterbliebenenverfammlung Groß- Berlins. Hinterbliebene, er­fcheint in Maffen zu biefer Bersammlung! Berliner Mieterbund, C. B., Bezirk Tiergarten. Freitag, den 30. Mai, abends 7 Uhr, in der Schulaula Culmftr. 15, öffentliche Mieterversammlung. Thema: Wohnungsnot und deren Abhilfe". Referent Stadtrat Rofin. Reichsbanner Schwarz- Rot- Golb", Rameradschaft 6. Kreis( Kreuzberg ). Freitag, den 30. Mai, abends 7% Uhr, bei Reim, Urbanstr. 29, Mitglieder. versammlung. Es wird gebeten, daß alle Mitglieder und solche, die es werden pollen, techt pinktlich erscheinen,

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der Pragis zu versetzen, 4. ein endgültiges und allumfassendes Ab­tommen über alle Reparationsfragen und verwandte Probleme zu erleichtern, sobald die Umstände dies ermöglichen.

Deutschland kann nur zahlen, wenn es eine Atempause erhält und wenn seine Währung wiederhergestellt wird und stabil bleibt. Das letztere aber ist nur möglich, wenn die deutsche Wirtschaftseinheit wieder hergestellt wird. Dann kann auch der Staatshaushalt ausgeglichen werden.

Die Sachverständigen sind sich flar darüber, daß der Erfolg ihrer Borschläge in erster Linie aber von der Rückkehr des Vertrauens abhängt. Wenn diese Bedingung nicht vorher erfüllt wird, läßt sich die Möglichkeit der Rückkehr des in fremden Ländern angelegten deutschen Rapitals nicht ins Auge faffen, ebenso wenig, wie die Zeich nungen für die im Gutachten vorgesehenen Anleihen.

Arbeitersport.

Die Harzgruppe des Arbeiterturn- und Sportbundes begeht an den Pfingsttagen ihr Gruppenturnfest. Die Freie Turner­schaft Goslar verbindet damit das Fest des 20jährigen Bestehens. Goslar ist in den letzten Jahren immermehr ein Sammelpunkt der Reaktion geworden. An die Brudervereine wird die herzliche Bitte gerichtet zu helfen, die Pfingsttage zu einer fruchtbaren Werbeaktion für die Arbeiterturn- und Sportbewegung zu gestalten, Goslar , als die Perle des Harzes, bietet gerade für die Pfingsttage ein herrliches Wanderziel. Darum Turngenoffen, veranstaltet Pfingsten Turn­fahrten nach Goslar . Teilnahme an dem Wetturnen für alle Bundes­vereine offen. Auf Anschrift wird das Uebungsmaterial sofort zu­gesandt. Vereine, die Quartiere wünschen, wollen diefe unter An= gabe der Zahl bis zum 1. Juni melden. Alle Anschriften sind zu richten an Turngenoffe W. Schacht, Goslar , Bergftr. 6.

Sportplatnot! Der Bezirk Norden II der Freien Turnerschaft Groß- Berlin veranstaltet am nächsten Sonnabend, abends 8 Uhr, im Lokal Thiele, Niederschönhausen , Bismarckstr. 44, zum Besten feines Sportplages ein geselliges Beifammensein mit guten Darbietungen. Wer die Jugend in sportlicher Beziehung unter­stüßen will, wird um Besuch obiger Veranstaltung gebeten.

An die Vereine des 1. Kreijes des Arbeiterturn- und Sport­bundes. Der Kreis hat bereits im Februar 1924 den Beschluß gefaßt, den Oberbürgermeister Böß und den Oberpräsidenten der Mart Brandenburg um eine Beihilfe zum Kreisfest in Spandau zu er

Der 3 ahlungsplan sieht vor: im ersten Jahre 1000 Millio­nen, im zweiten Jahre 1220 Millionen, im dritten Jahre 1200 Millio­nen, im vierten Jahre 1750 Millionen und im fünften Jahre, das als Normaljahr gilt, 2500 Millionen. Hierbei ist besonders wichtig, daß diese Zahlungen alle Summen, also auch die Kosten für die Be= sagungstruppen, der Kontroll- und leberwachungskommissionen usw. umfassen.

Die Sachverständigen begründen die Notwendigkeit eines Wohlstandsindex", um die Alliierten an einem zunehmenden Wohlstand Deutschlands teilnehmen zu laffen. Sie schlagen vor, einen Jahresdurchschnitt( in der Hauptsache die Jahre 1926 bis 1929) als Grundlage zu nehmen; ferner die prozentuale Zunahme des Eisen­bahnverkehrs, der Bevölkerung, des Außenhandels, des Verbrauchs an Tabat, der Budgetausgaben und des Kohlenverbrauches festzus stellen und hieraus den Maßstab für die den Vertragsleistungen zuzu­fügenden Zuschläge in einem gegebenen fünftigen Jahre zu berech nen. Für das dritte und vierte Jahr, in dem Zahlungen nach deni Plan der Sachverständigen geleistet werden, wird eine Erhöhung oder Verminderung der Zahlungen um je 250 Millionne Goldmark je nach der Leistungsfähigkeit Deutschlands vorgeschlagen.

Die Quellen der Leistungen nach dem Gutachten sind: die Staatseinahmen, die Eisenbahn und die Industrie.

Im Jahre 1924/25 foll der Staatshaushalt in Ordnung gebracht merden, 1926/27 soll er für die Reparationszahlungen 110 Millionen Goldmark. 1927/28 500 Millionen und von 1928/29 ab 1250 Millionen in jedem Jahre ergeben.

Die Eisenbahn wird auf 26 Goldmilliarden veranschlagt. Davon sollen 11 Milliarden für Reparationszwed hypothefarisch sichergestellt werden. Sie sind jährlich mit 5 Broz. zu verzinsen und mit 1 Broz. zu tilgen. Daneben werden 2 Milliarden Borzugsaktien, die für den Verkauf an Privatpersonen bestimmt sind, und 13 Mil liarden Stammattien ausgegeben. Dreivierte! des Erlöses der Bora zugsaktien werden je nach Bedarf zur Schulbenzahlung sowie für Kapitalausgaben der Eisenbahnen verwendet werden. bleibenden 500 Millionen Mart Vorzugsaktien sowie alle Stamm­aktien gehen an die deutsche Regierung. Aus der Beförderungssteuer sollen jährlich 290 Millionen Goldmark für Reparationen fließen. Die Industrie soll mit 5 Milliarden Obligationen belastet werden. Diese Schuldverschreibungen sind mit 5 Broz. zu verzinsen und mit 1 Proz. zu tilgen. In jedem Normaljahr sollen sie einen jährlichen Betrag von 300 Goldmillionen ergeben.

Die vers

Als Sicherheit für die aus dem Haushalt zu leistenden Zahlungen werden die Einnahmen aus den Steuern auf Alkohol, Tabat, Bier, Zuder jowie aus den Zöllen verpfändet.

Durch die Reparationszahlungen foll Deutschlands Währung nicht zerstört werden. Daher wird ein leberweisungsausschuß darüber machen, bis zu welchem Grade Devisen für die Reparationszahlungen beschafft werden fönnen. Wird durch Devisenkauf die Währung ge­fährdet, so wird das Geld bei der zu begründenden Golddiskontbank bis zum Höchstbetrage von 5 Milliarden Goldmart angesammelt, Damit ist eine Sicherung gegen die Zerstörung unserer Währung geschaffen. Wir müssen die

Sachverständigengutachten im Interesse der deutschen Arbeiter annehmen.

Der Ausgang der deutschen Wahlen wird im Auslande nicht vers. standen. Man begreift nicht, wie ein Bolt in unserer Lage mit feinen letzten Rettungsmöglichkeiten spielen fann. Die Times schrieben im Mai, daß die Nichtannahme des Gutachtens durch Deutschland einer Katastrophe gleichkomme. Deutschland selbst hat das Urteil unparteiifcher Sachverständigen gefordert. Bie würde es wirken, wenn heute Deutschland das Gutachten a b ! ehnte? Dawes selbst sagt in seinem Bericht an den Präsidenten der Reparationsfommiffion: Die Zurüdweisung dieser Borschläge durch die deutsche Regierung bedeutet die Wahl einer Fortdauer der wirtschaftlichen Demoralisation, die als Endergebnis das deutsche Bolt in hoffnungsloses Elend verstrict."

Wir sind erst jetzt in der Stabilisierungstrife. Die Ratastrophe, die eintritt, wenn wir feine Kredite befommen, ist nicht abzusehen. Wir sind auf die Kredite des Auslandes angewiesen, men wir leben wollen. Darum bleibt uns nichts anderes übrig, als dem Gutachten troh der Belastung zuzustimmen.

Deutschland kann sich heute den Lurus einer Berzögerung dieser Angelegenheit nicht mehr gestatten. Glauben die Deutschnationaien wirklich, daß die Amerikaner ihre Dollar für eine Regierung Tirpitz ( Seiterkeit) hergeben würden?

Bor 5 Jahren habe ich gesagt: Wir gehen schweren Zeiten ents gegen, in denen

Schmalhans bei uns Küchenmeister fein wird. Man hat mir gesagt, daß man damit keine Begeisterung wecken könne. Ich habe es für meine Pflicht gehalten, die nackten Tatsachen mitzuteilen, und ich glaube, daß unser Bolt jetzt reif geworden ist, die brutalen Tatsachen zu ertragen.

Ich habe nicht die schweren Belastungen durch das Gutachten verschwiegen, aber seine Annahme ist für uns der einzigste Beg zur Rettung. Die Zahlungen aus dem Gutachten werden in etwa 38 Jahren getilgt sein. Niemand weiß, was bis dahin geschehen fann.( Sehr richtig!) In diesem und im nächsten Reichstag wird der Kampf um die Verteilung der Lasten gehen. Aber selbst eine gerechte Verteilung der Lasten wird für die Maffen noch genug zu tragen übrig lassen. Wir können nur hoffen, daß unseren Kindern und Kindestindern beffere Tage beschieden sein mögen.( Lebhafter Beifall.)

Von einer Diskussion wurde auf Antrag des Genossen Häußler Abstand genommen. Nach einem anfeuernden Schlußwort des Ge­noffen Künstler wurde die Konferenz mit einem begeistert aufge. nommenen Hoch auf die Sozialdemokratie geschloffen.

suchen. Nachdem zuerst Herr Böß mit Bedauern natürlich abgeleht hat, tommt unter dem 13. Mai endlich auch der Herr Ober präsident zu demselben Resultat. Und unsere Antwort: Erhöhte Tätigkeit für den Umfaß der Werbemarten für Spandau !

Arbeiter- Radfahrer- Bund ,, Solidarität", Ortsgruppe Berlin . Touren für Simmelfahrt, 29. Mai. 1. Abt.: Müggelheim . Start 5 und 12 Uhr Billowstr. 55. 2. Abt.: Elfenquelle- Sellfee. Start 5 Uhr Dieffenbach­ftraße 36. 3. Abt.: Babetour Hölzerner See( Dubrow). Start 5 Uhr; 1 Uhr Woltersdorf . Start Laufiker Blah. 4. Abt.: 7 Uhr Herrentour; 8 Uhr Damen. Start Weberwiese. 8. Abt.: Möllenfee. Start 5 Uhr Arminiusplag; 12 Uhr Waldstr. 8. 10. Abt.: Herrentour, Damentour. Start 7 Uhr Comeniusplag. 12. Abt.( Motorfahrer): Ralfberge- Ridersdorf. Start 7 Uhr Warschauer, Ede Frankfurter Allee . Jugendabteilung: Bernau- Wandlig- Oranienburg- Berlin. Start 6 Uhr Bahnhof Weißensee. Ortsgruppe Lichtenberg : Herrentour, Damen­tour. Start 6 Uhr Jungstr. 10. Ortsgruppe Charlottenburg : Bößfee, Abkoch. tour. Start 6 Uhr Galvanistr. 13. Ortsgruppe Neukölln : Herren, Damen­tour. Start pünktlich an den festgesezten Pläßen. Alle übrigen Start früh 6 Uhr Herzbergplay: Badetour nach dem Hölzernen See( Dubrow). Orts. gruppe Brig: Herren 5 Uhr, Damen 8 Uhr. Start Chauffeeftr. 66. Serren 9 Uhr, Damen 1 Uhr. Start Schlieper Ortsgruppe Tegel : Straße 64. Bundesgenoffen! Pfingsten aur Gauwanderfahrt nach Sprem Sprem berg über Roffen. Baruth , Golzen , Luckau , Kalau , Dreblau, berg. Erfter Sammelstart Freitag, den 6. Juni, nachmittags Uhr am Bahn­hof Tempelhof , desgl. Gonnabend nachmittag 5% Uhr. Die Fahrt geht bis Baruth , daselbst bei Junte'e Uebernachtung. Auch für Uebernachtung in Luda u bei Sain ist geforgt.

Die 16. Abt. bes Turn- und Sportvereins Fichte" hat in den nächsten Tagen folgende Werbeveranstaltungen: Am 28. Mai auf dem Städtischen Spielplag zwischen der Garten- und der Bergstraße; am 30. Mai auf dem Teuto. burger Blah; am 31. Mai auf dem Koppenplay. Alle Beranstaltungen be ginnen abends 6 Uhr und weifen unter anderem turnerische Vorführungen, leichtathletische Wettkämpfe, Spiele und Freiübungen der Turner und Frauen auf.