in einem chemischen Laboratorium entstanden sein. Ein anderer Dachstuhlbrand fam nachmittags in der Zimmerstraße 19a, Ede der Friedrichstraße ( Apotheke), vermutlich durch Selbstentzündung von Chemikalien zum Ausbruch. dung von Chemikalien zum Ausbruch. Durch fräftiges Löschen konnten die Flammen auf den Dachstuhl des Eckhauses beschränkt werden. Um Bienenschwärme einzufangen, rückten Mannschaften nach dem Potsdamer Platz und der Zorndorfer Straße aus.
noch in den Religionsunterricht. Ste alle aber wollen sicher| hatten, auf ben Dachstuhl zu beschränken. Angeblich soll der Brand nicht die von den Christlich- Unpolitischen erstrebte verschärfte Bekenntnisschule. Diese bedeutet die Ver: tirchlichung der Volksschule und wird auch von der übergroßen Mehrheit der deutschen Lehrerschaft abge lehnt. Im Abwehrkampf gegen die drohende Berkirchlichung der Schule müssen sich alle wahren Freunde des Volkes und der Jugend zusammenfinden. Daher feine Stimme den Christlich- Unpolitischen! Arbeitereltern, ihr seid gewarnt! Für alle denkenden Arbeiter, für alle fortschrittlichen Eltern heißt die Parole:
Schulaufbau!
Schröter.
Richard Ster. Internationale Kundgebung
Die Hausangestellte.
Er flingt schön, der Titel! Unwillkürlich denkt man dabei an das Heimchen am Herd, das es immer marm hat und dem es stets wohl ergeht. Die Vertreterinnen der großen Hausfrauenorganisationen werden auch niemals verfehlen, wenn sie sich mit den gewerfschaftlich organisierten weiblichen Hausangestellten an den Verhandlungstisch setzen, respektvoll von den Hausangestellten zu sprechen Das ist ja entschieden sehr lobenswert, wichtiger aber wäre es, wenn sie den Mädchen einen Lohn bewilligen würden, der es möglich macht, ein anständiges und menschenwürdiges Dasein zu führen. Bisher sind aber alle Versuche der Angestellten nach dieser Richtung resultatlos im Sande verlaufen.
Für die Alleinmädchen, die gleichzeitig fochen fönnen, ist heute ein Mindestlohn von zwanzig Mart monatlich festgesetzt! Wohl verstanden, ein Mindestlohn, aber bitte sich durch diese Tat
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sachen ebenso wenig täuschen zu lassen wie durch den Titel Haus: angestellte. Es wird eben nur dieser Mindestlohn bezahlt. Gewiß gibt es Stellen, an denen das Alleinmädchen 30, 35 und wohl auch 40 Mark den Monat erhält. Doch das ist ein Glückszufall und Ausfluß der Gnade einer Herrschaft. Die Angestellten aber wollen ihr Recht, um das sie bislang vergeblich fämpfen. Wenn den Hausfrauen in den Sizungen und Beratungen über die Lohnfragen gefagt wird, daß die Mädchen mit 20 Mark monatlich sich kaum ein Hemd oder einen Rock oder ein paar Stiefel kaufen können, dann geben sie ständig diese Antwort: Ja, meine Damen( man sagt tatsächlich. meine Damen, denn sie sind sehr höflich, die Hausfrauen!), berechnen Sie doch, was das Essen kostet, die Wohnung, das Licht, die Beheizung und die freie Wäsche, dann kommt ein höherer Lohn heraus, als der verheiratete Arbeiter, der außerdem noch Kinder zu ernähren als der verheiratete Arbeiter, der außerdem noch Kinder zu ernähren hat, bezieht." Rein rechnerisch mag die Behauptung richtig sein, daß aber diese Dinge nicht so schlechtweg zueinander in Vergleich gesetzt werden können, liegt auf der Hand. Und diese Hausfrauen empfinden es gar nicht, daß sie sich mit ihren eigenen Waffen schlagen, wenn sie bei den Lohnverhandlungen über die große Unzuverlässigkeit so vieler Mädchen klagen und von Diebstählen zu erzählen wissen. Macht man sie darauf aufmerksam, daß derartige bedauerliche und gewiß nicht zu entschuldigende Tatsachen Folgeerscheinungen der vollständig unge nügenden Bezahlung sind, zuckt man auf der Gegenseite mit den Schultern und schweigt. Vor einiger Zeit sagten die Hausfrauenorganisationen zu, mehr Lohn zu bewilligen, wenn die Mädchen ihren Anteil an Krantenfaffenbeiträgen und Invaliditätsversicherung zahlen wollten. Dieses Versprechen wurde gegeben und gehalten, aber nur von den Mädchen. Die Hausfrauen zahlten nicht einen
Pfennig mehr Lohn.
Einen großen Teil der Schuld an diesen traurigen Verhältniffen tragen aber die Mädchen selbst, weil sie gleichgültig sind. und von einer Organisation nichts wissen wollen. Vor einer Reihe von Jahren
hafte fich unfere Genoffin Silly Braun ihrer angenommen, die unter den schmählichsten Bedingungen crbeiten und in infamen Löchern und auf Hängeböden schlafen mußten. Ueberall fanden damals in Berlin große Dienstbotenversammlungen statt, in denen man aus dem Mund der Mädchen empörende Erzählungen über Behandlung und Besoldung hörte. Der frische Zug, der damals durch die Bewegung ging, ist leider bald wieder eingeschlafen, tonnte sich aber schließlich auch nicht ausbreiten und mächtig werden, weil die Hausfrauen einfach Organisierte" nicht engagieren oder, wenn fie es von ihrem Mädchen erfuhren, dieses kurzerhand auf die Straße fetten. Heute aber kann die Parole für alle Hausangestellten nur sein: Organisiert Euch! und verbessert dadurch Euer Los.
Eine ,, moderne" Diebin.
heute Donnerstag, den 12. Juni, abends 7%, Uhr, anläßlich des Parteitages der BSPD. in folgenden Lokalen: Lehrervereinshaus, am Alexanderplat Germania - Säle, Chauffeestraße 110
Saalbau Friedrichshain , Am Friedrichshain Schultheißausschank( Wintergarten), Hasenheide 22 neben deutschen Reichstagsabgeordneten werden in allen Versammlungen ausländische Sozialisten zur Berliner Arbeiterfchaft sprechen. Arbeitergefangvereine wirten ebenfalls mit.
Wodka und Kognak.
Ehemalige russische Offiziere.als Räuber.
straße 24 beschäftigte jetzt das große Schöffengericht Charlottenburg . Der Raubüberfall in der russischen Buchhandlung in der Rant unter der Anklage des schweren Raubes hatte hier der Musiker Boris Moskwin zu erscheinen, während sein Freund Wassil usos nur der Hehlerei beschuldigt war. russische Offiziere, die zunächst der Kerensti- Armee und Nach ihrer Angabe waren die beiden Angeklagten frühere später der weiß- russischen Armee angehörten. In Polen als Gefangene interniert, flüchteten sie aus dem Gefangenenlager und famen auf diese Weise nach Deutschland , wo sie zunächst in Berlin in einem russischen Offiziersheim Quartier nahmen. Um ihr Leben fristen zu können, wurde Ussos Heimarbeiter, während Moskwin, wie er sich ausdrückte, als„ Amateurmusiker" beschäftigt war und in einer Anzahl Kabaretts spielte. Ende November v. J. wurde er dann Erpedient in der genannten russischen Buchhandlung, wo man mit ihm zunächst sehr zufrieden war. Als darn das ruffische Weihnachten gefommen war, wurde dieses von den beiden Freunden durch reich fi chen Wodka und Kognat gefeiert, so daß Mostwin frank wurde und dem Dienst drei bis vier Tage fern bleiben mußte. Sonderbarerweise ist ihm, nach seiner heutigen Aussage am 22. Ja nuar d. I, dem Tag des Ueberfalls, nachdem sie wieder bis zum Abend tüchtig gezecht hatten, der Gebante gekommen, sich vom Gemachte sich auch tatsächlich auf den Weg, will jedoch in dem Augen schäft einen Vorschuß zu holen, um die Schulden zu begleichen. Er blid, als er den Laden betrat, mit einemmal den Entschluß gefaßt haben, sich Geld durch Beraubung des anwesenden Proku risten Wirth zu verschaffen. Unter dem Vorwand, er sei frant, veranlaßte er den Prokuristen, für ihn zu telephonieren. Dadurch lockte er das Opfer in das dunkle Nebenzimmer, und als der Proturist am Apparat dem Angeklagten den Rücken zudrehte, fiel diefer plöglich über ihn her und bearbeitete ihn mit den Fäu ten. Eine Waffe will er dabei nicht gebraucht haben. Dann entriß er ihm die Brieftasche mit 290 Dollar, begab sich nach Hause und gab von dem geraubten Geld feinent Freunde Uffos etwas at und flüchtete. Nach zwei Tagen wurde er jedoch bereits in Schneidemühl verhaftet. Von dem Gelde hatte er nur noch 15 Dollar bei fich. Nach Schilderung der Borfall nicht so harmlos berufenderung bes Ueberfallenen ist schrien:„ Gib dein Geld her!" und habe ihm dann Schläge Mostwin ihn ange gegen Schläfe, Brust und Oberkörper versetzt. Dabei müsse er, nach den Berletzungen zu schließen, einen Schlagring gebraucht haben. Dann habe er ihm gedroht und gerufen: Wehe dir, wenn du dich rührst. 20 Minuten bleibst du noch hier stehen, dann kannst du nach Hause gehen." Obwohl er sich nicht daran gehalten hätte, habe er den Räuber nicht mehr faffen können. Während der Verteidiger des den Räuber nicht mehr fassen können. Während der Verteidiger des Angeklagten Moskwin, Rechtsanwalt Dr. Bromberg, die Ansicht vertrat, es sei nicht erwiesen, daß der Angeklagte eine Waffe bei sich gehabt hätte, kam das Gericht zu einer gegenteiligen Auffassung. Dementsprechend erfannte es gegen Most win auf 6 Jahre 3uchthaus und Zulässigkeit der Polizeiaufsicht. Der Angeklagte Ussos wurde zu 9 Monaten Gefängnis verurteilt.
Die Schänke als Warteraum.
Die bei einem Zahnarzt in der Bismardstraße in Charlotten burg angestellte Hausangestellte Grete M. hatte eine gleichaltrige der Polizeistunde Gäste ohne Bewirtung im Lokat dulden darf, hat Die strittige Frage, wie lange ein Schankwirt nach Eintritt Frieda Boldt im Krankenhaus tennen gelernt, die sich ihr als Krankenpflegerin ausgab. In Wirklichkeit war sie eine gewerbs. jest zu einer wichtigen Entscheidung des Kammergerichts geführt. mäßige Diebin, die schon zehnmal vorbestraft ift. Die Ein Schankwirt in der Mohrenstraße hatte in seinem Lokal noch Freundin besuchte das junge Mädchen mehrmals bei ihrer DienstGäste annähernd eine halbe Stunde nach der Polizeistunde geduldet herrschaft und verstand es, ihr mehrere Kleider und einen Mantel und war in der ersten Instanz zu einer Haftstrafe, in der zweiten unter dem. Vorgeben abzulocken, daß die Sachen„ nicht mehr Instanz zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Den Einwand ganz modern" seien und von ihrer Schwester, einer Modiftin, des Angeklagten, daß die zu dieser Zeit noch im Lokal befindlichen umgearbeitet werden würden. Natürlich wurden die KleidungsGäste lediglich warteten, bis ein Auto herbeigeschafft worden war, stücke sofort zu Geld gemacht. As die Boldt nach einiger Zeit hielt die Straftammer für unbeachtlich, da der Zeitraum von etwa wieder erschien, vertröstete sie das Mädchen damit, daß ihre einer halben Stunde über die Polizeistunde über das hierfür zu Schwester mit den Modernisierungsarbeiten noch nicht fertig fei. fäffige Maß hinausgehe, der Schankwirt fomit über die gebotene Die Abwesenheit der Dienstherrschaft benutzte die falsche Freundin, Polizeistunde das Verweilen von Gästen geduldet und sich der Ueber das junge Mädchen zu überreden, sich von ihr eine moderne tretung nach§ 365 StGB. schuldig gemacht habe. Der Standpunkt Frisur machen zu lassen. Zu diesem Zwed begab man sich in der Strafkammer wurde bei der Revisionsverhandlung vor dem das Schlafzimmer des Bahnarztes vor einen großen Spiegel. Ge- Kammergericht vom Verteidiger bestritten und es wurde von ihm schickt wußte dann die Diebin das ahnungslose Mädchen mit dem geltend gemacht, daß Gäste, die, ohne irgendwie bewirtet zu werden, Auftrage, die Brennschere heißzumachen, auf einige Zeit aus dem fich lediglich noch im Lokal aufhalten, um auf das Herbeiholen einer Zimmer zu entfernen. Die furze Abwesenheit benutzte die Boldt, Droschte oder eines Autos zu warten, nicht als Schantgäste aufge. um aus dem Nachttischkasten Schmud gegenstände sowie verfaßt werden könnten, da ihr Verweilen im Schantraum nicht in schiedene andere Wertgegenstände sich qnzueignen. Durch ihren Berfolg des gewerbsmäßigen Betriebes erfolgt sei, sondern weil Schwager wurden die Sachen an drei verschiedenen Stellen sofort bient habe. Das Rammergericht hat durch Urteil vom 26. Mai d. J. den Gästen der Schanfraum nur als Warteraum ge zu Geld gemacht. Frieda Boldt erhielt neun Monate Ge. fängnis, ihr Schwager Fraentel drei Monate Ge- diese Auslegung des§ 365 gebilligt und sich dem Standpunkt ange fchloffen, daß derartige wartende Gäste keine Schantgäfte feien, fo daß mithin fein Schankgewerbe getätigt worden sei. Unter Auf hebung des Urieils der Straftammer sprach das Kammergericht den Angeklagten in vollem Umfange frei.
fängnis.
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Feuerwerkskörper als Brandstifter.
Am Mittwoch hatte die Feuerwehr einen sehr gefährlichen Brand in der Köpenider Str. 165 zu löschen. Als die zweite Kompagnie an der Brandstelle ankam, standn dort in einem Keller u. a. Regale mit Büchern, Papier, Kartons usw. eines Papierwaren geschäfts in solcher Ausdehnung in Flammen, daß unverzüglich mit mehreren Schlauchleitungen tüchtig Wasser gegeben werden mußte. Während der Löschung explodierten Feuerwerkskörper unter starker Entladung. Durch solche Explosionen soll der Kellerbrand entstanden sein. Ein zweiter Kellerbrand mußte gleich zeitig in der Friedrichstraße 21 gelöscht werden, wo Hausrat in Brand geraten war. Im Postamt Linkstr. 4/5 fam in einem Fahrstuhlschacht Feuer aus, das schnell um sich griff, weshalb der 9. Zug fräftig vorgehen mußte. Die Schöneberger Feuerwehr hatte in der Kolonnenstraße zu tun, m oein alter Baum auf die Leitung der Straßenbahn gefallen war. Durch die 3er reißung der elektrischen Leilung war Kurzschluß entstanden. Die Wehr schaltete den Starkstrom aus, beseitigte mit dem Baum das Verkehrshindernis und weitere Gefahren. Wegen eines größeren Brandes wurde die Berliner Feuerwehr am Mittwoch nachmittag von mehreren Seiten nach Tegel gerufen. Dort stand der Dachstuhl eines Wohnhauses in der Brunoftraße 28 in geraumer Ausdehnung in Flammen. Die Tegeler Wehr, unterstützt von der Wittenauer Berufsfeuerwehr, griff mit mehreren Schlauchleitungen wader an und es gelang, die Flammen, die reiche Nahrung gefunden
Einbrecherfrechheit. In der Vordstraße hatten Einbrecher der Wohnung des Kaufmanns Hübner einen Besuch abgestattet. Als die Eindringlinge hierbei von einer Hausgenossin des Bestohlenen überrascht wurden, sperrten die Einbrecher die lästige Beugin in ein Zimmer ein. Es gelang der Eingeschlossenen jedoch, durch die Korridortür zu entkommen und Hausbewohner zu alarmieren. Als das herbeigerufene Ueberfallkommando eintraf, waren die Täter bereits entkommen, nachdem sie Kleider- und Wäschefchränke erbrochen hatten.
Das Rundfunkprogramm. Donnerstag, den 12. Juni.
Tageseinteilung. Vormittags 10 Uhr: Nachrichten dienst. Bekanntgabe der Kleinhandelspreise der wichtigsten Lebensmittel in der Zentralmarkthalle. Nachm. 12.15 Uhr: Vorbörse. Nachm. 12.55 Uhr: Uebermittelung des Zeitzeichens. Nachm. 1.05 Uhr: Nachrichtendienst. Nachmi. 2.15 Uhr: Börsenbericht.
5.30-7 Uhr: Berliner Funkkapelle( Unterhaltungsmusik). 7.30 Uhr: Sprachunterricht( Englisch ). 8 Uhr: Vortrag des Herrn Stadtbaumeisters Kohl:„ Hygienische und wirtschaftliche Vorteile der Gasverwendung im Haushalt". 9--10 Uhr: Konzert.( Ber liner Funkkapelle). 10.15-11.30 Uhr: Tanzmusik.
Detektive als„ Kriminalbeamte".
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Bis fie an den Unrechten famen. Bedenkliche Prattifen eines Detektiv- Instituts tamen in einer Verhandlung vor dem Schöffengericht Mitte zur Sprache. Angeflagt waren wegen Amtsanmaßung, Freiheitsberaubung und Bedrohung die Inhaber des Detektiv- Instituts E gon und Günther Brügmacher und die Detektive Heitmann, Hans Reide und die Ehefrau des letzteren Elise Reide. Die Verhandlung ergab, daß die Angeklagten in einer ganzen Reihe von Fällen, in denen fie Ermittlungen nach strafbaren Handlungen, vorwiegend nach gestohlenen Gegenständer vorgenommen hatten, als Kriminalfommissare und Kriminalbeamte" aufgetreten waren. Zu diesem Zwecke wiesen sie grüne Ausweistarten vor, auf denen die Detektive als„ Kommissare" bezeichnet waren. Es wurden von ihnen Haussuchungen und Festnahmen vorgenommen. In einem Falle hatten sie, um die von ihnen wie sich nachher ergab schuldlos Verdächtigten einzuschüchtern, geäußert, es liege Verdunklungsgefahr vor, der Mann müßte festgenommen werden. Bei ihren Ermittlungen hatten sie das Pech, daß fie infolge einer Namensverwechslung zu einem ganz unbeteiligten Manne in die Wohnung eindrangen und in deffen Abwesenheit eine Hausdurchfommen. Als der auf diese Weise bloßgestellte Mann sich auf dem suchung vornahmen. Damit waren sie aber an den Unrechten geBolizeirevier über das Borgehen der angeblichen Beamten be fehwerte, erfuhr er, daß die Polizei der Sache fernstehe, und es wurde ihm geraten, den vermutlichen Detektiven, wenn sie wiedertommen sollten, den gebührenden Empfang zu bereiten. Der Rat wurde auch befolgt und die angeblichen Beamten wurden bei ihrem Wiedererscheinen zur Wache gebracht. fraß lag der Fall, der sich in Trebbin abgespielt hatte. Bei einem Detektiv- Institut glaubte auf der Spur der Täter zu ſein und nahm Rittergutsbesitzer war durch Einbruch ein großer Silberdiebstahl verübt worden. Das mit den Ermittelungen betraute bei einem Trebbiner Einwohner H. eine Hausdurchsuchung vor, da dessen sechzehnjährige Tochter auf dem Gut zur Zeit des Diebstahls in Stellung gewesen war. Der Ehefrau wurde mit Ver= angedroht, wenn fie nicht gestehe, wo das Silber versteckt fei. Es haftung gedroht und dem jungen Mädchen wurden Schläge wurde die ganze Wohnung durchsucht und sogar der, Schweinestall umgegraben, nachdem man die Dielen herausgebrochen hatte. Bei diesen Maßnahmen war auch die Ehefrau Reide zugegen und als H. in der Annahme, daß eine Frau dabei nichts zu tun habe, ihre Entfernung verlangte, erhielt er von ihr die Antwort, fie fei auch Detektivin, er fönne ihr einen Dr.... Kriminalfommissar Werner vertrat vor Gericht die Anschauung, daß diese Detektivinstitute sehr häufig der Polizei entgegenarbeiteten. liege diesen im Gegensatz zur Polizei nicht daran, die Verbrecher zu fassen, sondern nur das gestohlene Gut den Eigentümern wieder zu verschaffen. Weiter kam noch zur Sprache, daß durch das Institut e in Zeuge drei Wochen unschuldig in Untersuchungshaft gebracht worden war. Das Gericht verurteilte den am meisten belasteten Detektiv Hans Reide zu zwei Monaten Gefängnis, die Brüder Grühmacher zu 20 M. Geldstrafe. je 300 M., Heitmann zu 200 M. und Frau Reide zu
Wieviel neues Hartgeld geprägt wurde.
Besonders
Es
der Prägungen von Reichssilber- und Renten. Das Reichsfinanzministerium veröffentlicht eine Uebersicht Pfennigmünzen in den 6 deutschen Münzstätten bis Ende Mai 1924. Aus der Aufstellung ergibt sich, daß folgende Münzsorten ge= prägt wurden: 15 778 996 m. Einmarfstüde, 31 492 368 M. Dreimarkstücke, 935 616,34 M. Einpfennigstücke, 1717 599,90 M. 3weis pfennigftüde, 6 898 366,10 M. Fünfpfennigftüde, 12 317 062,20 m. Behnpfennigftücke, 75 516 496 M. Fünfzigpfennigstüde.
Seiztechnische Beratung durch die Bezirksschornsteinfeger. gewerbe in neuester Zeit die Ausbildung und Weiterbil dung der Berufsangehörigen in der Wärmewirt.. Ichaft besonders angelegen sein läßt. Besonders viel ist in Berlin . getan worden, um die Schornstenfeger durch Fachkurse und Verfammlungen in der Wärmewirtschaft weiterzubilden und mit den Fortschritten der Feuerungs- und Heizungstechnik vertraut zu machen, so daß hier jetzt in jedem Kehrbezirk die Möglichkeit fachgemäßer Beratung gegeben ist. Bei der dringenden Notwendigkeit, mit den sind diese Bestrebungen nicht nur vom Standpunkt des Einzelhausuns verbliebenen Brennstoffen iparjam umzugehen, haltes, sondern auch im Allgemeininteresse lebhaft zu begrüßen. Wenn die Schornsteinfeger auch von ihrer Berufsorganisation aus immer wieder ermahnt werden, anläßlich der Schornsteinreinigung in die Wohnungen zu gehen und den Haushaltungen ihren Rat für zweckmäßige Anlagen und wirtschaftlichen Betrieb der Heiz- und auch das Publikum noch besonders auf diese Gelegenheit fachgemäßer Rochanlagen zuteil werden zu laffen, so erscheint es doch angebracht, Beratung aufmerksam zu machen. Mit einem Blid sieht oft der Fachmann, wo der Fehler stedt und wie einer Rauchbelästigung oder einer Bergeudung von Brennmaterial oft mit den einfachsten Mitteln abgeholfen werden kann. Diese aufklärende und beratende Tätigkeit gehört zu den Aufgaben des Bezirksschornsteinfegers und geschieht, soweit sie gelegentlich der regelmäßigen Kehrungen in Anspruch ge= nommen wird, vollständig kostenlos. Gerade die Sommerzeit sollte möglichst weitgehend dazu benutzt werden, die Kontrolle der Feuerungsanlagen unter Heranziehung des Bezirksschornsteinfegers durchzuführen. In ganz besonders schwierigen Fällen empfiehlt es sich, die Beratung durch die Technische Landesstelle des Schornsteinfegergewerbes, W. 57, hochkirchstraße 20, in Anspruch zu nehmen.
Ein Unglücksfall ereignete sich vor dem Haufe Dronienftr. 140/42. Dort löfte sich von einem Malergerüst in der Höhe des vierten Stockwerts eine lange Stange und fiel einem vorübergehenden etwa 40jährigen Mann auf den Kopf, der in schwerverletztem Zustande nach der Rettungswache gebracht werden mußte.
Ban einem Rollwagen überfahren und lebensgefährlich verletzt wurde der Arbeiter Baß an der Ede der Mannheimer und Branden burgischen Straße in Wilmersdorf , als er gerade den Fahrdamm überschreiten wollte, um einen Straßenbahnwagen der Linie 91 zu besteigen. Der Rollwagen fuhr über beide Beine und Arme. Der Verunglückte wurde mit dem Rettungsauto der Wilmersdorfer Feuerwehr in das Krankenhaus in der Achenbachstraße bewußtlos eingeliefert. Nach Zeugenaussagen soll er selbst die Schuld tragen, da er geradezu in das Fuhrwerk hineinlief.
Einen Zusammenstoß mit einem Wagen der Straßenbahnlinie 55 erlitt ein Flaschenwagen einer Brauerei. Beide Pferde des Bierwagens kamen zu Fall, während der Kutscher vom Bod geschleudert wurde. Eine größere Anzahl Flaschen wurde zertrümmert.
Die Feuerwehr macht alles! Am Dienstagabend war ein Oberingenieur Sch. versehentlich in seinen in der Potsdamer Str. 13 belegenen Bureauräumen eingeschlossen worden. Da er sich keinen anderen Ausgang verschaffen fonnte, rief er die Feuerwehr an, die ihm mit der mechanischen Auszugsleiter aus seiner Gefangenschaft befreite.
Ueber den Berkehr mit Milch erläßt der Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft eine Verordnung, die Gemeinden, bei denen das Bedürfnis nach einer Milchverteilungsregelung anerkannt ist, das Recht verleiht, zur Sicherstellung des Milch. geeignete Maßnahmen zur geregelten Verteilung von Milch und bedarfs milch bedürftiger Bevölkerungsgruppen Sahne zu treffen. Insbesondere können die Gemeinden den Milch. handel von einer besonderen Erlaubnis abhängig machen. Auf Dauermilch und Dauersahne finden die Vorschriften teine Anwendung