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klr. 276» 41. Jahrgang
7. Beilage des vorwärts
SonnabenS, 14. Juni 1924
Sonntägliche wanöerziele.
Markische Mühlen. Die Mühlen spielten von jeher im Volksempfinden eine große Rolle. Zahlreich sind die Lieder, die von der Muhl«, dem Müller und der schönen Müllerin singen. Zu ernsten Betrachtungen wurden die Volksdichter angeregt, wenn sie am rauschenden Mühlenwehr saßen und dem Plätschern der Wasser lauschten. Manch schönes M ü h l e n l i e d, wohl auch jenes mit dem Anfang:In einem kühlen Grunde saß ich in stiller Ruh", verdanken wir solcher Stim- rnung. Aber auch der wohl in jedem Menschen mehr oder weniger vorhanden« Wandertrieb wurde durch die Beobachtung des Mühlen- betriebe? angeregt. Wer kennt es nicht, das schöne Lied, das auf allen Wanderungen zu hören ist!Das Wandern ist des Müllers Lust", so wird es forttönen, solange Wanderer sein werden. Vor- wiegend sind es Mitte und Süden unseres Vaterlandes, von denen die Mühlenlieder handeln; man denkt an sanft geschwungen« Hügel- ketten, an saftiggrüne Talgründe, durch die der Mühlenbach dahineilt. Unser Norden hat zwar auch schön gestaltet« Züge von Bergkuppen, ebenst) liebliche Täler, auf deren Grund murmelnde Fliehe ihren mehr oder minder eiligen Lauf nehmen; aber hier ist man weniger sangessreudig, und so gibt es wohl kaum Lieder, die ihren Ursprung den Mühlen Norddeutschlands verdanken. Und doch schwebt eine weihevolle Stimmung um jene Orte, die die Zeugen einer uralten heimischen Industrie sind. Viele der Mühlen werden bereits in den ältesten Urkunden der Mark Brandenburg aus dem 13. und 14. Jahr- hundert erwähnt. Die wasserreichen Bäche mit ihrem ver- hältnismäßig starkem Gefäll, an denen das Land durchaus nicht arm ist, waren der Anlage von Mühlen sehr günstig. Aus manchen von ihnen wurden dann Hammerwerk«, die das markische Eisen ver- arbeiteten, das dem Raseneisenerz entstammt«. Die landschaftliche Gliederung der Mark Brandenburg in Hochflächen   und weit« Täler bot überall gute Gelegenheit für den Betrieb der Mühlen, denn allenthalben eilen von den Höhen die Wasser zu Tal, deren Kraft vollauf genügt, um die Mühlen zu betreiben. Breit und behäbig liegen die oft mehr denn hundert Jahre alten Mühlengebäude am Lauf des Fließes. Seien es Mahl-, Schneide- oder Walkmühlen, nie wird uns das Gefühl des Geborgenseins, der Behaglichkeit verlassen, nähern wir uns einer solchen Mühlenanlage. Alte Kastamen, Linden, Buchen oder Fichten schirmen das gemütlich ausschauend« Walmdach. das den Wanderer zur Rast ladet. Und wohl kaum wird ihm von den Müllersleuten die Tür gewiesen, bittet er um eine Reise. erftischung. Der Mühlenteich mit seiner angenehmen Kühle ladet an heißen Sommertogen ganz besonders zum Ausruhen ein. Kommen wir zu den Mühlen im Süden oder Norden, Osten oder Westen der Atark Brandenburg, immer werden wir das gleiche Gefühl stiller Ruhe und Weltobgeschiedenheit empfinden. Es wird uns unwill- kürlich befallen, ob wir in der N e u m a r t, der Uckermark, im E i l a n g- und Plelsketal, an der Boltenmühl« bei Ruppin, derPritzhagenerMühle bei Buckow  (vgl. Abbildung), in der Mittelmark oder der Lausitz wandern. Und wir werden dann all« die Lieder gern singen, die wohl für die Mühlen anderer Land- striche des Vaterlandes gedichtet sind, aber ebenso gut auf die märkischen Mühlen zutreffen. Die öuchenwälöer der Stadt öerlin. Die Stadt Berlin   besitzt einen Teil der schönsten Buchenwälder der Mark Brandenburg. Sie liegen nördlich von Be rna u. Es ist die ehemallge Lanker Forst  , die mit der Herrschaft Lank« vor einigen Iahren in den Besitz der Stadt Berlin   übergegangen ist und jetzt die Berliner   Stadtforst bildet. Jetzt ist es die rechte Zeit, die Buchenwälder zu durchwandern, ihr frisches helles Grün leuchtet in den blauen Frühlingshimmel. Vom Stettiner Vorortbahnhof fahren wir bis Bernau  . Trotz der Mhe der Weltstadt hat Bernau  noch viele Eigenarten einer märkischen Kleinstadt bewahrt. Die alte Stadtmauer umschließt die stillen Straßen mit dem Markt und der hoch aufragenden Pfarrkirche. Mehrere alt« Türm« sind ebenfalls noch erhalten geblieben. Bernaus glückliche Abwehr der Hussiten im Jahre 1432 wird wohl auch jetzt noch an jedem Montag vor Himmelfohrt durch«in Fest gefeiert. Ehemals war auch Bernau   in der ganzen Mark und über deren Grenzen hinaus berühmt durch das Bier, das hier gebraut wurde, und dem der Hopfen von Buckow  die rechte Würze verlieh. Durch die Mühlenstraße kommen wir am
ehemaligen Mühlentor, das nicht mehr vorhanden ist, zur Stadt hinaus. Vor dem Tore steht die St. Georgskapelle. Links liegt der neue Wasserturm. Nach kurzer Wanderung zweigt rechts von der Ehausse« nach Wandlitz   die Straße nach Uetzdorf ab, der wir folgen. Bold haben wir den Wald erreicht, rechts am Waldrand liegt Lade- bürg, etwa abseits vom Wege. Der Wald besteht anfangs aus Kiefern, allmählich geht er in einen schönen Mischwald über, in dem bald die Buchen vorherrschen; die Buchenwälder der Stadt Berlin  haben wir erreicht. Nach gut zweistündiger Wanderung von Bernau  sind wir in U e tz d o r f, am Westende des L i e p n i tz s e e s. In dem ehemaligen Forsthaus befindet sich jetzt eine Jugendherberge der Stadt Berlin  . Ein prächtiges Fleckchen Heimatland lernen wir hier kennen. Buchenbestandene Höhen umkränzen den See. Im
Pritzhagener Wassermühle. Frühlingsschmuck ihres neuen Loubkleids raunen sie von den alten Mären, von den Begebenheiten der Vergangenheit, an denen die Umgebung des Liepnitzsee» so reich ist. Der Wald flüstert von dem Ort, der nach dem See seinen Namen hatte und dessen Be- wohner die Pest dahinraffte bis auf den letzten Mann, so daß das Dorf wüst wurde und niemand die Stelle mehr auffinden kann, da es einst stand. Nur wenige Häuser sind in Uetzdorf. Wir haben den Ort bald durchwandert. Am Norduser des Fließes, das aus dem Liegnitz  - see komnit. führt unser Weg weiter. Rechts erstreckt sich die vom Fließ   durch-ogene Niederung, begrenzt von den waldigen Höhen des jenseitigen Ufers. Wir kommen zum O b e r f e e. Auf der stillen Wasierfläche schaukeln die Mummelblätter, vom leichten Wind bewegt. Daß auch dieses so stillftiedlich scheinende Waldauge sein« Opfer an
Menschenleben fordert, zeigt derAmboßstein", der zum Andenken an den 1874 ertrunkenen Angermünder   Bürger Amboß   errichtet wurde. Wir haben Lank« erreicht, dessen Schloß und Park ebenfalls Besitz. tum der Stadt Berlin   sind. Im Park liegt der H e l l s e e, eine Perle im Seenkranz der Mark, auf die die Stadt Berlin   stolz sein darf. Zuerst wandern wir auf dem West- und Südufer des Hellsees, dann geht es über eine Brücke zum Nordufer hinüber. Wir kommen zur Hellmühle am Ausfluß der Finow aus dem Hellsee. lKsxiter führt der Weg um das Westende des Sees. Zum Abschied blicken wir noch einmal über den See, in dem sich die Buchenhänge spiegeln. Im weiten Bogen kommen wir um die sich an den Hellsee an- schließende Niederung in südlicher Richtung zum Me che see. Hier liegt die durch von Bodelschwingh gegründet« Kolonie Lobetal, in der gestrauchelte Menschenkinder wieder auf den geraden Weg zurückgeführt werden. Wir wandern jetzt in der Nähe des Waldes südwärts weiter nach Ladeburg. Das Dorf blickt auf eine lange Vergangenheit zurück. Bereits 1375 wird es im Landbuch Kaiser Karl IV. erwähnt als der Pfarrkirche zu Bernöwe(Bernau  ) gehörig. Auf der Ladeburger Feldmark war das Schlachtfeld der Hussiten vor Bernau  ; die Stelle wird dos rote Land, die roten Felder genannt, nach dem Blut, das dort vergossen wurde. Von Ladeburg wandern wir auf der Chaussee nach Bernau   zurück, das wir bald erreichen. (Weglänge etwa 27 Kilometer.)
Zeinö fllkoho!. Eine Ausstellung im Abgeordneienhmis. Im östlichen Teil des großen Korridors im Abgeordneten- Haus, wo augenblicklich unser Parteitag seine Sitzungen abhält, hat der Deutsche   Arbeiter-Abstinentenbund eine Aus- st e l l u n g etabliert, die ein« deutliche Sprache redet davon, welch großer und gefährlicher Feind des Menschen der Alkohol in jeder Gestalt ist. Ter Deutsche   Arbeiter-Abstinentenbund bekämpft seit Jahr und Tag diesen grausamen Feind, der das Familienleben so vieler zerrüttet hat. Einen Teil seines reichen und lehrreichen Pro- pagandamaterials hat der Verein im Abgeordnetenhaus zur Schau gestellt und übersichtlich geordnet. Auf einem Tisch liegen Broschüren, Zeitschriften und Bücher, die mit eindringlichen Worten, die durch Statistiken und lange wissenschaftliche Erfahrung erhärtet sind, vor der Alkoholgefahr warnen und gleichzeitig beweisen, daß jede Art des Alkohols, ganz gleichgültig, ob Bier, Wein oder Branntwein, ein Schädling für den menschlichen Körper ist. Auf einem Tisch gegenüber wird an Proben geeigt, eine wie große Meng« an Getreide durch die Brennereien und Brauereien verbraucht wird, das nutz- bringender für die Brotgewinnung verwandt werden könnte. Außer- ordentlich belehrend sind ferner die vielen Plakate und Bilder, die von dem Weltfeind Alkohol erzählen. Da findet man Zeichnungen von der Köte Kollwitz, von Rosteck und anderen Künstlern mehr. Eine besonders krasse und gleichzeitg imendlich traurige Sprache spricht das Denkmal von Iacopin, einem Bildhauer aus Par?s. Eine Mutter mit dem Kind auf dem Arm und Kindern an der Hand tritt aus der Tür ihres Hauses, um nach dem Verbleib des Mannes auszuschauen, da findet sie ihn berauscht aus den Stufen des Haufe« liegen. Eine getreue Abbildung dieser Plastik ist ebenfall« in der Ausstellung. Daneben sieht man Statisttken der mannigfachsten Art. Man erfährt aus einwandfreien Zahlen, wieviel Unfälle auf das Konto des Alkohols zu setzen sind, wieviel geschlechtliche Erkrankungen, wie- viel Personen infolge übermäßigen Mkoholgenusies In die Irren­häuser, Siechen- und Jdiotenanstalten kommen und welche Ver- heerungen der Alkohol anrichtet bei denen, die Sport treiben und sie schließlich unfähig macht, weiter einem den Körper stählenden Sport sich zu widmen. Endlich zeigen Modelle die krankhaften und schließ- lich zum Tode führenden Veränderungen der einzelnen wichtigen Organe des Menschen, des Magens, de« Herzens, der Leber und der Nieren. Alles in allem: Hier ist ein gutes und verdienstvolles Werk ge- tan. Möge es gute Erfolge zeitigen! Der Arbeiter-Abstinentenbund aber würde sich ein großes Verdienst erwerben, wenn er diese Aus- ftellung, die allerdings erweitert und vergrößert werden müßte, auch der großen Oeffentlichkeit zugänglich machen wollte.
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Die Venus von Syrakus  . von Clara Rahka.
Renzo wußte nun längst, daß man fast gleich-wefi zu wandern hatte, ob man nach Syrakus   oder nach Taormina  ging. Es gab keinen Zweifel und keine Frage: sein Weg ging über das Gebirge hin in die Ebene von Syrakus  . Und während er wanderte, war Einsamkeit und Fveud« um ihn her wie nie zuvor. Oft schlug ihm der Regen durch die Kleider, doch konnte ihm das schaden? Er ging zu seiner Venus. Bisweilen fand er lange keine Unterkunft, dann kauxrte er unter vorhängendem Gestein oder lag eng geschmiegt neben einem Hirten in seinem dunstigen Verschlag. Die kühlen, hellen Stürme fegten am anderen Morgen alles fort. Seine Gedanken flogen zur Venus von Syrakus  . In den Herbergen saß häufig genug unsicheres Volk. starke, braune Kerle, für die es ein Kinderspiel gewesen wäre, ihn seiner Barschaft zu berauben. Doch weshalb sich be- trüben? Sie konnten ihm nicht den Weg unter den Füßen fortziehen, der zu seiner Geliebten führte. Er haste monatelang gewartet, gelernt, gespart, war stumm geblieben ganz anders als jene Bianca, die es nicht lasten konnte, sich alles vom Herzen herunter zu reden. Auch er wußte um das Eine. Einzige, doch es war kein Mädchen. niemand der ihn mit der warmen Woge des Lebens über- schüttet hätte es war ein Steinbild, und ein Bild von Stein sollte es bleiben. Das Ziel mußte erreicht werden, darauf standen Liebe und Ehre.  --- Als er sich Syrakus   näherte, enttauschte chn alles grenzen. los. Er hakte zu viel und zu inbrünstig an diese für ihn ge- heiligte Stätte gedacht. In einer Art Vorstadt stand eine ganz gerade Zeile nüchterner Steinkästen. Es war ihm, als blickten sie ihn höhnisch an. Festungswerke ragten in das schwebende Grau des Abends, und aus der Ferne blickte starr das alte Kastell herüber. Es war winterlich, blütenarm. und in der Luft war jenes Fremdsein einer abseitigen, traurigen Stadt. Weshalb stand dieses Geschöpf voll Süßigkeit nicht unter den Palmen Palermos  ? Er sah ihre großen Fächer im Sonnenglast erzittern, sah Taubenschwärme wie aufblitzendes Silber in dem tiefstrahlenden Blau. Zum ersten Male und gerade in der Stunde, in der er seinen Fuß auf eine Syra-
kuser Straße setzte, packte ihn das Heimweh nach dem nahen und warmen Leben im asten Palazzo Viglieno. Er schritt über die Brücke und bemerkte es kaum. Ihn fror. Das Knarren von Tauen, die um starke Pfosten ge- schlungen waren, das dumpfe Aufeinanderprallen von Booten ließ ihn aufblicken. Das war wohl der Hafen   das Meer, wie bei Palermo  . Nein, nicht wie bei Palermo  . Eingeengt, grau, unruhig leckend. Wie eingefangen von den kleinen, tückischen Men- schen. Nickst die unendliche, schwingende Fläche und nicht die herrlichen, farbigen Bogen wie unter den Felsen von Taormina  . Arme Venus! Dir ein Antlitz geben, das dir die Liebe und Anbetung emes reichen, heiteren Volkes zu Füßen legt! Es drängte ihn wieder vorwärts, durch Straßen, durch enge, ein wenig ansteigende, schon im. Dunkel verschwindende Gasten, in denen ihn Ziegen, Lämmer. Schweine und kleine Kinder immer wieder nötigten, sich dickst an die Wand zu drücken. Endlich gab es dennoch ein Aufatmen, auf der schmalen und langen Piazza del Duomo. Renzos Blicke flogen schnell über die Gebäude dahin. Da zwang ihn etwas, ganz sachte seine Mütze vom Kopfe zu ziehen: er stand vor einem Dom, der in die riesigen dorischen Säulen eines asten Tempels eingebaut war. Dos letzte Tageslicht spann um die kühlen, gewalligen Säulen. Wie bist du klein, Renzo wie bist du klein," sagte ganz deutlich die Stimme in ihm, die auf einsamen Wände- rungen im Gebirge erwacht war. Auf Zehenspitzen schlich er an der Langseite des Domes vorbei kehrte zurück, immer hinaufschauend, und wie er in ehrfürchstge Gedanken verloren weiterging, sah er einen anderen Bau, nihig, schlicht, sich im Dämmern oerschließend. Konnte konnte es das Museum sein! Renzo eilte hinüber, auf die Tür zu ja, das war es. Dort, hinter dieser Tür, gewiß hinter vielen Türen, da stand seine Venus. Hungrig und müde, wie er war, ließ er den Kopf, den ganzen Oberkörper gegen das Tor fallen. Drinnen näherten sich Schritte Renzo hörte es nicht. Er hörte nur sein eigenes brausendes Blut. Ein junger Archäologe, der tief bis zum Abend hinein im vorderen Zimmer gesessen und Aufzeichnungen gemacht
hatte, glaubte, sein Freund klopfte gegen das Tor, um ihn zu holen. Er öffnete und sah den erschöpften Renzo. Herr, steht hier die Venus?" fragte Renzo mit der ganzen angespannten Innigkeit seines Verlangens. Gewiß, hier steht sie." Der Archäologe sah den jungen Burschen erstaunt an. Renzo faßte sich schnell. Fortgehen, ohne die Venus ge- sehen zu haben, das war unmöglich. Dieser Mann da hatte die Macht, ihn hineinzulassen, ihn, ihn ganz allein, ohne andere, fremde Gaffer. Er hob beschwörend seine Hand.Edler Herr, ich bin Bildhauer, muß morgen in der Frühe mit dem Schiffe fort" weshalb sollte er nicht diese kleine Unwahrheit sagen? aber ich muß sie sehen, diese wundervolle Venus. Ich bitte Sie, führen Sie mich zu ihr hin lasten Sie mich wenige kurze Augenblicke mit ihr allein" Der Mann an der Tür lächelte. Da breitete sich ein« unbeschreibliche Freude über Renzos Gesicht. Sie nehmen mich mit, Sie nehmen mich mit!" rief er glückselig und der ältere, viel kühlere, er konnte nicht anders, er ließ den Wanderburschen eintreten und neben sich hergehen- Sie sprachen kein Wort. Einmal, als der Archäologe auf«ine Madonna wies und nur die beiden Worteckalls. Ostens." sagt«, hob Renzo ab» wehrend die Hand. Nichts anderes sehen, nichts hören! Der Mann schob ihn durch eine offene Tür in einen Rundbau mit vielen Fenstern, die zum Meere hinausbllckten und da stand sie. Da stand sie, die Göttin! Wie eine Lebend« m diesem sinkenden Licht. Nicht schimmernd, nicht weiß, nein, durch- strömt von den Säften der Erde, in denen sie so lange geruht hatte. Ein weiches, wolkiges Gelb, zart, in voller, makellos schöner Weiblichkeit. Lebend und dennoch ohne Kopf. Diesen Kopf er sah ihn so deutlich! Ein wenig seit- wärts gewandt, zum Meere blickend. Ja. das Meer und diese Venus, sie gehörten zusammen, waren wie die bezaubernde Tochter einer ewigen, großen Mutter. Die fehlende Hand, er sah sie sah den fein gerundeten Unterarm. Diese Hand, der Arm, die die junge Brust ein wenig verdecken wollten.(Fortsetzung folgt.)