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Nr. 28041.Jahrgang

Wirtschaft

Täuschungsversuche.

2. Beilage des Vorwärts

Shis

Apostel der privatfapitalistischen Wirtschaftspraxis, die bezeich nenberweise bei Börseninteressenten ein williges Ohr finden, gehen ettreut mit der Behauptung um, daß ein Preisabbau nur durch eine wesentliche Her absetzung der Löhne unter den Weltmarkt­stand herbeigeführt werden fönne. Kritiker dieser Art hüten fish wohlweislich, Zahlen für ihre Behauptungen anzuführen. Diese fönnten nämlich nur ergeben, daß der deutsche Arbeiter noch immer weit niedriger bezahlt wird als gleichwertige Arbeiter im Ausland, daß also diese Voraussetzung zu einem Preisabbau bereits gegeben ist, ohne daß die Unternehmer die daraus not­wendigen Ronfequenzen ziehen. Nun weist man darauf hin, daß in letter Zeit eine Reihe von Lohnfämpfen von Erfolg begleitet gewesen ist, daß infolgedessen die Löhne teilweise über den Bor­friegsstand hinausgehen. Das ist einmal nur ganz vereinzelt der Fall. Zum anderen aber fommt hinzu, daß die großen Lohnbewe gungen in r legten Zeit ja gerade deswegen erfolgen mußten, weil der Preisabbau ausgeblieben. Wöre die Behauptung, daß niedrige Löhne niedrige Preise bedingen, t'dhtig, so hätte sich im November und Dezember vorigen Jahres geradezu eine Revo. lution am Warenmarkt vollziehen müssen. Denn in dieser Zeit hatte man mit allem Nachbrad eine Lohnpolitit rerfolgt, die bewußt darauf abzielte, die auftraft der breiten Maffen niedrig zu halten. Die Erschütterung, die das Preisniveau damals erfuhr, war aber verhältnismäßig gering und wurde bald wieder auf­gehoben durch das Zuströmen von Krediten, die es den Produ­zenten und Verteilern ermöglichten, die zum Verkauf produzierbe Bare dem Verbrauch vorzuenthalten. Dadurch schuf man zugleich die Borauslegung dafür, daß die Preise nicht finten tonn, ten, die Preisturve ftieg wieder aufwärts. Erst neuerdings ist wieder ein gewiffer Drud om Barenmarkt zu beobachten als Folge der Geldknappheit, die durch die Kreditpolitik der Reichsbant planmäßig herbeigeführt worden ist, um die Nachfrage nach Devisen zu mindern und gleichzeitig zu verhütent, daß durch die künstliche Hochhaltung der Preise von der Warenfeite her die Inflation einen neuen Antrieb erhielt.

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Arbeitsgesuche und Fristablauf zurückzuführen. Unterstügung be­zogen 18 598( 18 340) männliche und 2507( 2426) weibliche, ins­gesamt 21 105( 20 766) Personen.

Die Vermittlungstätigkeit für die Landwirtschaft blieb anhaltend gut. In der Metallindustrie gingen die Ver­mittlungen erheblich zurüd. Auch im Spinnstoffgewerbe find die Beschäftigungsmöglichkeiten geringer geworden. Bei ver hältnismäßig guter Vermittlungstätigkeit in der 3 ellstoff- und Bapierherstellung und verarbeitung hat sich die 3ahl der Arbeitsuchenden verringert.

industrie und Industrie lederartiger Stoffe und Eine erhebliche Zunahme der Arbeitslosigkeit ist in der Leder im Holz- und Schnizstoffgewerbe zu verzeichnen. Der Rüdgang der Vermittlungstätigkeit im Nahrungs- und Ge nußmittelgewerbe hält an. Infolge der ungünstigen Ge­schäftslage haben die meisten Schokoladenfabriten eine Kürzung der Arbeitszeit vorgenommen. Durch die Differenzen im Brauerei gewerbe ist hier die Vermittlungstätigkeit für Brauereien fast zum Stillstand gekommen.

ist weiterhin zurückgegangen. Die bisher noch verhältnismäßig gut Der Bedarf an Arbeitsträften im Bekleidungsgewerbe beschäftigte Schuhindustrie ist zu Entlassungen und Kurzarteit über­gegangen. Ungünstig ist die Lage auch weiter im Handels. gewerbe und für technische Berufe.

Genossenschaftstag in Ulm.  

Genossenschaftstag des Zentralverbandes deut. Am 23. Juni beginnt der diesjährige ein undzwanzigfte scher Konsumbereine im Saalbau" in Ulm  . Die Tagung wird bis einschließlich den 25. Juni dauern und sehr bedeutsame Ber  handlungen bringen. Es sind nicht nur wichtige Schlüsse aus der Berichterstattung des geschäftsführenden Borstandes über beffen ge­Ichäftliche Maßnahmen und die Entwidlung des Zen­ziehen, ferner die Lage der Konsumgenossenschaften im befegten Ge­tralverbandes in dem wirtschaftlich so denkwürdigen Borjahre zu biet und internationale genossenschaftliche Angelegenheiten besonderen Intereffes zu erörtern, sondern u. a. auch eine Klarstellung über den Mißbrauch der Genossenschaften burch die Kommu ni ft en vorzunehmen.

Der Zentralverband hat wiederum rechtzeitig zum Genoffen­fchaftstage das Jahrbuch( zweiundzwanzigster Jahrgang 1924) dieses mehrbändige Wert eine fast unerschöpfliche Quelle allgemeinen mit den Ergebnissen des Jahres 1923 herausgebracht. Wie immer ist genossenschaftlichen Wissens und des Wiffens tonfumgenossenschaft licher Praxis und Entwicklung. Aus dem Abschnitt V des ersten Bandes entnehmen wir den Angaben über den Zentralverband, daß der Zuwachs an Mitgliedern im Berichtsjahre fich auf mindestens 318000 Personen stellt, womit eine Gesamtmitgliederzahl von Konsumvereinen mit mehr als 8000 Berteilungsstellen, die rund 3 500 000 erreicht worden ist, und zwar in etwa 1300 frog der riesigen Ungunft der wirtschaftlichen Zustände im vergange nen Jahr nur ganz geringfügig vermindert worden sind. Die Zahl aller in der Güterverteilung der angeschlossenen Konsumvereine be. fchäftigten Personen nahm um twa. 1000 zu und stieg damit auf rund 40 000. Dagegen nahm die Zahl der in der Eigenpro buktion Beschäftigten um etwas mehr als 7 Proz. ab und ging somit auf rund 6000 herunter, was mit dem Ginten der Kaufkraft

erklärt werden darf.

Diese ganze Entwicklung läßt sich an Hand der Preisstatistit verfolgen. Alar geht daraus hervor, daß das Brivattapital den Preisabbau zu vollziehen gar nicht ernsthaft beabsichtigte, daß man einen unerhörten Lohndruck und erbitterte Rämpfe zur Beseitigung des Achtstundentages heraufbeschworen hat, ohne diejenigen Preis­herabsehungen vorzunehmen. Die zur Belebung des Marftes not­wendig gewesen wären. Die Warenpreise wurden nicht von der Kalkulation der Geftehungskosten bestimmt sonst hätte jeder Ber­längerung der Arbeitszeit, wie sie vielerorts erfolgt ist, und jeder Absenkung der Löhne unter den Borkriegsreallohn der Preis. nachlaß auf dem Fuße folgen müffen. Niemand dachte daran, so lange er eine Möglichkeit sah, sich dem zu entziehen. Man scheute felbft davor nicht zurüd, unter Ausnußung der Geschäftsauffichtsverhindernde Geldentwertung des letzten Jahres die Umfag. unb ordnung fich zahlungsunfähig zu erklären und an den Schutz des Staates zu appellieren, wenn die allgemeinen Wirtschafts­umstände und die Kreditnot an sich zu einer beschleunigten Räumung der Läger gezwungen hätten. Es bedurfte erst einer heftigen Kritik der verschiedensten Intereffengruppen, bis dieses Ueberbleibsel bes faiserlichen Unternehmersozialismus aus der Kriegszeit beseitigt oder wenigstens in seiner Wirkung befchränkt wurde. Jetzt wird der Preisabbau unvermeidlich, und ganz selbstverständlich ruft man nun nach neuer Kreditinflation und nach weiterem Lohnabbau, obwohl gerade der letztere die Aufnahmefähigkeit des inländi fchen warenmarties pollfommen zerschlagen und die Beschäf tigungsmöglichkeit der Induftrie damit vernichten würde. Um der attige Forderungen zu begründen, stellt man die Tatsachen der letzten Wirtschaftsentwicklung auf den Kopf, ohne Rüdsicht darauf, daß dann die Bi'r ffchaftstatastrophe in voller Bucht herein­brechen müßte.

Auch so wird die Krife nicht zu vermeiden sein. Es ist bisher feinem Wolfe, das durch die Inflation hindurchgegangen ist, erspart geblieben, daß auf die künstliche Hochkonjunktur der Geld­entwertungsperiode eine Reinigungstrife folgte. In Deutschland  , wo die Wirkungen der Inflation auf die gesamte Wirtschaftsverfassung geradezu verheerende waren, ist eine Beseitigung der durch die Geld entwertung hochgezüchteten unwirtschaftlichen Produktions- und Handelsbetriebe unvermeidlich, und die staatliche Wirtschaftspolitik muß darauf gerichtet sein, die schweren sozialen Gefahren, mit einer felchen Umſtellung verbunden sind, zu milbern. Statt deffen arbeiten gewisse Kapitalistenkreise darauf hin, jezt die [ oziale Not zu verschärfen und mit einem für die Preis. gestaltung vollkommen wirtungslosen Lohnabbau eine weitere Schwächung der Rauftraft der Massen zu fördern. Es ist notwendig, daß diese Täuschungsverfuche, hinter denen sich in Wirklichkeit der tüdsichtslose Kampf gegen die Arbeiterorgani fationen verbirgt, mit allem Nachdrud zurückgewiesen werden. 000 S.

wat

Weitere Verschlechterung des Arbeitsmarktes. Das Landesarbeitsamt Berlin   schreibt in seinem chenbericht über die Arbeitsmartilage:

Die durch die bekannten Umstände hervorgerufene Krise der Wirtschaft führte zu einer weiteren Verschlechterung der Arbeitsmartilage. Mangel an finanziellen Betriebsmitteln, verminderte Kauftraft weiter Bevölkerungsfreise und damit zugleich Abjasstodung madyen fich weiterhin Bemerkbar. Namentlich in der Metall und Holzindustrie find Kurzarbeit, größere Ar­beiterentlassungen und Ründigungen von Angestellten gegenwärtig die hervortretendsten Folgeerscheinungen der wirtschaftlichen Un­ficherheit. Besonders auf die verminderte Rauftraft dürfte auch das Ausbleiben des im Bekleidungsgewerbe erfahrungsgemäß nach beendeter Musterzeit einfegenden Aufschwungs der Konjunktur zurückzuführen fein. Weiterhin zwingt die Geldnot fast überall Arbeit auf Borrat einzufchränken. Dazu beeinfluffen auch die Wirt­fchoftstämpfe in ungünstiger Weise den Arbeitsmarkt, Insbesondere frifft Bierge en ung Differenzen im Braurecigewerbe, zu, burch bie das Gastwirtsgewerbe ganz erheblich in Mitleidenschaft gezogen wird. Verhältnismäßig noch gut befchäftigt ist das Bau. gewerbe und des Bervielfältigungsgewerbe. Der bessere Be­schäftigungsgrad im Vervielfältigungsgewerbe dürfte vornehmlich feinen Grund darin finden, daß insbesondere die Handelswelt alle Anstrengungen wacht, durch geeignete Reklame Abfagmöglich­feiten zu gewinnen.

Es waren 78 474 Personen bei ben Arbeitstad weifen ein­getragen, gegen 81 092 bar Borwoche. Darunter befatiden fich 57 956( 57 292) männliche und 20 518( 23 800) weibliche Personen. Aus der zahlenmäßigen Abnahme der eingetragenen Arbeitsuchenden in der Berichtswoche können auf die Arbeitsmartflage feine Schluje gezogen werden. Der Rüdgang ist vielmehr auf Zurücknahme der

Wenn auch die alle Vergleichsberechnung erschwerende und ver­Geschäftsergebnisse als brauchbaren Maßstab für die ge­nommene Entwicklung ausschließt, so bleibt doch aus den statistischen Feststellungen ersichtlich, daß trog aller Schwierigkeiten die Konjum genossenschaften des Zentralverbandes fich ihre Anziehungs­fraft bewahrt haben. Daß das auch in Zukunft so bleibe, dafür sollen die Verhandlungen und Beschlüsse sorgen, die auf dem Ges noffenfchaftstag in Ulm   zu erwarten sind, über die berichtet werden wird.

Attien Gesellschaft hat, wie sie in ihrem Geschäftsbericht mit Hapag   Die Hamburg  - Ameritanische Batetfahrt teilt, ihren Wiederaufbau nahezu vollendet. Die See­flotte fetzt sich augenblicklich zusammen aus 76 Seeschiffen, zu denen im Laufe des Jahres noch zwei weitere hinzukommen, so daß dann der Raumgehalt 388 826 Bruttoregiftertonnen betragen wird. Da die Gesellschaft 1913 439 Fahrzeuge mit 1360 360 Bruttoregister. tonnen besaß, ist der Raumgehalt der Gesamtflotte, einschließlich der Rüftenfahrzeuge usw. mit 432 537 Tonnen erst etwa ein Drittel des Vorkriegsstandes. Man ist von den großen Schiffs. typen, die durchweg an die Entente abgeliefert werden mußten, und deren Betrieb sich in der Zeit schwachen Verkehrs auch nicht gelohnt hätte, abgegangen und hat sich auf fleinere Seeschiffe beschränkt. Technisch hat man dabei fogar wichtige Fortschritte berücksich tigen tönnen. So wurden vielfach die Delfeuerung, Triebturbinen, Dieselmotoren und andere technische Neuerungen verwandt. Der Mangel einer großen Seeflotte dürfte wesentlich ausgeglichen sein durch die Verbindung der Hapag mit der amerikanischen Harri­Linie betreibt. Das Passagegeschäft hat sich infolge wesentlich ge­man- Gruppe, mit der die Hapag gemeinsam die New Yorker fiegener I us wanderling aus Deutschland   und den meisten euro­ päischen   Staaten sehr gehoben. Auswanderungsziel find meistens die Vereinigten Staaten  , so daß schon in der ersten Hälfte des ameri­fanijchen Fiskaljahres die zugelassene höchftmenge der einzelnen Nationalitäten erreicht wurde. Die beabsichtigte weitere Herabsetzung

Preisnotierungen für Nahrungsmittel.

Durchschnittseinkaufspreise in Goldmark des Lebensmittel- Einzelhandels je Zentner frei Haus Berlin  . Gerstengraupen, lose 16,25 18,251 Röstgetreide, lose Gerstengrütze, lose 15,00-15,75 Kakao, fettarm Haferflocken, lose.... 14,25- 15,- Kakao, leicht entölt

96

.... 15.75-17,50

80,00-95,00 96,00-110,00

Rafergrütze, lose..... 15,50- 16,25 Tee, Souchon, gepackt 350,00-430,00

Roggenmehl 0/1 Weizengrieß

Hartgrieß

70% Weizenmehl Weizen- Auszugmehl

des

Dienstag, 17. Juni 1924

Einwanderungstontingents der Bereinigten Staaten würde bas Passagegeschäft schwer treffen. Ein weiterer Strom der Auswan­derer lentte fich auf andere Einwanderungsgebiete, wie Argentinien  , Brasilien   und Kanada  . Im Frachtverkehr nach den Vereinig ten Staaten herrschte im letzten Jahre ein starter Wettbewerb, ben man durch internationale Bereinbarungen einzuschränken bemüht weniger, als hier die Papiermartbilang noch mehr als bei anderen Ge­war. Auf die Abschlußzahlen der Hapag einzugehen lohnt sich um so fellschaften ein falsches Bild liefert, feßten sich doch die Einnahmen der Hapag zu einem großen Teil aus Baluten zusammen, die zum größten Leit zu Papiermarkturs eingesetzt sind.

diesjährigen Leipziger Herbstmesse ab wird auch das im Mezzentrum Die Leipziger   Handelshochschule als Tabatmeßhaus. Von der gelegene Gebäude der Leipziger Handelshochschule für Meßausstellungszwede benutzt werden. Mit ihrem Flächenraum von 800 Quadratmetern wird sie der Tabat- und Raucherrequfiten­sowie Tabakmaschinenmesse als Heim dienen.

Filmschau.

Die Filme der Woche.

Die Filmbarbietungen haben nun auch Sommercharakter angenommen leichte Soft. Ist es vergnüglich, fo foll's gelten. Die Braut aus Australien  ", die sich das 1. T. Nollendorffplak verschrieben, ist lustig, abwechslungsreich, ulfig, tomisch- was ihr immer wollt. Zwei Brüder sollen eine reiche Auftrallerin heiraten, feiner will fie- da sie fie für eine Wilde mit dem Ring in der Nafe halten, jo raten fie sie aus. Sobald fie fie aber gesehen, will fie jeder. Streit, Duell, das aber als Spaß und Verstellung ausläuft, großer Wirrwarr und schließlich Ent­spannung, da noch eine Freundin da, die sich zunächst als die echte Braut ausgegeben. Dazwischen abenteuern die luftigen Vögel Pat und Batachon herum, als Drehorgelspieler( einer dreht und der andere fist im Raften und spielt Harmonika), was zu den drolligsten Situationen mit und ohne badende Mädchen Anlaß gibt. europäischen Humore im Stile Bats und Patachons find auf die Dauer Fatty als Meisterboger" heißt die Beilage, die trot Chaplins Mitwirkung reichlich amerikanisch bleibt. Unsere doch wertvoller und erfreulicher. Echt filmmäßig ist die Grundidee im Gentleman auf Beit"( Mozart faal). Ein armer Teufel, der feiner reichen Herrin Tochter aus Lebensgefahr rettet, darf zum Dant einen Tag Mitglied eines vornehmen Klubs sein. Aber aum hier muß er noch ertulesarbeiten vollbringen. Der Herkules ist Carlo Albini, der seinen prachtvoll mustulösen Körper in den schwierigsten Situationen spielen läßt und athletische und afrobatische Stunftstüde ersten Ranges zeigt. Die Hand­lung, die um ihn herumgebaut ist, hat sonst wenig Reize, obwohl tüchtige Darsteller wie Albert Batrh und Fred Goebel   sich darin bemühen und Grete Reinwald   die schöne Frau markiert. d.

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fiel der Verfilmung anheim. Er wurde für Berlin   im Bafag Theater Taras Bulba  ", den Gogol   auf Grund historischer Forschungen schuf, Regisseur eine große Beipflichtung, und Wladimir Strichewski nahm seine uraufgeführt. Eine Erzählung von Gogol   als Vorlage bedeutet für einen Aufgabe ernst, aber etwas zu peinlich genau. Er illustriert Leben und Treiben vergangener Zeiten ganz vorzüglich und lehrreich, doch ist der

zweiteilige Film viel zu lang. Der erste Teil, Die Tochter des Woiwoden",

ift munter belebt, menschlich verständlich. durch und durch wahr, und ein feines Lächeln erstirbt nie. Der zweite Teil, Rosatenende", bringt immer­währen de Krieg und Greuelszenen. Sogar mit Hinrichtungen wird man nicht verschont. In Deutschland   betrachtet eine hobe Obrigkeit sie nicht mehr als Volksvergnügen, man sollte sie auch im Film nicht wieder aufleben laffen. All' diese in Bilder gefaßten Folterungen wirfen auf uns über. lebt, während etliche Verfolgungsszenen tatsächlich findlich anmuten. Man arbeitet mit sehr viel Lichtreflegen, aber so blump, daß fie uns wie Scheinwerferretlamen voylommen. Zu den hellen Polenkostümen wählte man unglüdliche Farben und Stoffe, so daß das Licht einfach von ihnen abprallte und sie zu blendenden Erscheinungen" wurden. Der Film hat eine internationale Belegung, u. a. sah man so gute Darsteller wie J. E. Duvan Torzoff( Mostau), Slementine Bleẞner( Wien  ), Disip Runitsch ( Mostau), Dstar Marion( Brag), Helene Matowska, die sich nicht zu schminken versteht, spielte die Tochter des Woiwoden und zwar so sentimen tal, als ob fie die Hauptleidtragende in einem For- Film wäre. Die 5000 Mitwirkenden, die das Programm anfündigt, ficht man nicht alle auf ein mal. Trozdem verspürt man ein Ueberfättigtsein an Maijenszenen und die Erkenntnis, daß wir schon seit langem den Weg vom Maffenfilm zum Menichenfilm geben. Ein für den verinnerlichten Film gut geeigneter Schriftsteller ist Richard Vo B. Das heißt, wenn er den Regisseur und die dementsprechenden Schauspieler findet. Sonst wird der verfilmte Boß zur Katastrophe, wie das sein, Bergashl", uraufgeführt im Primus.

Balaft", bezeugte. Der im Programm nicht genannte Regisseur schuf

eine Rolportage. Die Darstellenden Bittor Behring, Anna Ignota und daß er durch sein Spiel fogar einem schönen Landschaftsbild alle Rube Elly Lys verdarben, was zu berderben war. Gehring ist derartig zappelig, nimmt. Der Photograph sieht freilich die herrliche bayerische   Alpen  - und Gebirgsfeenlandschaft filmisch nicht gut. Etliche Bilder sind wohl ichön, aber fie hinterlassen feinen Eindrud. Die Berliner erzielen mehr Eindrud, wenn fie einen Pappfelfen als Hochgebirge und Gipswände als Efeulauben photo­graphieren. Zudem spielen im Bergashl" die einzelnen Szenen Haschen miteinander. Wie kann man einen Film so unvorsichtig zerschneiden!

c. b.

Ein neuer arry Biel Film, fait amerikanisch beweglich, amüsant und Auf gefährlichen Spuren"( Ib ambra, Kurfürstendamm  ). sogar luftig. Einer( Harry Biel) baut fich aus Alteisen ein Motorrad und legt dadurch den Grundstod zu seinem Glüd, das ihn schließlich auf den beliebten gefabrvollsten Umwegen erreicht. Es gehört auch ein Fürst im Eril zu der Handlung, der seine Krone sucht und eine verteufelte Ameri fanerin, die felbigen Harry Biel, wie sich das von selbst versteht, lieben lernt. Die Hauptsache aber ist, daß gewaltige Gefahren zu bestehen sind, bevor sich die Sache einrentt. Solange es sich um die bekannten Wett fahrten zwischen Auto, Motorrad und Eisenbahn handelt, erhebt sich die Sache nicht über den Durchschnitt des bundertmal gefebenen. Dann aber geht's in die winterlichen Berge, dann treten Schlitten in Aktion und was die Räder nicht founten, das leisten die Kufen. Ueber Abgründe geht's und durch bereifte Schluchten, schneebehangene Tannen greifen den Toll­fühnen auf, während der Schlitten im Abgrund zerschellt. Harry Piel   und feine Leute leisten menschenmögliches und sorgen vor allem dafür, daß die Sache nicht langweilig wird. Sie haben vieles von den Amerikanern ge­Iernt- aber das atemraubende Tempo doch noch nicht erreicht. k

Vorträge, Vereine und Versammlungen.

Reichsbanner Schwarz- Rot- Golb, Ramerabschaft Kreuzberg. Seute, Dienstag abend 8 1hr Sigung bei Reim, Urbanstr. 29. . 11,00-12,50 Tee, indischer, gepackt. 425,00-500,00 Bolts- Feuerbestattungsverein Groß- Berlin V. V. a. G. Diftrifte 2, und 16,75-18,00 Inlandszucker basis mel. 34,0- 35,50 10( Charlottenburg  ). 22. Juni gemeinsame Besichtigung des eigenen Gages .... 21,50- 24,50 Inlandszucker Raffinade 36,00- 38,00 werts in Biesenthal   i. b. Mart. Gäste find beralich willkommen. Die Funk­12,75-14,- Zucker Würfel tionäre werden um möglichst vollzähliges Erscheinen gebeten. 41,00-43,00 Teilnehmer 15,00-21,00 Kunsthonig farten( Erwachsene 1,50., Stinder 1 M.) find in den Bahlstellen D., S., 14,00 16,25 Zuckersirup hell in Eim. SW. und Charlottenburg   zu haben. Anmeldungen und Vorausbestellungen 10,25-13,25 Speisesirup dunk. in Eim. für Mittagessen werden an die Geschäftsstelle Chauffeeftr. 63 erbeten. 20,50-24,00 Marmelade Einfr. Erdb. Ortsgruppe Groß- Berlin bes Bundes Deutscher   Bodenreformer. 27,00-30,50 Marmelade Vierfrucht 18. Juni, abends 7 Uhr, Vortragsabend im Sörsaal VI der Landwirtschaftlichen  21,00 29,50 Pflaumenmus in Eimern Hochschule, Invalidenstr. 42, Dr. Heinz Botthoff, München  , spricht über Ar­31,00-37,50 Steinsalz, lose....... beitnehmertum und Bodenreform". Eintritt frei. 39,00-46,00 Siedesalz. lose 18,75-21,00 Bratenschmalz in Tierces 36,00-42,00 Bratenschmalz in Kübeln 33,00-35,00 Purelard in Tierces

Speiseerbsen, Viktoria Speiseerbsen, kleine... Bohnen, weiße, berl Langbohnen. handverles. Linsen, kleine Linsen, mittel Linsen, große Kartoffelmehl Makkaroni. Makkaronimehl

Schnittnudein, lose....

Bruchreis Rangoon   Reis

Tafelreis, glasiert, Patna Tafelreis, Java.

Korinthen, choice...

Zimt( Cassia)

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16,00 20,00 Purelard in Kisten

26,00-32,00 38,00- 43,00 25,00-29,- 85,00-100,00 35,00-42,50 38,00- 42,00 3,10-3,70 4,00-4,70 64,00- 65,00 65,00 66,00 62,00-63,00 62,50- 64,50 50,00-52,00 48,00-50,00

14,00 15,00 Speisetalg in Packung 15,75-17,25 Speisetalg in Kübeln 23,50-31,00 Margarine, Handelsm. I 60,00 30,00-36,00 desgl. II.

54,00-57,00 76,00 63,00-65,00 46,00-50.00

80,00-84,00 Margarine, Spezialm. I.. Getr. Pilaumen 90/ 100.42,00-45,00 desgl. II. Pflaumen, entsteint 50,00 55,00 Margarine III Cal. Pflaumen 40/50 68,00-72,00 Molkereibutter i. Fässern 152,00-158,00 Rosinen in Kisten, Candia 70,00-82,00 Molkereibutter in Pack. 155,00-160,00 Sultaninen Caraburnu.. 72,00-90,00 Landbutter.. 130,00-135,00 70,00-76,00 Auslandbutter in Fässern 163,00-172,00 Mandeln, süße Bari   143,00-135,00 Auslandbutter in Packg 174,00-178,00 Mandeln, bittere Bari   135,00-150,00 Corned beef 12/6 lbs p. K. 33,00- 36,00 106,00-115,00 Speck, gesalzen, fett... 62,00-72,00 Kümmel, holländischer 110,00-115,00 Quadratkäse.. .. 18,00-33,00 Schwarzer Pfeffer Singap. 95,00-105,00 Tilsiter Käse, vollfett Weißer Pfeffer... 125,00-130,00 Bayr. Emmenthaler Rohkaffee Brasil 18,00-215,00 Echter Enimenthaler Rohkaffee Zentralamerika220,00-285,00 Ausl. ungezuck. Condens­Röstkaffee Brasil. 230,00-280,00 milch 48/16 19,50-23,00 Röstkaffee Zentralam... 300,00-375,00 Inländische desgl. 48/12 16,50- 17,50 20,00-22,00 Ini. gez. Condensm. 48/14 26,00- 26,50 Heutige Umrechnungszahl 1000 Milliarden.

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