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Die Zick- Zack- Linie.

fich dringenden Bedarf bei der erschöpffen Kauffraft der breiten| stärkste Mittel zur Bekämpfung der Krise cine balbige und Massen deden zu fönnen. Sogar in Zeiten lebhafter Ge- möglichst weitgehende Regelung der Reparationsfrage. Dafür schäftstätigkeit arbeitet z. B. die Textilindustrie nur mit ist die Annahme des Dawes- Gutachtens und eine vernünftige 60 Prozentihrer Leistungsfähigkeit; nicht höher Außenpolitik Voraussetzung. Die Sozialdemokratie vertritt fo ist der Leistungsgrad in der Niederlausitzer Braunkohien- im besten Sinne auch jezt die Interessen der durch verfehlte industrie, wo durch die herrschenden Syndikatsbestimmungen fapitalistische Wirtschaftspolitik in ihrer Eristenz bedrohten die billiger arbeitenden, gut organisierten Werke sogar außer Berftätigen, wenn sie die Annahme dieses Gutachtens und stande sind, ihre volle Produktionskraft auszumuzen, weil sich seine beschleunigte Durchführung zum führenden Gedanken in den verringerten Absatz die ganze Industrie teilen will. ihrer Außenpolitif macht. Die Kalfindustrie ist zurzeit sogar nur mit 30 Prozent ihrer Leistungsfähigkeit in Betrieb. Und so läßt sich das Bild be­liebig erweitern. Um unwirtschaftliche Betriebe am Leben zu erhalten, überspannen die Syndikate und Kar­telle die Preise. Cine mirtlich billige Produktion, die auch bei der geschwächten Kauffrait der breiten Massen auf einen gemillen Abfaz im Inland rechnen kann, bestimmt aber den deutschen Export wesentlich steigern und den Einfuhrbedari mejentlich einschränken könnte, ist bei dieser Wirtschaftsver­faffung unmöglich. Nicht zuletzt wird auch die Kreditnot, unter der selbst viele leiftungsfähige Firmen leiden, dadurch rerschärft, daß man schwache Unternehmungen auf diese Weise fünftlich am Leben erhält und so Arbeitskraft und Material in überteuerter Produktion vergeudet, anstatt beide an solchen Buntten einzusehen, wo intensivste Arbeit mög= I ich iſt.

Daß eine derartige Umorganisation der Pro duktion notwendig ist, liegt auf der Hand. Diese Not­wendigkeit ist schon seit langem erkannt worden. Das Privat tapital aber hat sich dagegen gemehrt. Es hat alle Bemühungen der Sozialdemokratie, die Inflation rechtzeitig abzustoppen oder mindestens die Wirkungen des Marksturzes auf die Wirt­fchaft abzuschwächen, mit größter Entschiedenheit bekämpft. Es hat so die gegenwärtige Desorganisation der Produktion, die begünstigt wurde durch die Absperrung Deutschlands vom Weltmarkt infolge der Balutablockade und durch die als Prämie für rififolose Spekulation in Sachwerten wirkenden Papiermarkkredite der Reichsbant gefördert oder zum minde­ften gern geduldet. Um so verheerender muß jeßt in ihren Wirkungen die Reinigungsfrise sein. Schon geht die Zahl der Arbeitskräfte, die in völlig unproduktiver Weise von Banken und Händlerfirmen angezogen und nach der Stabi­lifierung der Mark als überflüssig wieder auf die Straße ge­worfen wurden, in die hunderttausende. Man begreift unter diesen Umständen das starke Interesse der verlogenen re at= tionären Propaganda, die der Sozialdemokratie unterstellt, sie habe die Inflation gewollt, während einwandfrei feststeht, daß es unsere Genoffen in Regierung und Barlament gemesen sind, die von Anfang an die Finanz- und Wirtschafts­politik des Reiches auf den Kampf gegen die Inflation ein­gestellt haben. Aber diese Propaganda wird zerschellen an der harten Wucht der Tatsachen, die nun einmal nicht aus der Welt geschafft werden können und die einwandfrei dafür zeugen, wie sehr sich der Besitz gegen jede Heranziehung zu Steuern gewehrt, jede gemeinwirtschaftliche Bekämpfung der In­flationswirtschaft verhindert und damit die Krise herbeigeführt hat, die jetzt so schwer auf den breiten Massen lastet.

Um so mehr ist aber zu fordern, daß alle Mitteler= schöpft werden, um die sozialen Auswirkungen der Krise zu mildern, ohne dabei das Ziel aus den Augen zu verlieren, daß die Umstellung auf billige Produktion für die deutsche Boltswirtschaft unabweisbare Notwendigkeit ist. Hierzu ge­hört insbesondere eine finngemäße Anwendung der Stiflegungsverordnung, eine Begünstigung der rationell arbeitenden Betriebe durch öffentliche Auftrags­erteilung, die Bereitstellung von Notstandsarbeiten zur Be­lebung des Baumarktes mit gemeinwirtschaftlichen Geld mitteln. Die stärkste Bekämpfung der Krise aber wird erreicht werden durch die 3uleitung ausreichender Kredite an solche Unternehmungen, die ihre Produktions­fraft durch die Inflation hindurch erhalten und gestärkt haben. Diese Mittel fönnen das ist auch die Auffassung der Reichs­bant, und zwar nicht nur ihres Präsidenten nur vom Ausland hereinkommen. Aus diesem Grunde ist das

Die Danaidenarbeit der Frau.

Bon Lola Landau .

Das Heim, deffen Türen vor der Frau weit aufsprangen und hinter denen eine neue Welt mit ihrem Werkgetriebe sie zu sich riß, umschließt sie von neuem mit seinen dichten Wänden. Zurückge­stoßen wird sie durch die Nöte der Zeit auf den Blaz, von dem fic im Mittelalter ausging, dem Ehrenrecht der Hauswirtin, der Schaffne: rin und Schafferin in den Räumen, der ehrbaren Haushälterin ihres Gatten. Und während sie entwöhnt der groben Dienste sich zu den

Deutschnationale und Sachverständigengutachten. nationalen nicht mehr hochaftuell ist, begeben sich die um Seitdem die Frage des Regierungeintritts den Deutsch we starp zurück auf den Boden des bequemen Schlagworts vom 3 weit en Versailles ", der unbedingten Ablehnung der Sachverständigengutachten. Auf dem Parteitag der Kreis: gruppe Niederbarnim der Deutschnationalen Volkspartei hielt Graf Bestarp eine längere Rede über die Politik, die die deutschnationale Reichstagsfraktion in der Frage der Regie: rungsbildung und des Sachverständigen gutachtens bisher verfolgt hat. Dabei ging er auf die Frage Industrie und Gutachten" ein. Die Deutsche Zeitung" berichtet darüber:

Bemerkenswert waren Ausführungen, die der Redner auf An­fragen aus der Bersammlung hin machte, so auf die Frage, was der Parteivorstand getan habe, um auch weitere Kreise der Industrie für eine nationale Politik zu gewinnen, und wie er sich zu der Deutschen Industriellen Vereinigung" stelle. Graf estarp erklärte, daß die neue Vereinigung bisher nicht offiziell mit der Partei Fühlung genommen habe, daß aber eine Verständi gung über das tattische Vorgehen nicht vonnöten sei, da ia die Industriellen Bereinigung auch ohne dies die Linie der deutschnationalen Frattionspolitit in der Frage des Gutachtens halte."

Die Linie der deutschnationalen Fraktionspolitik soll also identisch sein mit der Linie der Industriellen- Vereinigung". un fann man von einer Linie der deutschnationalen Fraktionspolitit schwer sprechen. Das ist ein mannig­fach gebrochenes, gefrümmtes und gedrehtes Gebilde. Aber die Linie der Industriellen- Bereinigung" ist klar: bedin­gungslose Ablehnung der Gutachten, die ein 3 weites Versailles darstellen.

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Diese Linie hat die deutschnationale Fraktion bisher nicht eingenommen. Die Industriellen namentlich aus dem be­feßten Gebiet haben von ihr um des Lebensinteresses der Wirtschaft willen wiederholt die Durchführung der Gutachten gefordert. Herr Hoesch, der auch zur deutschnationalen Fraktion gehört, hat schleunige Arbeit gefordert und sich auf die Forderungen der Wirtschaft gestützt.

Die Erklärung Bestarps soll demnach eine neue Drehung der deutschnationalen Fraktionspolitik anzeigen: die Wendung zur Intransigenz in der Frage der Gutachten. Ob West arp, indem er sich unter die Führung der Bano und Genossen begibt, an die bevorstehende Tagung des Reichsver bandes der deutschen Industrie über die Gutachten gedacht hat? Sind die Industriellen- Bereinigung" und die Hugenberg Gruppe inzwischen eins geworden?

Was will der Stahlhelm"?

Ein wertvolles Eingeständnis.

Der Stahlhelm" ist angeblich eine un politische Zusammenfassung ehemaliger Frontfoldaten, die sich Körper pflege und die Pflege des vaterländischen Gedankens zum 3iel fegt. Wäre sie das, jo ließe sich gegen die Bereinigung nichts einwenden. Aber wir haben bereits des öfteren darauf hinweisen können, daß der Stahlhelm" sich ganz andere Auf­gaben gestellt hat als die im offiziellen Brogramm angegebe­nen. In diesem Zusammenhang mußte auch auf die Soldaten spielerei des Stahlhelms aufmerksam gemacht werden, die- wie in Halle wiederholt zu unliebsamen Weiterungen führte. Gerade diese Seite seiner Betätigung darf nicht aus dem Auge

volles, ja Heroisches liegt in dieser Verrichtung, die wie die Mühe der Ameisen namenlos und ohne Triumph der sichtbaren persönlichen Schöpfung wirken muß.

schweren Berrichtungen, nieberbüdt, enijagi jie nicht nut meistens reißende Wildnis geworden ist und das geben jeben, ber aus dem

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verloren werden, da sie z. B. in den Tagen vor dem Mün­dhener Butsch zu an Preffionen grenzenden po litischen Beeinflussungsversuchen geführt hat. Damals zog sich die Leitung des Stahlhelms, als die verschie­denen Versuche zwecks Errichtung der Diftatur mißglückt waren, auf den Standpunkt zurück, daß sie lediglich im Ein­verständnis mit jenen, nationalen" Rreifen gehandelt habe, die ein Chaos in Deutschland vermeiden wollten, daß sie selbst aber feine politischen Ziele verfolgt habe. Für jeden, der Be­scheid mußte, war es allerdings ein offenes Geheimnis, daß der Stahlhelm und seine Leitung unter dem Deckmantel der natio­nalen" Aufgaben ganz bestimmte politische Ziele auch die die Wiedererrichtung der Monarchie be­weiter verfolgte. Der Stahlhelm" ist ein Kampfbund gegen die Republif, er ist das Sammelbeden jener, treiben.

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einem Werbeblatt der Deutschen Zeitung", in dem Eine wichtige Bestätigung dieser Tatsache findet man in neben Hindenburg , Dinter, Schlange- Schöningen auch der Führer des Stahlhelms Oberstleutnant o. D. v. Düsterberg mit einem Beitrag verireten ist. Sein kurzer Wahrspruch lautet:

aller Deutschen in einem mächtigen, auf völtischer und sozialer Unser heiligstes Zielt ist die Befreiung und Einigung Grundlage errichteten Kaiserreiches.

Dieses Ziel fann niemals eine Partei, sondern der Zusammen­schluß aller national und völkisch gesinnten Deutschen erreichen.

Die Worte find absolut eindeutig. Indem Düsterberg als Führer des Stahlhelms unterzeichnet und von unserem" Ziel spricht, unterstreicht er noch einmal, daß er damit die Ziele des Stahlhelms wiedergibt. Die Sicherheitsorgane der Republik haben alfo allen Anlaß, dem Stahlhelm und feiner Leitung scharf auf die Finger zu sehen. Außenpoli­tifche Rücksichten, die nur zu oft an falscher Stelle vor­geschoben werden, bestehen beim Stahlhelm", der sich ausdrücklich auf verfaffungswidrige innenpoli tische 3iele feftlegt, auf keinen Fall.

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Keine Militärwaffen für Verbände.

Nach der Meldung einer Lotal- Korr. hat das Reichswehr ministerium jedes Verleihen von militärischen Bekleidungs­und Ausrüstungsstüden sowie von Dienstwaffen an Privatpersonen, Vereine, Bünde und dergleichen verboten. Da die Reichswehr fein Mastenleihgeschäft ist, spricht das Berbot nur Selbstverständ­liches aus.

Kommunisten und Gemeindevertretung. Konflikt in Halle.

Halle a. S., 21. Juni .( Eigener Drahtbericht.) In der Er Stadtverordneten öffnungsversammlung der der Halleschen haben die Kommunisten nach bekanntem Muster eine Erklärung abgegeben, in der sie ausdrücklich hervorheben, daß sie sich an teine anderen Geseze und Vorschriften gebunden erachten als an die ihrer Auftraggeber, die Kommunistische Partei und die in ihr vereinigten Wähler sowie aller hinter ihr stehenden Arbeitermassen, daß sie ferner die Stadtverordnetenversammlung lediglich als Tribüne im Klaffenfampf der Arbeiter gegen die Aus­beuter betrachtet und sie zur Aufrichtung der Dittatur des Proletariats benugen würde".

Die ferneren Sigungen verliefen tumultuarifch. In der gestri gen Sigung forderte daher der deutschnationale Stadtverorde netenvorsteher die fommunistischen Stadtverordneten zum Widerruf dieser Erklärung auf, da andernfalls sie den Ausschluß von der ferneren Teilnahme an den Sitzungen bis zum erfolgten Widerruf zu gemärtigen hätten. Die namentliche Auf­forderung zum Widerruf verlief ergebnislos. Der befannte fommu nistische Abgeordnete Rilian, der wissenschaftliche Leiter" der RBD., vermodyte fich nur die Aeußerung abzuringen: Ihr könnt uns den Buckel runterrutschen, von oben nach unten und von unten nach oben!" Infolgedessen wurde mangels Widerrufs jeder ein eine tommunistische Stadtverordnete ausgc= schlossen und die Fraktion zum Berlaffen des Eitzungsfaales auf. gefordert. Infolge des entstehenden Tumults wurde die Sigung geschlossen.

zweiten schwebten die Menschen in der Luft und flebten ohne Plastik an den Wänden des märchenhaft- verwunschenen Rigoletto- Domizils. Ganz prachtvoll gelungen sind die beiden letzten Szenen, denen man auch bildlich schon Schickiaisbedeutung anmerfie. All das aber märe noch tein Fest gewefen ohne die Verdi Sänger. Hedwig Debitfa, jüngst eine reizende Vartha, jekt eine erlebensstarfe Gilda, die ihre berühmte Koloraturarie nicht nur als Arie, nicht nur italienisch und blizsauber, sondern mit weiblich gehobener Empfindung fingt. Gie ist eine wirkliche Bereicherung des Berliner Staatsopern- Ensembles; man halte sie feft( ebenso die liebenswürdige, höchst charmante mufitantisch sichere Spielatiftin settrit). Rigoletto ist Schlus nus. Es ist seine durchdachteste, seine größte, feine fünstlerisch Seine Stimme ist veri jedem Ton der Demut und der Rache. edelsten deutschem Timbre, aber die Leidenschaft des Leidenden und Rächenden ist von südlicher Art. Schlusnus ist Mittelpunkt des Spiels, Hauptziel großer Ovationen. Oder er wäre es allein, wenn Gigli nicht den Herzeg fange. Dieser Meistertenor hat sich nun freigesungen, mit Stimme, Herz, Spiel. Ohne Hemmung, mit leichter, guter Richtung nach dem Effekt zu, aber immer unter dem Befehí ciner glüdhaften, edlen, unerschütterlich schönen Tenorstimme, fo fingt dieser Enriker. Sein donna e mobile wird eiro Kabinettftüd, wie einst in Venedig zur Uraufführung im Jahre 1851. Drei Mai verlangte ein hrmrisch begeistertes Publifum den Weltschlager. Drai Mal schmettert Gigli das hohe h heraus, drei Mal nuanciert er perfchiedene Grundstimmungen, Lichtfein, Tascimität, Selbstparodie Schöngesangs,

Durchblutetſte Rolle. Seine Tragit greift ang öptes, fit jeber Weicile,

Und dennoch, würde diese Arbeit eingestellt, so entstände Läh. mung und Verwirrung wie in einer verlassenen Fabrit. Ein toten ähnlicher Zustand. Die Dinge des Heims, gepflegt und verzärtelt wie Rinder, ständen befleckt und verwahrloft im Wege. Allmählich wür­den sie erkranten, und da ihnen jedes Leben entzogen wäre, hätten fie nicht mehr die heilsame ausströmende Kraft auf die Bewohner der Räume. Denn von umhegten Dingen geht mehr lebendige Hiße und Stärkung aus als wir ahnen. Gerade heute, wo die Welt eine einem Berufe, der sie innerlich mehr erfüllte und ihrem Antlig ein Haustor tritt, wie eine Beute verschlingt, tragen die Menschen den festeres Profil gab, sondern sie leistet vor allem eine Arbeit, die Gedanken an ihr Zuhause wie einen festen Kristall im Blid. Belcher deshalb die undankvarste ist, weil sie auch heute noch nicht genügend Widerspruch! Das Heim, das im Aufbau ſeiner vielen winzigen in ihrem Kraftaufwand und Werte geschäßt wird. Teile täglich zerbrödelt wie ein Ameifenbau, bleibt doch das einzig Wirklich, der Achtstundentag ist in diesem ursprünglichen Be- Feste und Standhafte im Tumult allen Wirkens. Das sind die ge­rufe des Weibes nicht Wohltat geworden. Es gibt überhaupt keine heimen Ausstrahlungen der Frau, die durch die Dinge als Mittler Begrenzung ihrer Arbeitszeit wie in der Tätigkeit des Mannes, dem sich unendlich fein und weit verzweigen. Das ist ihre ätherische un­nach harter anhaltender Anstrengung doch die Muße völlig befreiter sichtbare Wirkung, die noch im Gewühl auf den Gesichtern ihrer Lieben haftet. Und dies fei der Frau unserer Notjahre, die zurüd Stunden gegönnt ist. Von früh bis abends ist die Frau im Hause verbannt ist aus Weite in Enge, von der Tribüne des freien Blazes in Bewegung, sie wird niemals vollkommen fertig, nie ist ihre Tätig in die Kleinarbeit des Hauses, helle Gewißheit, daß doch keiner ihrer feit ganz vollendet, die zersplittert und unterbrochen durch kleine Baufen nicht an demselben Blaze weiterschaffen kann. Diese Arbeit Handgriffe umsonst gefchieht. Und Dant ist es schließlich, wenn fie über das frische zersträut sich durch alle Räume, läuft mit immer bewegten Füßen durch weiß des Tischtuchs das Glanzlicht eines Lächelns auf den Gesich. Carusos würdig. Und als ob man das Startum endgültig begraben

die Flure, von Küche zu Zimmer, Gänge, die ausgemessen ermatten­der als Märsche sind. Diese Arbeit hat überall Augen, streift an den Wänden hoch, friecht auf den Dielen entlang und führt den ununter­brochenen und täglich erneuten Kampf mit dem Staub, der so schwer auf den Dingen lastet. Ein Gögendienst, ein Stlavendienst der Dinge, ein ewiges Ringen mit der Materie, daß auch sie sich in Geist, den freundlichen Hauch des Heims verwandle.

tern aufleuchten sieht, das Unzerstörbarsie von allem, das sie geben

tann: Seele.

Abschied von der Staatsoper.

Und es liegt etwas tragisch Unfruchtbares in dieser Arbeit, die Berlin seit dem Krieg nicht gehört. Man man fühlte es an den

mitten in voller Tätigkeit unaufhörlich zerstört wird. Frauen find wie die Danaiden, die endlos und vergeblich die durchlöcherten Krüge füllen müssen, das Wasser des täglichen Segens einzuschenken, das ihnen immer wieder entrinnt. Da mühen fie sich mit forgengefüllten Händen, und die Spuren ihrer Mühe werden sofort verwischt. Da wird der Glanz eines Mittagstisches in einer halben Stunde nieder­gerissen, nachdem der ganze Vormittag zu seiner Herrichtung ver­wandt wurde. Da zerfällt jeden Abend die harmonische Ordnung der Zimmer, jeder Morgen zeigt die Verwüstung von Räumen, die wieder mit Sinn und lichtvoller Sauberkeit zu beleben sind. Das Wert der Frau hier und wie anders das Werf des Mannes mofaithaft aus unendlich vielen fleinen Verrichtungen des Tages zu fammengefeht, bleibt nicht stehen wie ein Bau, sondern zerbröckelt unter ihren Fingern. Das vollendete Wert dankt dem Manne, un­bantbar blidt das Wert im Haufe die Frau an. Und etwas Opfer­

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Es war ein schmerzlicher Abschied. Denn eine im Ganzen und den Teilen bessere, feurigere musikantischere Aufführung des Rigoletto " als gestern unter Kleibers Leitung wurde in endlich einmal, was italienisches Tempo, was Steigerungen find, ersten Taften des Vorspiels, an den feinen Schattierungen in den hören, man spürte es felbit in Banalitäter der Festmärsche, man erkannte, daß hier einer am Bult saß, der neben dem Fleiß und dem Handwerk auch das unerlernbare Stilgefühl mitbringt. Die Aida­Schlappe ist endgültig vergessen. Rezitative, Begleitungen frei ge­fungener, frei verzierter Arie wie sicher, wie vollendet war das alles! Auf der Bühne jelber halle Sörth alles getan, um Stim mung in die Gruppen zu bringen. Das Düftere war in Licht, Musif, verhaltener Bewegung ebenso festgehalten wie das Lichte und Leicht. finnige. Das filhouettenhafte Aufeinander- Schweben von Rigoletto und Sparafucile, das Zucken von Gestolten im Gewitter des letzten Bildes, auch die Laune des Sanzbildes waren regiehaft gefärbt. Man spürte überall die Hand und das nirtsame Wort eines Regiffeurs. Bir cha u hatte neue Szenen gemal; das erste Bild war mehr aus­ftellungsmäßig oder weihnachtlich, ais bon gräflichem Geschmad, im

mcllte, übergibt man fleinere Partien erstrangigen Sängern; dem prachtvoll ausströmenden Baß Schorrs fällt der Graf von Mon­terone. dem scharf. räjurierenden Schüzendorf Sparafucile, der im Italienischen nicht ganz firmen Branzell die Ber­führerin Maddelena zu.

Eine festliche, fesselnde, festgefügte Aufführung zum Abschied. Möge das ein guter Auftakt für den Winter werden! Rurt Ginger.

Ein Stiergefecht in der ewigen Stadt. Rom , das bereits die Kämpfe der Gladiatoren mit wilden Tieren fah, wird jetzt zum erstenmal in seiner vieltausendjährigen Geschichte einen richtigen Stierfampf erleben. Bei früheren Stierfämpfen waren die Stiere nicht getötet worden. Bei dem neuesten Stierkampf aber werden 14 ausgemählte Riesenstiere, die aus Madrid gefommen sind, dem Schwerte des Toreadors zum Opfer fallen. Sie werden in dunklen Käfigen gehalten, um ihre Wut zu steigern, bis sie in die Arena hin­ausgelassen werden.

Wie man sieht, schreitet die Kultur in Mussolini - Italien rüftig vorwärts.

Urania - Borträge. Theater. Säglich 5, 7 u. 9 Uhr: Der Bergdes Schidials". Hörsaal. Sonnt., Mittw., Freit. 8 Uhr, Mont. 6 Uhr: Bon der Zugipise zum Wasmann ". Dienst., Donn. 6 Uhr, Sonnt. 6% Uhr: Das Berden des Menschen". Sonnt., Dienst., Mittw., Freit. 6 Uhr, Mont., Donn., Sonnab. 8 Uhr: Mount Everest ".