nc. 2�2»«1. Jahrgang V!enst->I>, 24.?uni 1924
Die Verkehrssicherheit in Serlin.
Das Unglück am Potsdamer Bahnhof läßt die Frage akut wer- den, ob die vorhandenen technischen Einrichtungen zur Bewältigung des Verkehrs einer Großstadt genügen. Ueberrafchend schnell war die Eisenbahndirettion mit der Feststellung bei der Hand, die Schuld an dem Zusammenstoß trag« der Stellwerksbeamte, der ein falsches Signal gegeben habe. Verursacht war die falsche Signalgebung durch ein Versagen im elektrischen Blockwerk, ohne das der Beamte seinen Fehler nicht hätte machen können. Es wäre zu wünschen, daß die Eisenbahndirektion statt sich mit dem Problem patentierter Zeit- kartenrahmen den Kopf zu zerbrechen, an der Beseitigung der Ge- fahrpunkte arbeitet, die sich, wahrscheinlich der Eisenbahndirektilm als solche wohl bekannt, seit Iahren an mehreren Stellen des Berliner Bahnnetzes befinden und Leben und Gesundheit der Fahrgäste be- drohen. Eisenbahn. Hier soll nur eine Stelle der Behörde ins Gedächtnis gerufen werden, dt« bisher von einem größeren Unglücksfall verschont ge- blieben ist, das Gelände westlich vom Bahnhof Charlottenburg. Dort münden die zahlreichen Gleise der Fernbahn, der Pots- damer und Spandauer Vorortbahn, des Nord- und des Südrings in die vier Gleise der Stadtbahn ein. Dazu kommt noch eine Reihe von Rangiergleisen. Auf einer Läng« von 750 Meter lausen alle diese Gleis« im gleichen Niveau neben- einander her, so daß ein Gewirr von Weichen und Schienenkreuzun- gen— jede einzelne eine Gefahr— entsteht. Hier herrscht zu ver- schiedensten Zeiten ein außerordentlich reger Verkehr. Aus der Stadt- bahn fahren in jeder Richtung die Züge in Abständen von 2— 3 Minuten. Zeder dieser Züge muß die gefährliche Stelle paflieren. Aus der beigegebenen schematischen Skizze sind die Gleise der Ring- und , Potsdamer Vorortbahn gezeichnet. Obwohl sie überdies stark ver- e i n f a ch t ist, geht aus ihr ohne weiteres hervor, in welche Lebens- gefahr sich begibt, wer dies« Bahn benutzt. Fährt man z. B. von Charlottenburg nach Halensee , so kreuzt man erstens die Züge aus Westend , zweitens die aus Grunewald , drittens die aus Halensee snach Westend ). Es bedarf der schärfsten Aufmerksamkeit des Per- fonals, um an diesen Stellen, die jedesmal auf dem gleichen Niveau liegen, ein In-die-Flanke-Fahren zweier sich in entgegengesetzter Richtung bewegender Züge zu vermeiden. Es muß daraus gedrun- gen werden, diese Schienenkreuzunqen durch Untertunnelungen aus der Welt zu schaffen, damit wenigstens die größten Gefahrenquellen verschwinden. Bei dieser Gelegenheit sei«ine für den Großstadtver- kehr ganz unverständliche Zahrplanordnung erwähnt. Gegen 81/» Uhr morgens läuft von Halensee her ein übrigens gewöhnlich voll besetzter Zug in Charlottenburg ein, der dort endet. Dieser Zug muß dann rückwärts aus dem Bahnhof geschoben werden, auf diese Weise ein höchst gefährliches Hindernis für die auf dasselbe Gelei« strebenden Züge aus Grunewald bildend. Und das zur Zeit des starken Morgenverkehrs. Hochbahn . Noch unverständlicher ist eine unbegreiflicherweis« von der Ber - kehrspolizei geduldete Maßnahme der Untergrundbahn. Aus Spar- famkeitsrücksichten fahren feit mehreren Monaten die Züge zwischen Fehrbelliner Platz und Dahlem ohne Zugbegleiter. Bei dem Hoch- bahnunglück am Gleisdreieck im Jahre 1906 hatte man der Direktion den Vorwurf gemocht, daß das für den Zugbegleiter angelegte Guck- loch zu klein fei, durch das er die Strecke mit zu beobachten hatte. Damals wurden sofort größer« Beobachtunqsfenster angebracht, in den neuen Wagen wurde sogar für den Begleiter ein besonderer Platz mit großer Fensterscheibe eingerichtet. Dies« neuen Wagen verkehren jetzt auf der Dahlemer Streck«. Aber der schöne Platz ist leer. Die Fahrgäste sind dem Wagenführer allein aus Gedeih und Verderb ausgeliefert. Das Vertrauen, das ihm die Direktion da- mit entgegenbringt, ist für ihn gewiß erfreulich. Immerhin kann aber auch der vertrauenswürdigste Beamte durch eine plötzlich aus- tretende Erkrankung an der Ausübung seiner Funktionen gehindert werden. Da die Gehälter der Hochbahner bekanntlich ungemein nie- drig sind, liegt eine Ohnmacht des Wagenführers durchaus im Be- reich der Möglichkeit. In diesem Falle würde zwar der Strom bei der Eigentümlichkeit der Schalworrichtung ausgeschaltet, der Zug
würde aber nicht gebremst und ein etwaiges Haltesignal mit großer Geschwindigkeit überfahren werden. Was in diesen Zeilen ousge- führt ist, sind nur Beispiele. Die beleuchteten Zustände würden für das Jahr 1880 eben noch angehen. Für 1924 sind sie blamabel. Straßenbahn. Auch bei der Straßenbahn könnte die Zahl der Unfälle, die allerdings seltener den Charakter von Massenkatastrophen tragen, mit einfachen Mitteln herobgedrückt werden. In der Tauentzienstraße hat die Straßenbahn einen eigenen, in Rasen eingebetteten Bahnkörper. Die Rasenflächen sind an den Wegübergängen mtt einem nur etwa 30 Zentimeter hohen kurzen Eckgitter gegen das Be-
Irlach. Qunewalci v.
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treten geschützt. Diese Gitter werden häufig bei Abend von Eiligen übersehen, die auf den fahrenden Wagen aufspringen wollen, über sie stolpern und nun zwischen Trieb- und Anhängewagen geraten. Auf diese Weis« sind in der Tauentzienstraße eine Reihe von Menschen zu schwerem Schaden gekommen oder haben ihr Leben eingebüßt. Di« Gitter bleiben unentwegt. Fällt ein Unglücklicher vor den fahrenden Anhängewagen, so wird er oft eine lange Strecke mitgeschleift, ehe der Führer den Zug zum Halten bringt. Denn wenn sich im Augen- blick des Unfalls der Schaffner im Innern des Triebwagens befindet, so kann er die Notsignale seines Kollegen vom Anhängewagen nicht hören. Es wäre eine Kleinigkeit, eine Vorrichtung zu treffen, mit der für Fäll« dringender Gefahr«ine direkte Verständigung vom An- Hänger zum Triebwagen bewirkt wird. Auch die technischen Schmie- rigkeiten, den offenen Raum zwischen Vorder- und Hinterwagen seil- lich abzuschließen und so das Hineinfallen von Strauchelnden zu verhindern oder wenigstens zu erschweren, sind nicht unüberwindlich
Aeuer aus dem Moabiter Güterbahnhof. Durch Selbstentzün- dung fing auf dem Moabiter Güterbahnhof am Sonntag abend ein mit Briketts beladener Waggon Feuer. Di« herbei- gerufene Feuerwehr konnte weitere Ausdehnung des Feuers ver- hindern.
Ein Kriegerüenkmal in Serlin. Am Sonntag wurde in Berlin ein«r öffentlicher Stelle errich- tetes Kriegerdenkmal enthüllt. Den Gefallenen des ehemalige,'. Franzer-Regiments gilt dieses Erinnerungszeichen, das von einem privaten Komitee hauptsächlich aus Spenden ehemaliger Franzer gestiftet worden ist. Als Platz für das von Prof. Encke geschaffene Bildwerk, das einen verwundet Niedergesunkenen dar- stellt, ist die der Franzer-Kaserne benachbarte Mittelpromonade der Bärwald st raße hergegeben worden. Bei der Enthüllungsscier scheint man— wenn wir nach dem urteilen dürfen, was uns darüber bekanntgeworden ist— sich von gröbsten Provokationen ferngehalten zu haben. Daß man aber d«e Gelegenheit zur Veranstaltung einer militärischen Dcmon- st r a t i o n nicht ungenutzt vorübergehen lassen würde, war im vor- aus anzunehmen. Ein halbes Schock Kriegervercine mit ihren Fahnen, ein Trupp Reichswehr mit Musik, ein Dutzend höherer Ossi- ziere a. D. in den Uniformen der monarchischen Zeit, dazu der ganze Aufwand an bunten und glitzernden Orden und Vereinsabzeichen— das olles macht Eindruck auf Leute, die für so etwas empfänglich sind. Vor der Denkmalsenthüllmig wurde ein„Feldgottesdienst" abgehalten, der schon wegen des Straßenbahnverkehrs nur auf dem Kasernenhof stattfinden konnte. Der evangelische Divisionspfarrer I r m e r glaubte aber klagen zu sollen:„Wie geht es jetzt in unserem Volke zu! HinterMauern müssen wir unsere Liebe zum Vater- land verbergen!" Einen lächerlichen Lufthieb richtete-er gegen die Männer der Revolution—„Novemberhelden" nannte er sie spottend— die dem deutschen Bolk den Gottezglauben hätten aus dem Herzen reißen wollen, was ihnen aber nicht gelungen sei und nie gelingen werde. Er prophezeite, daß die Blutsaat, zu der auch die Franzer beigetragen haben, sich zur Blüte entfalteni und ihre Frucht bringen werde. Bismarck , der große Kaiser(er meinte Wilhelm I.) und Martin Luther hätten Gott auf ihrer Seite gehabt und mit seiner Hilfe ihr Werk vollbracht. Daß Wilhelm II. bei allen ihm so geläufigen Anrufungen Gottes das deutsche Volk ins U n- fl l ü ck„regiert" hat, erwähnte der Geistliche nicht. Der nach ihm prechende katholische Divisionspfarrer S ch e n ck schlug einen merklich anderen Ton an. Sogleich im Eingang seiner Rede sprach er die Hoffnung aus, daß eine nochmalige Feier wie diese allen jetzt leben- den Deutschen und vielleicht dem deutschen Volk für die Zukunft erspart bleiben werde. Das klang fast wie die kürzer gefaßte For- derung: Nie wieder Krieg! Für die Enthüllungsfeier wurden im weiten Umkreis um den Denkmalsplatz die Straßen durch ein starkes Polizeiaufgebot abgesperrt. An mehreren Häufern der Nachbarschaft hatte man schwarzweißrote Fahnen aus- gehängt, wie wenn wir noch die Monarchie und ihren„glorreichen" Wilhelm II. hätten. General a. D. v. Q u a st, Generalleutnant a. D. v. R o« d e r und Oberstleutnant a. D. O t t�> hielten Reden voll „militärischen Geistes":„Wenn einst der Ruf aufs neue ergehen sollte"— usw. Jedes Kriegerdenkmal, selbst kläglicher Denkmalskitsch, wie die Zeit nach 1879/71 ihn uns in Masse beschert hat, kann bei richtiger Bettachtung ergreifend wirken. Jedes Denkmal zur Erinnerung an den Krieg von 1914/18 muß immer aufs neue in uns den Ge- danken an die furchtbaren Opfxr des Krieges auf- peitschen, bei jedem dieser Denkmäler mutz der grausige Zug der fast zwei Millionen Jünglinge und Männer, die in dem Krieg hin- geschlachtet wurden, an unserem Auge vorüberziehen. Jedes dieser Denkmäler wollen wir als Mahnmal und Warnmal gelten lassen, als eine gewaltige Anklage gegen verbrecherische Kriegstreiber und Kriegshetzer, die imsägliches Unglück über das deuffche Volk gebracht haben und es mit unausdenkbarem neuen Unglück bedrohen. Das am Sonntag enthüllte, Kriegerdenkmai trägt als Widmung die Jahreszahlen 1914—1918 und das auf die Franzer hindeutende alte Regimentsabzeichen mit der' Krone. Ja- wohl, auch die Krone gehört auf das Denkmal, auch sie wollen wir gelten lassen als unentbehrlichen Bestandteil dieses Mahn- und Warn« mals. Bei ihrem Anblick foll fichs jedem in das Hirn hineinhämmern, daß die Monarchie all das Unglück verschuldet hat, unter dem das deutsche Volk seit 1914 gelitten hat und noch aus lange Zeit hinaus wird leiden müssen.
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Dann brauste die Orgel von neuem auf— die Menge kam in Bewegung. Man drängte dem Ausgang zu. Tullia umklammerte Renzos Arm. Draußen, gerade am Palazzo Ferrati, stand der Vater. Er winkte die beiden lebhaft zu sich heran. Irgend etwas aber mußte geschehen. „Wartet einen Augenblick," sagte Renzo,„ich habe hier für die Ferratis eine Bestellung von dem Professor in Syrakus ." Adrianis traten ehrfürchtig zur Seite. Das Eingangstor war unoerschlossen. Renzo sah einen engen Hof, in dem hohe Oleanderbüsche standen. Der alle Diener, der auf einer Steinbank saß, trat ge- messen vor ihn hin. „Sie wünschen?" fragte er kalt. Renzo zog das Tor hinter sich zu. Alles vergessend, ganz verwirrt, sagte er:„Ich möchte mir die Frage erlauben, wann ich die Dame sprechen kann, die bei der Marchesa Ferrati zu Besuch ist." „Hier ist keine Dame zu Besuch." sagte der Diener starr. Aber— ich sah doch eine Dame am Fenster sitzen— während der Prozession." Sie irren sich, antwortete der Diener eistg. Rein, nein!" Renzo wurde erregt.„Ich sah sie deut- lick ein Herr stand hinter ihr— tief im Zimmer." Sie irren sich!" Dieses Mal herrschte der alte Mann ibn beitia an...Hier wohnt nur die Marchesa Ferrati. keine Dame und kein Herr— bitte!" Er zeigte auf das angelehnte ~Dr Als Renzo den Hof taumelnd verließ, hörte er, daß der Diener hinter ihm abschloß.« � n Ja— war er denn von Sinnen? War das alles nur ein Gaukelspiel gewesen? Unmöglich!_ Sie hatte leibhaftig dort gesessen, die Schöne I Der Mann hatte zu ihr gesprochen. Dann kam der Sonnenblitz im Fenster, der Diener— er schloß die Läden. Waren die beiden nur wenig« Augenblicke lang am offenen Fenster gewesen? Waren sie noch dort? Hinter den schweren Läden? Waren sie immer dort?
War es ein Geheimnis? Lebten sie— lebten sie nicht? Wirr im Kopf schritt er auf seine Angehörigen zu. „Du scheinst aber schön müde nach deiner Seefahrt zu sein!" sagte Tullia neckend. „Bin ich auch." Er stolperte zwischen den beiden die Gasse hinauf. Den ganzen Tag über war er verwirrt und erregt. Es konnte ihm nichts nützen, nochmals zum Palazzo zu gehen, der Diener würde ihm die Tür weisen, und dennoch hielt es ihn nicht bei den Seinen. Als die weißen Häuser von Taormina die ersten violetten Schleier um sich zogen, kletterte er den Berg hinauf, hoch ins Gestein, um in der großen Stille vielleicht die Gnade zu emp- fangen, den Kopf seiner Venus nochmals zu erschauen. Und wie er still dort oben saß, um ihn her die kühnen Schwingungen des Gebirges, weicher Duft in den Tälern, die unabsehbare blaugrüne Meeresfläche vom letzten roten Gold des Tages durchzogen, da formte sich das Antlitz in seinem Innern. Zug um Zug sah er die Herrliche. „Und dennoch habe ich dich gesehen!" rief er,„dennoch! Und du lebst!" Dankbaren Herzens stieg er hinab, einen anderen Weg, in eine enge Gasse hinein. Die klare Besinnung war ihm wiedergekommen. Der Alte wollte eben nicht antworten, das war es. Irgend etwas steckte dahinter. Er war doch kein Bursche, der eitel Blendwerk sah. Am besten wohl ging er nochmals zum Palazzo; irgend etwas würde er gewiß erfahren. Dann kam ihm ein Gedanke! Wie nun, wenn er den Ercole schickte? Ercole, der seine Schwester heimführen wollte! Dieser schlaue, mutige Kerl würde gewiß alles daran setzen, um ihm einen Gefallen zu erweisen. Er selbst durfte sich nicht noch einmal vorwagen. Ercole, das war der richttge Mann! Renzo war glücklich, ihn im Hause seiner Ellern an- zutreffen. „Du wolltest mich wohl abholen?" fragte Ercole schnell, als Renzo eintrat. „Ja, das wollte ich." Kaum waren sie draußen, da nahm ihn Renzo auf die Seite, und heiß erfüllt von dem Erlebten, sagte er Ercole alles, was in ihm klang und rief— alles, von dem Tage an, da er in Neapel vor der Nachbildung der Venus stand, bis zu der wunderbaren Erscheinung am Fenster des Palazzo.
„Das hat alles'Fleisch und Blut!" sagte Ercole, ihn herzhaft auf die Schulter schlagend,„und du kannst mich einen dummen Tropf und Prahlhans nennen— nein, Agnese sogar kann es tun, wenn ich dir nicht heute noch berichte, wer deine Dame war. Doch alles Zug um Zug! Hilfft du mir, so helfe ich dir. Du verstehst mich." „Gewiß verstehe ich dich," sagte Renz«,„hier, meine Hand!" Jetzt kehrte Sicherheit in Renzos Leben zurück. Auch war es eine Erleichterung, einen Genossen zu haben, einen Wissenden. Als die Nacht das kleine Haus im Steingeröll schon unter ihre Flügel genommen hatte, flötete draußen unter Renzos Fenster ein seltsamer Vogel. Renzo stand leise auf und schlich davon. Draußen im Mondlicht stand Ercole. Er schwang seine Mütze triumphierend über seinem Kopfe. „Zwei Mädchen habe ich um deinetwillen im Arme ge- habt," sagte er leise, seine Zähne blitzten im stillen Gelächter, „die eine war garstig wie eine Natter, die sich häutet, und die andere—! Dank dem Himmel, daß ich abreise! Sie klebte wie ein Bündel Kletten! Aber ich weiß, wer deine Dame ist. Auf wenige Stunden nur war sie hier, und mir scheint, sie wollte nicht gesehen sein: es ist die Principessa Livia di San Cataldo." „Livia di San Cataldo? Bianca, Bianca!" rief Renzo unterdrückt. „Nein," sagte Ercole entschieden, erneut in ein stilles Lachen ausbrechend,„heute gehe ich zu keinem Mädchen mehr, das kann ich vor Agnese nicht verantworten. Auch zu keiner Bianca! Auch nicht um meines zukünftigen Schwagers willen. Addio!" Er schwenkte seinen Hut und lief davon. „Livia di San Cataldo! Livia!" sagte Renzo leise, wie verzaubert. Wege öffneten sich— 7. „Unmögliches gibt es nicht!" beteuerte Ercole, sein strahlendes Gesicht Renzo zuwendend. Die beiden lachten sich an. Sie saßen, die pralle Mittagssonne aufsaugend, in der Nähe der Porta Messina, auf dem einzigen Platze der Stadt, von dem ein weiter Blick über das Meer hinabgeht. In ihrer Nähe lagen etliche Männer stumm auf heißen, hellen Steinen. Frauen und Mädchen, hohe Wassepkrüge auf dem Haupte tragend, gingen aufrecht, auf weichen Sohlen, vorüber. (Fortsetzung folgt.! �