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leichterungen geschaffen werden müffen, hat fich die Reichsreglerung entschlossen, die Ausfuhr landwirtschaftlicher Pro. dufte bedeutend zu erleichtern. Sie ist sich allerdings darüber klar, daß infolge der mangelnden Nachfrage nach deutschen Landwirtschaftlichen   Erzeugnissen im Auslande eine durchgrei fende wirtschaftliche Entspannung durch Ausfuhrerleichterungen allein nicht zu erhoffen ist.

8. Allgemeine Handels- und Wirtschaftspolitik.

Die Reichsregierung ist sich darüber klar, daß die gegenwärtige zumeist weit unter dem Weltmarktniveau stehende Preisgestaltung für landwirtschaftliche Erzeugnisse mit einem völligen Ruin des deutschen   Nährstandes enden muß, falls nicht alle Wege zur Abhilfe alsbald beschritten werden.

Die Reichsregierung ist sich des Ernstes der Lage, besonders im Interesse der Verbraucherschaft voll bewußt. Die Aufrecht erhaltung einer intensiven Bewirtschaftung der deutschen   Scholle ist das Kernstück der Ernährungsfrage des deutschen  Boltes überhaupt. Der Landwirtschaft muß die Hoffnung auf einen ihre Eristenz gewährleistenden Ertrag der bevorstehenden Herbst­bestellungsarbeiten schon jest gegeben werden. Die Reichsregierung hat deshalb befchloffen, alsbald die erforderlichen Gesehentwürfe den gefehgebenden Körperschaften zugehen zu lassen, die die Berhinde rung einer weiteren Ertensivierung der landwirtschaftlichen Wirt­schaftsform sowie dem Schuh der heimischen Landwirtschaft über­haupt zu gewährleisten geeignet find.

Die Reichsregierung ist sich darüber flar, daß eine gleich­bleibenbe und durch Erschütterungen auf dem Weltmarkte mög­lichst unberührte Preisgestaltung für landwirtschaftliche Erzeugnisse nicht nur im Interesse der Landwirtschaft selbst, sondern ebenso im Interesse der Verbraucherschaft liegt. Eine solche gleich­mäßige Breisgestaltung läßt sich aber nur burch eine Gefeßgebung gewährleisten, die die Preisunterschiede zwischen ausländischen und inländischen Produkten für den Fall des bald zu erwartenden Ein­tritts fefter Wirtschaftsgrenzen ausgleicht und auf einer für die heimische Produktion erträglichen Höhe hält. Damit durch eine folche produktionserhaltende Gesezgebung die heute noch schwer leidende Verbraucherschaft nicht geschädigt werde, wird eine Ent. spannung der Preisgestaltung auf anderer Seite beschafft werden, burch eine steuerliche Erleichterung auf dem Gebiete der Verbrauchsbelastung.

Es wird die Aufgabe des Reichsrats und Reichstags fein, diese für den Bestand des deutschen   Boltes ungemein wichtigen Brobleme baldigst durchzuarbeiten. Eine Reichsregierung, die nicht mit allem Ernste und ohne jeden weiteren Aufschub an die Lösung dieser Bebensfragen des deutschen   Volles ginge, würde in unverantwort licher Weise die Augen verschließen vor der akuten Krise, in der sich der deutsche   Nährstand befindet, sowie vor den unausbleib­lichen Folgen hieraus für die deutsche Boltsernährung. Die Reichs­regierung ist überzeugt davon, daß sämtliche Parteien des Reichstags in gemeinsamer Erkenntnis des Ernstes der Stunde unter Zurüd­stellung aller politischen Gegenfäße an die Lösung dieser Lebensfrage für das deutsche   Volk herangehen werden.( Lebh. Beifall.)

Abg. Obendiet( Komm.) wirft den Großgrundbesitzern vor, fie praßten und schlemmten heute noch genau so wie früher. Sie nußen ihre Macht bis zum Lehten aus, aber genau so wird man einmal gegen sie vorgehen. Der Großgrundbefiz müsse ohne Entschädigung

enteignet werden.

Die verschiedenen Anträge werden an die zuständigen

Ausschüsse verwiesen.

Darauf wurde die Aussprache fortgelegt.

Justizdebatte im Landtag.

Der Landtag fette heute die allgemeine Aussprache zur zweiten Lesung des Justizhaushaltes fort.

Abg. Eichhoff( D. Bp.) erflärt, feine Partei lehne die Amnestie anträge ab, denn das Vertrauen in die Strafrechts­pflege werde durch die Amnestie nur erschüttert. Die fozialdemo fratische Kritik habe lediglich ein paar Ausnahmefälle vorbringen fönnen.

Nach dem Abg. v. Wangenheim( Dtchhannov.) erhält das Wort Abg. Brüdner( Soz.): Wir müssen die Leute bedauern, die Richtern in die Hände fallen, die dem Freiherrn   v. Wangenheim geistesverwandt sind. Man sagt uns, mir trügen hier nur Aus. nahmefälle vor. Ach nein, was wir hier vorbringen, find nur Bei piele, sie sind nicht das ganze Material, die ganze traurige Wirklichkeit. Wir stellen fest, daß man im Ministerium gewillt ist, berechtigten Wünschen entgegenzukommen, allein, das ändert nichts an der Tatsache, daß auch die preußische Justiz noch unendlich weit davon entfernt ist, auch nur einigermaßen den Forde rungen der Gerechtigkeit zu entsprechen. Auch Herr Obuch von den Kommunisten glaubte, eine Attade gegen uns reiten zu müffen. Herr Obuch wird wohl selbst nicht von uns erwarten, daß wir uns mit ihm beschäftigen, ein Mann, der noch ein paar Lage, bevor er zu einer neuen Partei übertritt, für seine alte Partei Programme entwirft, ist nicht ernst zu nehmen.

Wir verlangen eine bessere Durchführung der Be. währungsfrist. Gefängnisse und Strafanstalten find über. füllt. Wo Verurteilte sich melden, ist fein Platz für sie vorhanden. Wenn die Rechte pharifäisch darüber jammert, daß die Krimi­nalität so start zunehme, so antworten wir mit einem Wort nur: Stahlbad". Während des Krieges feine Erzieher der Jugend und draußen im Feld fein Unterschied zwischen Mein und Dein. Wer wundert sich dann noch über die Folgen? Eben deshalb ver­langen wir Gnade für die Opfer einer wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung, an der diese Opfer am wenigsten schuld haben.

Der Minister hat sich in einer Verordnung für das Begnadi. gungswesen ausgesprochen. Wir erwarten, daß der Minister sich folche Richter, die über das Begnadigungswesen so abfällig sprechen, etwas genauer ansieht.

Der Strafvollzug muß humaner gestaltet werden. Es gilt die Menschen zu erziehen und nicht, sie zu vernichten. Der Strafvollzug fann einfach gar nicht human ausgeübt werden, weil die Gefängnisse überfüllt sind. Hier find allerdings dem Minifterium infolge der Finanzlage die Hände etwas gebunden. In Brunsbüttel befinden sich in der Strafanstalt 4500 Infaffen. Dort wird der Strafvollzug human vollzogen, dort ist der progressive Strafvollzug eingeführt.

Je nach der Führung erfolgt Vergünstigung: das Recht, in der Belle die Bilder der Verwandten aufzuhängen, ein Kopffissen von zu Hause zu beziehen usw. Der Direktor der Anstalt erklärte, er habe mit diesem progreffioen Strafvollzug die besten Erfahrungen gemacht. Ganz Preußen sollte sich daran eln Bor.  bild nehmen. Wir verlangen von dem Minister, daß endlich die den. Noch immer thront das Königlich" bei den Amtsgerichten, alten Hoheitszeichen bei den Justizbehörden verschwin. bei Kontursverwaltern, bei Kammergerichten. Es ist Zeit, daß mit diesem Unfug Schluß gemacht wird.

Redner führt dann Beispiele dafür an, daß manche Richter gegen fintsgerichtete Angeklagte unverkennbar voreinge nommen find. Arbeiter werden wegen Beleidigung von Privat­leuten zu 1500, 3000, 5000 m. Geldstrafe verurteilt, ein Beleidt. ger   des Reichspräsidenten   fommt mit 30 m. da. Don; diese Rechtspflege versteht das Bolt nicht, es sieht darin Klassenjustiz. Wegen Verweigerung von Pflichtarbeit ist in Botsdam von einem Einzelrichter auf einen Monat Gefäng nis erfannt worden, ein völlig unfaßbares Urteil. Die Amnestie muß auch diejenigen erfassen, die in der ärgsten Inflationszeit bei der Plünderung von Lebensmittelgeschäften betroffen und unterschiedlich, auch wenn sie nicht Gewalt angewandt hatten, wenn sie aus Not getrieben waren, zu einem Jahr Gefängnis ver­urteilt worden sind; hier ist nicht nur Vernunft, hier ist auch das Recht Unsinn geworden. Die Not der Gerichtsaffefforen beamte sind auf Nebenverdienft als Mufiber angewiesen. Den Be amben sollte endlich die Genehmigung zum gewerbsmäßigen Musi­zieren generell untersagt, die bereits erteilte Gnenehmigung zurüd­

Ubg. Dietrich- Baden( Dem.) bat, den Antrag seiner Partei zum Siedlungswesen dem Siedlungsausschuß zu überweisen. Die Not­lage der Landwirtschaft stehe feft, wenn er auch dem vorgetragenen Zahlenmaterial und den angestellten Berechnungen wenig Bedeutung beimesse. Er forderte zunächst, daß der Weinbau durch Wieder. herstellung der 3ollgrenze geschützt werde, weil sonst dieser ärmste Teil der deutschen   Landwirtschaft, der vor dem Kriege schwere Zeiten durchgemacht habe, völlig ins Elend gerate. Ferner sprach er fich aus gegen eine weitere Herabjegung des Tabat. zolls, den namentlich die badischen Pflanzer nicht entbehren fönnen. Die von dem Reichsernährungsminister bargelegten Gründe für die Spannung zwischen Erzeugerpreis und Konfuschreit zum Himmel, 1400 find ohne jedes Einkommen. Viele Justiz mentenpreis erachtete er nicht für ausreichend. Diese Span nung aber sei es gewesen, die die Bauern noch mehr erbost habe als die niedrigen Preise, die fie für ihre Produkte bekommen. Ein­fachheit in den Steuergesehen, richtige Veranlagung und Herab. fegung auf ein tragbares Maß seien unbedingte Forderungen. Die drohende Extensivierung der Landwirtschaft sei durch Berbilli. gung der Düngemittel zu befämpfen. Im übrigen sei die Agrarfrise eine internationale Agrarfrise.

Staatssekretär im Reichsministerium des Innern Weigert teilt mit, daß der Landwirtschaftsverband für Ostpreußen   wegen eines vom Abg. Schmidt- Köpenick erwähnten Falles seine Mitglieder be. reits angewiefen habe, ihren Arbeitern auch während eines Streifs das Futter für das Bich der Arbeiter zu geben. Die Technische Nothilfe mache feinen Unterschied zwischen dem Bieh der Ar­beitnehmer und dem der Arbeitgeber.

Abg. Lang( Bayer. Bp.): Es war fast ein Unglüd für die Land­wirtschaft, daß der Landwirtschaftsminister

in der Inflationszeit

auch Ernährungsminister war. Die Opfer der Inflation hätten von allen Kreisen der Bevölkerung in gleichem Maße getragen werden müssen. Wir verlangen, daß die Rentenbank Darlehen an die landwirtschaftlichen Genossenschaften zu billigem Binsfag gibt. Wir müssen aber auch wieder langfristige Hypothefentrebite be­tommen. Ein Zuschlag von 5 Broz. für geftundete Steuern ist der neue Wucher, er macht im Jahre 120 Broz. aus. Noch mehr als beim Getreidebau gilt es beim Weinbau, da das Jahr nur eine Ernte hat. Der Weinbauer muß also Kredite haben, um seinen Be­trieb aufrechtzuerhalten.( Beifall.)

Abg. Dr. Bayersdorffer( Bayer. Bp.) schildert die Notlage des Beinbaues in der Pfalz  .

Reichsernährungsminister Graf Kanik stellt fest, daß er mit den hm zur Verfügung gestellten 20 Millionen Auswinterungs­trebite zunächst nur die bis zum Mai angemeldeten Ansprüche befriedigen fonnte. Er hoffe, die später eingegangenen aber auch noch berücksichtigen zu können.

Abg. Bachmeier( Bayer. Bbd.) begrüßt es, daß die Erkenntnis der Notlage der Landwirtschaft erfreulicherweise bei allen Parteien durchdringe.

Abg. Kunze( Dtsch. Soz.) bekämpft den Zinswucher. Abg. Freiherr v. Richthofen  ( Dnatl.) hält die Regierungs. erklärung für nicht ausreichend.

Abg. Schmidt- Cöpenick( Soz.) zieht sich einen Ordnungsruf zu, indem er erklärt, der Abg. Kunze bewege fich wohl im allgemeinen unter Zuhältern, da er gesagt hätte, die Sozialisten seien in den letzten Jahren die Zuhälter der Regierung gewesen.

Abg. Kunze( Dtschfoz.) bekämpft den Zinswucher. Ordnungsruf.

genommen werden.

Abg. Dr. Kaufmann( Dnat.) feßt sich zunächst persönlich mit dem Abg. Kuttner auseinander hinsichtlich der Vorwurfs, daß die Anhänger des alten Regimes

wären und wendet sich dann dem Justizhaushalt zu. Was Herr am 9. November 1918 vor Angst ins Maufeloch gefrochen Obuch im Ausschuß vorgebracht hat, entspricht dem alten Spruch; es treißen die Berge und ein Mäuslein wird geboren. Er hat uns Buchenwahrheiten vorgetragen und uns durch die Langfamfeit feines Vortrages ermüdet. Neu war höchstens das Verlangen, daß Preußen ein in Ireght statuieren solle. Das war alles. Gestern aber trat Herr Obuch hierher und verlangte im Namen der Mensch­lichkeit Amnestie für alle Mörder und Verbrecher.( Andauernder Sturm der Unterbrechung bei den Kommunisten, der den Redner längere Zeit hindert, fortzufahren. Erst allmählich, nachdem Bizepräsident Garnich unausgefeht die Glode geschwun­gen, tritt wieder etwas Ruhe ein.) Das ist der Höhepunkt der poli­tischen Heuchelei.( Erneuter Sturm. Vizepräsident Garnich   ersucht auch den Redner, sich zu mäßigen.) Die Vorwürfe gegen die Klassenjustiz find haltlos. Man hat ungemein übertrieben und Einzelfälle verallgemeinert.( Andauernde Zurufe von den Kommunisten: Vier Jahre Mord!) Provokationen werden den Rechtsradikalen zum Vorwurf gemacht. Auch das Tragen einer roten Fahne ist eine Provokation. Denfen Sie an die Funde von Sprengstoffen! Das ärgste ist von der äußersten Linken an Ver­hehung geleistet worden. Die Einzelfälle von antisemitischen Erzeffen verurteile auch ich. In der Grenadierstraße finden sich die echten Bolfsblutaussauger!( Abermaliger tofender Lärm bei den Komm., Rufe: Unverschämter Bursche! Der Lärm dauert an und steigert sich noch, als der Redner auf die jüdischen Namen eingeht. Vizepräsident Garnich  : So fommen wir nicht weiter! wieder verständlich machen.) Die Ausführungen der Linken stellten Langsam beruhigt sich die Aufregung und der Redner fann sich es so dar, als ob die heutige Rechtsprechung feinen Schuß Pulver wert ist. Die Verquidung von Politik und Justiz ist verwerflich. Gerade aus diesem Grunde ist die Existenz eines republikanischen Richterbundes ein Unding und ein Widerspruch in fich.

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Abg. Meyer- Herford( D. Vp.) fordert Tüchtigteit als Maß­ftab für die Auswahl der Richter. Sparsamteit wollen wir, dulden aber nicht einen Eingriff in die Unabhängigkeit. Die Be­foldung muß entsprechend sein. Die legte Besoldungsregelung hat ja die Lage etwas gebeffert. Unerträglich sind die Verhältniffe he. fonders auch bei den Justizsekretären, Gerichtsvollziehern usw. Die Stellen derjenigen Strafanstaltshauptwachtmeister, welche besonders wichtige Funktionen ausüben, sind in die Gruppe 6 überzuführen. Biele Wünsche auf Aenderung der Amtsbezeichnungen fönnen wir unterſtützen.

Abg. Menzel- Halle( Komm.) fordert, daß von dem Be.

Abg. Weidenhöfer( Natsoz.) spricht seine Unzufriedenheit mit gnabigungsrecht umfangreich Gebrauch gemacht werde. Es der Regierungserklärung aus.

Damit schließt die Aussprache.

Bei der Festsetzung der Tagesordnung stellt sich die Beschlußunfähigkeit des Hauses

heraus. Bizepräsident Dr. Rießer beruft die nächste Sigung ein für heute Sonnabend 10 Uhr vormittags. Interpellationen und Anträge über die Not der Ausgewiesenen aus dem besetzten Bebiet und über die Aufwertungsfrage. Schluß 9% Uhr,

fein Bertrauen entgegenbringen. In Fuhrbüttel weht ein gang anderer Geist; dort sucht man den Gefangenen auch menschlich näher zu kommen. In den preußischen Strafanstalten aber werden die Insassen durch die Behandlung nicht nur förperlich, sondern auch seelisch vernichtet. Nur der Sieg des Kommunismus tann uns vorwärts bringen.

Abg. Kutiner( S03.) erwidert dem Abg. Dr. Kaufmann, daß er( Redner) in den erwähnten Fällen nicht Mangel an Mut be wiesen, sondern sein Leben in die Schanze geschlagen habe.( Großer Lärm b. d. Komm.) Der Fall sei ja Gegenstand gerichtlicher Ent­scheidung gewesen.( Die Kommunisten lärmen weiter.) Das Ge richt habe festgestellt, daß Kuttner im Falle äußerster Notwehr ge= handelt habe; der von ihm Erschossene habe eine zahlreiche Menge in seiner nächsten Umgebung mit Handgranaten bedroht.( Der Lärm gegen den Redner steigert sich immer mehr; Bizepräsident Dr. Porsch droht schärfftes Einschreiten an. Die Kommunisten und Sozialdemokraten geraten in heftige Erregung gegeneinander. Die Auseinandersehung nimmt, als der Redner die Tribüne ver­lassen hat, zwischen den Mitgliedern beider Fraktionen der Linken

immer erregtere Formen an und artet schließlich in so betäubenden

Lärm aus, daß Bizepräsident Dr. Borsch dem Haufe die Ver. tagung auf morgen, 11 Uhr, vorschlägt, die dann um 4 1hr erfolgt.

Groß- Berliner Parteinachrichten.

14. Kreis Neukölln. Heute abend 7 Uhr im großen Gaal des Rarlsgartens Elternabend der Arbeiterjugend. Alle Genossen und Genoffinnen find ein­geladen. Eintritt 15 Pf.

Morgen, Sonntag, den 29. Juli:

3. Abt. Familienausflug mit Frauen und Kindern nach Treptow  . Treffpunkt frith 8 Uhr Raiser- Franz- Grenadier- Blag. Abmarsch Puntt 9 Uhr nach dem Spielplag. Dortselbst Unterhaltungsspiele. Ab 1 Uhr Raffeekochen im Kleinen Eierhäuschen beim Genoffen Rubat. Treffpunkt für Nachzügler Aleines Eierhäuschen bzw. Spielwiese dortselbst. Rüdmarsch abends 7 Uhr. 101. Abt. Treptow  . Treffahrt nach Ravensteiner Mühle, Hirschgarten, dort Spiele im Wald, Raffeekochen usw. Alle Genossen und die Jugend fomie die Genoffen aus Baumschulenweg   find eingeladen. Die Arbeitsgemein fchaft der Rinderfreunde trifft fich Uhr morgens Bhf. Treptow. Bor mitbags Baden im Müggelfee; nachmittags Treffen in Hirschgarten. Frauenveranstaltungen am Sonntag, den 29. Juni:

41. und 42. Abt. Ausflug nach Sadowa- Pferdebucht. Treffpunkt vormittags 9 Uhr Schles. Bhf., Haltestelle der Straßenbahnlinie 82. 104. Abt. Ricberschöneweide. Familienausflug nach der Rönigsheide. Treff punkt 2 Uhr an der Bahnüberführung nach Johannisthal.  tommen.

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Gäste will

56. Abt. Charlottenburg  . Frauengruppe: Die Frauenverfammlung für Juni fällt aus.

Jugendveranstaltungen.

Anmeldungen zum Ferienaufenthalt im Landheim in Brandenburg  werden im Jugendfekretariat, Lindenstr. 3, 2. Sof, 2 Tr., 8immer 11, ab 15. Juli entgegengenommen.

Abt. Tempelhof  : Abends 7 Uhr in der Aula der 1. Gemeindeschule, Tempelhof  , Manteuffelstraße, 5. Stiftungsfeft. Gefang, Mufit, Rezita tionen, Bollstänge und Aufführung eines Jugendspiels. Eintritt 20 Pf. Berbebezirk Teltowkanal: Die Abteilungen beteiligen fich an der Jugendfeeir in Tempelhof  .

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Rosenthaler Borstadt: Abendspaziergang nach Grunewald  . Treffpunkt 5 Uhr Bhf. Börse. Reukölln V: Heute abend Westen: Nachtfahrt nach Wünsdorf  . 7 Uhr Elternabend im Rarlsgarten, großer Gaal. Baumschulenweg: Jugend­heim Ernststr. 16, Arbeitsgemeinschaft.

Arbeitersport.

Touristenverein ,, Die Raturfreunde", Abt. Rosenthaler Borstadt. Dienstag, ben 1. Juli, abends 48 Uhr, im Landsgemeindehaus, Gophienftr. 23, Bortrag der Genoffin Senny Schumacher: Die moderne Schule". Gäfte herzlich willkommen.

Arbeiter- Radfahrer- Bund, Solidarität", Ortsgruppe Berlin  . Touren für Sonntag, ben 29. Juni. 1. bt.: 6 und 12 Uhr Rangsdorf  . Start Billowstr. 55. 2. bt.: 5 Uhr Bögsee. Start Dieffenbachstr. 36. 3. Abt.: 5 Uhr Babetour Liebenberger Mühle. Start Laufiger Plaz. 4. Abt.  : Bernsdorf  . Start 6 Uhr Weberwiefe. 5. bt.: Gamengrund- Tiefensee. Start 5 Uhr Sands­berger Blag. 12 Uhr Radebrüd. 6. Abt.: 28. Juni: Abends 6 Uhr Baruth  ( Glashütte  ); 29. Juni: 6 Uhr Rangsdorf  . Starts Ropenhagener Str. 26. 7. bt.: 28.: 5 Uhr Zeupis zur Sonnenwende der Naturfreunde; 29.: 1 Uhr Tegelort( Seideschlößchen). Starts Rolonieftr. 147. 10. Abt.  : 28.: Nachttour Wudenfee, nachmittags 5 Uhr; 29.: früh 4 Uhr Wudensee; 1 Uhr Ahrensfelde  ( Schneider). Stort Comeniusplak. 12. Abt.  ( Motorradfahrer): Babefour noc Sante. Start 7 Uhr Prenzlauer Allee, Ede Seinersdorfer Straße. Ortsgruppe Neukölln  : Lichtenrade  . Start 7 Uhr Sergbergplay. Ortsgruppe Charlotten burg: Lichtenrade  ( Pflichttour). Start 8 Uhr Galvaniftr. 13. Ortsgruppe Wilmersdorf  : Familientour Saatwinkel. Start 12 Uhr Wilhelmsaue( Denk mal). Drisgruppe Steglig: Geddiner Gee. Start am Rugeplag 5 Uhr früh. Ortsgruppe Tegel  : Liepnisfee. Start 7 Uhr Schlieperstr. 64. Ortsgruppe Achtung, 2. Bezirk! Sonntag vor­Spandau: Badetour, Riel 1 Uhr am Start. mittag 10 Uhr 1. Unterbezirk in Bichtenrade Versammlung bei Stiehler, Dorf­ftraße; 3. Unterbezirk in Wernsdorf im Lokal Korthe. Alle Ortsgruppen müffen vertreten fein. Gonnabend, den 12. und 13. Juli, Bezirksfest in Groß- Röris. Ortsgruppe Berlin  : Sonnabend, den 5., und Sonntag, den 6. Juli, Sonnen. wendfeier am Totnigsee in Rörbiskrug. Per Bahn bis Königswusterhausen.

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Vorträge. Vereine und Versammlungen.

Freireligiöse Gemeinbe. 15,

trag bes herrn A. Crifpien: Bom Urtommunismus, sur Klaſſengeſelſchaft. Gäste wintommen. Während der großen Schulferien keine Vorträge.

Deutscher   Arbeiter- Sängerbund, Gau Berlin u. Umg. 2. Bezirt: Am Sonn­tag, den 29. Junt, vormittags 10 Uhr, findet im Seepavillon in Tegel   eine Gängermorgensprache ftatt. Es wirken 5 Männerchöre, 3 Gemischte Chöre und 1 Frauenchor mit. Eintritt ist frei. Freunde des Gefanges find willkommen.

Die Ortsgruppe Berlin  - Dften der Bereinigten Berbände heimattreuer Ober­fchlefier veranstaltet am Sonntag, den 29. Juni, unter Mitwirkung des SBD.­Männergesangvereins Friedrichshain im alten Steuerhaus, Landsberger Allee  , ein Gartenfest. Um regen 8uspruch wird gebeten.

Berliner   Wohlfahrtsvereinigung. Am Montag, den 30. Juni, nachmittags 5 Uhr, findet im Berliner   Rathause, Bimmer 109, Eingang Jüdenstraße, eine Bersammlung mit folgender Tagesordnung flatt: Die Altoholfrage in unferer Reit. Referenten: Fräulein Dr. Alice Salomon  : ,, Ber­sönliche Einbrüde und Erlebnisse in Amerika  ". Herr Professor Dr. Gonser: Bas tut in Deutschland   not?" für die Aussprache sind vorgemerkt: Herr andere. Gäste willkommen. Pfarrer von it. Herr Nabbiner D. We ŋI, Fräulein Bleding und

Geschäftliche Mitteilungen.

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durch den Preisabbau bedeutend im Preise herabgefekten Herrenanzüge, Regen­Die bekannte Firma M. Schulmeister am Rottbufer Tor empfiehlt ihre mäntel usw. Siehe das Snferat in der heutigen Ausgabe.

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sei unerhört, menn ein Gefangener aus dem Gefängnis nur alle vier, aus dem Zuchthaus nur alle acht Wochen an seine Angehörigen schreiben dürfe.( Erregte Zurufe der Kommunisten.) Schreiben, die an die Kommunistische Partei   gerichtet sind, würden einfach zurückgehalten. Der Strafvollzug muß von Grund aus geändert werden. Keinem Unterbeamten darf man mehr als 20 Gefangene unterstellen. Das schlimmste Verbrechen wird an diesen Unglüd- Lebewohl lichen dadurch begangen, daß man sie bei der Entlassung ohne Geld, ohne brauchbare Kleidung, unter Umständen frank und wund auf die Straße feßt. Und da wundert man sich über die Zunahme der Kriminalität, So fönnen wir denn auch dem neuen Strafvollzug

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