Nr. 312»41. Jahrgang
1. Heilage öes vorwärts
SonnabenS, 5. Juli 1?24
Die Gewässer Derlins.
Der dritte der Ftüsie, die das Gebiet von Berlin berühren, ist die Havel ; sie durchfließt den westlichen Teil der Reichshauptstadt. Die Havel wird als ein echt märkischer Nuß besungen, und mit Recht, denn ihr Lauf geht fast in seiner ganzen Länge durch mär- kisches Land. Die blauen Havelseen, die weiten Wiesen des Havellandes begeistern mit chren eigenartigen Naturschänheiten, mit ihrem unvergleichlichen Wechsel im Spiel von Licht und Schatten auch die Jünger und Meister von Pinsel und Farbe zu neuen Darstellungen, regen sie an zu neuen Schöpfungen der Kunst. Die mecklenburgische Havel . Ursprung und Oberlauf der Havel liegen in Mecklenburg . Äus mehreren Seen vereinigen sich die Abflüsse zur Hasel, und mit einer großen Anzahl weiterer mecklenburgischer Seen steht sie durch Fließe in Verbindung. Auch der M ü r i tz s e e, Mecklenburgs groß- ter Landsee, entwässert zur Havel . Er stcht aber auch durch die E l d e mit der E l b e in Verbindung, so daß die Wasser der Müntz diesen Strom auf zwei verschiedenen Wegen erreichen, durch die Havel und durch die Elde. Von 1568 bis 1582 wurde eine Schiff- fahrtsstraße von der Elbe durch die Elde, die Stör und den Schweri- ner See nach der Ostsee bei Wismar angelegt. DU Benutzung dieses neuen Wasserweges wurde jedoch nie sehr bedeutend. Das ganze Werk soll 3 Tonnen Goldes gekostet haben, war aher zu den Zeiten des 30jahrigen Krieges teilweise schon wieder vei�fallen. Bei der Stadt Fürstenberg erreicht die Havel die Grenze des Mark Branden- bürg. Ihr Lauf' hat bis dahin die Länge von etwa 45 Kilometer. Die Gberhovel. Bei Fürstenberg durchfließt die Havel den S t? l p s e e, in den auch die Gewässer aus den Seen bei Lychen münden. Weiterhin kommt die Havel nach Bredereiche , einem alten Dorf, das schon tn einer Urkunde von 1307 erwähnt wird. Bei dem Dorf soll ein Eichenwald, die„Brüdereichen"(platt: Brodereickenl), gewesen sein, von dem das Dorf seinen Namen erhallen hat. Die Havel bildet jetzt auf eine größere Strecke die Grenze zwischen Mecklenburg und Preußen: sie fließt durch ein schönes Waldgebiet. Ttntt sie aus dem Wald heraus, so wird sie von einem an Ziegeleien reichen Gelände empfangen. Es ist die Gegend von Z e h d e n i ck, dessen an Lehm und Mergel reicher Boden der Anlage von Ziegeleien äußerst günstig ist: dazu kommt die leichte Versandmögllchkeit mit Kähnen auf der Havel . Von Zehdenick an ist der Havellauf kanalisiert worden. Der Voßkanal geht bis Lieben walde, wo der Nnow- kanal die Havel mit der Oder verbindet. Etwas südlicher kommt der Großschiffahrtsweg Berlin-Stettin zur Havel . Sein Bett bildet teilweise die Havel , meist ist es aber in chrer Nähe ge- oraben'worden, um den Lauf des Kanals möglichst gradlinig zu ge- stalten. Dann fließt die Havel auf chrem Lauf durch das T h o r n- Eberswalder Urstromtal, nachdem sie die Hochfläche des Ruppiner Landes und der Uckermark verlassen hat. In der wellen Talebene liegt die Siedlung Neuholland , deren erste Siedler in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts aus Holland herangezogen wurden, um da» durch den dreißigjährigen Krieg entvölkerte Land neu zu beleben und eine lohnende Bich- und Mllchwirtfchaft ein- zuführen. Der südliche Teil des Tals wird von einem ausgedchnten Wald, dem Forst Neuholland , bedeckt. Die Havel bleibt nicht in dem Urstromtal, sondern zieht durch em breites Tal nach Süden, an -Oranienburg vorüber. Hier ist sie durch den Ruppiner Kanal mit dem Rhin verbunden worden, der aus den Seen bei Rheinsberg und Ruppin gespeist wird. Die Havel er- reicht jetzt wieder ein an Ziegeleien reiches Gebiet. An Borgs- dorf, Birkenwerder , Stolpe und Hennigsdorf (hier die großen Fabrikanlagen der AEG.) vorüber, kommt sie bei Heiligensee zur Reichshauptstadt. Unser Muß kreuzt jetzt das Berliner Urstromtal. Links buchtet sich der Tegeler See weit nach Norden aus, von einer Kette lieblicher Inseln über- zogen, deren schönste Mieder Scharfenberg. Maienwerder and einige andere sind. Gleich darauf fließt die Havel durch Span- bau, der alten Festung, wo sie sich mit der Spree vereinigt. In der Altstadt bilden die Gräben, die von dem Nufst ausgehen, manchen malerischen Winkel(siehe Abbildung): leider ist man jetzt dabei, die Gräben zuzuschütten.
Die Havelseen. Hat die Havel bisher in chrem Lauf sich immer nur als ein nicht allzubreiter Fluß durch das Land geschlängelt, so durchfließt sie jetzt fast durchweg eine Reihe von Seen. Sobald sie das G e m ü n d e bei Piche nw erder oerlassen hat, beginnen die Havelseen, die zu den erlesensten Schönheiten nicht nur Berlins , sondern der Mark Brandenburg gehören. Am linken Ufer ragen die Höhen des Grunewalds auf, dann folgt die weite Bucht des W a n n s e e s, an dessen Ufer Berlins erstes Freibad errichtet wurde. Bald ist Potsdam , die ehemalige Soldaten, und Beamtenstodt erreicht.
aufsteigt. Brandenburg , die alte Stadt verdankt seine Be- deutung dem Wasser, wie kaum eine andere größere Stadt in der Mark. Hier war eine geeignete Gelegenheit, mit geringerer Schwierigkeit das Wirrsal von Seen, Sümpfen und Flußläusen zu überschreiten, um in die östlichen Teile des Havellands zu gelangen. Auf der Dominsel lag wohl schon in ältesten Zeiten eine Burg, die den Nußübergang beherrschte. Die ersten geschichtlichen Nachrichten über Brandenburg stammen bereits aus dem Jahre 928. In der Nähe Brandenburgs , am Quenzsee, liegt das Landferien- heim der Sozialistischen Arbeiterjugend Berlins und der Mark Brandenburg, das zu Pfingsten d. I. eingeweiht wurde. Bei Bran- denburg nimmt die Havel die Plaue auf, die, wie die Ruthe, vom Fläming herabkommt. Sie fließt dann in den P l a u e r See, von dem der P l a u e r K a n a l ausgeht, der nach 57,6 Kilometer langem Lauf zur Elbe unterhalb Magdeburg führt. Vom Pläuer See geht der Lauf der Havel an Plaue , dem alten Quitzowfchen Raubritternest, vorüber gen Nord nach Pritzerbe . Von hier wendet sie sich nordwestlich nach Rathenow und Havelberg . Sie hat jetzt das Elbtal erreicht. Auch hier liegen viele Ziegeleien, die vor- wiegend den in früheren Zeiten von der Elbe abgelagerten tonigcn Schlick verarbeiten. Rathenow hat auch noch große Bedeutung als Optikerstadt, Weiterhin münden von rechts Rhin , Dosse und Jäglitz, die die Hochfläche der Prignitz(der Rhin auch noch die des Ruppiner Landes ) entwässern. Vom hohen Ufer schaut der Dom von H a v e l b e r g.auf die Havel , der Sitz der Bischöfe des schon 918 gegründeten Bistums Havelberg . Nun läuft der Fluß in der Nähe des großen Stroms, der Elbe , weiter. Bald, bei dem Dorf Quitzöbel, vereinigt er sich mit ihr. Das schöne dunkelblaue und klare Wasser der Havel fließt noch eine weite Strecke neben dem schmutzig-geiben Wasser der Elbe, bis die Vereinigung völlig vor sich gegangen ist. Die Havel ist vom Stolpsee an schiffbor, also fast auf ihrem ganzen Lauf, der von der Landesgrenze bis zur Mündung etwa 300 Kilo- meter lang ist. Würde die Havel in gerader Linie, aus kürzestem Wege chren Lauf vollenden, so hätte sie dagegen nur eine Länge von etwa 80 Kilometer.
Alt- Spandau. Kurz vorher mündet von links die Ruthe, die einen Tefl des Fläming entwässert. Bei Caputh beginnt der Obstbau der Mark Brandenburg, dessen Perle die Jnselstadt Werder ist. Von Caputh erstreckt sich gen Südwest der große Schwielowsee . Einst nahm die Havel durch ihn chren Lauf, um über die Kemnitzer Heide und das Kaniner Luch zum Glogau-Baruther Urstromtal zu fließen. Jetzt biegt sie jedoch nach Nordwest um, an Werder vorüber nach Ketzin zu. Auch hier sind wieder.zahlreiche Ziegeleien, die das Ton- und Lehmvorkommen der Userstriche ausbeuten. Die Gruben haben manchen werwollen Fund geliefert zur Bereicherung unserer Kenntnis vom Tierleben dieser Gegend zur Eiszeit. Von Ketzin geht der Lauf der Havel , bald schmaler bald breiter, nach Brandenburg . Das Havelland ist«in äußerst abwechslungs- reiches Gelände: aus der Talebene, die der am Ende der Eiszeit noch wasserreichere Fluß ausgewaschen hat, ragen Bergkuppen auf, die in jener Zeit Inseln im Strom bildeten. So liegt links der Götzer Berg, der etwa 82 Meter über den Spiegel der Havel
Die Wasserstraße Derlin�Stettin» Das Riesenwerk der Kanaltechnit, dies« Wasserstraße, die über alle Hindernisse hinweg ihren Weg verfolgt, sich kühn über Niveau- unterschiede und Eisenbahnschienen hinwegwirft, lohnt eine Fahrt von mehreren Tagen. Ausgangspunkt soll die Wässertorbrücke bei Ebcrswalde sein. Diese Brücke ist ein ganzes Stück, eine Stunde Weg, von der Stadt Eberswald « entfernt und dient zur Aufnahme einer imposanten Schutzwehr, die in Zeiten der Not, falls plötzlich ein Wasserausbruch an irgendeiner Stelle erfolgt, herabgelassen werden kann. Ein wenig weiter nach Berlin zu präsentiert sich eines der Hauptwerke des Kanalbaues. Da schwingt sich das Wasser in einem künstlichen Bett über die Stettiner Bahn, fließt ruhig über die Gleise und läßt die qualmenden Eisenbahnzüge ratternd unter sich fortfliegen. Unten Eisenschienen und oben Wasser, wehende Rauch- sahnen an beiden Stellen, die sich, hier vom Dampfer, dort von der Lokomotive, ineinander vermischen und dunkle Wolken in den Himmel senden. Durch frische Wiesen, die jetzt im Frühlingsgrün stehen, windet sich der Wasserweg, und plötzlich versinkt das Gelände rundum, man sieht nur die Wipfel der Kiefernwälder, die in die Tiefe zu tauchen scheinen. Der Kanal läuft auf einem künstlich geschütteten Damm, hoch über dem Niveau semer Umgebung, Jahre um Jahre hat man hier gearbeitet, hat Massen und Massen Erde herangeschasft, und seit einigen Iahren ist jetzt das Ganze ein em- ziger grüner Wall, in dem das Wasser Wellen wirft. Eine schöne märkische Landschaft liegt um uns gebreitet, Dörfer ziehen vorbei, in Helles Birkengrün gebettet, und man sieht tief in die Riede- rung des alten Finowkanals. Aber der Unterschied ist bedeutend: durch weich gebettete Schilfufer windet sich der natürlich dem alten Finowstrom nochgezogene Finowkanal — in blitzenden schwarzen Schlacken bietet sich die Böschung des neuen Großschiffahrtsweges dar. Nach einer Weil« steigt der neue Wasserweg vier riesige, breite Stufen hinunter, passiert das Hebewerk von Niederfinow , vier Schleusen, die das abfallende Niveau überwinden. Ein wunder- bares Werk der Technik ist das. Schwerfälligen Kähnen macht man es folgendermaßen möglich, Treppen hinabzusteigen. Nebeneinander gruppieren sich die Dampfer in einer Schleuse. Di« Schleusentore
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„Cs müssen schon etliche Wagen im Hofe stehen," sagte sie, zum ersten Male ihre kühle Gelassenheit aufgebend. Die Vorstellung war zu köstlich, daß sie in einigen Stunden der ganze weite Raum vor der Schloßtreppe mit Eselgespannen füllen würde, und einer nach dem anderen würde an ihr und dem Prinzen vorbeifahren. Fürwahr, sie würde niemand er- kennen, nicht Mann, noch Esel, noch Wagen! Aehnlich dachte auch der Prinz, dem das gute Frühstück hie erste Unvernunft erschlaget hatte. Er sah Livia giftig forschend an. Und wenn er alle Esel Siziliens mit Karren und Führern dazu auf seiner Besitzung zusammentriebe, sie würde nichts erkennen, was sie nicht erkennen wollte. Das Wort„Esel" fing an, ihn zu stechen. Und wirklich, als er zur Mittagsstunde auf den Hof trat, schien es auch ihm, als ob sich«n vielstimmiges Gelächter erhöbe � Livia nahm hoheitsvoll die Vorbeifahrt entgegen. Den Prinzen brannte es unter den Füßen.„Esel, Esel," tönte es in ihm. Da stand er nun und konnte jeden der gleichmütig drein- schauenden Burschen ausfragen, damit sie diese langojjrige Geschichte nachher über das ganze Land trugen! Wahrlich, Casapi hatte recht gehabt: man mußte die Sache unter den Fuß treten. Dieses hier war jedenfalls keine erleuchtete Ider gewesen. Er wandte sich brüsk ab und sagte, die Leute könnten allesamt nach Hause fahren. Unter dem großen Haufen derer, die nun nicht mehr vorbeidefilierten, war auch Ercole, dessen Fahrzeug allerdings ein ganz anderes Aussehen hatte als am Abend zuvor. 10. Nun kann man ja ruhig zu einer Kugel, die den Berg hiwabrollt, jagen, sie möchte liegenbleiben. Sie kann nicht anders, sie rollt ihren Weg. Genau so ging es mit der Geschichte der geraubten Prinzessin. Der Principe winkte und rief— und schließlich flüsterte pr nur mehr beklommen, fast flehend, man möchte alles auf-
halten: die eifrigen Gendarmen, die Berittenen seines Schlosses, alle jene, die zum Stillschweigen verpflichtet worden waren, und zumal die sizilianischen Esel trugen diese Ge- schichte Wer das ganze Land. Hier und da gelangte sie bis zu Renzo, der langsam nach Palermo fuhr, seine schwere Fracht immer wieder auf einen anderen Wagen schiebend. Er spielte so tonye mit dem Gehörten herum, bis die Geschichte eine neue, noch viel buntere Gestalt angenommen hatte; und so gab er sie dann weiter. Immer wieder war er entzückt von dem wildwuchernden Rankenwerk, das die Entführung seiner Venus umgab. Doch es ging ihm auch durch den Kopf, daß sein Werk, wenn es vollendet fei, niemandem würde zeigen dürfen. Niemand? Auch nicht dem alten Gagim? Vielleicht doch. Und Fiametta? Was würde mit Fiametta sein? Jetzt, da er sich Palermo näherte, da es ihm schien, als sähe er im lichten Abendgewölk die schönen Türme seiner vielen Kirchen, dachte er nicht mehr so kühl und unbesorgt an das kleine Mädchen. Sie würde zu ihm hineinschlüpfen, warm, zutraulich, zärtlich, und wahrlich, er sehnte sich danach. Jedoch seine Venus durfte sie niemals erblicken. Wie sollte ihm das gelingen? Er hatte ja nur den einen, einzigen Raum! Das ganze kühne Unternehmen im Hause von Mütterchen Rosina erschien ihm leicht gegen den Versuch, diese zwitschernde Schwalb« fernzuhalten. Als diese Gedanken ihn schon eine ganze Welle boshaft gezwickt hatten, kam ihm der Einfall, die hübsche Fiametta hinge wohl schon längst am Halse eines anderen. Doch auch das behagte ihm nicht. Wie er es auch zurecht- rückte und bog— die Sache hatte einen Widerhaken. Der saß ihm noch im Herzen, als er endlich in den Tor- weg des Palazzo Vigliena einbog. Seine Laune war trüber als die nächtlichen Dünste, die um die schlafmden, heißen Häuser schlichen. Ein wenig mochte auch sein schweigsamer Kumpan zu dieser Mißstimmung beigetragen haben, der auch jetzt nur sehr zögernd half, die schwere, fest verpackte Statue vom Wagen zu heben. Damit hatte er aber auch seine letzte Leistung vollbracht. Er kehrte um und ließ Renzo im Hose stehen. Der sah eine Welle fast verblüfft um sich. Es war®anz
still, und nicht einmal der kleinste Lichtschein rann in die ein- geengte, von einem seltsamen süßlichen Brodem erfüllte Luft des Binnenhofes. „Eigentlich," so sagte sich der junge Bursche,„müßte ich wie ein Segelschiff im vollen Winde daherbrausen, und da stehe ich nun und stiere wie ein fetter, armseliger Fisch in einem Glaskasten." „Heda!" rief er,„heda! Hier scheinen sogar die Flöhe zu schlafen! Ich bin's, Renzo Adriani." Er klopfte an das Fenster der Brüder Falconi. Die fuhren wie die Teufel aus ihren Betten. Alles Laute und Außergewöhnliche war ihnen willkommen. Mit ratterndem Wortschwall stürzten sie sich auf den Hof und über Renzo her, als wäre ein Totgeglaubter heimgekehrt. Eine Weile hörte man nur ihre Fragen und Ausrufe. Auf Antwort warteten sie nicht. Dann öffnete sich hier und da ein Fenster— neue Stimmen mischten sich hinein— und jetzt hing ein weiches, warmes Bündel an Renzo, das ab- wechselnd schluchzte und lachte. „Fiametta, Fiametta!" rief Mutter Bruscoli warnend, denn wenn sie sich auch gegen das Scharmuzteren ihrer Toch- ter nichts einzuwenden hatte, so paßte es ihr doch noch längst nicht, daß ihr einziges Kind vor aller Augen an einem Prin- zen Habenichts hing, denn sie selbst, die breite Mutter Brus- coli, hatte mit ihrer Wäscherei tüchtig was in den Rücken bekommen und konnte in einigen Iahren daran denken, die Arme übereinanderzuschlagen.. Figrirenmacher waren schließ- sich keine rechten Bürgersleute, und ein Gagini wurde dieser junge Lach-in-di«-Welt ja doch niemals. Renzo aber nahm die Kleine zum Entzücken der Falconis fest in seine Arme. Weshalb auch nicht? Die hübsche Sabina war das letzte Mädchen, dem er die Hand gereicht hatte! Ganz leicht flog es ihm durch den Sinn, diese stürmische Begrüßung drückte wohl einem Bunde das Siegel auf, der längst im Palazzo Vigliena beschlossen war— vielleicht auch nur in Fiamettas Herzen. Es war ihm, als schlüge man eine Tür hinter ihm zu. Immerhin— es war köstlich, im Mittelpunkte zu stehen, und weit köstlicher noch, zu wissen, daß der Erfolg vor ihm herschritt. Nicht unerreichbar, o nein, wie ein königlicher Bruder, der ihm die Hand reichte. „Ich habe da einen wertvollen Marmorblock mitgebracht, zum Teil schon bearbeitet"— fügte er mit Absicht ein wenig nachlässig hinzu,„wer hilft mir, die Lust hinaufschaffen?" .(Fortsetzung folgt.)