werden geschlossen und pläßlich sentt sich der Wasserspiegel in der Schleusenfammer. Liefer und tiefer sinken die Dampfer, hohe, vom Wasser glänzende Mauern wachsen neben ihnen empor und wie in einer Schlucht eingeschloffen liegen in neun Meter Tiefe vom obersten Mauerrand die Schiffe da. Das Waffer aber ist inzwischen in drei Kammernpaare neben der Schleuse entwichen, bis das Niveau der nächsten Schleuse erreicht ist. Dann öffnen sich die mächtigen Schleusenflügel, Helligkeit bringt wieder in die Schlucht und die Dampfer fahren in die nächste Schleuse ein, beginnen das gleiche Manöver des Abstieges. Biermal wiederholt fich das, und Dann kommt wieder eine freie Strede, wo sich der Schiffahrtsweg mit dem alten Finowfanal verbindet. Die Landschaft wird reizvoller und ursprünglicher: hohe Ufer und Wiesengebüsche, bunte Dörfer tauchen auf: Oderberg - Braliß, der größte Holzstapelplaß des märkischen Landes mit schnurrenden Sägemühlen. Man wird an die romantischen Ufer der Saale erinnert.
Bei Hohenfaathen schließlich ist auch der Zusammenfluß des Großschiffahrtsweges mit dem alten Oberstrom erreicht. Hier sind umfassende Schleusenanlagen notwendig gewefen, um den Zufam menfluß der Wassermengen zu regulieren. Es ist für beide Teile gesorgt: daß die Oder dem Kanal nicht zu viel Wasser fortnimmt und daß auch der Großschiffahrtsweg sich nicht unberechtigt mit dem Oberwasser anfüllt.
Die eigenartigen Borgänge bei der Charlottenburger Bürger meisterwahl geben auch anderen Kreisen zu denken. Die„ Bossische Zeitung" schreibt darüber einiges, was namentlich die Demofraten getroft einmal überlegen fönnten!
Der Bürgerblod macht auf der ganzen Linie Fort schritte. Ein besonders prägnantes Beispiel dafür, wie stark der Personalabbau bei der Stadt mit politischen Momenten verquickt wird, liefert die Bezirksbürgermeisterwahl in Char lottenburg .... Das Merkwürdige ist, daß man zur selben Zeit, wo in Berlin etwa 40 bis 50 Bezirksstadträte abgebaut und entschädigt werden müssen, die günstige Gelegenheit in Charlottenburg nicht benugt, um auch dort zu sparen. Die Arbeit im Charlottenburger Bezirksmagistrat wäre wahrscheinlich auch von einem Bürgermeister zu bewältigen, und das Nächstliegende wäre, daß man die Leitung der Geschäfte dem jezigen zweiten Bezirksbürgermeister übeträgt. Auf diesem Bosten steht der frühere preußische Ministerpräsident Paul Hirsch . Daß Paul Hirsch einer der erfahrensten und gescheitesten Kommunalpolititer ist, über die bie Stadt Berlin verfügt, läßt sich nicht gut bestreiten. Herr Hirsch ist ja Sozialdemokrat, und solchen Gefahren darf man fich nicht ausfeßen."
Solchen Gefahren sehen sich offenbar auch die Demoftraten nicht gern aus. Die ganze erlogene Sparsamkeitstheorie wird sofort ad acta gelegt, wenn es sich darum handelt, die Wahl eines Sozialdemokraten zu verhindern. Da nimmt man tausendmal lieber„ be
währte" Reaktionäre.
Die" Boffische Zeitung" bespricht in diesem Zusammenhang auch die Angelegenheit einer anderen bürgerlichen" Größe: „ Der legte Oberbürgermeister von Charlottenburg , Dr. Scholz( der bekannte Scholz- stößler des Reichstags) ist durch die Eingemeindung Charlottenburgs in Berlin feines Amtes ver luftig gegangen, und da ihm fein gleichwertiges Amt zur Berfügung gestellt werden konnte, so hat er bis zum Ablauf seiner Wahlperiode Anspruch auf das volle Oberbürgermeister gehalt, das zurzeit mit den Zuschlägen 11 181 Mart betragen würde. Inzwischen aber ist Dr. Scholh auf längere Zeit Reich s minister gewesen, und das Ruhegehalt, das ihm dafür zusteht, beträgt 12 819 M., so daß thm aus beiden Quellen ohne Berüd. fichtigung der legten Gehaltserhöhung 24 000 m. im Jahre zu24 000 M. im Jahre zu flieeßn würden. Da diefe Gumme das attive Einzelgehalt eines Reichsministers um 5568 Mart übersteigt, so wird ihm vom Reich diese überschüssige Summe gefürzt.
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Aber auch die Stadt glaubt ihm unter diesen Umständen nicht das volle Gehalt zahlen zu müssen, und, wie mir hören, ist sie bereit, es auf einen Prozeß ankommen zu laffen. Denn wenn die formelle Rechtslage auch nicht sehr zu ihren Gunsten spricht, so liegt doch die Angelegenheit
ähnlich wie bei dem Fall des Justizrats Hallensleben, der vor einigen Monaten eine zwar formalrechtlich begründete, aber eben nur formal begründete, sehr hohe Liquidation an die Stadt stellte. Der Fall Scholz wird noch dadurch kompliziert, daß der frühere Oberbürgermeister seine Ansprüche an die Stadt nicht direkt, sondern durch die Organisation der höheren Beamten deren Borfizender er felbst ist. Es ist zu geltend gemacht hat hoffen, daß der Personalausschuß des Magistrats bald die Beit findet, diese Angelegenheit endgültig zu flären." Als in der Stadtverordnetenversammlung auf die eigenartigen Rechtsbegriffe der Volksparteiler hingewiesen wurde, verteidigte der objektive" Herr Dr. Cafpari feinen Barteifreund sehr gereizt mit der Bemerbung, er sei im Recht" bei der Stellung folcher standa lösen Forderungen. Die„ Germania " hat nicht Unrecht, die anläßlich dieser Vorfälle die Volkspartei als eine typisch tapitalistische Partei bezeichnete. Unverschämtheit und Arroganz ihrer blafierten, mit Schmissen reichlich gesegneten Bertreter meistens Juristen! geht bei ihr Hand in Hand mit unangenehmster, antifozialer, tapitalistischer Gesinnung. Was für eine Haß würde es geben, wenn Sozialdemokraten so aufträten?!
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Falsche Kriegsinvaliden.
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Eine ganze Organisation für das östliche Europa Umfangreiche Betrügereien falscher Kriegsinvaliden beschäftigen die Kriminalpolizei. Es handelt sich um das Treiben einer ganzen Organisation, auf die die Berliner Polizei zunächst von der Wiener Kriminalpolizei aufmerksam gemacht wurde. Bisher find 30 Verdächtige dem Namen nach festgestellt, aber noch nicht festge nommen worden. Es handelt sich um Leute, die irgendein schweres förperliches Gebrechen, daß sie sich im Kriege zugezogen haben wollen, vortäuschen, um Mitleid zu erregen und so ihre Geschäfte zu fördern. Die falschen Invaliden traten namentlich in fleinen Provinzstädten und auf dem flachen Lande auf. Als Händler mit Kanzleibedarfsartikeln aller Art, aber auch Schrubbern, Bürsten usw. wenden sie sich besonders an Bürger. meister von Kleinstädten, Vorsteher von Landgemeinden, Verwaltungssekretäre, Pfarrer und Lehrer, und bieten ihre Ware zu fehr hohen Preisen an. Weil die Räufer glauben, es mit Opfern des Weltkrieges zu tun zu haben, so bewilligen sie aus Mitleid dieje hohen Preise, müssen aber schon nach wenigen Tagen feststellen, daß die Ware nichts wert ist. Die Ermittlungen ergaben, daß diese Händler ihre Geschäfte nicht bloß in Desterreich und Deutsch land betreiben, sondern auch schon nach Standinavien aus
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gedehnt haben. Es find fast ausnahmslos Schwindler. Die Räufer, die von Händlern dieser Art besucht werden, sollten unter allen limständen ihre Ausweise genau prüfen, zumal da sie sich nicht selten auf Wohltätigkeitsanstalten berufen. Diese Anstalten, die wirkliche Kriegsinvaliden beschäftigen, wie Blindenanstalten, versehen ihre Leute stets mit Ausweisen. Weitere Mitteilungen über das Auftreten der Schwindler, die ergiebige Warenquellen haben müssen, nimmt Kriminalfommissar Linnemann im Polizeipräsidium entgegen.
Kufinchens Glück und Ende.
Ein Jahr neun Monate Gefängnis für Frau von Germar. Unter großem Andrang des Bublifums wurde gestern nach mittag in dem großen Betrugs- und Hochstaplerprozeß, der sich gegen Frau Marie v. Germar und den früheren Regierungsrat und jetzigen Rechtsanwalt Dr. Berthold Wiener richtete und der das erweiterte Schöffengericht Charlottenburg in neuntägiger Verhandlung beschäftigte, das Urteil gesprochen. Das Gericht. tam zur Berurteilung beider Angeklagten. Frau v. Germar wurde wegen vollendeten Betruges in 21 Fällen und versuchten Betruges in einem Falle zu einer Gesamtstrafe von ein Jahr neun Monaten Gefängnis unter Anrechnung von 1 Monat Untersuchungshaft, Rechtsanwalt Dr. Wiener wegen Betruges in brei Fällen, wegen Untreue in zwei Fällen und wegen Unterschlagung in einem Falle zu einer Gesamtstrafe von zwei Jahren drei Monaten Gefängnis verurteilt. Da das Verhalten beider Angeklagten ehrlos erschien, hat das Gericht ihnen die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahren abdie bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahren aberkannt. Bei der Höhe der Strafe verfügte das Gericht weiter die Berhaftung beider Angeklagten wegen Fluchtverdachtes und ließ fie sofort in Haft abführen.
v. Germar wurde.
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21mal ihre
genommen. Wie ihr Berhör und Zeugenvernehmung ergaben, if Binding das Opfer einer Personenverwechslung ge worden. In einer Schankwirtschaft in der Stalizer Straße war eine Spithacke gestohlen worden. Kaul, Zyglarski und ein dritter Mann hielten nun Binding, als er die Mariannenstraße entlang tam, irrtümlich für den Dieb, fielen über ihn her, schlugen ihn zu Boden und mißhandelten ihn unmenschlich mit Fäusten und Stiefelabfägen. Zu guter Leßt hob einer der drei, wahrscheinlich Kaul, den Unglücklichen, der bereits mehrlos gemacht war, achtmal vom Boden empor, so hoch er nur fonnte, und schleuderte ihn jedesmal mit großer Bucht auf das Pflaster nieder. So erhielt Binding die schweren Verlegungen, die zu seinem Tode führten. Der dritte Beteiligte, der von der Kriminalpolizei eifrig gesucht wird, soll ein Russe sein. Mitteilungen zu seiner Ergreifung an Kriminalkommissar Dräger im Bimmer 19a des Polizeipräsidiums.
Ein Park im Nordwesten.
Der Berliner Magistrat bemüht sich, die Partanlagen der Stadt zu mehren. Dabei ist es nicht immer nötig, ganz neues zu schaffen. Es gibt in Berlin auch heute noch große Privatparts, die bei sich bietender Gelegenheit durch Ankauf für die Stadt erhalten werden fönnen. Sehr viel Parkland ist freilich den Berlinern unwiderbringlich verloren gegangen, weil frühere Jahrzehnte die Pflicht versäumten, diese Schäge für die Gesamtheit zu sichern. Was damals in unbegreiflicher Gleichgültigkeit gefündigt wurde, muß jeht nach Möglichkeit wieder gutgemacht werden. Der Magistrat will das hinter Westend , an der Chaussee nach Spandau liegende Schloß Ruhwald antaufen, zu dem ein großer Parf gehört. Die Gartenanlagen hat man in letzter Zeit etwas vernachlässigt, aber der alte Baumbestand ist gut. Für 184 500 m. will der jezige Eigentümer das 6% Hettar große Bartgrundstüd samt Schloß und Nebengebäuden abgeben. Den Part hat der Magistrat zu einer öffentlichen Erholungsstätte ausersehen.
Die fehlende ,, Wüstenbahn".
Man schreibt uns: Nachdem die Straßenbahn die Inflations. daß früher auch eine Straßenbahn, die sogenannte„ Wüstenbahn" geit glücklich überwunden hat, tönnte fie endlich wieder daran denten, zwischen Schöneberg , Tempelhof und Neukölln verfehrte. Heute ist es so, daß alle Fahrgäste, die in Schöneberg oder umgekehrt in Neukölln , Brig , Budow wohnen, immer erft über das Hallesche Tor an ihr Ziel gelangen. Sie müssen also einen großen Umweg machen, was erstens die immer voll befehten, meist überfüllten Wagen nach Neukölln außerordentlich belastet und zweitens natürlich mehr Zeit erfordert. Ganz besonders schlimm ist es für diejenigen, die auf der Gemartung zwischen Tempelhof und Neufölln ihre Arbeitsstätte haben. Sie find gezwungen, obwohl sie den Umsteigefahrschein in der Tasche haben, die Strede zu Fuß zurüdzulegen. Die Straßenbahngesellschaft wird zwar einwenden, daß fich diese Strecke nicht rentiert, aber das darf doch kein Grund fein, diefe Linie ganz einzuziehen. In den Außenbezirken wird die Straßenbahn immer mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Ich Schöneberg aus über Tempelhof bis Bahnhof Neukölln . Dazu ge möchte daher den Vorschlag machen, die Linie wenigstens in den nügte vorläufig vielleicht ein Einmannwagen. Damit wäre, da es sich doch immerhin um drei bedeutende Ortsteile handelt, ein Ausweg gefunden und die berechtigten Klagen aller derer, die gerade in jenem Winkel" wohnen und arbeiten, würden endlich verstummen.
Schlichtungskammer- Ferien.
Frau v. Germ ar muß einmal sehr hübsch gewesen sein. Des= halb glaubte fie, das Leben sei ein Glüdsspiel, und hat nun das Spiel endgültig verloren. Bom Anbeginn ihres bewußten Lebens überwältigt hat. Sie spielte Stomödie, als sie als bürgerliches Frauspielte fie Romödie, bis sie schließlich das Schicksal mit der Tragit lein Ed, um v. Buttkamers" Kufinchen" zu werden, das adlige Fräulein v. Edardstein martierte das war der erste Stein, über ben fie ftolperte. Sie spielte Romödie, als fie auf Wunsch des v. Schütte, der natürlich ein un echtes Fräulein v. Ecardstein nicht heiraten tonnte, durch die fittive che eine echte Frau v. Germar erhielt dafür 30 000 m. Sie spielte Komödie, als fie Dr. Wiener an das angeblich versprochene Testamentslegat glauben machte. Sie spielte meisterhaft ihre Rolle, fand hierin endlich ihren Lebensinhalt, als sie als geldsuchende Ariftofratin" das war sie auch als Geliebte v. Buttfamers und v. Schüttes vom Scheitel bis zur Sohle ohnungseinrichtung perpfändete, Offenbarungseide ohne Zahl leistete, notarielle Urkunden aufnehmen ließ und allt und jedem von der großen Erbschaft erzählte. Glaubte Frau v. Germar baß der 14 Millionen reiche Schütte fie doch noch nach seinem Tode an die Erbschaft? O, fie hatte zu lange in der Hoffnung geschwelgt, mit Gold überschütten würde, um diesen Gedanten aufzugeben, und glaubte fie nicht mehr daran, sie verstand es, die anderen schon allein deshalb glauben zu machen, weil sie selbst zu lange daran geglaubt hatte. Sie, die Psychopathin, die pathologische Lügnerin, fie, die vornehme Dame, die nie zu Fuß ging, nur immer Auto fuhr, nur in den teuersten Lokalen verkehrte, die nur ihre Reize zu spielen laffen brauchte, um spielend die Männer um ihren fleinen Finger zu wideln, sie, die nie gearbeitet hatte follte nun, wo sie zu altern begann, auf ihre ihr lieb gewordenen Gewohnheiten verzichten, eventuell ein Familienpensionat eröffnen. Frau v. Germar ist bestimmt eine tranfe Person fie ist aber eine gefährliche Be trügerin. Man hat ihr die bürgerlichen Ehrenrechte abgesprochen was nüßen die ihr auch. In der Geschichte der Kriminalistit wird fie aber einen um so ehrenvolleren Platz einehmen neben der Bariler Hochstaplerin There Humbert, die jahrelang mit ihrer 110- Millionen- Erbschaft die Leute nasführte, neben der Münchnerin Adele Spiffeder, die durch Inferate den fleinen Leuten ihr Geld herauslockte, und neben anderen mehr. Dr. Wiener, der frühere Assessor, dann Regierunasrat am Patentamt und schließlich Rechtsanwalt, hat seine Karriere bereits nach dem Ehrengerichts urteil als beendet betrachten müffen. Er hat die Würde feines Standes ebenso schlimm verwaltet wie das Gut seiner Mandanten. In Gegenwart der Frau v. Germar, auf deren Geld er während feiner Flitterwochen" in Monte Carlo gespielt hatte, verspielte er bie 12 000 m., die er am selben Tage von seinem eben erst verwendung der laufenden Instandsetzungsgelder zurückstellen will. hafteten Klienten zur Uebergabe an dessen Ehefrau erhalten hatte. Er hat auch sonst feine Mandanten hintergangen. War es ein Zufall, daß diefer Mann und diese Frau fich verbunden hatten, und daß sie beide nun das gleiche Schifal ereilt hat? Dr. Wtener hat bis zur Hauptverhandlung für die Frau v. Germar gesorgt. Er ist von all ihren Freunden der treueste gewesen. Er behauptet, sie habe ihm zu viel Geld gefoftet, noch mehr wird ihm aber feine Spielleidenschaft gekostet haben. Dr. Wiener wird als Rechts anwalt schwerer am Unrecht zu leiden haben, das er sich selbst angetan hat, als Frau v. Germar am Unrecht, das ihr die Männer" getan haben. Das Ganze bildet aber einen bemerkenswerten Ausschnitt aus der Sittengeschichte der Zeit.
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Der Totschlag in der Mariannenstraße aufgeklärt.
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Den bestialischen Totschlag, der, wie mitgeteilt, in der Nacht zum Mittwoch in der Mariannenstraße verübt wurde, hat die Kriminialpolizei aufgeflärt. Kriminialpolizei aufgeklärt. Das Opfer wurde als ein 40 Jahre alter Dreher Mar Binding aus der Hafenheide 9 festgestellt. Zwei der Flüchtigen, ein Walter Rauf und ein gewiffer 3nglariti, wurden von der Kriminalpolizei ermittelt und fest.
Das Rundfunkprogramm. Sonnabend, den 5. Juli.
Tageseinteilung. Vormittags 10 Uhr: Nachrichten dienst. Bekanntgabe der Kleinhandelspreise der wichtigsten Lebensmittel in der Zentralmarkthalle. Nachm. 12.15 Uhr: Vorbörse. Nachm. 12.55 Uhr: Uebermittelung des Zeitzeichens. Nachm. 1.05 Uhr: Nachrichtendienst, Nachm. 2.15 Uhr: Börsenbericht.
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Schon feit über zwei Monaten arbetten die den Mieteinigungsämtern angegliederten und nur zur Entscheidung. in Streitfragen über laufende Instandsetzungsarbeiten bestimmten Schlichtungs fammern in Groß- Berlin nicht mehr. Der Magiftrat hatte erklärt, daß die neue Amtsstelle für derartige Entscheidungen noch bekannt gegeben werden folle. Das ist aber bisher nicht geschehen. Infolge dessen haben sich die von Mietern gestellten Anträge, bestimmte laufende Instandsetzungen für notwendig zu erklären, bereits zut Hunderten bei den Mieteinigungsämtern angesammelt. Während man also am grünen Tisch über die angekündigte neue Regelung nicht einig werden kann, müssen die Mieter monatelang auf Ent scheidung warten, was den weiteren baulichen Berfall von Wohnhäusern begünstigt. Es wäre doch das einfadyfte gewesen, die Arbeiten der Schlichtungstammer wenigstens vorläufig durch die Mieteinigungsämter, die neuerdings nicht viel zu tun haben, miterledigen zu lassen, schon damit nicht der üble Eindruck entsteht, als ob man die so wichtigen Mieterrechte bei der Ver
Erweiterung der städtischen Fleischgroßmarkthalle? Der Magistrat hat der Stadtverordnetenversammlung eine Bor. lage zugehen laffen, in der für den im„ Borwärts" bereits besproche= nen Neubau einer städtischen Fleischgroßmarkthalle an der Lands= berger Allee 1 Million Mart beantragt. Darüber hinaus schlägt er der Stadtverordnetenversammlung ein fehr umfassendes Projekt für die industrielle Erschließung des zwischen der Lands berger Allee und der Kniprodeftraße gelegenen städtischen Geländes. Mit der Firma Karl J. Busch u. Co., einer der Hauptkontrahenten des Konfortiums, das die städtischen Häfen für 50 Jahre in Bacht genommen hat, soll ein Erbbau und Pachtvertrag auf 60 Jahre abgeschlossen werden. Die Firma foll dadurch das Recht erhalten, im unmittelbaren Anschluß an die neu zu errichtende Fleischgroßmarkthalle nicht nur ein großes Kühl- und Gefrierhaus zu errichten, sondern auch andere industrielle Anlagen zu schaffen, die man als eine großzügige im amerikanischen Stil angelegte Schlachthof- und ordnetenfreifen über das Projekt gehen außerordentlich auseinander. Biehverwertungsanlage bezeichnen tann. Die Ansichten in Stadtver Go wertvoll es sein würde, wenn das zurzeit brachliegende Gelände industriell verwertet werden könnte, so besteht doch auf der anderen Seite die Gefahr einer Monopolisierung des Berliner Fleischimports. Diese Gefahr wird bedeutend erhöht, wenn eine Privatfirma im unmittelbaren Anschluß an die städtische Fleischgroßmarkthalle in der Lage ist, ein Riesenfühlhaus, dessen Kosten auf etwa 5 Millionen Mart geschätzt werden, zu errichten. Jedenfalls wird das Projeft in einem städtischen Ausschuß eingehend durch beraten werden müssen und infolgedessen kaum vor den Ferien, die bereits am 7. Juli beginnen, verabschiedet werden können.
Einrichtung von Freiluftkindergärten.
5.30-7 Uhr abends: Unterhaltungsmusik. 7,30 Uhr abends: Vortrag des Herrn Egon Jacobsohn : Wäsche, Schlipse, Strümpfe und Schuhe". 9-10 Uhr abends: Zweites Konzert des MandolinenGladiatoren, Triumphmarsch, von J. Fucik. 2. Ouvert ure z dus lauer Berg gemeinsam mit dem Verein Kinderheim Brenz klubs„ Con passione". Dirigent: Heinrich Ernotte. 1. Einzug der Auf ärztliche Anregung wird das Jugendamt BrenzOper, Der Kalif von Bagdad", von Boieldieu . 3. Brautchor aus der Oper„ Lohengrin ", von R. Wagner . 4. Dornröschens Braut- lauer Berg E. B. mit Unterstügung des Komitees Kinderhölle" fahrt, Charakterstück, von M. Rhode, 5. Poranek , Walzer- Inter- Mitte Juli d. 3. eine Reihe von Kindergartenkursen auf mezzo, von Lindsay- Theimer. 6. Fantasie aus der Operette Derben Freiffächen des Bezirksamtes veranstalten, in denen Vogelhändler von Zeller. 7. Mein Traum, Walzer, von E. Wald- Kinder im Alter von 4 bis 8 Jahren unter geschulter Beitung mit teufel. 8. Lindenmarsch, aus„ Drunter und drüber", von W. Kollo. 10.05 Uhr abends: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnach- Spielen und gymnastischen lebungen beschäftigt werden sollen. Be richten. Zeitansage, Wetterdienst, Sportnachrichten. 10.15 his sonders ist hierbei an die Kinder gedacht, die feine Sommerreife 11.30 Uhr abends: Tanzmusik, ausgeführt von der Tanzkapelle genießen und nicht in die Umgegend hinausfahren fönnen. Die BeFormiggini. teiligung an den Kursen ist unentgeltlich, doch verpflichtet die An
Ein englischer Zahnarzt schreibt:„ Odol ist bemerkenswert wirksam, besonders bei Entfernung schlechter Gerüche oder üblen Geschmacks aus dem Munde. Es ist in jeder Hinsicht allen anderen dem Publikum vorgesetzten Mundwässern weit vorzuziehen."*)- Hinzu kommt, daß Odol sehr sparsam ist, denn wenige Tropfen auf ein Glas warmes Wasser genügen, um den Mund auf erfrischende Weise zu desinfizieren. Aus H. W. Trick, L D. S., London Dublin Journal of Medical Science"