Die Welt wird verschenkt.
In Berlin ist augenblicklich gut sein und billig leben! Ausgaben zur Befriedigung persönlicher Bedürfnisse hat der einzelne überhaupt taum noch. Alles wird verschenkt, die ganze Welt wird verschenkt, und wenn es in dem Tempo weitergeht, wird man bald nicht mehr die Straße betreten fönnen, ohne einen Sad mit Geschenken aufgehafft zu bekommen. Daß die Geschäfte, die immerfort Inventurausverkäufe veranstalten, ihre Waren verschleudern und verschenken, ist ja bekannt genug. Allerdings nur ganz kleine Gaben und so manches Aber ist dabei, worauf neulich an dieser Stelle gebührend hinge rriesen wurde. Um etwas geschenkt zu erhalten, muß man hier zu nächst mal Geld mitbringen, und ein solches Geschenk ist immerhin ein wenig zweifelhaft.
Ganz anders aber, viel luftiger und lockender liegen diese Dinge in den zahlreichen Stätten Berliner Bergnügens, die der rohe Mensch Rummel nennt. Hier wird man auf das liebenswürdigste eingeladen, sich zu amüsieren, und als Dant dafür, daß man getommen, spendet der Wirt die tostbarsten Geschenke. Im Lunapart nerden Autos verschenkt, im Ulap Fahrräder, auf der GrunewaldRennbahn gibt es zu einem Monftrefeuerwerk nebst Monstrekonzert ( Bott müffan die Menschen Monftrenerven haben, die das alles unbeschadet aushalten!), eine Zimmereinrichtung nebst Teppichen und Standuhr, im Zirkus Busch, der den alten Frigen und den feligen Bismarck in der Manege herumtanzen läßt, bekam man ein Pferd geschenkt, in Treptow ist es ein Segelboot und fünf Paddelboote, in der Neuen Welt wird einem, ob man will oder nicht, eine goldene Uhr ausgehändigt und in Staafunt erhält man Freikarten für Flüge durch die Luft. Indessen, diese Aufzählung erhebt nicht den Anspruch der Bollständigkeit. Es ist nur eine ganz fleine Blütenlese, denn wollte man alles und alle, die verschenken, hier anführen, würde weiß Gott , der Raum des Blattes nicht ausreichen.
Wenn die Leute in der Provinz davon lesen oder hören, werden sie sich entschieden in den nächsten Zug nach Berlin setzen, um ebenfalls aller dieser Herrlichkeiten teilhaftig zu werden. Eine Bölkerwanderung nach Berlin wird einsetzen, gegen die die Völker wanderung von anno dazumal Kinderspiel war. So müßte man eigentlich annehmen, wenn man in Berlin inmitten aller dieser Geschente angenehm dahinlebt und nicht weiß, was man sich zuerst Schenken lassen soll. Aber diese Provinzialen sind eben fomische Menschen. Unlängst sagte einer von ihnen, als er von der augen blicklich in Berlin graffierenten Geschentwut hörte:„ Seid Ihr Berliner noch weit zuürd in der Kultur, daß Ihr auf den Schwindet reinfallt und nicht einseht, daß Ihr auf diese Weise nicht nur nichts geschenkt erhaltet, sondern in Wahrheit über Kopf und Kragen bezahlt! Bei uns zu Hause wären alle diese Dinge glatt unmöglich!" Hm, hm! Ob der Mann am Ende nicht so ganz unrecht hat! Bielleicht geht das fogar wenn auch nur ein paar Berlinern auf, die in Bariation des alten, aus einem griechischen Dichter befannten Bortes ausrufen:" Was es auch immer ist, ich fürchte die Geichäftsleute, namentlich, wenn sie Geschenke bringen!" Bielleicht finden sich wirklich einige Berliner , die lieber billig kaufen, als sich teuer etwas schenken lassen wollen!
Schwere Fleischvergiftungen.
Zehn Arbeiter nach einem Eisbeineffen erkrankt. In dem Lokal von Hase in der Bouché- Ede Schmoller. Straße in Treptow ertranffen gestern nach dem Genuß von Eisbeinen zehn Arbeiter einer Baugesellschaft schwer. Zwei Aerzte leisteten den offenbar Bergifteten die erste Hilfe. Dann wurden sie auf Wagen der Feuerwehr und des Städtischen Rettungsamtes nach Krankenhäusern geschafft. Sechs Personen fanden im Urban- und vier Personen im Bethanien- frankenhause Aufnahme. Die Polizei hat zur Einleitung einer Untersuchung die Reste des Eisbeinfleisches sichergestellt.
Wir erfahren dazu noch folgende Einzelheiten: Die Namen der schwer ertranften Bauarbeiter sind: Heinrich Weitert, Swi. nemünder Straße 4; Gustav 30 ch, Neukölln, Thüringer Straße 22; Karl 3och, Neukölln, Beinestr. 48; Albert Kloster, Neukölln, Malowerstr. 25; Hermann Woleser, Schönhauser Allee 72c; Dito Lauschte, Utrechter Straße 4; Wilhelm Liebeck, Charlotten burg , Schillerstr. 17; Heinrich Schwabe , Neu- Bucow, Rudower traße 11; Alwin Stiffet, Sminemünder Straße 124 und Hans Brückner , Trachtenburger Straße 15. Von diesen zehn schwer erfrankten Arbeitern find sechs nach dem Krankenhaus am Urban, pier nach dem Krankenhaus Bethanien geschafft worden. Die Arbeiter hatten sich gestern mittag in dem nahegelegenen Lokal des Gastwirts a afe anläßlich des Richtfest es zu einem Eisbeineffen versammelt. Nach den bisherigne Feststellungen haben sie dabei auch Alkohol getrunken und einige von ihnen haben auch noch andere Nahrungsmittel zu sich genommen. Fast unmittelbar nach dem Essen erkrankten die oben genannten zehn Arbeiter unter den schwersten Bergiftungserscheinungen. Bei allen stellte sich Herzschwäche, Erbrechen und Durchfall ein. Von der Bauleitung wurde daraufhin sofort die nächste Rettungsstelle Nr. 5, Neukölln, Erdstr. 25, benachrichtigt, deren Arzt alsbald an der Unfallstelle erschien und die erste Hilfe leistete, vor allen Dingen Ein. fprigungen zur Belebung der Herztätigkeit vornahm. Gleich zeitig wurde das Rettungsamt der Stadt Berlin und die Feuerwehr benachrichtigt, von denen alsbald Rettungswagen eintrafen, in denen die Erkrankten abtransportiert werben fonnten. Auch die Polizei war bald zur Stelle und leitete die ersten Erhebungen. Reste des in Frage kommenden Fleisches fonnten in der Gastwirtschaft beschlagnahmt und dem Nahrungsmittel- Untersuchungsamt zur Prüfung übermittelt werden.
Wie in den Abendstunden von der Polizei gemeldet wird, fann auf Grund der weiteren Ermittelungen ein Vorwurf gegen den Gastwirt Haase, daß er in seinem Lokal Fleisch von einem ertranften Schwein verwandt habe, nach den letzten Ermittlungen nicht erhoben werden. Es wird angenommen, daß das Schweinefleisch, das den Bauarbeitern vorgesetzt wurde, infolge der übermäßigen Hize verdorben war und daß hierauf die Vergiftungserscheis nungen zurückzuführen find. Die bereits angeordnete Festnahme des Gastwirts Haase ist daraufhin wieder rückgängig gemacht worden. Aufhebung der Höchstpreisverordnung für Koks und Briketts. Die Preisprüfungsstelle Berlin teilt mit: Da bei den reichlichen Anfuhren in Kols und Briketts im freien Handel eine genügende Praissentung erfolgt ist und übermäßige Preissteigerungen nicht zu befürchten sind erübrigt sich eine weitere Aufrechterhaltung der
Höchstpreisfeftfegungen. Der Magistrat hat baher die Berordnung über Höchstpreise für Rots und Briketts mit Wirkung vom 7. Juli 1924 außer Kraft gesezt.
Konsum- Jubiläumstag.
Einem Beschluß des Internationalen Genossenschaftsbundes folgend, veranstaltete die Konsum- Genossenschaft Berlin am gestrigen Sonnabend einen Werbetag. Gleichzeitig beging sie das Fest ihres 25jährigen Bestehens. Nachdem in den Tagen vorher schon Vorstand und Aufsichtsrat im Beisein der Behörden und sonstiger Körperschaften und dann auch die Funktionäre Feiern im engeren Rahmen abgehalten hatten, gestaltete fich der Werbe- Jubi täumstag zu einer Kundgebung für den konsumgenossenschaft lichen Gedanken und für die genossenschaftliche Arbeit im größten Ausmaße.
In nicht weniger als acht der größten Sommerfotale tamen die Mitglieder und solche, die es werden wollen, zusammen. Für
Allgemeine Funktionärversammlung
Dienstag, den 8. Juli, abends 7 Uhr, im Lehrervereinshause, Alexanderstr. 41.
Tagesordnung:
für die Konsumgenossenschaft, das fofl die Lösung und das Gelöbnis des Tages sein.
Und zum Zeichen dafür, daß nicht nur im Redner und in den Funktionären, sondern in jedem Festteilnehmer, in jedem Mitgliede dieser Wunsch und dieser Wille lebendig ist, brauste herzlichster Beifall den Festrednern zu.
Mißhandlungen auf der Polizeiwache.
4 Monate Gefängnis für einen Polizeileutnant. Am 23. April d. J. hatten die Bölkischen eine öffentliche Wähler versammlung nach Brig einberufen, in der Herr Reinhold Wulle ber Referent des Abends war. Die organisierte Arbeiterschaft von Brig wollte sich auch einmal anhören, was dieser Herr ihnen zu erzählen hätte. So war die Bersammlung ziemlich start besucht. Ein großes Aufget ot der Schupo war ebenfalls zum Schuße des Publikums erschienen. Wie aber der diensttuende Offizier seine Pflicht auffaßte, ersieht man daraus, daß trog Schließung der Berfammlung wegen angeblicher Ueberfüllung der Stoßtrupp des Herrn Wul e geschlossen hereingelassen wurde. Vor der Er öffnung hatten Genossen und Mitglieder der Arbeiterjugend Wahlflugblätter der Partei verteilt. Ein Jugendgenosse, der ebenfalls daran beteiligt war, hatte den Unwillen des Diensttuenben erregt. Er ging 9 Uhr nach Hause, um sein Abendbrot einzunehmen, fam wieder und wurde bereits auf der Straße von dem Beamten in unhöflichem Ton, mit den Worten:„ Machen Sie, daß Sie nach Hause fommen," zurückgedrängt. Als er dem Beamten flar machen wollte, daß er wohl dazu kein Recht hat, er befinde sich auf der Straße und tönnte nach Hause gehen, wann er wolle, verhaftete man ihn
Die deutsch - französische Verständigung und brachte ihn zum Wachtlokal nach dem Rathaus Briz. Dort hat
Referent: Genoffe Dr. Rudolf Breitscheid. Jugelassen werden nur Partei- und Gewerkschaftsfunktionäre mit Mitgliedsbuch der SPD. und Funktionärausweis für 1924. Der Bezirksvorstand.
den Westen Berlins waren die Etablissements„ Karlshof" am Spandauer Schiffahrtsfanal, die Schloßbrauerei Schöneberg und das Bartrestaurant Südende gemietet; die östlichen Außenbe. Birte feierten in Mörners Blumengarten und in Schwarz' Commertheater. Neukölln und die südlichen Stadtteile fandten ihre Bevölkerungsmassen in den Riesengarten der„ Neuen Welt". Der Often war in dem Saalbau Friedrichshain , während Berlin N. im Schloß Schönhausen dem genossenschaftlichen Gedanken huldigte. Ueberall waren die Feiern zu Bolfsfesten im besten Sinne ausgestaltet worden und Vorstand und Werbeausschuß hatten keine Mühe und Arbeit gescheut, den Mitgliedern in der angenehmsten Weile einige Stunden der Erholung und des Vergnügens, aber auch der Weihe und der Andacht zu bieten. Gute Musittapellen forgten für den musikalischen Teil; unsere Arbeiterfänger hatten fich, bezirksweise vereinigt zu großen Massen hören, in ben Dienst der Sache gestellt, an der sie ja, ebenso wie ihre Ge= noffen von den Turnern und Sportlern, den Sama. ritern und den Kinderfreunden, auch sonst aftiv beteiligt sind. An diesem Werbetage wirkten ohne Unterschied der politischen Auffassungen alle Teile der großen Arbeiterbewegung zusammen, gemeinsam am großen Werke der Organisation des Konsums und der Eigenproduktion zu helfen. Alle Veranstaltungen wiefen Maffenbesuch auf, ein glänzender Beweis für die Berbreitung der Konsumgenossenschaft und ihrer Werbetraft. Die 184 Warenabgabestellen hatten schon am Mittag ihre Pforten geschlossen, um den Lagerhaltern und dem Bertaufspersonal die Teilnahme an den Feiern zu ermöglichen.
In den Festreden wiefen die Redner auf die Bedeutung der Konsumgenossenschaft im Wirtschaftsleben hin. Nicht nur in Berlin , sondern im ganzen Deutschen Reiche, darüber hinaus in der ganzen Welt werde heute der Genossenschaftsgedante gefeiert. Und wenn geraded ie Berliner Genoffenschaft diese beispiel To se Entwicklung in den 25 Jahren ihres Bestehens genommen hat, hat natürlich auch die Schaffung Groß- Berlins ihren Anteil daran; maßgebend ist und bleibt aber die Ueberzeugung der Arbeitnehmermassen aller Arten zum genossenschaftlichen Zusammen. Arbeitnehmermassen aller Arten zum genossenschaftlichen Zusammenfchluß. Organisierter Gedanke, organisierte, freiwillige Mitarbeit des Funktionärförpers hat die Genossenschaft aufgebaut, hat ihr die 165 000 Mitglieder gebracht. Die Genossenschaft ist ein Stück Gemeinschaftsarbeit, dazu berufen, die größte Entwicklung zu nehmen. Der Internationale Genossenschaftstag foll nach dem Willen seiner Schöpfer ein Völkerfefttag werden, wie ihn der 1. Mai darstellt. Er foll ebenso wie dieser der Einigung aller Bölfer dienen. Wenn auch die Konsumgenossenschaftsbewegung an fich unpolitisch ist, soll und wird sie doch in ihrem Gebiet an der internatio: nalen Völkerverständigung mitarbeiten; der Ausdruck dieses Willens ist der Internationale Genossenschaftstag. Ein Tag des Festes, so schlossen die Redner ihre Ausführungen, aber dann alle anderen Tage des Jahres der ernsten, zielbewußtesten Arbeit
Das Rundfunkprogramm.
Sonntag, den 6. Juli.
12.55 Uhr nachm.: Uebermittlung des Zeitzeichens. 5.30 his 7 Uhr abends: Unterhaltungsmusik( Berliner Funkkapelle). 7 Uhr nachm.: Märchen, gelesen von Ida Orloff . 8-11 Uhr abends: Konzert, ausgeführt von der verstärkten Funkkapelle. Einlagen: Josl von Jena , Karl Zander . Eine Stunde Tanzmusik. Montag, den 7. Juli.
Tageseinteilung. Vormittags 10 Uhr: Nachrichten dienst. Bekanntgabe der Kleinhandelspreise der wichtigsten Lebensmittel in der Zentralmarkthalle. Nachm. 12.15 Uhr: Vorbörse. Nachm. 12.55 Uhr: Uebermittelung des Zeitzeichens. Nachm. 1.05 Uhr: Nachrichtendienst. Nachm. 2.15 Uhr: Börsenbericht.
der
5.30-7 Uhr abends: Unterhaltungsmusik( Berliner Funk8 Uhr kapolle). 7,30 Uhr abends: Sprachunterricht( Englisch ). abends: Vortrag des Herrn Dr. phil. et med. Harms:„ Hygiene und Sport", II. Teil. 9 Uhr abends: 1. Holde Aida, aus" Aida" ( Kammersänger Eugen Transky, von der Berliner Staatsoper). 2. Aus Traviata ", a) Arie der Traviate( Serafine Radinowa), b) Arie des Germont( Kammersänger Arnold Gabor, von Metropolitan- Oper, New York ). 3. Duett aus„ Die Macht des Geschickes"( Kammersänger Eugen Transky und Kammersänger Arnold Sabor). 4. Aus Rigoletto " a) Arie der Gilda( Serafine KammerRadinowa), b) Duett Gilda- Herzog( Serafine Radinowa sänger Eugen Transky), c) Arie des Rigoletto ( Kammersänger Arnold Gabor), d) Cavarine des Herzogs: Ach, wie so trügerisch" ( Kammersänger Eugen Transky, von der Berliner Staatsoper). 5. Terzett aus" Troubadour"( Serafine Radinowa- Kammersänger Arnold Gabor). Am Steinway - Flügel: Kapellmeister Otto Urack . Anschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage, Wetterdienst, Sportnachrichten.
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man diesen 17 Jahre alten jungen Mann dann mit Gummi. fnüppeln bearbeitet, ihn ins Gesicht geschlagen, so daß unter dem linken Auge start geschwollene blutunterlaufene Wundsbellen sich befanden. Dieser Borfall stand gestern vor dem erweiterten Schöffengericht Neukölln zur Verhandlung. Staatsanwalt Drtmann vertrat die Klage wegen Körperperlegung. Die als Entlastungszeugen aufgetretenen Beamten er flärten alle, fie hätten nichts gehört", sogar der Telegraphist, der im Nebenzimmer Dienst verrichtete, hat wohl zur Ruhe gemahnt, da er durch den Lärm im Nebenzimmer gestört worden sei, hätte aber nicht wahrgenommen, daß der Verhaftete geschlagen worden ist. Der Berteidiger bemühte sich, das Gericht von der Unglaubwürdigkeit des Hauptzeugen zu überführen, was ihm aber nicht gelang, denn Das Urteil lautete für den Reviervorsteher Oberleutnant Schallert auf 4 Monate Gefängnis, für den Wachtmeister Kempa auf 3 Monate Gefängnis.
Das Unglück auf dem Stettiner Bahnhof. Bum Unglüd auf dem Stettiner Bahnhof wird folgende amtliche meldung verbreitet: Gestern vormittag, 7 Uhr 30 Minuten, überfuhr der fahrplanmäßig um 7 Uhr 25 Minuten vom Stettiner Bahn hof abfahrende Personenzug 225, Berlin - Granjee, das auf" halt" stehende Signal bei dem Stellwert Ntm " auf dem Stettiner Bahnhof und geriet dadurch in eine für den Leerzug 976 gestellte Fahr straße, der von Schönholz nach dem Berlin - Stettiner Güterbahnhof fuhr. Beide stießen in der Weiche 11 zufammen. Von dem Leerzug wurden drei Personenwagen uner. heblich beschädigt. Es wurden leicht verlegt: von den Reifenden der Kaufmann Karl Hesse aus Oberschöneweide , von dem Bahnpersonal der Zugführer Stöbener und der Schaffner Jänisch, beide aus Templin . Das Ausfahrgleis für Fernzüge war eine Stunde, das Einfahrgleis 2% Stunden gesperrt. Die Urfache des Unfalles ist das Ueberfahren des auf" halt" stehenden Signals.
Eine spanische Sache.
Der spanische Schatzschwindet, der schon vor dem Weltkriege jahrzehntelang in diefer oder jener Gestalt blühte, burch ihn aber ausgetilgt zu fein schien, lebt, wie viele andere Spezialitäten, neuer dings ebenfalls wieder auf. Der Schat", der früher aus Goldbarren, barem Gelde usw. zu bestehen pflegte, hat sich jetzt, den modernen Fortschritten entsprechend, in einen Sched über 24000 englische Pfunde verwandelt. Die Schwindler, die früher wiederholt Glüd hatten, so u. a. init einem Berliner HausGeldes einbüßte, suchen wieder aus dem internationalen Handelstesizer, der wirklich nach Spanien reifte und eine große Summe adreßbuch Adressen heraus und wenden sich an Leute, bei denen fie das nötige Geld vermuten. Viele solcher Leute erhielten in bar lehten Zeit aus Madrid wieder einen Brief, der im Wortlaut wiedergegeben sei:" Sehr geehrter Herr, ich treffe mich hier verhaftet megen Bankrotf und erlaube ich mir, an Sie zu richten mit der Bitte, daß Sie mir helfer um der Summe von 24 000 Pfund Sterling wiederzuerlangen. Diese Summe befindet sich in ihrem Land und dazu ist es nötig. baß sie nach Spanien tommen und die Be schlagnahme meines Gepäcs aufheben und daß Sie in der Gerichtshofbesichtigung die Kosten meines Prozesses tragen und in dieser Weise tönnen Sie in Besitz des Koffers meines Eigentums eintreten wo sich der Scheck der genannten Summe verborgen befindet, welcher in ihrem Lande an Ueberbringer zahlbar ist. Als Belohnung würde. ich ihnen eine dritte Teil der Summe geben. Das ist 8000 Pfund. Weil ich im Gefängnis Ihren Antwort nicht bekommen fann, bitte ich daß Sie an eine Person meines Vertrauens telegraphieren, der mir ihre telegraphische Antwort geben wird."
Um dem wieder groß angelegten Schwindel von vornherein gründlich begegnen zu können, werden die Empfänger solcher oder ahnlicher Briefe ersucht, diese unverzüglich an Kriminalfommiffar Linnemann im Berliner Polizeipräsidium einzusenden. Nach den früheren Erfahrungen und Warnungen wird sich wohl niemand mehr verleiten lassen, zur Erlangung des Schakes" Geld auszugeben oder gar nach Spanien zu reisen.
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Städtisches Freibad und das Seebad Wannsee . In einem Berliner Mitagblatt erschien fnürzlich eine das ft äd. tische Freibad Wannsee äußerst schädigende Notiz. Danach follte bei einem Unglücksfall nicht rechtzeitig Hilfe zur Stelle gewesen fein. Die geschilderten Vorgänge haben sich nicht in dem städtischen Freibad Wannjee, sondern in dem nicht weit davon belegenen, in Privatbesig befindlichen Seebad Der vorzüglich organisierte Rettungszugetragen. Dienst in dem städtischen Freibad Wannsee wird von den Arbeiterschwimm- und den am Wannsee jahrelang ansässigen Bereinen unter Leitung eines staatlich geprüften Schwimmund Bademeisters ausgeübt. Es wird nochmals darauf hingewiesen, daß trotz des noch nicht völlig durchgeführten Umbaues des städtischen Freibades Wannsee und troß der schwierigen Berhältnisse der Badebetrieb: n vorzüglicher Weise vor sich geht und irgendwelche Unglücksfälle fich bisher nicht ereignet haben.
uns nicht mit dem törichten Einwand, daß im Sparen etwas Banales liege. Man muß der Zeitströmung folgen, die auch den besser Situierten zur Einschränkung drängt. Deshalb wählen viele tausend Qualitätsraucher die billige u doch ausgezeichnete 39 Zigarette
Kommen Sie
Massary Classe dick.rund 38
die das Sparen zum Vergnugen macht'
CLASSE
ASSARY
CLASSE
ASSARY
MASSAR
CLASSE