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Amerika gegen das Pariser Kompromiß?

Condon, 10. Juli. ( WTB.) Reuter berichtet aus Washing­ ton , einige amerikanische Regierungsvertreter ertiärten, wenn sie auch mit ihr m offiziellen Kommentar zurüdhalten, bis voll­ffändige Informationen vorliegen, daß die Bereinbarungen zwischen Macdonald und Herriot , durch die die Vereinigten Staaten eine volle Stimme in der Reparationsfommiffion in Zusammenhang mit der Enwendung des Dames- Berichtis erhalten würden, vom amerita. nischen Standpunfte un annehmbar seien.

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An sich war der ganze Gegensatz der letzten Tage ein Streit um Kaisers Bart: denn, ob eine etwaige vorsätzliche Berfehlung Deutschlands gegen das Reparationsprogramm der Sachverständigen von der Reparationsfommission oder vom Finanzausschuß des Völkerbundes in Zukunft festgesetzt werden sollte, ist nicht das Entscheidende. Ausschlaggebend wird rielmehr sein, wie sich die politische Konstellation in den einzelnen hauptbeteiligten Ländern in den kommenden Jahr zehnten gestalten wird. Behauptet sich die Demokratie in England, Frankreich und Deutschland , dann tann man unbesorgt sein; dann wird Deutschland sein Bestes tun, um das Dames- Programm zu erfüllen, und gerät es trotzdem in Verzug, dann wird man ihm bösen Willen dabei nicht nachsagen, gleichviel ob die Entscheidung darüber der Reparationskommission oder dem Völkerbundsausschuß zu­steht. Umgekehrt, wenn der großfapitalistisch- agrarisch- natio­nalistische Kurs bei uns die Oberhand gewinnt, dann wird je de internationale Instanz auch ein Bölkerbundsaus­fchuß etwaigen Verfehlungen Deutschlands auf bewußte Sabotage der Erfüllungspolitik zurückführen. So war es auch in der Vergangenheit: solange Wirth am Ruder war, fonnte nicht einmal Poincaré die Reparationstommission zu einer Feststellung vorsätzlicher Verfehlungen" veranlassen; kaum war dagegen der Stinnes- Helfferich- Einfluß unter Cuno- Becker- Rosenberg in der Reichspolitit maßgebend, da wurden die Verfehlungen Deutschlands als vorfäglich bezeich­net und der Ruhreinmarsch begann..

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oberste Schiedsrichteraufgabe annehmen wird, Die neuesten aus Washington eingetroffenen Nachrichten lassen auf eine blebung der Bariser Vereinbarung schließen, ohne daß sich allerdings die wahren Gründe dieser Weigerung flar er tennen lassen. Sollte dieser negative Standpunkt endgültig sein, dann wäre allerdings das große Ergebnis der Pariser Reise Macdonalds wider illusorisch gemacht und das Spiel müßte in den nächsten Tagen von neuem beginnen!

Die Wirkung in Paris .

Paris , 10. Juli. ( Eigener Drahtbericht.) Die Auf­nahme der englisch - französischen Note, die das Ergebnis der Aus sprache zwischen Macdonald und Herriot zusammenfaßt, durch die Pariser Presse zeigt, daß die Verhandlungen wenigstens in einem Punkt ihr Ziel erreicht haben:

Herriots durch den Anffurm der Opposition stark bedrohte Stellung ist außerordentlich gefestigt werden und selbst der größte Teil der nationalistischen Bresse er. worden und selbst der größte Teil der nationalistischen Breffe er fennt an, daß es ihm gelungen sei, den franzöfifchen Standpunkt zur Geltung zu bringen. Ob durch die Beschlüsse, die am Mittwoch gefaßt wurden, und durch die Konzessionen, zu denen fich Macdonald nach langen und außerordentlich schwierigen Berhandlungen herbei. gelaffen hat, die von beiden Regierungen gewünschte Präzisierung der großen internationalen Probleme erleichtert wird, ist eine andere Frage. Als bedeutsamsten

französischen Erfolg

maligen Botschafter Bowpart öffnet mesben, ber bie tes gierung über die angekündigte Durchführung der 2aiengese gebung in Elsaß- Lothringen somie bie beabsichtigte Aufhebung der französischen Botschaft am Batikan interpellieren wird. Der größte Teil der Gizung wird voraussichtlich durch Ausführungen Poincarés ausgefüllt merden, der von der Opposition

zum Führer des Generalfturms gegen Herriot ausersehen worden ist. Die Erfolge, die jedoch Herriot erzielt hat, dürften dem Manöver der Opposition allerdings bereits den Wind aus en Segeln genommen haben. In den Kreisen der Mehrheit fieht man deshalb dem Ausgang der Interpellationsdebatte, in der Herrist wahrscheinlich erst am Freitag das Wort ergreifen wird, mit großer 3uversicht entgegen.

Die englische Auffassung.

Die Londoner Presse hebt übereinstimmend hervor, daß Mac Sonald feinen ursprünglichen Standpunkt zugunsten der Rompromiß­formet preisgegeben habe, daß aber dieses Opfer notwendig gewesen sei, um Herriot vor dem Sturz zu schützen.

Sturmszenen in der Kammer.

Um die Amnestiegesetze.

Paris , 9. Juli. ( WTB) Heute nachmittag haben in der Kammer die Verhandlungen über der Amnestie entwurf begonnen. Während der Ausführungen des Berichterstatters Abg. Violette fant es mehrfach zu heftigen Zwischenrufen und Auseinanderlegungen, tie sich mehrere Male gegen Caillaur und Maloy richteten. verzeichnen die Blätter die Wahrung der von der englischen These Ohne einen Zweifel darüber zu lassen, daß er Caillaur im Auge bedroht gewesenen Prinzipien des Friedensvertrages, die Auf- habe, unterbrach der rechtsftehende Abg. De Mun mit einem Zwis rechterhaltung der Autorität der Reparationsfommiffion und die schenrus:" Wir haben es nicht nöötig, einen Schurten zu amnestieren. Der Berichterstatter erklärte u. a.: Wir haben wenn auch mur prinzipiellen Zugeständnisse Englands zu der Frage tie Abficht, der kommer eine Abstimmung von politischer Bedeutung der interallierten Schulden und der Sicherheit. Der rorzuschlagen, zunächst, weil es die Regierung von uns verlangt Matin" stellt mit Befriedigung fest, daß England und Frankreich hat, und bann, weil wir nicht zugelassen hätten, daß sie es nicht auf der Londoner Konferenz nunmehr in voller Einigkeit den ans von uns verlangt. Die Mehrheit vom 11. Mai hat schwere Ver­deren Mächten gegenübertreten werden. Er teilt mit, daß Macpflichtungen übernommen. Sie wird sie halten donald selbst mehrmals die Einwände seiner eigenen Eachper- und den Amnestieentwurf der Regierung und der Kommission über ständigen und Ratgeber zum Schweigen gebracht und gegen deren weisen." Nach Schluß der Ausführungen Viollettes ergriff ein Widerspruch sich die französische Auffassung zu eigen gemadyt habe. Redner der Rechten, Barillet, das Wort, dessen Angriffe auf den Das Schicksal des neuen demokratischen Kurses in Eng. Petit Parifien" spricht von einer restlosen Berständigung, Entwurf die Erregung steigerten. Er erklärte u. a., das Gefez et land und Frankreich wird dabei natürlich ebenso ent- die es ermöglicht habe, alle Mißverständnisse zu beseitigen und die liftische Abg. Moutet erwiderte mit dem Zuruf: nur für zwei Minner da, Caillaug und Maloy. Der sozia scheidend sein; aber es ist auf das engste und in geradezu Atmosphäre von Chequers wiederherzustellen. Das Gelingen der Cailloug!" automatischer Wechselwirkung verknüpft mit dem Schicksal Londoner Konferenz sei nunmehr sichergestellt. Selbst der natio der demokratischen Kräfte in Deutschland . Der Schlüssel. fürnelistische Figaro" ertennt an, daß man in Frankreich allen die großen Entscheidungen der Zukunft liegt nicht in der Frage, Anlaß habe, sich über die Ergebnisse des Mittwoch ohne Einschrän ob Bölkerbundsausschuß oder Reparationsfommission Ent fung und ohne Hintergedanken zu freuen. Der Quotidien" scheidungsinstanz sein soll, sondern vor allem in der polispricht von dem auffälligsten Erfolg, den die französische Diplomatie tischen Einsicht des deutschen Boltes. feit langer Zeit davongetragen habe.

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rung des Dames Planes durch Deutschland festgestellt haben wird, wird mit besonderer Befriedigung hervorgehoben.

Was nun dem jüngsten Konflikt zwischen London . und Das Kompromiß, das in der Frage der Feststellung deutscher Baris einen scheinbar ernsten und akuten Charakter verlieh, Berfehlungen zustandegekommen ist, wird, obwohl darin der eng­das war viel weniger der eigentliche Gegenstand der Mei- lische Standpunti vielleicht am stärksten zum Durchbruch gekommen nungsverschiedenheiten als die inner politischen Geist, allgemein als annehmbar anerkannt. Die Bestimmung, daß das fahren, die für das Kabinett Herriot daraus entstanden waren. Programm zur Wiederherstellung der wirtschaft lind meil nun Macdonald mit Recht erkannt hat, daß ein lichen und fiskalischen Einheit Deutschlands , Sturz Herriots in diesem Anfangsstadium des großen inter wie fie von den Eachverständigen gefordert wird, erst aufgestellt nationalen Friedenswertes eine Ratastrophe wäre im Berwerben foll, wenn die Reparationstommiffion die Durchfüh gleich zu der relativ nebensächlichen Frage, um die es sich drehte, beshalb ist er nach Paris gefahren und deshalb hat er fich selbst auf Roften des bisherigen Standpunttes se inter Regierung um eine Einigung mit Herriot bemüht. Das Er gebnis der Pariser Besprechungen ist ein für beide Teile durchaus annehmbares Kompromiß: die Reparations tommiffion wird nicht ausgeschaltet, sondern in ihren alten Rechten bestätigt, jedoch in einer neuen Form: Amerita, in der Person des Generalagenten für die Berwaltung deut icher Sahlungen, wird zum Schiedsrichter im Falle einer Uneinigkeit zwischen den einzelnen Mitgliedern der Kommission gemacht. So verliert, entsprechend dem eng lischen Wunsche, die Reparationskommiffion ihren bisher ein­feitigen und unvollständigen Charakter, und zugleich bleibt fie, gemäß der französischen Forderung, das Reparations­tribunal, das im Bersailler Vertrag allein vorgesehen ist. Es fragt sich nur noch, ob die amerikanische Regierung die ihr zugedachte mächtige, ehrenvolle, aber zugleich heifle

Wie werde ich reich...?

Bon Josef Maria Frant

Paris , 10. Juli. ( EP.) Die gestern veröffentlichte Note über die Londoner Konferenz hat auch die Oppositionspresse enwas mit der Regierung ausgeföhnt, obwohl dis Mortführer im Rampfe gegen die Regierung nach wie vor von der Preisgabe der Reparationen und dem Ueberhandnehmen des englischen Stand­punktes und so weiter reden, doch hat die Feststellung der Note, das im Berlailler Bertrag und an der Autorität der Reparationstommiffion nicht gerührt werde, offensichtlich großen Gindrud gemacht. Ziemlich allgemein vermißt man aber, daß die Note nichts über die Beteiligung Deutschlands an der Ronferenz fagt und ebensowenig über die Beteiligung der fleinen Miierten. Boincaré geht doch vor.

Paris , 10. Juli. ( Eigerer Drahtbericht.) Im Senat be ginnt am Donnerstag nachmittag die Interpellationsdebatte über die auswärtige Bolitik. Sie mir hur ben ehe

auf mein 2tenteil zurückziehen fann. Vorausgesetzt, daß ich nicht weitere Preisausschreiben veranstalten werde. Ich werde eine flogige Sommerreife ma

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Grade fommt meine Frau und fragt, was ich schreibe. Ich Endlich habe ich es herausgefnobelt, wie ich reich werden fann. entricle ihr meine Idee. Da hält sie mir mit dem freundlichen Die Idee ift glänzend. Dabei, floßig einfach. Und, der Erfolg Zuruf int!" die neueste Beitung vor die Augen; meist mit dem garantiert. Bozu noch hinzufommt, daß weber geistige noch Pör Finger auf eine Ueberschrift: Die Polizei verbietet die Preisaus. perliche Anstrengung, geschweige denn größeres Anfangstapitat erfchreiben und wird die Veranstalter gerichtlich belangen!" Mein

forderlich ist.

Eigentlich bin ich ja nicht selbst darauf gekommen. Ich habe die Idee vielmehr dem zufälligen Studium einer Sonntagszeitung zu verdanken. Diese Sonntagszeitung enthielt nämlich 17 Preisaus schreiben diverser mir bis dato unbekannter Firmen. Ein Rebus, das ein Botolude im vorgefchritfenen Stadium der Gehirnparalyfe tit Leichtigkeit lösen tönnte, mar zu föfet, ein Schlagwort zu er finden, es aufzuschreiben, der Firma zu senden, Name und Adresse helzufügen und dat is man der Hafen, wo die Mettwust hängt! 1 Rentenmark für Porto, Spesen usw. Dann war man Anwärter

ouf einen der Breise:

Die Sache imponiert mir möchtig. Und da ich stets mehr oder weniger im Drud bin, werde ich mir diesen Weg, reich zu werden, nterfen. Ich werde ein Breisausschreiben reranstoften imb rechne mit Sicherheit darauf, daß ich fodann mit meinem Familienonhang bie ftets sehnlichst erwünschte Orientreife in praxi erledigen, in die sirklichkeit umjejen fann.

Ich werde folgendes Preisausschreiben veranstalten: Ich werde jogen mir, den beiten Biz prämiieren! Und zwar, um alle Kreise lüftern zu gestatten, 1. den besten Herrenwitz( peziell für Herren), 2. Den besten Damenmiz(( peziell für Damen) und 3. den Leften Kinderwitz! Ich werde zehn Preise aussehen, und zwar für jebe Gruppe einen ersten Preis von je 1000 m. in bar, einen zweiten Breis von 500 M. und einen dritten Preis von je 100 m. und außer Dem jeder Gruppe zehn Trostpreise von je 20 m. Das wären also insgesamt schön, ich spendiere außerdem noch eine Prämie von, um eine runde Schlußsumme zu bekommen, 600. das wären, wie gesagt, insgesamt 6000 M. Jeder Einsender muß der Lösung 1 Rentenmark für Borto, Spesen usw. beifügen! Paffen Sie auf: die Sache wird ein Bombengeschäft! Wieso, fragen Sie? Wieso?

Na, so:

Ich werde 6000 M. Gewinne auszahlen; ich werde für Annon­cer, großzügig, wie ich bin, 4000; herauswerfen; ich werde 100 000, na, jagen wir, 50 000 Ginfendungen erhalten!( Ich weiß aus guter Quelle, daß hunderttausende Einsendungen gewöhnlich ein laufen, bei guter Reflame jogar noch mehr! Und ich werde für 4 Mile Reklame machen!) Also erhalte ich bei 50.000 Ginjenbungen 50,000 × 1 Rentenmart für Porto, Spesen usw., also 50.000 m. in bor . Davon ziehe ich die 10.000 m. Unfoften( Gewinne und Annonce) ab und habe 40 000 m. Reingewinn, mit dem ich mich

Tintenfoß fauft an die Wand.

Natürlich! Wenn unsereins tommt, ist es zu spät!. Dann haben die anderen den Rahm abgeschöpft, die Neppbedürftigen schon ge neppt, die Meltfüchtigen schon gemolfen und dann verbietet es die Polizei! Ausgerechnet, menn es zu spät iſt.

Was wird nun mit den 17 Rentenmark, die ich für Borto, Spesen ufm. mit 17 Preisaufgabenlösungen an 17 gewerbsmäßige Repper abgesandt habe

Natürlich, dann kommt die Polizei! Es bleibt mir nichts anderes übrig, als die Sache zu einem Feuilleton zu verarbeiten, 15 M. Honorar einzuftreichen und mit 2 M. Schaben die Chose zu fiquidieren..

Aber schade ist es doch, daß die Bolizei... Bielleicht wäre ich auch einmal reich geworden Barum immer nur die anderen. Denn schon Klante sagte: Aliene in hoc signe vinces! 3u deutsch : Nur mit Repp alleene machst't Rennen, biste Favorit!

Hat der Hund Verstand?

Die Debatte dauert an.

Paris , 10. Juli. ( WTB.) Im Berlauf der gestrigen- Ram­merdebatte über das Amnesticgesez fam es, und zwar während der Rede Des rechtssichenden Abg. Barillet zu wilden Auftritten. Bei der Diskussion handelte es sich in der Hauptsache um die beiden vom Staatsgerichtshof verurteilten Caillaug und Malon. Der Abg. Barillet wurde von dem sozialistischen Abgeordneten Simon Reynaud unterbrochen, der wiederum, wie jüngst in einer Ram­merfizung, auf die Rolle der Generäle hinwies. Das veranlaßte ben ehemaligen Striegsminister Maginot zu einem heftigen Pro­teft. Kriegsminister Nollet, den er ersuchte, ihm zu bestätigen, daß seine Hanbluegen als Kriegsminister forreft gewesen feien, griff nicht in die Debatte ein. Da ertönte von rechts her der Ruf und in Bincennes erschossene holländische Tänzerin, mit der man Mata Hari ( die megen angeblichen Hochperrats verurteilte befanntlich Malon in Verbindmug gebracht hat). Das war dos Signol zu einem Standal und einer Schlägerei, in die selbst Männer wie der Abg. Moutet vermidelt wurden. Der neu gewählte Abg. General de St. Juste machte die Gebärde des Anlegens und Schießens auf Malon. Nur mit Mühe fann Bräfident Painleve den Gaal räumen lassen. Die Sigung wurde auf eine Stunde ver habe den Abg. de St. Juste aufgefordert, fein Be tagt. Nach ihrer Wiederaufnahme erflärte Poinlevé, das Bureau bauern über den Barfall auszudrüden, er habe sich beffen gemeigert, man müsse also die Zenjur über ihn verhängen. Is General habe er 35 Jahre feines Lebens die Gelegenheit gehabt, das Reglement zur Anwendung zu bringen. Wenn es ein Reglement in der Kaniner gebe, so folle es zur Anwendung kommen. Darauf wurde die Zenfur über ihn verhängt und Abg. Barillet fonnte feine Rede gegen den Amnestieerlaß beenden,

Im Berlauf der Rebe des Abg. Marin. fan es nochmals zu einer Prügelei, und zwar gelegentlich des Eingreifens des ehemaligen Kriegsministers Maginot, der zur Verteidigung einiger Urteile des Kriegsgerichts das Wort ergriff; übrigens jagte Rollet eine Nachprüfung biefer Urteile zu. Die Rammer fetzt die Debatte über die Amnestievorlage heute vormittag fort.

stehende Tür zurüd, sondern traßten an allen Seiten des Käfigs mahllos herum. Auch als der Räfig auf den Kopf gestellt wurde, fo daß der Hebel angehoben werden mußte, uni die Tür zu öffnen, probierten die Hunde blind herum und lernten erst allmählich, den Hebel mit der Schnauze zu heben.

Der englische Gelehrte Hobhouse , der für die Intelligenz von Hunden und Kazen eingetreten ist, behauptete, daß Saken erlernen, ein Stück Fleisch, das auf einem Pappieller auf dem Tisch liegt, durch Anziehen eines am Teller befestigten herabhängenden Fadens zu sich auf den Baden zu ziehen. Bei Hunden gelang dieser Bersuch be Jongs gar nicht. Erst als er am faden einen Bappring befestigte und die Pfote des Hundes hindurchsteckte, riß er das Fleisch herab, tommte aber von fich aus die Aufgabe nicht lösen. Nach diesen Ver­fuchen fehlt dem Hunde jede Einsicht in die Mittel, das Ziel zu er reichen, und ebenso jebes Schlußvermögen. Nur durch herum. probieren wird etwas erlernt, aber nur eine gewiffe Abfolge non Be wegungen, nicht die Lösung der Aufgabe im Prinzip. Deshalb außen und von innen, weil sie einmal geschoben, das andere Mal scheitert der Hund an dem gleichen Problem des Türöffnens von gebrüdt werden muß, um sich zu öffnen. Zu festen Begriffen. tommt. der Hund niemals.

Nationalgalerie und Akademie der Künfte. Die Afademie der Künste münscht auf die Nationalgalerie Einfluß zu gewinnen, sei es audy in der Form, daß sie in der besonderen für die Nationalgalerie bestehenden Kunstkommijjion Stimme befommt. Jufti, der Leiter der Nationalgalerie, mehri fich dagegen, da er mie fast alle Museums. fachleute non Künstlerfommissionen nichts hält und wahrscheinlich an der bisherigen Rommiffion schon genug hat. Der Streit um die angriff und Liebermann erregt ontmortete. Die grundsätzliche Re Brage murde heftig, da Jufti die lebte Ausstelling der Alademic gelung der Frage darf natürlich nicht mit solchen persönlichen Streit fällen vermischt werden. Es ist daher begrüßenswert, daß die Ge­richte von einer geplanten Unterſtellung der Nationalgalerie unter die Akademie der Künfte nach offizieller Mitteilung jeder Grundlage entbehren. Es ist nicht geplant, an den Zuständigkeitsverhältnissen der Nationalgalerie irgend etwas zu ändern.

ärzte wächst beständig an. Die Zunahme der Zahnärzte. Die Gesamtzahl ber breugischen Zahn auf 2725 gestiegen und vermehrte fig 1920 auf 3542. Eine neue ergebliche Sie beirug Ende 1913 2511, mar im Jahre 1919 Sunahme ist 1922 mit 3933 feitzustellen. Es fomment jest auf einen Zahn­arzt 9686 Einwohner gegen 10079 Ende 1921 und 16391 Ende 1913.

d. h. Gedanken und: Begriffe, 3medbemußtsein, Einsicht und Ein Die Frage, ob Hunde im menschlichen Sinne Verstand haben, bildungskraft besigen, ist bisher in der Tierpsychologie fehr ver. schiedenarlig beantwortet worden. Neue Bersuche über Begriffs. bildung bei Hunden hat der englische Psychologe de Jong angestellt und ist zu wichtigen Ergebniffen gelangt, über die D. Koehler in den Naturwissenschaften" berichtet. De Jong brachte Hunde in einen Gitterfäfig, dessen eine Wand als Tür ausgebildet mar; fie ließ sich durch Herabdrüden eines Hebeis leicht öffnen. Die drei Versuchshunde lerrien bald, den Hebe! mit der Pfote her. abzudrücken und jo den Weg zu dem vor der Tür liegenden Futter zu finden. Aber das gelang ihnen stets nur durch blindes Herumprobieren. Wurde dann der Käfig um 90 Grad gedreht, so fragte der Hund an der Ede des Käfigs, an der vor der Drehung der Hebel mar. Der Hebel felbft aber wurde nicht beachtet, und Das Schulwejen im Menen Palästina". Das Unterrichtsdepartement erst später wieder rein zufällig entdeckt, worauf der Bernprozeß von der palästinensischen Regierung veröffentlicht einen statistischen Bericht über neuem began. Erst wenn der Käfig ofimals gebreht war, fuchten das Schulmejcat in jungitvergangenen Jahre. Demnach bestehen in die Hunde der Hebel als solchen, unabhängig von der Lage im Balästina insgesamt 312 itaatliche Lehranstalten mit insgesamt 15 966 Raum. Wenn der Hund vor dem Käfig job, in den das Futter männlichen und 3229 weiblichen Schülern Von den 397 nicht staatlichen hineingelegt war, fo öffnete er zwar ben Sebel, blieb aber vor der Shulen Balästinas find 38 mohammedanische, 197 jüdische und 162 äriſtüche aufgefchloffenen Tür sitzen und starrts durch die Stäbe den Futter- Schulen, die von 2077 mohaminedanischen, 19-711 jüdischen und 12,348 chrift lichen Schülern besucht wurden. 26 mohammedanische und 38 chriftliche napf an, anstatt die Tür vollends zu öffnen. Ebenso ferien die Hunde, die foeben. Den Räfig geöffnet und nerlaffen hatten. menn jubische Chile: Bejuchten christliche Schulen., Bon den Staatlichen Schul man ihnen mun Jufter in den Räfig warf, nicht durch die halb offen inspettoren maten jess Christen; neun Mobammedaner und einer Jude.

stinder besuchten jüdische Schulen und 1426 mohammedaniſche und 307