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Gewerkschaftsbewegung

Die Kriegserklärung von Genf . Bermutlich auf Veranlassung des deutschen Regierungs­vertreters, Ministerialrat Leymann, verschickt das Reichs­

Wir

Zehnstundentag, eine Verteuerung der Lebensmittel, der Mieten, der Lebenshaltung überhaupt und den Abbau der Sozialpolitik bescheren wollen.

Die Sozialpolitik des Reichsarbeitsminifters. Die Angestelltenversicherung als Instrument der Reaffion. In der

Fällen entgegenzutreten, wo sie sich in falschen Bahnen bewegt, zum Denken und Ueberlegen anzuregen, den Sinn für die Realität der Dinge zu schärfen und zu ihrer richtigen Beurteilung beizutragen.

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Die Stimmung der Handarbeiter gegen die Kopfarbeiter ist keine neue Erscheinung. Schon vor zwei Menschenaltern trat ihr Frei­ligrath in seinem prächtigen Requiescat! entgegen, das Franz Diederich an die Spitze des zweiten Bandes seiner be­fannten Sammlung Bon unten auf" fezte. Wie oft ist nicht Schwielen! Ehre jeden Tropfen Schweiß, der in Hütten fällt und Mühlen!"- folgt die Mahnung: Doch auch dessen, der mit Schädel und mit hire hungernd pflügt, fet nicht vergessen!

über den Achtstundentag, der im Namen der Reichsregierung arbeitsministerium den amtlichen Wortlaut der Erklärung bare Dinge vor. Der Reichsarbeitsminister hat Ende Juni 1924 die fchon auf Arbeiterfesten Freiligraths Requiescat!" vorgetragen auf der Genfer Arbeitskonferenz abgegeben wurde. geben insbesondere die Teile der Erklärung wieder, die durch das Wolff- Bureau nicht oder sinnentstellend übermittelt worden sind. Herr Leymann sagte also u. a.:

Durch die Ruhrbefeßung und ihre bekannten Folgen, durch die außerordentlich hohen deutschen Frachten, durch den Zusammenbruch der Währung und schließlich durch die sogenannten Micum- Berträge wurde die deutsche Wirtschaft völlig zerrüttet. Die Industrie war

damals vertretenen Parteien entschließen müssen, von

Vertrauensmänner im Reich aufgerufen, die Beisigerwahlen zum Berwaltungsrat vorzunehmen. Diese Bertrauensmänner haben ge­feßlich auch die Beisitzer zu den Spruchbehörden( Versicherungs­ämter, Oberversicherungsämter, Reichsversicherungsamt) zu wählen. Diese Wahlen het der Reichsarbeitsminister nicht mit ausgeschrieben, sondern sie durch Verordnung vom 28. Mai 1924 dem neu zu wählen­den Verwaltungsrat übertragen. Die Wegnahme des den Bertrauensmännern zustehenden Wahlrechts und seine Uebertragung an den künftigen

danach ablaufenden Ermächtigungsgesetzes die Befugnis erteilt hat, die damals bevorstehenden Wahlen" dem Verwaltungsrat zu über tragen. Von dieser Befugnis hat der Reichsarbeitsminister in ver­fassungswidriger Weise nach Ablauf des Ermächtigungsgesetzes am 28. Mai 1924 Gebrauch gemacht. Der unzulässige Willküraft hat den ausgesprochenen Zwed, eine gewisse Richtung der An­gestellten auszuschalten, nämlich diejenige, die den Ge­danken der Vereinheitlichung der Sozialversiche

und mittleren

Die Handarbeiter sollen es wirklich nicht vergessen! Nach wie vor werden wir uns wie für die Hebung der Lage der Arbeiter­schaft im allgemeinen, für die Verbesserung ihrer Lohn- und Ar­beitsbedingungen im besonderen, so auch für die Verbesserung der Existenzbedingungen der Beamten der unteren Beamten haben das Koalitionsrecht erst seit wenigen Masse der Beamten sich aus mangelnder Aufklärung verhält. Die Jahren. Die Arbeitnehmerschaft freilich auch erst positiv feit der Abschaffung des§ 153 GD, aber sie fonnte doch einige Jahrzehnte früher davon Gebrauch machen. Trotzdem heute auch dem geistig schwerfälligsten Arbeiter der Organisationsgedante ge­läufig sein müßte, der Solidaritätsbegriff den Streitbrecheregoismus vollständig verdrängt haben müßte, stehen wir doch heute noch vor weiß oder wissen will, was er zu tun hat. Wie kann es da beiden der Tatsache, daß ein nicht unerheblicher Teil der Arbeiter nicht Beamten besser bestellt sein, von denen viele Produkte einer langjährigen Erziehung im Kasernengeist sind, der in die Amis­stuben übertragen und hier traditionell weitergehegt und gepflegt wurde. Welcher einfichtige Handarbeiter glaubt denn, daß wir die Beamten für den Sozialismus gewinnen, wenn wir sie ,, links liegen lassen"?

am Erliegen. Handel und Verkehr kamen fast zum Stillstand. Die darauf, daß er sich am 13. Februar 1924 auf Grund des zwei Tage Gruppen in erster Linie einfegen, ohne Rücksicht darauf, wie die Zahl der Erwerbslosen stieg zeitweise bis auf 5 Millionen. Besonders schlimm wirfte der Mangel an Kohle. Unter dem Zwange und der Wucht dieser Verhältnisse hat sich die deutsche Regierung nach eingehenden Beratungen aller in ihr der Durchführung eines starren und allgemeinen Achtſtundentages in Industrie, Handel und Verkehr abzusehen. In vielen Industrien hat daher seit Ende 1923 auf tariflichen Wege eine Ber: längerung der Arbeitszeit stattgefunden. In anderen wichtigen In­dustrien, z. B. in Bergwerksbetrieben, in der Glasindustrie und im Baugewerbe ist es beim Achtstundentag geblieben. Dabei ist zu be­tonen, daß die Tarife Höchftarbeitszeiten vorsehen, die keineswegs tatsächlich in allen Fällen ausgenügt werden.

Ob es uns gelingt, der gegenwärtigen wirtschaftlichen Schwierig. keiten Herr zu werden, steht noch nicht feft; noch weniger ist zu übersehen, wie sich die Verhältnisse gestalten werden,

laften.

wenn erst die Reparationszahlungen in voller Wucht auf uns Das zurzeit geltende Arbeitszeitgesetz vom Dezember 1923 ist ein Notgesetz. Mit seiner Aenderung ist unter günstigeren und besser übersehbaren wirtschaftlichen Verhältnissen zu rechnen. Die deutsche Regierung ist außerstande, über Inhalt, Umfang und Zeitpunkt solcher Aenderungen zur Stunde Bestimmtes zu sagen. Sie muß sich vielmehr darin ihre volle Handlungsfreiheit vorbe= halten. In ihrem Namen möchte ich auch erklären, daß der in dem Bericht des Herrn Direktors zur Erörterung gestellte Gedante, eine Art internationale Rontrolle über unsere Arbeitszeit ein­zuführen, für uns un diskutabel ist.

Ich möchte zu den Ausführungen der Herren Mertens, Poulton und Jouhaur einige Bemerkungen machen. Die Befferung unserer sehr schlechten Wirtschaftslage und besonders die Erfüllung der uns auferlegten schweren Verpflichtungen ist, da es sich um dauernde Verpflichtungen handelt, nur dann möglich, wenn wir Ueber schüsse in unserer. Volkswirtschaft erzielen.

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Wenn wir Ueberschüsse in unserer Wirtschaft erzielen wollen, um die uns auferlegten großen Verpflichtungen zu erfüllen, so fann dies nur geschehen, indem wir unsere Warenerzeugung steigern. Das kann erreicht werden einerseits durch Ver. polltommnung der technischen Betriebseinrich tungen und durch gute Organisation der Betriebe und andererseits durch Steigerung der persönlichen Ar beiterleistungen. Selbstverständlich ist man in Deutschland bemüht, die industriellen Betriebe technisch so vollkommen zu ge­staten wie möglich, aber diesem Bestreben sind auch gewiffe Grenzen gefeht durch den völligen Mangel an Kapital. Nach der überein stimmenden Ansicht aller maßgebenden beteiligten Kreise würde aber auch die beste technische Ausgestaltung der industriellen Betriebe allein nicht genügen, um die unbedingt nötigen Ueberschüsse zu er­zielen und besonders, um sie schnell zu erzielen. Dazu ist auch eine Erhöhung eine Steigerung der persönlichen Arbeitsleistungen unvermeidlich. Wir wissen natürlich auch, daß eine einfache

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schematische Verlängerung der Dauer der Arbeitszeit feineswegs immer eine Steigerung der Arbeitsleistung zur Folge hat, und daß in manchen Fällen bei intensiver achtstündiger Arbeitszeit dasselbe oder sogar mehr geleistet werden kann als bei längerer Arbeitszeit. Aber das gilt natürlich nicht allgemein. In vielen Fällen ist die Arbeitszeit sogar das wirksamfte und einzige Mittel, um schnell höhere Arbeitsleistungen zu erreichen. Ich möchte z. B. auf den Bergbau hinweisen. Nach Ansicht der Sachverständigen würde vielleicht in einzelnen Bergwerfen die Berwendung von tech. nischen Abbauvorrichtungen möglich und vorteilhaft sein. Aber ihre

Einführung erfordert Jahre und viel, viel Geld.

Zwischen der Erklärung, die Herr Leymann im Auf trage des Reichsarbeitsministers abgab und feinen persönlichen Bemerkungen, die er in Form einer Bolemik hinzufügte, besteht ein fühlbarer Unterschied. Es war dem deutschen Regierungsvertreter, der persönlich gewiß ein alter Beamter tonservativer Einstellung, aber mit fozialem Berständnis und ehrlich und einsichtig genug ist, um fich offenbaren Tatsachen nicht zu verschließen, es war ihm offenbar nicht recht wohl, die Meinung feines Auftraggebers zu vertreten. Er hatte wohl auch das Gefühl, mit dieser offis ziellen Meinung Deutschland einen schlechten Dienst zu leisten. Er hat also versucht, so gut es ging, die Geschichte wieder ein­zurenken.

Daß eine riesige Arbeitslosigkeit die Ursache einer Kür zung, aber nicht einer Verlängerung der Arbeitszeit ist, liegt so auf der Hand, daß darüber kein Wort mehr zu ver= lieren ist. Mit solchen Gründen" einen Regierungsvertreter zu einer internationalen Konferenz zu schicken, ist ein Schild bürgerstreich.

Herr Dr: Brauns läßt aber noch hinzufügen, daß es noch schlimmer kommen werde, wenn erst die Reparations zahlungen in voller Bucht auf uns lasten"! Erst später, wenn wieder günstigere" Berhältnisse eintreten, d. h. also, wenn Deutschland keine Reparationen mehr zu zahlen haben wird, in 20, 30 Jahren oder noch später, fönne eine Aenderung ein­treten. Bis dahin behalte die Regierung sich ihre volle Handlungsfreiheit" vor.

Das ist klar und eindeutig. Die deutschen Arbeiter, Be­amten und Angestellten sind nun im Bilde, was die Unter­nehmer im Schilde führen und ausführen lassen durch ihre Handlanger, die heute Regierung spielen dürfen, dank der Kurzsichtigkeit der Wähler, die radikal" ganz rechts oder ganz linksgewählt haben.

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die

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Wir haben den Kern der persönlichen An­schauungen des Regierungsvertreters hauptsächlich deshalb wiedergegeben, weil diese die Scheingründe der Regierung schlegend widerlegen. Die Regierung hat in Genf eine Kriegserklärung Arbeitnehmer Deutschlands erlassen. Die Arbeitnehmerschaft wird diesen Kampf aufnehmen. Sie wird ihn mit aller Entschloffenheit und Rähigkeit durchführen und aufräumen mit jenen traurigen Politikern, die der deutschen Arbeiterschaft den

an

rung vertritt.

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Die Vertrauensmänner, die gesetzlich die Wahl der Beisiger für den Verwaltungsrat und für die Spruchbehörden( Bersicherungs­ämter, Oberversicherungsämter, Reichsversicherungsamt) vorzunehmen haben, amtieren seit Anfang 1922. Später ist aber durch eine im versicherungsgefeges der Kreis der versicherungspflichtigen November 1922 erfolgte Aenderung des Angestellten Angestellten wesentlich erweitert worden. Die Bertrauens­männer sind also zurzeit nur von einem Teile der jetzt ver­ficherten Angestellten gewählt worden. Der inzwischen erweiterte Kreis der Versicherungspflichtigen hat an der Wahl der Vertrauens männer noch nicht teilnehmen können, so daß weite Kreise der nachträglich versicherungspflichtig gewordenen Bureauange stellten. Techniker und Werkmeister überhaupt nicht verstelle verlassen, dann haben wir mindestens unseren Dienst um 6 Uhr treten sind.

Um das Selbstverwaltungsrecht in dem gefeßlichen Rahmen wirklich durchzuführen, ist zunächst erforderlich, daß die Neu wahlen der Bertrauensmänner vorgenommen werden, an denen alle zurzeit versicherten Angestellten das Recht der Teil­nahme haben. Dies ist auch notwendig, weil infolge der wirtschaft­lichen Verhältnisse zahlreiche Vertrauensmänner und Ersagmänner einen Stellungs- oder Ortswechsel vornehmen mußten( namentlich im Rheinland und Ruhrgebiet ) und daher ihr Amt nicht mehr aus­üben können. Oder aber es muß eine Geschesänderung er­folgen, daß die Beisitzer zum Verwaltungsrat und zum Direktorium der Reichsversicherungsanstalt für Angestellte sowie zu den Spruch behörden durch Urwahlen von den Versicherten selbst zu wählen sind.

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Bor uns liegt der Gehaltszettel eines Beamten der Gruppe III vom 1. Juli 1924. Das Gehalt beträgt monatlich 80 m., wozu ein Drtszuschlag von 26 m. tommt und weitere Zuschläge von 15,80 m., insgesamt 121,80 m., davon gehen 10,70 M. 2bzüge ab, bleiben 111 M. noch das Zeitungsabonnement für den Borwärts", Parteis, 111 m. 10 f. für den ganzen Monat" Daß von diesen Verbands- und Feuerbestattungsbeiträge abgehen, sei nur nebenbei bemerkt. Wenn wir Beamte um 3 und 3% Uhr unsere Dienst­begonnen und haben ohne angefeßte" Pause durchgearbeitet. Auch für die mittleren Beamten besteht die auf dem Verordnungswege eingeführte neunstündige Arbeitszeit." Kurzum: Wir werden nach wie vor für die im ADB. organi­fierte Beamtenschaft eintreten und damit auch für die von ihr erhobenen Forderungen.

Wie heute Schiedssprüche gefällt werden.

Wir teilten vor einigen Wochen mit, daß die Firma Aron in Charlottenburg die gesamte Belegschaft ausgesperrt hat, weil einige Gruppen, so die Mechaniker und die Werkzeugmacher, in der tariflosen Zeit, in der die Metallindustrie Berlins sich jetzt befindet, Lohnforderungen gestellt hatten. Der Schlichtungs­ausschuß hat sich nunmehr in der vorigen Woche mit dem Streitfall beschäftigt und einen Spruch gefällt, der die gleichen Bedingungen enthält, wie der seinerzeit für die BBMI.- Betriebe gefällte. Es wiederholt sich also auch hier der Fall, daß der Schlichtungsausschuß Lohnfäße hinauszugehen, obwohl den qualifizierten Arbeitergruppen es nicht wagt, über die von den Unternehmern tariflich zugestandenen schon längst viel höhere Löhne gezahlt werden. Die Belegschaft hat sich mit dem Schiedsspruch vorläufig abgefunden. Die Firma wird durch die Maßregelung der Funktionäre nicht den Erfolg haben, den sie sich verspricht. Die Arbeiterschaft hat durch ihren gewerkschaft lichen Zusammenhalt während des Kampfes bewiesen, daß sie es nicht zuläßt, daß die Organisation im Betriebe zertrümmert wird. Die Maßregelung der Funktionäre wird die Belegschaft nur zu neuer Organisationsarbeit anspornen. Ehe denn die Firma Aron wieder ein Tänzchen wagt, wird sie es sich zweimal überlegen.

Das Wettrennen.

Nach dem Gesez haben die Wahlen für die Beisitzer zu den Bersicherungsämtern und Oberversicherungsämtern nach dem Ver. hältniswahlrecht durch diejenigen Bertrauensmänner zu erfolgen, die im Bezirke des betreffenden Versicherungsamtes oder Oberversicherungsamtes tätig sind. Geschähe dies, so würden Ver­treter aus den Reihen des AfA- Bundes wie der übrigen Angestellten­richtungen gewählt werden. Erfolgt aber die Wahl der Beisiger aller Spruchbehörden durch den Verwaltungsrat der Angestellten. versicherung, so würden- da in diesem infolge der Wahlkreis geometrie der AfA- Bund in der Minderheit ist die Vertreter des freigewerkschaftlichen AfA- Bundes fünftig überall aus. geschaltet werden. Tatsächlich ist das, was der Reichsarbeits­minister dem Verwaltungsrat übertragen hat, überhaupt feine Wahl. Denn der Verwaltungsrat, der seinen Siz in Berlin Berlin , 10. Juli. ( TU.) Der Arbeitgeberverband für die Metall. hat, fann selbstverständlich diejenigen Angestellten, die für die ein industrie Deutsch - Oberschlesiens hat den Gewerkschaften mitgeteilt, zelnen Bersicherungsämter und Oberversicherungsämter im Reiche daß ab 1. August die Löhne in den Hüttenbetrieben um zwanzig als Beifizer gewählt werden sollen, überhaupt nicht tennen. Prozent gefürzt werden und daß die Deputatsfohle fort: Praktisch würde die Sache so vor sich gehen, daß die Spigen fallen soll. Der Durchschnittslohn eines Facharbeiters beläuft organisationen der Angestelltengewerkschaften dem Verwal- fich danach auf 35 Pf. für die Stunde. Die Industrie be­tungsrat Vorschläge für die Beisigerwahlen machen, und daß gründet die Herabfegung der Löhne damit, daß sie ihre Wett­der Verwaltungsrat, feiner Zusammensetzung entsprechend, die Bor­der Verwaltungsrat, seiner Zusammensetzung entsprechnd, die Bor- bewerbsmöglichkeit wieder herstellen müsse, die zurzeit nicht bestehe. Der Preis für englisches Eisen frei Oberschlesien sei so schläge der freigewerkschaftlichen Angestelltenverbände niedrig, daß er faum die Höhe der Herstellungskosten in Ober­einfach unter den Tisch fallen läßt. Diefer Wahlrechts- niedrig, daß er kaum die Höhe der Herstellungskosten in Ober­ schlesien erreiche!? raub, den der Reichsarbeitsminister durchzuführen, im Begriff ist, minister die freigewerkschaftliche Richtung vollständig ausschalten, wie muß als solcher gebrandmarkt werden. Will der Reichsarbeits­er das mit Hilfe des einseitig zusammengesetzten Verwaltungsrates zu tun beabsichtigt, dann soll er wenigstens den Mut haben, das offen zu sagen.

dem Reichsarbeitsminister in Verbindung zu fehen und ihn zu er. Der AfA- Bund hat seinen Bundesvorstand beauftragt, sich mit fuchen, bei der Bornahme der Wahlen die gefeßlichen Bes ftimmungen zu beachten. Für den Fall, daß der Reichs­arbeitsminister das nicht tut, sondern daran festhält, die Ber­sicherungsinstanzen wider Recht und Gesez will fürlich zusammenzuseßen, so wird der AfA- Bund sich an einer solchen Art von Wahl nicht beteiligen und ihre Rechtsgültigkeit anfechten.

Gegen die Beamten."

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märts" haben ums eine Reihe von 3ufchriften eingebracht, die Unsere Bemerkungen zu diesem Thema in Nr. 312 des Vor uns zeigen, daß es notwendig ist, diefes Thema gelegentlich einmal gründlicher zu behandeln. Während in gegnerischen Beamtenkreisen behauptet wurde, der Vorwärts", wie die sozialdemokratische schen Gründen für die Beamten eingetreten, wird von Arbeitern Bresse überhaupt, feien nur vor der Reichstagswahl aus agitatori in Bersammlungen der Vorwurf gegen die Breffe allgemein erhoben, daß fie fich wie es in einer der Zuschriften heißt- aus lauter Bauchrutscherei vor den Beamten bald umbringt und die Notlage der Arbeiter völlig ins Hintertreffen gerät. Fermer wird darauf hingewiesen, daß die Haltung der Beamten der Partei und den Gewerfimaften gegenüber dieses Rennen um deren Gunst von der Parteipreffe wirklich nicht verdiene. Wenn ich auch diese Vorwürfe persönlich nicht teile Deutschlands , fo glaubte ich doch Veranlassung zu haben, der schreibt uns der betreffende Genoffe aus der Nordwestecke Redaktion aus unserem Winter Deutschlands , die Stimmung, die von einem großen Teil hiesiger Arbeiter getragen wird, nicht vorent­halten zu dürfen".

die Arbeitszeit verlängert. Darauf erklärten die Unternehmer in In Deutsch - Oberfchlesien wurde vor einigen Wochen Polnisch- Oberschlesien, fie müßten, um gegenüber Deutsch­ land konkurrenzfähig zu fein, die Arbeitszeit verlängern und die Löhne herabsehen. Jezt kommen wieder die Unternehmer in Deutsch - Oberschlesien und erflären( siehe oben). Ben glaubt man mit dieser Komödie noch täuschen zu können?

Kongreß der Roten Gewerkschaftsinternationale .

Mostau, 9. Juli. ( DE.) In der Eröffnungssigung des Ron. greffes sprach Bucharin im Namen der Kommunistischen Inter­nationale: Der Weg der Komintern sei die Gewinnu ig der Massen Die Gewerkschaftsbewegung müsse in den Dienst der Machteroberung durch die Gewerkschaften; ihre Losung heiße: Heran an die Massen!

gestellt werden."

Bucharin ist offenherzig. Nicht zur Sicherung und Hebung der Lebenshaltung der Arbeitnehmer find die Gewerkschaften da, sondern Macht zu erobern. Darum, nur darum: Heran an die Messen!" fie sollen im Dienste der Kommuistischen Partei dieser helfen, die

1. Juli 1924 ist in Volo, Griechenland , ein allgemeiner Streit Warnung vor Arbeitsangeboten nach Griechenland . Seit dem ausgebrochen. Die Unternehmer fuchen in Deutschland Streit, Buzug nach Griechenland fernzuhalten. Arbeiter oder Streit breder für Volo. Solange der Streif dort besteht, ist jeder brecher, welche sich nach dort begeben, feßen sich den größten wirts schaftlichen Gefahren aus, wenn sie ein Arbeitsangebot annehmen.

Die Metallbrüder und Bolierer Groß- Berlins des DMB. veranstalten am Sonnabend in den Gesamträumen des Viktoria- Gartens( Inh. Franz Nitschke), Treptow , Am Treptower Part 25-26, ein großes Sommerfest, verbunden mit Ronzert, Männerchor und Vorträgen; auch Rinderbelustigungen aller Art. Im Gaal großer Ball. Eintritt inkl. Steuer 60 Pf. Anfang 4 Uhr. Freunde und Gönner find eingeladen.

Baugewerksbund, Fachgruppe Glaser. Montag abend 7 Uhr Mitglieder. versammlung im Gewerkschaftshaus. Tagesordnung: Bericht von der Lohn. verhandlung. Anträge zum Berbandstag, Aufstellung der Randidaten zum Ber bandstag. In diefer wichtigen Versammlung muß jeder Rollege erfcheinen. Die Mitgliedsbücher find vorzulegen. Ohne diese tein Zutritt. Wer länger als 4 Wochen im Rückstand ist. verliert fein Stimmrecht. Die Fachgruppenleitung. Baurshrleger! Die Tarifverträge, gültig ab 2. Juli, find im Verbands haufe des Deutschen Metallarbeiterverbandes, Rimmer 20, Linienftr. 83-83, täuflich erhältlich.

Das ist's ja gerade: die Stimmung, die Mißstimmung, die fich nicht nur gegen die Reichs, Staats- und Gemeindebamien, fondern auch gegen die Partei- und Gewerkschaftsangestellten richtet. haufe des DMV., Linienſtr. 83-85, Simmer 20, fäuflich erhältlich. Diese Stimmung würde und wird insbesondere von der fommunisti­chen Agitation ausgeschlachtet, um das Vertrauen der Gewerk­schaftsmitglieder zu den Gewerkschaftsangestellten zu untergraben, die Pläne der Kommunistischen Bartei zu fördern. Wir betrachten den Geist der Zwietracht in die Gewerkschaften hineinzutragen und die Pläne der Kommunistischen Partei zu fördern. Wir betrachten es als Aufgabe der Partei- und Gewerkschafts­presse, die Arbeitnehmerschaft nicht der jeweils abwedyjelnden Stimmung" zu überlassen, sondern der Stimmung" in all den

Bauklempner! Die Tarifverträge, gültig ab 4. Juli, find im Verbands­Achtung, Auslösungssäge in den BBMJ..Betrieben! Der Tarifvertrag über Regelung der Auslösungssäge bei Außenmontagen, gültig ab 7. Juli 1924, ist im Verbandshaufe des DMVB., Linienftr. 83-85, Rimmer 20, täuflich erhältlich. Gewerkschaftsbewegung: Friedr. Cytorn: Feuilleton: Dr. John Schikowski; Lokales Berantwortlich für Bolitit: Ernst Reuter ; Wirtschaft: Artur Saternus; und Sonstiges: Frik Karstäbt; Anzeigen: Th. Glode; fämtlich in Berlin . Berlag: Vorwärts- Berlag G. m. b. S., Berlin . Druck: Borwärts Buchdruckerei und Berlagsanstalt Baul Ginger u. Co., Berlin GW. 68, Lindenstraße 8. Sierzu 2 Beilagen.