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stellt« dann den Hauswirt energisch zur Rede und erreichte damit die Zurücknahme der Klage. Das ist eigentlich schade, da der liebedurstige Ukrainer solch« mi«tefreien Angebot« in verschämter Form einer ganzen Anzahl seiner Mieterinnen gemocht hat. Sie Groß-öerliner �usgemeinöungen. Schmöckwitz   bleibt bei Verlin. v»m 16. Ausschuß des Preußischen Landtages   wurden gestern die endgültigen Beschlüsse zur Ausgemeindung aus Groß- Bertin und zur Festlegung des Groß-Berliner Gebietes gefaßt. Bestätigt wurde di« Ausgemeindung von Gatow  , Cladow   und Kohl hasenbrück, während die Ausgemeindung von S ch m ü ck w i g abgelehnt wurde. Dabei spielte die von uns bereits erwähnte Petition aus bürgerlichen Kreisen von Schmöckwitz   eine Rolle. Es wurde beschlossen, im September, vor dem Wiederzusammentritt des Landtages, in Zusammenhang mit der Regierung ein Initiativ gesetz über dies« Fragen durch einen Unterausschuß ausarbeiten zu lassen, wonach diese Ausgemeindungen am 1. Apri 1925 in Kraft treten sollen. Für die weitere Behandlung der Anträge auf Abänderung des Groß-Berliner Gesetzes wurde bs� schloffen, zunächst die Verabschiedung der Städteordnung abzuwarten. weil sich daraus verschiedene Aenderungen des Groß-Berliner Gesetzes von selbst ergeben. Man kann aber annehmen, daß der Umfang der Einheitsgen'.einde nach Erledigung des gestern beschloffenen Jnstiotwgesetzes endgültig festgelegt sein wird. Sie(irine schwache� Irau. Sie boxt aber meisterlich. Sind Sie schon wieder einmal da?" Mit diesen Worten be grüßte Amtsgerichtsrat Dr. Marggraf die wegen Beamtenbeleidi gung aus der Untersuchungshaft vorgeführte Frau Berta de Graff, geb. Hagedorn.Ja, erwiderte di« Angeklagte unter Tränen,wegen des Wild wieder. Es ist immer noch dieselbe Sache. Der Mann ist immer dazwischen." Ihr Widersacher ist Kriminal sekretär Wild vom Polizeipräsidium, auf den sie ein« besonder« Wut hat. Die Angeklagte versicherte unter reichlichem Tränenerguß, sie sei«inearme schwache Frau". Ihren Worten widerspricht aber ihre Erscheinung und ihr Tun, denn sie ist ein« wahre Walküren- gestolt und führt nicht zu Unrecht in dem Viertel des Anhalter und Potsdamer Bahnhofes den NamenBoxerberta, das Mannweib". Si« ist der Schrecken der Sittenbeamten und hat schon so manchen niedergeboxt. Schon vor einiger Zeit mar sie dem Straf- richter vorgeführt worden, weil sie sich eine groß« Ausschreitung auf dem Anhalter Bahnhof   hatte zuschulden kommen lasten. Damals war sie im Wartesaal ohne Fahrtarte nachts um%2 Uhr angetroffen worden. Die Aufforderung des Bahnhofsvorstehers, den Wartesaal zu verlassen, hatte si« damit beantwortet, daß sie dem Beamten«inen Fußtritt in den Unterleib versetzte und unter wüsten Schimpfworten davonlief. Als si« oerfolgt wurde, hatte sie auf dem Platz vor dem Bahnhof«inen Grünen und«inen Chauffeur niedergeboxt. Zufällig war Kriminalfekretär W i l d auf einer Streife vorbeigekommen und hatte mitgeholfen, die Rosend« zu überwältigen. Als si« aus dem Gefängnis heraus- gekommen war, begegnete Ihr eines Nachts in der Bahnhofftraß« Wild   wiedsr. Sie war über ihn mit wüsten Schimpf Worten hergefallen. Wegen dieser Beleidigungen hatte sie sich gestern zu verantworten. Weinend erklärte si«:Was soll aus mir harmlosen, schwachen Frau wevden; ich stehe allein in dem großen Berlin   da!" Als der einzig« Belastungszeug«, Kriminalsekretär Wild, aufgerufen wurde und vor den Zeugentisch trat, steigerte sich die Wut der Angeklagten ins maßlose. Der Zeuge bekundet zu- nächst, daß er bei dem Ehefcherdungsprozeß der Angeklagten irrtüm- lich anstatt eines Kriminalbeamten Wild« geladen worden sei, der festgestellt hatte, daß die Angeklagte am Potsdamer Bahnhof Männer angesprochen habe. Seitdem verfolge sie ihn mit ihrer Wut. Di« Angeklagte sei schlimmer als ein männlicher Boxer. Um sie zu fistieren, feien vier Beamte nötig. Die Sittenbeamten trauen sich an sie gar nicht heran, weil sie gleich mit Faustschlägen und Ohr- feigen auf si« losgehe. Angeklagte(mit drohender Faust): Ich könnte diesem Kerl vor Gericht zu Leib« gehen! Sie sind doch auch nur ein Ehrenmann, und ich bin eine Ehrenfrau. Traurig genug, so etwas hier vorzubringen. Haben Sie mich nicht auf dem Sofa in einem Lokal abgeknutscht?. Zeug« Wild: Ich leide doch nicht an Geschmacksverirrung! Bor f.; Die Angeklagte lagt, sie sei ein« arme, unschuldig«, von Ihnen verfolgt« Frau? Zeuge Wild er­widert, daß die Angeklagte sich die Verfolgungen selbst zuzuschreiben habe, da sie sich des nachts herumtreibe und der Unzucht nachgeh«. Ängekl.(wutschnaubend): Machen Sie nur nicht, daß ich über die Schranken komme, dann fahre ich mit Ihnen ab; wir sind noch nicht fertig. Das Drama spielt noch weiter. Als nunmehr der Amtsanwalt drei Monat« Gefängnis bean- tragt«, bekam die Angeklagte einen Tobsuchtsanfall. Si« tobte und heult« und machte von neliem den Versuch, über die Schranken der Anklagebank zu springen und auf den Zeugen Wild   loszugehen. Als die Justizwachtmeister si« daran verhinderten, warf sie sich zu Boden und kreischt«:Das kann icharme, schwach« Frau" nicht ertragen, drei Monat« ins Gefängnis zu gehen, da hänge ich mich lieber auf." Dem Aintsgerichtsrat gelang es, die Angeklagte zu beruhigen und si« zur Anhörung des Urteils zu veranlajlfcn. Das Gericht erkannte gegen sie mit Rücksicht auf di« rinverfchämten Beleidigungen auf 1 Monat Gefängnis, er- klärte die Straf« aber durch die Untersuchungshaft für verbüßt. Als ihr bedeutet wurde, daß sie wieder auf freiem Fuß sei, antwortete si« Gott   sei Dank". Amtsgerichtsrat Dr. Marggras malmte nun die An­geklagte zum Schluß, das nicht wieder zu machen.Nein," antwortete di« Angeklagte,ich fahre jetzt auch nach Haufe nach Dortmund  , denn wenn ich hierbleib«, dann mache ich den Kerl noch tot." Badespezialisten". Die Diebstähl« in Badeanstalten, Freibädern usw. haben auch in diesem Sommer wieder großen Umfang angenommen. Di» Täter entkommen meist unerkannt. Am vergangenen Sonnabend gelang es, zwei dieserBadespezialiften" auf frischer Tat zu ertappen und festzunehmen. In der Badeanstalt am Halensee   neben dem Lunapark wurde kürzlich einem Herrn die goldene Uhr mit Kette gestohlen. Ihm waren, während er schwamm, zwei Burschen auf- gefallen, di« zu der Badehose ihre Röcke angezogen hatten und so auf- und abgingen. Der Bademeister hatte dies« beiden schon öfter gesehen, weil sie fast jeden Tag kamen und badeten. Am Sonn- abend nachmittag waren sie wieder da, wurden beobachtet und in dem Augenblicke ergriffen, als sie in einer Zelle aus der Rocktasche eines Badegastes dessen G e l d st a h l e n. Sie wurden festgestellt als ein 19 Jahre alter Gustav Sprenger und Karl Schüler, der erst 15 Jahr« zählt. Unter ihren Röcken versteckt trugen sie ein Werk- zeug, mit dem sie die Zellen öffneten. Sprenger will nur diesen einen Diebstahl, den er sa nicht leugnen kann, verübt haben. Schüler aber ist offener und gibt zu, daß er schon mindestens 8- bis Ivmal für Sprenger aufgepaßt Hot, während dieser Diebstähle ausführte. Er kam aber in der Regel schlecht weg. Wenn nämlich Sprenger eine goldene Uhr erbeutet hatte, so behauptete er stets, er habe in den durchsuchten Taschen nichts gefunden. Nur wenn er Geld fand, gab er seinem Aufpasser etwas ab. Ob die beiden auch für die Dieb- stähle an anderen Fällen in Betracht kommen, steht noch nicht fest. Mistellungen zur weiteren Aufklärung nimmt Kriminalkommissar Busch im Polizeipräsidium entgegen. Feuer auf dem Flugplatz Zohcnustskhal. Zu einem größeren Brande wurde gestern abend die Feuerwehr nach dem Flugplatz Johannisthal   gerufen. Dort stand im südlichen Teil ein etwa 2999 Ouadratmeter großes Gelände in Flammen. Erst nach l�ftündiger Arbeit gelang es mit zwei L-Rohr«n das Feuer zu löschen uüd die Gefahr des Uebergreifens zu beseitigen. j
Er wollte erbe«. Darum mußte die ZNulker ins Irrenhau». Eine Familientragödie, di« in das Kapitel des Irrenhauswefens hineinspielte, beschäftigt« vor kurzem das Amtsgericht Berlin  -Schöne- bcrg. Am 39. November v. I. haste sich der Haus- und Fabrikbesitzer Paul M. in Schöneberg   unmittelbar nach einem Wortwechsel mit seinem Sohn«, dem er über seinen Lebenswandel Vorhaltungen gemacht hatte, erschossen. Nach dem hinterlassenen Testament war die Mutter als Vollerbin, der Sohn als Nacherbe eingesetzt worden. Am 39. Januar 1924 ließ der Sohn seine Mutter in eine Privatirrenanstalt bringen, indem er be- hauptete, sie habe einen Selbstmordversuch gemacht. Bald darauf beantragte der Sohn beim Amtsgericht Schöneberg  Entmündigung und vorläufige Bevormundung der Mutter unter Einreichung eines ärztlichen Aettestes der Kur anstatt, nach welchem di« Pattentin seit mehreren Monaten an Geistes störung mit Selbstmordgedanken leid«. Das privatirrenärztliche Attest bescheinigte auch, daß Frau M. nicht in der Lage sei, ihr« Angelegenheiten selbst zu besorgen, so daß die Einleitung der vor löusigen Vormundschaft auch ärztlich geboten sei. Das Amtsgericht Schöneberg   richtere darauf nachstehende Anfrag« an die Interniert«: Nachdem Ihre Entmündigung wegen Geisteskrankheit beantragt ist, wollen wir darüber entscheiden, ob Sie zur Abwendung erheblicher Gefährdung Ihres Vermögens gemäß 1996 BGB. unter vorläufige Vormundschaft zu stellen sind, Ä« können sich in fünf Tagen über dies« Sache äußern." Der Anstaltsurzt soll, wie behauptet wird, Frau M. wiederholt ersucht haben, zur Einleitung der Bormundschaft dem Amtsgericht ihre Zustimmung schriftlich mitzuteilen. Es gelang der Frau sedoch, am 2. März d. I. aus der Irrenanstalt zu entfliehen. Durch ihren Prozeßbevollmächtigten, Rechtsanwalt Dr. Ehrenfried, legte Frau M. unter Darlegung des Sachver- Halts gegen jedwede Entmündigung Verwahrung ein. Das Gericht wies durch einen inzwischen rechtskräftig ge- wordenen Beschluß die Anträge des Sohnes als unbe- g r ü n de t zurück, da die geforderten Unterlagen zur Begründung des Antrages in der gestellten Frist nicht beigebracht wordein waren. Die verwandelten Dollars. Von einer achtköcksigen Geldsälscherbande, die zum größten Teil schon länger hinter Schloß und Riegel sitzt, wurden endlich auch di« beiden letzten Mitglieder festgenommen. Vor etwa 2 Monaten lam die Kriminalpolizei einer großen Bande auf die Spur, die a m e r i- kanische Dollarsaufwertete" und in den Verkehr brachte. Die Bande lieh sich in Geschäften Waren vorlegen und nahm schließlich unter dem Vorwande, sie erst noch einem Compagnon vorlegen zu müssen, eine Probe mit, bestellte dann durch den Fern- sprecher einen größeren Posten, bat um die Rechnung fertig zu machen und schickte endlich einen Boten, der die Ware abholt« und mit amerikanischen Dollars bezahlte. Von der Straße aus beobachteten die Fälscher, ob nicht jemand aus dem Geschäft dem Boten folgte. Geschah das, so wußten sie, daß ihre Fälschung entdeckt war. fcnd sie verschwanden. Kam der Bote allein wieder, so war der Streich gelungen. Si« fuhren dann mit einem Auto an ihn heran, nahmen ihm die Ware ab, entlohnten ihn und jagten davon. Mit diesem Trick arbeiteten sie auch in einem Geschäft in der Jerusalem  «? Straße, wo sie einen Posten Tabak kauften. Di« Kriminalbeamten der Falschgeldabteilung der Reichs- dank, die ihnen auf die Spur gekommen waren, lagen aber auf der Lauer, folgten unauffällig dem Boten, packten die Bande am Kragen, als sie auf dem Schloßplatz die Ware in Empfang nehmen wollten und brachten sie mit ihrem eigenen Auto nach dem Polizeipräsidium. So gelang es, sechs Mann zu fassen, während zwei entkamen. Vor 14 Tagen versuchte einer dieser beiden«ine hohe gefälschte Dollarnote bei einem Juwelier in der Oranienstraße für silberne Teelöffel in Z a h l u n g zu geben. Als der Juwelier trotz feiner Beschwichtigung»- versuche darauf bestand, die Note auf einer benachbarten Bant erst auf ihre Echtheit prüfen zu lasse»,, verschwand der Kunde. Der Juwelier konnte ihn ziemlich genau beschreiben. Besonders erwähnte er ein« dicke Stirnbeule über der Nase. So spürte ihn eine Patrouille der Streifbeamtenschast in einem 24 Jahre alten Alfted Hahn in Neukölln auf. Eine Durchsuchung der Wohnung blieb zunächst er- olglos. Erst ein DurchblätternderBücher des Berdöchtigen brachte Gewißheit. Hahn.hatte 5 Dollarnoten in 59 Dollarnoten aufgewertet und diese Scheine mit der noch feuchten Farbe in ein Buch gelegt. So waren auf den einzelnen Blättern deutliche Ab- drücke entstanden. Hahn wurde jetzt festgenommen und gestand auch, daß er zu der großen Bande gehörte. Nach der Flucht aus dem Juwelierladen glaubte er, daß er verfolgt würde und bracht« seinen Vorrat an gefälschten Noten rasch zu dem achten Mitglied der Bande, einem Freunde Richard Schuck, der in der Gartenstraß« einen Schlupfwinkel gefunden hatte. Hier fanden die Beamten noch einen ganzen Stapel vonaufgewerteten" Noten. außerdem aber eine ganze Menge Oberhemden. Unterzeugstoffe usw., die die Bande noch und nach mit den gefälschten Noten eingekauft und noch nicht wieder abgesetzt hatte. Auch Schuck wurde fest- genommen, die gefälschten Noten und die Waren wurden beschlag- nahmt._ Mit der eigenen Waffe erschoffe«. Beim Ringkampf mit einem Kriminalbeamten erschoß sich mit einer eigenen Pistole der Kutscher Willi Schwandt. Am Sonnabend kam ein Kutscher mit einem einspännigen Schlächterwagen zu einem Gastwirt in der Amruner Straß« und stellt« hier sein Fuhrwerk unter. Dem Gastwirt kam der Mann verdächtig vor und er benoch- richtigte di« Kriminalpofczei. Ein Beamter eilte dorchin und er- kannte den Kutscher Willi Schwandt. Dieser war bei einem Landwirt in Bornim   bei Potsdam   als Knecht angestellt gewesen. Am Mittwoch in der vorigen Woche hatte er sich ein Pferd aus dem Stalle geholt, vor einen Wagen gespannt, aus dem ihaufe Anzüge, Wäsche, kurz, alles was ihm wertvoll erschien, herausgeschleppt, auf den Wagen geladen und war damit unbe« helligt verschwunden. Jetzt war er hier mit dem leeren Wagen bei dem Gastwirt eingekehrt. Als er den Beamten erblickte, ging er auf den Hof. Der Beamte folgt« ihm. trat an ihn heran, um ihn fest- zunehmen. Da zog plötzlich Schwandt einen Trommelrevol» o e r und legte auf den Beamten an. Ehe er aber noch abdrücken konnte, hatte dieser ihn am Handgelenk gepackt. In diesem Augen- blick löste sich ein Schuß und traf den Dieb in die Stirn. Er wurde sofort in das Rudolf-Dirchow-Krankenhaus gebracht� starb aber dort an seiner Verletzung. Pferd und Wagen sind Eigentum des Landwirts in Bornim  , wo aber Schwandt die Sachen gelassen hat, ob er sie schon verkauft oder irgendwo versteckt hat, konnte nach nicht festgestellt werden.
Das kunäkunkproxramm. Dienstag, den 15. Juli. Tageseinteilung. Vormittage 10 Uhr: Nachrichtendienst. Be­kanntgabe der Kleinhandelspreise der wichtigsten Lebensmittel in der Zentralmarkthalle. Nachm. 12.15 Dhr: Vorbörse. Nachm. 12.55 Uhr: Uebermittelung des Zeitzeichens. Nachm. 1.05 Uhr: Nachrichtendienst. Nachm. 2.15 Uhr: Börsenbericht. 5,30 7 Uhr abends: Unterhaltungsmusik CBerliner Punkkapelle). ,30 Uhr abends: Vortrag des Herrn Schontek:Die Kemenate". Uhr abends; Zur Eröffnung der Bayreuther Festspiele  . Dirigent: Otto Urack  , fr. Kapellmeister an der Berliner   Stnatsoper. I. Teil: Werke von Bichard Wagner: 1. Ouvertüre zuRienzi*. 2. Wald­woben ausSiegfried", 3. Vorspiel und Liebestod ausTristan und Isolde  ". 4. Vorspiel zuDie Meistersinger von Nürnberg  ". Während der Pause: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage, Wetterdienst. IL Teil: 5. Ouvertüre(Die Hehriden")j Mendelssobn-Bartholdy. 6. Aufforderung zum Tanz, Weber-Berlioz, 7. Moment musical. Schubert  . 8. Der Tanz in der Dorfschenko (I. Mephisto-Walzer), Liszt  . 9.Ouvertüre zuRosamunde", Schubert  . Das Orchester besteht aus Mitgliedern des Berliner   Philharmonischen Orchesters, c
Vvcherpolkzek km 1835 Strafsachen. Im Monat Juni sind bei der Abteilung W(Wucherabteilung) des Berliner   Polizeipräsidiums insgesamt 1835 Strafsachen wegen Vergehens gegen die notwirtschaftlichen Bestimmungen be- arbeitet worden. Hiervon wegen Wuchers(Höchstpreisüber- schreitung, Preiswuchers, Kettenhandels und Abgabeverweigerung) 593, wegen Nichtauspreisung 324, wegen unerlaubten Handels bzw. Großhandels 105, wegen L e i st u n g s- Wuchers 4SI, wegen sonstiger Vergehen(gegen Ein- und Ausfuhrbestimmungen, Vorschriften über äußere Kennzeichnung von Waren, gegen Rattonierungsbestimmungen und wegen Verstöße gegen die Devisenverordnung usw. 442. An die Staatsanwaltschaft wurden 586, an die Zollämter 22 Sachen abgegeben. Wegen wirtschaftlicher Vergehen wurde in 6 Fällen ein Handels- verbot,. in 132 Fällen eine Verwarnung ausgesprochen und Unter- sagung des Handels angedroht. Von der Handelserlaubnisstelle wurde in 75 Fällen die Erlaubnis zum Großhandel mit Lebens- und Futtermitteln, in 6 Fällen für Arznei- mittel versagt. Ferner wurden bei Ausstellung von Wander- gewerbescheinen 13 Anträge abgelehnt, außerdem 349 besondere Fälle bearbeitet. Von den Marktgerichten wurden insgesamt 366 Fälle abgeurteilt, und zwar u. a. wegen Preistreiberei 89, wegen Fehlens von Preisaushängen 286. Die Höh« der von den Mark!- gepichten verhängten Geldstrafen betrug 2466 Goldmark. B e- schlagnahmt wurden u. a. Tabakwaren für 700 M., Sprit. Liköre und Arzneimittel für 42 587 M., Spielgeräte für 399 M., Eier für 51,29 M.. Mehl, Mohn und Walnüsse für 12 599 M. Laht fie ertrinken... Man schreibt uns:Als ich am Sonntag abend 9 Uhr den DampferSteglitz  ", der von Eladow nach Wannsee   fuhr, benutzte, herrschte völlige Windstille. Plötzlich setzte unvorhergesehen eine kräftige««in, die mehrere Segelboot« zum Kentern brachte. Die Hilferufe der Verunglückten lösten bei den Frauen auf dem Dampfer heftige Wein- und Schreikrämpfe aus. Der Kapitän fuhr trotz dieser Vorgänge seinen Kurs weiter. Entsetzen und helle Empörung be- mächttgt« sich der Mitfahrenden ob solcher Hartherzigkeit. Ist das pünktliche Anlegen eines Dampfers mehr wert als das Leben mehrerer Menschen. Unverständlich erscheint es mir. wie ein alter meiner Ansicht nach erfahrener Kapitän, dem einige Hunderte von Menschen­leben anvertraut sind, geringschätzend über die mit dem Tode Ringenden hinwegsehen kann, besonders da bereits völlig« Dunkelheit hereinbrach. Erst nach der erfolgten Landung war es den Mit- fahrenden gelungen, durch fortgesetzte Drohungen den Kapitän zu bewegen, die Rettungsaktion in die Wege zu leiten." Wir geben dieser Zuschrift Raum, weil sie ein«Dienstauf- saffung" kennzeichnet, die geeignet ist. berechtigt« Empörung zu er- regen. Pünktlichkeit im Verkehrswesen in allen Ehren. Wenn ober dabei dem einfachsten Gebot der Nächstenliebe zuwidergehandelt wird, dann wird diese Pünktlichkeit zur Ursache eines Verbrechens. Allen Dampferführern sollte zur selbstverständlichen Pflicht gemacht werden, Lerunglückten auf dem Waffer zu helfen, wenn immer sie die Möglichkeit dazu haben._ ErholvugSfürsorge der Arbeitertv ohlfahrt. Für unsere Erholungsfürsorge gingen«in: R. Schulz 16 M.. Frau E. M. Dahlem   50 M. Auf Sammelliste nnter den«nge- stellten im BorwärtSgebäude 125 M..«ezirks-BildungSauSschuß 25 M., VorwärtS-Derlag(Th. Glocke) 599 M., I. H. W. Dietz Nachf. 50 M., VorwärtS-Buchdruckerei und LerlagSanstalt Paul Singer u. To. 90 M.. Abrechnung aus Wohlfahrtsmarken(Trum- Vach, 6 Kreis) 20 M. Weitere Spenden zur Deckung der insbesondere auch für Heilkuren erforderlichen Mittel erbitten wir auf Konto Erholungsfürsorge der Arbeiterwohlfohrt Paul Neumann, M. Toden- Hagen bei der DiSconto-Gesevschaft Lindenstr. S oder direkt an den Genoffen Fechner(in Vertretung von Paul Neumann), Lindenstr. 8, 1. Hof IV., beim Parteivotstand. Hilfe ausSeenok". In der vorletzten Nacht gegen 12Uhr w>U!rde di« Ehärlottenburger Feuerwehr nach dem Kraftwerk Unter- fpree alarmiert, wo«in Kahn zur Kohleneinnahme sich init Wasser gefüllt hatte und zu sinken droht«. Dem soforttgen Eingreifen der Feuerwehr ist es zu verdanken, daß der Kahn nicht unterging. Erst nach zwölf stündiger Arbeit konnte die Ge- fahr beseitigt werden und die Wehr wieder abrücken. Menschenleben sind nicht zu Schaden gekommen. Platzkonzert« i« Bezirk wedding. Im Bezirk Wedding finden aus nach- stebenden Plätzen, abend« 8 Uhr. Konzerte statt: 18. Juli Vinetaplatz. au?- gessthrt vom Gesangverein Bandonium  , 24. Juli Brunnenplah. auSgesübit vom Gemilchten Chor Norden, 81. Juli Leopoldplatz, auSgesflhrt vom Ge­mischten Chor Norden. ckw Portemonnaie mit Znhalt verloren. Sonntag zwischen e und 7 Uhr morgens hat der Untenstehende auf der Fahrt vom Stettiner Bahnhos bis Adalbeitstratze, Ecke Waldemarstraße(Linie 03) ein schwarzes Portemonnaie mit Jnbalt verloren, worin fich auch ein vernickelter Schlüssel, der die Nr. 13 trägt, befand. Dem Finder wird eine Belohnung von 39 Proz. deS Inhalts zugesichert. J. N i e d z i e l Z l i, Berlin   S 14, Dresdener Str. 100, Hos 1 Treppe. Iapanisch» Sirschblüteafest aus der Rennbahn Grunewald. Das zweite Feuerwerk aus der Rennbahn Grunewald, das am letzten F r e i t a g von der Berliner   S p o r t p a l a st- A.- B. als �Zapani- fche« Ktrschblütenfest" veranstaltet wurde wies«wen nur schwachen Besuch aus. Da« Pragramm, das 20 Nummern antündigte. zeigte n. a. einen japanischen Fächer, mehrsarbige Sonnenräder. schaukelnde Puppen usw. Ganz besonder« gut tam das Piratenschiff h-rau». Eb«ilo ein»pring- brunnen, der, soweit die Natürlichkeit in, Frage kam, nichts zu wünschen übrig lieh. Ein Erdbeben in Tokio und ein große» Finale mit Bomben und Granaten bildeten die Schlutzapothcose. D« Zuliprogramm de» winlergortea» ist wieder geschickt zusammen- aestellt. Im Mittelpunkt de» Programms steht der Futzkünstler Etrov, der tn Ermangelung der Hände seine Füße a» Sande zu benutzen weig. S a l g«» lebend- Marmorskulpturen entzücken da» Auge deS Besuchers mit ihren Darstellungen. Besonders die GruppenDer Raub der Sabinerin",Die Geburt der BenuS" und schliejjiichDie Jagd nach dem Glück" finden verdienten««»all. B i m und B o m haben mit ihrem Alt Musik und Humor" dt« Lacher sür sich, zeigen aber sonst nicht« Neues. Besser find schon di. brid.n I- h n,« n-' die°I» schw.dNche Komödianten wahr« Hritrrtetttstürme tm Partelt entseffeln. Die LeUerbaiancen der MediniS beweisen, daß diese Truppe,'die später verstärkt unter der Be- Zeichnung Janettt-Trnppt austritt, etwa» kann. Cavis Daven- Port woiiet mit alt gesehenen Zauberlunststücken au), die aber Immer noch verblüffend wirken Die Tiersrcunde bekommen in Duncans Collie» Dressurakt ralfige schöne Hunde zu sehen, die recht anerkennens- werte Leistungen zeigen. Erwähnt seien noch die zwei H e r m a n a S Mary-Chelo in ihren spanischen Tänzen und die zwei Brünettes al» Komiker aus dem Rade._ Schweres Aukomobilunglück bei Stuttgart  . Der Chauffeur eines Stuttgarter   Autobesitzers hatte gestern abend ohne Wissen des Besitzers eine Vergnügungsfahrt nach dem Remstal unternommen, wobei auch mehrer« Gasthäuser besucht worden waren. Auf der Rückfahrt stieß das Auto in der Nähe von Waiblingen   gegen einen Kilometerstein und überschlug sich zweimal. Von den Insassen wurde ein Mann auf der Stelle getötet, drei weitere Insassen starben kurz nach ihrer Einlicferung in das Waiblinger   Kranken- Haus, während drei weibliche Insassen mit leichten Verletzungen davonkamen._ wembley als Dauerausstellung? Di« englischen Behörden be. fassen sich mit der Frage, di« Reichsausstellung zu Wembley   auch im nächsten Jahre in Betrieb zu hatten. Die Entscheidung wird nach«inigen Wochen fallen, da man sich erst nach Zlbtonf des erstenFerienmonats" ein klares Bild über den kommerziellen Er- folg der Ausstellung machen kann. Hierzu wäre der Besuch der Ausstellung durch 39 Millionen Menschen notwendia Bis- her beträgt die Zahl der Besucher nicht mehr als 7 Millionen.