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Der Lump und das Schwein. Eine deutschnational- völkische Auseinandersehung. Die Reichssturmfahne", herausgegeben vom deutschnationalen Reichstagsabgeordneten Alfred Roth , brachte fürzlich folgende Briefkastennetiz:
Jatöble in Hamburg Berlin : Sie wissen ja wohl, den Berräter benüßt man, aber man verachtet ihn als einen Lumpen, Hüten Sie sich, nicht allzu lumpenhaft zu scheinen, denn selbst das„ Deutsche Tageblatt" verträgt auf die Dauer solche Mitarbeiter nicht. Und was soll dann aus Ihnen werden?"
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Dazu ist die Partei der Nationalsozialisten da: für die Arbeiter die Phrase des Nationalismus und die Hege gegen die Demokratie, für die Agrarier, die die Menager sind, das Geschent des Hochschutzolls. Mit blödem Geheul gegen die Demokratie sollen die Wucherabsichten des Agrariertums verborgen werden. Die Freiheit" dieser Freiheitspartei besteht in der Freiheit, verdoppelten Brotpreis zu zahlen, der„ Sozialismus" in der schamlosen Ausplünderung der arbeitenden Massen zugunsten der Großagrarier. Brotwucher gehört zu den obersten völkischen Tugenden.
Bestellung", unterzeichnet war. Behe einem solchen Prä-| zu lassen. Wenn wir nicht irren, hatte Mussolini übrigens| Industriearbeiter. Es dreht sich darum, die deutsche Deffentlichkeit feften, wenn er es wagte, eine faschistische Zeitung anzutasten; völlige und rückhalilose Klarheit über das Verbrechen und seine von der ungeheuren Blamage der Demokratie abbas legte Stündlein seiner Macht hätte geschlagen. Hat man Borgeschichte versprochen. Was will man verbergen? Was zulenten, einen neuen Agitations ft off zu finden, um tem off of und doch noch in diesen Tagen einen Unterpräfeften strafweise hat man zu verbergen? Bolte wiederum Cand in die Augen streuen zu fönnen." verjeßt, weil er es gewagt hatte, in Gegenwart eines Offiziers der faschistischen Misiz den General de Bono zu kritisieren, der wegen seines Verhaltens nach der Ermordung Matteottis von jeiner Stellung als Generaldirektor der Polizei abgelegt wor den war, aber bis heute das Generalfommando der Miliz in Händen hält. Die Präfetten gelten heute als nichts anderes denn als Werkzeuge des Faschismus. Und ihnen- nicht. wie in anderen Ländern, der richterlichen Gemalt steht es zu, eine Zeitung zu vermahnen und ihr, nach zweimaliger Vermahnung in einem Jahre, die Möglichkeit zum Weitererscheinen zu nehmen, wenn sie durch falsche oder tendenziöse Nachrichten der diplomatischen Aktion der Regierung im Auslande Schwierigkeiten bereitet, oder das nationale Ansehen im Inlande oder Auslande schädigt, oder unberechtigte Unruhe in der Bevölkerung hervorruft, oder in irgendeiner Weise die öffentliche Ordnung stört". Der Bermahnung und ihren Folgen, die auch die Beschlagnahme der betreffenden Nummer einbegreifen, seht sich ferner eine Zeitung aus, die ,, durch Artikel, Kommentare, Notizen, Titel, Illustrationen oder Karikaturen aufreizt zum Begehen von Verbrechen, oder zum Klassenhaß oder zur Nichtbefolgung der Geseze und behördlichen Berordnungen, oder die die Intereffen fremder Staaten, Gesellschaften oder Einzelpersonen zum Nachteil italienischer Interessen fördert, oder das Baterland, den König, die königliche Familie, den Papst, die Staatsreligion, die staatlichen Institutionen und Behörden beleidigt oder herabsezt". Um dem Schaden den Spott hinzuzufügen, wird als Appellationsinstanz das Ministerium des Innern festgesetzt. Die freie Meinung wird also fernerhin in Italien ihre Existenzmöglichkeit nur von dem Wohlwollen der Exekutivgewalt ableiten. Nur gegen vermeintliche Kompetenzüberschreitung oder gegen Formfehler bleibt die Berufung an die pierte Sektion des Staatsrates vorbehalten.
Als erstes Opfer der Juliordonanz" Mussolinis, gegen die die Juliordonanzen Karl X. wahre Freiheitshymnen maren, ist ein Neapolitaner Wizblatt, das ABC", gefallen, dessen Karikaturen dem Präfekten nicht gefielen. Borahnend sehen wir schon den prächtigen Becco giallo" in Rom , den ,, Grünschnabel", in der ersten Woche die erste und in der zweiten die zweite Bermahnung" erfahren, um dann sein tapferes Krächzen einzustellen, solange die Raben über Italien Meister sind.
Wo will man aber im Ernst hinaus? Wir fönnen doch unmöglich anehmen, daß heute die Lausbubenfreude, dem unmöglich anehmen, daß heute die Lausbubenfreude, dem Gegner und dem Konkurrenten einen Streich zu spielen, zu den schwerwiegendsten und folgenreichsten politischen Maß nahmen führt. Wen will man mundtot machen? Ein römisches Morgenblatt des Faschismus meint, es gälte denen, die sich in die Voruntersuchung des Verbrechens an Matteotti einmischen. Ja, glaubt man denn, das italienische Boll sei moralisch taub und blind, sei durch zwanzig Monate Gewaltherrschaft so jeder nationalen Würde und jedem Rechtsgefühl entfremdet, daß es gleichgültig sein fann gegen eine folche Tat, zu der die herrschende Partei die aus führenden Mörder, den Plan, das Geld und die ersten Bertuschungsversuche geliefert hat? Gthützt man im Ernst das italienische Bolt so tief ein, daß man ihm zutraut, über den unbeerdigten Leichnam Matteottis zur Tagesordnung überzugehen, weil es der Regierung un angenehm ist, weiter von dem reden zu hören, was das„ Gior nale d'Italia" eine gaffe des Fascismus" nennt? Da fann man getroft die lehte nichtfaschistische Druckerei in Italien vernichten, man wird es nicht durchsehen, daß es still wird um den Toten, der selbst als Leiche dem Fa Ichismus noch Angst ma ch t. Mussolini schicke seine Aushorcher auf die Märkte und Plätze der Hauptstadt, unter Leute, die nicht lesen und schreiben können, man wird ihm Dinge berichten, die ihn belehren fönnten, wie gefährlich es ist, die Gerüchte ohne den Zügel der öffentlichen und durch Bildung und Kentnisse berufenen Kritik frei umher schweifen
Bon Karl Fischer.
Ist da irgendwo im Osten Deutschlands eine große Stadt mit pielen breiten Straßen, mit grünen, schattigen und auch sonst sehr schönen Plägen.
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Eine dieser Straßen heißt noch immer in Erinnerung an die große Zeit Kaiser- Wilhelm- Straße, und in der Kaiser- WlhelmStraße steht eine Bedürfnisanstalt, die besonders groß und be= sonders komfortabel ausgestattet ist.
Die Stadtväter von damals dachten vielleicht, Wilhelm, der Bater des Baterlandes, der doch so gerne seine Nase in jeden Dred steckte, werde beim Besuch der Stadt auch die Bedürfnisanstalt beehren, und haben sie aus dem Grund so schön und schmuck her
ausgeputzt.
Aber Wilhelm geruhten nicht, hier Platz zu nehmen, was übrigens für die Stadt nur von Borteil war, da man sonst für teures Gelt eine Gedächtnistafel hätte anbringen müssen, auf der das Verweilen des Landesvaters in den heiligen Hallen verewigt war.
Die andern Bürger der Stadt aber und die gewöhnlichen Sterblichen lentben häufig ihre Schritte nach dem Häuschen und Derließen es in dankbarer Gesinnung und angenehm erleichtert. Nun begab es sich, daß der Stadtsäckel, wie das ja auch in andern Gemeinden vorkommen soll und woran natürlich nur Revo lution und Republik die Schuld tragen, zum Gotterbarmen schmal und schwächlich wurde.
Da hörte der Kämmerer der Stadt im Osten, daß ein gefchäftstüchtiger Mann in der lebhaft begangenen Kaiser- Wilhelm- Straße einen öffentlichen Verkauf von Speiseeis etablieren und zu diesem Behuf einen Kiost auf der Straße erbauen wolle.
Halt, dachte der erleuchtete Kämmerer, hier hältst du deine Hand dazwischen und leiteft auf die einfachste Weise von der Welt Geld in die Kasse.
Er ließ also jenen Mann tommen und machte ihm den Vorschlag, die eine Hälfte der besonders großen und besonders schönen Bedürfnis. anstalt zu pachten und dort an die Passanten sein Speiseeis zu verfaufen.
Dieser Borschlag fiel auf fruchtbaren Boden und wurde ausgeführt, indem man die eine Seite, die für die Frauen, schloß und schnell in einen Verkaufsstand umwandelte.
Die Frauen entrüsteten sich darob und protestierten beim Magistrat.
Sie wurden aber abgewiesen, und mit Recht!
ohin sollte es auch führen, wenn der Magistrat auf die großen und fleinen Geschäfte der Frauen Rücksicht nimmt und die Geschäfte des Stadtsäckels hintenanstellt.
Meint er mir oder meint er mich?" dachte J. Bucher von Bulles" Deutschem Tageblatt", setzte sich hin und schrieb eine Erflärung. Es handele sich um Dinge, die vor 12 Jahren passiert sein sollen und die nicht mehr nachzuprüfen wären. Im übrigen halte er es mit der Bauernregel: „ Wenn das Schwein sich wälzt in der Lachen, Brauchst du's ihm nicht nachzumachen!"
Es scheint also, daß die beibert Herren nicht ganz einig sind. Im übrigen predigen Herr Bucher , der Lump, und Herr Roth, das Schwein, täglich die Erneuerung Deutschlands durch den völkischen Idealismus.
Brotwucher oder nicht?
Die Nationalsozialisten als Bundesgenossen der Agrarier. Die Schutzöllner aller Richtungen versuchen der Deffentlichkeit einzureden, daß Schußzzoll und Brotwucher nicht im Zusammenhang ständen. Sie behaupten frischweg, daß die Einführung des geplanten Hochschutzzolls überhaupt feine Brotverteuerung nach sich ziehen werde. Eine frechere Agitationslüge ist bei Bollfämpfen noch nicht in die Belt gesetzt worden. Die Wirkung des Zolls wird vielmehr eine fatastrophale Brotverteuerung sein. Die Frankfurter 3eitung" stellt feſt:
Am Sonntag fand in Braunschweig die Borabstimmung für die Auflösung des braunschweigischen Landtages statt. Die Initiative dazu ist von den Deutsch nationalen, der Volkspartei, den Welfen und dem Zentrum ausgegangen. Der Bürgerblock, der sich da zusammengetan hat, erlebte aber am Sonning einen läglichen Reinfall. Nach den Bestimmungen der Berfaffung müssen von den rund 300 000 Abstimmungsberechtigten in der Borabstimmung mindestens 10 Pros., also 30 000 Stimm berechtigte, dafür stimmen, daß ein Boltsentscheid über Auflösung des Landtages herbeigeführt wird. Gestern abend zählten bürgerliche Telegraphenagenturen insgesamt 14 000 abgege bene Stimmen. Heute liegt nach einem Bericht unseres Parteiblattes in Braunschweig das Ergebnis für die Stadt Braunschweig vor. Danach hat der Bürgerblod in Braunschweig Stadt von 103 000 Stimmberechtigten gange 19000 Mann auf die Beine gebracht. 3m Lande verlief die Abstimmung noch viel kläglicher. Es wird mit einer Abstimmung zugunsten eines Bolfsentscheides von höchstens 35-40 000 Ja- Stimmen gerechnet. Danach muß der Volksenisch: id demnächst vorgenommen werden. Sollte er, was nach diesem Crgebnis der Borabstimmung nicht anzunehmen ist, die Auflösung des Bandtages aussprechen, so kann die Neuwahl doch nicht vor Anfang 1925 stattfinden, und dann hätten sowieso Neuwahlen stattzufinden Der Bürgerblock in Braunschweig hat jedenfalls bei der Abstimmung am Sonntag nicht gerade glänzend abgeschnitten. Nicht umsonst tlagt die„ Braunschweigische Landeszeitung" über die schwache Beteiligung. Der Bürgerblodgedanie hat sich eine ich were Nieders Iage geholt.
Die Wiedereinführung des Bülow Tarifes von 1902 bedeutet einen Weizenzoll von 5,50 M., einen Roggenzoll von 5 M., Haferzoll von 5 M., Braugerstenzoll von 4 m. und Futtergerstenzoll von 2,80 m., wenn man die sogenannten Bertragszoll. fäße zugrunde legt. Für Getreide und nur für dieses hatte der Bülow- Tarif bekanntlich Doppelsäge, von denen der sogenannte autonome bei Weizen 7,50 M., bei den übrigen Getreidearten 7 M. betrug. Es ist bezeichnend, daß die agrarische Bresse den den Einspruch der Abg. Frau Wolfftein( Komm.) gegen ihre Vertragsfat schon heute für völlig ungenügend erklärt, Ausschließung. Der schriftlich niedergelegte Einspruch fügte der im obgleich er schon 1902 mit Recht als zu hoch bekämpft wurde. Seine Plenum gegen den Bräsidenten Leinert ausgesprochenen Beleidi wirkung auf den Preis würde heute geradezu unge- antragte trotzdem eine Milderung dahin, daß der Ausschluß nur gung eine neue Beleidigung hinzu. Präsident Leinert beheuerlich sein, denn die Angleichung an den Welt- antragte trotzdem eine Milderung dahin, daß der Ausschluß nur marktpreis, die die allgemeinen Verhältnisse in den nächsten von allen Parteien abgelehnt. Es bleibt also bei dem Ausschluß bis Ende der laufenden Woche anhalten solle. Das wurde Monaten besonders dann bringen werden, wenn die Ausfuhrsperre auf 8 Gigungstage. Da der Landing in dieser Woche in die Somfür Getreide fällt und diese wird nicht aufrecht zu erhalten fein-, merferien geht, so wird voraussichtlich erst am 26. September die würde durch den Zoll noch beschleunigt werben und es würde Frist, über die sich der Ausfluß erstreckt, ablaufen. Das hat zur dann wahrscheinlich der Zustand eintreten, Folge, daß während dieser Zeit Frau Abg. Wolfstein die Diäter und die freie Bahnfahrt periiert.
daß fich z. B. der jetzige Weizenpreis binnen fürzester Frist etwa verdoppelt.
Die Zollvorlage bedeutet also hundertprozentigen Brotmucher! Für diesen Anschlag haben die Agrarier die Bundes genossenschaft der Nationalsozialistischen Freis Heitspartei Das Deutsche Tageblatt" fchreibt: „ Es war ebenfalls bekannt und war zu erwarten, daß unserer Landwirtschaft wieder der so lang entbehrte und so dringend not wendige dürftige Schuß gewährt würde. Sie kannten zudem die Notlage der Landwirtschaft, und sie wissen weiter, daß durch die Einführung der geplanten Zölle eine nennens werte Brotverteuerung überhaupt gar nicht ein treten fann. Warum also dies Gefärme? Warum wird so getan, als müffe unser Bolt infolge der geplanten Schußzölle über Macht verhungern? Es dreht sich ja gar nicht irgendwie um die Gorge für das arbeitende Bolt, auch nicht um die Sorge für den
Im Gegenteil!
Die geniale Jdee des Kämmerers jener Stadt im Osten verdient allgemein nachgeahmt zu werden und fann mit Leichtigkeit zum Vorteil der Stadt erweitert und bedeutend verbreitert werden.
Zum Beispiel liegt es nahe, in den Bedürfnisanstalten, Abteilung für Männer, eine Niederlage von Zigarren, Zigaretten und Tabaten zu errichten, die dann sicher jenes befannte Wort des Raisers Vefpafian:„ Es stinkt nicht!" als Motto führen dürfen.
Oder aber man fann den Bedürfnisanstalten, die ja meistens von ein paar Sträuchern umgeben sind, ein Kaffeehaus angliedern.
Die Toilettefrau ist die Wirtin, tocht den Raffee und serviert das Gebäd, wodurch man außerdem eine soziale Pflicht erfüllt und der armen Frau zu einer schönen Einnahme verhilft.
Um die Gäfte diefes Kaffeehaufes vor etwaigen, unangenehmen Geräuschen zu bewahren, engagiert man eine Musikkapelle, die die „ Symphonie mit dem Bautenschlag" und andere geeignete Stücke gefühlvoll zu Gehör bringt.
Bedürfnisanstalten endlich, die unter Erde liegen, also fühl und schattig sind, fönnen zur Lagerung von Bier und Wein, sowie zur Konservierung von Lebensmitteln, wie Butter, Fleisch und Wurst, im Sommer verpachtet werden.
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Der Ausrufer in Fortsehung. hinausgeht, sind die Fenster weit geöffnet. Es ist heiß. In meinem Arbeitszimmer, das nach dem Hof Ich size am Schreibtisch und dichte. der Welt bin ich meilenfern entrückt meine gesammelten Werke( 18 Ganzleinenbände à 5,50 M.). Feierliches Schweigen ist um mich her. Raum die Uhr wagt laut zu tiden. Doch jäh wird die Stille unterbrochen. Bom Hofe bringt stärker und stärker werdend ein entfeglicher, langgezogener Schrei zu mir, und die gequällen Ohren vernehmen:
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„ 2-1-0-0-0- ei- ei- ei- ei- n- 11"
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Ich springe auf. Am ganzen Körper fliege ich. Raum wage ich zu atmen. Was war das?... Sind die Höllengeifter los?!. Oder mordet man ein Weib ein Kind?!!
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Ich finde in den Stuhl zurüd. will mich sammeln, Ruhe finden. Doch vergeblich. Die Nerven zittern. Immer noch höre ich diesen iangen, wahnsinnigen Schrei:„ Lloooeieieieinn!"
Ich greife zur Feder. Doch ich fann nicht weiterschreiben. Ich rufe meine Frau. Sie tommt, sieht mich ganz entsegt an und schreit: ,, Was ist los?.. Bist du frant?
„ Die Stimme, Frau, den entfeglichen Laut, hast du ihn denn nicht gehört?... Man hat einen Menschen gemordet, getötet fage ich dir! Denn dieser Schrei... Was!! Du lach st?!... Mann, beruhige dich doch, warte auf die Fortsetzung." .. Warten soll ich!! Worauf?.. Was noch?... Plage mich nicht ich werde wahn
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„ Mann ,, Was!! tommt denn finnig..."
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Auf der Tagesordnung der heutigen Landtagsfihung steht als erster Bunft der Bericht des Geschäftsordnungsausschusses über den fommunistischen Antrag auf Herausgabe von Material, das bei der Durchsuchung der Räume der kommunistischen Fraktion im Land tag beschlagnahmt worden ist.
Der Berichterstatter, Abg. Mufchie( Dem.). Tegt die Gründe bar, aus denen die Mehrheit des Ausschusses zur Ablehnung des tommunistischen Antrages gekommen ist. Der Ausschuß habe auch die Frage erörtert, ob der Präsident in der Lage fei, die Genehmi gung zu solchen Durchsuchungen an bestimmte Bedingungen zu knüpfen, die Ausschußmehrheit habe den Standpunkt vertreten, daß es notwendig fei, bei ähnlichen Durchführungen die Rechte des Barlaments zu wahren. Die Bezeichnung von bestimmten Teilen des be schlagnahmten Materials zur Herausgabe war deshalb nicht möglich, weil über ein Verzeichnis des beschlagnahmten Materials nur der Präsident Leinert verfügt, dem es unter der Bezeichnung„ Beheim" zugegangen ist und der sich zur Bekanntgabe des Verzeichnisses nicht für berechtigt hält.( hört, hört! und Pfuirufe bei den Kommunisten.)
Da
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da ertönte wieder die schreckliche Stimme: „ 0-0-0
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Um Gottes Willen, Frau, höre auf mit dem Lachen, die Stimme tötet mich. Sie fordert mich!!... Was will fie von mir??" „ Aber Mann, beruhige dich doch!"
,, Was will sie von dir und von mir??!" e- i- a- 8-1 follft du kaufen!"
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Da gab ich meinen Geist auf.
Re.
Wie man auf ein Laubblatt photographiert. So überraschend es zunächst flingt, daß man ein Laubblatt als photographisches Kopierpapier benußen tann, so ist das Verfahren, mie in der Leipziger Illustrierten Zeitung" ausgeführt wird, doch nicht einmal besonders schwierig. Auf dem Kopierpapier entsteht die Photographie, weil in einen chemischen Prozeß hervorrufen, und genau dasselbe geschieht. den Salzen, mit denen es überzogen wurde, die Sonna strahlen. bim Laubblatt. Die Sonnenstrahlen veranlassen die grünen Chioros phyllförperchen, die im Laubblatt tätig sind, aus der Kohlensäure der Luft und dem Wasser, das ihnen die Wurzeln liefern, Stärke au bilden. Je intensiver bie Strahlen wirfen können, um so mehr Stärke wird gebildet, die durch Jodlösung blau gefärbt wird. Mi man den Versuch ausführen, so wählt man am besten ein Blatt der Kapuzinerfresse, bedeckt dieses mit Staniolpapier, durch das feine Sonnenstrahlen dringen und läßt das Blatt so noch ein bis zwei Tage an der Pflanze hängen. In diefer Zeit wird die im Blatt vorhandene Stärke verzehrt und feine neue gebildet, da die Sonnens strahlen fehlen. Am Abend des zweiten Tages entfernt man das Staniol, befestigt auf der Oberfläche des Blattes ein möglichst fons trastreiches Negativ, am besten einen Film, der sich dem Blatte an schmiegt, und setzt am nächsten Morgen das Ganze wieder der Connenbestrahlung aus. Am Abend schneidet man das Blatt ab, entfernt das Negativ und brüht das Blatt ein bis zwei Minutenlang in kochendem Wasser. Legt man es nunmehr in matme Alkohol, taucht es in eine bierbraune Jodlösung und wäscht tas Blatt zum Schluß ab, so tritt das Bild deutlich hervor, wenn auch nicht ganz so scharf, mio auf photographischem Ropierpapier. Der Versuch glückt natürlich nur bei wolfenlosem Himmel, am schönsten im Hochsommer, wenn die Strahlen am wirksamsten sind.
Theater am Bülom plas, stattfindenden Vorstellungen der Operette Coffe Dewis tourde für die ab 1. August in der Boltsbühne, Geisha" für die Partie der„ Molly" verpflichtet.
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Ein Watteau- Fund in Sanssouci . Bei den Wiederherstellungsarbeiten im Schloß Sanssouci bat der Kunsthistorifer E. F. Förster ein Jugendwerf Batteaus entdeckt. Es stellt eine ländliche Hochzeit dar und galt bisher fir eine Arbeit Paters, eines Nachfolgers von Watteau,
Das Neußer Zeughaus als Theater. Die Stadt Neuk hat the gauge baus, das 1633 als Stirche erbaut worden ist und unter dem Schuße des Denimalsgejekes steht, jezt zu einem Theater und Stonzertsaal umgestalten podium. Das Aeußere des Baues wurde in seinem bisherigen Zustande laffen. Der ehemalige Chorraum enthält nun Bühnenraum und Stonzeits belassen. Das neue Theater hat etwa 750 Sigpläge.