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Herabsehung der Beherbergungssteuer! Aus einer gemeinsamen Verfügung des Preußischen Ministers des Innern und des Finanzministers teilt der Amtliche Preußische Pressedienst folgendes mit: Im Hinblick auf die besonderen wirt­schaftlichen Schwierigkeiten, mit denen das deutsche Hotel- und Gastwirtschaftsgewerbe in der heutigen Zeit zu kämpfen hat, muß Bedcht darauf genommen werden, unter Wahrung der finanziellen Notwendigkeiten der Gemeinden die Sätze der Kommunalen Be­herbergungssteuerverordnungen auf ein für Wirt schaft und Berkehr erträgliches Maß zurückzuführen, zumal dort, wo die bisherigen Säge meist noch ein Entwer tungsrififo in sich schließen, da es unter den heutigen Wäh­rungsverhältnissen fortfällt. Die Gemeinden, die eine kommu nale Beherbergungssteuer von mehr als 10 v. 5. erheben, werden daher ersucht, möglichst bald, sowie sie dazu finan= ziell in der Lage sind, eine Ermäßigung des Steuersages eintreten zu lassen. Die Ermäßigung fann gegebenenfalls schrittweise vorgenommen werden, das Ziel aber muß sein, in möglichst naher 3eit auf den Sah von höchstens 10 v. 5. des steuerpflichtigen Entgelts zu gelangen. Mit dieser Maßgabe ist auch bei Steuerordnungen, deren befristete Genehmigung jest oder in der nächsten Zeit abläuft, die schritt weise Ermäßigung zulässig; die Verlängerung der Ge­nehmigung wird daher nicht unter allen Umständen von einer so­fortigen Herabjegung auf 10 v. S abhängig zu machen sein, viel­mehr ist auch in diesem Falle den finanziellen Verhältnissen der be= treffenden Gemeinde Rechnung zu tragen. Neu einzuführende Beherbergungssteuern sind dagegen nur noch dann zu ge= nehmigen, wenn sie den Satz von 10 v. 5. nicht überschreiten.

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Die geftrige Funktionärinnenfonferenz machte für die Bor standswahl dem bevorstehenden Bezirkstag folgende Vorschläge: für ben engeren Vorstand die Genossinnen Lodenhagen mit 129 Stimmen, Wachenheim 124 Stimmen; für den erwei­terten Borstand die Genossinnen Bohm- Schuch 166 Stimmen, Elfriede Ryned 136 Stimmen, Else Scheibenhuber 116 Stimmen, Gertrud Scholz 103 Stimmen, Margarete Wengels 84 Stimmen. Es erhielten außerdem noch Stimmen für den engeren Borstand Genoffin Wurm 85, für den erweiterten Vorstand Ge­nofsin Jochim 80, Genoffin Eisfelder 63, Genoffin udtte 52 Stimmen.

Soziale Frauenschule, An der zur Wohlfahrtsschule umgewandelten Sozialen Frauenschule, Direktorium Dr. Alice Salomon, haben soeben 33 Schüler und Schülerinnen ihre staatliche Prüfung als Wohlfahrtspfleger abgelegt. Zum ersten Male befinden sich darunter auch männliche Teil­nehmer, die einen ordnungsgemäßen Lehrgang durchgemacht haben. Das neue Schuljahr beginnt im Dftober. Anmeldungen sind an das Sekretariat Barbarossastraße 65 erbeten. Sprechstunden Dienstag und Freitag zwischen 10 und 12 Uhr.

Deffentliches Konzert. Der Gesangberein, Neu Erwacht" ( M.d.D. A.-S.-B.) veranstaltet am Freitag, den 18. Juli, abends 7 Uhr, auf dem Arnimplag, Schönfließstraße, ein öffentliches Stonzert. Parteigenossen mögen sich rege an der Veranstaltung beteiligen.

Der Gemischte Chor Norden, Mitglied des Deutschen Arbeiter Sänger. Bundes, gibt am Donnerstag, abends 8 Uhr, ein Plattonzert im Humboldthain, an der Rodelbahn. Bezirksbildungsausfchuß Groß Berlin. Die Kreisbildungsausschüsse werden nochmals dringend gebeten, die Fragebogen einzureichen. Mit Be ginn der nächsten Woche gelangen die Einzeichnungslisten für die Proletari­Feierstunden zur Ausgabe.

Der Berliner Magistrat hat sich mit der berabsetzung der Beschen herbergungssteuer in feiner gestrigen Gizung erneut be­schäftigt. Man erkannte wohl den verkehrsfeindlichen Charakter dieser Steuer an und war auch der Auffassung, daß, sobald es die Finanzlage zulaffe, eine Aufhebung dieser Steuer ernstlich in Er­wägung gezogen werden müsse. Dieser Zeitpunkt ist aber nach der Erflärung des Kammerers noch nicht gekommen. Bielmehr ist die Finanzlage der Stadt zurzeit noch so unsicher und gespannt, daß auf die Einnahmen aus der Beherbergungssteuer nicht verzichtet werden kann. Die Verhältnisse haben sich in dieser Beziehung gegenüber dem Zeitpunkt der ersten Beschlußfaffung des Magistrats vor drei Wochen in nichts geändert. Der Magistrat be­schloß deshalb, seinen ersten Beschluß aufrecht zu erhalten und es tei einer herabsetzung auf 15 Proz. zu belassen. Zugleich beauftragte er aber den Kämmerer, bianen drei Monaten erneut zu berichten, ob die Finanzlage dann eine Aufhebung der Beherbergungssteuer zuließe.

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Die Zahlung der Mietsteuer.

Im Borwärts", Nr. 303 vom 30. Juni, war erklärt worden, daß die Mietsteuer jetzt zusammen mit der Miete a m Monatsersten zu zahlen sei, weil die Mietsteuer ohne be­sondere Berechnung für jedes einzelne Haus und jeden Mieter in den mit Wirkung vom 1. Juli 1924 ab festgefeßten 62 Proz. der Friedensmiete mitenthalten sei. Für den Hauswirt sei die Zahlung der Mietsteuer erst am 16. jeden Monats fällig, fogar noch mit einer Schonfrist von sieben Tagen. Dazu schreibt uns ein Mieter, sein Hauswirt habe folgenden Mahnzettel erhalten: Wir ersuchen, die rückständige Hauszinssteuer für Juni mit 163,60 Mart, Verzugszuschlag vom 5. Juni von 163,60 mt. mit 16,30 Mart( 10 Broz.), Mahngebühren mit 9 Mt., zusammen 188,90 Mt. innerhalb einer Woche bei Vermeidung der Mietspfändung zu zahlen." Leider gibt der Mieter seine Wohnung nicht an, so daß nicht festgestellt werden kann, um welche Steuertaffe es sich handelt. Tatsächlich arbeiten die einzelnen Steuerfassen bei der Einziehung der Mietsteuer verschieden. Die einen geben die fiebentägige Schon­frist, die anderen geben sie nicht. Auf feinen Fall fann schon in der ersten Monatshälfte gemahnt werden, da eine Sonderbekannt­machung des Magistrats vom 3. Juli 1924 über die Hauszinssteuer unzweideutig sagt: Die Steuer mird wie bisher am 15. eines jeden Monats fällig. Ueber die Verzugszuschläge jagen die Steuer­faffen auf den Mahnzetteln folgendes:" Bu dem Steuerbetrage tommen für jeden auf den Zeitpunkt der Fälligkeit folgenden an= gefangenen halben Monat 5 v. H. als Zuschlag. Bei Reichs­einkommen und Grundvermögenssteuer wird der Zuschlag für die ersten 15 Tage nicht erhoben, wenn Zahlung innerhalb einer Woche nach Fälligkeit geleistet wird." Demnach ist unflar, weshalb auf dem vorstehend mitgeteilten Mahngettel zehn Prozent Buschlag berechnet worden sind. Einheitliches Verfahren der Groß­Berliner Steuertassen, namentlich auch hinsichtlich der Schonfrist, wäre sehr zu wünschen. Die Schonfrist ist besonders angebracht für die zahlreichen Häuser, in denen bis zur Mitte des Monats nicht soviele Mieten eingehen, um die hohen Steuerbeträge am Fälligkeitstage zahlen zu können.

An die Versichertenvertreter in Betriebskrankenkassen.

Am 12. und 13. Juni d. 3. tagte in Breslau die 12. General­versammlung des Hauptverbandes deutscher Betriebskrankenkassen ( Sitz Effen). Am Tage vor Beginn fanden sich die Versicherten vertreter zu einer Vorbesprechung zusammen. Der Hauptinhalt der pielstündigen Aussprache war der Stärkung des Einflusses der Ber­fichertenvertreter im Hauptverband gewidmet. Es ist noch gar nicht folange her, daß die Versicherten in diesem Verband überhaupt fein Mitbestimmungsrecht besaßen. Erst auf der Generalversammlung im Jahre 1922 räumten die Unternehmer, die bisher die Allein­herrschaft ausübten, den Versicherten ein Drittel der Size im Borstand und Ausschuß ein. Die Forderung der Versicherten, ihnen mindestens die Hälfte( Parität) der Size zuzugestehen, wurde ab­gelehnt. Den Vertretern der Versicherten ist es zu verdanken, daß eine vom Ausschuß eingesezte Kommission von Unternehmern, Ge­schäftsführern und Versicherten einen compromißvorschlag aus. arbeitete, der den beiden Parteien je die Hälfte der Mandate im Vorstand und Ausschuß einräumt mit der Maßgabe, daß sie je eine bestimmte Anzahl von Geschäftsführern mitzuwählen haben. Die an der Breslauer Borbesprechung teilnehmenden Bertreter stimmten dieser Regelung( die am nächsten Tage auch von der Generalversammlung angenommen wurde) zu, mit der ausdrücklichen Erwartung, daß die weitergehenden Forderungen bei erstbester Ge­Iegenheit durchgedrückt werden sollen. Es ist zu beachten, daß in vielen Bezirks- bzw. Unterverbänden von Betriebskrankenkassen cuch heute noch die Versicherten teinerlei Einfluß ausüben, obwohl fie nach der Reichsversicherungsordnung in den einzelnen Kaffen organen zwei Drittel der Size einnehmen. Es wird die Aufgabe der Vorstands- und Ausschußmitglieder in allen deutschen Betriebs­frankenkassen sein, in den Körperschaften der Bezirks- bzw. unter­verbände mit Hilfe der Gewerkschaft Abhilfe zu schaffen. Notwendig ift ein enges Zusammenwirken der Versichertenvertreter. Die An­wesenden beauftragter die bereits vor zwei Jahren in Kaffel ge­wählte Rommiffion, die Berbindung mit den Kollegen aufzunehmen, um die Auswirkung der Beschlüsse der Generalversammlung, soweit fie den Einfluß der Versichertenvertreter berühren, zu überwachen. Buschriften find an die Kommission, zu händen des Kollegen Johann Rögler, Berlin N. 20, Bellermannstraße 20, II, zu richten. Die Versichertenvertreter, welche noch nicht in Berbindung mit der Kommission stehen, werden gebeten, ihre Adresse einzu­senden. Die Arbeiterpreffe wird um Abdruck gebeten.

Befiher von Vermögen, das in England beschlagnahmt wurde, fönnen unter bestimmten Bedingungen und wenn noch nicht eine Gutschrift auf Reparationstonto bes Deutschen Reiches stattgefunden hat, auf Freigabe ihres Bermögens rechnen, wenn sie entweder eng lische Staatsangehörigkeit einmal besaßen oder in Groß- Britannien oder den britischen Kolonien ansässig gewesen sind oder Erbschaften und Schenkungen von Engländern zu erhalten haben. Anmeldungen find bis zum 1. August d. I. beim Secretary of Lord Blanesburgh's Committee, Board of Trade, Great George Street, London SW. 1 einzureichen. Der Bund der Auslandsdeutschen, Berlin C.2, Alofterstr. 75, erteilt Antragstellern bereitwilligst Auskunft,

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Haarmann und sein Helfer Granz.

Bisher zwölf Morde eingestanden.

Seine

Indische Kämpfe. Reuter meldet aus Simla: Nach den neuesten Nachrichten haben die Kämpfe zwischen den Hin­dus und den Muselmanen wieder begonnen. Die Ursache foll darin liegen, daß die Hindus daran verhindert worden seien, gelegentlich des Bakrid- Festes ihrem Ritus entsprechend eine Kuh bei einer Prozession durch die Stadt zu führen. Die Hindus fon­zentrierten sich auf der Ostseite von Saddar Bazar, während die Mohammedaner die Westseite besetzten. Als der Kampf faum be­wenigen Läden, die noch geöffnet waren, wurden in aller Eile wieder gonnen hatte, griff die Polizei mit Panzerwagen ein. Die geschlossen. Nähere Einzelheiten stehen noch aus. Bei den Zusam menstößen wurden sechs Personen getötet und mehr als hundert verlegt.

Eine Choleraepidemie ist in SoIoniti ausgebrochen.

Groß- Berliner Parteinachrichten.

Heute, Donnerstag, den 17. Juli:

7. Areis Charlottenburg. 7 Uhr Sigung des Bildungsaus ausschusses Bismardstr. 51, Zimmer 15. Sämtliche Abe teilungen müssen vertreten fein.

29. Abt.

7 Uhr bei Burg, Prenzlauer Allee 189, Funktionär figung.

Jungfozialisten, Gruppe Friedrichshain . Uhr im Jugend. heim, Tilfiter Str. 5, Diskussionsabend.

Morgen, Freitag, den 18. Juli:

5. Kreis Friedrichshain .

7 Uhr in den Comeniusfälen, Memeler Straße 67a, Rreismitgliederversammlung. 1. Bericht pom Parteitag. Be. richterstatterin: Genoffin Margarete Wengels. 2. Diskussion. 3. Kreis angelegenheiten. Mitgliedsbuch dient als Legitimation.

6. Kreis Kreuzberg . 7% Uhr bei Biehler, Dieffenbachstr. 76, erweiterte Kreisvorstandssigung. 7. Rreis Charlottenburg. Ortsausschuß für Arbeiterwohlfahrt und Kinder fchut. 8 Uhr im Rathaus, Rimmer 5, wichtige Sigung aller in der Wohl­fahrtspflege tätigen Genoffen und Genofsinnen. Wohlfahrtsmarken ab rechnen.

14. Areis Neukölln. 5-7 Uhr im Sekretariat, Nedarftr. 3, holen die Ab­teilungen die Handzettel für die Versammlung am Dienstag, den 22. Juli, ab, in der die Neuköllner Genoffen protestieren gegen die geplanten Zölle zum Schuße der Landwirtschaft.

17. Kreis Lichtenberg . Uhr bei Geipfe, Scharnweber., Ede Aronprinzen­Straße 47, Gigung aller Abteilungsmietervertreter und Stellvertreter aller Abteilungen. Bollzähliges Erscheinen unbedingt erforderlich. 13. Kreis Bankow . 7% Uhr im Türkischen Belt", Kreisvorstandssigung mit den Abteilungsleitern. Jede Abteilung muß vertreten sein, da Material abzuholen ist.

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Busammenkunft am Donnerstag, den 24. Juli. Gruppe Norben. Uhr im Jugendheim, Schönstedtstr. 1. Walter Archielewskie über:' ,, Arbeiter­dichter." 3. Abt. 7 Uhr bei Emil Krüger , Engelufer 23, Sigung der Funktionäre und Funktionärinnen.

In der Haarmann- Affäre wurde vom Polizeipräsidium in Han­ nover folgendes mitgeteilt: Haarmann hat nach wiederholten ein­gehenden Vernehmungen seine bisherigen Geständnisse bei der Kriminalpolizei gegen sich erweitert, allerdings größtenteils nach Vorhalten von Beweismitteln. Bisher hat er zwölf Morde eingestanden, deren er sich mit Sicherheit erinnert. letzten Ausjagen belasten insbesondere auch den Mitbeschuldigten Granz schwer, gegen den auch sonstiges Beweismaterial vorliegt, so daß seine mittäterschaft an den Verbrechen nicht mehr in 3weifel Jungjozialisten, Gruppe Norboften. Die heutige Beranſtaltung fät aus. Vähe steht. Er hat offenbar gewußt, daß Haarmann die jungen Leute in feiner Wohnung umbrachte und hat ihm seine Opfer zugeführt, um in den Besitz der Kleidungsstücke der Ermordeten zu gelangen. Nach dem ärztlichen Gutachten stammen die bei dem Durchsuchen der Leine gefundenen Knochen von 24 Menschen, dabei ist allerdings noch nicht bewiesen, daß letztere sämtlich von Haarmann oder anderen Personen umgebracht wurden. Es können sehr wohl zum Teil auch Rörperreste von Verunglückten oder Selbstmördern sein. Die Ber handlungen werden hierüber noch weitere Aufklärung bringen. Auf wiederholte Anfragen der Bresse und des Bublifums wird mitgeteilt, das die genaue Zahl der Opfer Haarmanns im Hinblick auf sein angeblich schlechtes Erinnerungsvermögen und in Anbetracht der Tatsache, daß er auch Kleidungs- und Wäscheftüde vertaufte, schwer festzustellen ist. Nach den bisherigen Unterlagen tann aber wohl mit Sicherheit gesagt werden, daß es sich um mindestens 20 Opfer handelt.

Die Polizei in Hannover verteidigt sich.

17. Abt. 7 Uhr bei Dose, Nordhafen 6. Funktionärsgung.

24. Abt. 7% Uhr Sigung des Abteilungsvorstandes mit den Revisoren bei Schleiff, Winastr. 30. Daselbst um 8 Uhr Funktionärsihung.

30. Abt. 7 Uhr bei Mahntopf, Carmen- Sylva- Str. 123, Funktionärsgung. 42. Abt. Bom 17. Juli bis zum 14. Auguft übernimmt Genoffe Rothe, Schleict macherstraße 15, die Kaffengeschäfte der Abteilung.

86. Abt. Mariendorf . 7% Uhr im 8immer 26 des Rathauses, Funktionärsigung.

Jugendveranstaltungen.

Heute, Donnerstag, den 17. Juli, abends 712 Uhr: Bandheim Anmeldungen( Quengfee) werden nur noch ab. Auguft anges

nommen. Bei Anmeldungen muß fofort Akontozahlung geleistet werden.( Pro

Tag 1,50 M.)

Friedenau : Schule, Offenbacher Str. 5. Bortrag: ,, Bursche und Mädel." Gesundbrunnen 1: Jugendheim, Gotenburger Str. 2, Vortrag: Die Entwick lung des Boltsliedes." Südwesten: Jugendheim, Lindenstr. 3, Bortrag: ABC des Sozialismus." Weißensee: Jugendheim, Woeldpromenade, Vortrag: Schulreform."

Werbebezirk Kreuzberg. Sonnabend/ Sonntag, 19./20. Juli, Kreis­treffahrt nach Fangschleuse- Magsee.

Die wegen der Mordsache Haarmann zu einer gemeinsamen Sigung zusammengetretenen Beamtenausschüsse des Polizei­präsidiums in Hannover haben folgende Kundgebung beschlossen: 1. Die Beamtenschaft des Polizeipräsidiums verlangt, daß die in der Mordsache Haarmann gegen Polizeibeamte in der Deffent. lichkeit erhobenen Angriffe in dem bereits von den dazu berufenen Stellen eingeleiteten Untersuchungsverfahren restlos bis zur Ermittlung der vollen Wahrheit aufgeklärt werden. 2. Die Beamtenschaft weist die von der tommunistischen Partei in der Presse und in Versammlungen gegen die Polizei geführte verlogene und tendenziöse Hege mit Entrüstung zurüd, da sie nur den Zwed verfolgt, die Polizei in den Augen des Bublifums herabzusetzen und das Vertrauen der Einwohnerschaft zur Polizei zu untergraben. 3. Die Beamtenschaft Sonnabend, 19. Juli, Bottenser Reſtaurant, abends 8 Uhr, Mitgliederversamm erwartet von ihren Vorgesetzten wirksamen Schuh gegen ver. leumderische und ehrverlegende Angriffe.

Zwölf Gehöffe auf einem pommerfchen Dorf niedergebrannt. Nach einer Meldung aus Stettin entstand nachts auf bisher noch unaufgeklärte Weise anf dem Gehöfte eines Bauernhofbesizers in Granzow Feuer. Da starter Nordwestwind herrschte, griff das Feuer schnell um sich, so daß in furzer Zeit 12 Gehöfte mit 38 Gebäuden niederbrannten. Menschenleben sind nicht zu beklagen.

Die Trockenheit bedroht die Oberschiffahrt. Der Wasserstand der Dder ist erheblich zurüdgegangen, so daß unterhalb Breslau bereits Behinderungen ber voll beladenen Berliner Talihiffahrt eingetreten sind. Von Koselhafen konnten 148 Fahrzeuge mit 44 000 Tonnen abschwimmen.

Vorträge, Vereine und Versammlungen.

Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold". Geschäftsstelle: Berlin C. 2, Kaiser- Wilhelm Straße 46 III Kamerabschaft Spandau. Donnerstag, 17. Juli, im Neuen Rats­Zeller, Turmzimmer, Bersammlung. Ortsgruppe Birkenwerder . Yung. Kameradschaft Friedrichshain . Sonntag, 20. Juli, vorm. 8 Uhr, Treff­punit Bahnhof Sadowa. Familienangehörige 1 hr Bahnhof Gabowa, dann ge= meinsamer Spaziergang nach Gadowa, Sanssouci . Ramerabschaft Mitte. Sonn­tag den 20. Jult, früh 7 Uhr, Stadtbahnhof Alexanderplay, Treffen zum Ausflug. Kameradschaft Friedrichshain . Am Montag, den 21. Juli, abends Uhr, Mitgliederversammlung in Schmidts Gesellschaftshaus, Fruchtstr. 36a. Rameradschaft Charlottenburg. Am Donnerstag, den 17. Juli, abends 7 Uhr, Wilhelmshof". Berliner Straße, Gingang Spreestraße, Bersammlung. Thema: Soll unsere Organisation ein Diskutierklub werden oder eine Rampf. organisation zum Schuge der Republik ?" Erscheinen ist Pflicht. Jugend tamerabschaft Oberspree. Appell am Donnerstag, den 17. Juli. Treffpunkt

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8 Uhr am Bahnhof Grünau .

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Landsmannschaft der Schleswig- Holsteiner au Berlin . Gegr. 25. März 1892.

Lands

Donnerstag, 17. Juli, abends 8 Uhr, im Restaurant Jakob Effer, Röpenicker Straße 70a, Bierteljahres Generalversammlung. Tilb! Jungs und Deerns find eingeladen und werden als Mitglieder auf. genommen. Die Bilder von der Tour nach Storfow gelangen in der Gigung aur Ausgabe.

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Arbeiter Rabio- Klub, Gruppe Westen. Donnerstag, den 17. Juli, 7 Uhr abends, Mitgliederversammlung bei Rohr, Restaurant Stadtpark, Raiser­Allee 53/54. Thema: Selbstherstellung von Rondensatoren."

Männerchor Friedrichshain . Sonnabend, den 19. Juli, abends 7% Uhr, in

Untergang einer chinesischen Stadt? Wie aus Beting ge­meldet wird, ist die Stadt Kalgan , das größte Handelszentrum im Norden von Befing, burch eine Ueberschwemmung des Jangho flußes teilweise zerstört worden. Der angerichtete Schaden wird auf den Comenius - Sälen, Memeler Str. 67. Erscheinen aller Sangesbrüder Pflicht! eine Million Dollar geschäßt. Hunderte von Häusern sollen unter dem Druck der hereinbrechenden Wassermengen eingestürzt jeit.

Absturz eines Baffagierflugzeuges. Am Dienstag abend ist in der Umgebung von Warschau ein Passagierpostflugzeug der fran­ zösisch - rumänischen Gesellschaft aus größerer Höhe abgestürzt und völlig zertrümmert. Der Pilot und ein Passagier wurden getötet.

ein weiteres Todesopfer gefordert. Der Steiger With. Wichers ist Das Explosionsunglück auf der Zeche Bonifazius hat leider noch feinen schweren Berlegungen im Laufe des Montags erlegen. Damit find dem Unglüd, insgesamt fünf Bergleute zum Opfer gefallen.

Unterschlagungen bei der Reichsbankstelle in Frankfurt . Bei der Reichsbankstelle in Frankfurt hat sich ein großer Fehl betrag von einigen 100000 Mart ergeben. Der Verlust ist durch groben Vertrauensbruch eines älteren Safiierers entstanden, der die Beträge der Kaffe entnommen bat. Ein großer Teil des Fehlbetrages scheint durch Vermögens­werte gedeckt zu sein.

Flugdienst Moskau - Krim . Bon Moskau ist nach dem Fem­feropol ein Flugzeug der Gesellschaft Dobrolot", System Junkers, abgegangen, das als erstes Wasserflugzeug den Dienst auf der Strecke Jalta - Gemastopol- Jewpator verfehren wird. Andere Maschinen für diese Linie werden demnächst folgen.

Die Unwetterschäden im Rheinland . Die Reichstagsabgeord­neten Genosse Sollmann und Kirschmann haben an die Reichsregierung eine Anfrage gerichtet, die sich mit den Unwetter. Schäden im nördlichen Kreise Neuwied auf den Höhen des völlig verloren. Der Schaden im Kreise Neuwied ist durch das Landratsamt in Verbindung mit Sachverständigen auf 250 000 Goldmark geschätzt worden. Die Betroffenen, in der Hauptsache fleine und fleinste Bauern, find wirtschaftlich ruiniert. In der An­frage wird die Reichsregierung um Auskunft ersucht, welche Maß­nahmen sie ergreifen wolle, um die Schäden einigermaßen auszu­gleichen.

Krieg im Frieden. Bei lebungen mit Handgranaten einer Schußpolizeiabteilung in Badenhausen explodierte bei zu frühem Abziehen eine Granate. Hierbei wurden drei Beamie fo schwer verlegt, daß der eine auf dem Wege nach dem Krankenhaus, die beiden arderen schon furz nach der Einlieferung starben.

Arbeitersport.

Ruber- Verein Collegia" Charlottenburg . Am Sonntag, den 20. Juli, Fahrtensperre. Sämtliche Sportskollegen beteiligen fich am Aufmarsch zum Kreisturnfeft. Treffpunkt an der alten Exerzierhalle am Hauptbahnhof um 12 Uhr. Rappen mitbringen. Am Sonntag, den 27. Juli, gemeinsame Fahrt ( fuchsiagd). Treffen pünktlich 8 Uhr im Bootshaus.

Sport.

Rennen zu Hoppegarten am Mittwoch, den 16. Juli: 1. Rennen. 1. Kill( Hollmann), 2. Nicotin( Mathia), 3. Damentveg ( Schilling). Toto: 70: 10. Blat: 19, 21, 16: 10. Ferner liefen: Traum­liese, Anfang, Mänade, Penelope.

2. Rennent. 1. Rheinland ( D. Müller), 2. Berotin( Staudinger), 3. Glüdsstunde( Korte). Zoto: 50: 10. Blag: 24, 27, 24: 10. Ferner liefen: Maifa, Feuertause, Hegenpring, Brandung, Begonia, Ninon,

Fuchsie.

3. Renne it. 1. Dalberg( Dreißig), 2. Basalt( Basch), 3. Eichkake ( Franzte). Toto: 33:10. Platz: 16, 37, 31: 10. Ferner liefen: Labrador, Escorial, Volmar, Schneeberg .

4. Rennen. 1. Habicht( Jentsch), 2. Puschkin( Thalheim), 3. Meer geist( Bormann). Toto: 17:10. Blag: 16, 25: 10. Ferner lief: Manlius. 5. Rennen. 1. Glüd und Glas( D. Schmidt), 2. Leistung( Huguenin), 3. Messina ( Nowa!). Toto: 26:10. Blab: 13, 15, 22: 10. Ferner liefen: Fata Morgana, Favilla, Rondonda, Tamana, Entel, Tuba, Graf Holot. 6. Rennen. 1. Dlympier( D. Schmidt), 2. Mardud( Huguenin), 3. Marcellus( Jentsch). Toto: 15:10. Blak: 11, 14, 14: 10. Ferner Itefen Siegl, Wieselburg , Marabedis, Schwalbe, Allotria. 7. Rennen. 1. Balona( H. Blume), 2. Tatkraft( W. Tarras), Lämmergeier ( D. Dreißig). Toto: 157: 10. Plat: 36, 27, 18: 10. Ferner liefen: Banioli, Licht Alberich , Kolberg , Kriegsgewinnler, Eisenritter, Abendsturm, Hüteger, Fontamora, Senta.

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Geschäftliche Mitteilungen.

Schluß bei Baer Sohn A.-G. Am Montag, den 21. Juli, abends 7 Uhr, endigt der diesjährige beispiellos billige Saifonausverlauf ber Aleiderwerfe Baer Sohn A.-G., die nur in der Chauffeefte. 29/30 Bertaufsräume unterhalten. Für den Schluß des fehr beachtenswerten Ausverkaufes hat die Zeitung dieses Attienunternehmens noch ganz besonders schöne Barenposten bereitgestellt. Ob die Preisfenkung fich fortfegen wird, ist zweifelhaft, da die Lieferanten auf die Berlängerung bes furzfristigen Rieles verweigern. Einzelheiten der billigen Abschliffe file ben Serbst jeden Breisnachlaß fchroff ablehnen und sogar eine Angebote befinden fich in dem Snferat der Firma Baer Sohn A.-G.