Einzelbild herunterladen
 

Motta zu den Klängen einer Salontapelle schlürfen. Ueberhaupt fehlt es nicht an 3erstreuungen der mannigfachsten Art, Man trifft überall Gartenlokale mit Musik bei freiem Eintritt, und die Jugend hat an den mannigfachsten Stellen Gelegenheit, das Tanzbein zu schwingen. Allerdings kommt es wohl vor, daß einzelne Gastwirte, wie das ja auch sonst in der Welt der Fall zu sein pflegt, zu hohe Preise, nament­lich für Milch, sich bezahlen lassen. Hier hilft nur ein Mittel, so fortige Anzeige bei der Wucherpolizei. Jedenfalls aber täte man unrecht, sich durch diese dann und wann auftretenden Uebelstände von dem Besuch der wirklich wunderbaren Sommerfrische Grunewald  abhalten zu lassen!"

Nachschrift der Redaktion! Uns war natürlich die Sommerfrische Grunewald   sehr wohl bekannt. Aber der Einsender hat durchaus Aber der Einsender hat durchaus redyt, wenn er auf sie mit tobenden Worten aufmerksam macht. Biele glauben Helden zu sein, wenn sie mit Berachtung von der Streichholzplantage sprechen und mitleidig auf die herabbliden, die nicht irgendwohin an die See oder in das Gebirge gondeln fönnen. Die anderen aber, und das ist die Mehrzahl, sollten sich an derartige dumme Redensarten nicht fehren, sondern in ihren Ferien in den Grunewald   wandern und sie werden finden, daß auch ihnen ohne große Geldausgaben Erholung und Aufatmen vom grauen, schwarzen Arbeitstag beschert wurden.

Ein Geschäft durch Abziehen".

-

Wie das Brot verteuert werden soll! Wie uns aus parteigenössischen Bädertreisen itgeteilt wird, planen die Bäder, am Anfang der nächst en Woche eine allgemeine Brotpreiserhöhung vorzunehmen, und zwar wollen sie diefe Angelegenheit so geschickt wie möglich regeln. Wenn der Verbraucher den Bäckerladen betritt und ein Brot verlangt, so soll er nicht etwa mehr bezahlen. Nein, er erhält nach wie vor für 50 deutsche Rentenpfennige dieses überaus wichtige Nah­rungsmittel. Wenn er aber das Brot nachwiegt, so soll er feststellen können, daß hier etwas faul ist im Staate Dänemark  . Doch bald beruhigt sich sein Gewissen und er sagt sich, daß auch der Bäcker nur ein Mensch ist, und Menschen irren oft leicht. Aber schon beim näch ſten Broteinkauf und beim nächsten Nachwiegen muß der Käufer schon recht bedenklichen Schritt weiter geht als am Anfang der Woche. Fehlen damals 50 Gramm, fo stellt er jetzt fest, daß das bisher üb­liche Brotgewicht ein Minus von 100 Gramm aufweist. Wieder wird er sein Gewissen zu beruhigen versuchen und wartet abermals den nächsten Broteintauf ab, wobei er sich dann überzeugen muß, daß nicht 50 oder 100, sondern 200 Gramm Brot und noch darüber fehlen. Und die Erklärung des Bäders zu diesem Borgehen: Sie tönnen für 50 Pfennige nicht mehr das alte Ge. micht liefern, da der Mehlpreis gestiegen ist.- Diese Erklärung ist, wie uns auch parteigenössische Bäcker be­stätigen, mehr als lendenlahm und entbehrt jeder ge­ringsten Stichhaltigkeit. Als Ende Januar 1924 der Brotpreis auf 50 Bf. festgelegt wurde, betrug der offizielle ch st­notierungspreis für Mehl 23,50 Mart. Seit einigen Tagen ist nun ein leises Anziehen des Mehlpreises zu verzeichnen, so daß der Höchst notierungspreis jett 24,50 Mart beträgt Also weil der Doppelzentner Mehl um eine Mart gestiegen ist und somit der Preis für ein Pfund sich um ½ Bf. erhöht hat, glaubt man das Rohgewicht des Brotes um ein halbes Pfund Teig Gramm Trodengewicht verringern zu müssen. Zu diesem geplanten mehr als ftrupellosen Borgehen lohnt es fich noch, die Tatsache zu erhellen, daß, als der Notierungspreis meit unter 23,50 Mart betrug und das war wochenlang der Fall, diese Herrschaften nicht im geringsten daran dach= ten, auch das Brot zu verbilligen. Im Gegenteil, sie steckten rustg die immerhin nicht geringen Gewinne ein und ver­langten nach wie vor 50 Pf. für ein Brot. Jetzt aber, wo der Doppelzentner im Höchstfalle um eine Mart sich verteuert, scheuen ne sich nicht, dem Berbraucher 225 Gramm Brot einfach abzuziehen" und machen bei diesem Abziehen" wieder noch ein Geschäft, wie das Nachrechnen leicht ergibt. Hier hilft nur eins: strenge Selbsthilfe der Konsumenten! Laßt Euch jedes Brot vorwiegen oder tut es selbst. Sind es nicht die vorge­schriebenen 1800 Gramm, so tretet den Weg zur Konsum= genossenschaft an, die zwar auch nur mit Wasser backen kann, aber immerhin billiger ist als der Bäckermeister. Augenblicklich liefert die Konsumgenossenschaft ein 1800 Gramm schweres Brot für

45 Pfennige.

Der Inspektormord bei Bernau  .

-

225

Ein Lofaltermin an der Wegkreuzung. In dem Ermittelungsverfahren wegen der Ermordung des 22jährigen Gutsinspettors Sigismund Paschte aus Bernau   fand am Tatort eine Lokalbesichtigung statt. Trotzdem der Ter­min möglichst geheim gehalten worden war, hatte sich die Tatsache wie ein Lauffeuer in der Umgebung verbreitet und eine ungeheure Menschenmenge erwartete an der Wege­Treuzung Löhme- Barnide, etwa fünf Kilometer von Bernau   entfernt, Die Gerichtskommission. Zahlreiche Gendarmerieposten nahmen eine Absperrung vor.

Die drei in Haft befindlichen Täter, zwei Brüder Ballat und der Arbeiter Albert Wesner, wurden schwer gefesselt von Gefängnisbeamten von der Wriezener Bahn   über Seefeld   zum Tat wort geführt. Der Hauptangeklagte Kart Wallat war seelisch völlig zusammengebrochen und brach am Orte seiner Bluttat in bitteres Schluchzen aus. Bemerkenswert war, daß wenige Tage yorher die Mutter des Getöteten an der Stelle, an der on Sohn ein gewaltsames Ende gefunden hatte, an deffen Geburts: fage ein großes Laubtreuz aufgerichtet hatte, das noch unversehrt dastand und in dessen Anblick fich die Gerichtsszene abspielte. Dem Lokaltermin wohnte der Untersuchungsrichter, Land­gerichtsrat Krüger vom Bandgericht III, der Berteidiger des An­geklagten, Rechtsanwalt Dr. Frey, Kriminalkommiffar Geißel and Kriminalassistent Erdmann bei. Dem letzteren fiel die Rolle zu, den Gutsinspektor Baschte zu martieren. Die Angeklagten hatten behauptet, daß sie von Baschke beim Getreidediebstahl über­rascht und festgenommen worden seien. Ihrer Bitte um Freilassung habe Paschte nicht entsprochen und er habe, als sie sich gewaltsam freimachen wollten, auf sie geschoffen. Sie suchen im Gegensatz zur Anklage, die auf Mord lautet, ihre Tat vom 20. November v. J. als eine Affetthandlung hinzustellen. Durch die Schüsse Baschtes und ihre dadurch verursachten Verlegungen feien fie derart in But geraten, daß sie über Paschte hergefallen feien. Kart Wallat habe ihn mit einem Knüppel niedergeschlgen und dann noch einen Feldstein von der Chauffee aufgenommen und Baschte damit den Schädel zertrümmert. Zunächst wurden auf Antrag des Verteidigers ben Angeklagten am Tatort die Fesseln abgenommen. Die Augen Ichheinnahme ging so vor sich, daß die Schüsse des Baschte auf die Läter durch Patronen martiert wurden, die an den betreffenden Stellen, wo die Angeschuldigten getroffen waren, auf die Erde ge legt wurden. Die Angeschuldigten mußter auch die Merkmale der Ginschüsse vorzeigen, die sie erlitten hatten. Karl Wallat war zwei­mal, die anderen einmal getroffen worden. Auch der Stein haufen am Chauffeegraben, von dem Karl Wallat den Stein ge­nommen hatte, war noch vorhanden. Die Wirkung des Schlages war derartig fürchterlich gewesen, daß Baschtes Schädel vollkommen plattgedrückt worden war. Die Ortsangehörigen und Nachbarn des

Die Neuregelung der Milchversorgung.

durch wirtschaftlichen Ausbau auf eine fo fefte Grundlage zu. ftellen,

Seit Monaten wird in Berlin   darüber verhandelt, wie die Jahres erteilt werden. Die in einzelnen Städten bestehenden, Berliner   Milchversorgung auf Grund der neuen Bestimmungen, auf gemischtwirtschaftlicher Grundlage beruhenden Milchversorgungs­die der Reichsernährungsminister erlassen hat, neu geregelt werden Gesellschaften werden daher innerhalb dieser Frist bestrebt sein innerhalb diefer fann. Wir haben bereits darüber berichtet, daß sowohl die müssen, das Unternehmen städtische Ernährungsdeputation, wie auch ein von der Stadtverordnetenversammlung eingesetzter Ausschuß nach eingehender Debatte schließlich einstimmig den Ernährungsdezernenten, Genossen ufy, beauftragte, neue Berhandlungen mit den Ministerien einzuleiten. Der Zweck dieser Verhandlungen sollte fein, eine Berlängerung der augenblicklichen Milchversorgung unter Kontrolle des Milch amtes zu ermöglichen und für die Bufunft eine zentrale Kontrolle und Verteilung der in Berlin   ein­geführten Milch zu ermöglichen.

Jezt hat der preußische Landwirtschaftsminister im Eriver­ständnis mit dem Reichsernährungsminister Erläuterungen erlassen, die für Berlin   die Möglichkeit schaffen, den Wünschen der Ernäh­rungsdeputation entgegenzukommen. In den

neuen Erläuterungen des Minifters

heißt es u. a.: Auch trotz der start verbesserten Milchversorgung ist in zahl reichen Gemeinden auch heute die Milchzufuhr erst auf die Hälfte bis höchstens zwei Drittel des Friedensverbrauches gestiegen. Ihr Milchbedarf ist also noch nicht ausreichend gedeckt, trotzdem es vielleicht schon jetzt hier und da auf Schwierigkeiten stößt, diese geringere Menge abzusehen. Dazu kommt, daß die Milch vielfach aus sehr viel größeren Entfernungen als vor dem Kriege herangeholt werden muß. Eine Reihe von Großstädten hat doher

zur Regelung der Milchoerteilung besondere Einrichtungen- Milchhöfe- geschaffen, deren Erhaltung im Interesse der Milch­

versorgung dieser Städte geboten erscheint.

Wo diese Einrichtungen auf gemischtwirtschaftlicher Grundlage( Gemeinde, Landwirtschaft und Milchhandel) aufgebaut Gemeinden die Einrichtungen zur Erfassung der Milch lediglich find, wird dies feinen Bedenken begegnen. Sollten noch einzelne als Gemeindeeinrichtungen aufgezogen haben, so muß ihre Umstellung in gemischtwirtschaftliche Be triebe nach Möglichkeit beschleunigt werden. Wo hierzu feine Aussicht besteht, werden Maßnahmen zur Aufrechterhaltung dieser Gemeindebetriebe voraussichtlich nicht genehmigt werden können. Die Aufrechterhaltung des Verfahrens, bei dem die Milchperteilung lediglich behördlich überwacht und reglementiert worden ist, die Gemeinde bestimmte Säße sowohl für die Bezahlung der eingeführten Milch, als auch für die Berteilungs fosten und für den Wiederverkaufspreis festgesetzt hat, die privat rechtliche Abwicklung des Milchgeschäfts aber in den Händen der Beteiligten geblieben ist diese Regelung und den Erlaß dies­bezüglicher gemeindlicher Verordnungen ist der Minifter fünftig nicht mehr in der Lage zu genehmigen. Die betreffenden Ge­meinden werden sich entschließen müssen, entweder ebenfalls

gemischtwirtschaftliche Unternehmungen unter Beteiligung fo­wohl der Landwirtschaft als auch des Milchhandels einzu­richten, die dann auf privatwirtschaftlicher Grundlage die ein­geführte Milch übernehmen und für eigene Rechnung vertreiben, oder sich aber auf die Konzessionierung des Milchhandels zu be. schränken. Aber auch eine monopolstellung der Milch höfe fann nicht auf die Dauer im Verordnungswege gesichert werden. Die Zustimmung zu Maßnahmen im Sinne des§ 1 tann vielmehr nur noch längstens auf die Dauer eines

=

Getöteten befundeten auf Befragen des Verteidigers, daß Paschte ein Mann gewesen sei, der sehr schneidig auftrat und leicht schoß. Nach der Besichtigung fand die Vernehmung der Beschuldigten und einer Reihe von Beugen auf dem Gutshof von Löhme statt.

Einer, der die Sprache verloren" hatte. Im Gerichtssaal fand er sie wieder.

daß sie ihre wirtschaftliche Berechtigung erweisen und der Konkur­renz eines etwa außerhalb gebliebenen Milchhandels mit Erfolg begegnen fönnen.

Gleichzeitig erlassen der Minister für Landwirtschaft, der Ausführungsanweisungen zu der neuen Milchverord. Minister des Innern und der Minister für Handel und Gewerbe nung. Darin wird bestimmt, daß Gemeinden, für die das Be­dürfnis nach einer Verteilungsregelung vom Minister für Land­wirtschaft, Domänen und Forsten und vom Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft anerkannt ist, insbesondere anordnen förrien, daß

a) Milch nur an bestimmte milchbedürftige Gruppen der Bevölkerung( Milchversorgungsberechtigte) und nur in bestimmten Mengen abgegeben werden darf, und daß die Abgabe nur gegen Karten oder Bezugsscheine oder auf Grund einer Rundentiste erfolgen darf,

b) die gefantte eingeführte, der Berteilungsregelung unter liegende Milch bestimmten Erfaffungs- und Berteilungs. stellen zugeführt und hier einer geeigneten Bearbeitung unterworfen wird.

Für Berlin   ist der Breußische Minister für Landwirtschaft, im Einvernehmen mit dem Reichsminister für Ernährung und Land­wirtschaft bereit, ausnahmsweise eine Fortführung ber bis­herigen Art der Regelung bis zum 31. August zu genehmigen. Bis dahin muß aber dann auch die Umstellung in einen gemischtwirtschaftlichen Betrieb erfolgt sein. Inzwischen sind in Berlin   bereits Verhandlungen mit der die nach wiseren Informationen aussichtsreich zu sein scheinen. Organisation der Berliner   Milchhändler geführt, Die Ernährungsdeputation ist für Montag vormittag zu einer Gigung einberufen, in der es hoffentlich gelingen wird, die Frage endgültig zu regeln. Es wird dann voraussichtlich für Berlin   eine gemischtwirtschaftliche Organisation geschaffen, die es übernimmt, die gesamte Milch für Berlin   einzuführen, ihre Bearbeitung zu übernehmen, so daß die hygienisch einwandfreie Beschaffung der zur Berteilung tommen­den Milch garantiert bleibt und ferier eine gleichmäßige Berteilung der Milch über ganz Berlin   sicher zu stellen. Es würde dann auch bei einer einheitlichen Breisregelung Rechtspresse gegen das Milchamt und den Magistrat gerichtet hat, wie bisher verbleiben. Lächerlich sind die Angriffe, die ein Teil der weil beide Stellen fich pflichtgemäß angesichts der ungeheuren ges sundheitlichen Bedeutung dieser Fragen für die ganze Bevölkerung um eine Regelung bemüht haben, die den Bedürfnissen der Konju menten gerecht wird. Ein Teil dieser Presse mir nennen nur ben Lag" lebt schließlich in fommunalen Dingen ja nur von Angriffen gegen den Magistrat, die auch dann erhoben werden. wenn ihre Lächerlichteit offenfundig ist. Es ist vielmehr dringend zu hoffen, daß der Rückzug, den der Ernährungs­miniſter der Sache nach angetreten hat, benutzt wird, um ein großes Unheil in der Milchversorgung ber Großstadt zu verhindern

haus. Rieschalt, der nach dem Gutachten des von Rechtsanwalt Dr. Mendel geladenen Sachverständigen Medizinalrat Dr. Thiele ein schwerer Psychopath und minderwertiger Mensch ist, erhielt ein Jahr Gefängnis unter Anrechnung von sechs Monaten Unter fuchungshaft.

Inflations- Falschmünzer.

Scharfes Borgehen der Gerichte.

Mit ungemeiner Schärfe gehen die Berliner Gerichte jett gegen die Falschmünzerbanden und die Verbreiter von Falschgeld vor. Die geradezu lächerlich primitive Technik der meisten dazu noch über­haftet hergestellten Noten und Ersagnoten der Inflationsperiode forderten allerdings mitunter geradezu zu einer Fälschung heraus. Wiederum stand gestern eine siebenköpfige Falschmünzerbande vor dem erweiterten Schöffengericht Berlin- Mitte  , deffen Borsiz Land­gerichtsdirektor Heinkel   führte, unter Anklage.

Mit dem er­

3wei Jahre lang hatte der Arbeiter Schneider den Taub­stummen gespielt. Solange faß er nämlich schon im Zucht­hous in Brandenburg  , um eine fiebenjährige Strafe zu verbüßen. Die Gefängnisverwaltung hatte alle Mittel angewendet, um den Häftling zum Sprechen zu bringen. Schneider hatte aber feine Rolle mit solchem Geschid weitergespielt, daß der Arzt des Zucht haufes Dr. Schneider nicht entscheiden konnte, ob es sich um 61­mulation oder einen Hysterienanfall handele. Der Angeklagte Schneider war gestern aus dem Zuchthaus dem Schöffen­gericht Schöneberg   vorgeführt worden, um sich zusammen mit zwei anderen, Groß und Nieschalt megen eines im Juli 1922 ver­Der beruflose Johannes Winzer hatte sich mit dem Technifer übten Einbruchdiebstahls zu verantworten. Auch vor Gericht Erwin Schulze zusammengetan und in der Wohnung der Eltern spielte er den Taubstummen weiter und suchte sich nur durch Ge des Schulze in der Markusstraße 3, Anfang 1920 die herstel­bärdensprache und wie im Zuchthaus durch Nieder- lung von 400 Stadtdollar begonnen. fchriften verständlich zu machen. Der Borsitzende Landgerichts. löften Gelde schafften sie sich dann die nötigen Werkzeuge an, um rat Schent redete dem Angeklagten ernstlich zu, die Komödie den Betrieb fabrikmäßig durchzuführen. Der Reihe nach wurden fallen zu lassen. Es habe doch keinen 3wed und es sei für ihn in großen Mengen Preußen- Dollars, Behnbillionenschein der besser, wenn er frei und offen spreche. Auf einen Bettel schrieb Reichsbahn  , Fünfbillionenscheine und Schahanweisungen hergestellt. schrieb schließlich Schneider nieder, daß er sprechen fönne und werde, Sobald in den Zeitungen eine Warnung und Beschreibung einer wenn man ihm verspreche, daß er ruhig angehört werde. Nach Falschgeldforte veröffentlicht wurde, stellten sie den Betrieb ein und Als sich dem ihm diese Zusicherung gegeben war, öffnete er den Mund und gingen zur Fabrikation einer anderen Geldforte über. sprach mit einemmal mit lauter und flarer Stimme bie beiden Geschäftsfreunde verfeindet hatten, jezte jeder von ihnen und fließender Rede. Den Einbruch schob er auf die auf eigene Rechnung das Geschäft fort. Winzer tat sich mit dem. beiden Mitangeklagten. Diefe hätten nachts in der Wohnung des Rutscher Erich Richter   zusammen und Schulze mit dem Kaufmann auf Reisen befindlichen Diplomingenieurs Hirsch in der Wartburg  - Mar Brauns. Das Schöffengericht verurteilte die Angeklagten straße den Einbruch verübt und sämtliche Leib-, Haus- und Tisch- Winzer und Schulze zu je vier Jahre, Richter zu drei Jahren und wäsche, sowie Garderobe des Wohnungsinhabers gestohlen. Er Brauns zu 2 Jahren Zuchthaus. Zwei Mithelfer, Schubert und behauptete, daß die beiden andern ihn dann veranlaßt hätten, mit Hirschfeld, wurden zu je 1 Jahr Gefängnis, Meta Schubert zu vier ihnen der Wohnung noch einen zweiten Besuch abzustatten. Nur Monaten Gefängnis verurteilt. zum Schein fei er mitgegangen, er habe die Absich gehabt, die Sache zur Anzeige zu bringen, de er gehofft habe, auf diese Weise für eine Reststrafe Begnadigung zu erhalten. Die beiden anderen Angeflagten bestritten alles. Das Gericht nahm jedoch an, daß Schneider ebenfalls an dem Einbruch beteiligt war und verurteilte ihn ebenso wie Groß zu je zweieinhalb Jahren 3ucht

Das Rundfunkprogramm. Sonnabend, den 19. Juli.

Tageseinteilung. Vormittags 10 Uhr: Nachrichten dienst. Be­kanntgabe der Kleinhandelspreise der wichtigsten Lebensmittel in der Zentralmarkthalle. Nachm. 12.15 Uhr: Vorbörse. Nachm. 12.55 Uhr: Uebermittelung des Zeitzeichens. Nachm. 1.05 Uhr: Nachrichtendienst. Nachm. 2.15 Uhr: Börsenbericht.

Milder davon tamen die Verbreiter von Falschgeld vor dem, erweiterten Schöffengericht Oranienburg  . Hier waren der Kauf­mann Steinberg, der Schloffer Große- Rodermann und einer Frau Wolffe angeflagt, in Billionen umgefälschte Millionenfcheine in Oranienburger   Konfitürengeschäften umgesetzt zu haben. Die An­geflagten, die sämtlich in Berlin   wohnen, waren gemeinsam mit der Borortbahn nach Dranienburg gefahren. Dort verfuhren fie nach folgendem Plan: Einer von ihnen ging in ein Geschäft und faufte eine Kleinigkeit, die er mit einem falschen Scheine bezahlte. Wenn die Verkäuferin Bedenken hatte, trat der Romplice gleich darauf ebenfalls in den Laden als Käufer in Erscheinung und versicherte auf die Frage des anderen, ob der Schein nicht echt sei, daß der­artige Scheine seit längerer Zeit in Umlauf seien. Eine Ber­fäuferin faßte jedoch Berdacht und folgte den beiden Männern. Als sie fah, daß die beiden auf der Straße freundschaft­lich miteinander sprachen und zusammen meitergingen, ließ fie fie festnehmen. Das Gericht verurteilte Steinberg und Große- Roder  mann zu je 1% Jahren Gefängnis, die Ehefrau Wolffe erhielt fünf Monate Gefängnis und wurde aus der Haft entlassen, da die Strafe als verbüßt erachtet wurde.

5,30-7 Uhr abends: Unterhaltungsmusik( Berliner   Funkkapelle). 7,30 Uhr abends: Vortrag der Frau Frieda Baumgarten;" Jetzt ein­kochen!" Ratschläge für die Küche. 9-10 Uhr abends: Konzert des Berliner   Mandolinen- und Lautenorchesters e. V., gegr. 1886, und des Mandolinenklubs Sonate, gegr. 1907.( Dirigent: Karl Henze.) 1. Vorspiel zu König Manfred", Karl Reinecke  . 2. Rose di maggio ( Mairöschen), Serenade, Carlo Rossi. 3. Ouverture zu Orpheus in Milchpreise.. Auf Grund der mit den am Berliner   Milchverkehr der Unterwelt", Offenbach  . 4. Loin du bal( Walzerintermezzo). Ernest Beteiligten getroffenen Vereinbarung betragen für den Bezirk der Gillet 5. Rigoletto- Fantasie, G. Verdi. 6. a) Deutsches Volkslied: Stadt Berlin   ab 19. Juli 1924 die Preise für Bollmilch bei Abgabe bella colomba"( Die schöne Taube). 7. Schmeichelkätzchen( Cha­Aus der Jugendzeit", R. Radecke, b) Spanisches Volkslied: La der Milch vom Kleinhändler an den Verbraucher 31 Bf., bei Ab­rakterstück, Eilenburg  . 8. Rataplan, italienischer Reitermarsch, gabe der Milch aus Ruhställen an den Berbraucher 34 Pf. Für V. Gugarre. Anschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tages- Magermilch 9 Pf. Die A- Milchfarten werden mit 4 Liter, die nachrichten, Zeitansage, Wetterdienst. 10.15-11 Uhr abends: Tanz- B- Milchkarten sowie die Karten für werdende Mütter( C- Karten) musik. mit Liter Bollmilch beliefert.