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des Klerikalismus aufzulehnen. Im Herbst wird die Froge| eine kleine Inflation" gern in Kauf nehmen würden. Wo das| nalistische Tendenz desselben. Einstimmig angenommen wurde ein wohl akut, da man annehmen darf, daß dann die von der enden müßte, haben die Erfahrungen des letzten Jahres nur allzu 3entrumsantrag, der die Reichsregierung zur Beseitigung Regierung angekündigten Projekte in der Kammer einge- deutlich gezeigt: in dem 3usammenbruch der Währung und der Paß und Einreise schwierigkeiten auffordert. bracht werden. der Wirtschaft.

Die Reaktion, die nicht mehr viel Hoffnung hat, Herriot  im Stacheldraht der auswärtigen Fragen zu fangen, wird alles daran sehen, um ihn innerpolitische Fallen so zahlreich wie möglich zu legen. Da ihre böse Absicht aber gar zu offen ist, dürfte sich der Ministerpräsident, wenigstens bis zu einem ge­wissen Grad, dagegen zu schüßen wissen. Die Linksmehrheit wird nicht von ihm verlangen, daß er rascher handele, als es die zum Teil unglückliche Konstellation im Senat und in der Kammer flug erscheinen läßt. Wäre am 11. Mai nicht durch die tommunistische Liste verhindert worden, daß dem Bloc national noch etwa weitere 50 Size abgenommen wur­den, so wäre die Linksmehrheit wesentlich stärker und die Liquidation der Bloc- national- Politit mürde nicht so viel tastende Borsicht erfordern, als es jetzt der Fall ist.

Tirpitz läßt sich interviewen.

Sonderbare Widersprüche.

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Der verstorbene Staatsfefretär v. Rider! en Bäch ter hat in seinen Denkwürdigkeiten auf die Gefahren hin­gewiesen, mit denen das Anhören einer Tirpitz Rede ver­bunden ist. Eine mutige Amerikanerin ist aber ohne Rücksicht auf etwa fich biegende Balfen zum Großadmiral vorgedrungen und hat ihn für den International News Service" inter­viewt. Die Scherlpreffe ift dant ihrer guten Beziehungen zum Großadmiral schon jetzt in der Lage, das Interview aus­führlich wiedergeben zu fönnen.

Herr v. Tirpig erklärte, der Dames Plan fei ein Schwertstoß ins Herz des deutschen Voltes, er wirke tödlich und diene der Absicht der alliierten Diplomatie, Deutschland  ficher zu vernichten. Dabei sagte er wörtlich:

,, Die Alliierten wußten, daß ich als Kanzler mich der Annahme des Dawes- Berichtes in seiner jetzigen Form widersetzen würde, deshalb wurde von ihnen gegen meine Benennung Einspruch erhoben."

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Die Herrn v. Tirpig so nahestehende Scherlpresse hat kein gutes Gedächtnis und ihre Behauptungen haben furze Beine. War sie es doch, die vor ein paar Wochen als Herr v. Tirpitz auf das Kanzleramt aspirierte die Versicherung abgab, in London   sei sondiert worden und Herr v. Tirpig sei den Eng­ländern genehm. Wenn jetzt der Meister selbst behauptet, die Alliierten hätten gegen ihn als Kangler Einspruch erhoben, so ist das genau so wahr wie die Behauptung seiner Gesellen von damals. Ein Einspruch der Alliierten gegen die Ernennung des Herrn v. Tirpik ist nicht erfolgt.

Soweit die feststellbaren Wahrheiten. Darüber hin aus wird aber im Reichstag allgemein erzählt, Herr v. Tirpitz  sei schon seit längerer Zeit im deutschnationalen Lager für die Annahme des Dames- Planes tätig. Rotschrei des alldeutschen Herrn Claß, der deutschnationale Man behauptet, der Kampf gegen den Dames- Blan fei gar nicht ernst ge­meint, richte sich ganz besonders gegen Herrn v. Tirpit. Wie erfiären sich solche Widersprüche? Liegt hier etwa ein neuer Fall taiserlich deutscher Marine diplomatie bor?

Der Ansturm der Kreditsucher. Stundungsgesuche für Steuern.

Bei den zuständigen Stellen häufen sich jetzt die Forderungen nach einem Nachlaß oder nach einer langfristigen allgemeinen Stundung von Steuern. Gleichzeitg versucht man das Reich für die herrschende Kreditnot verantwortlich zu machen und fordert in wachsendem Maße Kredite für die Privatwortschaft, um der Wirtschaftsfrise zu begegnen. Es gibt sogar Kreise, die dabei gar

Frisch von der Leber weg.

Musterbriefe von Hans Klabautermann. Manche im übrigen recht brauchbare Menschen geraten in Ber  . Manche im übrigen recht brauchbare Menschen geraten in Ver. legenheit, wenn sie etwas Schriftliches aus der Hand geben sollen. Die reichlich vorhandenen Briefsteller, bestimmt, diese Hilflosigkeit zu erstiden, find meistens veraltet, langstielig, strohend vor Schwulst und zeigen durch die Bank einen solchen Mangel an Frische und Originalität, daß man Schwierigkeiten hat, mit den dort verzeich neten Mustern einen Hund hinterm Ofen vorzuloden. Um diesem Uebelsiand abzuhelfen, werde ich in zwanglofer Folge einige Muster­briefe für Beamte und Privatbürger veröffentlichen. Da fie von modernstem Geist getragen sind, empfiehlt es sich, sie auszuschneiden und hinter den Spiegel zu steden.

Für Beamte.

A. Note an das Ausland.

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Sehr geehrter Herr Präsident! Nach der Ueberzeugung der ver nünftigen Mitglieder des Kabinetts wird hierorts Gewicht darauf gelegt, die republikanische Staatsform aufrechtzuerhalten. Obwohl das Deutsche Reich mit seinem letzten Monarchen nebst Anhang schlechte Erfahrungen gemacht hat, ertönt doch in manchen Bolts freifen der Seufzer: War es nicht unter Wilhelm beffer?" Nah gewiffen fraftvollen Attionen von außerdeutscher Seite verdichtet fich zuweilen dieser Seufzer zu dem sehnsüchtigen Wunsch nach Rüd­fehr hohenzollernscher Zeiten. Die erwähnten vernünftigen Mit­glieder des Kabinetts würden aber eine Berwirklichung dieses Wunsches für unzwedmäßig haften. Ich bitte daher, soweit es an Ihnen liegt, dem Kabinett die Aufrechterhaltung der augenblicklichen deutschen Staatsform nicht zu erschweren und unseren Standpunkt bei etwaigen Ententeberatungen mit in Betracht zu ziehen. Was den Krieg anbetrifft, so hat Kriegsschuld hin, Kriegsschuld her das Gros des Volkes ihn nicht entfeffelt. Es mußte bloß rein in den Schützengrabendred. Na, und die Regierungen von damals find ja schließlich nicht mehr da, momit eigentlich eine neue Sachlage geschaffen ist. Die erwähnten Mitglieder des deutschen Kabinetts würden es ganz ulfig finden, wenn die Welt einmal zu einem wirk­

lichen Frieden fäme.

Mit besten Grüßen, auch an Ihre liebe Gattin, Ihr .., Reichsfanzler.

B. Note an das feindliche Inland.

gefallen, daß die Gepflogenheit des Deutschen Reiches, in Bundes Bester Herr Ministerpräsident! Vielleicht ist Ihnen schon auf. ftaaten zu zerfallen, bei Licht befehen, albern wirft. Solange es noch üblich war, gefrönte Häupter berufsmäßig mit der Berwirrung der politischen Ereignisse zu betrauen, war bdie Sache einigermaßen verständlich, indem die Durchfütterung einer möglichst großen Zahl von Bertretern des Gottesgnadentums mit den Groschen des fowieso barbenden Bolles erreicht wurde. Die Revolution hat ja mancherlei Fortschritte und Verbesserungen gezeitigt. Durch ein bedauerliches Bersehen ist aber damals in der Eile verabsäumt worden, ein ein heitliches Deutsches Reich   zu schaffen. Der bestehende Verein aus einanderstrebender Länder, die auf ein unversehrtes Prestige mehr

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Dabei gibt die allgemeine Berfassung der Reichsfinanzen feines­wegs Veranlaffung zu irgendwelchem Optimismus. Die Sonderein­nahmen, die durch die Rentenbankkredite und durch einmalige Sondersteuern im letzten Jahre dem Reiche erschloffen wurden, fommen in nächster Zeit in Fortfall. Der zeitweilige Ueberfluß an Geld, den die Reichstasse aufwies, hat bereits aufgehört; der große Bestand öffentlicher Kaffen bei der Reichsbank war übrigens nur zu einem Teil auf Reichsgelder zurückzuführen, ein wesentlicher Teil gehörte vielmehr anderen öffentlichen Organen. Das Defizit von 470 Millionen Goldmart, das der Reichshaushalt vor­fah, wird ebenso wie gewisse Zahlungen für die Besatzung erst dann abgebürdet sein, wenn das Dames- Gutachten in Kraft ist. Es ist also nicht möglich, eine allgemeine Stundung von Steuern zu gewähren. Im Reichsfinanzministerium ist man sich darüber klar, daß es auch in Zeiten einer allgemeinen Notlage immer noch genug einzelne Steuerzahler gibt, die durchaus leistungsfähig sind und die deshalb keiner Schonung bedürfen. Für sie wäre die Stundung gänzlich ungerechtfertigt. Ebenso können diejenigen Steuern nicht gestundet werden, die auf dem Umsatz lasten und die von dem Verkäufer tatsächlich erhoben werden. Diese müssen vielmehr sobald als möglich in die Reichstaffen gelangen. Stun bungen fommen also nur in begründeten Einzelfällen in Betracht, für die das Reichsfinanzministerium bereits Richtlinien heraus­gegeben hat. In feinem Falle will man durch weitgehende Streditgemährung oder Steuerstundung die Gefahr einer In flation wieder heraufbeschwören. Eine Erleichterung der all. gemein gespannten Kreditlage fann auch nicht vom Reiche her erwartet werden; Voraussetzung dafür ist die Durchführung des Dames- Gutachtens. Erst dann werden Auslandsfrebite für die Industrie verfügbar, die zur Entspannung der Kreditnot bei­tragen fönnen, wenn man sich auch darüber keiner Täuschung hin­geben darf, daß übertriebene Hoffnungen feineswegs gerechtfertigt find.

Für die besetzten Gebiete. Annahme eines sozialdemokratischen Antrags. Der Reichstagsausschuß für die besetten Gebiete be­schäftigte sich am Dienstag mit der Frage der Wohnungs­befchaffung, die im besetzten Gebiet angesichts der Rückkehr­genehmigung für die Ausgewiesenen besonders bringlich geworden ist. Erfreulich war die Mitteilung, daß mit Unterstützung der Post-, Eisenbahn- und Finanzverwaltung die begonnenen reichseigenen Wohnungen über 3000 bis auf einen fleinen Reft fertig gestellt sind. Dem Wohnungsmangel, der durch die Rückkehr von Zehntausenden eine ungeheure Steigerung erfährt, ist damit aber noch feineswegs gesteuert. Hier muß das Reich weiterhin mit Krediten einspringen. Dieser Einsicht konnten sich auch die bürgerlichen Parteien nicht verschließen und so fand ein fozial­meinden des besetzten Gebietes, die besonders start unter dem demokratischer Antrag einstimmig Annahme, daß den Ge­Wohnungsmangel leiden und Ausgewiesene in größerer Zahl wieder aufnehmen müssen,

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Reichstredite in einer Höhe von mindestens 20 Millionen Mart zur Verfügung gestellt werden sollen. Gen. Robert Schmidt, der den Antrag vertrat, warf den Gemeinden ihre mangelnde Pflicht. erfüllung bei der Handhabung der Verordnung zur Beschlagnahme von Wohnungen vor und fritisierte die üble Behandlung, die den 3mangseinquartierten vielfach von Wohnungsinhabern und Haus. befizern, nicht zuezt von solchen, die sich sonst nicht national" genug gebärden fönnen, zuteil wird. Die bürgerlichen Parteien verhalfen ferner einem deutsch   nationalen Antrag zur Annahme, der die Reichsregierung zum schärfsten Widerstand gegen die Belaffung ausländischer Eisenbahner auffordert. Gen. Schmidt wandte sich bei allem fachlichen Einverständnis mit dem Antrag gegen die natio

Gewicht legen als auf die Zufriedenheit der Einwohner, trägt täglich zur Erheiterung der Welt bei, in der ein so spaßiger Staat beispiel. los dasteht. Die Reichsregierung hat nichts dagegen, daß sich Ihre Beamten die Landesfofarden an die Hosen nähen oder sonstwie ihre Selbständigkeit dokumentieren, ist aber grundsäglich dagegen, daß Sie fich ein besonderes Strafrecht zulegen, Landesverweise aus sprechen oder Paßschikanen ausheden. Die Reidysregierung bittet Sie daher, baldmöglichst auf einer Postkarte mitzuteilen, ob Sie, Herr Ministerpräsident, für Ihre Person das Bestehen eines Deut schen Reiches anerkennen. Achtungsvoll

* Reichstanzler.

Für Untertanen. Berlobungsanzeige.

Nach Abschluß der Kämpfe mit meinen Schwiegereltern habe ich mich mit Fräulein Elsbeth Krause, 21 Jahre alt, unbescholten, verlobt. Sie bekommt eine fast neue Kücheneinrichtung, ein sehr gut erhaltenes Paneelfofa umd 370 m. in bar mit.

Glüdwunsch zur Berlobung.

Zu dem folgenschweren Schritt, zu dem Sie sich haben hin­reißen laffen, gestatte ich mir, Ihnen herzlichst zu gratulieren. Eine Berlobung ist ja noch feine Heirat, und so besteht immer noch die Hoffnung, daß die Angelegenheit einen ungefährlichen Berlauf nimmt.

Mit bestem Gruß an Ihre Schwiegereltern

Kuno Fischer  .

( 3u feinem heutigen 100. Geburtstag.) Neuschöpfen und verändern oder reproduzieren und beschreiben find die markanten Bole geistiger Tätigkeit. Der Komponist und der Rapellmeister, der Dichter und der Schauspieler, der Politiker und der Historiker veranschaulichen am trefflichsten das Bild. Ebenso auch in der Philosophie die Systeme und die Geschichte der Philo. fophie. Wehnlich wie in der Kunst die Nachwelt nur dem Dichter Kränze flicht, den einst gefeierten Mimen jedoch rasch der Vergessen heit überliefert, tritt auch in der Philosophie der kommentierende Lehrer völlig zurüd gegenüber dem reuschaffenden Philofophen. Plato   und Ariftoteles, Spinoza   und Kant leben ewig. Diejenigen aber, welche die Lehren dieser Größten durch verständnisvolle Er­wird auch Runo Fischer, der einst gefeierte beutsche Philosophie tlärung der Menschheit näher brachten, find rasch vergessen. So profeffor, heute nur wenig mehr genannt.

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Der Arbeitsplan des Reichstags.

Der Welteftenausschuß des Reichstags beschäftigte sich am Dienstagvormittag vor der Plenarsizung mit der Verteilung des Beratungsstoffes auf die nächsten Sizungen. Am Mittwoch und bie der Sozialpolitische Ausschuß und der Kriegsbeschädigten­Donnerstag sollen die Anträge zur Verhandlung gelangen, ausschuß vorbereitet haben. Am Freitag wird im Rahmen der Beratung des Notetats eine allgemeine politische Aussprache, auch ausschuß vorbereitet haben. Am Freitag wird im Rahmen der über die Außenpolitik, soweit das beim Stande der Londoner  Stonferenz möglich ist, stattfinden.

Verfassungsfeier in Weimar  .

Weimar  , 22. Juli.  ( Eigener Drahtbericht.) Am 10. August findet in Weimar   eine Verfassungsfeier des Reichsbanners Schwarz­Rot- Gold statt, an der aller Wahrscheinlichkeit nach der Reichs­präsident Ebert teilnehmen wird. Außer vielen tausend Delegierten aus dem Reiche werden u. a. auch General v. Deim­Iing, die Abgeordneten übe. Fehrenbach, sowie Fris v. Inrub und andere Verfechter der republikanischen Jdee er wartet. Nach den bis jetzt bekanntgewordenen Richtlinien wird das Reichsbanner der Träger einer republitanischen Kundgebung größten Stils werden.

Dänemark   rüstet ab.

Kopenhagen  , 22. Juli.  ( Eigener Drahtbericht.) Der Verteidi­gungsminister des sozialdemokratischen Kabinetts Stauing hat jetzt seinen Abrüftungsvorschlag fertiggestellt. In ihm ist die völlige Abrüstung von Heer und Flotte vor­gesehen. Das Kriegsministerium soll aufgelöst werden. Die Auf­rechterhaltung von Ruhe und Ordnung ist, durch eine Reserve. polizei in Stärke von 7000 Mann geplant, deren Angehörige 3-4 Monate ausgebildet werden und sich dann der Polizei jederzeit im Bedarfsfalle innerhalb einer Frist von 24 Stunden zur Ber­Staats­fügung stellen sollen. Diese Hilfspolizei wird dem inspektion und des Zollwesens ist durch die Benuzung eines Teiles ministerium unterstellt. Die Aufrechterhaltung der Fischereis der vorhandenen Kreuzer und Torpedoboote und ihren Zusammen­schluß als Seepolizei beabsichtigt. Die Durchführung dieses Planes mürde insgesamt für die Hilfs. und Seepolizei 11-12 Millionen Kronen jährlich foften, während der bisherige Aufwand für die

Unterhaltung der Truppen usw. mit 60 Millionen Kronen veranschlagt wurde. Der Borschlag sieht für die Verwirklichung eine Frist von 3-4 Jahren vor. Seine Verwirklichung würde außerdem dazu führen, daß die Gebäude der Heeresper maltung in einem Gesamtwerte von 400 Millionen Kronen

teilweise für andere Zwede zur Berfügung gestellt werden fönnten. Der Berteidigungsminister hat die Abficht, für den Fall, daß er im Reichstag eine Mehrheit für seinen Plan nicht erhält, eine Bolts­abstimmung vornehmen zu lassen. Der Bölkerbund ist bereits über die Absicht der dänischen Regierung unterrichtet. Aktuell wird die Frage in Dänemart erst, sobald der Reichstag   im September zusammengetreten ist.

Sein Bombenattentat fa Plewna. Von dem Verband bulgarischer Journalisten in Deutschland   wird uns er­flärt, daß die auch von uns übernommene TU- Meldung, wonach d das Polizeipräsidium in Blewna in die Luft gesprengt worden rischen Blättern sei mur richtig, daß der Leiter eines dortigen fei, unrichtig sei. Nach den inzwischen eingetroffenen bulga rifchen Blättern sei mur richtig, daß der Leiter eines dortigen worden sei. Polizeireviers von einem von ihm verfolgten Kommunisten erschossen Ebenso sei kürzlich in andern Blättern von einem Bombenattentat in Sofia   die Rede gewesen, derartiges habe sich aber nicht ereignet.

seinem saugroben Wesen und feiner faft franthaften, durch den Ezzellenztitel noch verschärften Ueberheblichkeit zahlreiche Anekdoten zu erzählen wissen, und gefeiert von der wissenschaftlichen Welt, die feine glänzend geschriebene zehnbändige Geschichte der Neueren Philofophie", feinen Faust- Kommentar uff. hinnahm, wie sonst nur das Wert eines felbstschöpferischen philosophischen Genies, muchs Ruro Fischer zu einer fast legendären Gestalt empor. Heute ist der am 5. Juli 1907 Verstorbene außerhalb Heidelbergs   fast vergessen.

S. Grunebaum- heidelberg  .

Beginn der Bayreuther Festpiele. Nach zehnjähriger Bause haben gestern nachmittag 4 Uhr die Wagner- Festspiele   in Bayreuth  mit einer Aufführung der Meistersinger" wieder begonnen. Der Andrang aus dem In- und Auslande war sehr start, der Bei­

fall des ausverkauften Hauses stürmisch.

Jakob, Esau und Odin   im englischen Parlament. Großes Ge lächter herrschte im englischen Unterhaus an einem der lezten Sigungstage, als der Schottische Abgeordnete David Kirkwood ein Gesez einbrachte, dem zufolge der Stein des Schidials", der fich jetzt in dem Krönungsfeffel der Westminster Abtei befindet, lands pries diesen Stein des Schicksals" als ein schottisches National­nach Edinbourgh zurückbefördert werden soll. Der Bertreter Schott heiligtum, das vor etwa 630 Jahren von König Eduard I.   wider. rechtlich den Schotten geraubt und nach England gebracht worden ist. An der Hand mehrerer Bücher, aus denen er einzelne Stellen verlas, mies Kirkwood darauf hin, daß dieser Stein, den er als einen gewöhnlichen roten schottischen Sandstein anerkennen mußte, nach der Ueberlieferung dem Patriarchen Jakob zum Kissen gedient habe, als er vor seinem Bruder Esau  , den er des Erstgeburtsrechtes beraubt hatte, fliehen mußte. Jakobs Familie habe diesen Stein forgfältig bewahrt, ihn nach Aegypten   mitgenommen, und von dort fei er lange Zeit vor Chriftus nach Schottland   gebracht worden. Das erzählten noch immer die bekannten ältesten Leute". Aber auch wenn man diese Geschichte ins Reich der Fabel verweisen wolle, so sei und bleibe per Stein das Ginnbild der schottischen Nationalität, und nachdem er wiberrechtlich von einem englischen Herrscher geraubt morden sei, müsse er Schottland   wieder zurüd­gegeben werden. Auf diese fulminante Rede erwiderte Lord Apslen in fühlerer Form. Mr. Kirkwood irrt sich", sagte er. Die Orts fage weiß nichts mehr von den Erzpätern Israels  , sondern nach ihr hat der Gott Odin diesen Stein auf einen feiner ,, Stollegen ge worfen, der ein Auge auf seine Frau gerichtet hatte. Da er ihn nicht traf, so fiel der göttliche Stein zur Erde, und zwar unter die bas ber Bott mit dem Stein bestrafen wollte. Wenn sich der Stein Schotten, die ihn lange Zeit bewahrt haben als Barnung für jeden Sterblichen, der sich desselben Berbrechens schuldig machen würde,

gebracht worden.

In Bollendung der Dozentenleistung Hegels, welcher zum ersten beute in England befindet, fo ist er von Eduard I.  , der die Schotten In Bollendung der Dozentenleistung Hegels, welcher zum erften Male die Geschichte der Bhilosophie an Stelle einer geistlofen Kuriofo oft aufs Haupt geschlagen hat, als Reparationszahlung" mit­Nach einer stürmischen Abstimmung errang fitätensammlung zu einer Wissenschaft erhob, gelang es dem am Kirkwood das Recht, fein Gefeß einzubringen; für die Durch. 23. Juli 1824 in Schlesien   geborenen Pfarrerssohn, in einer viele bringung bestehen allerdings feine Aussichten. Jahrzehnte langen Lehrtätigkeit Triumphe einzuheimsen, wie fie vordem fast nur Hegel beschieden waren. Ohne daß er die Philo: sophie durch eigene Schöpfung bereicherte, wurde Kuno Fischer   durch das Kunstwert seiner Darstellung der Stern der deutschen philo­sophischen Wissenschaft, Bergöttert von seinen Schülern, die von

Shonen gemeldet wird, in der Nähe des alten Adelong- felbes im füblichen Große Goldfunde in Australien  . Eine reiche Goldader ist, wie aus Neu- Südwales entbedt worben. Man regnet bei der Ausbeutung mit 10 Unzen Gold auf eine Tonne. Die Sachverständigen find davon überzeugt, daß hier sehr große Goldmengen zutage gefördert werden