Einzelbild herunterladen
 

F844198

mehr als einem entscheidenden Fattor der fünftigen Reichs­politit rechnen muß. Wenn die Deutschnationalen bei ihrem ursprünglichen Standpunkt der unerfüllbarkeit des zweiten Bersailles" geblieben, wenn infolgedessen der Bruch zwischen den Mittelparteien und ihnen endgültig gewesen wäre, dann würde Deutschlands Stellung und auch Herriots Stellung - ungleich stärter gewesen sein. Das hätte zwar zur Reichstagsauflösung, aber, entsprechend dem Borschlag des fozialdemokratifchen Parteivorstandes, zur Annahme der Sach­verständigengeseze durch Boltsentscheid geführt, und die inner­und außenpolitischen Verhältnisse Deutschlands wären wenig­stens flar gewesen.

Jezt aber, wo die Deutschnationalen mit allen möglichen Redensarten und Punkten" thren eigenen Umfall vor­bereiten, ist die Lage viel weniger flar, und die Unklarheit mirkt auf die deutsche Außenpolitik belastend. Eine Befreiung fann nur dadurch herbeigeführt werden, daß man sich dazu entschließt, den Kampf für eine neue, von neuem Geist erfüllte Außenpolitik grundsäglich zu führen und die Bahn der Kompromisse und der parlamentarischen Kuhhändel zu ver­laffen. Diese Bahn führt zu einer Republit, die von Mon­archisten beherrscht, und zu einer Verständigungspolitit, die von Revanchepolitikern betrieben wird. Annahme und Aus­führung einer vereinbarten Reparationsregelung, also Er­füllungspolitit" in ihrer reinsten Form bei gleichzeitiger Rückkehr der Deutschnationalen zur Macht das ist ein so grotester, innerer Widerspruch, daß auf die Dauer die pein­lichsten Folgen unausbleiblich sind.

-

Wenn die Deutschnationalen zum Schluß doch den Aus­führungsgesehen zum Sachverständigengutachten zustimmen, dann werden sie zwar selber vor ihren bisherigen Anhängern bis auf die Knochen blamiert dastehen, sie werden aber zugleich auch den Beschluß, den der Reichstag mit ihrer Hilfe faßt, fompromittiert und entwertet haben. Die Regierung müßte noch rechtzeitig erkennen, daß es nicht darauf antommt, eine parlamentarische Mehrheit zusammenzuschieben, sondern darauf, eine als richtig erkannte Politif gegen alle Wider­stände durchzusehen. nis

Aber fann man das von einer Regierung der bürger­lichen Mitte erwarten?

Sie unterzeichnen Versailles . Der Schwindel des Patentnationalismus.d Bon Helfferich stammt das Wort, daß die Berant­wortung für die Unterzeichnung des Expertengutachtens ebenso groß sei wie die Verantwortung für die Unter­zeichnung des Berjailler Dittates, baß sie eine Sünde wider den Geist der nationalen Selbstbehauptung sei.

Die Deutschnationalen sind entschlossen, die Verantwor­tung für die Annahme der Gutachtengefeße auf sich zu nehmen. Entweder war die schöne Phrase Helfferichs unehrliche Wahl­stimmungsmache, oder die Deutschnationalen sind inzwischen so verkommen, daß sie die Sünde wider den Geist der natio­nalen Selbstbehauptung begehen wollen.

Wir sind überzeugt, auch Helfferich wäre mit umgefallen, menn er nicht einem traurigen Geschick zum Opfer gefallen wäre. Wir sind überzeugt, daß er und die Deutschnationalen. notfalls auch dem ersten Bersailles zustimmen würden. Wir erhalten ja den schlüssigen Beweis geliefert. Nicht von uns stammt die Barallele: Sachverständigengut­

Im ganzen aber fann und muß schon heute mit allem Nach| felben Nachmittag eine schwarzweißrote Fahne mit atentreuz drud gesagt werden, daß die Vorschläge der Sachverständigen wirt. gehißt. Ein paar Herren vom Reichsbund jüdischer Frontsoldate: schaftliche Zumutungen an Deutschland stellen, die zum größeren rissen die Fahne herunter, die trobem und trotz des Berbotes des Teile heller Wahnsinn sind. Daß sie nicht einmal in einer Kurdirektors immer wieder hochgezogen wird, aber, dem Mut dieser Gesamtb- grenzung der Reparationen letztes Biel und letzte Grenze Herren entsprechend, entweder in der Mittagsstunde oder abends um acht Uhr, wenn sich niemand am Strande aufhält. Ein wenig zeigen, macht sie unter diesen Umständen noch unerträglicher. Angst scheinen die Herren vor dem veracheten Gegner doch zu haben." Wenn es deshalb in dem Schreiben des Generals Dawes heißt, die Burüdweisung dieser Borschläge durch Deutschland würde im End­ergebnis bas deutsche Volt in hoffnungsloses Elend verstriden, so fönnen wir nur fagen: Gin grauenvolleres Elenb als Deutschland durch die Zustimmung zu derart wahnwikigen Borschlägen auf sich laden würde, ist nicht denkbar. Ihnen gegenüber fann es nur heißen: Lieber ein Ende mit Schreden als ein Schreden ohne Ende."

Nun fehen sie sich von den Deutschnationalen einem Schrecken ohne Ende" preisgegeben.

Sie

Aber die Deutschnationalen unterzeichnen. Es kommt ihnen nicht auf eine kleine und nicht auf eine große Günde wider den Geist der nationalen Selbstbehauptung an. unterzeichnen. Die Schlußfolgerung: das besonders nationale Empfinden der Deutschnationalen - Schwindel! Der Kampf gegen Versailles - Schwindel! Die Kraftphrasen der Helfferich und Baecker - Schwindel! Deutschnatio­nale Bolitik-Schwindel!

So muß in der Welt wirklich der Eindruck entstehen, daß den Deutschen nicht zu helfen ist. Denn was fann es Widerwärtigeres geben als diesen Talmi- Patriotismus lächerlicher Terroristen.

Bayerische Fronde.

München , 25. Juli. ( Eigener Drahtbericht.) Die gegen Bayern sich wendenden Gesetzentwürfe, die dem Reichstag laut Beschluß des Rechtsausschusses zur Berhandlung vorliegen: 1. Einführung des Wiederaufnahmeverfahrens gegen Urteile der bayerischen Volksgerichte, 2. Aufhebung des bayeri: schen Ausnahmezustandes, 3. Aufhebung des Verbots politischer Vereine, haben in den maßgebenden Kreiſen der bayerischen Regierung die größte Beunruhigung hervorgerufen. Man sieht in allen drei Gefeßentwürfen eine absichtliche Fronde gegen die dem bayerischen Staat noch verbleibende Selbständigkeit, die geeignet fei, die schwersten Konflikte hervorzurufen. Im ersten und dritben Fall besteht allerdings die Auffassung, daß die Schwierigkeiten durch vorherige Fühlungnahme der Reichsinstanzen mit der bayerischen Regierung fich hätten vermeiden lassen und daß auch heute noch die Veränderte zweite Auflage. Innoinmöglichkeit bestehe, die Konfliktsgefahr aus dem Wege zu räumen. Dagegen stößt das Verlangen nach Aufhebung des bayerischen Aus­Während des Krieges erschien die bekannte alldeutsche Broschüre nahmezustandes auf allerschärfften i de rst and. Die Re­von Junius alter Das deutsche Reich auf dem Wege zur geschicht gierung Helb ist aus grundsäglichen Erwägungen heraus ge lichen Episode". 1919, also nach dem Krieg, kam eine zweite Auf- fonnen, unter allen Umständen auf der Wahrung der bayerischen lage heraus, in der man liest: Polizeihoheit zu bestehen.

Das Glück von 1914.

" Umsonst drängten Generalstabschef, Kriegs­minister und bie maßgebenden Marineftellen auf den Befehl zur Mobilmachung; es gelang ihnen zwar, den Kaiser am Donnerstag( 30. Juli) von der unabweisbaren Notwendigkeit diefer Maßnahme zu überzeugen, so daß am Nachmittage Berliner Polizeiorgane und der Lokal- Anzeiger" die Mobilmachyung be­reits bekanntgaben. Aber das Eingreifen Herrn von Bethmann Hollwegs brachte es zuwege, die Ausführung des entschei denden Befehls nochmals in letter Stunde zu vereiteln... Selbst nach erfolgter Mobilmachung hat Herr von Bethmann Hollweg dann noch einen letzten Versuch unternommen, die Zu­rücknahme des Befehls zu erwirken; aber es war nunmehr zu spät: die im fleinen Finger politisch ein= fichtsvolleren Militärs waren mit ihrem Hinweis auf die ungeheuren Gefahren jeder weiteren Verzögerung durch gedrungen."

"

In einem Auffah in der Glode" macht Ed. Bernstein dar.

auf aufmerksam, daß der Autor in der zweiten Auflage einige be­zeichnende Aenderungen vorgenommen hat. In der ersten Auflage wird der Befehl zur Mobilmachung nicht einfach als der entschei­bende, sondern als der entscheidende und erlösende" bezeich net. In der ersten Auflage hieß es auch nicht: Es war nun. mehr zu spät, sondern: Es war glüdlicherweise zu spät." Das Glüd, das uns die politisch einfichtsvollen Militärs" im Zusammenwirken mit ihren ausländischen Kollegen brachten, haben wir so gründlich genoffen, daß man die Veränderungsbedürftigkeit der Junius alter"-Broschüre versteht.

Flaggenkrieg.

Wozu wir Zeit haben.

Die Hafentrauzler, deren Stern im allgemeinen im Sinfen ist, suchen trotzdem noch überall mit der ihnen eigenen Frechheit die mitwelt zu terrorifiere. Sie mitwelt zu terrorisieren. Borfum ist ihr 3deaf. Wenn sie Juden raus" brüllen können, glauben sie Deutschland schon halb gerettet. In anderen Seebädern gehen sie nicht minder frech gegen die Reichsflagge vor, adet suchen die Zeichen des Bürgerkriegs, ihr

achten gleich Bersailles. Die schnationalen unterzeichnen Das Sachverständigengutachten, das zweite Versailles . Sie find dazu gewillt, dazu entschlossen, weil sie es politisch für zwingend notwendig halten. Sind zwei Größen einer britten gleich, so sind sie untereinander gleich: die Deutschnatio­

nalen auf dem Boden von Versailles .

Arme deutschnationale Wähler! Sie glaubten, nun

Hafenkreuz zu entfalten. So schreibt man uns aus Binz :

"

Das wird auch durch die in diesem Falle regierungsoffiziöfe. Bayerische Bolkspartei- Korrespondenz" bestätigt, die u. a. schreibt: Beschließt der Reichstag in diesen Tagen tatsächlich ein Gesek, durch das der Ausnahmezustand in Bayern aufgehoben werden soll, um ihn durch den Reichsausnahmezustand zu ersetzen, so wird damit eine Lage erzeugt, die im Hinblick auf die gesamte deutsche Lage geradezu als unheilvoll bezeichnet werden muß. Für die Aufhebung des Ausnahmezustandes in Bayern von Reichswegen besteht keinerlei fachliche Berechtigung. Es handelt sich hier ausschließlich um eine Art Bropotation( 1) des bayerischen Selbstgefühls(!), um einen offenen Verstoß gegen bie Polizeiherrschaft Bayerns . Es ist selbstverständlich, daß Bayern nicht so mit sich um­springen lassen wird."

München , 25. Juli. ( Eigener Drahtbericht.) Das Reichsjugenda wohlfahrtsgefeß ist seit dem 1. Januar 1924 im ganzen Reiche in Kraft getreten. Alle Länder haben Ausführungsbestimmungen dazu erlassen, nur Bayern nicht. Die sozialdemokratische Fraktion des bayerischen Landtages richtete beshalb eine Anfrage an die Res gierung, welche Gründe für sie maßgebend waren, die Durchführung dieses Reichsgefeges in Bayern zu verzögern, und ob die Regierung grundfäßlich bereit ist, Ausführungsbestimmungen für die Wirksamkeit dieses Gesezes nunmehr auch in Bayern zu erlaſſen.

Die Einladung an Deutschland . Condon, 25. Juli. ( WEB.) Times" zufolge wird an genommen, daß das wahrscheinliche Ergebnis der Beratungen des neuen juistischen Ausschusses sein werde, daß einige der Daves­Vorschläge als in den Rahmen des Friedensvertrages paffend be­funden würden, daß sich jedoch andere außerhalb des Frie densvertrages befänden. Für die Mitteilung der erfieren an Deutsch­ land würde die Reparationsfommiijion die gegebene aus. reichende Mitlerin sein, für die letzteren müßten deutsche Dele. gierte berufen werden, um durch ihre Unterschrift den neuen

Bedingungen volle Zustimmung zu erteilen. Es bestehe Grund zu der Annahme, daß die brifische Regierung in Uebereinstimmung mit halten, Delegierte nach London zu entfenden.

wenigstens zum Ende zu fommen, wenn auch mit gardist eine Dame zweds Herunterholung ihrer Reichsflagge ihren Alliierten den Deutschen mitgeteilt habe, fich bereit zu

Schreden, und hofften Befreiung vom grauenhaften Elend" der Gutachten. Schrieb doch Herr Paul Baeder, der Chefredakteur der ,, Deutschen Tageszeitung":

Dalles und Armut.

Bon Hans.Bauer.

Neulich war ich Zeuge, wie der Befiger einer Fabrit feinen Ar­beitern mitteilte, daß er ihnen heute keine Löhne zahlen fönne. Er tat das mit sehr treuherzigen Worben . Meine lieben Leute, so sagte er dem Sinne nach, es ist tein böser Wille von mir, wenn ich Euch heute nichts gebe. Ich kann nicht. Es bezahlt mich auch kein Mensch. Meine Forderungen sind uneintreibbar. Ich bin selber in größter Not. Er zog feine Brieftasche. Sie enthielt zwei Markscheine und ein Zehnpfennigstüd.

Es ist wahr: Die Geschäftsleute haben jetzt zu rechnen. Es geht ihnen in der Regel nicht gut. Bon dem betreffenden Fabritbefizer wußte ich im besonderen, daß es ihm schwer fällt, zu balancieren, daß er den Kopf voll Songen hat. Und doch: Er hatte ja nur einen Dalles, während jene, die vor ihm standen, die Armut hatten.

Der Dalles verhält sich zur Armut wie ein Smoking, bei dem die Naht aufgeplakt ist, sich zur Arbeitskutte verhält. Gemeinsam ist ihnen nur, daß man sich weder in diefem, noch in jenem Gewand auf einer Festlichkeit sehen lassen tann.

Der Dalles ist ein Gewitter, die Armut ein Landregen. Dalles ist eine Erscheinung, Armut ein Zustand. Der Dalles äußert sich in den Büchern, die Armut im Magen. Der Dalles ist ein starker Schnupfen, die Armut eine Lungentuberkulose. Mit der Armut muß man sich verfriechen, mit dem Dalles fann man prozen.

Der Dalles ist ein harmloses Gewächs, solange er sich in Wizen über sich ergeht. Er wird ein unangenehmer Gesell, wenn er sich als die Entschuldigung des Reichtums vor der Armut aufspielt, menn er behauptet, aus gleichem Hause zu sein wie diese, wenn er diese näher fennen will. Er hat in Wahrheit nichts mit ihr gemein. Er ahnt nicht einmal, wo diese fühlt.

Nachdem, wie schon berichtet, den leisten Sonntag ein Hitler­anpöbelte, der, wie er später zugab, in der Nacht vorher von Bismard. bündlern trattiert worden war, um den Mut, der diesen Herren zur Herbeiführung eines Standals fehlte, aufzubringen, wurde am

Die Glocke.

Anmerkung des WTB.: An Berliner zuständiger Stelle ist von einer solchen Mitteilung nichts bekannt.

sid Dellager, in denen sich erfahrungsgemäß die größten Borräte finden, dorida bis heute noch nicht angefahren sind. Man beschränkte sich auf Flach bohrungen, während die Stammlager nur durch Tiefbohrung er reichbar sind. Der Verfasser spricht daher die Bermutung aus, daß fich unter der ganzen Oberfläche der norddeutschen Tiefe bene ausgedehnte Lager von Bodenschäßen finden, wenn auch in erheblicher Tiefe".

Bon Artur Silbergleit.\ Gin funfttefliffener, von den Hammerschlägen des Schichfals be. reits oft jäh betroffener Baumeister, der wegen seiner sternenhohen Daseinsziele als halber Narr verlacht wurde, wollte den starren Mythos feines Lebens in einem Wert aus starrem Gestein in den Himmel hineindichten.

Er stülpte daher wie eine Krone auf ein Königshaupt auf ein geriffenheit seiner eigenen Lebenslinien nachstanzte. In bas Innere Dombach einen Glockenturm, dessen Kantenschärfe die schroffe Ab­dieses Gewölbes aber warf er mit dem Metall des Klöppels eine hämmernde Eisenstimme, die wie ein an Retten gebundenes Tier aufrührerisch gegen seine Kertermände bald rechts, bald links an rannte und anraste, bis es in letzter ersterbender Schwingung ver­röchelte. Fromme Seelen aber nannten das Toben des Tieres: Die Früh- und Abendmette."

Brall starrte der Turm, wehrhaft, gepanzert, als wollte er gegen das Geschid antrogen, in gotischer Strenge himmelan. Dennoch milderten Erde und Aether oft die Härte und Unabweisbarkeit feines friegerischen Wächtertums; denn zuweilen überschwebten fromme Wolfen der Gottesgnade sein Haupt, zuweilen flogen durch seine offenen Fenster weiße Tauben wie lichte Friedensboten ein und aus, und sie rauschten der gefesselten Tonsflavin Sphärengefänge zu, die mit der Hallelujakraft ihrer Erzengeldhöre das Losen des Bloden tiers beschwichtigten.

=

"

Große Dellager in Deutschland ? Die Delfunde, die im März schen Hoffnungen Anlaß gegeben, die sich dann nicht bewahrheiteten. dieses Jahres bei Celle gemacht wurden, haben zunächst zu phantafti. Es ist aber durchaus möglich, daß man noch auf große Delvorkommen in Norddeutschland stößt, denn unsere Delindustrie ist noch sehr jung und tiefere Bohrungen haben noch taum stattgefunden. Das betont G. 5. Küppers- Sonnenberg in einem Aufsatz der Umschau", in dem er sich mit der Geologie der Lüneburger Heide beschäftigt. Del findet sich in der Heide an drei Stellen: Im Hauptproduktionsgebiet Biege Steinförde, wo bereits an die 1000 Arbeiter beschäf­dem sich füdlich anschließenden Gebiet von Delheim. Auffällig ist, tigt werden, in dem Fundgebiet Hänigsen Obershagen und daß diese drei Gebiete in der Fluchtlinie der Aller liegen und das Cel sich immer mit Salz vergesellschaftet findet. Zunächst ging die deutsche Delförderung von der einfachen Nutzung des zutage ge tretenen Gropedys aus. Daneben wurde sahen frühzeitig geschürft und gebohrt. Doch beschränkte man sich bis in die letzte Beit auf die od allerjüngsten geologischen Schichten, denn die Geologen maßen den deutschen Delvorkommen feine sonderliche Bedeutung zu, und die deutsche Förderung betrug nur 2 Proz. der Weltförderung. Die neuesten glücklichen Bohrversuche haben nun den Beweis erbracht, daß sich Del in Deutschland auch in größerer Tiefe findet. Während man faum unter 200 Meter herabgegangen war, murde die legte Bohrung bis auf 750 Meter geteuft. Man ist bei uns vor läufig nur auf sekundäre. Delschichten gestoßen, während die primären

Uebrigens: Nachdem jener Fabrikbefizer mit lächelnder Resignation festgestellt hatte, daß er augenblicklich weniger Geld in feinem Vermögen habe als irgendeiner seiner Arbeiter und er damit feineswegs eine Lüge gesagt hatte, ging er mit seinen zwei Mart auch zehn Pfennigen nach Haufe und tat, was die reicheren Arbeiter nicht taten, er ein sehr vernünftiges Abendbrot. nd Es muß ja doch wohl an dem arabischen Worte etwas fein, nach dent ein armgewordener Reicher wohlhabender ist als ein reich gewordener Urmer.

Rofferbühnen und Bühnenger offenschaft. Der Bezirksverband Berlin der Genoffenschaft deutscher Bühnenangehöriger hat für den 28. Juli, nad mittags 3 Uhr, eine Bezirks- Delegiertenversammlung im Genossenschafts­gebäude, Steithstr. 11, einberufen. Einziger Bunft der Tagesordnung: Stellungnahme zu dem Berhalten des Obmanns des Ortsverbandes der Rotterbühnen in der Konzessionsangelegenheit Rotter.

Die

Arbeiter- Buch- und Bildausstellung in Leipzig . Gelegentlich der Kulturwoche in Leipzig vom 2. bis 6. August findet in den Bildausstellung statt. Sie wird einen Ueberblick über bas Meßräumen am alten Theater eine Arbeiter Buch- und ben Arbeiter interessierende wissenschaftliche und belletristische Schrift tum geben und daneben auch eine Auswahl guter künstlerischen Bandschmuds und Hausrats bringen. Auch der sozialistische Buchhandel wird sich an dieser Ausstellung beteiligen. Ausstellung wird während der ganzen Kulturwoche zugänglich fein. An jedem Tage werden Führungen und orientierende Bor­träge stattfinden. Eine Besichtigung der Ausstellung dürfte daher für alle Teilnehmer an der Leipziger Kulturwoche von Wert sein. Vor allem feien die an der Verbreitung guter Bücher und Bilder interessierten Organisationen und Buchhandlungen zur Beschickung der Kulturwoche aufgefordert. Ebenso wird eine vom Reichsausschus für sozialistische Bildungsarbeit bearbeitete Lichtbildserie, Der Arbeiter und sein Buch", die intereffante Angaben und Bilder über das Berhältnis zum Arbeiter und fein Buch bringt, auf der Leipziger Kulturwoche zum erstenmal gezeigt werden. Anmeldungen zur Kulturwoche mit näheren Angaben der Quartierwünsche sind zu richten an das Leipziger Arbeiter Bildungs- Institut, Braustraße 17.

Eine feltene Naturerscheinung wurde am 14. Juli abends von Nämndö in den Stockholmer Schären beobachtet. Gegen 18 Uhr, unmittelbar vor Aufgang des Vollmondes und mehr als eine Stunde vor Sonnenuntergang, beobachtete man im Oſtſüdoſten, alſo gerade über der Sonne, ein Bündel von Lichtstrahlen, von denen einige fich vom Horizont bis zum Zenit erftredten. Die Strahlen schienen in einem Bunft unter dem Horizont zusammenzulaufen und waren so lichtstart, daß sie sich noch eine ganze Zeit nach Mondaufgang ant scheinung, die man häufiger von hochgelegenen Punkten, von einem Himmel deutlich abzeichneten. Die Beobachtung erinnert an eine Er­Berggipfel, einem Ballon oder Luftschiff vor Sonnenuntergang be obachtet: Gerade gegenüber der Sorne, einen Halbkreis von ihr entfernt und ebenso weit unter dem Horizont der Meeresoberfläche, wie die Sonne darüber steht, zeigt sich mitunter eine Gegenjonne" ein Spiegelbild der wirklichen Sonne, das manchmal sogar diefelbe Lichtstarte erreicht wie fein Urtitd. Wegen der Lichtbrechung in der Atmosphäre hat diese Gegenjonne jedoch stets die Form einer Ellipfe mit vertitaler langer Adfe. In seltenen Fällen ist auch diese Echein­fonne von Halophänomenen begleitet: Nebensonnen, Bogen, Krän zen, Farbringen usw. Es erscheint daher sehr wahrscheinlich, daß die in den Schären beobachteten Lichtbogen eine gleiche Erscheinung ge wefen find; in Wirklichkeit waren fie vielleicht Ausläufer einer unter dem Horizont stehenden, für den Zuschauer unsichtbaren Gegenfonne,