frechster Weise einen befannten Sozialdemokraten des 2 andes. perrats beschuldigte, und, nach seinen Gründen befragt, feige Iniff. Der„ Nationalverband deutscher Offiziere", die völkische Organisation Ludendorffs, hat kein Wort des Tadels für solche Ahlemänner. Aber er veröffentlicht eine Erklärung gegen Lübbring, dessen Zwischenruf die Ahlemänner scharf charakterisierte. Das ist das„ besondere Ehrgefühl" dieser Art Offiziere!
Schwarz- Rot- Gold.
Zeigt die Fahne der Republik .
Die monarchistischen Parteien und die Kampfverbände gegen die Republik haben ihre Kräfte konzentrisch gegen die neue Staatsform geordnet. Dem Symbol der Republik , der schwarzrotgoldnen Fahne, haben sie ihre eigenen Embleme gegenübergepflanzt. Ihr Feldgeschrei ist Schwarzweißrot gegen Schwarzrotgold. Mit der Verunglimpfung der republikanischen Fahne wollen sie die Achtung vor der Republik untergraben. Es jah zeitweilig so aus, als ob sie damit wirklichen Erfolg hätten. Diese Gefahr rüttelte viele, bis dahin Gleichgültige, auf, fich um die Republik zu scharen. Das Reichsbanner Schwarz- RotGold, das daraus entstanden ist, zählt heute schon mehr als eine Million Mitglieder. Eine Riefenzahl. Sie wächst Tag um Tag in raschen Fortschritten. Die Wehrmannschaft der Republif gegen reaktionäre Zerstörungspläne sammelt sich.
Aber ist dies alles? Genügt das?
Nein! Nun heraus mit den Fahnen der Republik . Kein allgemeiner politischer Feiertag, ohne daß von Türmen und aus Fenstern, von Staatsgebäuden und aus Wohnhäusern und über den Schrebergärten ein Farbenmeer von schwarzrot gold wogt.
Das fleine Opfer für die freie Republif, ihre Farben für die Feiertage bereitzuhalten, darf keiner scheuen. Wer feine große Fahne kaufen tann, erwirbt für seine paar Groschen schwarzes, rotes und goldgelbes Fahnentuch und näht es zu sammen. Und dann stolz heraus damit, zeigt die Farben überall! Erstickt damit die schwarzweißroten und die paar Hakenkreuzfahnen! Demonstriert auf diese Weise eure Gefühle für die Republik !
Am 3. August ist der offizielle Gedenktag der Toten des Weltkrieges. Die öffentlichen Gebäude haben an diesem Tage geflaggt. Ohne Zweifel werden die Reaktionäre gerade an diesem Tage ihre Protest- und Kampffahnen gegen die Re publik zeigen. Sorgt dafür, daß dann die schwarzrotgoldenen Farben überall die Straßen und Häuserfronten beherrschen.
Am 11. August ist Verfassungstag. An diesem Tag müssen aus jeder Wohnung freiheitsliebender und republikanischer Menschen unsere schwarzrotgoldnen Farben wehen. Den Verächtern der Republit muß gezeigt werden, daß die Masse des Boltes nicht mehr mit sich spaßen läßt. Sie müssen ihre hoffnungslose Schwäche an diesem Tage aus der Fülle schwarzrot goldener Banner ablesen können. Sie müssen ihre reattio= nären Hoffnungen zerfließen sehen.
Darum heraus mit Schwarz- rot- gold!
Grühners Nachfolger.
Düßeldorf, 30. Juli. ( Eigener Drahtbericht.) Man nimmt an, daß Regierungspräsident Bergemann aus Merseburg in etwa 14 Tagen die Führung der Geschäfte der Düsseldorfer Regierung wird übernehmen fönnen. Er wird sein Amt antreten, sobald die Genehmigung der Besatzungsbehörde vorliegt. Der aus Düffeldorf ausgewiesene Regierungspräsident Dr. Grüner übernimmt die Vertretung Bergemanns in Merseburg .
Baden verboten!
Obgleich sich der Freibadgedanke seit Jahren durchgerungen hat, gibt es an den Gewässern in der Umgebung Berlins immer noch Badeverbote, die oft wohl keinen anderen Grund haben, als die alte Abneigung irgendeiner für Verbote zuständigen Stelle gegen das Freibaden. Die Polizeibehörde, in deren Gebiet die Krumme Lante im Grunewald liegt, läßt es sich viel fosten, um das Baden in diesem See außerhalb der Badeanstalt mit größter. Strenge zu verhindern. In regelmäßigen Zeitabständen umkreisen Tag für Tag zwei Grüne den See, um Nebertretungen des Badeverbots zu hindern oder beim Baden Ertappte zur Anzeige zu bringen. Da feine Tafel am Ufer fündet, daß das Baden verboten ist, so geht man ahnungslos ins Wasser und kommt gar nicht auf den Gedanken, daß man sich dadurch der Uebertretung eines Verbots schuldig gemacht hat. Erst das Auftreten der Beamten bringt den Frevler zum Bewußtsein seiner Schuld. In der Regel folgt dann eine Auseinandersehung zwischen dem Bodenden, der sich auf sein vermeintliches Recht, und dem Beamten, der sich auf seine Pflicht beruft. Manchmal fommt der aus den Fluben Bertriebene mit dem Aerger davon, manchymal aber folgt dem widerwillig beendeten Bade eine Anzeige und ein Strafmandat. Immer sind solche Vorkommniffe für beide Teile nichts weniger als angenehm.
Die Krumme Lante soll ja für Nichtschwimmer ein gefahrbringendes Gewässer sein. Wenn das der Grund des Badeverbots ist, so kann man es gelten lassen, wenn auch Verbote und 3mangsmaßnahmen keine geeigneten Mittel zur Abwendung von Gefahren sind. Die umständlichen, Zeit und Geld fostenden Polizeistreifen um die Krumme Lante fönnen feinen Unglücksfall verhindern. Wie man an gefährlichen Gewässern das badeluftige Publikum vor Lebensgefahr schützt, dafür hat die Polizeiverwaltung von Straus berg und Alt- Landsberg ein nachahmenswertes Beispiel gegeben. Sie hat am Ufer des Bößfees Warmungstafeln mit folgender Inschrift aufgestellt:
sie in die Ede eines Zimmers und stellte einen großen Tifth nor fie. Das Ergebnis mar, daß sie wegen Beleidigung und tät. lichen Angriffs auf einen Rriminalbeamten dem Untersuchungsrichter vorgeführt wurde.
Nächtlicher Dachstuhlbrand in Moabit .
Der Ruf Großfeuer" alarmierte in der letzten Nacht mehrere Wachen nach der Sidingenstraße 41, nahe dem Neuen Ufer am Berbindungskanal. Dort stand gegen 3 Uhr der Dachstuhl eines vierstödigen Miethauses in Flammen. Kurz hintereinander wurde die Feuerwehr nicht weniger als fünfmal von verschiedenen Feuermeldern alarmiert. Die Löschung gestaltete sich wegen der Berqualmung und der großen Hize, verbunden mit Einsturzgefahr, sehr schwierig. Branddirektor Flatau ließ deshalb gleich mit mehreren Schlauchleitungen von Motorspritzen unausge fetzt fräftig Wasser geben. Dadurch gelang es, den Brand einzudämmen und schließlich auf den Dachstuhl, der nicht mehr zu retten war, zu beschränken. Der Schaden ist ganz erheblich und trifft die zahlreichen Mieter besonders hart, von denen einige nicht versichert und andere verreist sind. Die Entstehung Bonnie noch nicht aufgeflärt werden, Brandstiftung erscheint nicht ausge schlossen. Eine Untersuchung ist eingeleitet worden.
Ein weiteres Opfer Haarmanns.
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Aus Barmen tommt die Meldung, daß ein im März d. I. verschwundener Achtzehnjähriger gleichfalls dem Massenmörder Haarmann zum Opfer gefallen ist. Im März verließ der junge Mann die Wohnung seiner Eltern, um auswärts Arbeit zu suchen. Nach acht Tagen befam ein Bekannter von ihm als letztes Lebenszeichen eine auf dem Bahnhof in Hannover geschriebene Karte. Jetzt 5. K., den Anfangsbuch sta ben des Ruf- und Familiennamens Straus- it bei dem Mörder Haarmann ein Strumpf, gezeichnet mit des Vermißten, gefunden worden. Die Eltern haben sofort Schritte getan, um Gewißheit über das Schicksal ihres Sohnes zu bekommen.
,, Baden gefährlich, da der Seegrund unweit des Ufers plötzlich steil abfällt. Ertrunken 1922: 8 Personen, bis 15. 7. 1923: 4 Perjonen. Polizeiverwaltung Strausberg und Alt- Landsberg ."
Dort braucht teine Polizei den See zu umtreifen und Jagd auf Badende zu machen. Der Hinweis auf die Gefahr und auf die Unglücksfälle genügt vollkommen, um jeden, der sich nicht als sicherer Schwimmer weiß, vom Baden und damit von der Gefahr abzuhalten. Man folge dem Beispiel von Strausberg und Alt Landsberg dort, wo den Badenden Gefahr droht. Wo das Baden ungefährlich ist, da verbiete man es nicht, sondern loffe die Baden den unbehelligt und verwende die Polizeibeamten zu notwendigeren Arbeiten als zur Jagd auf Badende.
Der neue Volkspark Jungfernheide. Eine Stätte der Volksgeselligkeit und Boltsunterhaltung. Die Stadt Charlottenburg hat in ihrer sozialpolitischen Fürsorge im Jahre 1904 das eima 1000 Morgen große Grundstück in der Jungfernheide vom Fiskus erworben und einen Volks: part allerersten Ranges geschaffen. Er bildet heute das Ziel vieler Tausender Menschen, die dort eine Erholungsstätte der besten Art finden.
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Im Interesse einer besseren und schnelleren Verbindung für die Reisenden aus dem Often mit dem Reich trat für die Dauer des Sommerfahrplanes mit fofortiger Geltung folgender Fahrplan auf der Strede Königsberg( Preußen) nach Berlin über den Seemeg Billau- Danzig( 3oppot) Swinemünde in Kraft: Königs berg Oftbahnhof ab 7,10 vormittags, Königsberg Licentbahnhof ab 7,20 vormittags, Pillau Hafen an 8,24 vormittags, Billau- Hafen ab 8,45 vormittags( mit Dampfer„ Odin " der Reederei Bräunlich in Stettin ). 3oppot an 12,45 nachmittags, 3oppot ab 1.00 nammittags, Sminemünde- Hafen an 5,30( früh am nächsten Tag). Sminemünde- Hafen ab 6,00 vormittags, Swinemünde Hauptbahnhof an 6,34 vormittags, Swinemünde Hauptbahnhof ab 6,40 vormittags, Stettin über Bajewalt an 9,13 vormittags, Berlin Stettiner Bahnhof an 10,18 vormittags. Hierdurch wird einem vielfachen Wunsch der über den Seeweg von Billau und Danzig kommenden Reisenden Rechnung getragen. Es werden in Basewalk die Frühanschlüsse Richtung Rostock , Lübeck und Hamburg , sowie nach Stettin und durch die frühere Ankunft um 10,18 Uhr in Berlin ( bisher 3,36 Uhr nach mittags) die Anschlüsse an die abgehenden Mittagszüge erreicht. Die Gesamtfahrzeit von Königsberg ( Preußen) nach Berlin wird durch diese Einführung um etwa 3½ Stunden verkürzt. In der Gegenrichtung Berlin- Swinemünde- Billau- Danzig( 3oppot)-Königs berg bleibt der bisherige Fahrplan bestehen.
Flugzeugkatastrophen.
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Aus Simla( Himalayagebiet) mird gemeldet, daß vier britische Flugzeuge an verschiedenen Orten in dichtem Nebel abgestürzt sind, nachdem fie bei militärischen Unternehmungen gegen die Eingeborenen südöstlich von Razma? Bomben abge worfen hatten. Bei der ersten Maschine wurde der Fliegeroffizier und sein Begleiter getötet, desgleichen bei der zweiten Maschine. Die dritte fiel in die Hände der Basiris; wie man glaubt, ist die Befagung einschließlich des Staffelführers verwundet. Die Mannschaft der vierten Maschine ist unverwindet. Die beiden anderen Flugzeuge dieser Staffel erreichten wieder den Flugplay. aus einer Höhe von 1050 Metern mit brennendem Flug= zeug ab. Der Flieger ist vollkommen verbrannt.
on- holungspläßen und Ruhebänken finden die Besucher in ausreichender Am Dienstag nachmittag stürzte in Dijon der Flieger Bolsin
Der zerfallende Faschismus. Rom , 30. Juli. ( EP.) Der seit Sonntag in Assisi tagende greß des des italienischen Kriegsteilnehmerverban des hat sich nach lebhafter Diskussion über die Stellungnahme zum Faschismus und zur Regierung fast einstimmig für die Selbständigfeit und Handlungsfreiheit des Verbandes und für die Unterstützung der Regierung unter der Bedingung ausgesprochen, daß Ungefezlichkeiten verurteilt werden. Die zahlreichen Faschisten stimmten ebenfalls für die in diesem Sinne gefaßte Tagesordnung, die die restlose Wiederherstellung der Geseglichkeit ohne Rücksicht auf die Partei und eine flare Trennung zwischen Regierung und Bartei verlangt. Mussolini werde unterstützt, sofern er dem Bande die Eintracht ficere. Das Vorstandsmitglied Savelli erklärte über die Matteotti Affäre, diese habe mit Recht die moralische Auflehnung des Volkes hervorgerufen, der Mussolini anfänglich zugeftimmt habe, Wenn er nicht mehr dieser Ansicht sei, müsse man ihm sagen: Wenn du der Stimme der flechtesten unter deinen Anhängern folgst, sind wir nicht mehr für, sondern gegen dich.
Rom , 30. Juli. ( WTB.) Das Komitee für die Verteidigung der Presse erhob mit Zustimmung zahlreicher Zeitungen verschiedener politischer Richtungen ganz Italiens energifchen Protest gegen die Gesetzwidrigkeiten der Behörden. Es beschloß, für die verfaffungsmäßige Freiheit zu fämpfen und lud alle Zei tungen ein, einen Vertreter für das Komitee zu ernennen. Wie verlautet, ist ein besonderes Komitee an der Arbeit, sämtliche Pressebestimmungen zu sammeln und als Gesezentmurf dem Parlament zu unterbreiten.
Feste Tendenz der Börse.
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Die Berliner Börse verkehrte heute bei ruhigem Geschäft wieder in fester Haltung. Der Optimismus der amerikanischen Delegierten auf der Londoner Konferenz wird naturgemäß in hiesigen Finanztreifen viel beachtet, obwohl man sich darüber klar ist, daß beim Erscheinen der deutschen Vertreter in den Verhandlungen vene Schwierigkeiten entstehen können, da offenbar die Reichsregierung doch nicht gewillt ist, sich lediglich zur Unterschrift rach London kommandieren zu lassen. Mit Befriedigung nahm die Börse von der Beilegung des deutsch russischen Konflittes Renntnis, da seit nahezu drei Monaten Geschäfts= abschlüsse mit Rußland unmöglich waren. Auch das Zustandefommen amerikanischer Kredite für den deutschen 3udererport, dem übrigens, wie heute on der Börse verlautet, noch weitere folgen sollen, machte einen guten Eindruck. Mit Beforgnis verfolgt man allerdings die Entwicklung in der Industrie. Die Darstellung, die in der Generalversammlung des Phönig gegeben murde, wird allgemein als zutreffend anerkannt. Sie gibt allerdings ei sehr trübes Bild von der Lage der westdeutschen Industrie. Obmohl die Gesamttendenz der Börse fest blieb, hält man es doch nicht für geraten, jezt schon Engagements in größerem Upifange einzu gehen. Die Spekulation beschränkt sich mehr auf Spezialwerte. So waren heute Petroleumaftien sehr fest. Deutsch - Erdöl 31%, Deutsch - Betroleum 13%, hier finden offenbar Käufe von Großinduſtriellen statt. Ferner waren sehr gesucht hochbahnattien, von denen Berliner mit 44% und Hamburger mit 18 gehandelt mur: ben. Am Anleihemartt ist das Geschäft stiller geworden,
Das große Gelände, das nach Plänen des Gartendirettors Erwin Barth aus seinem Urzustande in einen modernen und mit Anlagen aller Art ausgestatteten Barf umgewandelt ist, gibt für die förperliche und moralische Gesundheit weitester. Boltstreise tunmehr die beft: Gelegenheit, dort auszuruhen und uene Kräfte für das Arbeits leben zu sammeln. Im Jahre 1920 haben die Arbeiten mit der Ungestaltung der Jungfernheide begonnen, und nun präsentiert sich dieses schöne Stück märkischer Erde im neuen Gewande. Unter vollständiger Wahrung des Waldcharatters ziehen sich breite Wege und zahlreiche Fußwege in zwangloser Form durch das Laubmaldgelände mit seinen etwa 150jährigen Fichten, Eichen, Rot- und Weißbuchen und Kiefern. Ruhige, schattige und sonnige Spaziergänge mit Er Zahl. Der fünstlich geschaffene, etwa 7,5 Heftar große See mit seiner Badeanstalt wird von Wasserfreunden und Schwimmein freudigst begrüßt und sehr zahlreich besucht. Ruderboote bieten zur Ausübung dieses Sportes Gelegenheit. Destlich des Sees find Kindererholungsstätten zur Aufnahme von 8000 Kindern mit Unterkunfts- und Verpflegungsräumen. Gegen wärtig sind. 1500 Charlottenburger Kinder eingezogen und verleben dort ihre Ferienzeit. Weiter östlich dehnen sich weite Spielwiesen aus, die besonders Jugendvereinen Gelegenheit zu Spiel, Bolfstänzen und sonstiger Unterhaltung bieten. Inweit davon erhebt sich das joeben fertiggestellie Gartentheater, das in seiner Anlage und wundervollen Umgebung einen besonderen Reiz des Volfsportes darstellt. Mitten im Waldesgrün, eingefaßt von hochstämmigen Laubbäumen und Hecken, erhebt sich der Kunsttempel, der 2500 Piäze bietet und in dem Volksschauspiele, Gesangsund Konzertaufführungen stattfinden sollen. Ein großes Restau rant am Ees und verschiedene fleinere Ausschanthäuschen sorgen für die leibliche nBedürfnisse des Publikums.
Bei den Bergungsarbeiten auf der Zeche IV in Hamborn wurde gestern die Leiche eines weiteren Opfers gefunden. Es ist dies also das siebente Opfer, welches das Unglück gefordert hat. Die Leiche ist als die des verheirateten. Hauers Karl Hopfe aus Hamborn identifiziert worden. Gestern wurde eine Besichtigung und Unterfuchung der Unfallstelle durch einen Ausschuß der Bergwerksbehörde und durch die Staatsanwaltschaft vorgenommen. Die Leichen der verunglückten werden voraussichtlich Donnerstag in einem gemeinsamen Grabe bestattet werden.
Unfall des Schnellzuges Lyon - Paris . Gestern abend stieß der Schnellzug Lyon - Paris in der Nähe der Stadt Chagny auf Etwa 20 Reisende eine Rangieriotomotive auf. wurden verlegt.
Hungersnot und Ueberschwemmungen in Indien . Nach einer Meldung aus Madras herricht in Nordma dras infolge der anhaltenden Dürre der legten Zeit unter der Bevölkerung eine verbängnisvolle Hungersnot, während in dem südwestlichen Teil der Provinz und in den Eingeborenen Staaten durch anhaltende Wolfenbrüde eine riesige. Ueberschwemmung hervorgerufen worden ist. 146 englische Meilen Schienenweg find von den Fluten weggespült worden. sgeleb
Für die weitesten Kreise Groß- Berlins ist die Jungfernheide eine gern besuchte Erholungsstätte. Sie soll auch eine Stätte edler Bolfsgeselligkeit und gesunder Boltsunterhaltung werden. Das Bezirksamt Charlottenburg veranstaltet am Sonntag, den 24. August, ein großes Bolts- und Kinderfest, das durch Konzert, Gesang, Sezitationen, turnsportliche Vorführungen, Fußballtämpfe, Schwimmvorführungen, Rafperletheater, Feuermert und Fade: zug verschönt werden soll.
- полов
Wie er seine Frau töten wollte.
für Groß- Berlin
ffets an das Bezirkssekretariat, 2. Hof, 2 Trep. rechts, zu richten.
Wegen versuchten Gattenmordes wurde gestern der 33jährige Bädergeselle Gustav Schulz aus der Rennbahnstr. 21 Weißenfee festgenommen. Schulz lebte mit seiner Frau schon längere Zeit in 3wist. Borgestern abend befestigte er, ohne daß die Frau es merkte, an der Gaslampe cinen Schlauch und nahm diefen mit in das Bett. Als dann die Frau fest schlief und tief atmete, legte er ihr den Schlauch vor den Mund und unter die Nase und öffnete den Gashahn. Die Frau ermachte unter heftigem Erbrechen und begab sich ans Fenster, um es zu öffnen. Als Schulz das nicht duldete, weil es ziehe, ging fie nach der Küche und brachte dort den Rest der Nacht zu. Nachdem ihr Sterbetafel der Groß- Berliner Partei- Organiſation Mann zur Arbeit gegangen war, begab fie fich zur Kriminalpolizei und machte Anzeige. Schulz wurde daraufhin auf seiner Arbeitsstelle in Heinersdorf verhaftet.
73. Abt. Wilmersdorf . Die Borstandsmitglieder und Delegierten der Abteilung treffen fich heute, Mittwoch, eine halbe Stunde vor Beginn der Kreis. delegiertenverfamminng im Bittoriagarten, Wilhelmsaue. 121. Abt. Karlshorft.
Borer- Bertas neuefte Prügelei.
Boger Berta, die arme, schwache Frau", die fürzlich wegen Beleidigung von Kriminalbeamten zu 1 Monat Gefängnis verurteilt murde, wird sich bald wieder einmal vor dem Strafgericht zu vercntworten haben. Weil ihr die Untersuchungshaft in vollem Umfange angerechnet wurde, so galt der Monat als verbüßt, und sie erfreute sich nach wie vor der Freiheit. Am Sonnabendabend hielt sie fich wie immer wieder in der Gegend des Anhalter Bahnhofes auf, geriet in eine Schankwirtschaft mit einem Manne in Streit und prügelte sich mit ihm auf der Straße. Ein Kriminalbeamter, der vorüberging, fümmerte fich darum nicht, ein Beamter der Schußpolizei jedoch brachte die Streitenden auseinander und nach der Wache. Während des Verhörs dort erschien auch der Kriminalbeamte, Borer- Berta erfannte ihn wieder, beschimpfte ihn und stürzte sich auf ihn, kaum daß sie ihn gefehen hatte. Nur mit mühe tonnte die„ arme, schwache Frau" gebändigt und in die Belle gebracht merden, wo sie eine Zeitlang noch meiter tobie. Gestern
Donnerstrg, 81. Juli, Ausflug der Genoffinnen nach Bferdebucht. Treffpunkt: 1 Uhr Bahnhof Karlshorst . Raffeekochen ufm. 123a. Abt. Raulsdorf- Süd. Heute, Mitmoch, 30 Juli, abends 9 Uhr, Mitglieder versammlung im Lokal Sanssouci , Kaulsdorf - Siid. Jungsozialisten. Gruppe Charlottenburg Mittwoch, 30. Juli, Aussprache über Pazifismus, im Volkshaus, Rosinenstr.
33. Abt. Genoffe Mag Korte ist plöglich verstorben. Beerdigung morgen, Donnerstag, 5 Uhr nachmittags, Friedhof Boghagener Straße. Um rege Beteiligung bittet der Borstand.
Sport.
Wiederbeginn der Radrennen in Berlin .
Wie mir erfahren, hat sich auch die OlympiabahnPlöhensee vom Verband Deutscher Radrennbahnen los gejagi und den Beitritt zum DBRV. erklärt. Schon am fommen den Sonntag, 3% Uhr, finden auf der Olympia- Radrenn. bahn die ersten großen Radrennen wieder statt. Das Hauptrennen betitelt sich 5mal 20 Kilometer. In diesem Rennen treten 6 gute Dauerfahrer, u. a. Lewanow, Bauer, Dicentman. Bordoni, Schubert ( Breslau ), Sturm( Nürnberg ) in 5 Tauerrennen à 20 Kilometer zum Start an. Diese furzen Rennen werden also ganz besonders schwere Kämpfe und interessante Momente bielen. Außerdem fin den große Fliegerrennen, morüber wir noch berichten, statt. Die Direktion beilt, mit, daß die Eintrittspreise infolge Ber ständigung mit den Fahrern um die Hälfte ermäßigt merden,
-wurde sie der Kriminalpolizei vorgeführt. Vorsichtshalber jegie man- und zwar van 1,25 Goldmart an aufwärts. fie be
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