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Die sozialistische Kulturwoche.

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Ceipzig, 4. Auguft.( Eig. Drahtbericht.) Am Sonnabend­abend fand in Leipzig die offizielle Eröffnung der Sozia listischen Kultur- Woche durch die der Sozialistischen Arbeiter- Jugend im großen Boltshaussaal veranstaltete Begrüßungs­feier statt. Der große Gaal vermochte nicht die Riesenzahl der aus allen deu schen Ländern herbeigeströmten Teilnehmer zu fassen. Der Sonntag begann dann mit der Morgenfeier der Sczialistischen Arbeiter- Jugend in der Albert- Halle, die einige Stunden weihevoller Erbauung bot und Zeugnis ablegte für den machtvollen proletari schen Kulturwillen. Als Einleitung der Feier trug der Leipziger Jugendchor das Lied Aus der Städte dumpfen Banden" schwung­voll vor. Genosse J. 2. Stern Prag hielt eine lebendige, feurige Ansprache, die jauchzenden Widerhall in den Herzen der jungen Zuhörer und Zuhörerinnen fand. Fünftausend Burschen und Mädel -fo führte er ausfind hier zu einer Morgenfeier versammelt, um den neuen Morgen zu begrüßen. Es genügt unseren Herzen nicht, daß die Sonne über Häuser, Schlote und Aeder scheint; wir wollen auch Sonne in unseren Herzen haben. Unser Gruß gilt dem Morgen einer neuen Zeit, die die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen nicht mehr fennt. Die sozialistische Erkenntnis wächst und aus tausend Blüten bricht neues Leben. Eine wohlgelungene Aufführung von Schönlants Großstadt" schloß sich an. Feierliche Orgel und Trompetentlänge umrahmten die Vorträge. Mit Rezitationen, die in die Worte Heilig der Mensch und dreimal heilig das Leben" austlangen, endete die eindrucksvolle Morgenfeier.

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Während die Jugend sich nach Beendigung ihrer Morgenfeier nach dem Volkshaus begab, um sich dem Demonstrationszuge" Nie nieder Krieg!" anzuschließen, fand im Alten Theater die Aufführung von Tollers Wandlung" im Beisein des Dichters statt. Die ausgezeichnete Aufführung hinterließ den stärksten Eindruck. Nach­dem dann um 22 Uhr auf dem Augustusplah nach zündenden Worten des Genossen Boogd- Holland die Jugend unter roten und schwarzrotgoldenen Fahnen vieltausendstimmig mit erhobener Hand das Gelöbnis Nie wieder Krieg!" gegeben hatte, setzte sich um 43 Uhr der schier unendliche Zug der Kinder, der Jugend, der Sportler und der Gewerkschaftler in Bewegung um zum Gewert­schaftsfest in den Lunapart zu ziehen. Allen voran marschierte das Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold". Rinder stellten Märchen in Gruppen dar und die verschiedenen Zweige der Ronfum­genossenschaftsbewegung. Im Lunapark sprach Toller zu den Ge­wertschaftlern und der Jugend. Er sprach von der Schuld aller, der Frauen der Männer, der Jugend aller Völker am Kriege, befchwor ben Geist einer geeinten Arbeiterinternationale herauf und schloß feine Ansprache mit dem tief empfundenen Gelöbnis Nie wieder Krieg!" Mächtig erflangen die Worte der Internationale. Dann begannen Spiel und Tanz. Den Tag beschloß ein Massenfest Spiel von Zoller: Zwischen dem Ost- und Weftreich liegt eine Insel, um deren Delfelder der Kampf der beiden Reiche geht. Das Westreich. erobert die Insel, das Ostreich erklärt ihm den Krieg. Eine blutige Seeschlacht folgt, gleich vernichtend für beide Länder. Die Regierungen täuschen ihre Völker über den Ausgang des Kampfes, doch hier und dort führt der Krieg zur Erhebung des Voltes, zum Sturz der Regierungen und zum Sieg der roten Fahne. Die Berbrüderung der Völker auf der umstrittenen Inset flingt abermals in dem Gelöbnis Nie wieder Krieg!" aus. Das Stüd, ein phantastisch- buntes Schauspiel, spielt teils an drei ver fchiedenen Stellen der Insel sich ab, teils auf dem Wasser. Fünf Scheinwerfer spendeten den Szenen das Licht, ein imposantes Feuer­werk markierte die Seeschlacht und beschloß auch den Abend. Der eindrucksvolle Tag flang wieder in den Gesang der Internatio­nale aus.

Die Morgenstunden des Sonntags waren auch ernster Arbeit gewidmet. Die Rinderfreunde führten ihre Tagung zu einem harmonischen Ende, und die Studenten schlossen ihre Beratungen über fchwierige Organisationsfragen. Bei den Kinderfreunden hatte am Sonnabendnachmittag noch Dr. Löwenstein- Berlin in einem tiefdurchdachten Vortrag ihre Aufgaben umrissen. Am Sonntag morgen einigten sich dann die Kinderfreunde nach dem Be­richte der Kommission über die Organisationsform. Der Gedanke des Erziehungsvereins trug im großen und ganzen den Sieg davon, doch soll die Einheitlichkeit ihrer Tätigkeit in sozia­liftischem Sinne durch entsprechende Maßnahmen verbürgt werden. Es wurde auch u. a. beschlossen, daß es bei den Beranstaltungen der Kinderfreunde feinen Alfohol geben soll. Mit einer Auf­forderung zu kräftiger Arbeit schloß der Vorsitzende Schlegel forderung zu kräftiger Arbeit schloß der Vorsitzende Schlegel milch Leipzig die Tagung der Kinderfreunde.

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mie bet der Kahlköpfigkeit die Bererbungsfrage eine Rolle spielt. mie bet der Kahlföpfigkeit die Bererbungsfrage eine Rolle spielt. Selbstverständlich üba das Alter des Menschen seinen Einfluß auf die Farbe der Haare, aber doch nur in bestimmten Grenzen; denn sonst würde man nicht so viele junge Leute mit weißen Haaren sehen. Die Anatomie der Haut belehrt uns, daß sich diese aus zwei Schichten zusammenseßt, der äußeren Lederhaut und dem inneren Schleimhaut­neg. Die äußere Lederhaut gibt sich in allen ihren Eigenschaften als die gleiche Substanz wie die der Nägel zu erkennen, während das Schleimhautgewebe vornehmlich aus einem farbigen Pigment besteht, das auch in der Farbe der Haare in Erscheinung tritt. Und es ist eine bemerkenswerte Tatsache, daß die Färbung des Pigments sich auch im Teint der Haut zum Ausdruck bringt. Blonde haben Deshalb einen hellen und weißen Farbton, Brünette einen dunklen, Phänomen am deutlichsten in den roten Flecken und Tupfen hervor, die den Teint der Rothaarigen ausnahmslos tennzeichnen. Was Die Haare anbetrifft, so ist festzustellen, daß, wenn aus irgendeinem Grund das Haar sein farbiges Pigment verliert, sich an seiner Stelle in der Schleimhaut Sauerstoff bildet, und daß diese Veränderung das Phänomen des Ergrauens hervorbringt. Die Ursachen dieser Wandlung sind im Altern oder in einer Erkrankung der Haarwurzeln zu suchen; in beiden Fällen ist es die mangelhafte Ernährung des Haares, die es weiß werden läßt.

Die Aufgabe der deutschen Abordnung.

Condon, 4. Auguft.( Eigener Funtbericht unseres Sonder­torrefpondenten.) 2m Montag haben ausschließlich die Haupt­delegierten über die Lösung der Eisenbahnfrage und die Räumung der Kölner Zone beraten. Erst am Dienstag, nach Ankunft der Deutschen morgens um 8 Uhr auf der Liverpool- Station, werden die Arbeiten der Konferenz, die praktisch feit Sonnabend ruhen, wieder in Fluß fommen. Die erste Bollfigung mit den Deutschen beginnt morgen, Dienstag, nachmittags 3 Uhr. Mac­donald wird sie mit einer Rede eröffnen, auf die man eine Unt­wort des Reichskanzlers Marg erwartet. Diese Bollfizung wird lediglich formeller Natur fein; mit ihr verlieren die Verhandlungen ihren bisher rein interalliierten Charakter. Unmittelbar nach der Bodjigung treten die Kommissionen zusammen.

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fuffion dieser Art, an der man in Deutschland ein leidenschaf riches

Intereffe habe, hate feinerlei Einfluß auf die finanzielle Ver­pflichtung des Reiches, da diese durch die deutsche Auffassung, ach der der Besiegte zahlen müsse, nicht weniger ft.hhaltig motiviert wurde als durch die französische These, wonach der Angreifer, dessen Land unversehrt geblieben sei, mit allen Mitteln zum Wieder­aufbau der zerstörten Gebiete beizutragen habe. Unter oflen Um­ständen aber müsse den Anhängern des Krieges in Deutschland das Argument genommen werden, daß Frankreich die Auf­deckung der Bahrheit zu fürchten habe. Frankreich , das in diefer Hinsicht nichts zu verbergen habe, müsse endlich auch seinerseits die Archive öffnen.

Französisch- deutsche Friedensreden.

Massenversammlung in der Neuen Welt.

Im Kiefensaale der Neuen Welt" veranstalteten gestern, Mond Borläufig besteht in den Kreifen der Ententedelegationen tag, abend die Deutsche Liga für Menschenrechte, der Aktionsausschuß wenig Neigung, an den von der Konferenz der Alliierten ge­Nie wieder Krieg" und andere pazifistische Vereinigungen eine faßten Beschlüssen flefgreifende Veränderungen vorzunehmen. Es Massenkundgebung. Der Generalsekretär der französischen Liga für wird bedeutender Anstrengungen und großer Ge- Menschenrechte, Henri Guernut , wurde stürmisch begrüßt. Nach chicklichkeit der deutschen Unterhändler bedürfen, um in diese dem Genossen Ebert vom Reichsbund der Kriegsbeschädigten, der Auffassung eine Bresche zu schlagen. Das wichtigste Problem bleibt feine Rede in den Ruf austlingen ließ: Nie wieder Krieg", fpradh zunächst das der militärischen Räumung des Ruhrgebietes, das Genoffin Toni Sender die Ueberzeugung aus, daß die Bersamm­bisher auf der Konferenz nur inoffiziell besprochen worden ist und lung dem Vertreter der franzöfifchen Friedensfreunde tiefste Sym­auch jetzt nicht auf der Konferenz selbst, sondern neben den pathien entgegenbringe. Leider werde in Deutschland genug Anlaß offiziellen Verhandlungen behandelt werden wird. In dieser Frage zum Mißtrauen gegeben. Aber immer näher fommen sich die Friedensfreunde; wieviel Kulturgüter fönnten beide Nationen ge die Franzosen von ihrem Standpunkt abzubringen, wird schwierig meinsam fchaffen! Gleichzeitig mit unserem uf: Nie wieder Krieg" fein, weil sich die französischen Militärs besonders müssen wir das System erkennen, das zum Krieg führt: das System hartnädig zeigen und auf Herriot einen Druck ausüben. der Ausbeutung, der Unterdrückung. Stellt man sich die furcht­Günstiger scheinen die Verhältnisse bei der Frage der Einreihung baren Folgen eines neuen Krieges oor, fo kommt der ganze Wahn­von 4000 franzöfifchen Eisenbahnern unier das deutsche Personal finn der Kriegshezer von heute zutage. Beseitigen wir den zu liegen. Wie es heißt, soll hier ein Nachgeben Frankreichs im privaten Profit, beseitigen wir die Ausbeutung und die Barriere, Bereich der Möglichkeit liegen, da England, Italien und Amerika die der Bölferverständigung im Wege steht, wird fallen. Wir stehen den franzöfifch- belgischen Wünschen wenig geneigt sind. zu unserem Bolt, aber auch zur Menschheit. Bor der Worterteilung an Guernut erinnerte der Borsitzende Lager der Deutschland wohlgefinnte Persönlichkeiten im daran, daß vor dem Krieg eine Friedensrede Jean Jaurès ' im selben Alliierten find der Meinung, daß Deutschland am besten daran täte, feine Anstrengungen auf eine günstige Lösung der Fragen der Saale verboten wurde. Guernut dankte für den herzlichen Emp­fang und bedauerte, nicht in deutscher Sprache sprechen zu können. militärischen Räumung und der Zurüdlaffung der Regie- Gerade die Verschiedenheit der Sprache hindere das Zusammen­Eisenbahner zu tonzentrieren und die anderen ftrittigen tommen der Menschen. Der Redner erzählte eine Episode aus der Gegenstände, wie die Sanktionsfrage, im Hintergrund zu lassen. Zeit furz vor dem Kriege, als seine deutschen Schüler ihn fragten, warum die Franzosen den Deutschen wieder den Krieg erklären London , 4. Auguft.( Eigener Funkbericht unseres Sonder- wollten. Es stellte sich heraus, daß die Schüler eine falsche Vor­forrespondenten.) In der Bollfonferenz am Dienstag werden der ftellung vom Willen des französischen Volkes hatten und die Ab­deutschen Abordnung die bisherigen Beschlüsse der Alliierten über- fichten der Chauvinisten für die Absichten des Volkes hielten. geben werden. Die Allierten erwarten, daß die deutsche Abordnung Dann kam der Krieg, den nationalistische Interessen angezettelt das Studium der Konferenzbeschlüsse innerhalb 24 Stun hatten. Er schilderte die furchtbaren Auswirkungen des Krieges in den beendet hat, so daß schon am Mittwoch in einer neuen Boll- Frankreich und betonte, daß es in Frankreich wie auch in Deutsch­fihung die Deutschen in der Lage sein werden, ihre Wünsche zu land Biele gibt, die den Frieden wollen. Weil sie sich über den äußern. Weg uneinig sind, will ihnen die Liga für Menschenrechte den Weg weisen. So sehr verständige Deutsche 1871 gegen die Annerion Elsaß- Lothringens protestierten, so wenig werde das französische Volk zulassen, daß deutsches Land annettiert wird. Die Liga für Menschenrechte tritt dafür ein, daß Streitigkeiten unter den Bölfern vor dem Völkerbund entschieden werden. Guernut erklärt, er sei nicht einer von denjenigen, die Frankreich über alles" fagen, er fage ,, Die Menschheit fiber alles." In der französischen Liga für Menschenrechte find 120 000 Friedensfreunde aller Volks­freise vereinigt. Sie haben die Gedanken geliefert, nach denen heute Frankreich regiert wird. Die französische Liga für Menschenrechte grüßt ihre deutsche Schwester.

Französische Version des Verhandlungsplans.

Nicht endenwollender, immer wiederholter Beifall zeigte, daß der französische Redner den deutschen Hörern aus dem Herzen ge­fprodjen hatte.

Reichstagsabg. Genoffe Leber und Graf Harry Reßler wandten sich am Schluß der Bersammlung besonders gegen die Militärspielerei derjenigen, die behaupteten, die Baterlands­liebe allein zu besigen. Mit dem Gesang eines Arbeiterfängerchores Ich warte dein" schloß die imposante Kundgebung.

Hinein in den Völkerbund!

Appell des Saarvolkes an die Reichsregierung.

Paris , 4. Auguft.( Eigener Drahtbericht.) Ueber das am Montag morgen von den alliierten Delegationschefs vereinbarte Arbeitsprogramm für den am Dienstag mit dem Eintreffen der deutschen Regierung beginnenden zweiten Abschnitt der Londoner Konferenz teilt der Sonderforrespondent des" Temps" mit: In einer ersten, für Dienstag mittag einberufenen Plenarsizung der Konferenz sollen die deutschen Delegierten die Protokolle der von den Alliierten angenommenen Beschlüsse für die Durchführung des Dawes- Planes ausgehändigt erhalten. Dieses Dokument, mit dessen Ausarbeitung die juristische Kommission beauftragt ist, soll jedoch lediglich diejenigen Konferenzbeschlüsse enthalten, die besondere Ber­handlungen zwischen der deutschen Regierung einerseits und den alliierten Rabinetten bzw. der Reparationskommission andererseits nötig machen. Es sei ausdrücklich vereinbart worden, daß die Dienstagfißung nur den üblichen Begrüßungsformalitäten gelte und daß dann sofort nach Uebergabe der Dotumente an die Deutschen das Datum der nächsten Sigung festgesetzt werden wird, in der die Bertreter Deutschlands Gelegenheit haben, ihre Einwendungen vor­zubringen. Um die Arbeiten der Konferenz zu beschleunigen, folle von neuen Kommissionsberatungen abgesehen werden und die Verhandlungen einem in der Mitgliederzahl nach Saarbrüden, 4. Auguft.( Eigener Drahtbericht.) Die Sozial Möglichkeit beschränkten Kreis vorbehalten bleiben. Es sollen dabei die Premierminister von Frankreich , England und Bel demokratische Partei und die freien Gewerkschaften gi en lediglich von einem ihrer Ministerfollegen und einem Sach- des Saargebiets haben an die deutsche Reichsregierung verständgen, für die technischen Fragen begleitet sein, von den folgendes Ersuchen gerichtet: Die Bevölkerung des Saargebiets übrigen Delegationen jedoch nur die Borfizenden allein. Bon fetzt sich seit Jahren mit allen Kräften gegen das im Saargebiet im deutscher Seite follen vier Bevollmächtigte und vier Sachver- Namen des Bölferbundes angewandte Verwaltungssystem zur Wehr. ständige zugelassen werden. Zu gleicher Zeit soll die Repara. Die Beschwerden der Saarbevölkerung sind der Reichsregierung nicht tionstommission Berhandlungen mit den deutschen Dele­gierten über die in ihre Kompetenz fallenden Fragen aufnehmen. unbekannt, weshalb sie hier nicht aufgezählt zu werden brauchen. Ramsey Macdonald habe die Absicht und er befindet sich Die gegebene Stelle, an der wir diese Beschwerden anbringen in Uebereinstimmung mit den übrigen Delegationschefs- den Deut» können, ist nach dem Versailler Vertrag der Völkerbund . Die fchen Gelegenheit zu geben, ihren Standpunkt in jeder von ihnen politischen Parteien des Saargebiets benutzten seit Jahren jede Ge­gewünschten Weise zur Geltung zu bringen, aber er fei entlegenheit, ihre Wünsche und Forderungen in Genf zur Geltung zu fchloffen, unter feinen Umständen die zwischen den Alliierten ge- bringen. Zu einem Teil waren diese Bemühungen nicht er. troffenen Bereinbarungen in ihrem Prinzip antasten zu lassen. Folglos, und alle Delegationen, die bisher vom Saargebiet an Die Diskussion mit den deutschen Delegierten soll in der von Eng - den Völkerbund entsandt wurden, mußten stets die Wahrnehmung land bei solchen Anlässen üblichen Form des wechselseitigen Meinungsaustausches durch Rede und Gegenrebe über machen, daß unsere Beschwerden in Gef erst von dem Zeitpunkt die einzelnen Punkte der Tagesordnung erfolgen. Alle nicht ab mit besserem Erfolg vertreten werden können, wenn zum Konferenzprogramm gehörigen Fragen sollen strikte davon Deutsche Reich selbst einen Vertreter im Bölkerbund hat. Die Sozialdemokratie des Saargebiets als zweitstärkste Partei richtet hiermit im Verein mit den freien Gewerkschaften an die Reichs­regierung das dringende Ersuchen, den baldigen Eintritt gaben zu machen." Deutschlands in den Bölkerbund zu einer ihrer nächsten Auf­

ausgeschlossen bleiben.

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Nach einer Havas- Meldung foll Herriot am Montag morgen erklärt haben, daß, wenn die deutsche Delegation versuchen sollte, Zwischenfall von franzöfifcher Seite Anlaß geben würde. Ramsay die Frage der Kriegsschuld aufzuwerfen, dies zu einem Macdonald habe indes in dieser Hinsicht beruhigende Bersiche rungen abgegeben. Weiterhin habe Herriot betont, daß auch die Frage der militärischen Räumung des Ruhrgebiets von den Deutschen nicht vor der Konferenz angeschnitten werden dürfe. Die Form, in der diese Erklärung abgegeben wurde, läßt jedoch un­zweideutig darauf schließen, daß Herriot einer Distusfion dieser Frage außerhalb des Rahmens der Konferenz nicht ab. geneigt wäre.

Matteottis Leiche noch nicht gefunden.

Rom , 4. Auguft.( WTB.) Da noch Zweifel darüber bestanden, ob nicht der Leichnam Matteottis vielleicht auf dem Städti­schen Friedhof begraben worden ist, ordneten die Behörden die Erhumierung an fünf Gräbern an, die den Gerüchten nach als Grab Matteottis in Betracht kamen. Das Ergebnis ist negativ. Der Temps" fordert Oeffnung der französischen Archive! Keine der exhumierten Leichen ist mit der Matteottis identisch.

Dortmunder Rumpfparlament.

dem

Massenmörder Auto! Wenn sich die amerikanischen Statistiken feiner Uebertreibung schuldig machen, fordert das Automobil in Amerifa mehr Tobesopfer, als der Krieg gefordert hat. Gelegentlich ber Besprechung eines Gutachtens des Handelsgerichts erflärte fürz­Lich House, Mitglied des Stadtrats von New Yort, daß man auf dem französischen Kriegsschauplak ungleich sicherer gewesen sei als auf ben wohlgepflegten Straßen der Vereinigten Staaten . In 18 Kriegs­Paris, 4. Auguft.( Eigener Drahtbericht.) In einem bem monaten büßten danach in den Bereinigten Staaten 48 000 Ameri- zehnten Jahrestag des Kriegsausbruchs gewidmeten Artikel betoni faner im Felde ihr Leben ein. In der jegt abgelaufenen gleichen der Temps " erneut, die Pflicht der Alliierten sei es, durch ihre Zeitperiode wurden dagegen in Amerika 96 000 Menschen von Auto- Bolitik die friedliche Entwicklung in Deutschland zu unter- Dortmund , 4., Auguft.( Eigener Drahtbericht.) Nachdem die mobilen getötet, darunter 25 000 Kinder. House schloß seine Anfüßen und zu fördern. Es sei natürlich, daß die Erinnerung an die bürgerlichen Fraktionen der Dortmunder Stadtverordneten­flagerede mit dem Hinweis, daß es mit den üblichen Geldstrafen, die große Katastrophe diejenigen, die Schulter an Schulter gefämpft versammlung tommunistischen Stadtverord das Gericht gegen die gewiffenlosen Chauffeure feftfeht, nicht getan haben, fester aneinander schließe. Aber man dürfe darüber nicht ver­fei, daß es vielmehr der Verhängung von Zuchthausstrafen bedürfe, gelsen, daß zwischen den Alliierten und denjenigen Kreisen in Deutsch - netenvorsteher bereits schriftlich mitgeteilt hatten, daß fie um die unverbesserlichen Automobilisten darüber zu belehren, daß land, die ehrlich und loyal den Frieden wollen, eine Inter - wegen des unerhörten Verhaltens der kommunistischen Stadtverord tie Fußgänger nicht vogelfrei sind. effengemeinschaft bestehe, deren Ziel es sei, diejenigen Ele- neten in den bisherigen Sitzungen der neugewählten Stadtverord­mente, die bewußt oder unbewußt an der Borbereitung eines neuen netenversammlung fünftighin vorläufig an den Sizungen nicht mehr Der vielleifige Reinhardt. Mar Reinhardt, der bereits in der alten Krieges arbeiten, zu bekämpfen. Daraus ergäben sich drei Forde. teilnehmen, waren sie zu der gestrigen Tagung der Stadtverord und neuen Welt als Regisseur tätig ist und eigene Theater in Wien und rungen: 1. Die zur Sicherung des Dawes- Planes bestimmten Garantien netenversammlung nicht erschienen. Auch die sozialdemo Berlin unterhält, will an der neugegründeten wiener Fachschule für müßten derart sein, daß iemand in Deutschland ihnen eine Ber - tratische Fraktion nahm an der Gizung nicht teil, sondern legung des berechtigten Nationalgefühls zum Vor­Das Graphische Kabinett J. B. Neumann , Berlin W, gibt zurzeit eine wurf machen könne. 2. Das beste Mittel, einem neuen Krieg vorzu- ließ lediglich durch einen Vertreter eine begründete Erklärung ab­Uebersicht über die neue Graphit des Malers Dtto Dir. Außer einer beugen, fei, den Deutschen flarzumachen, daß eine Sabotage des geben. Ein Vertreter der kommunistischen Frottion gab im An­Reihe von Radierungen und Lithograbbien( meist Porträts) sind die Dawes- Planes fich nicht nur nicht bezahlt mache, sondern wahr schluß hieran ebenfalls eine Erklärung ab, in der er insbesondere Drininale des mappenwertes" Der Krieg ausgestellt, was foeben scheinlich ihnen sehr teuer zu stehen kommen würde. Deshalb müsse betonte, daß die kommunistische Fraktion die bisherige Geschäfts­erschienen ist. Es ist aus den Eindrüden entstanden, die der Künstler flarer als bisher ausgesprochen werden, daß die Gläubiger führung des fommunistischen Stadtverordnetenvorstehers Loz während seiner Fronizeit( 1914-1918) als Führer eines Maschinengewehr Deutschlands , d. h. die reparationsberechtigten Länder einerseits und durchaus billige und daß die kommunistischen Stadtverordneten das zuges auf dem westlichen Kriegsschauplah in Zeichnungen festgehalten hat. die internationalen Geldgeber andererseits sich gegenseitig auf Deutsch - Bulgarisches. In Sofia wurde ein Bund der ehemaligen bulgarischen Studierenden in Deutschland gegründet. 3wed des Bundes jebe mögliche Weise unterstützen würden, falls eine deutsche Regierung bisher in den Sizungen der Stadtverordnetenversammlung ein­fit die weitere Bilege der gegenseitigen fulturellen Beziehungen beider fich den übernommenen Verpflichtungen zu entziehen suche. 3. Go- geschlagene Verfahren auch fünftighin beibehalten würden. Da die Böller, sowie Erhaltung und Erweiterung der Kenntnisse, die die bulgari - weit es möglich sei, müsse die Vorgeschichte des Krieges Versammlung nicht beschlußfähig war, mußte sie wiederum schen Studenten an den deutschen Hochschulen erworben haben. in einwandfreier Weise getlärt werden. Eine Dis- vertagt werden.

Musik und darstellende Kunst eine Lehrstelle übernehmen.