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Gewerkschaftsbewegung

Zum Volksentscheid über das Washingtoner Abkommen Die Spitzengewerkschaften der Arbeiter, Angestellten und Be­amten aller Richtungen hatten Veranlassung genommen, gestern beim Reichsarbeitsminister Brauns vorzusprechen, um die Stel­lung der Reichsregierung zur Ratifizierung des Washing­toner Abkommens über den achtstündigen Normalarbeitstag zu er­funden. Die Sprecher der Gewerkschaften betonten, daß im zeitlichen Zusammentreffen mit der Annahme des Dawes Gut­achtens auch dessen sozialpolitische Auswirkungen, insbesondere die Begrenzung der Arbeitszeit, geseggeberisch flargestellt werden müßten. Die Gewerkschaften forderten des­halb die beschleunigte parlamentarische Verabschie­dung des Washingtoner Abkommens, da sie andern

falls auf Grund der bereits eingeleiteten Vorarbeiten den Boltsentscheid herbeiführen würden.

Der Reichsarbeitsminister erflärte, daß die Reichs­regierung bereit ist, schon beim nächsten Zusammentritt des Reichs­tages( also noch in diesem Monat) die zur Ratifizierung gestellten Interpellationen zu beantworten.

Die Vorstände des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes , des Deutschen Gewerkschaftsringes( Hirsch- Dunder), des AfA- Bundes, des Deutschen Beamtenbundes haben bereits in der vergangenen Woche einen Arbeitsausschuß eingesetzt, der sich mit den sämtlichen Vorbereitungen eines notwendig werdenden Boltsentscheids zu befassen hat.

*

Aus dieser Darstellung geht hervor, daß die christlichen Gewerkschaften in dem Arbeitsausschuß nicht vertreten sind, sich also an der geplanten und im Interesse der Arbeiterschaft ungemein notwendigen Aktion nicht beteiligen. Die Vertreter der Christlichen haben vielmehr durch die Eca- Korrespondenz erklären laffen, sie seien nach wie vor der Meinung, daß der jeßige Augen­blick denkbar ungeeignet sei, diese Frage schon jett endgültig zu ent­scheiden. Zunächst müsse das Ende der Londoner Konferenz und die Antwort der Reichsregierung auf die sozialdemokratische Reichstags­interpellation wegen des Washingtoner Abkommens abgewartet werden. Demgegenüber wiesen wir bereits darauf hin, daß dieser Borbehalt hinfällig sei, da die Voraussetzung dieses Abwartens sich aus der ganzen Situation von selbst ergibt. Dies kommt in der vor= stehenden Erklärung besonders deutlich zum Ausdruc.

Wenn die übrigen Gewerkschaften dennoch schon jetzt die nötigen Anstalten treffen, um den dentbar geeignetsten Augenblid, mit dem Abschluß der Londoner Konferenz, nicht zu verpassen, dann ist dies eine selbstverständliche Pflicht, der fich auch die christlichen Gewerkschaften nicht durch derart lendenlahme Ausreden entziehen können, ohne den schärfsten Widerspruch ihrer Mitglieder herauszufordern. Wir sind deshalb gespannt darauf, was die Führung der Christlichen in dieser Sache tun wird, wenn der jeßige Augenblick", der ihnen so un­geeignet erscheint, überholt sein wird. Kommt man dann mit neuen - Einwendungen oder zur Mitwirkung an der Sicherung des Acht stundentags? Warten wir's ab. Jedenfalls werden unsere Gemert­schaften mit oder ohne die Christlichen nichts unversucht lassen, den Achtstundentag als wichtigste Grundlage der Eristenz bedingungen der Arbeitnehmerschaft gefeßlich zu sichern. Noch ist es Zeit für die Führer der Christlichen , sich auf ihre gewert schaftlichen Aufgaben zu besinnen und den Widerstand gegen die Aufrechterhaltung des Achtstundentags dem Unternehmertum und der Regierung famt dem Reichsarbeitsministerium zu überlassen. Soweit in der Frage des Achtstundentages Rüdsichten zu nehmen find, kann für die Gewerkschaften nur die Rücksicht auf ihre Mitglieder ausschlaggebend sein. Da hilft kein Mundspizen mehr, es muß gepfiffen werden!

Acht- oder Zwölfftundentag.

Bon ,, The federated American Engineering societies"( Ameri­tanische Maschinistenvereinigung) wurde ein Bericht über die Arbeits­zeit zusammengefeßt. Die Untersuchung erstreckt sich auf 40 Bat timgen von fontinuierlichen Betrieben, unter ihnen die chemische Industrie, die Zuckerindustrie, Delindustrie, Papierindustrie, Mehl­industrie und Gummiindustrie.

In solchen Industrien, die schwere" Chemikalien erzeugen, wird in drei Schichten gearbeitet. Die meisten Unternehmer dieser Be­triebe bezweifeln, daß durch das Dreischichtensystem die Produktion vergrößert wird. Ein beträchtlicher Teil derselben aber meinte dennoch, daß durch den Achtstundentag weniger Unfälle vor­femmen und weniger Berlust von Produktion und beffere

Qualität erzielt werden.

Bon einer großen Geidenfabrik mit 25 Broz. kontinuierlichen Arbeitern wird die folgende Uebersicht der Arbeitszeit gegeben: Bor März 1919 arbeiteten die kontinuierlichen Arbeiter in Zwölfftunden­schichten mit elf Stunden Arbeitszeit pro Tag und 13 pro Nacht. Im März 1919 wurde das Dreischichten system eingeführt. Die Direktion beilte danach mit, daß die Steigerung der Produktion sehr bedeutend sei, was der größeren An­strengung, die durch die gekürzte Arbeitszeit möglich ist, zuge­schrieben wird.

Fast alle Rübenzuderfabriten arbeiten mit Zwölf stundenschichten, auch die Zuckerfabrik Louisiana . 1918 wurde dort die Zahl der Arbeitsstunden von zwölf auf acht gebracht und die Stundenlöhne um 50 Pro3. erhöht. Der Uebergang vom Zwei auf das Dreischichtensystem vermehrte jedoch die Pro duktivität; die Verwaltung schätzte die Produktionssteigerung auf zirfa 15 Prozent.

In der Papierindustrie arbeiteten 88 000 Personen, welche beinahe alle in tontinuierlicher Arbeit stehen. Die Mehrzahl der Fabriken arbeitet in drei Schichten. Im Jahre 1912 arbeiteten 30 Proz. der Arbeiter in Massachusetts in Zwölfftunden schichten und 70 Broz. in Achtstundenschichten, im Jahre 1921 arbeiteten noch immer 20 Broz. in zwei Schichten.

ren.

Die wichtigsten Schlüsse des Berichtes sind: In fast jeder ton­tinuierlichen Industrie gibt es 2 chtstundenschichtfabriken, die mit Zwölf stundenschichtfabriten tonturrie Der scheinbare Nachteil, daß statt zwei Mann drei Mann für ein bestimmtes Produkt verantwortlich sind, wird überwun. den, wenn man die Arbeitsleistungen standardisiert und eine Ron. trolle mit fein arbeitenden Instrumenten einführt. In vielen großen Fabriken ist beim Uebergang vom Zwei- auf das Dreischichtensystem

S

die Zahl der Arbeiter ungefähr die gleiche ge blieben. Der Einfluß der Achtstundenschicht auf die menge und Qualität der Erzeugnisse, Bersäumnis und Un­fälle ist sehr günstig gewelen, soweit gute Führung und Buſammenwitte den Artettern vorhanden waren. In jeder großen kontinuierlichen Industrie gibt es Fabriken, welche die Quantität der Erzeugnisse bis zu 25 Proz. ge= steigert haben, in Ausnahmsfällen sogar noch höher. Die vor­gebrachten Beweise zeigen, daß wenn ein Betrieb zum Dreischichten system übergeht, es sehr unwahrscheinlich ist, daß er zum alten System zurückkehren wird.

Achtung, Leitergerüstbauer und Banarbeiter!

Internationale Kürschnerkonferenz.

Am 28. und 29. Juli tagte in Berlin im Zentralbureau des Deutschen Bekleidungsarbeiterverbandes die 7. Internationale Kürsch­nerfonferenz. Vertreten waren Deutschland , Desterreich, Ungarn und Dänemark . Der schwedische Vertreter wurde im letzten Augen­blick durch Lohnverhandlungen verhindert. Amerika hatte keinen Vertreter gesandt und wünschte telegraphisch den Verhandlungen besten vertreten. Als Gäste wohnten der Konferenz bei: Plettl= Berlin Erfolg. Das Sekretariat war durch den Sekretär Regge- Berlin als Vertreter der Zentralleitung des Deutschen Bekleidungsarbeiter­verbandes und Stühmer- Berlin als Vertreter des Internatio­nalen Bekleidungsarbeiter- Sekretariat. Genosse Siegle vertrat die Berliner Gewerkschaften.

Die Tagesordnung enthielt neben dem geschäftlichen Teil die wichtige Frage, wie sich die Konferenz zum Anschluß des IKS. an das Internationale Bekleidungsarbeiter- Sekretariat stellt.

Die Unfallgefahr im Baugewerbe ist durch das Wesen der Bau­arbeit bedingt. Arbeiter, die auf Leitergerüsten arbeiten, werden stets mit der Möglichkeit eines Unfalls zu rechnen haben. Um aber die Handwerker, die auf Leitergerüsten arbeiten, und das Publikum nicht zu gefährden, sind folgende Vorschriften, die auf den Bauarbeiterschußkongressen 1903 in Berlin und 1913 in Leipzig auf die Tatsache hin, daß im Juni vor 30 Jahren das Sekretariat ge

gestellt sind, neu ins Gedächtnis zu rufen:

1. Bei Einspannung in den Fenstern sind nur Eichenarme und Eichenflöße zu benutzen.

2. Bohlen von mehr als 5 Meter Länge find zu vermeiden. 3. Bei Aufstellen der Leitern ist der Bürgersteig abzusperren. 4. Sämtliche Leitern müssen in Leiterschuhe gestellt werden. 5. Die Leitern dürfen nicht weiter als 3,50 Meter gestellt

werden.

6. Jede Bohle muß 25 Zentimeter Auflage haben.

7. Alle Bohlen müssen auf Eisenstäben liegen.

Zum Geschäftsbericht, der gedruckt vorlag, wies Regge noch auf schaffen worden sei. Er bedauerte es lebhaft, daß Frankreich und England als Mitbegründer des IKS. demselben nach dem Kriege noch nicht wieder beigetreten sind. Die französische Organisation, die 1920 neu gegründet wurde und sich dem Bekleidungsarbeiterverband angeschlossen hatte, machte 1921 die Spaltung mit und schloß sich der Roten Gewerkschafts- Internationale an. Dies verschwieg der Ver­treter auf dem Verbandstag des Deutschen Kürschnerverbandes im Vorjahre. Die beantragte Aufnahme in das IKS. wurde deshalb abgelehnt. Der Gesamtmitgliederbestand betrug Ende 1922 24 167 und Ende 1923 noch 18 137. An dem Veríuft von 24,9 Proz. ist

8. Bei hängender Rüstung an Brücken, Bahnhofshallen und hauptsächlich Deutschland beteiligt. Maschinenhäusern find

a) doppelte Hafen zu verwenden,

b) oder mit Tauen oder Retten abzufangen.

c) Hafen müffen mindestens 3 Zentimeter start sein. d) Die Stangen der Leitern müssen alle drei Meter abgefangen

werden.

9. Die Verlängerung der Leitern durch Lehnen ist verboten. 10. Die Stride zum Befestigen der Leitern müssen aus Hanf hergestellt sein. 11. Bei Bodrüstungen dürfen nur Standleitern genommen

werden.

12. Die Verfreuzungen müssen aus starten Kreuzungen bestehen. 13. Alle Auffahleitern müssen 2 Meter in der Unterleiter sizen und in Eisenhaken hängen.

14. Zur Kontrolle der Gerüste ist es dringend notwendig, daß ein erfahrener praktischer Gerüstbauer hinzugezogen wird.

Bei den Rüstungsbauten ist in letzter Zeit festgestellt worden, daß nicht vorschriftsmäßig gerüstet wird; um dies zu vermeiden und Unglücksfälle zu verhüten, find alle nicht einwandfreien Rüstungen zu melden bei Hermann Walter, Bettenkoferstr. 25.

Alle Poliere Berlins und Umgegend sind zu der Polier= tonferenz am 10. August, vormittags 10 Uhr, bei Schulz, Elisa­bethstraße, eingeladen.

Die Niederlage der Kommunisten in Jena .

Aus Jena wird uns geschrieben: Wenn wir zu dem Wahlausfall arbeiterverband heute noch einiges anführen, so aus dem bei der Wahl der Ortsverwaltung im Jenaer Metall. Grunde, weil diese Wahl mehr als eine lokale Bedeutung hat. Die Universitätsstadt Jena ist seit geraumer Zeit hochburg für die Kommnunisten. Hier wird im sogenannten Karl- Liebknecht haus" eine eigene Zeitung, die sich Neue Zeitung" nennt, herausgegeben. Was diese Zeitung jeden Tag an Schimpfartifeln, an gemeinen Lügen gegenüber der Sozialdemo­fratie und der Gewerkschaften zur Welt bringt, ist nicht so einfach mit Worten zu beschreiben. Man fommt manchen Tag zu der Auf fassung, daß diefes Blatt im Tollhause redigiert wird oder aber die Redakteure aus dem Irrenhause entsprungen sind, wenn man es zur Hand nimmt. Im Karl- Liebknecht- Haus" haben die Kommunisten ihre Zentrale. Hier fizen Dutzende von Moskowitern, die nach Befehlen von Moskau oder Berlin auf die Arbeiterschaft losgelassen werden. In diesem Hause geht es zu wie auf einem Jahrmarft. Die Barolenschmiede sind hier in ihrer ureigendsten Tätigkeit zu schauen. Wer von den Mostowitern irgendwo erwerbslos wird, findet im Karl- Liebknecht aus lohnende Beschäftigung, falls er sich der Hausordnung fügt. Die Haus­ordnung lautet: Mosta u. Dann hatten sich aber gerade bei der Firma 3 eiß" die Kommunisten fest gefressen. Von hier aus wurde ganz Jena beherrscht. Die bei Beiß beschäftigten und kom munistisch eingestellten Metallarbeiter gaben in allen Versammiun gen, bei Wahlen usw. den Ausschlag. Weiter hat die fommunistische Neue Zeitung" vor der Wahl jeden einzelnen sozialdemokratischen Führer in der unflätigsten Weise beschimpft, und dennoch dieser Rein­fall. Diese kommunistischen Verbrecher werden ihre Agitation in der felben Weise fortsetzen, aber es wird nichts helfen. Die Arbeiter n Jena und auch in den anderen Orten Thüringens find der kommunistischen Verbrecher methoden fatt und müde. Freilich ist der größte Teil aus den Organisationen ausgetreten und die Gewerkschaften und die Sozialdemokratische Partei stehen vor einer Riesenaufgabe, um die Organisationen wieder hoch zu bringen. Aber es muß geschehen!

Verweigerung von Ueberstunden.

Im Betriebe von Siemens u. Halste wurden bauliche Ver­änderungen vorgenommen. Dabei machte sich die Verlegung von Gas- und Wasserleitungsrohren nötig. Diese Arbeit mußte bis zum nächsten Tage fertiggestellt werden, weil sonst die Zimmerer nicht hätten weiterarbeiten fönnen. Kurz vor Feierabend verlangte der Meister von den mit dem Verlegen der Rohre beschäftigten Arbei­tern, fie sollten zwei Ueberstunden machen und, wenn nötig, noch länger arbeiten. 3wei Arbeiter verweigerten die Ueberstunden und wurden deshalb entlassen. Beim Gewerbegericht fochten sie ihre Entlassung auf Grund des§ 84 des Betriebsrätegesezes( unbillige Härte) an. Die Kläger beriefen sich auf das für die Metallindustrie geltende Ueberstundenabkommen, wonach der Arbeitgeber nur eine Üeberstunde von sich aus anordnen darf, während vor der Anordnung einer zweiten leberstunde die Betriebsvertretung angehört werden muß. Da dies im vorliegenden Falle nicht geschehen sei, so waren sie nicht verpflichtet gewesen, die angeordneten Ueberstunden zu machen. Auf den Einwand des Vertreters der Firma, die Kläger hätten doch wenigstens eine Ueberstunde machen müssen, erwiderten die Kläger , wenn sie aufgefordert wären, eine Ueberstunde zu machen, dann hätten sie dieser Aufforderung Folge geleistet. Sie feien aber aufgefordert worden, zwei und nötigenfalls noch mehr leberstunden zu machen. Diese gegen das Ueberstundenabkommen verstoßende Anordnungen hätten sie nicht zu befolgen brauchen.

Das Gewerbegericht erkannte an, daß die Entlassung der Kläger eine unbillige Härte sei und verurteilte die Firma, die Kläger wieder einzustellen oder jedem 50 Mart zu zahlen.

Eine Debatte über den Bericht fand nicht statt; dem Sekretär wurde einstimmig Entlastung erteilt. Die schriftlichen Berichte der Landesorganisationen wurden von den Delegierten noch furz münd­lich ergänzt.

Zu dem Thema: Wie stellen sich die Organisationen zum An­schluß an das Internationale Bekleidungsarbei ter Sefretariat? wies Regge in der Begründung beson­ders darauf hin, wie schwer das Kürschner- Sekretariat im ersten Jahrzehnt um seine Existenz hat ringen müssen, weil die nationalen Organisationen noch zu schwach entwickelt waren, um die nötige finanzielle Rüdenstärkung zu bieten, die zur Agitation erforderlich war. Nach Hinweis auf die Konzentration der Unternehmerorgani­fationen betonte er die Notwendigkeit des gleichen Schrittes der Arbeiterschaft. Die Münchener Konferenz 1921 habe sich mit der Frage der Industrieverbände beschäftigt. Die Konferenz erklärte sich im Prinzip damit einverstanden, hielt aber die Zeit noch für verfrüht. Er glaube, daß die drei Jahre als Uebergangs­zeit genügt hätten und die Frage jetzt spruchreif sei, so daß das Sekretariat sich dem JBAS. anschließe und die Landesorganisationen dem folgen. Eine in diesem Sinne gehaltene Resolution des Sekre­tariats stand zur Debatte.

Die Internationale Fur Workers Union of U. S. A." hatte in einem Schreiben sich gegen die Verschmelzung der Sekretariate gewandt, wenn als Folge die nationalen Organisationen zu Indu­ftrieverbänden gezwungen werden sollten. Der entscheidende Teil lautete: Wir haben hier in Amerika verschiedene Hindernisse, die einer Verschmelzung entgegenstehen, und nur ein Bündnis kann die Wege dazu ebnen.

Wir sind der Ansicht, daß das Sekretariat teine entscheidende Stellung nehmen sollte, die angeschlossenen Organisationen zu zwin­gen, eine bestimmte Stellung einzunehmen, sondern jede Organi fation muß nach den Verhältnissen ihres Landes die Frage regeln, da ein bestimmies Gesetz nicht überall anwendbar ist."

Da auch die Vertreter von Desterreich, Ungarn und Dänemark in der Aussprache sich dagegen wandten, entsprechend der Reso­lution schon jetzt den Industrieverbänden sich anzuschließen, so mußte dieser Stimmung Rechnung getragen werden, sollte nicht die Ver­schmelzung der Sekretariat zum Nachteil für die internationalen Landesorganisationen ausschlagen.

Regge fchlug daher am zweiten Tag der Konferenz eine Reso lution vor, die ohne Debatte nach kurzen Erklärungen einstimmig angenommen wurde. Die Resolution empfiehlt den Weg der einst­weiligen Kartellierung, bis auch die Mitgliedschaften für. Schaffung von nationalen Industrieverbänden gewonnen sind.

" Die Konferenz ist aber der festen Ueberzeugung, daß die Interessen der nationalen Kürschnerorganisationen im Internatio­nalen Bekleidungsarbeiter- Sekretariat nach Art. 3 und 4 des Requ lativs dieses Sefretariats ebenso und noch umfangreicher und wirk­famer gewahrt werden können wie im bisherigen Kürschner­Sekretariat. Die Konferenz stimmt daher dem Anschluß unferes Gefretariats an das Internationale Beklei dungsarbeiter Getretariat zum 1. Januar 1925

3 u."

Ein Schreiben des Allrussischen Verbandes der Bekleidungs­arbeiter, das den eventuellen Anschluß der Kürschner betraf, wurde durch lebergang zur Tagesordnung erledigt. Die Beiträge in Höhe von 20 Broz. eines durchschnittlichen Stundenlohnes pro Mitglied und Jahr gelten bis Ende dieses Jahres. Nach Erledigung der ge­schäftlichen Angelegenheiten wurde die letzte internationale Kürschner­tonferenz geschloffen.

Sattler -, Tapezierer und Portefeuiller- Verband, Abt. Jugend. Jeden Mittwoch Spielabend, Urbanspielplay. Freitag, den 8. Auguft, abends, 7 Uhr, im Gewerkschaftshaus, Saal 5, Borsammlung. Vortrag. Sonnabend, den 9. und Sonntag, den 10. August, Wanderung nach Hölzerner See". Meldungen zur Teilnahme bis Freitag, abends 4-6 Uhr, im Bureau. Treff­bunit Uhr Görlizer Bahnhof.

Berantwortlich für Politit: Ernst Reuter ; Wirtschaft: Artur Saternus; Gewerkschaftsbewegung Friedr. Egkorn; Feuilleton: K. H. Döscher; Lokales und Sonstiges: Friz Karstädt; Anzeigen: Th. Glocke; sämtlich in Berlin . Berlag: Borwärts"-Berlag G. m. b. H, Berlin . Drud: Borwärts"-Buchdruckerei und Berlagsanstalt Paul Ginger u. Co., Berlin SW. 68, Lindenstraße 3. Sierzu 1 Beilage.

Lest

,, Die Zupfmusik".

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