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Nr. 371 41. Jahrgang

des Vorwärts

Beilage des

Der erste elektrische Vorortzug.

Die heutige Probefahrt auf der Bernauer Strecke.

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Berlin Stettiner Bl

Heute morgen 10 Uhr verließ der erste elektrische Berhöfe schnell geräumt werden können, während die gewöhnlichen Vor­fuchszug auf der Strecke Berlin , Stettiner Bahnhof- Bernau den ortzüge mit einer Geschwindigkeit von höchstens 55 Kilometern Stettiner Vorortbahnhof. In genau 28 Minuten hatte er Bernau fahren, erreichen die elektrischen Züge bis zu 72 Kilometer in der Stunde. Besonders bemerkenswert ist das außerordentlich leichte erreicht. Der Fahrt wohnten neben Bertretern von Reichs- und Gewicht der Wagen, die darauf Anspruch erheben können, die leich­Rommunalbehörden die Vertreter der Presse bei testen der Welt zu sein, trotzdem sie aus Eisen gebaut sind. Das Ges wicht pro Platz beträgt 160 Kilogramm, während bei der Hochbahn das Gewicht etwa 220 Kilogramm beträgt. Die elektrische Aus. rüstung dieses Halbzuges" besteht augenblicklich aus vier Motoren von je 230 Pferdestärken Stundenleistung. Technisch interessant ist die Schaltvorrichtung, die ein gefahrlofes und sicheres Einschalten der Motoren automatisch ermöglicht. Die Wagen haben zunächst einen grauen Anstrich, der später durch hellere Farbe erfeßt werden soll, so grauen Anstrich, der später durch hellere Farbe ersetzt werden soll, so daß das Ganze wesentlich eleganter und freundlicher wirken wird. Als Fahrer wird fein vorgebildetes Personal benötigt.

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Die neue Linie, die zunächst zum Teil mit Dampf, zum Teil mit Elektrizität betrieben wird, wird erst im Herbst voll ausgenutzt wer­den können. Die Stromversorgung erfolgt von dem städtischen Glet­trizitätswerk Südufer am Bahnhof Butligstraße. Es wird Drehstrom von 30 000 Bolt geliefert, der in dem Umformerwerk Pankow auf die zwei anderen Nordstrecken nach Oranienburg und Tegel verteilt wird. Mittels Einanferumformer wird der hochgespannte Dreh strom in Gleichstrom von 800 Volt umgewandelt und einer soge­nannten dritten Schiene, die neben den Gleisen herläuft, zugeführt. Von dieser nehmen dann die Stromabnehmer der Triebwagen die Kraft auf. Es sind im ganzen drei Einankerumformer von je 2000 Kilowatt Leistung montiert. Im Umformerwert Röntgenthal find drei Umformer zu je 1000 Kilowatt aufgestellt. Bemerkenswert ist die geschmackvolle architektonische Form dieser Umformerwerke. Die sehr geschmackvoll ausgestatteten Fahrzeuge liefen bisher auf den Stadtbahnstrecken im Dampfbetrieb. Sie haben statt der Klapptüren Schiebetüren. Die Anzahl der Stehplätze ist wesentlich vergrößert, da die Wagen breiter als die gewöhnlichen Fahrzeuge sind. Der Hauptvorieil der elektrischen Zugbeförderung besteht darin, daß die Anfahrgeschwindigkeit fehr groß ist, so daß die Bahn

Drei- Mark- Geschenk für jeden neuen Berliner .

Für jedes neugeborene Berliner Kind wird seit bem 1. August d. J. als Geschent der Spartasse ein Gut schein über 3 m. verausgabt, der bei Anlegung eines Eparlaffen­buches für das Kind und Zuzahlung von mindestens 1 M. von jeder Spar- und Zweiglaffe eingelöst wird. Der Betrag von 3 M. bleibt bis zum bollendeten 14. Lebensjahre des Kindes gesperrt, außer bei früherem Wegzug von Berlin oder im Sterbefalle. Der Gutschein wird durch die Standesämter bei der Anmeldung der Geburt zusammen mit einem Gedenkblatt berab folgt. Diese äußerliche Aufmerksamkeit der Eparkasse wird ein erfolgverheißendes Mittel zur Anregung der Spartätigkeit der Be bölferung sein.

Der neue elektrische Zug enthält nur eine Wagentlasse, und zwar die dritte.

Die Strede Berlin- Hermsdorf fast voll fertiggestellt. Hier fehlen nur noch die nötigen Fahrzeuge, die in kürzester Zeit geliefert werden sollen. Die Oranien. burger Strede wird jetzt ebenfalls elektrisiert. Der Bau ist hier in vollem Gange. Zum Schluß möge noch darauf hingewiesen wer­den, daß sämtliche Berliner elektrischen Verkehrsunternehmungen mit der gleichen Spannung von 800 Volt arbeiten. R

mertstammern und von 12 Gemertschaften geladen. Für diese Ehrengäste und für die Presse ist die Rampe vor dem Schloß, die die Standbilder der Urania trägt, reserviert. Für die Bevölkerung bleibt der gesamte Raum frei, der sich von der Schloß trücke, also von den Linden aus gesehen, links befindet. Freier Zu­gang zu diesem Plaz ist von allen Brücken und Straßen, mit Aus nahme der Schloßbrüde und der Kaiser- Wilhelm- Brücke , die ab­gesperrt bleiben müssen.

Zahlung der Rundfunkgebühren.

In der letzten Zeit ist mehrfach die Nachricht durch die Bresse gegangen, daß die durch die Neuregelung des Rundfunts eingeführte monatliche Gebührenzahlung nicht durchgeführt werde, daß die Post­Die Verfaffungsfeier der Berliner Polizei. anstalten vielmehr Zahlung der Gebühren für ein Bierteljahr for derten. Demgegenüber wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß An der großen Verfassungsfeier der Berliner Polizei, die, wie die Rundfunkteilnehmer nur zur monatlichen Gebühren. wir bereits mitteilten, am Montag, den 11. August, vormittags 3ahlung verpflichtet sind. Eine Borausbezahlung für meh­pünktlich 10 Uhr im Lust garten unter Beteiligung von etwa rere Monate, und zwar dann möglichst für volle Vierteljahre, ist 7000 Mannschaften der Berliner Schußpolizei und ihrer Kapelle und natürlich zulässig und zur Verminderung der Verwaltungsarbeit fehr ber gesamten Beamten des Berliner Polizeipräsidiums stattfindet, erwünscht; es handelt sich aber dabei immer um eine freiwillige werden außer den Rednern, d. h. dem Reichspräsidenten handlung der Teilnehmer. Die Vorausbezahlung schüßt auch vor und dem Reichs tanzler, dem Preußischen Minister etwaigen Gebührenerhöhungen im Laufe der vorausbezahlten Zeit. Eine längere Bindung des Rundfunkteilnehmers zur Zahlung der präsidenten noch geladene Gäste in großer Zahl teilnehmen monatlichen Gebühren besteht nur für das erste Jahr. Nach Ab­Außer sämtlichen zurzeit in Berlin anwesenden preußischen Staats- lauf eines Jahres fann der Teilnehmer am Schluß jedes Monats ministern sind die Vertreter aller Reichs- und Staats- ausscheiden. In besonderen Fällen 3. B. für Anlagen zur öffent behörden, des Magistrats, der Handels. und Hand- lichen Vorführung in Badeorten usw., in denen ein Betrieb nur in

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einem Teile des Jahres in Frage kommt fann die Mindestbauer der Gebührenpflicht auf Antrag sogar auf ein halbes Jahr herab­gefegt werden.

Ein neuer schwerer Straßenbahnunfall.

Zwölf Personen verletzt.

In letzter Zeit haben sich die Straßenbahnunfälle wieder stark vermehrt und die Zahl der schweren Unglücksfälle ist durch den vor liegenden wieder um einen vermehrt worden, wobei nicht weniger als 12 Personen zum Teil schwer verlegt wurden. Die von der Bo­lizei und der Straßenbahn sofort angestellte Untersuchung mill zweifelsfrei ergeben haben, daß die Schuld an dem Unfall lediglich den Führer des Wagens trifft. Wie dem auch sei, es scheint nicht gut möglich, daß die sich ständig vergrößernde Unsicherheit auf der Straßenbahn weiter anhält, ohne daß durchgreifend etwas dagegen geschieht.

Am Dienstag abend gegen 7 Uhr fuhr ein Wagen der Linie 31, der einen Anhänger mit sich führte, gegen die bestehen. den Vorschriften in schnellem Tempo die Petersburger Straße nach bem Baltenplak entlang. An einer scharfen Kurve furz vor dem Baltenplah sprangen beide Wagen aus den Schienen und rollten über das Pflaster. Der Motorwagen prallte mit voller Wucht gegen die Bordschwelle, während der Anhänger sich quer zur Fahrtrichtung stellte und mit großer Bucht gegen den Bugwagen stieß. Ein am Rande des Bürgersteigs stehender Gas­fandelaber wurde umgeriffen, wobei glüdlicherweise die zahlreichen Passanten, die zur Zeit des Unfalles die in Frage kommende Stelle freuzten, mit dem Schrecken davontamen. Dagegen wurden die beiden Straßenbahnwagen zum Teil sehr start beschädigt. Die Glass fenster zersprangen und die umherfliegenden Glassplitter verlegten mehrere Personen ernstlich im Gesicht und an den Händen. Andere, Fahrgäste wurden von den Sigen und gegen die Seitenwände ges schleudert, so daß sie innere Quetschungen davontrugen. Insgesamt wurden 12 Personen, nämlich der Arbeiter Mar Hidstein, Frau Hildegard Destereich, die Angestellte Auguste Purz Frau Malchow , der Schüler Erich Ladewig, Hausdiener Fahren­holz, Bureauangestellte Frl. Anna Braunschweig, der Mechaniter Walter Heinide, Schlosser Wilhelm Fürst, Polizeiassistent Herbert Müller und der Stadtreisende Frih Doeppte verlegt, so daß fie ärzt­liche Hilfe in Anspruch nehmen mußten.

Die sofort von der Straßenbahn und der Polizei angestellte Untersuchung soll zweifelsfrei ergeben haben, daß die Schuld an dem Unfall lediglich den Fahrer trifft, der entgegen allen Betriebspor schriften die abschüffige Strede in einem unsinnigen Tempo befahren hat. Die Behauptung des Führers, die Bremse habe bersagt, stellte sich als unrichtig heraus, denn der in Frage kom mende Triebwagen war erst drei Tage vorher aus der Hauptwerk statt gekommen und war dort von den Beauftragten der Eisenbahn­verwaltung untersucht und abgenommen worden. Versuche, die heute früh mit dem Fahrzeug vorgenommen wurden, ergaben, daß die Bremsen ordnungsgemäß funktionieren. Auch die Behauptung, daß die Leitungsstange vom Draht abgesprungen sei, ist vollkommen unsinnig, da die Berliner Straßenbahnwagen die Stromzufuhr für die Betätigung der elektrischen Bremsen nicht brauchen. Bei Fahrten auf abschüssigem Gelände und beim Fahren mit abgestellter Stromzufuhr wirken vielmehr die Motoren des Triebwagens als Stromerzeuger und liefern die notwendige elektrische Energie zur Betätigung der Bremse. Ganz abgesehen schüssigen Strecke bei vorsichtigem Fahren den Zug zum Halten zu davon hätte ein Anziehen der Handbremse genügt, um auf der ab­bringen. Der Fahrer, der am Tage au zuvor dienstfrei gewesen war, ist bereits der Staatsanwaltschaft zur weiteren Untersuchung über. geben worden. es

Bolt und Zeit", unsere illustrierte Wochenschrift, liegt der heutigen Postauflage bei.

Höhere Milchpreise. Ab 9. Auguft gelten für den Bezirk der Kleinhändlers 31 Bfennig, ab Berliner Ruhstall 34 Pfennig, Stadt Berlin nachfolgende Preise: 1 Liter Vollmilch ab Laden des 1 Liter Magermilch 9 Pfennig.

Neue Verhaftung in der Haarmann- Affäre.

Beamte der Kriminaloberinspektion Hamburg brachten in Er. fahrung, daß in einer Wirtschaft der Neustadt sich ein junger Mann aufhalten solle, der sich anderen Personen gegenüber dahin aus­gelassen hatte, daß er die besten Beziehungen zu dem Massenmörder haarmann gehabt hätte. Die Beamten fonnten den Burschen, einen 17jährigen Hausdiener namens Bernd Möller, festnehmen. Möller hatte angegeben, daß er mit Haar­mann besonders viel in einer in Hannover gelegenen Wirtschaft ver. fehrt habe und Haarmenn junge Leute, die er auf dem hannover­fchen Bahnhof ansprach, zuführte. Möller wurde auf Veranlassung der hiesigen Kriminalpolizei durch einen hannoverschen Beamten noch Harmover übergeführt.

Baratyphus bei Lüneburg . In den Dörfern Ameling. hausen und Sottorf des Landkreises Lüneburg tritt der Bara­typhus so start auf, daß die Schulferien vorläufig bis zum 21 Auguſt verlängert werden müssen. Da täglich neue Erkrankungen vorkommen und namentlich Kinder davon betroffen werden, ist es fraglich, ob der Unterricht am 21. August wieder aufgenommen werden tann.

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