Haute Montag abend 7 Uhr demonstrieren im Zuft Für die Republik , für Völkerverständigung und Völkerversöhnung! Gegen Monarchismus, gegen Reaktion und Völkerverhehung!
Um einen würdigen Verlauf der Kundgebung zu erreichen, werden alle Demonstranten gebeten, den Anweisungen der Ordner strikte Folge zu leisten.
wenn er sich auch hundertmal als ein Mann ber Orbung bebennt. I den aufgestellt werden, stellt die Polizei ein Instrument bes
Unsere Berfassung ist uns heilig, weil wir auf ihr das stolze Haus eines freien Deutschlands aufbauen wollen. Den heimlichen und offenen Feinden der Republit rufen wir ein entschloffenes Halt zu. Bir dulden nicht mehr, daß in der Berwaltung die Gewalt, im Unterricht die Lüge und in der Justiz der Meuchelmord herrscht. Auch in Banern müßten wir zu flaren und sauberen Verhältnissen fommen." Mit einem begeistert aufgenommenen Hoch auf die ungeteilte deutsche Republik schloß die Rundgebung. Hierauf zogen die Abteilungen des Reidysbanners mit entrollten Fahnen, Trommelwirbel und Gelang in einzelnen Zügen in die Steht. Die Polizei machte feinerlei Schwierigteiten. Bon offiziellen Persönlichkeiten hat an der Verfassungsfeier lediglich ber erste Bürgermeister, Genosse Schmid, teilgenommen.
Nürnberg , 11. Auguft.( Eigener Drahtbericht.) Die Ber faffungsfeier in Nürnberg gestaltete sich zu einer wuchtigen Rundgebung für die Republif. Der größte Saal der Stadt, die Bestzu flein, um all den Menschen Zutritt zu gewähren. Ungefähr halle im Luitpoldhain, die rund 30 000 Berfonen faßt, mar 20 000 mußten deshalb auf der Festwiese Plaz nehmen, wo turne rische Vorführungen und musikalische Vorträge geboten wurden. Den Höhepunkt der Feier bildete die Aufstellung des Reichs banners Schwarz Rot- Gold var der Festhalle. Augsburg , 11. August.( Eigener Drahtbericht.) Unter großer Teilnahme der Arbeiterschaft und der übrigen republikanischen Schichten der Bevölkerung fand eine wuchtige Berfassungsfeier fiait, die ruhig verlaufen ist.
Ulm , 11. August.( Eigener Drahtbericht.) Das Reichs. banner Schwarz Rot Gold veranstaltete am Sonntag eine glänzende Berfaffungsfeier. Biele tausende nahmen an dem Fest
zug teil.
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Verfassungsfeier im Reichstag.
Zur Verfassungsfeier des Reiches ist der große Reichstagsjaal in der gleichen würdigen Weise wie im vorigen Jahre geschmüdt. Die schöne Einleitungsformet der Reichs nerfassung zu beiden Seiten des Reichsadlers an der Stirnwand, die Wappen der deutschen Länder ringsumher an der Galleriebrüftung Grünes Tannenreifig erfüllt die Luft mit Würze.
Auf dem Platz vor dem Reichstagsgebäude , an beffen beiben Fahneninaften wie auf den Reichstagstürmen die Fahne der deutschen Republik weht, steht eine Rompagnie Reichswehr mit Spielleuten und Kapelle am Flügel Benige Minuten bor 12 Uhr reißt ein Kommando de Wehrmänner der Republit zu fanumen, ein weiterer Ruf und die Gewehre fliegen in Barabe haltung. ochrufe braufen. Der Reichspräsident mit den Reichsministern, dem preußischen Ministerpräsidenten und dem Chef Der Heeresleitung erscheint. Raffeind und schmetternd fäfft Muste ein, das Deutschlandlied löst sich aus dem Schmettern und Schrillen. Der Reichspräsident und seine Begleiter schreiten an der Kompagnie
entlang
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Der Saal hat sich vollkommen gefüllt, die Bläge reichen nicht aus. Alles erhebt sich, als der Reichspräsident mit seinen Begleitern, tarunter dem Schöpfer der Reichsverfassung, Profeffor Hugo Preuß , in der Mittelloge erscheint und die Anwesenden durch Berbeugung begrüßt. Der Staats- und Domchor fingt in ergreifender Schönheit Johannes Brahms ' herrlichen Chor Wo ist ein so herrlich Bolt". Msbann beginnt Senator Petersen Hamburg die Festrede: Der 11. August ist ein Tag des Boltes. Er muß für uns ein Tag der Einkehr sein. Er hat das deutsche Volt münbig gefprochen von furchtbarster Not, die es sich nicht selbst gefchaffen hatte. Die Berfassung von Weimar ist ein eftes Belenntnis des deutschen Boffes, getragen von höchsteni Erkennen des sittlichen Gesetzes, das die Menschheit leiten muß. Die Verfassung von Weimar ist fein totes barres Gebilbe, fie mag ihre Mängel beften. Wir wollen barum, daß fie lebend bleibe, daß fie organifch entwidelt werde, daß ihr edelster Gehalt immer reiner und flarer zum Ausdrud tomme
Friedens dar.
Der Reichspräsident
betonte, baß es nicht das Vergnügen am Feftefeiern fei, fondern die Absicht, das Staatsbewußtsein bes Bolles zu heben und zu feftigen. Die Schutzpolizei hat sich im Bewußtsein ihrer Aufgabe ols starfste Stüße der preußischen Regierung er. wiefen. Was mit Hilfe der Polizei geschaffen ist, muß im Su fammenwirten aller staatserhaltenden Elemente erhalten und aus gebaut merben. Der Reichspräsident schloß mit den Worten: Lun Sie, so wie bisher, auch fünftig Ihre schwere staatspolitische Pflicht. Seien Sie ftets eine starte zuverlässige Schuhwehr der öffentlichen Ordnung und Sicherheit. Erfüllen Ste, wenn es sein muß, auch Ihre Pflicht gegen alle Angriffe auf den Etaat ober fein auf fefter Rechtsgrundlage aufgebautes Verfassungs. leben. Deutschland darf nicht durch Bhantasten und werben. Das, was mühsam nicht zuleht mit Ihrer Hilfe auf Fanatiker in Bürgerkrieg und Chaos gestoßen gerichtet, muß erhalten und befestigt werden. Unsere innerstaatliche Gesundung und außenpolitische Geltung ist nur zu sichern durch Zusammenschluß aller staatsbewußten Bürger zu hingebender, zäher Arbeit im Staate. Nur so fönnen wir unsere wirtschaftlichen und sozialen Röte im Innern überwinden, unseren großen nationalen, fulturellen und sozialen Aufgaben gerecht werden und unseren Platz in der Welt wieder erringen. In dieser Hoff nung entbiete ich Ihnen, meine Herren Offiziere und Wachtmeister der preußischen Schußpolizei, sowie den Beamten und Angestellten des Polizeipräsidiums den herzlichen Gruß des Deutschen Reiches , der deutschen Republit."
Reichsminister Deser dankte der Schupo im Namen der Reichsregierung für den Dienst am Baterland. Nach dem allges meinen Gesang des Deutschlandliedes und dem Hoch auf Baterland und Verfassung erfolgte der Aomarja) der uniformierten Bolizei in der Richtung des Neuen Marktes.
Die Feiern im Reich.
Breslau , 11. Auguft.( Eigener Drahtbericht.) Die Berfaffungs. feier wurde in Breslau zu einer muchtigen Waffenfundgebung, an der rund 100000 Republikaner teilnahmen. Un die AnSprachen auf dem Palaisplay und den Borbeimarsch der Kamerad schaften des Reichsbanners Schwarz Rot Gold von Breslau und Umgegend, wobei besonders start die Beteiligung der Jugend aufftel, schloß sich ein Aufmarsch der sozialdemokratischen Diftritte. Auch in den fleineren Orten Schlesiens zeigten die öffents lichen Rundgebungen, die das Reichsbanner als Verfassungsfeier veranstaltete, überall einen starten Zustrom zu Schwarz- Rot- Gold.
Görüih, 11. Auguft.( Eigener Drahtbericht.) Die vom Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold veranstaltete Verfassungsfeier mit Bannerweihe erfreute sich einer ungeheuren Beteiligung der Bevölkerung.
Halle, 11. Auguft.( Eigener Drahtbericht.) Sowohl am Sonnabenb wie am Sonntag verlief die Verfassungsfeier der republikanischen Organisationen in Halle unter allgemeiner Beteiligung von Laufenden gedienter republifanischer Kriegsteilnehmer und der übrigen Bevölkerung. Im Feftzuge zählte man eine Unmenge reorganisierte Kriegsteilnehmer. Es sprachen der preußische Minister. präsident Genoffe Braun und der ehemalige medlenburgische demokratische Minister Giofovich.
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Gartenlofale Berlins und der Umgebung Bolfsfeiern veranstaltet. Am Nachmittag hatte das Reichsbanner in 12 der größten Schon um 2 Uhr sammelten sich die Kamerad chaften an bestimmten Bentralpunkten und marschierten von hier, gefolgt von einem langen Troß der Frauen und Kinder unter den Klängen von Musikkapellen öftlichen Bezirke, Treptom- Baumschulenweg, Karlshor, und Tambourchors in die Lokale. Die Kameradschaften der Nieder- und Oberschöneweide und Adlershof - Faltenberg, traten um 23 Uhr am festlich geschmückten Bahnhofsplay in Niederschöne weide an. Am rechten Flügel eine Doppelgruppe mit den ver. schiedensten schwarzrotgoldenen Fahnen, stand die Kamerabschaft in fechs Gliedern aufmarschiert. Der Leiter des Bezirks, Genosse Lempert, fonnte in feiner Eröffnungsrede feststellen, daß der Bezirk die Ehre hätte, im Beisein offiziell beauftragter Vertreter der Behörden anzutreten. Ein wuchtiges Frei Heil" begrüßte ben BerMinisterpräsidenten a. D. Thüringens, den Genossen Frölich. Als treter des preußischen Ministeriums des Innern, Ministerialrat Bauknecht, den Bezirksbürgermeister Grunow und den erster Rebner erinnerte Ministerialrat Bauknecht daran, daß das alte Regime vor dem Kriege jeder Feier des Staatsgebankens in freiheit. lidher Form abhold gewesen wäre. Für das Volf taugten foldje Feiern nicht. Die neue Reichsverfassung, die freieste der Welt, läßt die Gemalt des Staates vom Bolte ausgehen, setzt dieses also zum Träger feiner Geschide selbst ein. Schon die Perfon des Staatsober. hauptes ist der Beweis dafür. Mit der Berfaffung ist das Haus geschaffen, das sich das deutsche Volt selbst wohnlich einrichten soll. wahren Freunde der Republif und ihrer Verfassung. Zu deren Schuh Das Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold" i bie Organisation aller geschaffen, wird es alle Angriffe gegen Berfassung und Republit abmehren. Bürgermeister Grunow begrüßte die Kameradschaft im Namen der Gemeindebehörbe des Bezirks und sagte jede Unterstügung zu. Genosse Frölich überbrachte fameradschaftliche Grüße der Thüringer und ihrer Parteiorganisation. Die gegenwärtigen Zustände im Lande Thüringen feien ein Beweis für die Notwendig teit des Zusammenhalts aller Freunde der republikanischen Staatsform. Brausend schollen die Hochs auf die Verfassung und die Republik über ben weiten Blah. Nach dem Gefang eines Arbeiterhors formierte fich der Festzug zum Abmarsch nach den Festlokalen. Den Fahnen der Republit und unseren roten Parteifahnen folgten Taufende fefttäglich gekleideter Demonstranten. Mit Genugtuung bemerkte man viele Teilnehmer an dem Festakt vor dem Bahnhof, als auch im Zuge selbst, die nach Kleidung und Aussehen nicht unmittelbar dem handschaffenden Bolte angehören. Der Staatsgedante der Republit marschiert. Die Verfassungsfeier dieses östlichen Ber liner Bezirks war die einzige Veranstaltung des Reichsbanners, die fich der Teilnahme von Vertretern der Behörden erfreute. Es fann symbolisch für die Auffaffung dieser Behörden gedeutet werden, daß fie fich für ihre Beteiligung die Arbeiterbezirfe des Industriegebietes an der Oberspree auswählten: Alle Macht soll vom Bolte ausgehen. Eine Rundfahrt.
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Aus der Gemeinsamkeit des Blutes find wir bann allen Gepublikanischer Fahnen und über 15000 im Reichsbanner teiligung ungewöhnlich start. Oft ist kein Bläßchen mehr frei und
alten zum Erok zur nationalen Einheit gelangt. Und in dieser Chunde darf ich den Deutschösterreichern zurufen: Einmal wird die Gemeinfamteit unferes Deutschtums erzwingen, daß es feine Grenze mehr zwischen uns gibt, daß wir ein einheitliches Ganzes find! ( Lebhafte Zustimmung.)
Der deutsche Boltsstaat ist fest begründet in der Bergangen heit. Für Schwarz- Rot- Gold haben unsere Bäter 1848 ihr Blut regossen. Wenn man Deutschland heute wieder Vertrauen in der Belt entgegenbringt, fo ist es das Berdienst der deutschen Republif und darum fordern wir, daß nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich zusammenschließt, was deutsch heißt, deutsch fühlt und deutsch ist. Es gibt keinen anderen Weg zu nationaler Freiheit und nationaler Straft als den durch die deutsche Republif, die geschaffen ist durch deutschen Billen, deutschen Geist und deutsches Gemein fchaftsgefühl. Möge sie ein Hort sein des Friedens und des Rechts. ( Begeisterter Beifall)
Biederum Chorgefang: Jh hebe mein Auge zu den Bergen. Dann spricht in Bertretung des Reichstanzlers, der Reichsminister des Innern Dr. Jarres.
Vizekanzler Jarres fchloß mit der Aufforderung ein Hoch auf das in der Republi? geeinte deutsche Bolt auszubringen. Die Versammlung erhob sich und stimmte begeistert in das Hoch ein.
Die Feier der Berliner Polizei.
Heute vormittag um 10 Uhr veranstaltete das Berliner PolizeiHeute vormittag um 10 Uhr veranstaltete das Berliner Bolizei. präsidium seine Berfassungsfeier im ustgarten auf dem Schloß pag für alle Angehörigen der Berliner Suspolizei, ber Kriminalpolizei und für die Beamten des Ver. waltungsdienste s. Gegen 7000 dienstfreie Polizeiangehörige nahmen vor der Terrasse des Schloffes Aufstellung. Die uniformier. ten Schußpolizisien mit der Front nach dem Schloß zu, die Polizei beamten in Zivil unmittelbar vor der Schloßterraffe.
Neben den in Berlin anwesenden Mitgliedern der Reichs, und Staatsregierung nahmen Vertreter des Magistrats, der Handelsund Handwerkskammern , des Algemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes und die Beauftragten anderer wirtschaftlicher Verbände an der Feier teil. Eine Abteilung des Reichsbanners Schmarz Sot Gold nahm an der Üferseite des Schloßplages Aufstellung. Bunft 10 Uhr erschienen der Reichspräsident in Begleitung bes preußischen Ministerpräsidenten 2raun, bes Innenminifters Severing, des Reichsverkehrsminifters Defer, Bolizeipräfi benten Rigter, dem Kommandeur der Schuspolizei Kaupisch und Oberbürgermeister Böh. Nach der Ouvertüre zu„ Ggmont" von Beethoven , gespielt non der Kapelle der Schuhpolizei, erfolgten die Ansprachen ber Regierungsnerireter. Zunächst nohm Minifter. präsident Braun das Wort Er gab dem Reichspräsidenten , der Reichsregierung und den Behörden die Versicherung ab, daß die Schuhpolize: freu zur Verfassung stehe. Entgegen allen Behauptungen, mögen sie aus innen- oder außenpolitischen Grün
republikanischen Barteien und der Regierung am Sonntag verzeichen eine große Standarte in den Farben der Republik und des Darmstadt , 11. Auguft.( Eigener Drahtbericht.) Die von den Im Auto des Reichsbanners Echwarz- Rot- Gold", das als Renn enftaltete Verfassungsfeier nahm einen eindrucksvollen Beriauf. An Bundes trägt, machen wir eine Rundfahrt durch die Festlokale. Beim ihr nahmen fämtliche Minister, der Oberbürgerfchönsten Wetter, das der Sommer unferer Feier der Republik geben meister von Darmstadt , die Stadtverwaltung und die tann, fmd die republiftreuen Bevölkerungstreise beisammen. Schon Spigen der Reichs- und Landesbehörden teil. Um 2 Uhr bewegte von weitem leuchten von den Lofaleingängen die schwarzrot. sich ein Feftzug, wie ihn Darmstadt nur selten gesehen hat, durch die goldenen Fahnen entgegen und geschmückte und geputzte Stadt. Etwa 20.000 Berfonen nahmen daran teil. Auf Menschen füllen ausnahmslos die weiten Gärten und Gäle bis auf Hundertschaften der Schußpolizei Aufstellung genommen. dem Marktplay, wo die eigentliche Feier vor sich ging, hatten dret den letzten Blah. Echte Boltsfeiern begeht das Bolf, das heute nicht gleichen Beit sprachen Bertreter der Sozialdemokratie, des Zen- frei durch selbstgemählte Staatsform und Verfassung. Ueberall Bur mehr Subjett, fondern Objekt der Geleggebung ist; ein freies Bolt, trums und der Demokraten. Nach den Ansprachen gab Staats- fpielen Mufitfapellen gute Musit, laffen Arbeitengejangvereine ihre präsident Genoffe frich das Zeichen zum feierlichen Hilfen der Weifen erklingen. Die Fahnen der Republit fchmüden MufiťReichsflagge schwarzrotgold. Ein Arbeiter, ein Student, ein Balizei- pavillons, Tanzfäle, Gärten, Bäume, ja jeden Tisch. Die Kinder offizier und ein Reichsbannermann hißten fie gemeinsam. haben Bänder in den Farben schwarzrotgold im Haar, fie tragen Rinderfähnchen mit dem Reichsadier in den Händen. Heute sind sie aus der freien Entschließung ihrer Eltern und ihrer ſelbſt hier. Heute tommandiert ihnen fe.n Schuikollegium das heil dir im Sieger. frang", heute werben sie mit dem Staatsgebanten der Republ. und ihrer Einrichtungen befannt gemacht. In allen Lotalen ist die Bean den Kaffeetüchen brängen fich die Frauen. Die Männer sigen tung, diskutieren über Staatsform und Staatsrecht; alte Erinne bei ihren Erfrischungen und diskutieren den 3med der Veranstal rungen aus der Zeit der Wahlrechtsfämpfe vor dem Kriege werdet ausgetauscht und hier und da hört man ein fräftiges Wort über diejenigen, die nicht einsehen wollten, daß dem Bolk zu geben ist. mas ihm gehört. In den Arbeiterbezirfen des Ostens und Nordens, in Lichtenberg , Bantom und auf dem Wedding sind die größten Lotale überfüllt. Im Lindnerschen Garbenrestaurant in Bantow ift die gesamte Mufiftapelle Mitglied im Reichsbanner. Sie fpielten in der Uniform des Bundes, in Windjacke und blauer Müze mit der Reichsablertotarde. Dasselbe sahen wir in Lichter felde . Hier in den westlichen Vororten, in der Domäne, dem Barabies der Hafenfreuzier feiert die Republit ihr geft, für manchen ber alten Staatsbeamten, de hier thr von der verhaßten Republit bezogenes Ruhegehalt verzehren, ein unfaßlicher Gedante. fait symbolisch, daß in unmutelbarer Nähe der ehemaligen Kadettenanstait, dieser Dr: Juranstalt Ludendorffichen Feldwebeigeistes, eine Riefenanzahl freter Männer und Frauen dem republikanischen Gebanken huldigen. In Wilmersdorf , Steglig. 3ehlen. dorf ist die Teilnahme gutbürgerlicher Bevölkerungsfreije unvers fennbar. Das ist ein Geminn für die Republit und für die OrgaSteffin, 11. Auguft.( Eigener Drahtbericht.) Die Bernisation des Reichsbanners. Die Anhänger der rechtsgerichteten faffungsfeier des Reichsbanners Schwarz- Rot. Butschorganisationen der Hafentreuz- und Stahlhelm. Gold gestaltete fich zu einer machtvollen republikanischen Rund- bünde leisteten sich in Zehlendorf eine besondere Demonstration gebung. Am Sonnabendabend wurden im Beisein einer vieltaufend föpfigen Menschenmenge die 13 undesfahnen der einzelnen rede. Ein großer Chor der vereinigten Arbeiterfänger, die Kapelle Stettiner Reviere geweiht. Bastor Schmidt. Massow hielt die Weihe der Schuhspolizei und die Spielleute der Bommerensdorfer Turner. fchaft nahmen an der Feier teil. Nach dem Weiheaft zogen die Fest teilnehmer von der Hafenterraffe in einem impofanten Fadelzug durch die Strahen der Stadt nach dem Blücherplay, wo fich Der Zug nach dem Zapfenftreich auflöfte.
Hannover , 11. Auguft.( Eigener Drahtbericht.) Die Verfassungs feier des Reichsbanners Schwarz Rot Gold nahm einen überaus glänzendan Berlauf. Der Feftzug umfaßte mehr als 30000 Leilnehmer. Ginen vorzüglichen Eindruck machten die 12 Bannergruppen, bie 12 500 Mann start, in den letzten vier Bochen geradezu aus dem Boden gestampft wurden.
Königsberg , 11. Auguft.( Eigener Drahtbericht.) Bei ftrömen. dem Negen versammelten sich am Sonntag früh auf dem Jahrmarttplaz bie Angehörigen des Reichsbanners Schwarz Rot old und der übrigen demokratisch- republikanischen Organisationen. Bei langsam verebbendem Regen bewagte sich der über einen ilometer lange Zug mit zahlreichen schwarz- rot- goldenen Fahnen durch die von vielen Tausenden eingefäumten Straßen nach dem Walter- Simon- Blag. Dort sprachen fünf Redner zu der Menge über die Bedeutung der Republik und der Berfaffung für das deutsche Bolk.
Dommern.
durch die Straßen statt. Um 9½ Uhr wurde an den Gräbern der im Am Sonntag morgen von 6 bis 7 Uhr fand ein Bed umzug Kapp- Butsch für die Republik Gefallenen ein Kranz mit schwarz- rotgoldener Gayleife niedergelegt. Um 11 Uhr sammelten sich die Fest teilnehmer zu einem limzuge, an dem eiwa 10 000 Menschen, darunter zahlreiche Deputationen mit über 100 Fahnen aus der
Provinz, teilnahmen.
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Elberfeld - Barmen, 11. Auguft.( Eigener Drahtbericht.) Die hier am 26. Juli gegründete Ortsgruppe des Reichsbanners Schwarz- Rot- Gold trat am 10. Auguft zum ersten Male auf die öffentliche Bühne, und zwar mit durchschlagendem Erfolg. Der unter Borantritt der Uniformierten des Reichsbanners und unter Mitwirtung von zwei Rapellen und zwei Tambourkorps sich vormittags pen Barmen nach Elberfeld bewegende Zug, in dem zirka 30 Fahnenabteilungen des Reichsbanners fchwarz- rot- goldene Fahnen mit sich führten, machte einen imposanten Einbrud. Auf allen Straßen, durch die sich der Zug bewegte, bildeten Tausende Spalier, und fein Fenster war unbejezt.
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gegen die Republit reunde. Sie hatten sich am Rinnst ein neben. eronderstehend postiert und gaben in ihrer Weise ihrem Abscheu zudrehten. Einige fräftige Zurechtweisungen genügien, um diefe Ausdrud, indem sie dem vorbeiziehenden Festzug ihre Hinterseite Bertreter von Stand und Bildung zu vertreiben. In Imersdorf und Charlottenburg erlaubten sich die Kommunisten im Berein mit Hafentreuglern Anpöblungen der Feftzüge. Anerkannt muß werden, daß überall die Schuhpolizei zur Abwehr dieser Belästigungen rüd fichtslos einschr.tt. Biele Häufer und Billen in den westlichen B Dorf- Mitte, hatte fiber bie ganze Höhe feiner Front ein schwarzrot orien tragen reichen Fahnenschmud. Ein Haus am Bahnhof Behlen goldenes Banner gehängt. Jm Restaurant Walbesruly wurde eine furze Ansprache des Gauleders nom Reichsbanner, Koch, stürmisch begrüßt. In allen Lofalen wurden bei eintretender Dunkelheit Fadelzüge veranstaltet; auf dem Spandauer Bod brannte ein großes Feuerwert zur Berherrlichung der Republik und des Reichsbanners. Die Feftreder wiesen in ihren Ansprachen auf die Bedeutung des Tages hin und Leßen die Reden in ein Hoch auf die Republic und bie Staatsverfaffung austlingen, bas überall mit stärtster Begeiste rung aufgenommen wurde.
des Reichsbanners Schwarz- Rot- Gold den Beweis geliefert, daß es Mit diesen Maffendemonstrationen hat die junge Organisation ene machtvolle Organisation zum Schuße der Republit ift.