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Arbeiter- Sport
Englische Arbeitersportler in Kiel .
Cin beredtes Zeugnis für die verpflichtende und völkerverbins dende Macht der sozialistischen Idee, ein Ereignis von politischer und in eiter Linie erst von sportlicher Bedeutsamkeit, bildete der erste Bajuch, den die britische Fußballmannschaft des Arbeitersportbundes" The Clarion" den deutschen Genossen in den drei Hanſeſtädten und in Kiel abstattete. Bei den vielen Laufenden, die am Kieler Bahnhof die englischen Gäste erwarteten und an den Straßen Spalier bildeten, die dann Blumen warfen und Willfemmengrüße aus den Fenstern herabsandten, schien nur das eine Bedürfnis nach Anfnüpfung zerrissener Bande und nach friedlichem Einvernehmen als ganz elementares Gefühl vorzuherrschen. Deshalb gestaltete sich der Empfang der britischen Genossen zu einer impofanten Feier.
In langem Festzug, begleitet von Abordnungen aller Arbeitersportvereine, mit Musik und unter Absingung von Volksliedern, wurden die„ Clarion"-Leute zum Gewerkschaftshaus geleitet, in deffen großem, bis auf den letzten Play befezien Saal ein Begrüßungsabend ftatifand, wo die erglifchen Gäste von Bertretern der Stadt, der Gewerkschaften, der sportlichen Organisationen willkom men geheißen wurden. Der Arbeiter- Turn- und Sportbund hatte zu dieser Begrüßung seinen Bundesvorstand Koppisch aus Leipzig entfandt. Die Reden, welche da gehalten wurden, sie enthielten feine lauten Beteuerungen, waren nicht ausgeziert mit Phrasen und Flostein, fondern famen aus der tiefften Ueberzeugung, aus dem Willen zu friedlichem Ausgleich und zu brüderlichem Ein vernehmen. Bon solcher Gesinnung durchströmt waren die Worte des Oberfefretärs des„ Clarion", Tom Groom, der sichtlich be= wegt, ergriffen und überrascht von dem ungeahnt impofanten Empfang in Lübeck und in Kiel feinem Dante hinzufügte, daß der letzte 3wed der Deutschlandreise seiner Landsleute nicht das Fußballspielen sei, sondern die Absicht, alle Mißverständnisse, Vorurteile und Spannungen auszugleichen, welche bas brüderliche Einvernehmen der Völker bisher flörten. Als Avant- Garde" für den fünftigen Als„ Avant- Garde" für den fünftigen Frieden, für den Aufbau einer erneuerten Welt im Sinne des Sozialismus betrachten sich diese Arbeiter, für die das Fußballspiel nur Mittel der Annäherung und Fühlungnahme ist. Im Sinne ihres Verbandsnamens( Clarion heißt: Aufklärer, Lichtbringer) hält diese neue englische Generation nicht mehr die lodernde Brandfacel der Zerstörung in ihren Händen, sondern die leuchtende und mild wärmende Fackel der Aufklärung. Wie wenig dies alles nur Programm und gute Absicht ist, sondern unmittelbare Berwirklichung der fozialistischen Idee, das zeigten Haltung und Auftreten der frischen, fympahischen, einfachen und herzhaft fröhlichen englischen Genossen; wie schnell der Kontakt mit den deutschen Freunden hergestellt war, as erkannte man an der fröhlichen Stimmung bei dem gefelligen Beifammensein, das den Empfangsabend beschloß. Große Freude hatten die Engländer, außer an den turnerischen und musikalischen Darbietungen, besonders an den Volkstänzen und rhythmischen Spielen.
Das Fußballmettspiel zwischen dem Kieler ArbeiterFußballklub Bittoria" v. 1909 und den„ Clarion"-Leuten endete
mit einem Siege von 6: 0 der Engländer, die auf Grund ihres fein ausgewogenen Kombinationsspiels den Deutschen technisch weit überlegen waren, dennoch aber die Qualität und die unerwartet quie Form des Rieler Spiels unumwunden zugaben. Die„ Bittoria"= Leute haben die Straft- und Feuerprobe qut bestanten und lieferten ein Spiel von bedeutender Ranghöhe. Den Abend beschloß ein ge= selliges Beisammenfein, wo im wechselseitigen Gedankenaustausch rielerlei Beziehungen angeknüpft wurden und selbst dort, wo die forachliche Verständigung schwierig war, da besagte ein fräftiger Händedrud und ein aufrichtiger Blid von Mensch zu Mensch mehr als Worte auszudrüden vermögen. Und in diefer Stärkung der internationalen Beziehungen, in dieser Befestigung der Solidarität liegt der unvergleichliche Wert der internationalen Sportbewegung liegt der unvergleichliche Wert der internationalen Sportbewegung
und ihrer Verbände.
Viele Arbeitersportler haben jedoch aus dieser Tatsache fehlgehende Konsequenzen gezogen.
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Die Arbeit der Behörden im Interesse der Jugendpflege wie des Sports ist durchaus nicht einheitlich und geschlossen, sondern sie ist vielmehr verschieden, je nachdem es dieser oder jener Kreis von Sportlern und Jugendbeweglern verstanden hat, sich einen gewissen Einfluß auf die Arbeiten der Behörden zu verschaffen. Hier wird zweifellos oft gute Arbeit geleistet, da es den einzelnen Bezirksamtern in Berlin pielfach möglich war, durch die Dezentralisation der gesamten jugendpflegerischen Arbeit zu der auch die Pflege der Leibesübungen gehört dieser Arbeit einen bestimmten Stempel aufzudrücken. Das war jedoch nur möglich, indem zum Teil von voraussehenden Stadtvätern gute Kräfte mit der Arbeit betraut wurden oder aber, indem die Jugend selbst zur tatkräftigen Mitarbeit schritt. Hierin hat es- wie schon betont- gerade die bürgerliche Bewegung vorzüglich verstanden, sich Einfluß zu verschaffen. Die Arbeiterbewegung fönnte daraus viel lernen, wenn ihr nicht hin und wieder durch betrübliche Vorgänge in den eigenen Reihen die Blicke verschleiert würden. Die Arbeiterklasse hat bisher auch in der sportlichen Betätigung jene große Linie vernissen laffen, die geeignet ist, alle Kräfte auch öffentliche in den Dienst der eigenen Sache zu stellen, ohne die Selbständigkeit und Eigenart der Arbeitersport bewegung zu belasten. Es herrscht, hier zu oft noch das falsche MBtrouen, das eine bürgerliche Beeinflussung bei irgendwelcher 3ufammenarbeit mit den Jugendämtern und ähnlichen Institutionen befürchtet. Gewiß mag dieses Mißtrauen eine gewiffe Berechtigung haben, sofern die Arbeit der einzelnen Behörden typisch bürgerlichen Geift aimet; gewiß hat auch der Beschluß seine Berechtigung, der eine gemeinsame Arbeit mit bürgerlichen Organisationen ablehnt. Dennoch darf der Gesichtspuntt nicht unbeachtet bleiben, daß in bestimmten Fällen durch tatfräftige Mitarbeit die Arbeit der Behörden evtl. ein ganz bedeutend verändertes Bd zeigt. Durch die besendere Pflege, die dem Sport und der Jugendarbeit in letzter Zeit durch die Behörden zuteil wird wie fernerhin durch die Gründung Don besonderen Ortsausschüssen für Jugendpflege und Leibes übungen, in denen fämtliche anerkannten Jugend- und Sportverbände Sit und Stimme haben, ist insbesondere auch der Sport- und Jugendbewegung der Arbeiterklaffe die Aufgabe erwachsen, für eine fortschrittliche Gestaltung des Sports und der Jugendpflege einzutreten. Gerade durch die Mitarbeit in den Drisausschüssen wird es oft möglich sein, den Beranstaltungen der Jugendämter ein Gesicht zu geben, das den Bestrebungen der Arbeiterschaft nahe fommt, da den Ortsausschüssen ein ausschlaggebender Einfluß zuerkannt wird. Auch die Mittel zur Unterstügung Jugendpflege und Leibes übungen wurden bisher von den Arbeiterorganisationen viel zu wenig ausgenutzt. Hier würde auch der Kartellverband einseitige politische Demonstrationen zu unterstüßen ein seinem Aufgabenkreis bedeutend näherliegendes Tätigkeitsfeld finden.
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anstatt
deutschen Arbeiter Turn- und Sportfestes folgenden Aus Bielefeld erhalten wir anläglich des 1. Nordwest Bericht:
Am Sonnabend, den 9. Auguft, herrschte allenthalben regftes sportliches Leben. Auf dem Festplay in Quelle gaben sich Turner und Turnerinnen sowie Sportler ein Stelldichein, um auf grünem Rajen ihre Kräfte zu messen. Wirklich gute Einzel- und auch Ge famtleistungen der Mannschaften wurden gezeigt. Auf allen Gebieten der Körperkultur zeigte es fich, daß die Arbeiterschaft es versteht, sich diese Gebiete zu erschließen und zunuze zu machen. Der Wettergott hatte ein Einsehen. Lachende Sonne lag bereits in den Bormittagsstunden über den Plätzen. Siegeswille und Zuversicht die Waffen auf dem Kesselbrint und vor der Sparenburg leuchtete aus den Augen der Menschen. Der Nachmittag führte Massen zusammen. Die Fahnendemonstration wollten sich alle ansehen und dabei sein. Ein nie zu vergeffender Anblick. Stolz wehten die Fahnen von etwa 200 Vereinen im Sonnenlicht, getragen und begleitet von fräftigen Gestalten. Ein großes Trommlerforps führte. Auf der Sparenburg felbst erfolgte die eigentliche Fest. eröffnung. Das Trommlerforps brachte zum Vortrag unseren Bundesmarsch. Ihm folgten Darbietungen des Orchesters und der Arbeiterfänger. Stadtrat Binder entbot den Willkommensgruß der Stadt Bielefeld und der Vertreter des Regierungspräsidenten von Minden den der Regierung. Genoffe Sored übermittelte die Wünsche der Arbeiterschaft Bielefelds. Dann ging der Zug zur Stadt, um dort noch einmal vie Stärte unserer Gegenfationen zu Dolumentieren. Die Festeröffnungsvorsteliung im tabttheater, an der die Bundesschule Leipzig sowie die Bundeszweigschulen Hannover und Bremen und Abteilung Oft" Bielefeld beteiligt waren, zeigte den Bereinen neue Wege. Ausgerüstet mit neuen Weisungen werden sicherlich die Vereinsvertreter diese Stätte wirklich fünstlerisch- törperlichen Wirkens verlassen haben. Aber auch in der näheren und weiteren Umgebung Bielefelds wurde den Freunden des Sports Gelegenheit geboten, Gutes au erschauen. Die Fußballer führten etwa 25 Spiele durch, um so für ihre Ideen zu werben.
Am Donnerstag spielen die„ Clarion"-Leute in Bremen und beenden ihre Rundreise in Hamburg . Nur zu gern wären sie den vielen Einladungen gefolgt, die ihnen aus allen Teilen des Reiches zugingen, aber die meisten von ihnen sind nur für furze Reit von der Arbeit abfömmlich. Die Mannschaft, weldye in Lübed übrigens mit 3: 0 fiegte, feizt sich zufammen aus den Glitespielern der Städte London , Greenwich , Lancashire , Manchester und Chester. Eine rein sozialistische Sport- Organisation wie den„ Clarion", her jekt fchon über 25 englische Städte verbreitet ist und ausschließ lich Arbeiter zu Mitgliedern hat, gibt es in England erst seit kurzer Reit. Wohl gab es dort zahlreiche Arbeiter- Sportklubs. aber ohne Klaffenabforderung und direkte Fühlung mit Gewerffchaften oder Barteien. Diese Bereine waren politis neutral. Mit Bewunde. rung spricht Tom Groom von den deutschen Arbeiter- Sportorgani fationen, denen man bisher in England nichts Aehnliches an die Seite stellen tonnte. Erst der" Clarion" hat die Bedeutung des Sports und der internationalen Berbände für die Belebung und eftigung der sozialistischen Gesinnung erfannt und betrachtet den Sport als Mittel zur Heranbildung tüchtiger, wohlgeratener. gefunder und gestählter Klassenfämpfer und des weiteren: als Mittel zur Fühlungnahme mit den Genossen der Länder auf dem Festland. Buch für die Stärkung ter fozialistischen Idee und die Beförderung brüderlichen Ausgleichs, für eine Bolitik brüderlicher Verständigung setzen die Engländer große Hoffnungen auf die internationale Arbeiter olympiade, die im nächsten Sahre in Frankfurt a. M. abgehalten werden soll, denn alle dorthin entsandten Abord- Den Abschluß der Werbewoche bidet das Kartellsportfest. Um rungen, auch fie mükten eine ebensolche Avantgarde", ein folcher 12 Uhr versammelten sich eine lustige Schar von Teilnehmern auf Bortrupp für den Bölferfrieden und die Welterneuerung fein, wie dem Turnplaß und an der Friedrichsfelder Kirche. In zwei ftatt die waderen„ Clarion"-Leute, welche durch ihr sympathisches Auflichen Festzügen ging dann der Sportlerfestzug, zum Enifehen der treten Vertrauen, Hoffnung und Zuversicht in allen wecken, die ihnen bürgerlichen Spießbürger, durch die Hauptstraßen nach dem Lichen begegnet find. bet ger Stadion.
Schr.
Arbeitersport und behördliche Jugendpflege. Seit Jahren haben sich schon die verschiedensten Kreise des Eports, der Leibesübungen und der Jugendpflege angenommen. Auch ter Arbeitersport hat sich zu einem bedeutsamen Umfang entwickelt. Dennoch fehlt es manchmal an dem richtigen Zusammenhalt. Manches geht nebenher, unbeachtet von den in Frage kommenden Kreifen. Seitdem auch die Behörden sich der Pflege der Leibesübungen zugewandt haben, ist wiederum eine Grundlage geschaffen, auf der scheinbar der Sport in neutrale Bahnen geleitet wird. Der klassenbewußte Arbeitersportler weiß nun zwar, daß es eine vollkommen neutrale Betätigung des Sports nicht gibt; er weiß, daß weite Streife gerade der bürgerlichen Sport- und Jugendbewegung verstehen, statt. liche und kommunale Mittel ihren Zwecken dienstbar zu machen.
Kartellsportfest in Lichtenberg.
Die Eröffnung des Sportfestes übernahmen die Radfahrer durch einige gut gelungene Reigen. Die Leichtathleten zeigten ihr Können, ebenfalls die Turner mit ihren neuen Freiübungen und Geräte turnen. Die Schwerathleten propagandierten auch für ihren Sport im Ringen, Bogen und Heben. Zu bedauern ist, daß kein Schwimmbassin vorhanden ist, um den Schwimmern Gelegenheit zu geben, auch ihre Kunit zu zeigen. Den Schluß des Tages bildete ein Fuß ballspiel Hertha Britannia mit 3: 1, Salbzeit 2: 0. Die Rommuniften fahen sich auch hier wieder verpflichtet, für die Aufflärung der Masse Sorge zu tragen, indem sie Broschüren und Beitungen, ohne Einverständnis des Kartells oder Stadionverwaltung, verkauften.
Resultate:
1,52.
Olympische Staffel: 2 auf B : 1. Lichtenberg II 4,11, 2. Sparta II 4,15, 3. Lichtenberg III 4,16. auf A: 1. Lichtenberg 4,30, 2. Sparta I 4,49, 3. Lichtenberg , 1. Fußballabteilung 4,22.
Frauen. 100 Meter: 1. Kluckas, Lichtenberg , 13,8, 2. Wegner, Lichtenberg , 14, 3. Brigel, Biesdorf , 15. Angelwerfen: 1. Bauer, Lichtenberg . 12,23 Meter, 2. Klucas, Lichtenberg , 11,47, 3. Quese, fentberg III 11,27. Hochsprung: 1. Rludas, Bauer, Lichtenberg . und 1. Lichtenberg 59,
Bonnelt, Raulsdorf 1.25 Meter, 4X100 Meter:
2. Biesdorf 25 Meter zurück. Jugend 08-09. 100 Meter: 1. Bilmann, Kaulsdorf , 14,4. 2. Ocht Beit fprang:
schläger, Kaufsdorf 14,6, 3. Gräfer, Raulsdorf 14,8.
4,15.
1. Haafe, Sparta , 4,00, 2. Krüger. Sparta , 4,85, 3. Rofenfeld, Lichtenberg , Rugelstoßen: 1. Pittmann, Kaulsdorf 8,55, 2. Dehlschläger, Raulsdorf 7,19, 3. Gräfer, Kaulsdorf , 6,62. 06-07: 100 eter: Mahlsdorf , 13.8.
1. Kairies, Lichtenberg 12.2, 2. Hohe, Kaulsdorf , Handbr. zur., 3. Dietrich,
Weitsprung: 1. Kairies, Lichtenberg, 5,63 Meter, 2. Gohr 5,45 Meter, 3. Raeschke, Wahlsdorf, 4,90 Meter. ugelstoßen:
8,65.
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1. Kairies, Lichtenberg , 10,79, 2. Gohr. Kaulsdorf , 10,17. 3. Sartung, Sparta , Schweden staffel: 1. Lichtenberg, 1. Fußballabteilung 2,20, 2. Sparta I 2,30, 3. Eparta II 2,33. Aeltere Sportier. 100 Meter. 1. Murras, Sparta , 13. 2. Bogel , Saulsdorf, Handbreite zurüd. 3. Bendt, Sparta , 14.8. 23eitfprung.
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1. Vogel, Raulsdorf, 5,09 m. 2. Wendt, Sparta , 4,71 m. 3. Murras, Sparta , 4,66 m. 4 mal 100. 1. Gparta I 52. 2. Mahlsdorf 56,8. 3. Sporta 58,8. Das Fußballspiel Hertha- Britannia endete nach mechfelvollem Spiel 3: 1( 2: 0).
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Vom Freien Keglerbund.
Bon einem Mitglied des Freien Reglerbundes wird uns folgendes geschrieben:„ Der Spaltpilz der KPD. hat sich nun auch bei den Reglern eingefchlichen, Gelegenheit dazu gab der Vorsitzende des Bundes Herrmann Köhler dadurch, daß er hinter dem Rücken der Bundesmitglieder mit Sachsen , Braunschweig und anderen Städen Berbindungen anknüpfte. Der Bertreter von Braunschweig verlangte, daß, wenn der neue Bund sich über ganz Deutschland ausbreite, alle Mitglieder das Mitgliedsbuch der KPD. haven müßten. Unsere langerprobten Mitglieder, die unbedingt auf dem Boden der Republik stehen, mertten sofort, wohin die Reise gehen sollte. Die Bezirke Norden und Often erhoben sofort gegen den Zufammenschluß mit Sachsen und Braunschweig Protest. In der Generalversammlung vom 28. Juli ließ es der Vorsitzende Köhler zu, daß Abstimmungen stattfanden, die statutengemäß gar nicht zulässig waren, da die vorgeschriebene Anzahl Mitglieder in der Generalversammlung nicht anwesend war. Bei der Berlesung der Anwesenheitsliste ging man so weit, daß ein Bertreter angab, sein Klub habe 13 Mitglieder und 13 feien auch anwesend. Tatsächlich besteht der Klub nur aus 11 Mitgliedern und waren nur 3 anwesend. Bezeich nend für den Vorstand war die Kaffenführung, von dem Kaffenbestand hat der Vorstand 700 m, an den Kassierer verborgt. Alle Mitglieder, die auf dem Boden der Republik stehen, werden ersucht, fest zu dem Freien Keglerbund zu halten und sich nicht von den tommunistischen Drahtziehern unterfriegen zu lassen. Der Bund hat innerhalb von zwei Jahren die stattliche Anzahl von zirka 90 Klubs in Berlin . Dabei ist von dem Borsigenden H. Köhler viel Arbeit geleistet worden, was auch allseitig anerkannt wird. Gerade darum erregt es aufrichtige Berwunderung, daß Köhler jetzt einen solchen Weg geht."
Verbandstag der Arbeiter- Athleten.
Bom 27. bis 29. Juli fand im Arbeiter- Bildungsheim zu Raffel der von 22 Kreifen mit 70 Delegierten befchidte Bun= destag des Arbeiter- Athletenbundes statt. Die Ers öffnung erfolgte am Borabend mit Bogrüßungsreden des VorArbeiter- Radfahrerbund, von den Naturfreunden und vom öster standes und der Gäste vom Arbeiter- Turn- und Sportbund , vom reichischen Arbeiter- Athletenbund. Nach Erledigung des geschäftlichen Teiles hatte die Raffeler Ortsgruppe des Bundes einen Sportlichen Abend arrangiert, an dem Darbietungen der Arbeiter- Sänger mit sportlichen Aufführungen der Athleten abwechselten. Der fol gende Tag brachte die Gefchäftsberichte. Die Mitgliederzahl ist im fortwährenden Steigen begriffen. Es waren Neugründungen von 5 Kreisen erforderlich, von denen der 20. Kreis mur öfterveichische Vereine umfaßt. Für die schweizerischen Bereine soll auch ein felbständiger Kreis gebildet werden. Am 1. Juli zählte Lor Bund in 22 Kreisen 1129 Vereine mit 55104 zahunterstützungstaffe und Bundesgeschäft für alle sportlichen Bedarfs lenden Mitgliedern. Er hat eigene Berbandszeitung, Unfallartitel. Mit Hilfe der Tagespreffe und der Sportfartelle foll eine lebhafte Werbetätigkeit einfeßen, um die Vereine im bürgerlichen Lager zum Ueberfritt zu bewegen. Der Forderung der Oppofition, Verbindungen mit der russischen roten Sportinternationale anzustreben, stand eine Ent schließung des Vorstandes entgegen, die die sozialistische Grundlage des Bundes befräftigt, eine parteipolitische Einstellung zugunsten fämtlicher Richtungen aber entschieden ablehnt. Diese Entschließung wurde mit großer Mehrheit angenommen. Der zweite Tag brachte nach dem Referat des Obmanns der technischen Kommission eine rein fachtedynifche Debatte. Zur Ermittlung der besten Mannschaften in allen schwerathletischen lebungsarten sind im Bereiche des Bundes vier Gruppen geschaffen. Diefe Gruppenmeister fämpfen im SepDer tember die Bundesmeisterschaften in Mannheim aus. Bundessportwart für Leichtathletik und für Boren wurde neu gewählt.
Anstatt einer Vereinigung mit dem Arbeiter- Turn- und Sport bund , wurde die Schaffung eines allgemeinen Arbeiter- Sportbundes angeregt, der alle Arbeiter- Sportverbände umfassen soll. Der engere Borstand bleibt in Magdeburg , Nord- und Süddeutschland stellt je zwei weitere Vorstandsmitglieder. Der Ausschuß bleibt in Berlin .
Stredenschwimmer!
Alljährlich im Monat Auguft hält die Berliner SchwimmUnion 1913 thr Stredenschwimmen ab. Auch im diesem Jahre hat sich eine stattliche Schwimmerschar dem Starter gestellt, um ihre Kräfte im friedlichen Wettkampf zu meffen. Bei schönem, flarem Wetter wurden zuerst die Kinder, Jugendlichen und Frauch auf die zirka 2500 Meter lange Reise gefchickt. Später starteten die B und A- Klassen der Männer. Eine große Menschenmenge hat sich am Start an der Langen Brüde in Köpenick eingefunden. Das intereffante Rennen wurde von vielen Wassersportlern verfolgt. Es wurde recht gutes Schwimmen gezeigt und hat zur Propaganda für die Arbeitersportbewegung beigetragen. Ein Wasserballspiel Union II gegen Borwärts Oberschöne weide am Ziel in Freibad Adlershof bildete den Abschluß des Streckenschwimmens. mögen sich die zahlreichen Zuschauer nun endlich bewußt werden, daß fie Sport in den Arbeitervereinen treiben sollen, die es auch den Nichtkanonen ermöglichen, an einem Schwimmen zur Stärkung ihres Körpers teilzunehmen.
Nachfolgend die Resultate: 1. Männer, Alaffe A: 1. A. Singe 37.52 Min., 2. B. Luftig 40.20 Min., 3. W. Palmonsti 41.25, 2. Männer, Klaffe B: 1. D. Dertwig 45,19 min., 2. P. Machaloff 50.18 min., 3. Schy Brozyski 50,39 Minuten, 3. Frauen: 1. 2. Reinert 60 min., 4. Weibl. Sugend: 1. 5. Biehöfer 54,04% Min., 5. Mädchen: 1 F. Vichöfer 59,50 Win., 6. Männliche Jugend: 1. Lur 42,14% Min., 2. B. Dertwig, 44,20 min., 3. M. Viehöfer 49,49%, 7. Rnaben: 1. M. Lug, 50,571/ s Min. Wafferballspiel: Vorwärts
Männer. 100 meteer: 1. utfe, Lichtenberg, 11,8. 2. Wegener, 12.2. 3. Arid, Lichtenberg , 12,4. 1500 Meter: 1. ofiolet, Lichtenberg , 4.53. & fprung: 1. C. Lippert, Lichtenberg , 1,67, 2.. Frid, Lichtenberg , Oberschöneweibe gegen Union II gleich 2: 6 fitr Union . 2. E. Subenthal, Lichtenberg 4,59, 3. Schraape. Eintracht Wahlsdorf, 5,24.
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SCHIESARY OFER
Auf der Fahrt zur Arbeitsstätte sei dir neben deiner Zeitung die Massary- Zigarette geistbelebende Begleitung.
Morgen
von Rang